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Sächsische Volkszeitung : 14.02.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-02-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192602145
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19260214
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19260214
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-02
- Tag 1926-02-14
-
Monat
1926-02
-
Jahr
1926
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 14.02.1926
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Februar 1026. -- »> » - Aus Ser kalholifchen Well Der Deulsche Kalechelenoerein Vertretertag in Zell bei Würzburg. Die Ideen der katechetischen Fortbildung -urä) Literatur und Aussprache, wie sie den früheren Münchener Katecheten- Verein geleitet lMen, sind von diesem als Deutscher Katecheten- Berein n« den letzten fünf Jahren in alle Gaue Deutschlands hinausgetragen worden. Gleichsam die Bestätigung der erfolg reichen Werbearbeit, welche den Mitgliederstanü mehr als ver zehnfacht hat <1920 : 500 Mitglieder — heute rund 5100) war der fast aus allen deutsche» Diözesen beschickte Bertretertag in Zell bei Würzburg. Geehrt durch die Anwesenheit des Diö- zesanbischofs Dr. M. Ehronsried, »ahm die Tagung einen alle Teilnehmer hochbesriedigendcn Verlauf. Was 1921 bis 1925 durch Konferenzen, kateclMsche Kurse usw. geleistet worden ist, stellt wirklich eine katechetisch« Bewegung dar, deren Früchte auch im katechetischen Unter richte sich zeigen möchten. Geistliche und iveitiiche Lehrkraft« sind am Vereinsziele interessiert und teilen sich in die Vereins arbeit. Waren die weltlichen Lehrpersonen bisher auherordenl- iiche Mitglieder, so hat der einstimmige Zeller Beschluß di« statutenmäßige Gleichberechtigung der katholischen Geistlichen und der katholischen Lehrpersonen, die ini Geiste des kirchlichen Ge setzbuches am Vereinsziel Mitarbeiten wollen, ausgesprochen Daß der D. K. V. y» keinem katechetischen Problem vor übergeht, zeigte die reichhaltige Tagesordnung, welche den Stand der Katechetik auszeigte, all die Forderungen an Vor- und Fort bildung des Klerus grundsätzlich behandelte und den Religions unterricht an den verschiedenen Schulgattungen <Berufsschule, Landschule. Hilfsschule, Diasporaschule) beleuchtete. Die katechetischen Mütter die jetzt in einer Auflage von 7 000 erscheinen, sind das anerkannte katechetische Fachorgan, das auf wissenschaftlicher Grundlage die nötigen Hilfen für die Praxis bilden möchte. Die Bibliothek an der Zentrale in München ist auf den neuesten Stand der katechetischen Literatur gebracht und ist damit Vorbild aller zu errichtenden Ortsbiblio theken geworden. Die Vorstandschaft vereint auch äußerlich Nord und Süd miteinander Erster Vorsitzender ist wie bisher Benefiziat G. V ö tz e l - München, Zweiter Vorsitzender ist Univ.-Professor Dr. Sta'pper-Akünster. Eine Reihe von neuen Kursveranstal tungen sind für das kommende Jahr geplant, so daß zu erwar ten ist, daß der Verein auch in den kommende,, Monaten seinen reichen Ausgaben gerecht wird. Möchten auch immer mehr geist liche und weltliche Katecheten Anschluß an ihren Verein finden. (Anmeldungen an die Geschäftsstelle des D. K. V. in München, Adelgundenstraße 23, 2. Aufnahmegebühr Alk —.50, Jahres beitrag Mk. 5.— (Diasporamitglieder zahlen die Hälfte), wogegen die karechetischen Blätter per Kreuzband franko geliefert werden. Postscheck-Konto des D. K. V. München 9333.) X Unitas-Berband (U. V.) Der Verband der wissenschaft lichen katholischen Studentebvereine Unitas zählte am 1. Februar 1926 in 48 Vereinen an 28 Hochschulen 1232 Stu dierende und 2714 alte Herren. Von den Studierenden sind 278 Füchse. 