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Sächsische Volkszeitung : 24.02.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-02-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192602248
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19260224
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19260224
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-02
- Tag 1926-02-24
-
Monat
1926-02
-
Jahr
1926
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 24.02.1926
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Freiwilliger Preisabbau Ein nachahmenswertes Beispiel. Stuttgart, 23. Februar. Aus Dürrmenz-Mühlacker in Württemberg wird gemeldet, daß dort mit wenigen Ausnahmen die Ladengeschäfte, Handwerker, Metzger, Bäcker, Wirte und andere Geschäfte in einer Versammlung unter Leitung des Ortsvorstehers beschlossen haben, von heute ab ihre bisherigen Verkaufspreis« je nach der Ware um 5 bis 20 Prozent zu ermäßigen. Die Gemeinde hat als erste die Tarife ihrer Betrieb« (Elektriztät, Wasser und Sollzinsen der Sparkasse) in gleichem Umfange herab- «tsetzt. Eine Vereinbarung, die überall mit Freude begrüßt werden würde! Aber das gesegnete Dürrmenz-Mühlacker ist leider von Mitteldeutschland recht weit entfernt. Die Kilfe De die Wirtschaft Aus wirtschastspolitischen Kreisen wird uns geschrieben: Die Ankündigung der Reichsregierung dahingehend, der Reichsbahn einen Kredit des Reiches in Höhe von 100 Millionen Mark zur Verfügung zu stellen, hat m wirt schaftlichen Kreisen große Befriedigung hervorgerusen. Me wir hören, beabsichtigt die Reichsregierung, den Kredit schon in allernächster Zeit in -er Weis« flüssig zu machen, daß mit der Vergebung der Bauaufträge begonnen wird. Es wird sich um Aufträge soivohl in Oberbaumaterial, wie aber auch bezüglich der Fertigstellung von Lokomotiven, Wage» und dergleichen handeln. Die Inangriffnahme der Arbeit, namentlich zur Der. desserung der Schienen- und Fahronlagen, wird sofort Arbeits gelegenheit beschaffen und damit auch zur Milderung -er Ar beitslosigkeit beitragen. Die Reichshils« für die Wirtschaft wird aber auch noch nach einer anderen Seite hin von außerordentlicher Bedeutung sein. Hier kommt in erster Linie die veichsseitig zu überneh mende Ausfallbürgschaft für Exportaufträge in Frage. In erster Linie handelt es sich dabel um Rußland, des sen deutsche Handelsvertretung bereits Aufträge von recht er heblichem Ausmaße an die deutsche Industrie hat gelangen las sen. Di« Kredithilfe des Reiches für diese Dinge wird sich aus etwa 300 Millionen Mark belaufen. Dieser Beirag wird aller dings nicht von der Reichsregierrmg selber gegeben, er wird in dessen durch eine reichsseitige Ausfallbürgschost von mindestens 100 Millionen Aiark gedeckt, so zivar, -aß das Reich für Ver luste in dieser Höhe eintreten würde. Mit dieser Exportkredithilfe seitens des Reiches ist ein neuer Weg von Wirtschaftshilfe beschritten, von dem man nur wünschen kann, daß er einen weiteren Ausbau im Interesse der gesamten Industrie erfährt. Gerade die Durchführung von ausländischen Aufträgen durch deutsche Unternehmungen schei tert oft an den Schwierigkeiten der geldlichen Sicherung. Diele derartiger, der deutschen Industrie zugedachter Aufträge sind an den bezüglichen Bedenken und Befürchtungen seitens der in Frage kommenden deutschen Unternehmevkreise gescheitert. Eine Kredit hilf«, wie sie jetzt Las Reich in Form von einer