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>1« 1» 'Meister t:Pelz. beitung Reich- bitten Schüler. en . Markt tkoiken. Reva« wert rni c. l. S.-. nveick» >2.-. rolllrel nimircß »»«I, Nummer 43 — 26 Iahrqanq Smol wöch. Bezugspreis für Februar 3.00 einschl. Veitellgelo Anzeigenpreise: Die Igesp Petitzeile 39^. Stellengesuche 29 .Z Die Petitreklamezeile. 89 Milli, merer breit t Qttertengebühren tür Selbstabholer 29 de! Ueberlenoung durch sie Post außerdem Pariozuschlaa E'nzel-Nr 19 H Sonnlags-Nr 15 Geichättt. TeU: Friedrich Nieser in Dresden. Dienstag. 22. Februar 1927 Im Falle höherer Gewalt erlischt jede Verpflichtung aus Lieferung sowie Erfüllung v Anzeigenautträgei» u. Leistung v Scknrdenersatz Für undeuil u. 0 Feri» ruf übermilt Anzeigen übernehmen wir keine Veo anlworiung Unocrlangt eingelansie u m Rückport» nichl o.rsehene Ntanuikriple werk nicht ausbewahrt Sorechstunoe ocr Redaktion 2 3 Uhr nachmittag» HauplichrifUeit.: Dr. Joseph Albert. Dressen; SW >^i» » k, li l»^ '.'.rL« Pull -r " er»'» V ,«».>>.. >. » -t.,» i" s.e 17« ,ve «irr.« 10 1 o'Iic1»c * vMo Dr'7t> ^ - '.s7. 2" reeP »> er Bnnk. <7 .c-: d,'n. Für christliche Politik und Kultur Sieda.'l'on der L:i«ritschen Vvlk zettriug DreSde»l«AUitudl i. do .e nr ^e i/. iK71» Utlk' 2l'.i ». »s Abschlutz in Kankau — England rüslek lrotzdem weiter — Die Wirkung des Streikt in Schanghai — Tschangtsotins Kalkung Die katholische Kirche in Jugoslawien Von Joseph Peters. S. I Wie der Kullusmiiiister Trisonowitsch in der Skup- tschinn Slnsong März 1926 mitteilte, gibt die Reli gio n s st o t i st i k in Jugoslawien augenblicklich folgendes Bild: Orthodoxe 5 602 207 mit 2668 Priestern, Römisch-Katholische des lateinischen Ritus 4 735 154 mit 3216 Priestern, des slawischen Ritus 4t 597 mit 14 Prie stern. Protestanten 216 847 mit 135 Pastoren, Mohamme daner 1 337 687 init 1100 Imams, Israeliten 64 159 mit ! ' Rabbinern. Wie der neue Staat ein Nationalitätenstaat G in dem keineswegs die serbische Bevölkerung die Mehr- i eit hat. so ist er auch in religiöser Hinsicht kein „ortho doxer" Staat in dem Sinne, daß die Griechisch-Ortho doxen die religiöse Mehrheit bilden Dennoch verhalfen dank ihrer politischen Macht der orthodoxen Kirclze zu einer beherrschenden Stellung. Serbien fühlt sich, unbe kümmert um die Tatsache, daß in seinem Lande nicht ein mal die Hälfte der Bewohner sich zur Orthodoxie be kennt, als deren Vormacht, die das Erbe der russischen Theokratie angetreten hat. Da die Konkordatsverhandlungen mit Nom noch im mer nicht abgeschlossen sind, ist die Rechtslage der katholischen Kirche an dem Konkordat von 1914 zu normieren, das von der serbischen Negierung aber nur für die serbischen Teile Jugoslawiens anerkannt wird. In den übrigen Teilen des Landes herrscht reli gionspolitisch eine gewisse Anarchie, die aber praktisch kaum in die Erscheinung tritt, da im ganzen Staate die Regierung sich wenig um das Konkordat kümmert. Die Staatsverfassung gibt der Kirche als anerkannter Reli gionsgemeinschaft Glaubens- und Gewissensfreiheit. Praktisch herrscht diese Gewissensfreiheit nicht. In der Herzegowina haben die Katholiken seit Kriegsschlnß min destens soviel gelitten, wie in den schlimmen Zeiten der Türkenherrschaft. Hunderte von Katholiken wurden hier ihrer Güter beraubt. Viele starben unter dem Mes ser serbiscl)er Fanatiker den Tod. ohne daß die staatlichen Behörden eingriffen. In Kroatien fanden die aus der Kirche ausgetretenen bezm. ausgeschlossenen Priester, die nach dem Kriege eine der tschechischen ühnliclfe National kirche gegründet haben, von der Regierung jeden Schuh und Anstellung im Staatsdienste. Stefan Naditsch. der eb 'estil'ene Katholik, der 1925 als Führer der liberalen 1" uernuartei ins Kabinett eintrat, hat der neuen Kirclfe s . E'iimathie ausgesprochen und der Hoffnung A"s- , .