608 Vollaktiv«, 1003 Ortsanwesende. Es studieren 280 Theologie, 282 Rechts- und Staatswissenschaft, 86 Medizin. 118 Philologie, 48 Mathematik und Naturwissenschaft, 155 Technik, 36 Chemie. 97 Land- und Forstwissenschaft u. a. Aus Bayern stammen 117 Studierende. Die diesjährige Generalversammlung ist im August In Innsbruck. X Die Kommission pro Russin. Papst Pius XI. hat sein warmes Mitgefühl für die Notleidenden in Rußland bei ver schiedenen Anlässen werktätig bewiesen, russischen Kindern Klei der, Medizin und Geld geschickt, ganz unabhängig von der Kon fession. Den unter den sinnlosen Verfolgungen der Sowjetrcgic- rung schwer leidenden Katholiken und dem Klerus, dem es fast unmöglich gemacht ist. die Seelsorge -urchzuführen, in jeder Weise Mut zugesprochen und ihre Lage gemildert. Die Orien talische Kongregation in Rom, unter dem Vorsitz des Kardinals Tacci, ist das Zentrum, von dem diese spirituelle Hilfe ausgeht, die auch die bekannte Frage der Vereinigung beider Kirchen be arbeitet. Der Arbeitsumfang in der russischen Abteilung hat !m Laufe der beiden letzten Jahre so zugcnommen, daß der Papst innerhalb der Kongregation eine besondere russische Kommission eingesetzt hat, an deren Spitze Kardinal Sincero steht, die Kom mission pro Russia Der Kommission sind zugeteilt: Msgr. Isaia Papadopulos, Msgr. Carlo Margotti und der Präsident des Orientalischen Instituts, der Jesuit Michael d'Herbigny. X Die bayerische Kirchcnanleihe. Es hat sich nunmehr eine amerikanische Bankgruppe bereiterklärt, die bayerische Kirchen anleihe in Höhe von nominal 5 Millionen Dollar in AMeriaa Die psychologischen Schwierigkeilen -es Glaubens Von P. W. Lauck S. I.*) So spielen berechtigte wie unberechtigte Antipathien gegen einzelne Vertreter oder äußere Erscheinungssormen des Glau bens, auf den Inhalt des Glaubens selbst übertragen, eine be trächtliche Nolle Ehrlicher Wille sollte imstande sein, diese un logischen Hemmnisse hinwegzuräumen. Andere sind tiefer ins Gemüt des Menschen eingebettet, so daß oftmals erst eingehende seelische Analyse sie ans Tageslicht zu bringen vermag. Sie sind am gefährlichsten, weil sie , aus inneren Erlebnissen herous- geivachsen, sich in das ganze Denken und Empfinden hinein- verschlungen haben, dem klaren Bewußtsein ebenso unzugänglich wie dem freien Willen. Solchen Leuten ist mit allgemeinen moralisierenden und verdächtigenden Himveisen aus Stolz und Hochmut oder gar noch schlimmere Verirrungen schlecht gedient. Wie weit da überhaupt eigene Schuld beteiligt ist, diese Frage wird nur der beantworten können, der die Seele ganz kennt, weil er sie erschaffen hat. Sicher ist ihr Anteil bei manchem ehrlich Suchenden nicht groß. Es gibt Menschen, die lange Zeit religiös gerungen haben, ohne von der Klugheit geführt zu sein. Dieser Kampf hat ihren Glauben erdrückt. Sie sind religiös müde. Ihr Inneres Auge ist gleichsam überarbeitet, so daß sie -i-ie übersinnlichen Wahrheiten nicht mehr sehen können. Die sollten einmal alle Problem« au» der Hand legen und sich ganz dem praktischen Leben widmen, zufrieden mit einer mehr äußer lichen Erfüllung -er notwendigsten religiösen Pflichten. Sie dürfen das ruhige Bewußtsein hegen, daß ihr Zweifel nicht Sünde ist. sondern Müdigkeit. Andere sehnen sich mit ganzem Herzen nach dem Glauben; sie wären glücklich, in ihm Ruhe und Frieden zu finden. Aber gerade ihre Sehnsucht