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Nummer 4 Sächsische Dolkszeilung S. Januar Anna Franziska Lang Aebttssln und vomlns zu Im altehrwiird'aen Klosterstifte <Tt. M"'-!<"'ste''„ mischten sich in die Freudenaesänqe Ke-Iioe'' Weihnacht Heuer die tiefernsten Weisen der liturgischen Totenpsalm- odie. Um die Zeit, wo der klösterliche Chor jahrhunderte alter Uedüng treu, in tiefster Andacht das Komplets- r i u m. de letzte Gezeit des kirchlichen Stuudengedetss anzustimmen pflegt, hatte Aentissin Anna Lang ihren Vieinigang zu Gort angetreten. Nicht seit'» k'ntsr- lassen gottinnnige Seelen durch die besonderen Umstände, unter welchen der Ruf des Allmächtigen an sie ergeht, den Eindruck gnadenvoller Auserwählung. Hier ging eine treue Dienerin heim zum ewigen Lohne, deren Sinnen und Trachten, fern von der Welt, nur dem Dienste Lot tes und dem eigenen Seelenheile gewidmet war. Wie ein stilles, ine durchbrochenes (Geheimnis schwebt die an dachtsvolle Weihe heiliger Gottesnäke über den -beiden stungfrauenklöstern der Lausitz, — die als seltenen und ehrwürdigen Ueberrest einer glaubensinnigen Vorzeit und Denkmäler heiligen Waltens an historisch gewordener Stätte, — verflossene Zeiten eng mit der heimatlichen Ge schickte der Lausitz verbinden. Hier weht von einer ge dankenarmen Zeit unverstanden, der Geist christlicher Vollkommenheit, hier nt religiöse Hochkultur, liturgisches Leben im Geiste eines hl. Benedikt und Bernhardus. deren Lebre und Beispiel einst Leben und Taten unserer Vor fahren so mächng befruchtet hat? Anna Franziska Lana war klösterlichem Boden ent sprossen. Ihr Vater war Wirtschaftsbeamter des Zister zienserstiftes Osseag in Böhmen, wo sie am 11. April 1853 das Licht der West erblickte. Nach Kurier Zönlings- zeit in dem vor IW Inhren aegrüudeten Mädcheu-Crüe- bun isinstitut Zu M a r i e n st e r n folate sie, wie so viele, dem inneren R'>'e zum Orden und besann mit dem Smp- fanoe des hl. Ordenskleides um 10. September 1872 die klösterliche Probezeit, welche sie, nach den damals gelten den Normen kirchlichen Restes am 10. November 1874 mit Ableouua der feierlichen Ordensgelübde beschloß. Schon am 31 Mai 1875 trat sie als stellvertretende Lehrkraft ins Tnstftnt ein, wo sie neben ihrer sanieren Amtsvorgängerin AebtiEm Bernarda Kasver und der geistvollen, hochgebil deten Tunairau Viktoria Sieber erst als Lehrerin der lite rarischen Tücker und .c>nnkm''beiten. snöter auch als Dozen tin der K'rchenoesch'chie eine seoeimvolse Tätigkeit ent faltete. Tbr t>i>*ss Verstän^"'-. Seele und Demut i"n- ae-' Mädcken, gepaart mit stiller Demut und klösterlicher Voscheidenbeit sicherte ihr weitreichenden erziehlichen Ein fluß. Uu'er den mehr a's "nan S'ml'naen, welche das Institut in den, pden aboelouienen Zenteuur seines Beste hens oim^sbildet bat. nimmt nekeu dem Namen der ver- nnuieu A''"'ne h"de"ler>de m>,-akl ?s,^er Tchül»" n- «en — iekt noch lebender katholischer Frauen. — eine ehrenvolle St-"" ein. Am 22. Juli 1900 berief dos Vertrauen der geistlichen I ".r-lranen dm in'wischen zu leitender Steilung aelanate m z>>r eiuor Vs o b t i ^ s! n des ersruriken fürstlichen Iuu-rsrauengestiftes St. Mar'enstern. Ist die SieNuua e'ner d»-- c)nn»r-><-,'serinnen schon an und für sich tn,rct> Z>'e Klösterliche Verfass,,na eine merkt "l- aebol-a-"- «a trik^ r,ol d»*' sraueich^'i^-'-n nach der histavilcher w„^->^,,,uenb"it hln-n deEen äußerer A'^-dru-t- Stuh ,-nd M'"-b» der Surniva" k<r»nhi^^^;^,z sind sr^klk'.a!