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Sächsische Volkszeitung : 18.12.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-12-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192012188
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19201218
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19201218
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-12
- Tag 1920-12-18
-
Monat
1920-12
-
Jahr
1920
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 18.12.1920
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dnnahend den 18. Dezember 1920 «t. «eite , z Vorbereitung Ober di« Seminarien über die Uebeniahm« de» iolllichullasteu aus den Staat, über die Lehrerbildrmg, über die rutsch« Obk'schule, übe, die Berufsschule, über das Stell »brecht ,>r ReligionSgesellsch-sten. über di« Trennung on Kirche und Staat, über den Einfluß d«1 Ssaa» e» auf di? RrligionSgesellscha fiten (Oberaus- ichtSgesetz) und über die Auseinandersetzung ,wi. chen Kirche und «'airt- Es seien also eine ganze Reihe vichtigec Fragen in Fluß und die Regierung werde in ihrer Art zu liefen Fragen Siellunz nkhin«n. - " Nachdem so der KiiltuSministtr seinen, reichhaltigen Speise» Ikttel vorgeiragen hetzte, hielt der mehrheitSsuzialislisch« Abgeordnete krz! eine anderlhalbjiündige Vorlesung über den Sozialismus, wobei er sich t>or allem mit den Teutfchiiaiionalen au-emandersetzt«. Irgend ein neues Moment brachte er nicht vor. Wir behalten un- aber unsererseits vor, nach dem Erscheinen de- stenographischen Be richtes dieser Liede eventuell aus sie zurückzuloinmcn. Zum ersten Male sprach dann der Dnltschnationale Abgeord nete Dr Maurenbrecher, der seinerseits wieder gegen die So- zialisien polemisierte. E« ging dabei zeitweise außerordentlich stür. misch zu und dir Sozialisten aller Richtungen gebürdeten sich wie wild. Herr Fräßdors, der Präsident des Landtage-, war diesem Sturme nicht gewachten. Ob es von den Deritschnationalen klug war, ausgerechnet am Anfang der Tagung den früheren Sozialisten und jetzigen Alldeutschen Dr. Mauvenbrecher vorzuschicken, ist natür lich eine andere Frage Trotz de«, aber müssen alle Uebergrisfe der Linksparteien bei dem Austreten ManrenbrecherS entschieden znrück- gewiesen werden. Der Abgeordnete Fellisch holte sich einen Ordnungsruf. Der Präsident mahnte zwa, fortgesetzt zur Ruh«, aber er schien gewisse Zwischenrufe nicht gehört zu haben. Zwei mal wurde drnilich und laut der Abgeordnete Mauirnbrecher von einem Sozialisten als „politischer Strauchritter" bezeichnet. Sin Ordnungsruf erfolgte nicht. Im Interesse der Reinlichkeit d«S Par lamentes in rissen solche Ding« natürlich zirrückgewielen werden. Der Abgeordnete Maurenbrecher bellagc» es in seiner zweistündigen Rede, daß der neulich« Tribünensturm im Landtag von den Berichterstat tern nicht genügend behandelt worden sei. Soweit die „Sächsische V o' ls z e i t u n g" in Frage kommt, müssen wir das z»rückw«isen. Wir haben in der Mittwochnamme» eingehend darüber berichtet und entschieden dagegen St-llnng genommen. Da ja wie allen anderen Abgeordneten auch len Herrn Dr. Manrenbrechrr di« „Sächsische BolkSzeitnng" zugängig ist, hätte er Gelegenheit gehabt, sich davon zu überzeugen Seine Ausführungen waren