schreckt sie zurück. Sie können die Angst nicht überwinden, unehrlich sich selbst zu betrügen, indem sie das Ziel ihrer Wünsche zur Wahr heit erheben, sie müßten zur Erkenntnis kommen, daß sie, gerade um der gefürchteten Voreingenommenheit zu entgehen, sich in der anderen Richtung ganz in sie hinein verrannt haben. Aber vielleicht gehören sie zu den Menschen, deren Gemüt gelitten *) Aus dem Februarhest der „Stimmender Zelt". So wie in der alten Zeit die Iesuitennnjsionare die eigent lichen Erforscher Chinas waren, so nimmt auch heute roch un.'er den Erforschern des „himmlischen" Reiches ew. kürzlich verstor bener Jesuit, P Licent, eine rühmliche Stelle ein. . Erst 1921 wurden seine Reise- und Forschungsaufzeichnunge'i verössent- licht die die gesamte gelehrte Welt in Helles Erstaunen versetzten. Die Aufzeichnungen, die in T i e n t s i n '.China) gedruckt wurden, enthalten 1092 Folioseiten, denen 3000 photographische Ausnah men beigegebe» sind. Aus dieser Veröffentlichung, so.v e aus den Sammlun gen rro Funden, die heute im Museum von Hoang-ho-Paiho ausgcstapelt sind, steigt einem ein R;Ichrtensls:ß entgegen, der gcrcdezu ans Unheimliche grenzt. P. Lieent hatte sich auf seine Forschungsreisen (1911—1923) lange Jahre hindurch vorbereitet. Er war Dr. der Naturwissenschaften uno der Sprachwissenschaft, er nor Mitglied vieler gelehrter Gesellschaften in Frankreich «>"d Chi.ia. Vor seinen Forschungsreisen -)atte er die auf seinen Gegenstand bezüglichen Fächer noch Monate lang im Britischen Museum studiert. Dann ging er auf -sie Reise, um China zu er forschen Die durchsuchten Gebiete umfassen n'cht weniger als 100 009 Quadratkilometer und erstrecken sich auf einen großen Teil des Talbeckens des Hoang-Hos, eines Flusses von einer Länge von 3500 Kilometern. Andere Sammler zahlen das Er gebnis ihrer Funde nach so und so viel Tausenoen von Stücken, P. Licent dagegen zählt sie nach Kubikmeter»! Schon nach dreieinhalb Jahren schreibt er: „Die bisherigen Erfolge sind: 3000 bis 1000 verschiedene höhere Pflanzen, die ourch 7000 bis 8000 Stücks aus den verschiedenen Gebieten vertreten sind, dar unter manchmal eine Gattung in 4 bis 10 Stücken, ferner ein großer Stock niederer Pflanzen (Moose, Pilze. Flechten und Algen), die ganze Fauna der Säugetiere, etwa 800 präparierte Vögel, etwa 30 Arten von Reptilien, gegen 100 Arten von Fischen, mehr als anderthalb Kubikmeter Insekten, die gesamte Fauna unterzubringen: die Anleihe soll aber nur mit 84 Prozent zur Auszahlung gelangen, womit sich ohne Amortisation eine jähr liche Verzinsung von 8 Prozent ergäbe. Der demnächst zusam- mentretende Ausschuß der Diözesanverbände wird vor die schwer wiegende Entscheidung gestellt, ob er den Kredit überhaupt anneh men kann oder nicht. X Weitere Teilung vcr Diözese Breslau'? Bekanntlich ist der zu Polen geschlagene Teil Oberschlesiens zu einem eigenen Bistum Kattowitz erhoben worden. Nunmehr will der „Goniee Slnski" aus Rom erfahren haben, daß der Heilige Stuhl an die. Errichtung einer eigenen 'Diözese mit dem Bischofssitze in Gleiwitz denke. Dieses Bistum würde den Deutschland verbliebenen Teil Oberschlesien-s um fassen mit Ausnahme des Leobschützer Anteils der Erz diözese Olmütz (Dekanat Kätscher mit 130 000 Katholiken). Es ist aber nicht ausgeschlossen, daß in diesem Zusammen hangs die Regelung auch der Frage dieses Anteils der Olmützer Diözese erfolgt. Es werden sogar schon Kandidaten für den Bischo'sstuhl in Gleiwitz genannt, und zwar der oberschlasische Nbg. Pfarrer Ulitzka sowie die