Ausfall- bilrgschast In Aussicht stellt, ist daher auch durchaus dazu ange tan. das Exportgeschäft der deutschen Industrie in stotteren Gang zu bringe« und das wird andererseits auch dazu beitragen, die ganze Wirtschaft neu zu beleben und zu stärken. Drummon- in London London, 23. Februar. (Drahtbericht.) Der Gene ralsekretär des Völkerbundes, Sir Eric Drummond, ist gestern abend hier eingetrosfen. Seine Besprechung mit Chamberlain gilt vor allem der Frage der Eriveiterung der ständigen Völkcrbundsratssitze. Erkrankung Fehrenbachs Freibnrg, i. Br., 23. Februar. Der Vorsitzende der Rcichslagssraktion des Zentrums Fehrenbach ist vor einigen Tagen in Berlin infolge von Neberanstrengung körperlich znjninmeugebrochen. Er hat sich nach Freiburg begeben, um dort Ruhe und Erholung zu suchen. Oesterreich und Italien (Von unserem besonderen römischen Berichterstatter.) Atom, 22. Februar. Die Rede Rameks im österreichischen Parlamente, welche der Rede in bezug aus Mäßigung und Versöhnlich keit wenig nachstand, wird von der Faschistenpresse in derselben höhnischen und beleidigenden Weise kommentiert, wie cs nun einmal zum „guten Ton" dieser Presse zu ge hören scheint. — Nicht umsonst bezeichne!« letzthin ein englisches Blatt den Ton dieser Rhetorik und Zeitungs artikel als denjenigen, der unter den Gepäckträgern und Droschkenlutsckern von Victoria-Station üblich sei. Damit wurde auf die frühere Tätigkeit des jetzigen faschistischen Parteisekretärs Farinacci angespielt, welcher die Rede Mussolinis durch seine Interpellation veranlaß!«. Das einzige, was die faschistische Presse an der Rede bemerkenswert fand, war das Zugeständnis, daß Oester reich den Vertrag von St. Germain anerkannt, und daß Oesterreich die Kriegsdrohung nicht vor das Forum des Völkerbundes bringen will. Die italienischen Blätter gefallen sich jetzt gern darin, die Ansprüche Polens und Brasiliens und die angeblichen Spaniens zu begönnern, indem sie von der Vorherrschaft der lateinischen Kultur reden, d.« dadurch erzielt würde. Das kann sich besonders England merken. Durch die rücksichtslose Unterdrückung der Freiheit der öffentlichen Meinung und durch den Ankauf der wichtigsten Blätter durch den faschistischen Großkapitalismus ist eine merk würdige Einheitlichkeit der öffentlichen Mei nung in Italien zu bemerken. Die meisten Blätter der- zickteu, um der Zensur zu entgehen, auf eigenes Urteit und drucken die von der Regierung approbierten Berichte der Agenzia Stcsani kommentarlos ab, um sich so das nackre Leben und tägliche Brot zu retten. Dem Leser, wenigstens dem oberflächlichen, mag so dies Urteil der Presse auch über di« Rede Rameks ein stimmig erscheinen. Anders ist die Sacke jedoch in der nicht gedruckten öffentlichen Meinung, wo der gesunde Menschenverstand der breiten Schichten des ita lienischen Volkes zur Geltung kommt. Bezeichnenderweise leiden die faschistisierien Zeitungen vielfach an galoppieren der Abonnenten-Schwindiucht, da sie eben alle dasselbe Zeug bringe». Noch letzthin ging mit dem Bankkrachs des Bankiers Nondi auch dessen klerikal-faschistische Zeitung „Epoca" Pleite, deren vatikanischer Berichterstatter der Redakteur des gleichfalls klerikal-faschistischen Corriere d'Jtalia, Egilberto Matire, tvar. Das ist einer der acht Abgeordneten des Centro Naztonal«, welches der witzige Führer der Popolari, der jetzt in Verbannung lebende Don Sturzo als «ine Firma, und keine Partei zu be zeichnen pflegte, da sie von der faschistischen Bank, Vanco di Roma, finanziert ist. Es braucht wohl kaum der Erwähnung, daß die „katholische" Presse dieser Partei die Hetze gegen Stresemann und Ramek voll und ganz mitmacht, während die Katholische Volkspartei aus Man gel an Organen, die gänzlich unterdrückt sind, ihre völker- versühnenden Tendenzen einfach nicht zum Ausdruck bringen kann. Für deutsche Geifteslruttur Eine Rede Luthers Berlin. 