Volltext Seite (XML)
Won der Katholischen Aklion Äcriendries -es Bischofs von Meitze», Dr. Christian Schreiber siir -ie Faslenze« 1S2S Gelie-ie Diözesanen! s ist Euch bekannt, welch hervorragenden Platz die Katholische Aktion in den Gedanken und Sorgen des Heiligen Paters einnimmt. Schon in seinem ersten Rundschreiben an die katho lische Christenheit vom 23. Dezember 1922 erklärt er, datz „alle jene Einrichtungen. Beratungen und Unterneh mungen. die unter dem Namen der Katholischen Aktion zusan mengrfatzt werden", ihm „sehr willkommen" sind.'» Im geheimen Konsistorium vom 23. Juni 1923 sagt der Heilige Bater in seiner Ansprache an die Kardinale: „Sehr erfreut uns der Eifer und das Pflichtbewutztsein. mit dem unter Führung der Bischöfe ln Befolgung unserer Ermahnungen und Anregungen Priester und Laien an senen Einrichtungen und Unternehmungen Mit arbeiten. die unter dem Namen der Katholischen Aktion zusammengefaht werden." -> In einem Schreiben vorn 24. Januar 1927 an seinen Kordinal-Staatssekretür kommt der Heilige Bater wiederum auf die Katholische Aktion, diesmal ausführ licher. zu sprechen: dann in seiner feierlichen Ansprache vom 10. Juni 1928; hierauf in seinem Schreiben an die Vischose Litauens vom 24. Juni 1928, in seiner Antwort an den deutsäien Episkopat vom 17. September 1928 und schließlich ganz einaehend in seinem Schreiben an den Borsitzenden der Fuldaer Vischosskonferenz Kardinal Bertram von Breslau vom 13. November 1928. Sobald die Willensineinung des Heiligen Vaters bezüglich der Katholischen Aktion für Deutschland kund geworden mar. habe Ich mich bemüht, das Verständnis für die Katholiscl-e Aktion Euch zu vermitteln. Das geschah im Laufe des vorigen Jahres in einer Reihe von Ge meindeversammlungen. Das geschah zuletzt in jener Ver sammlung in Dresden, in der eine Anzahl von Priestern und Laien um den Bischof sich geschart hatten, um mit ihm über die praktisch Durchführung der Katholischen Aktion im Bistum Meißen zu beraten. Auf der Erz- priesterkonserenz, die Ende Januar in Hoheneichen unter dem Borsike des Bischofs tagen wird, soll die Frage, nre wir die Katholische Aktion im Bistum Meißen durch führen sollen, ein besonderer Beratungsgegenstand sein. Angesichts der Bedeutung, die der Katholischen Aktion zukommt, und angesichts der Verpflichtung, die bezüglich ihrer Durchführung auf uns lastet, ist es not wendig. daß der Bischof auch in einem öffentlichen Hkr- tenschreiben Priester und Volk des Bistums über die Katholische Aktion unterrichtet und für dieselbe auf den Plan ruft. So soll denn das diesjährige Fastenhirten, schreiben von der Katholischen Aktion handeln. Im engen Anschluß an die Lehren und Weisungen des Heiligen Vater soll das Wesen und die Aufgaben, die Zeitgemähheit unid der Segen der Katholischen Slktion dargelegt werden. I. Geliebte Diözesanen! Was ist die Katholische Aktion und was soll sie leisten? Wir sind durch die wiederhol ten Kundgebungen des Heiligen Vaters darüber unter richtet. Die Katholische Aktion ist nach den Worten des Papstes in bezug auf die Laien „die Mitarbeit am Aposto lat der Hierarchie".in bezug auf den Klerus „ein not wendiger Bestandteil des Prkesteramtcs", ') der „mit dem Hirtenamt untrennbar verbunden ist". °) „Die Katho lische Aktion besteht nicht einzig darin, datz die Menschen die eigene christliche Vollkommenheit erstreben, was das Allererste und Wichtigste bleibt, sondern sie besteht über dies in jenem wahrhaftigen Apostolat, das allen Katho lik-» iedwed-n Standes gemeinsam ist." «> Sie ist „ein Weg