^, Sling Lang bat durch t>le still» Mx>scheldenbeit ihres Aultret»us das An- is,^er noch I'M r>'-^"a erd,"dt M»'N es ner- Sl. Marienskern 19V9-27 gönnt war, die geheimnisvollen, sagenumwobenen Schwei fen '"s al->ske,-st!kkg betreten. NM. wie es bie Ordens- soizung fordert, für nur kurze Zeit die oberste geistliche > Vorsteherin dieses Klägers zu sprechen, dem blieb der Ein- dr„c»> vieler st'lle» b"de!ts»uslen "naevoedsied, gldre Regierunaszeit von 18 Jahren, 5 Monaten und 3 Tagen war hart heimgesucht durch die Auswirkungen des toben den Weltkrieges und seiner schweren, wirtschaftlichen Folgeerscheinungen. Doch charakterisiert die Zeit ihrer nlorstekerscbast ein alan'voller, innerer Ausstieg des Klo- sterstifts. der es zeitweise lrei Wiedererrichtung des Bis tums Meißen in den Mittelpunkt historischen Geschehens gestellt hat. Der feierliche Besuch des Apostolischen Leaaten Nuntius Eugenius Pacelli am 27. Juni 1921 und die durch die Hochherzigkeit der verevigten Aebtissin ermöglichte Abhaltung der ersten Diözesansnuode des Bistums Mei ßen lEnde I"li 1923s im unmittelbaren Bereiche und un ter tätiaer ^Mitwirkung des Klosterstiftes St. Marienstern haben bie historischen Beziebunaen mis der alten Bis tumszeit neu gefestigt und der zu Gott Heimgegangenen Aebtissin das dankbare Andenken der Diözese gesichert. Ihrer Wohltätmkeit konnten nur die äußersten Gren zen der Leistungsfähigkeit des Stiftes ein Ziel setzen. Trobdcm blieb ihr der schwere Kummer schnöden Undanks nicht erwart, der in der Umstnrzzeit blindwütig sick sogar au di: Diskussion des Weiterbestandes dieses altebrwür- diaen Stis'es heranwaote. Neben ihren trauernden Schü lerinnen sind es Bedürftige aller Stände, vorab arme Mäd chen und studierende Jünglinge, welche heute mit Tränen wenm"tsvvllen Dankes die Hand küssen, die einst so mild- reick Wohltaten spendete und der der Todesengel den Stab entnahm, der die Bürde ihres hl. Amtes versinnbildete. Aebussin Anna Lang hat ein gesegnetes Alter von 75 Jahren erreicht. Nach eben überstandener Erkrankung hatte sie in körperlicher und geistiger Frische ikr 50- iäkcigcs Praleßinbiläum (16. November 19241 gefeiert. Schon geven Ende des Jahres 1926 zeigten Och neben zeit- weisen Lähmungen immer deutlichere Allerssrschew".n- gen. stir sie das Zeichen der Vorbereitung zum Tode. Der zunehmende Kräfteverfall brachte das nur noch schwach glimmende Lebensflän wcken am 25. Dezember, 7 Uhr abens. vollends zum Erlöschen. Ueber ihrem schlickten Grabesbiigel am Ordenssried- hafe wo unweit des .Lwchaltares ihre sterblichen Ueber- reste ein würdiges Plätzchen der Rübe gefunden haben werden so manchmal die stlbelnden Meisen bes Chara'qe- lanas zur Ze't des bl. Offiziums dabinrauschen und das Glöcksem sanft verklingen, das dem Priester zum hl. Meß opfer läutet, und still werden sich die Geister der hier Na henden sammeln, uv' ^enanis zu geben baß wo im Le ben ihr b'mmlischer Schatz war, auch im Tode ihr Herz ge blieben ist. Unter den 36 historisch nachweisbaren Aebtissinuen dieses Klafterst«?