23. Februar. Im Reichstagsgebäude fand gestern abend eine außer ordentlich zahlreich besuchte Kundgebung für deutsche Geistes kultur statt. Mahr als 40 Verbände der geistigen Berufe Deutschlands waren vertreten. Der große Sitzungssaal und die Tribüne waren überfüllt. Neben dem Reichskanzler wohnte auch Innenminister Dr. Külz den Verhandlungen bei. Der Vorsitzende des Schutzkartclls, deutscher Geistesarbeiter Dr. Otto Everling eröfsnete die Kundgebung und begrüßte den Reichskanzler sowie die Ehrengäste. Er verlaß sodann ein persönliches Schreiben des Reichspräsidenten von Hindenburg, der zu seinem Bedauern an der Teilnahme verhindert, bittet überzeugt zu sein, daß er den Zielen und Bestrebungen des Schutzkartells deutscher Geistesarbeiter sein lebhaftes Interesse zuwende und mit besten Wünschen dessen Arbeit begleite. Dr. Everling schloß daran Grüße für den Reichspräsidenten und führte dann in seinem Vortrag „Aus dem Lager der deutschen Geistesarbeiter" aus: Durch den Vsrmögensvcrlust der Bildungsschicht ist die ge samte Geisteskultur ernstlich gefährdet: zumal noch eine Ein- kommensverminderung der geistig Sclzaffendcn eingetreten ist. Die Geistesarbeiter sehnen sich nach einer Politik mit dein Vor zeichen „Deutsche Geisteskultur", die deutsches Eigentum und deutsches Ligengewächs ist. Wir erwarten, daß alles geschieht, dieses hohe Gut und seine Träger zu fördern. Wir hoffen, daß zäher deutscher Fleiß und deutscher Sparsinn unsere Geistes kultur auf neuer ivirtsck)<rftlicher Grundlage erhält. Ein Volk, dessen Führerschichten in schlichter Einfachheit und harter Arbeit oufwachsen, hat Aussicht, das tüchtigste Volk der Erde zu werden. Dann wird es überall heißen, wie jetzt in Köln und Bonn: Deutschland frei! Universitätsprosessor Karo (Halle) sprach dann über „Deutsche Kulturaufgaben im In- und Ans lande. Noch dem Versailler Vertrag sollten alle wissen schaftlichen Beziehungen zu Deutschland gelöst werden, ober aus dem Völkerbund heraus sind die Beziehungen wieder angeknüpft worden. Deutsche sind wieder hinzugezogen worden. ?lb«r auch diesen neuen Organisationen wie dein Internationalen Institut in Paris haftet der Makel der politischen Einstellung an. In England hat man zum Teil schon widerrufen, aber Painleve hat bei einem Bankett neben deutschen Teilnehmern kein Wort davon zurückgenommen, was er seinerzeit als Präsident der französischen Akademie gegen die Deutschen gesagt hat. Zur Versöhnung um jeden Preis können wir nicht bereit sein, aber der Geist wird seine Macht zu behaupten wissen. Reichskanzler Dr. Luther der als letzter das Wort ergriff, erklärte: Ich habe nie einen Zweifel gehabt, daß es für die Politik des Deutschen Reiches überhaupt nur zwei Ziele oder sagen wir ein Doppelziel gibt und das heißt „Staat und Kultur" und wenn Sie diese beiden Begriffe zusammensossen wollen, so können Sie darüber wohl auch schreiben: „Volk und Vaterland". Nun ist es leider richtig, daß die unmittelbare Arbeit der Reichsregierung nicht nur beengt und