und eine Arbeitsweise, deren die Kirche sich bedient, um den Völkern Wohltaten seder Art zu ver mitteln, mit anderen Worten: sie ist ein Weg und eine Arbeitsweise, die durch Gottes onadenvolles Malten ins Leben getreten ist, zu dem Zweck, datz die Kirche zur Be folgung der Lehre und des Gesetzes des Evangeliums jene rufe und bewege, die sonst wegen Mangels priester- lichen Einflusses leicht den Vorspiegelungen und verderb lichen Bestrebungen aufrührerischer Menschen zum Opfer fallen würden", -) „Die wabre katholische Aktion, so wie Wir sie wollen und zu wiederholten Malen gekenn zeichnet haben, ist: Teilnahme der katholischen Laien an dem hierarchischen Apostolat zur Verteidigung der reli giösen und sittlichen Grundsätze, zur Entfaltung einer ge sunden und heilsamen sozialen Aklion unter Leitung der b rchli-k'en Hierarchie, autzerhalb und über allen politi schen Parteien stehend, um das katholische Leben in der Familie und in der Gesellschaft wiederherzustellen". (Pius der Elfte an den Katholischen Frauenweltbund.) Was die Katholische Aktion ist und sein soll, wird noch deutlicher ersichtlich aus den Aufgaben, die der Hei lige Vater der Katholischen Aktion zumeist. Er sagt: „Die Katholische Aktion hat ihrer Natur nach die Auf gabe. die Seelen mit dem echten Geiste Jesu Christi zu erfüllen, unter der Autorität der von Gott gesetzten Hir ten in Anpassung an die Zeitverhältnlsse sowohl der ein zelnen Menschen als der menschlichen Gesellschaft je nach der Verschiedenheit der öffentlichen und gesellschaftlichen Ordnungen. Deshalb leuchtet jedem ein. wie notwendig es ist. datz die Katholische Aktion gedeiht nicht blotz zum christlikl»en Leben und zum Wobt der Kirche, sondern auch zur Pfl-ge der weltlichen Kultur und zum Nutzen der «>enschliü)ett Gesellschaft. Darum haben wir in der Enzyk lika Nbi srcsno l>e> (vom 23. Dezember 1922) klar und deutlich gesagt, datz di« Katholische Aktion zum Seel- ') /lctc» Kno8tulicse 8ecÜ8 14 (1922- 693. Eticndnsclt'st 15 (1923) 247. *> Kctc. Kposlvliese 8eä 8 19 0927) 4> ') Ei"nr,a1elt,st 15 (1923) 247 und >9 >927- 45. »> Ebri'da'rlb'I 20 (1928) 315. ») Ebcndalrlb > 20 <1928, 385. ') Ei'kndasklbst 20 (1928) 387. sorgsamt und zugleich zum christlichen Leben gehört, so datz alles, was zur Förderung oder zur Minderung der Katholischen Aktion geschieht, ohne weiteres zum Schutz oder zur Verletzung der Rechte der Kirche und der See. len ausschläqt. g „Das Ziel der Katholischen Aktion ist. das Reich Christi, unseres Herrn, zu fördern. Wird dieses gefördert, dann wird jenes Gute errungen, das für die Gesellschaft das Höchste ist: dann werden auch jene Güter erstrebt, die von diesem Gute ausgehen. Dazu aber ge hören Güter, die dem Bereiche der bürgerlichen Gesell schaft angehören und politische Güter genannt werden, nämlich nicht private Eigengüter einzelner, sondern Güter, die allen Bürgern gemeinsam sind. Das alles kann und soll die Katholische Aklion erreichen, indem sie in ge ziemendem Gehorsam gegen die Gesetze Gottes und der Kirche von bürgerlichen, weltlichen Parteibestrebungen sich vollständig freihält. Wenn die Katholiken in ihrer Teilnahme am hierarchischen Apostolat von diesem Geist erfüllt und beseelt sind, werden sie sicher als ihr nächstes Ziel erstreben, datz die Lhristgläubigen aller Nationen eng verbunden sind in allem dem. was zur Sittlichkeit und Religion gehört. Ebenso werden sie — das ist hoch- bedeutsam — imstande sein, die Grundsätze des christ lichen Glaubens und der christlichen Lehre weithin zu verbreiten, wirksam