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Dienstag den 7. Juni 1021 Ein Uliimaium an Höfe* Breslau, 6. Juni. Die Interalliierte Kommission hat General Hoefer folgende Note übermittelt: Die Interalliierte Kommilsson von Oberschlcsten hat Kennt»«? erhalten von d'M deutschen Vormarsch in der Gegend van Ujest, Sie befiehlt General Hoefer. seine Trupoen on die Linie Lehnitz bis Dola rurnck- zuziehen. Letzterer Ort bleibt zur Verfügung des Gcncrais Hoefer. Falls die ersten Bewe-ningen zur Ausführung dicler Nelstmmung n cht innerhalb 12 Slundm nach Neberreichung dieser Note be gonnen haben, wird die Kommission die Maßnahmen in Anwendung bringen wüsten. die der Gegenstand der am 2i.Mai an Herrn v, sollte oerichtetrn Note waren und welche die Zurückziehung der al terten Trupven on« den Städten das Indersirirbezirls vorsehen. And r'etts teilt die Kommission mit das; sie den polnilchen Inlur. g nten untersagen werde, diej nigen O te w eder zu besetzen die sie am 8. Juni abends geräumt haben. General Lerond de Mattini, Harald ^tnart Kencrnl Hoefer hat auf diese Note folgende Antwort übersandt: Test fünf Wochen Ivariet die deni'che Bevölkern g niit leiden- schastlrcher llngeduld ans die Belreiung des von den Nolnischen Fnnirgenten beietzien Gebietes. Nur die bestimmte Hoffnung ans des eiwli-bc Einnreisen der inlerallistrten Tnippen umckste es nst lnü. den Selbst:',l nn von größeren lln ernehnningen zurück-»''alten und il n in beraistauein sich n>it der Abinebr polnischer Angriffe unter Fesiioinig der eigenen Stellung zu begnügen Auch bei den (frei,misten von, 8 „nd 4 Juni bandelt e-S sich »m solche, durch die besonder? zgblrc cheu, innner stärker werdend n Pol iickien Angriffe verursachte Abmeb rmasinahmen der bedrohten Best,linde, Der S lbst elmtz bestellt ans Torniaiionen, die allein durch das gemein- san>e "'e'reben. ibren schwerbedrängten Brüdern zu Hilfe zu eilen, zum nmebalten werden habe nicht d e Macht und v^rnag es auch nicht im H nb ich auf die deistschg, sin"te Bcvö keruna, die Selbsts fchn zr rbände aus den O'tjcha'ten. deren Schutz si- übers nahmen, zu ückl nruwu, zii'»a! nnch den bisherigen Erfahs rungcn sch keine Mcmgbr dastir bieten bann, das; i« den geräumten Geb'rten d^ ? 'eg Leb>n un, Eigentum geschützt bwiki- n Nie Ztt'-üch iehiiua des S lb stckuitzes aus den vou ihn „ besieit-n Ortsckra ten ist »nans Kiirbae. Ich appellier.' a» das solida,ische Empfinden der Berireier der 'niern'sti''rten Mäst te. Die Forderung sielst aber auch im völligen G qensaN z» dem. was als Recht der de»tk,!> e » 8^ eävIk e r n u g Oberschlesi niS vor dein englistben Parlament feierlich anerkannt ist. D e Drobung mit der Zurückstellung d-r banzösische» Truppen ans den Städien des IndnstricgeisteteS bindet mir vöstg die Händn Ja re Dnrchstilii niii Ivürde die Preisgabe anch dies r beü'uders lv'ch >"en Teile Pon Ober'chlesic» au die Innirgenien und damit eine dire'te Föidernng des po'nsschcn Aufstandes bedeute». Die Bewirklichnna dieser gegen Recht und Vertrag perstosienden Dro'nnw lvnrde ungebeme Empörung in allen deistschgesimilcu Teilen der Betiöllernna. insbesondere anch in den Organiiniianen de? Selbstschutzes, an'lösen