säst von dem selben Pathos getragen wie di« d-S Abgeordneten Arzt. Zwei Mo mente sind aus seiner Red« von be>vno«r«r Wichtigkeit: Er behaup tete, seine Freunde hätten immer m der Opposition gestanden, auch vor der Revolution Als das in Zwischenrufen — man dachte na türlich an die früheren Konservativen — bezweifelt wurde, erklärte der Abgeordnete Tr. Maurenbrecher, daß er di« Alldeutschen meinte, die schon vor dem Kriege und vor de, Revolution Opposition ge macht hätten. Damit hat Dr, Mauvenbrecher offen zue geben, daß er Alldeutsche und Deutschnationale identifiziert Und dieser Be kenntnis ist von größtem Werte. Wir haben immer hier an dieser Stell« betont, daß di« jetzigen Deutschnationalen längst aus die rechtsradikal« Seite hinübergeglitten sind. Sehr daneben gingen seine Verteidigungen eines Artikels einer deutschnationalen Jugend zeitung, in der vor einiger Zeit -um Bruch der Verfassung, ja sogar direkt zum Mord ausgesordert war. Herr Dr. Maurenbrrcher suchte die Motive der jungen Leute zu beschönigen, mußte aber schließlich selbst von einem „Machwerk minderwertiger Jungen" spreche». Nach der Rede Dr. Maurenbrechers erst'chtr de, Präsident Fräßdors dringend, in Zukunft kein« solch« Szenen mehr aufzusühren. Wer eine Red« und einen Redner nicht höre» wolle, könne ja den Saal verlassen. Di« Rede deS Herrn Dr. Maurenbrecher hatte noch einmal de» Saal gefüllt, als dann at 'r di, sozialistisch:» bezw. unab hängigen Minister Schwarz, Fl,iß„er und Jäckel ausmar schierten, um als Sozialisten zu sprechen, leert« sich der Saal end gültig. Trotzdem verz chierpn d<e übrigen Parteien — Dcu-iche Vollspartei, Unabhängige und Kommunisten — nicht, noch weiter zu sprechen und die zweit« Rrdnergarnitrrr wurde fortgesetzt, lieber diese Redewut ist im Leitartikel der beäugen Nummer da- Nähere gesagt. Es ist selbstverständlich, daß unter diesen Umständen der Abg. Heßlein daraus verzichtete in später Abendstunde "or leeren Bänken zu spreche», denn schließlich war:» noch ganze 1ö Abgeord nete von 96 anwesend. ES wird bei den einzelnen Gesetzentwürfen und Anträgen noch Gelegenheit genug sein, den Standpunkt der Christlichen Volksparaei darzulegen, der ja in der Programmred: deS Abgeordneten Heßlein schon deutlich genug zum Ausdruck gelom. men ist. Die Wirkung dies«« Rede hat sich am zweiten Tage der politischen Aussprache durchaus gezeigt. Die nächste Sitzung deS Landtages findet ain Donner-tag den 6. Januar statt. Der Landtag wird also nach Bestimmung ssineZ Präsidiums nach Weihnachten zum erste» Malz an dem eben aufge hobenen christlichen Feiertag zusammcr.treten. Zeichen der Zeit! Das Sperrgesetz angenommen Berit«. 18 Dezember. Ter Reichstag erledigt« im Freitag «ine große Anzahl von Gesetzentwürfe» So wurde ein Gesetz Mr Au-jührun.z des inter nationalen ÖpwmabkoinmcnS angenommen. ä-Sgle»cheN in alle» drei Lesungen ein von den Mir^rlichen .