---oben, ans dem Wege über diese Kirche, die sich st r > ..rNbatholische" nennt und die Hilfe der dcut- ' .n- Altbatboliken fand, die Kroaten wieder mit den Serben zu vereinen. An der Unterdrückung der kroa tischen Katholiken nehmen auch nationaltschechische Kreise von jenseits der Grenze starken Anteil. Der Uebertritt zur katholischen Religion wird im ganzen Staate praktisch sehr erschwert. Umgekehrt sind manche katholische Beamte durch moralische und male- rielle Druckmittel zur Annahme der Orthodoxie gezwun gen worden. Es gibt keinen katholischen General, kaum einige höhere katholische Beamte. Die verschiedenen Schulgesetzentwürfe. die von der Regierung her ausgebracht wurden, zeigen alle mehr oder weniger ver hüllten K u l t u r k a in p f ch a r a k t e r. Besonders zielt man daraufhin, die Wirksamkeit der Ordensfrauen zu unterbinden. Schüler dürfen nicht an Vereinen teilneh men, die nur Angehörige einer bestimmten Konfession oder Nationalität aufnehmen. Damit sind praktisch die katholischen Vereine fast alle unterdrückt, namentlich Ge Marlanischen Kongregationen. Selbstverständlich spiele» bei allen diesen Kampfmahnabmen in die religionspoli tischen Ziele der Regierung die rassenpolitischen binetti. Materiell wurde die katholische Kirche durch die sog. Agrarreform, die z. T. einer Beraubung der Kirche gleich kam, sehr geschädigt. Tie katholischen Bischöfe haben gemeinsam gegen die Kirchenverfolgung protestiert, na mentlich gegen die Unterdrückung der Bekenntnisschulen zugunsten der religionslosen Staatsschulcn. In den Konkordatsverhandlungen hat sich die Re gierung sehr bemüht, den Sitz des Primas, der bis her Agram war. nach Belgrad zu ziehen. Sie verlangte, daß ein Teil des Bistums Dsakowa sdas ehemalige Bis tum Syrmien). an die Erzdiözese Belgrad angeschlossen würde. So soll die Verleihung des Primas-Titels an den Belgrader Erzbischof gerechtfertigt werden. Regie rungsblätter haben klar durchblicken lassen, daß man nach berühmten byzantinischen Vorbildern am Regie rungssitz Belgrad den Bischof leichter unter Staatskon trolle bringen könne als im kathol'schen Kroatien. — Ein hart umkämpfter Streitpunkt in den Konkordats verhandlungen ist auch die Frage der liturgischen Sprache. Rom wünschte anscheinend in Konsegucnz seines bisherigen Standpunktes und im Verfolg der London. 21. Februar Amtlich wird bekanntgegeben. dost der englische Gesandt- Ichastsrat O Malier, und der Minister des Aeußere» der Kanlonregierung Tschen am Sonnabendabend ein englisch- chinesisches Abkommen unterzeichnet haben. Die Nachricht van der Unterzeichnung des Hankau Abkam. mens wurde gestern nachmittag Chamberlain. der das Wochen- ende in leinem Landhaus verbrachte, telephoniert A»! die Frage, ob er eine Erklärung dazu abgeben walle, erklärte Eham- berlain alles. was er zu sage» habe, werde heute im Unterhaus mttgeteilt werden. Nach dem Abkommen mit der Kanton-Negierung, das vor allem die Zukunft der britstche» Kanzefsion in Hankan regeln durste, versnchl England auch mit der N o rS r e g i e r n n g zu einer Einigung zu gelange» Der britische Gesandle in Peking. L a in p s o n . und der chinesische Minister des Aenhercn der Peiimger Negierung. W c l I i n g l o n Koo. sollen heule zur Erörterung der hürzlichen britischen Vorschläge znsainmentrcssen. Die Lage in Schanghai, ans das die Kanton-Truppen losmarsclperen. wird indessen stündlich kritischer. Am Eonnabeno ist der Generalstreik ausgernsen morden An dem Streik in Schaiwhai beteiligen sich gegenwärtig etwa 89 bis 199 