mw vor aller We t die völlige Schutz los steit »ustrer Landsleute darstm M ch aber würde sic onsierstande ietz-n, daun roch auf den Seststtsstutz einen Cinsinß zur Selbst- beberi schuug und Oidiin'-g nnsznüben, de,,, ich lstsbcr Gel img Per chafft habe. Gez.: Hoefer, 6!enernllel>tnaist und Führer des oberschlesischen Selbstschutzes. Eft e Bc prechung zwischen Hcnnekcr und Hoefer Berlin, ll Juni Der englische General Henneker, der d'e Fiibrnn» der Trnvvkist'erstärfnnnen in Oberssgesieli übernommen bat, ist Wille mit dem Beskliwl'aber des deutschen Seibstschntzes, stP'eial Hoeler, ziis'mmeiigeloiiimen. i>m Nnerdnunaen ü'er da< we te>e Bei' asten der Sklbstichnßoraonstastoncn zu treffen- Von der Au der KM»n"e», die der englische General z» gebe» bat, wiid es abbüi'gm, nclingt, die Gi'>uld probe, die den deutschen Frc'» willlgen angesichiS der sii'chlbaren 21ed'äneniS des Jndnststegeb cts au'eilcgt ivied. noch c-'nüie Zeit zu verlängern. . N ue polnische Ansir ffe Oppe'n, b Juni. Der heutige Tag brachte neue Angriff'-. alt'o' » >°er Anssiänd'lchen. In den nördlichen K'eisen mussten mehr fach po'istsche Angl sie rurnckoewielen wmden. Die Düster Nudorf »nd B'i'skan sowie? ma>'enl>of wurden von polnischer Anillcrie stark bstchosim. Zahlreiche Häuier wurden durch Vollircffer zerstört. Bei Zeml omltz best'! g'e sich ein vrlnischer Pan'erzua on den Kampl- ba, dinil en. In den Gebieten bei Landebern und Skronskau er- b'clstii die Aufständischen Verstärluneen. Starke polnische Angriffe werden <>»« der Gegend von Krapvitz geme'det. Be sonders bstdet der Babnbaf von Kandrzin das Ziel polnischer Vor stöße, doch bliebe» der Personen-und der Güterbadnbof in den Händen den deutschen Verteidiger. AnoriffSversucke der Insurgenten bei Slawenritz niss''-'rgkn. Bei Birawa >m Kieisc Coiel starke Feuer- tästgleit Die starken Angriffe der Aufständischen in der Gegend von Al cosel wu den durch d'ei Panzerzüge nnieistützt. Die Aneriffe mst'stargen Im Kreise Raiibor wurde die Oderbrücke bei Lapatich durch po'ist'ci'e ^prenounoen erneut schwer beschädigt- Auf dem Balml-oi Taniowst, sind, ähnlich wie in Kaiiow tz und Beutben, von den Aiisriihre'n l3 Lokomotiven gestohlen worden. Im Kreise Hmdeiiwiig sind, ww it bisber bekannt, 28 dentschgesinnte O e,sch!elier den Polen zum Opfer gefallen. Nach Nech'.ichien ons dem Zcntralrevier ist d>e Lage der Industste trostlos. T c übeisüll'en Haiden machen eine Fö.dcruig prösicren NmkangcS in mö ich. Wenn auch einige Hüsten üi er genügende Koblenmengen persngen, so ist doll, iiilolae Nobstoffn anocls in den nächsten Tagen ei.c Stillceung giösiercr Werke zu erwarten. Der B hnhos von Kattow.tz von den Polen besetzt Kattowitz, 6. Juni. Heine früh kurz nach 6 Uhr kam von Idow iche ei» Zur mit 200 Insurgenten. Er fuhr direkt in den B.,h>i!of Kai o o tz und beichte ibii. Gleich darauf kam ein w rt rer Zug von Bozuschiitz mit 100 Insuroenten an, die zur Wa > e ans dem Balun or verteilt wurden. Das EtseiibahrldirektionS- ge! ände ist nicht bcirtzt. Tie Eisrnbabndilcktion hat sich sofort an die Iniclallstirte Kommiision gewandt. Die Besetzung des BahnboleS st lit un W deilpiUch zu den Zulagen von gestern