zu schützen und im privaten und öffentlichen Leben zur Geltung zu bringen.') Die Ka tholische Aktion „umfatzt den ganzen Menschen; sie will ihn fördern ln der rechten Religion und bürgerlichen Bildung, das heitzt in gediegener Frömmigkeit, in tiefer Erkenntnis der gesunden Lehre, in Sittenreinhsit". Ganz im Gedankengange des Heiligen Vaters kön nen »vir also lagen: Die Katholische Aktion ist nach einer Hinsicht die planmätzige Einwirkung der leitenden Stel len auf Klerus und Volk zur Erzielung eines vollen katholischen Lebens. Eie ist in anderer Hinsicht dieses katholische Leben selber, das sich kundgibt nach innen als lebendiges katholisches Denken und Fühlen in den Einzelseelen und der Gesamtheit, nach außen als Seel- sorgstätigkeit des Klerus und als Apostolatstätigkeit der Laienchristen. Die Katholische Aktion ist somit Bewe gung, aber noch mehr als dieses; sie ist Arbeitsgemein- sä-ast, aber dies nicht allein: sie ist vielmehr katholische Tat auf der ganzen Linie, noch innen und nach außen, von oben und von unten her, in pflichtbewußter und ver trauensvoller Zusammenarbeit non Klerus und Volk. Die besondere Liebe der Katholischen Aktion gehört dem Laienapostolat. In dieser Hinsicht Ist sie katholische Bolkstuinsbcwegung. Auf allen ihren Arbeitsgeb'eten hat sie zum obersten Ziel, den ganzen Menschen für Chri stus zu gewinnen, die Grundsätze Christi im Denken und Handeln ans allen Gebieten der menschlichen Betätigung zu verwirklichen, die Königsrechte Christi im privaten und öffentlichen Leben zur Herrschaft zu bringen. II. Geliebte Diözesanen! Die Katholische Aktion ist nichts Neues in der Kirche. Die äußere Form, deren die Katholische Aktion in Italien, in Frankreich, in der Tschechoslowakei, in Polen, in Deutschland und in anderen Ländern des katholischen Erdkreises sich als Werkzeug zur Verwirk lichung ihrer Ziele bedient, kannte die erste christliche Kirche allerdings nicht. Aber der Geist, den der Heilige Bater in der Katholischen Aktion lebendig sehen will, ist der Geist, von dem die ersten Christen erfüllt waren. Es ist der Geist der tiefen Glaubensüberzeugung und der tätigen Hingabe an Christus und an die Kirche, es ist insbesondere der Geist des Laienapostolats, von dem uns die Evangelien, die Apostelgeschichte, die Briese der Apo stel und tue kirchlichen Schriftsteller der ersten christlichen Zeit so rührende Züge berichten. Dieser Apostolatsgeist ist von Christus selbst den Aposteln und den Gläubigen eingehaucht worden. Christus selbst hat Laien, Männer und Frauen, in den Dienst des Evangeliums unter seiner und der Apostel Leitung herangezogen. Die Apostel taten dasselbe. Der Heilige Bater wetzt auf diese Tatsache mit den Worten hin: „Es handelt sich bei der Katholischen Aktion «m eine Sache, die selbst dem Zeitalter der Apostel nicht unbekannt war. Erwähnt doch Paulus in seinem Briefe an die Philipper (4,3) seine Mitarbeiter und wünscht, datz hilfreiche Hand jenen Frauen geboten werde, die mit ihm im Evangelium gearbeitet haben." ' Auch in allen folgenden Jahrhunderten ist die katholische Kirche überall dort, wo sie blühte, von diesem Geist er füllt gewesen. Deshalb ist die Katholische Aktion keine Neuerung in der Kirche. Aber sie ist für unsere Zeit ganz besonders passend und notwendig. Das leuchtet jedem ein, der die modernen Zeitrichtungen und Zeitverhält nisse kennt und mit ihnen die Ziele der Katholischen Aktion vergleicht. Die moderne, von Christus «bgeivandte Zeit ist ge kennzeichnet durch die Strömungen des Liberalismus, des Laizismus und der Verweltlichung, des Materialismus, des Libertinismus. Welches Unglück diese Zeitströmun- gen über die ganze Welt, insbesondere aber auch über Deutschland gebracht haben, soll hier nicht geschildert wer den. Aber wichtig ist zu erkennen, wie zeitgemäß es ist, datz die Katholische Aktion auf den Plan tritt, um, soviel an ihr liegt.