-ingebrachter Gesetzentwurf zur Ergänzung de- ß 47 de» R»ichSauSg'eichsgesetze« und rin Ent wurf über die Anmeldepflicht de» zur Durchführung de» Artikels 202 de- FriedenSvertrage« beschlagnahmten Luöffahneurqeeäte« ebenfalls in allen drei Lesungen. D>e Beratung über die beschleu nigte Veranlagung zum NeichSnotopser wurde von der Tag«Sorl>. N«ng abgesebt, da hierüber «och eingehende Verhandlungen »nter den Parteien stattsinben. Die Abänderung d«S Börsengesepe» dom 22. Juni 1896 wird angenommen. Danach sollen bi« in dem -wei ten und Viersen Abschnitte sowie im - 88 bezüglich der Wertpapiere getroffenen Bestimm,«npen auch für Wechsel und ausländische Zah- umgSmittel gelten. Zahlungsmittel im Sinne de» ersten Absätze» sollen außer G-ldsorteu Papiergeld, Banknoten und dergleichen auch Auszahlungen. Amveisungo« und Scheck» lein. Ger Entwurf gur Ab- änderuna deS WemgesetzeS vom 7. April 1909 findet in -weiter und dritter Lesung Annahme, dergleichen euch in allen do-i Lesungen bi» Vorlage über Verschärfung der Saasen gegen Schleichhandel, PreiStr iberei und verbotene Ausfuhr lebenswichtiger Gegenständ« Da« Gesetz »um Schutze d»r Kriegsl«il»rhm»r gegen ZwaugSvoll. strrckungen findet di« Zustimmung de» Haufe». Ei» da»u vortikgen» »er sozialistischer Antrag wird nach Auszählung der Stimmen ob- Ecktzhnt. Da» Resultat d»k Auszählung gibt dem Präsidenten «er- "— in «ine« sei»pointi«r»e» Scherzwort de» Besuch de» Han se» zu charakterisieren. Di« Auszählung ergibt nämlich eine Eber» wiegend große Mehrheit Hexen den Antra». Der Präsident stellt dabei sest, daß di, bei Beginn der Abstimmung vorchanten« Un« stimmig»«!: de» BuueauS über Mehrheit un» Minderheit nicht etwa aus di, Kurzsichtigkeit de« Bur,«»» »urdckprstlhrei, sei sonder» viel mehr «us di« »eit« Entfernung ter Abgeordnete. Man quiftiert diese« Scher» mit zustimm«ndem Beifall. Ei« Erlaß von Verordnungen für die Zwecke der UebergangSwirtschaft wird von der Tagesordnung abgrsctzt. Nunmehr sind«« die endgültig« Abstimmung de« Gesetzes zur Sicherung eines einheitlichen Regelung der Beamtenbesol- dung. also de» sogenannte» Sperrgesetze», statt. Die Ab stimmung ist namentlich. Für da» Gesotz stimmen 209 Abgeordnete, gegen da« Gesetz 124. d«r Stimm« enthalten sich 1b. DaS Gesetz ist somit angenommen, wenn «S sich nicht um eine Bor. läge bandelt, die verfassungsändernden Charakter trügt, worüber im Hause Zweifel herrschen. Ist letztgenannte Tatsache der Fall, dann würden zur Gültigkeit d«4 Entwurfes die Zrveidrittt-l-Mrhrheit des Hans«S gehören. ES wird einer spätere» Prüftmg durch die in Frage kommende Instanz Vorbehalten sein -u entscheide», ob dieses Gesetz versassungSändernd ist ober nicht. Daraus tritt das HauS in die Fortsetzung d«r Aussprache über die Interpellation Hergt und Genosse», betrsstend di« Zustände in dxn russischen Gefangenenlagern, ein Als erstes Redner spricht hierzu der ZentrumSabgeordnete Dr. Fleischer, d«r ln sach licher und kenntnisreicher Weis« einer Würdigung der durch di« In terpellation zutage geförderten Zustände Raum gibt. Er wünscht vor allem, daß di« HeevesabwicklungSstelle denjenigen Ministerien unterstellt werde, zu denen diese- Ressort m erste» Linie gehöre, dem Innenministerium oder noch bester dem ReichSwehrministerium. Dgm Finanzminister habe man diese» VerwaltungSzwejg mit ausge bürdet und ihn dadurch gezwungen, -a einer Sache zu reden, zu der er sich sicherlich nicht gedrängt haben dürste. Der Redner fordert eine eingehende und- genaue Untersuchung der Vorfälle, di« doch durch bestimmte Aktenstück? von selten des Interpellanten so belegt worden sei. daß