abend »nd heute rächt. Sowolst der französische Vertreter, al» auch der Eisenbabn- loistioll^ur un- Plotzlommandant von Kattowtz, Oberst Ardissou. wareir irosi gestern Verständigt ivordrn. daß d,e Besetzung deS Bahn hofes akut g> worden sei. Beide Offiziere gaben die bestimmte 8 n s i ch er» n p, das; entsprechende Masstialmen getroffen worden jeicn, um dies zu verhindern. Pl^st von den Franzo,en geräumt Pietz, 5. Juni. (Verspätet ciugetrofsen) Die bisherige iranzön'che Bciatzurg der Siadt Pletz ist nm 8. d. M. abgerückt. LHan bcuirchtct eure neue Besitznahme der Stadt durch die Insurgenten. Der „sicgessichere" Korsar>iy Paris, 6. Juni. AuS Oppeln meldet die „Chicago Tri büne": Die Feindschaft zwischen England und Italien auf der einen Seile und den Franzosen auf der anderen Seite ist wäh rend der letzten Wochen i nr Zu ne huren begriff en. Die jeaiizösrscheri Blätter meldeten »ach Paris, das; die Deutschen iKampf i» Schischinew am vorhergehende» Tage eingestellt hätten. Die Vertreter der übrigen alliierten Mächte erklärten diese Berichte für unwahr. Sie behaupteten, das; die Kämpfe sortdauerten, weil die polnischen Insurgenten alle Anstrengun gen machten, um die Höhe Annaberg wieder zu erreichen, llm die Feindseligkeiten einstellen zu können, stellten die Engländer den Antrag, eine Stellung in G r o s; - S t r e h l i tz ein- zn e h .n e n, die damals in den Händcr der Freiwilligen war. Die Deutschen räumten darauf hin zwei kleine Dörfer und ein mglisches Bataillon nahm den Platz ein. Die englischen Sol lten arbeiteten mit den Deutschen znsainmen, um die Ordnung ffiifrecht zu erhalten. AIS die Interalliierte Kommission den ' Höhen Trnppen gestattete, diesen Punkt zu besetze», mußten 'osen zurückzichc«. Der englische General Henneker Eächsisch« VotlSzeilun« berief sofort nach seinem Eintreffen in Oppeln eine Konferenz aller hohen britischen Offiziere ein, um mit ihnen die iniittä- rischeu Pläne zu erörtern, die bereits die Billigung der Lon doner Negierung gefunden haben. Korfantp soll erklärt haben, daß Llovd George machen könne, was er wolle, er, Korfanty, sei seines Sieges sicher. Die Niedermetzelung von Italienern durch Po e , Frankfurt, 6. Juni. Die „Frankfurter Ztg." gibt die Schil derung eines Augenzeugen über die Niederm tzelung der bereits entwaffueten italienischen Besatzung der Du- benskogrube wieder. Die einzelnen Posten wurden von den Polen entwaffnet and mutzten weglaufcn. Kaum waren sie von den Insurgenten einige Meter entfernt, als hinter ihnen her geschossen wurde, bis sie tot oder verwundet zusainmcnbracken. Die Verwundeten mutzten sogar den Insurgenten Hände »nd Fütze küssen, aber Pardon wurde» ihnen nicht gewährt. A u ch der K o m in a n d a n r der Iialicncr, der mit erhobenen Hän den durch den Grubenhof gehen mutzte, wurde aus kurzer Ent fernung erschossene Schneidemützl, 0. Juni. Bei den Sonnabend Unruhe» gegen die Deutsche» in Ostrowo sind, der „Schneidemühier Zig." zufolge, einige 2 0 deutsche Geschäfte von den Polen ganz oder teilweise geplündert worden. Mehrere Deutsche er litten Verletzungen. Die llnruhe» haben sich Sonntag mittag erneuert, wobei die polnische Polizei sich wieder