999 Arbci. tcr. Die Hausangestellten streiken bisher noch nicht. In den chinesischen Zeitungen wird es als Zweck des Streikes bezeich net. d.e Nk->ic>aal'stische Arm, in Schanghai zu beglichen Auch in Itschang ist ein sremdenseindlicher Streik ansgöbrachen. — Wahrend in der, internationalen Niederlassung und in aen fran'vsischen Konzessionsgebiet van Schanghai den Agitalaren der Nationalisten praktisch freie Hand gelassen wird, hat der Vertcidiaungskomiinssar von Schanahai General Lipaatschang für die Chinescnsladt ungeordnet. das; alle, die die Arbeiter ans- heizcn. hinzurichlcn seien. Drei NaitMoren wurden bereit e»t- banptet und ihre Kopse am Poktgcbäude autgehüngt. 39 weitere Perkonen wurden wegen verschiedener Vergehen enthauptet. Nach hier vorliegende» Meldungen besindeu sich gegenwärtig 59 999 Mann der Armee Snnlschnansaiigs zwischen Kialching imd Snnkiang. Der chinesischen Bevölkern»'' Selzanghais Hai sich insolge dieser brutale» Ausübung des Clai örechis eine starke Erregung bemächtigt. Auf der andern Seite übe» auch die Kanton Truppen schnelle Justiz. Die chincsstchen Generale Tschentschianiu und Liujuschin. die Wutschang gegen die iiattonoliststchen Trup pen verteidig! hatten und dort in deren Eeiangenschast geraten waren, wuraen vor ein nationalistisches Gericht gestellt, dem Her nationalistische Iiiktizministcr varsoh und das aus t:! Arbet- lern und politischen Kommissaren bestand. Bei den Verband- lnngen bestritten die beiden Generale, das; sie va» britische» Kanonenbooten »nierslützi worGn seien Tschentichanui wnrde zu einer Strafe von 1); Millionen Lollar und Liujujchin zum Tode verurteilt. Grundgedanken seiner Nnwnspvliük. daß die lateinische Kirche Jugoslawiens den lateinischen Ritus beikehalte» sollte, während inan der unierten Kirche, die schon den oltserdischcii Ritus besaß, jede Möglichkeil zur Gewin nung der Orthodoxen bieie» wollte. Nun ist aber in der lateinischen Kirche des Landes unter stiller Förderung der Negierung eine anfangs nur von Laien, jetzt auch oon Mitgliedern des Episkopats vertretene Bewegung entstanden, die eine Einführung der altslawischen Kir- chcnsprache auch in der lateinischen Kirche wünscht. Aeußerlich knüpft die Forderung der Freunde sla wischer Kirchensprache an dos Postulat einiger dalmati scher Iuselpsarrer an, denen die altslawische Kirchen sprache einst durch die Republik Venedig widerrechtlich genommen wurde. Die iiichtslawischen Minderheiten sMagyaren und Deutsche), die im ganze» eine Million Menschen zählen, fühlen sich durch die Bewegung sehr beunruhigt, da sie mit den, Verlust der lateinische» Klr- chcusprache den Slawisierungs'oestrebungen sich noch hilf loser als bisher ansgesetzt fühlen. In Belgrad, wo die Katholiken sich bisher mit der kaum 60 Mann fassenden Kapelle der österreichische» Gesandtschaft begnügen mußten, ist von den Assumptioni- sten in einem Außenstodtie!! eine einfache neue Kirche gebaut worden. Da die österreichische Kapelle auf ex territorialem Boden lag. ist das neue Gotteshaus Sie erste katholische Kirche, die auf serbischem Baden seit Jahrhunderten errichtet wurde. Die Angelusglocke, die man seit den Tagen Prinz Eugens nicht mehr hörte, schallt wieder über die Stadt, deren Katholikenzahl nach dem Kriege rasch anwuchs und heute etwa 15 000 beträgt. Die ! Niederlassung der Assumptianisten, denen Oblatenschwe- I stern von Mariä-Hmunelfahrt zur Seite stehen, soll auch Mit großer Spannung verfolgt man die Haltun, T s ch a n g t s o ! i n s. über den die widersprechendsten Gerücht» ii» Umlaus sind. Emma! heißt es. Tschangtsolin habe den Vor marsch seiner Truppen eingestellt, es sei zwischen ihm uno Kan- ton ein Abkommen erzielt