-diese Zeitsträmungen zu überwinden. Der Liberalismus fordert volle Denksreiheit, des halb weist er alle kirchlichen Dogmen ab. Er anerkennt nur das durch die menschliche Bernunft festgelegte Sitten gesetz, deshalb will er nichts wissen vom göttlichen und christlichen Gesetz. Er ist Gegner der Kirche als Trägerin der Autorität in Glaubens- und Sittensachen, er will ihren Einfluß auf die Familie und Jugend breä-en durch ') Hcta /lpo8toücae 8ecÜ8 15 (1923) 247. H Hcta /1po8toliaae 8e6i8 2c, (1928) 385. bbcndaicldit 20 0 928) 385. ') /Iota Hpontvlica« 8eä>»20 (1928) 384. die Zivilehe, durch die konfessionslose oder simultane Etaatsschule. er proklamiert die Allgewalt des Staates, besonders auch gegenüber der Kirche. Mit diesem Liberalismus steht in Geistesverwandt, schast der Laizismus. Das ist der Geist der Verweltli chung- Er will alle religiösen, christlichen, katholischen Einflüsse und Einwirkungen auf die Menschen beseitigen. Sein Ziel ist, eine Geschlecht zu erziehen, das frei ist von jeder Priesterherrschaft und von jedem Zusammenhang mit Gott. Christus und der Kirche, das gelenkt und ge leitet wird nur durch rein weltliche, diesseitig« Grund sätze, Triebfedern und Ziele. Einen Schritt weiter abwärts geht der Materialis mus, der alles Ueberweltliche, Göttliä-e. Ueberirdische leugnet. Er zwängt das ganze menschliä)« Leben in die kurze Zeitspanne des irdischen Daseins und auf den engen Raum des Erdkörpers ein. Er anerkennt im Pe reich des Geistigen nur jene Werte, die für das irdische Leben Bedeutung haben. Vielfach leugnet er selbst dies« Werte, eben weil sie geistig sind. Er lützt das ganze menschliche Getriebe nur durch wirtschaftliche Faktoren be stimmt sein. In der irdischen Wohlfahrt sieht er das höchste und letzte Lebensziel der Menschen Wie von selbst ergibt sich aus dieser Weltansclgu»- ung die Lebensführung des Libertinismus. Er gestaltet die erwähnten Zeitsträmungen am folgerichtigsten aus. Er sagt mit Recht: Wenn es keinen Gott gibt und kein Jenseits, kein göttliches und chrtztUches Sittengesetz, dann ist jeder einzelne sich selbst Gesetz. Und wenn nach dem Tode alles aus ist, dann besteht der Lebensgrundsatz der Gottlosen bei Isaias (22, 13) zu Recht: „Laßt uns essen und trinken, denn morgen werden wir sterben." Geliebte Diözesanen! Wir wollen uns nicht ver hehlen, datz auch im katholischen Lager gewisse Zeitströ mungen sich finden, die manchen Schaden angerichtet haben. Sie haben gewiß nichts zu tun mit den oben erwähnten Verirrungen, aber sie sind doch auch abwegig. Die an sich gesunde Idee der Demokratie hat in manchen Katholiken Verwirrung anaerichlet. So kamen sie dazu, daß sie nach der katholischen ..Volkskirche" rie fen, gegenüber der bestehenden ..Rechtskirche", wie sie die römisch-katholische Kirche nannten. Sie wollten eine Begründung der Kirche von unten her. Sie setzten sich ein für das allgemeine Priestertum im Sinne der Glau bensneuerer. Andere empfanden besonders stark die Zersplitte rung der christlichen Konfessionen: Sie betonten die Not wendigkeit der Bereinigung aller gottgläubigen und christ lichen Menschen im Volke gegenüber dem einheitlichen Ansturm des Unglaubens und des Materialismus. Uin diesen