passiv verhielt. - Französische Parteinahme für Polen London, 0. Juni. Die Times meldet aus Benthcn: Die F-anzosen müsilrn erst ihre Ta lik wohlwollender D» düng gegen über den polnischen Aufrührern luder», bevor eS möglich sei» m rde, die Deutschen w rkstim zu konuollicren — Demselben Blatte zistolge tst in London ein Tele, ramm von gut unterrichteter ober ch'esischer Seite em-Brossen, in dem es heißt, daß die polnischen Aufrührer ihre Anonffe forlsehtcn Der dchl mat >che Bitarbcster des Observer erklärt: Alle in London einaetroffenen Nachrichten deuteten d , aushin. drtz die fc-'nzösilchcn Offi .iers in Oberschlesien sich ganz offen a >f die Seite der Polen stell en. Es scheine, das; Lloyd George für den Augenblick olle Hoffnung aufgegeben habe, eine Zusammenkunft d-s Obersten Ra es zustande zu bringen. Die britische Regierung sei augenblicklich der Ansicht, das; es unmöglich sei, dem franzönschcn ll orschlage übe: die Entsendung einer nemn Kommission von Divlo- inalen, Jngenteme» und WirtscbaftSp lit kern noch Oberschlesien zuznstimmen. In Londen cingeti offenen Belichten zufolge schienen inzwischen die polnischen Aufnihrcr gut im Tatet zu sitzen. Sie kontrollierten die Lebensmstteiv.rsorgung. Die Jrcnzosen schritten nicht im gelingst:» dagegen ei». Oie vereliüIiLlien pfsnnsmten ^vepcien §e- beleii, ciell Oottesclien3toi'ckn.inS LLiit u Ostt (lL8 suswKistligsn 6oMls6ien8tes und susvvZnIiger, kreHgionsllrilei'pickres ba'^möglicstsl mit^uteilLN. Verlag lies 81. kenne - Kalenäers Onesrlen, tlolbeinstnske 46 Nr 128. Seite Zi Aus dem sächsischen Landtag Ein neues LtmitswirtschaftSgesctz Die Negierung hat dem Landtage de» Entwurf zu einem S t a a t L w i r t s ch a f t s g e s e tz e zugeheu lasse». Bisher waren die wesentlicheren ctatrcchliichcii Grundsätze sär die Verwaltung der Einnahmen und Ausgaben beim Staats haushalt in dem Gesetz, den Staatshaushalt betrefsend, vom 1- Juli lOO-1 enihalte». Nachdem i» H 0 Absatz l cus Vor läufigen Grundgesetzes für den F c e i st a a t Sachsen vom 28. Februar lstlst bestimmt worden war. daß die Einnalmieii und Ausgaben des Staates nicht mehr sur euicn zweijährigen Zeitranm, sondern nur ; e >v e i l i g für ein Jahr sestzuslellen seien, lvnrde dieses Gesetz durch ^as GeFtz bvin 2l>. Tezeml'er tstlll entsprechend geändert und z.e chze',',; das Nech»»ngs>ahr des Staalebaashaltü von, l. Apr l 102 ) ab in llebereinstinunnng mit den, Reichr-haushalt anf den Zeitraum vom l. April bis 8l, März seslgelegi. Der vorliegende Gesetzentwurf bezweckt, das SlaatshauS- haltgesetz mit den Bestimmungen der neue» sächsischen Verfassung vom 1. November 1020 in El, klang zu bringe»; zugleich wird dem Gesetz über die Besoldungen der Beamte» und Lehrer vom 21. Mai ll)20 Rechnung getragen, auch werden die Aendernngen vorgescblagen, die Och un Laufs der Zeit — zum Teil lediglich zur Bebebnng pon Zweifeln — als wünschenswert heransgestellt baden. Insbesondere trägt der Entwurf dem B dstrftizs! der Son derstellung der bergbaulichen »nd gewerblichen Unter a cb» in n n g e n des S t a a t e s 8! e ch n » n g, wobei das staailichs Elektrizitäisnnternehinen, für das zurzcir ein besonnre: Daus- balt besieht, in