«« wird einst die Nachwelt der v?r»w>at?n Domina Anna Franziska Lang das ehrenvolle Zeugnis rückt versagen können, daß ste treu ikrem Wabstnrncke- Vrgn'ueii'da et kum'sitg«" lSanftmut uvb Demutl d»m Klgsterstifte eine weile Fübrerin van edelster Herzens bildung und beisvielvoller Demut, den Armen eine gute treufv''ge .d' Mutter, voll warmen Mitleids und barmher ziger Nächstenliebe war. kt. i. ?. ?. 4osek ZVst/I, c. 88. kt. Eine Neujahrsansprache Kardinal Lerirams Wie alljährlich empfing Kardinal Bertram nach dem Hauptgottesdienst im Hohen Dom zu Bres.au am Neujahrstage das Domkapitel, di« Beamten der fürst- bischöflichen Kanzlei und des Ordinariats sowie prominent« Vertreter aus der katholischen Laienwelt, um die Neujahrs glückwünsche entgegenzunehmen. Auf die Elückwunsch- ansprache des Generalvikars Dompropst Prälat Blae schke, erwiderte der Kardinal wie folgt: Als der grosse seelenkundig« Thomas von Kempen das erste Buch seiner Nachfolge Christi schloß, da setzle er als Mark stein an das Ende des Buches das Wort: Lerciiium non rsckit tsmpu,. Verlorene Zeit kommt niemals wieder Auch heut« ist ein Buch geschlossen, dar Buch des alten Jahres. Da soll denn auch unser Schlußakkord sein das von Umsicht und Liebe eingegeben« Mahnwori: Lsröituw non recklt tswpus. Liegt eine verloren« Zelt hinter uns? Nicht verloren ist di« Zeit. In der wir das übernommene heilig« Erbgut treu gehütet haben. Wir handeln im reli giösen Leben nicht wie so manche moderne Künstler, die da» große Erbe schöpferischer Jahrhundert« achtlos beiseite stellen, als sei es nicht Aufgabe jeder Zeit, fortzubauen auf dem Edel sten, das di« Vorzeit in ihrer Eeistesliefe und ihrem Schaffens« feingcfühl der Mitwelt und Nachwelt anvertraut hat. Treten wir in unseren ehrwürdigen Dom. da schauen von der Balustrade am Lhoreingang« auf uns in goldigem Glanz« die machtvollen Statuen der Kirchenlehrer: wie sie zur Kanzel hinaus und in die Gemeinde hinein mahnen: hütet und pfleget das Erbe der Elaubensreinheit und Glaubensinnigkeit! Vom Hochaltar blicken hernieder auf uns die Patron« der Diözese, di« Heroen christlicher Tugend, die Bringer christlicher Kultur,' auch ihr Ruf ist: schirmet und verteidiget das Erbe heiliger Sitte und starkmütiger Tugendübungl Dann ist die Zeit eure« Wirkens nicht verloren. perctitum non rsclit tsmpus. Nicht verloren ist die Zeit, da man offenes Auge und Uniernehmungsfreudigkeit hat für Neuschöpfungen, um nach bestem Können den gesteigerten Anforderungen enigegenzukommen. Davon redet das verflossen« Jahr. Vieles hat müssen zurückgestellt werden, unter den Folgen von Krieg und Umsturz und Niedergang. Langsam bessert und hebt es sich. In Breslau und Berlin sind an di« Seil« der ehrwürdigen Schöpfungen glücklicherer Zeiten be scheiden« Gotteshäuser als Bedürfnisbauien getreten. In volk reichen Großstädten und Industriegebieten, wo die seelisch« Not der Tausende gebieterisch ruft, konnte ich würdige Tempel konse- kriercn: ich denke an Ziemientzitz, an Ostroppa, an Eleiwitz- Richiersdorf: und weiter wird opferfreudig geschaffen zur Ab hilfe der Kiichennot in und um Hindenburg und Beuthen und manchen anderen Orten, in ländlichen Gebieten und nordischer Diaspora. Nicht überall sind es ragende Dome; doch ist da» Volk auch