bedrängt wird durch die große Not. sondern auch begrenzt wir- durch die Verfassung unseres Volkes, nicht sowohl durch die geschriebene Verfassung, die geworden ist im Sturm -er Zeit, sondern durch die Zusammenhänge mit dem wohl auf absehbare Zeit bleibenden inneren Aufbau unseres Volkes. Die Ziele des Reickzes sind verbunden mit der Zuständig keit der Länder, die in dem Wesen des Deutschtums verwur zelt sind. Dem Reiche fehlt im Allgemeinen in Knltursragen die Zuständigkeit. Das ist eine Tatsache, die doch der Arbeit der Reichsregierung eine gewisse Besonderheit gibt Ich habe cs immer als einen Mangel empfunden, daß wir in -er praktischen Arbeit im Reiche in Reichsregierung und Reichstag so wenig mit Kulturfragen zu tun haben. Wenn ich mich mit kulturellen Fragen beschäftige, gehen meine Gedanken sehr gerne zurück in jene Zeit, wo ich Oberbürgermeister von Essen war. Eine solche westliche Stadt gibt für den, der Städte» bildcr mit Verstand zu lesen vermag, den überzeugenden Ein druck der Stadt ohne ausgebreiteten Mittelstand. Das bedeutet natürlich nicht ein Fehlen an Kultur schlechthin. Doch ist mir von meiner früheren Arbeit her diese große Tatsache voll lebendig, -aß wir ohne den geistigen Mittelstand doch nur mit Hilfskonstruktionen die Kultur in die breiten Volksmengen hineintragcn können. Besonders wichtig ist eine solche feste Grundlage für geistige Arbeit in Zeiten, wie wir sie heute erleben, wo einmal die all gemeine Not eine gewisse Abwendung von kulturellen Dingen überhaupt zur Folge hat. Aber wir wissen auf der anderen Seite auch, -aß eine gewisse Breite des wirtschaftlichen Lebens die beste Tragfläche auch für eine gewiss« Breite des kulturellen Lebens ist. — Reichskanzler Dr. Luther gab dann die Versicherung ob, daß von: Reiche aus, auch wenn die Sorge für die deutsche Kultur im Allgemeinen Aufgabe der Länder sei, alles gesci-ehen werde, um di« Kultur in ihren Aufgaben zu unterstützen. Dr. Luther gab dann einen Ueberblick über die Summen, die vom Reiche für besondere Kulturaufgaben zur Ver fügung gestellt worden sind und schloß mit dem Hinweise, daß nur deutsches Selbstbemuhtsein und deutsche Tar das deutsche Volk wieder einem freien und glücklichen Paterlande zuführen könnten. Stürmischer Beifall folgte der Rede. Mit Dankesworten an den Kanzler schloß dann Dr. Eperling die Kundgebung. Mussolini und -er Vatikan Der Papst gegen di« neu« italienische Kirchen gesetz g e b u n g. Rom, 23. Februar. Zu der bevorstehenden parlarncntarische-n Behandlung -er von einem besonderen Ausschuß ausgearbeiteten Negierungsvor schläge über die Kirchengssetzgebung in Italien hat der Papst an den Kardinalstaatssekretär Gasparri ein Schreiben ge richtet, in dem nochmals nachdrücklich daraus hingemlesen wird, daß jene Priester, die an der Regierung zur Teilnahme an den Arbeiten des Ausschusses berufen worden waren, vom Vatikan keinen Auftrag besahen, wohl aber die Erlaubnis, zur Teilnahme an den Arbeiten erhalten hatten. Nachdem nunmehr aber diese Vorschläge Gesetz werden sollen, sieht sich der Papst zu der Er klärung genötigt, daß er niemand dos Recht und die Macht der Gesetzgebung über ihm untergeordnete Dinge und Personen zu- erkennen kann, wenn nicht im voraus Verhandlungen und bin dende Abmachungen mit dem Vatikan uns dein Papste erfolgt sind. Irgendwelche Verhandlungen und irgendwelche Verein barungen können aber nicht erfolgen, sölange die ungerechten Verhältnisse