P'arrherren Kubis und Lange. — Diese Nachricht ist aber vorläufig mit allem Vorbehalt aufzunehmen, da eine Bestätigung aus Rom noch nicht vorliegt. X Katlzoliken und Friedensgescllschast. Der kirchlicl>e An zeiger für die Diözese Trier veröffentlicht eine» Erlaß des bischöflichen Generalvikariats, in dem es heißt: Es ist vor gekommen. daß katholische Geistliche sich an Versammlungen der Friedeiisgescllsäiaft beteiligt haben, in denen auch Redner austraten, die in der Art, wie sie die Bestockungen dieser Ver einigung behandelten und propagierte», mit der katholischen Denkungsart in Widerspruch traten. Wenn es auch richtig ist, daß die Katholiken den Friedensgedcmke» vertreten, daun bleibt doch bestehen, daß der von der katholischen Kirche vertretene Friedensgedanke sich wesentlich unterscheidet von der Vertretung desselben Gedankens durch Nichtkalholiken oder gar durch Frei maurer, Sozialisten und Kommunisten. Ein Auftreten katholi scher Geistlicher in solchen Veranstaltungen, die von nichtkatho lische» Kreisen ausaehcn, wird darum die Herren unter Um stände,, in eine Lage bringen können, der gerecht zu werden kaum möglich ist, abgesehen davon, Laß zahlreiche Katholiken nur allzu leicht auch Acrgernls daran nehmen müßten. Wir sehen uns daher genötigt, den Geistlichen unserer Diärese die Mitwirkung an solchen Veranstaltungen zu verbieten. Wer sür die Friedensbcstrcbungen sich besonders zu betätigen wünscht, , »VI« !,«!» !« hat durch Enttäuschungen, die ihren Glauben an Wahrheit und Güte in dieser sichtbaren Welt tief erschütterten. Nim kann es ihr krankes Gemüt nimmer fassen, daß die absolute Wahrheit und Güte, nach der ihr ganzes Heiz sich sehnt, in einer andern Welt zu finde» sei. Die Wurzeln dieser GemiUshemmmigen liegen oft sehr tief unter der Decke des Bewußtseins verborgen und reichen weit in die Entwicklung des Menschen zurück. Wenn cs gelingt, sie ganz aufzudcckcn und ihren störenden Einfluß aus das Denken nach- zuweisen, ist dem Zweifler viel geholfen, da er nutzlos sich ab müht, ohne zu merken, wie sein eigenes Gemüt ihn foppt. Es gibt auch Glaubensskrupulanteii. wie es Gewisscnsskrupulanten gibt. An Schärfe des Verstandes gebricht es ihnen nicht. Der ist eher zu scharf. Aber ihr Wille besitzt nicht die Kraft, den Ver stand zu zügeln und am Wesentlichen festzuhalten. Sie gleiten hin und her von Grund zu Gcgengrund, weil ihnen der Mut zur Entscheidung fehlt. Ihr Grübeln gräbt sie nur tiefer in die Ver wirrung hinein, da die objektive Beweisaufnahme ja längst voll endet ist. Sie kann nur eines retten: die Tat. Durch fortgesetz tes Handeln gegen den Zweifel wird der Wille gekrästigt und damit das Hindernis des Urteils beseitigt Leicht ist diese Tat keineswegs, denn wie den Gewissensskrnpulantcn beständig das irrationale Gefühl der Sünde ängstigt, so kommt der Zweifler nicht von dem Vorwurf los, daß er durch sein Handeln eine „petilio princivii" begehe und sich de» zu beweisenden Glauben suggeriere. Klare Einsicht in die irrationale Grundlage seines Zweifels mag ihm zur Ueberwindung dieser Schwierigkeit helfen. Andere sind zu rationalistisch. Sie meinen, den Glaubensakt erst maclvm zu können, wenn der Verstand ihn erzwingt. Allein der Verstand fordert ihn nur und begründet diese Forderung. Dann ist es Sache des Willens, über die noch etiva vorhandenen, als un begründet erkannten Zweifel hinweg den Sprung ins Uebersinn- lich« auszuführen. Uebrigens ist es eine Inkonsequenz. gerade mit dem Glaubensurteil ivarten zu wollen, bis es vom Verstand er zwungen