dankbar, wenn ihm das ewig« Licht Im bescheidenen Kirchlein zuwinkt. Dank den Konfratres dieser Gemeinden und allen Helfern! Auch so manche Schöpfungen der Caritas, der Kranken pflege und Gemeindepflege siiw Werke des vergangenen Jahres, die wir freudig grüßen. Ziegenhal» und Görlitz reden davon. Verloren ist das vergangene Jahr nicht als ein arbeits reiches Jahr, in dem jedem Tag sein voll gerüttelt Maß der 'st beschwert war. Könnt« ich doch den Dank, den ich heut« r den Mitarbeitern im Ordinariate ausspreche, hinaustragen ,u allen den Priestern, di« in der Seelsorge, !m Lehramte, und Der walicheger Von Max Karl Böttcher. (Fortsetzung 1 „Ich meine, wir kümmern uns um die Deserteure gar nicht, der Jünger mag sie ruhig entwischen lassen. Wir sind nicht dazu da. neben der Kontribution noch Wächter der Sol baten zu sein. — Aber den Jsinger bestrafen Sie kraft Ihrer richterlichen Orisgewalt „ach eigenem Ermessen." Da sprang der Gr<st auf: „Das war ein gutes Wort. Reis — das lasse ich gelten. — Schon längst empört mich, daß der Dickkops jagen darf, wie der Herren einer. — Verkündet ihm inorgen selbst, sein Jagdrccht ist aus und zu Ende. Er mag zu Tale gehen und arbeiten." Am anderen Morgen kam Heinrich Jsinger von Bozen zurück. Ein Häuslein Kreuzer klapperten in seiner Tasche, und der Mutter hatte er im Schnappsack ein Tränklein gegen die Gicht und seinem Buben eiue Armbrust milgebracht. Der Junge sollie schießen lernen wie sein Daier. „Baier, — Vater! — Große Soldaten waren da, ganz richtige, lebendig«, und einen großen Bart hatten st« und jeder ciu« Flinte, größer wie eine Büchse, und gegessen haben st« und getrunken und geschlafen — zwei waren es. und erst waren sie so wild und dann so freundlich, und gar närijch haben sie geredet und . " „Bub. hör' auf. die Luft geht dir aus", lachte der Vater und drückte seinem Vater das Schießgewehr in di« Hand und hob ihn hoch und küßt« ihn auf das Plappermäulchen. Da kam die Großmutter. „Wahr ist s Wort für Wort. — Zwei Franzosen waren da. und ich mußte ihnen Speis« und Trank und Obdach geben. — Du hast st« mir doch hergeschickt!" „Das ist Unsinn, da bist du zu leichtgläubig gewesen, Mutter." Und Heinrich Jsinger sah nachdenklich zn Boden und sagte dann: „Das ist ein Unglück, Mutter, oder kann eins draus werden. Wenn es dl« zwei waren, die den Hofer suchen und di« ch gestern traz, kommen uns uiizer« iranosreul« au, or» r-u«». iveil wir ihnen Obdach und Förderung gaben. — Waren es zwei, die ans dein Lande wollen und ihr« Fahne widerrechtlich ver ließen, kommen uns drunten die vom Kommando ans den Pelz. Na, hoffentlich bleibt di« Sache verborgen." Di« Tür ging auf. — Erhard Reif stand im Zimmer. „Nun?" fragte Jsinger. „Ist das di« Wohnung des ehemaligen Gräflich Fragsburgi schen Waldhüters Heinrich Jsinger?" „Laß die Narretei! Du weißt so gut wie ich. daß ich fett dreißig Jahren in dieser Hütte wohn« — weißt, daß vor vier Jahren mein Weib yierinnen starb, und weiht, daß mir die Hütte vom hochseligen Herrn Grafen bis an mein Lebensende zustehi« „Solang« Ihr einen ehrbaren Lebenswandel führt" „Reif!! — Jsinger trat einen Schritt auf den Jäger zu und ballt« die Faust. „Ereifert Euch mcht, bester Freund! — Die Hütte soll Euch noch bleiben. — Ein anderes zu