eine eingehend« Prüfung der Angelegenheit durch. anS dringend und notwendig sei Der Staatssekretär GresczinSki Hab« durchaus nicht alles widerlegen können. Im übrigen beschäftigt sich der Redner mit dem Bolsch-wiSnmS und sein«» Gefahren für Deutschland. Man hat da« Bewußtsein daß hier «in Kenner der Oftvcrhältniste spricht. Der beiitsche VollSparteller Bguermann sähe «S am liebsten, wenn Herr Schlesinger und Hear Dr. GresczinSki In der Versenkung verschwänden. Dagegen fühlt sich Herr Tr. Rosen selb von der USPD. für gemüßigt, mit lautem Hallo und phrasenhaftem Getön einen LvbeShvinnuS aus Rußland und die bolschewistischen Zustände zu singen. DaS Mißfallen des größt«» TerleS deS HauseS beweist ihm. daß er mit seiner Meinung so -iem, lich allein sieht. Schließlich läßt man ihn ungestört weilerreden. Da« Mißtrauensvotum der Unabhängigen und Kommunisten wird abgelebnt. ES folgt die Interpellation. Trimborn betreffend Ausfälle de- Direktor« der ReichSgelrridr stelle von Fal- kenhavn gegen die Rheinlande am 29. Oktober 1920 im Oberpräsidmm zu Koblenz. Abg. NchseS (Zentr) begründet d> Interpellation. Reich-minister Herme- bemerkt hierzu: DaS Ministerium hat von d?m Verlaufe der Sitzung erst durch die Zei tungen Kenntnis »kalten. Herr von Falkenhayn lengnot die Aeuße- rnngen. Eine Nntersuchung wurde eingekeiset Die Aussagen der Ohrenzeugen widersprechen sich auch In den Hauptsachen Immer hin hat von Falkenbavn Anlaß zur Erregung gegeben Er hat seit Reainn der Untersuchung keinen Dien» mehr bei der R, ichSgetreid«. stelle getan E> ist kein amtlicher Vertreter deS Deutschen Reiche- und war nicht befugt, sich ans politisches G di«t zu begebe». Daß er e« doch getan Hot. bedauere ich ti'k. Ich habe den Präsiden'«» twr RgichSgetreidestelle ersticht, von Fallend arm ans Ha4 nachdrück lichste z» verwarnen und ihn im Rheimland nicht mehr zu verwende». Die Brüsseler Konferenz.. sNrktflel, 17. Dezember. Der amtl'che Konferrnzbericht über die Sitzung am Freitag vorm ttag betagt: In der Sitzung gab Staat-le'retär Bergmann -inenIleber- blick über die Ansichten der deutschen Reaieru"g in der Reparations frage. wobei er einen Unter chied wachte zwischen der Frage der Reparation in natura, und der Reparation in Geld. Bezüglich der Reparation in natura skizzierte Staatssekretär Bergmann einen Plan, der später revidiert und besprochen werden wird. Der deutsche Delegierte betonte die Schwierigkeiten, die kür Denttchtand ent stehen würden. Zahlungen >n bar zu machen, solange die finanzielle Lage u d der Kur« der Mark sich nicht gebest rt hätten. Heute nachm>traa findet zwischen den Delegierten brr Alliierten rin Meinungsaustausch statt über die Methode, di, angewandt werden toll, um gewisse Vorschläge und Anregungen der deut'chen Delegn'ion näher zu prüfen. Der deutschen Delegation ist im übri en rin Fragebogen überreicht worden, der gewisse nähere Angaben über die wirtschaftliche Lage, d e finanzielle Lage, die BuSstihr und die Eintubr Deutschlands verlangt Der Sonder berichterstatter der Agence HavaS gibt eine sehr pesiimistische Schilderung der gestrig, n Verhandlungen in Brüssel. Er sagt: Wenn der Versuch e ne« ZnsammenarbeiienS mit den Vertretern Deutschlands keine zufriedenstellende Lösung ergeben