den allgenicineii Hansbait einbezogei' wird. Diese Ilnternchnnmgen sind nach kaufmännischen Grundsätzen zu verwalten, und zwar soll künftig die N e t t o v e r a n i cb l a - gung Platz greisen; in, übrige» aber wird im Interesse grö- tzerer Klarheit des Haushalts anf strengere Dn-cbsübrung 's Brnttoprinzips und ans Einschränkung der Vorbehalte Bedacht genominen. Der Gewinn und der Verlust jedes Kemiäftsjabres sind difrch kaufmännische Inventuren, Bilanzen, Gewinn- und Verliistrechnnngen zu ermitteln. Die 'B, >1 und 201 des Handelsgesetzbuches finden entsprechende Anwen dung. Das in den Unternehmungen angelegte staatlich- Kapital gilt als Einlage des Staates und ist in den Bilanzen unter die Pasiva anfzunebmen. DaS Einspruchsrecht des F i n a n z m : n i s! e r s gegen neue oder crböhte Einstellungen i» den Ha'.whalst.''n'i ist nn> den Bestimmungen der Verfassung in Einklan; ''bca bi worden. Der Begriff P l a n ii b c r s ch r c > t u n g e n wird klargeitestz.. Während bisher die Einnahmen und Ausgaben in de'» R wb» niingSiasir der Fälligkeit verschrieben wurden, sollen sie küntzm grundsätzlich in den HanShallrechiinngen desjenigen P'beee >iack,- gewicsen werde», in dem sic tatsächlich erfolgen. D'e Ansaabe- reste und der Nachweis der Veränderungen bei den leweglichen Beständen des Staates sollen Wegfällen. Zur Beschlennigimg dcr Niechnnngsleguiia siiid für die Bücheral''ch!>ii>e »iS die Ein reichung der Schl»s;abrecliii»»ge» kürzere Fristen in Aussicht ge n ».men. Mebrerc Besliiiiinnngen dienen 0'r s.liä'tsnei'ein- fcell' ng. Den, Wunsche des Landtages, den Haixnaltola» '!« seiner ansieren Form nach Möglichkeit zu vereinfachen» wird bereits im HauSbaltplan ftlr da? Rechnungsjahr 10 21 entsvrockie» werden. Der Vorgcschlageve Name StaatswirtschartSgesetz vcrineidet Verwechslungen mit dem HauSbaltsgesetz ngch Artikel 42 Ab satz 8 dcr Verfassung. An die Stelle de? Wortes Staatsbaus- baltsetat ist in Uilbercinstimmung mit der Verfassung das Wort Haushaltplan getreten. Zahlreiche Fremdwörter sind endgültig durck brutsche Wörter ersetzt. Ahgesehen von den Sondcrbcstimmungen über die bergbau lichen »nd oewerblicben Unternehmungen de? Staates lehnt sich der Entwurf im allgemeinen an das bisher geltende Geletz an. Das neue Gesetz soll mit Wirkung vom 1. April 1021 ad in Kraft treten. ans Verl rhrsskhwlerip.keiten in O»ersckckrsien (Eigener Drahtbericht der „Sachs. V olk S z e i t g.") Berlin, 7. Juni. Nach dreiwöchentlicher gänzlicher V-rkrhril- sverre ist der Tcleg>ammvcrkchr von und nach Beutben wieder er öffnet Es sind allerdings nur drinv'Nde Telegramme zngclaffen. Sie werden mit Autos bis Opp ln befördert. Dcr Vorschlag wegen Errichtung einer Funlstation in Bcuihc» wurde von der Inter alliierten Kommiision nicht gebilligt. Masienselbstmvrd 1« Rußland London, 0. Juni. Laut „Daily Telegraph" meldet die bolschewistische Presse von einem Massenselvstmord in einem arosien Dorfe im Gonverncment Tamboiv. Mehr als 300 Männer, Frauen und Kinder versammelten sich in einem Badehnnse, da« zugenngelt wurde. Hierauf steckten sie daS Haus in Brand und kamen in den Flammen um. Der Kampf um Litauen London. 