Zusammenschluß zu erleichtern, wollten sie Brük« Ken schlagen zwischen der katholischen Kirche und den christlichen Konfessionen. Das war fürwabr ein guter Gedanke und eine notwendige Zielsetzung. Aber manche dieser wohlmeinenden Katholiken glaubten, man müsse den anderen auf dem Wege der Vereinigung dadurch cntgegenkommen, daß man gewisse spezifisch-katholische Dinge abstreife und einem auch sür die anderen Teile an nehmbaren Kompromiß zusteuere. Man dürfe, so sag ten sie, zum Beispiel den Primat des römischen Papstes und die Autorität der Bischöfe nicht überspannen, man müsse in der katholischen Rechtfertigungslebre und in der katholischen Auffassung von der Sünde und der Hölle den Anschauungen und Bedürfnissen der modernen Zeit entgegenkommen. Wieder andere beanstandeten in guter Absicht ge wisse Aeußerungen der katholischen Frömmigkeit, die manchen Andersgläubigen ein Anstoß seien, so zum Bei spiel die Heiligenverehrung, der Rosenkranz, die Ve- lonung der guten Werke und dergleichen. Zwisiben anderen Katholiken bestand die Auseinandersetzung dar über, ob der intellektuellen oder mpstischen Frömmigkeit, dem Intellektualismus oder der Kontemplation der Vor zug zu geben sei. Wir sahen auch eine Reihe von Bewegungen ber- vortreten, die auf neuen Bahnen alten oder neuen Zie len zustrebten, vielfach überhaupt keine klaren Ziele hatten. Wir denken da vor allem an eine Richtung in der Jugendbewegung. Diese suchte nach einem neuen Antoritätsbegrisf, der eine freiere Entfaltung der Per sönlichkeit ermöglichen würde: sie stickte vielfach auch nach einer zeitgemäßeren Form der Frömmigkeit, wollet sic der liturgische-» Frömmigkeit den Voruig gab. Sie proklamierte die schönen Tugenden der Wahrhastiokeit, der Sachlichkeit, der Entsagung, des Gemeinschafts geistes. In dem Drang nach 'Neuheit und Selbständig keit gerieten aber manche zu schiefen Stellungnahmen gegenüber dein Ewiggültigen in der K'rcke und gegen über der von Christus eingesetzten kirchlichen Autorität» ja gegenüber dem Autoritätsgedankcn überhaupt. Auch die Spannungen und Kämpfe, die sich nach dem Umsturz zwischen den verschiedenen Ständen und Klotzen des Volkes erhoben, färbten auf viele gutgesinnte Katho liken ab. Schließlich hat auch die politische Zerrissenheit mancherlei Mißstände im katholischen Lager gezeitigt. Diesen innerkatholischen Strömungen gegenüber will die Katholische Aktion nicht die Begründung der Kirche von unten, von der Seele oder der Gemeinschaft her, sondern von oben, vom entsetzenden Willen de» menschgewordenen Gottes her. Sie betrachtet die Kire!)« und den Klerus als das Ursprüngliche, nicht die Seele oder die Gemeinschaft der Seelen. Eie tritt ein sür das Priestertum der Gläubigen. Aber sür ein solches, das mit dem Willen Christi überein stimmt. Cie redet dem Laienapostolat das Wort, aber jenem Laienapostolat, das unter der Leitung der Kirche seine Mission erfüllt. Die Katholische Aktion will echte Frömmigkeit» Frömmigkeit im Gebet, in der Betrachtung und Beschau ung, in der verständnisvollen Teilnahme an der Litur gie. Aber eine Frömmigkeit, die aus den Quellen Le» katholischen Glaubens und der kirchlichen Praxis schöpft, die nicht subjektiven Liebhabereien nnchgeht. Die Katholische Aktion wird den Bewegungen, die im katholischen Lager entstanden sind, eine besondere Auf merksamkeit zuwenden. Alles, was an diesen Bewegun gen verniu.stig und gesund, zeitgemäß und dauerhaft, wahrhaft religiös und sittlich ist. wird die Katholische Aktion mit allem Bedacht schützen und fördern und zu