wird. Wollten wir In Praxis und Wissenschaft nach die sem Grundsatz vorangehen, so kämen wir zu Urteilen, da jedes komplizierte Urteil seine Entstehung in letzter Linie dem Willen verdankt. Allerdings besteht ein großer Unterschied in -er Tragweite dieser Urteile. Es ist etivas anderes, ob ich mich zu dem Urteil entschließe: Cäsar war größer als Pompejus. oder ob ich bekenne: Ich glaube an Gott, den Allmächtigen, meinen Herrn in Zeit und Ewigkeit. oer Seetiere, ebenso die der Spinnen und Würmer, interessant- Funde zur Bwlogie, wie Nester, Larven usw., Dokumente zu« Anthropologie, Werkzeuge, Gcbrauchsgegenstünde usw., ferner eine reiche Sammlung aus allen Gesteinsarten und eine Reihe von Fossilen aus den verschiedenen Teilen des durchforschten Ge bietes." In den späteren Berichte» heißt es: „Neu habe ich ein« 10 Meier hohe Sammlung von Pflanzen höherer Gattungen, etwa 1000 präparierte Vögel, darunter 10 große Raubvögel au« der Gegend von Kukunor, etwa 50 große Säugetiere und 20V andere Tiere jeder Art, Uber 1500 photographische Ausnahmen zur Vervollständigung geographischer Feststellungen, geodösisch^ Messungen, geologische Funde usw " P Licent konnte diese geradezu fabelhasten Entdeckungen und Sammlungen natürlich nur zuwege bringen, indem er ein« ganze Schar von Helfern, meist Eingeborene, aufboi Und üls Art, wie er dieses Personal in Zucht hielt und zu gm issenhaft-r Arbeit anleitete, ist fast ebenso bewundernswert wie sein Saiinih lerfleitz selbst. Die Erzählung mancher Abenteuer, die er er leben mußte, beweist, daß seine Riesenarbeit gerade nicht imm-" gemütlich verlief. Also wieder ein Riese in der Geschichte ser kirchlichen Tä- tigkeit auf dem Gebiete der Kultur und der Wissenschaft! Wie der ein katholischer Missionar, der Europa und seinem Laude nicht minder Ehre als seinem geistlichen Stande antut! Ob die Lügner bald verstummen werde», die die Kirche als di« Feindin des Fortschritts und der Wissenschaft hinzustellen pfle gen? Ob Frankreich wohl seine Versolgungsgeselze gegen di« Jesuiten zurücknehmen wird? Oder bleiben Menschen von dem Schlage wie P. Licent weiter als Kultur- und staatsgefäkrlich ans ihrem eigenen Vaterlande verbannt? Es ist sehr lehrreich zu sehen, wie die Kirche nicht aushört, trotz dem schwärzesten Undank der Welt an dein wahren Wohl« der Menschheit i» der opferfreudigste» Weise weit-rzuarbeiten. , möge dieses tun durch Beitritt zu dem Frtedensbunt I Deutscher Katholiken, Berlin N. 58 X Franzi'skus-Iubiläums-Bricfmarken. Wie für Las Anno Sauto eigene Briefmarken von der italienischen Postoerwaltung ausgegebcn wurden, so steht eine eigene Briefniarkenausgatw auch für das Jubiläum des 700. Todestages des Heiligen von Assisi bevor. Sie wird die Werte von Centisinii 20, 10. 60 und Lire 1.25 und 5.— umfassen und für die Verwendung im posta lischen In- und Auslanösverkehr zugelassen werden. Ihre Gül tigkeit erlischt am 31. Dezember 1926. X Der zweitnächste euclMistische Weltkongreß in Sidney. Der ständige Ausschuß für die eucharistischen Weltkongresse hat in seiner Versammlung zu Nom beschlossen, den zweitnächsten eucharistischen Weltkongreß im Jahre 1928 in Sidney iAustra» lien) zu halten. X Für die 65. Generalversammlung der deutschen Kotl)o- liken, die im Sommer dieses Jahres zu Breslau stotlsinden luiro, ist vom Zentralkomitee als Thema für die Hauptversammlungen „Christus als König" auf Grundlage der nenellen Enzyklika Papst Pius XI. gewählt worden. Ferner soll an des große«« Görres 150. Geburtstag und bei gleicher Gelegenheit auch des