bestehen, in denen sich der Heilige Stuhl und der Papst befinden. Der französische Finanzkonflikk Paris, 23. Februar. Das Ergebnis der Arbeiten der Fi- nonzkomurission des Senats wird im allgemeinen als ein Zeichen dafür ausgefaßt, daß eine Klärung der Finanzfrage möglich sei. Es wird angenommen, daß der Senat mit starker Mehrheit die Entscheidungen der Kommission gutheißen wird. Von einem Teil der Presse wird aus der gestrigen Unterredung zwischen Briand und Malvy geschlossen, Leih auch eine Einigung zwischen Senat und Kammer zu erreichen sein würde. Die Lage ist in dieser Hinsicht jedoch noch ganz ungeklärt, und in Kreisen der Linken ist die Erbitterung gegen den Senat weiter ge wachsen. Der „Ouotiüien" erklärt, Vriand sei der Gefangene der Rechtsparteien. Das sei die Folge seines Versuchs, die Linke zu spalten. Die „Ere Nouvelle" bespricht die Frage, ob die Sozialisten wirklich das Kartell endgültig verlassen werden. Es scheine, so sagt das Matt, daß die Anhänger Leon Blums keineswegs geneigt sind, in dieser Hinsicht den Parteiführern zu folgen. Das Blatt bespricht dann die Rede des Führers der Rechtsgruppe, Magi not, und glaubt, daß Briand auf den Vorschlag einer Zusammenarbeit mit den Rechtsparteien nicht werde eingehen können, besonders würde sich wegen der Lo- carnoverträtze keine Einigung zwischen Briand und den Gruppen der Rechten anbahnen lassen. Auf der anderen Seile weist die „Ere Nouvelle" darauf hin, daß ein anderer Führer der Nechts- gruppen, Bonnefour, anderer Ansicht sei als Maginot und die Aufhebung der Kammer als das einzige Mittel zur Behebung der politischen Schmierigkeiten betrachte. Rücktritt Brattanus Anfang Mürz Bukarest, 23. Februar. Der rumänische Ministerpräsident Vratian» Hot dem König in einem Schreiben die Demission der Regierung mitgetcilt, es jedoch dem König überlasten, wann er das Tcniistionsgesuch veröfsentli6>en will. Man glaubt, daß die Regierung Anfang März zurücktreten wird. Berliner Dorbörse Berlin, 23. Februar. Der heutige vorbörsliche Freiverkehr wickelt sich in vernachlässigter Haltung ab. Die Umsatztütigkeit blieb damals im großen und ganzen gering. Nur am Schisf- fahrts- und Montanmarkt war eine gewisse Festigkeit zu beobachte», dagegen liegen in- und ausländische Anleihen ziem lich ruhig. Tagcsgeld ist unverändert leicht und mit 4^ bis 6 Prozent angeboten. Am internationalen Devisenmarkt sind nennenswerte Veränderungen nicht eingetreten. Metterbertcftt »er Dresaoer WeNerwarl» Witterungsaussichten: Vorwiegend wolkig, zeitweise aus- heiternd, Temperatur allmählich zurückgellend, örtlich Nacht fröste, tagsüber im Flachland immer noch wenige lebhaftere süd- liche Winde. Allgemeiner W i t t e r u n g s cha ra k t e r der nächsten Tage: Kühles, wolkiges Wetter zunächst noch ohne Niederschläge. Tagesnemgketten Der Prozetz v. Lützow Berlin, 23. Februar. In der gestrigen Gerichtsverhandlung gegen den Freiherr» von Lützow, der, wie bereits gemeldet, angeklagt ist, von 1018 bis 1024 als Erzieher mit seinen min derjährigen Schülern, und zwar in 75 Einzelfällen, davon zum Teil mit Schillern unter 14 Jahren, unzüchtige Handlungen vorgenommcn und die Schüler in 72 Fällen vorsätzlich körper lich mißhandelt zu l)abcn. schilderte der Angeklagte seinen Werde gang und seine allgemeine Einstellung zu den Erziehungssragen, wobei er ausführte, die gegen ihn gerichteten Anschuldigungen seien auf Treibereien einzelner ihm feindselig gesinnter