sollte, kann bleibt nur noch übrig, daß die Alliierten nu er sich die Modalitäten ausfindig machen, w e der Beitrag von Versailles in einer Weise angeweudet werden soll, die mit der Lage Deutschlands am besten im Einklang steht Diese Modalitäten werde man dann in dem Verfahren, wie es im FriedenSverkrag für da« daselbst festgesetzte Datum, den 1. Mai 1921, vorgesehen sei, durch die ReparaiionS« kammilsion notifizieren lassen. Trotz dieses heute abend in Entente« kreisen herrschenden Eindrucks hege man noch die Hokinung, daß d e Konferenz von Brüssel nicht mit diesem grelle» Mißerfolg enden werde, und eS sehe so aus, al« ob in dieser Beziehung der morgig« Lag entscheidend lein könnte. Zu diesen NuSfühnmgen erfährt daS WTB an zuständig er Stelle, daß eS unbedingt nötig war, der Gegenseite zuerst die außerordentlichen Schwier gleiten der gegenwärtigen wirtschaftlichen und finarlziellen Lage Deutschlands darzustellen. ES ist nicht ver wunderlich, daß diese ungeschminkte Darstellung auf die Sachver ständigen der Alliierten zunächst einen vielleicht unerwarteten Eindruck gemacht hat. Diese Lage schließt jedoch nach Ansicht maßgebender deutscher Stellen nicht aus, daß auf der Basis der durch die deutschen Darlegungen gewonnenen Erkenntnis im Zu sammenarbeiten mit den Sachverständigen d,r Alliierten eine positive Lösung in der Reparationsfrage gefunden wird. Geheimer Bergrat Hilger ist heute »ach Brüssel gereist, um sich der deutschen Delegation als beratender Sachverständiger anzuschliepen. Brüssel, 18. Dezember. (HavaS-Reuter.) Die alliierte« Delegierten traten heute nachmittag zusammen. Im Verkauf des Meinungsaustausche» wurde be chlossen einige Delegiert« z» beauf trage». sich mit der deutschen Delegation in Verbindung zu setzen, um oerauere Angaben über mehrere don der deutschen Delegation in ihrem bisherigen Darlegungen behandelte Puukte zu erhalten Die Delegierten werden dann ihren Kollegen die Ergeb nisse ihrer' Besprechungen mitteilen. Die nächst« Sitzung der Brüsseler Konferenz an der auch die dcutjwr Delegation teUnimmt. findet morgen vormittag 10 Nhr statt. Nach den bisherigen Ab sichten werden sieb von den deutschen Sachverständigen M nisterial- direktor Le Snire mit der Frage der Liquidation der deutschen Wert« im Ausland«, Dr. Melchior mit der Frag« der Meistbe günstigung im Handel und Zollwesen und Generaldirektor Lnno mit der Notwendigkeit. Deutschland «ine gewiss« Tonnage zur Ver fügung zu stelle», beschäftigen. Vom Völkerbund Genf, 1». Le». Der «ölterbundrat Hat General Ha ktng »um vverkommtssar von Danzig für dl» Dauer »ine« Jahre» ernannt. Da» Protokoll ÜSer Sen Snteenati-naien GarichtStzof Unter zeichnete Portugal, Griechenland, Normege«, Schweden, Japan, vratlllen, Uruguay, Neuseeland. Portugal ist der einzige Staat, der bisher mich gletchzettlg den obligatorischen kharakter de« Gerichtshof«, für dt« verschiede,.en vorgesehenen Fäll« anerkannt hat. Di« Entente und Griechenland Pari», 18. Dez. „Eebo de Paris* teilt mit: Die sra n»ösifcki, Regierung bat der enpllichrn und der italienischen Ne. g'eruug vorgeschluaen, am Tage de» Etntressen» König Kon stantin» in Athen die Gesandten -nrück-nberulen und fi« durch einfache G-schisiSträarr ,« ersetzen. Sowohl Lord Cnrzo» wie auch Gral Starza haben ablehnende Antwoiten gegeben oder solche in Aussicht gestellt. «ttzen. 