6. Juni. Der diplomatische Berichterstatter des „Daily Herold" schreibt zum Abdrucke der Brüsseler Verhandlungen über Witna: Die russische Nälcregierung werbe nicht genatten, oasi Litauen in pvinische Ilnab ängigkeit gerate. Sie Halle die Auf- rechterhaUnng der vollen Unabhängigkeit Litauens für wesentlich. Wenn die sraiizösischen Ränke sorioauerten uno weitere Ver;uche gemacht würden, die litauische Republik unter polnische Kontrolle zu bringen, dann werde Rußland nicht uninteriffirrt bleiben. Einheitsfront gegen den Bolschewismus Paris, 8. Juni. Hie: ist heute ein antibolschcwistischcr Nativnalrussischcr Kvngreß zu einer auf etwa 8—6 Tage berech neten Sitzung zusammciigctrete». Der Zweck des Kongresses ist, unter Ausschluß der Anhänger der ölten russischen Reaktion eine Einheitsfront gegen den Bolschewismus herznstcllcn. Finnland für eia Deicnsivbündnis rn t den baltischen Ländern (Eigener Drahtbericht der «Sachs. V o lk S z ei tg.") Kopenhagen, 7. Juni. In Finnland crwägt man, den Ncukerungen dcr dortigen Presse zufolge, den Anlchlutz nn ein Defensivbündnis der baltischen Randstaatcn. Allgemein herrsch! die Meinung daß ein solches Bündnis für die Sicherung des Landes gegen einen russischen Angriff notwendig sei. Das Ruhegehalt der pensionierten Olfiziere (Eigener Drahtbericht der «Sachs. V o l k S z e i t g."1 Berlin, 6. Juni. Die Beratungen über das Wehrmachts- vcrsorgungsgesetz wurden nn NeichstagSausschns; für soziale An- gelegcnheiten fortgesetzt. Der sozialdemokratische Abg. Hoch erhebt Einspruch dagegen, das; den Offizieren der Höchstruhege halt bereits nach 30 Jahren zustehcn soll, während doch den Beamten derselbe erst »ach 4»jähriger Tätigkeit zuerkannt werde. Es sei kein Grund dafür vorhanden, denn daß die Offi ziere unter Einsatz 'hres Lebens ihren Dienst versehen, berech tige nicht zu dieser Bevorzugung. Demgegenüber erklärt die Negierung, daß die zeitige Pensionierung rm Heere unbedingt notwendig sei, da doch die Iungcrhaltung des Heereskörpers bei dcr geringen Stärke im Auge gehalten werden müßte. Abg. B r ü n i n g s h a u s (D. Vp.s und Abg. v. Gollwitz (D.-N.s sprachen sich gegen den sozialdemokratischen Antrag aus. Mit 18 Stimmen der Rechten und deS Zentrums gegen 11 Stimmen der Linken wurde dann der sozialdemokra tische Antrag abgelehnt und der betreffende Paragraph des WehrmachtSversorgungsgesches. der das Ruhegehalt der Ossi ziere regelt, in der von der Negierung vorgeschlagenen Äassnng angenommen. * Gesuche und Beschwerden von Kri'gsbefcvädiate- Jn letzter Zeit mehren sich d'e »äste, in denen Kr!ea»belchäb'gte und w"st'ge Veriorgnno»berechtigte Eingoben weoen Gewährung van Vorlchüff-N auf ihre Renien-Bclchweide» geoen den Ga rn des Renten- verfahren» uiw. beim iächstschen Arbeitsminisierstim einre'chen. El wird daraut ausmerk'om g macht, daß da» A,bKt»m!mster1um kür lo'che Gesuche nickt »uftändia ist. Durch derartiqe Einladen trete» neben unnötiaer GeschäftsbeichwerniS nur unb»absicht'-te Ver- zö-ierungen in der Erledig»»« der Angelegenheit ein. Die 'ür diese Gesuch« «nd Beschwerden zuständige Stelle ist da» Hanviv-rsoraungs« amt und letztinstanzlich da« Rcich»arbel'rmin!sterium in Berlin. Die Fliegerbomben