Lehr kräfte znrückznsühren. Nach der Rede des Angeklagten wurde die Verhandlung auf Donnerstag vertagt. Das Gericht beschloß wegen Ntangel eines Fluchnverdachis die Haftentlassung des An geklagten. Der von der Staatsanwaltschaft vorgeschlagene Sach verständige Prof. Dr. Moll wurde von dem Gericht abgclehnt, weil er nwgen früherer Auseinandersetzungen mit dem Ange klagten möglicherweise befangen sein könnt«. Reichsautzenminister Dr. Stresemann ist Dienstag mittag von seiner Rheinlandreise wieder in Berlin ein getroffen. Der Wasserstand der Elbe. Die Elbe, die in den letzten Tagen infolge anhaltender Niederschläge rasch gestiegen war, Hai heute vormittag mit 205 Zentimeter über Null den Höchststand er reicht. Von den oberen Plätzen wird langsamer Fall gemeldet. Hoehnxlssergefahr besteht nicht. Sonderzüge 4.Klasse zur Technischen Messe ln Leipzig. Am Sonntag, d en 7. März 1025 verkehren anläßlich der Tech nischen Messe in Leipzig Sonderzüge 4. Klasse von Dresden, Buch- Holz (Sa.) und Zwickau (Sa.) nach Leipzig und zurück. Die Teilnehmer können mit den preisermähigten Sonderzugskarten auch Vorzugskartcn für den Besuch -er Technischen Messe zum Preise von 0,50 Mark, ferner für die Straßenbahnrundsahrt in Leipzig und die Gesangsausführung im Dölkerschlachtdenkmal zum Preise von zusammen 1,50 Mark lösen. Aus Wunsch steht auch preisermäßigteo Mittagessen zur Verfügung. Fahrpreis« und alles Nähere ist aus den Aushängen auf den Stationen er» sichtlich. Die Fahrkarten usw. werden auf folgenden Sonder» zugshaltestellen vom 24. Februar ab ausgegeben: Dresden Hbf„ Dresden Wettinerstraße, Dresdcn-N., Riesa. Zwickau (Sa.), Wer dau, Crimmitschau. Gößnitz, Buchholz (Sa.), Annaberg (Erzgeb.) nnt. Bf., Wolkenstein, Erdmannsdors-Augustenburg, Zschopau, Flöha, Chemnitz Hbf., Glauchau und Meerane. . 'p Schweres Autounglück bei Plauen i. B. Ein schwere, Autounglück hat sich in der vergangenen Nacht aus der Staats straße Lochschönke—Neuensalz zugetragen. Dort fuhr ein Aut« aus Weischlitz an einen Straßenboum an. Die Insassen wurde« in weitem Bogen aus eine Wiese geschleudert, wo sie mehr oder weniger schwer verletzt liegen blieben. Das Auto wurde voll- ständig zertrümert. Der 20 Jahre alte Kraftwagenführer Herbert Schreiber aus Großsriesen und der 2vjährige Willi Kunze wur den schwerverletzt ins Krankenhaus gebracht. Der Beifahrers und ein anderer Mitfahrer erlitten leichtere Verletzungen. «ftenbahnunsaU. Am Sonntag entgleisten von dem 8.53 Uhr vormittags, aus Markneukirchen - Siebenbruntr abfahrenden Zuge bei der Ausfahrt infolge Schienenbruches die Lokomotive, ein Güterwagen und di« Vorderachs« de» ersten Personenwagens. Die Maschine legte sich nach der Entgleisung infolge des aufgeweichten Bodens auf di« Seite. Der Führer erlitt eine leichte Verletzung im Ge sicht. Sonst ist niemand zu Schaden gekommen. Während der Aufräumungsarbelten wurde der Verkehr mit Kraft wagen aufrecht erhalten.!- Bon der «reissage in Stück« zersägt. Ein gräßliche» Unglück ereignete sich in der deutschböhmischen Grenzstadt Grot tau, der Nachbarstadt des sächsischen Zittau. Dort kam infolge eines Windstoßes di« Tochter des Sägewerks- Wächters Schier in der Dampfsäge „Jhag" mit den Kleidern, in das Sägewerk. Die Unglückliche wurde nun in di« Säg« gezerrt und buchstäblich lebendig zersägt. Di« Verletzungen waren so furchtbar, daß der Tod auf der Stelle «intrat.
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