ivorüen und er werde demnächst nach Mukoe» zurückkchren — Nach anderen Meldungen wird um gekehrt der Vormarsch der Nordtruppen gegen Süden fortgesetzt und hat zu Konslikten mit dem General Wupeisu geführt, der die. Provinz Honon besetzt hüll Einer japanischen Niel dung ans Peking zufolge wurde trotz eines Telegramme» Tschanglsolins an Wupeisu. in welchem jener dringend für ein Zusammenwirken ihrer Truppen einlrai. ein mandschurisches Bataillon, als es die Grenze der Proninz Honan überschritt oon Anhängern Wupcisus cntivnisnel Auch ein Wasfen und Muni« tionslranspori Tjchangtsolius ist von Truppen Wupcisus an« gehalten worden England konzentriert insolge dieser Vorgänge weitere Ser« streitkräste an der chinesischen Küste trotz des mit Kanton ab geschlossene» Abkommens. Die achte britische Zerstärerslailille ist am Sonntag von Malta nach China abgeaangen — Nach Meldungen ans Tokio sind gestern ein japanischer Kreuzer uni» vier Zerstörer nach Schanghai ausgelaufen Die sn<M?H-ruMcde Spannung Loi>rv». 21 Fepr. Der parlamenlariiche Berichierslat« rer des Dnily Telegraph schreibt: Die Beratungen des Kabinett-:- werden n i ch I zum Abbruch der B e z i e h n n» gen mit der Sowieiregiernng führen. Die M ntster imd jedoch zu dem Euttchluf; gekommen, daß e n neuer Protest i'n Moskau gegen die englandseindl'.che Propaganda er« lwl'-en werden 'oll. —..Dnilb Matt" schreibt: E ne solch« Warnung ka » laicht ves Vorspiel z » einem zwang S» liins.gem Bruch mit der Sowjctregicruug sei». Japans MüMVrl an Coolidge London, 2l. Febr. In der Antwort auf d'-e Ab« rüsttiiigc-vorichläge Coolidges begrüßt Jpau die Jiiittar z« der Vereinigten Staaten in der Frage weiterer Fivuen- arüstung. Gibeich-cilig spricht Japan den Wunsch au», daß die Verhandlungen nicht vor dem I. Juni beg iinor solle». Im übrigen ist der Text der Noie sehr Vorsicht g gehauen und vermeidet irgendeine Bezugnahme aus d« Quote 5:5:3. D e sapanttche Note Hai i» Washington keine lieber« ra chzing hervorgern'cn. Man nahm mit B'fr edignng da« von Kenntnis, daß Japan zu weiter Zuiaminen« arbei: bereit ist. für die Pnslorierung der Hunderte katholischer Studen ten an der Universität Sarge tragen. Es besteht schon eine Studentenvereinignng unter dein Patronat des hl. Cyrillus und Methodius, die von der Universität aner« hannt ist Die Schwestern haben ein Französisches In» stitut" eröffnet, das an 100 Kinder zählt, denen Ergän- zungskurse zuin Gymnasialunterricht geboten nvrden. Eigentliche Schultätigkeit hindert das Gesetz Die erst« Schülerin war die Tochter des türkischen Konsuls, der sein Kind selbst anineldete. weil er die Tüchtigkeit der Schwestern von Galüpoli her konnte Die neue Kirche, an der 2 Patres wirken, verspricht ein „Zentrum christ« sicher Auferstehung und Erneuerung" in Serbien zu werden. Frankreich ewigi Ney nm oem VaUkan Rom. 21. Febr. Wie erst heute bekannt wird, bat l'ich der Ve.tttan bereits Anfang November 192» m : d«r stau, i- imen Negierung geein gtt Danach Ge b: Iran« zöii, ch e B v l s ch a f I beim Vatikan bestehe n und Urond» re'ch erhalt Perichiedcne im Lausanner Vertrag uu'geg-.ben« N-'chte im Srient >ei:enS des Vatikans w eder zurück. Der Schuß der Lrieittchriste» wird gewi'sermas-en Fraukre ch me» der übertragen, denn in de» kaihvli'chen K rchcn des Lr enr» ml» wieder des französischen Schutzes im Kirchcngebel go» dacht werden. Der Konflikt mit dem Vatikan war seinerzeit dadurch entstanden, daß Herr, ot enttprechend seiner »iiiikler kaien Entstellung die Bottchaft beim Vatikan bese.t ge» wollt«!. Diesen Plan, hat inan nu» fallen gelassen, obwohl Herr-ot auch dem Kabinett >--r nationalen Ein.auna als Unterrichts« minister anaehörk.