18. De,. Der Min ist erat beschloß, aus die Not ker Alliierten vor Ankunft de» Königs Konstantin nicht mehr zu antworten. In der Beratung kam es auch zu einer Aussprache über dt« Haltung der griechischen Bevölkerung und de» griechische,, Patriarchen in Konstantinop-s An diesen wurde ein Telegramm geiandt, in de« »um Ausdruck gebracht wird, daß die griechische Rcaierun« für die Zukunft die finnrnlellen Unterstützungen verw:i!.ern werde wenn sich der Palr-arch in seiner politischen Haltung kein« Reserve auserlege. Aum b«lgarlsch»südsla«ischen Konflikt (Eigener Draht bericht der „Stichs, voll», «klung".) Belgrad, 18. Dez. Dos Außenministerium ordnete die Ein stellung jeglichen Berkehr« mit Bulgarien an. Diese Verordnung schließt nicht die diplomatischen B ezt« bunge» rin, die aufrecht erhalten ble«ben sollen. Die Maßnahme wird im Ministerium a!S Protest dargestellt wegen Nichterliillniiq de» Fricdensvertrage» seiten» Bulgariens. Man wirkt Bulgarien vor, es habe noch eine Wehimacht in Stärke von 40 000 Soldaten, in Kasernen befänden sich noch löoO Offiziere, die am 1. Dezember hätten entlasse» werden müsse». Ferner seien die in Serbien be schlagnahmten Güter nicht geliefert worden. Der Hanptvorwiirf wird gegen den bulgarischen Ministerpräsident StamdulinSki erhoben» der imAuS'ande reine In tri gnen gcg endi« Na chba r«iortsetzte, um sich vor der Ausführung dr» Frieden-Verträge» zu schützen. Man darf zu den Maßnahme« der tugoslawische» Regierung sagen, daß ihr Protest sich t» Grunde geaen Frankreich und England richtet, die in letzter Zeit offensichtlich z« Gunsten Bulgarien» mrd damit indirekt zum Schaden SüdilawiruS ausgetreten sind. Die Unterstützungd«r Aufnakme Bulgarien« in den Völkerbund seiten» Fraukr-ich« und Englands, verstimmte hu:.' besonder«. Auch die unzweifelhaften Erfolge StowbultnSti» in London nnd Pari» wurden mit Mißtrauen ausgenommen. Dt» rnsflsch-polnische» Derhandlunge« Paris» 18. Dez. Eiu Funkspruch au» Moskau -klagt, daß di« Friedenskonferenz i« Riga «it Erfolg fortgesetzt wird. Die polnische FtiedcnSdelegat on Hab« erklärt, daß kein« Gefahr für einen Abbruch der Verhandlungen bestehe. Polen und Litauen Kowno, 18. Dezember- Die litauische Telegr -Agentur meldetr Der mit Polen abgeichloisen« Waffen st instand scheint verlässigen Meldungen auS W l a zufolge von neuer« gefährdet zu sein. In den letzten Ta e» mekre» sich die in W lna ankommeu- den M'litärlransporie mit Munition, AiiSiüslungSgeget ständen und Lebensmitteln. Man erwartet eine neue polnische Ofensioc, di« litauischen Grenztruvpen haben Angriffe aus ihre Siel- unaeu abweisen müssen, was polmscherjeit» ai» Bruch de» »Waffenstillstandes auSgelegt wird. Der neu« französtsche Kriegsmkntste» Paria» 18. Dez. Aus Vorschlag de» Ministerpräsidenten ist der Abgeordnete Raibertt anstelle vo» Andr4 Lestvrr zum Kr i e gS - minister ernannt worde» Da» »kutsch« Besitztum in Belgien / » N iiffel, 17. Dez. Eine Meldung der „Ltkre belae', wonach der R inlsierrat beschlossen habe b'n >en kurzem zur Liquidation des seit dem Waffenstillstand tn Belgien unter Sequester stehenden deu schen Besitztum» zu schreiten, ist. w'e