verkünden, hat mir der Hochedle Herr Gras auf Fragsburg befohlen." „Und das wäre?" „Alldieweil Ihr nächtlicherweile zwei Deserteure der französischen Landesbesatzung ausgenommen und verpflegt, Ihr Euch alw eine Förderung der Fahnenflucht und Beihilfe des Eidbruches schuldig gemacht, entzieht Euch Sein« Gnaden der Herr Graf Benno auf Fragsburg kraft seiner obrrherrlichen Gewalt über all« Anwohner im Schloßsprengel das Euch vom hochseligen Grafen zugesprochen« Freijagdrecht." Heinrich Jsinger krampst« sich mit beiden Händen an der Tischkante fest, stiert« den Jäger an und lacht« daun lau« und jäh auf und schrie: „Das kann er nicht, der Herr Graf, da« kam, kein König und kein Kaiser und nicht der groß« Gott im Himmel droben, denn das ist mir verbrieft und gefiogrlt, und Seine Eminenz der Herr Erzbischof von Salzburg hat es mit unter- zeichnet, und hür — hier —" Sr rannte an ein« Truhe, entnahm Ihr ein in ein großes weißes Tuch sorgsam eingehüllt«« Schriftstück, an dem wächsern« Siegel an geldschwarzen Fäden herabhingen und hielt es dem Nets unter di« Augen. — Der nahm aelaile« da« SLritcktäck blickte hinein und ritz es dann urplötzlich mit höhnischem Lachen in ein Dutzend Fetzen und warf diese auf bas Herbfeuer. — Da schrie Jsinger auf und zückt« sein Jagdmesser und stürzte sich auf Reif: aber Leopold, der Bub. erwischte des Zornigen Hand und rief angstvoll: „Vater!" — Das brachte den Rasenden zur Besinnung. — Er stieß das Messer auf den Tisch, daß das Holz ächzte, und sagt« rauh zu Reif: „Geh', du Schurke!" Scheu drückte sich der Wacker« zur Tür hinaus und veischwand schleunigst im Tann. Der Winter war erngezogen. — Drunten im Meraner Tal wehlen noch lau« Lüfte, aber droben im Sattel, nins Kirchlein St. Kathrin, brausten schon Wintcrstürm« und hüllten das klein« Bethaus und di« Waldhüterhiitte in weißes Weihnachtskleid. Drunten in Meran in der Pfarrkirche lasen sie schon Advcnt- messen, denn das heilige Christfest war nicht mehr fern Heinrich Jsinger hatte seit Entziehung seines Jagdrechtes kein Schießzcug wieder angerührt. — Seine drei Jagdbüchsen hatte er seinem Paten nach Bogen geschickt, um, wenn ihn ja das Weidmanns- fieber packen sollie. nicht in Versuchung zu kommen. — Und oft hatte es ihn gepackt, das Jaadfieber. — Wenn !m Herbst draußen di« Hirsche röhrten, daß es klang wie fernes Löwenaedrüll. wenn der Fuchs durch den Tann schnürt« und er am Morgen seine Spur erblickte, wenn die Gemsen talwö-es rndellen. weil sie droben nicht mehr fußen konnten, da kam es wild über ihn. — Da schrie er auf und wütet« gegen den stwgsburger und seinen Waldheger, da rannte er fünf, sechs Stunden durch den Font, bis er zu Tode erschöpft heimkam. oder er grub sein üaupl in di« Kissen seiner Bettstatt, um nicht» von Wald und Wild zu sehen und zu hören. So war unter Kummer und Sorgen der hetlige Weihnachts abend herangekommen. — In Jfingers Hütte war allgemach mtt dem Gram auch der Hunger eingezogen. — In den letzten Wochen hatte der Heger mit geschickter Hand Heiligenbildchen. Kurzifix« und Rosenkranzperlen geschnitzt. — Dt« trug er am krähen Movgen de» heiligen Abend» hinunter nach Meran Er ging in da« Haus des alten Enmnuel Seltner, dort, wo di« Lauken- gasj« ß, den Psarrepla» einmündete. und verkauft« dem