VII. Zentenars des Todes van Franz von Assisi gedacht «verdcn. X Erkrankung einer Schwester des Papstes Pius X. Eine Schwester des Papstes Pins X., Fräulein Anna Sarto. ist in Nom schwer erkrankt. Sie muhte sich einer schwierigen Ope ration in der Klinik der Englischen Schwestern in S Stesono Notondo nnterziehe» und wurde in ihre Wohnung auf dem vor dem Petersplatz gelegenen Rusticucciplatz gebracht, wo sie von einer zweiten Schwester, von ihrem Neffen Monsignore Pasoiin und einer Dominikanernonne gepflegt wird. Der Zustand der hoch-betagten Kranken gibt zu Befürchtungen Anlaß X Der erste Erzbischof von Krakau. Kürzlich fand >» Kra kau die feierliche Einsi'chrung des Erzbischofs Fürste» Adam Sapieha stalt. Auf Grund des Konkordats mii Polen ist das Bistum Krakau bekanntlich zur Würde eines Melropolitanerz- bistums erhoben worden. Ihm unterstehen die Diözesen Krakau. Tornow, Kelze, Tzenstocha» und Polnisch Schlesien. Die Teil nahme der Bevölkerung an der Feier war allgemein, setbstoer- stündlich fehlte» auch die Vertreter der Zivil- und Militärbehör den nicht. Alle Suffragan-Bischöfe waren anwesend. Das Dom kapitel geleitete den Kirchcnfürsten in die Kathedrale ans den« Wamelhügcl, wo die. liturgischen Zeremonien stattfauden. Eine neue Stu-iengesellschafi In Siena ist die Gesellschaft der Heiligen Katharina «ns Leben gerufen worden. Wie erinnerlich, wurde die heilige Katha rina 1317 in Siena als die Tochter eines armen Färbers geboren und starb dort 1380. Ihr Geburtshaus in -er Costa Saut An tonio steht heute noch und ist in verschiedene Oratorien umge- «vandelt. Katharina, von glühender Vaterlandsliebe und Fröm migkeit beseelt, hatte wohl den entscheidendsten Einfluß auf Papst Gregor Xl, den sie veranlaßte. aus dein Exil von Avignon- nach Rom zuriichzukchren. Ihre Briefe und Schriften gehöre« zu den feinsten der italienischen Mystik. Sie wurde 1461 kano nisiert. Die Sienesische Gesellschaft beschäftigt sich mit Siudien Lebe» und Wirken der großen Heiligen und plant auch eine Ge samtausgabe ihrer Schriften und eine Biographie. Die Gesell schaft ist ein Gegenstück zu dem sehr verdienstvollen intrrnatio- nalcn Institut für franziskanische Forschung,en in Assisi. Di» Gesellschaft wird nun regelmäßige Vortragszyklen veranstalten,' die den Univrrsitätskuvsen angereiht sind, sie finden ab»r nicht in: der Universität selbst, sondern im Palazzo Pnblico statt. Anfra gen sind an den Rektor -er Universität, Professor Sclava, oder an den Präsidenten der Gesellsäiaft, Pietro Rossi, zu richten. Bor einigen Tagen fand die er ste feierliche Sitzung statt, an der auch der Unterrichtsininister Fedele teilnahm. De» ersten Vortrag, ein Uederdlick über das Leben und Wirken der Heiligen, hielt der bekannte Dantesorscher Marchese Pier» Mischiatelli. Der Unterrichtsminister ivies darauf hin. daß es in der Geschichte der italienischen Universitäten der erste Fall sei. daß ein Unterrichtsminister über eine Heilige spräche. Das ser erst unter Mussolini möglich geworden. Di« Universität dürfe auch nicht länger ein Tempel sein, in dem fern vom nationalen Leben wissenschaftliche Studien getrieben würden, sondern eine geistige Gemeinsck>aft, von der die Befruchtung des neuen natio nalen Lebens ausgehen «nüsse. Gerade das Leben der Heilige» zu ersorscl-en, und ihre tiefgehende Wirkung zu ersasse». sei siir die kommende Generation so wertvoll, «veil bei dieser Heiligen glühendste Vaterlandsliebe mit tiefer Frömmigkeit zusannnen» «virkten.
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