in StlebiK In dem Steinbruck« Stiebitz bei Bautzen, wurde nack Au?» pumpen einer hoben Wasserschicht ein Lager von Fliegerbomben ae- smwcn. E« hat die» einen Teil der Preise An'aß zu Ancuifftn negcn Regierungsstellen gegeben. Diese Angriffe sind un' ereci'ii t. DaS Ministerium dcS Innern hat sofort, nachd-m e« Mitteilung van dem Vorhandensein de« Bombenlagers erhielt, dessen Bcichlagnalime angcordnct und durchführe» lassen. Eine Schn jahrhundertseicr in Chcmniff Die Feier des 100 jährigen Bestehens wurde von der 1. ioth. Volksschule 'estlich begangen. Bereiis um 8 Ilhc veriaininelten 'ich Lehrer und Schüler im Schulgebäude und in gefchlvssenem Zuge ?ogen alle in die Pfarrkirche nm Noßniarkt, wo Herr Kaplan Cepelak ein Hochamt zelebrierte, welches mit feierlichem Tedeurn und Segen schloß. Ilm 10 Mir versnuimelteu lich Lelirer und Schäler in der festlich geschmückten Tunihalle Nach einem cinle'tenden allgemeinen Gesänge sprach eine Schülerin den von Herrn Lehrer Hubert zur Schulfeier gedichteten Prolog. In der Begcüßnngsansprnche konnte Herr Direktor Gr oh mann eine große Anzahl Gäste willkommen heißen. ES waren verirrten: Die städtische Schulbehörde und daS Vezirkßschulamt, die Stadt verordneten, die Schwesterschulcn von Chemnitz und d e katholischen Schulen Leipzigs, anch ehemalige Lehrer — geistliche und westliche — hatten sich cingesunden Narb einem Liedervortrag des Schnl- chores gab Herr Lehrer Job. Meier — der Verfasser dar Fest schrift — in nnichanstcher, kindertümticher W sie einen stederblick über die Schicksale der katholischen Schule in Chemnitz seit ihrer Gründung. In dem Zwicge'piäch „Einst und seht", gcdicknet von Henn Hubert, schilderte ein Kind ans der Abendichnle das armselige Leben eines „Streichkindes", während e n nn'eres von der benti'en Schule erzähste. An die Feitrebe schloß sich ein Lied VcS Schn!« choreS. Die stimmungsvolle Feier schloß mit zwei präckNigen Reigen, welche die Kinder der 8. und 1. Mädchenklaisc oorftilmen. Mr e die Schale, durch so heiße Käinpr'e und große Opft'r bewährt, ine lange noch die Pflegcstätte und Samenschnle des ewig sich erneuernden Geistes christlicher Gesinnung «nd christlicher Tuen sein und bleiben. — Baiiben. Die städtische K l e i nh a u S s i e d l n n g an dcr Hansenslraße ist nunmehr so weit ferirggeslellt, daß sie in dieser Woche bezogen werden kann. Bevor sie der Benutzung übergeben wurde, fand am Sonntag eine Besichtigung durch die städtischen Kollegien statt, die sich sehr anerkennend über daS hier Geschaffene aussprachen. Bei dieser Gelegenheit betraue Stadtbanrat Göhre, daß die Stadt Bautzen in der Wohnnngs- fiirsorge mit an der Spitze marschiere. Sie habe nicht erst anf die Bereitstellung von Staatsmitteln gewartet, sondern sei anS eigener Kraft vorgegangcn. Die Siedlung umfaßt fünf Klein- Häuser, von denen Vier Doppelhäuser mit je zwei Wohnungen sind, während ein Reihenbaues acht Kteinwohnnngcn eittbäll. Außerdem hat die Stadt ein ZwölffamilieiiwohnhauS errichtet. Insgesamt sind damit 28 Wohnungen erstellt worden, angesicht» der ungeheuren Zahl der Wohnungssuchenden, die hier rund . 1800 beträgt, gewiß rin Tropfen auf den heißen Stein, aber