Havav-Reuter meldet, nicht ganz zutreffend Der Finanzmtnlst r beabsichtig« wohl, dieie Maßnahme zu ergreifen, werde sie aber erst dem Mtntstrrrat tn einer seiner nächsten Zusammenlünft« unterbreiten. Beendigung der Streiktrise im Rheinland (Eigener Drahtbericht de, „Sächs. Voll»,eit«.rg") Köln, 18. Der mber- Nach vi°-rwöchentlicher Tauer ist der Streik in der Kölner Metallindustrie erloschen. In allen Betrieben wird d e Arbeit ipäteftens am Montag wieder aus genommen werden. Ebenso wurden dir Tarifstreitigkeiten, die ieit August in den Aachener Steinkohlenbergwerken qeberr'cht haben, beendet. Beide Parteien haben den Voriblag dr» Scküch» tungsiate« der interalliierten R>'einlandskommi fion angenommen. In Düsseldorf werden von morgen ad die bürgerlichen Dtäilrr wieder erscheinen, die infolge des Vuchdruckelflreike» während der vier Woche« nicht gedruckt werden ionnten. Da« «ene Schuljahr ln Bayer« (Eigene, Drahtberich« der ,Stichs. BvitSzeiinng'.) MNacheu. 14. Dez. Der Bayerische Landtag, der sich oestern bi» znm ll Januar vertagt hat. äußerte sich einstimmig dafür, daß da» Schuljahr tm ganzen Reich« nach den ^ommerferien beginnen ioll. Für Bayern soll dieser Versuch auf jeden Fall bei de kalten wer den, auch wenn da» übrig« Reich bei dem Schul beginn zu Ostern bleiben will. Schwere« Eisenbahnnnglüch Kastei, 17. Dez. S n sckwere» Eisenbahnunglück ereigne»« sich ln der Nähe von Dingrlftäd». Ein Zug der ObereichS'e der Kle nbaha. bestehend au» Lokomotive. Packwagen. Personenwagen und iS mit Kali beladenen Güterwagen, der eine starke Stetouna ,u überwinden hatte, geriet infolge der Glätte de« starken Ge'iliei und de« Druckes der schwer beladenen Kaliwagen tn» Rollen und tief nach seinem Ausgangspunkte zurück. Er sauste über den Prell bock hinweg urd stürzt« den Abhang hinunter. Acht dt» »ehn Wagen liegen »erirllmmert unten, wäh'end sich di« anderen Wagen zum LÄl ineinander geschodrn haben und ein wü-re» Trümmerfeld bilden. Unter den Trimmern am-den bisher 10 Tote und v Schwerverletzte hervora-zogen. Zehn Personen und da» Zugpersonal konnten sich durch Abspringen retten. Wasfenftech« Berlta, 18. De». Nach Ablauf der für die freiwillige Waffen- «bliekerung festgesetzten Frist, hat der Netchsenlwoffnunaskommiffar Dr. Peter» auf Grund de» EiitwaffnungSgesetzeS Zwan.ir. durch luchungeu auf da» aanz« Reich angeordnet. Mit Vornahme dieier Zwangsdurchsuchung ist am gestrigen Bor» ttag auch iu Berlin begonnen worden und »war bat die Unteriuchn», zunächst im Weste» Berlin» eingesetzt. I« der nächsten Zeit werde« auch ander«,Stadt viertel Großbertiu» An«, Durchsuchung «ach Waffen nnterz»g»u. Der otzartziiugmkmeiftevkandida« Berlin» (Eigener Drahtbericht d„ .«iichf. «all»,«klungt Berlin, 1». Leg. Bei einer tm wohla«»sch«ß der Stadt verordnetenversammlung vo,genommenen Piobeadstrmmung znr Oberdürgcrmetsterwahl wurden 10 Zettel für Dr. Wetzl. 1» für Boeß und 8 unbeschrieben« Zettel abgegeben. Die Betch»iag,«ahl in Echl«»»1, Berlin, 17. Dezember. De, N«ich»präsidmrt hat durch Ven- ordmmg aus «rund de, hg » und 88 de« «,ich«wahlges,tz„ »ist Wahltag für di« Nrich«tag«wahl tn SchlrSwig-HolfteiN «atz Ost- prevßen de« »0. Februar IS» 1 bestimmt.
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