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Sächsische Volkszeitung : 15.07.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-07-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192607158
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19260715
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19260715
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-07
- Tag 1926-07-15
-
Monat
1926-07
-
Jahr
1926
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 15.07.1926
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: Do» Parkfest io der Hohr«»schau Am Freitag, den IS. Mi, findet im Gelände der Ausstellung südlich der Hauptallrr erstmalig ein groß«, Park fest statt Die Filmvegi« im Parktheatrr hat Georg Wörtge übernommen. Nachmit tags und abends Konzert der Feiereis-Kapelle am Rosenhof. Mil Eintritt der Dunkelheit findet «ine Illumination des Grünen Domes und der gesamten Rosenanlage einschließ lich des Rosenhofes statt. Die Illumination erstreckt sich auch ans den Konzerlgarten des Ausstellung-,Elastes. Das Wald- hornquortett der Feiereis-Kapelle spielt sowohl vom Dache der Terrasse des Ausstellungspalastes wie auch vom Plateau des Grünen Domes herab. : Aahresschan-Parktheater. Wegen Erkrankung im Personal können die für Sonnabend und Sonntag angesetz- ten Aufführungen der „Lustigen Weiber von Ephesos" nicht stattsinden. Dafür konzertiert an den beiden Tagen nachmittags Uhr die Dresdner Qnartettvereinigung unter Leitung von Alfred Krabl und unter Mitwirkung der ehemaligen Hoftrompeter; das Konzert hat den Titel „Der deutsche Wald". — Es ist gelungen, für Montag und Mitt woch kommender Woche die bekannte Tänzerin Senk M'ahesa für ein zweimaliges T a n z g a st s p i e l im Tabr^slckou-Parktheoter zu gewinnen. Leipzig ) Kampf mit Einbrechern. In einer Gastwirtschaft in der Lanosberger Straße nahe dem Sportplatz der Reicizswehr ent spann sich eine Revolverschietzerei zwischen dem Wirt und Ein brecher», die eingestellte Fahrräder stehlen wollten. Die eisten zioei Schüsse wurden von einem außerhalb des Grundstücks postierten Komplizen der Einbrcck-er abgegeben, als Antwort auf einen vom Sohn des Wirtes an die Einbrecher gerichteten An rufs. Hierauf schossen der Wirt und sein Sohn in die Dunkrl- lieit; worauf die Einbrecher verschwanden. Man glaubt, daß einer von ihnen getroffen worden ist. ) Beim Kirschenpflücken tödlich verunglückt. Der Sani tätsgehilfe Richard Vogt war am 9. Juli im Garten des Na turheilvereins Kleinzschocher beim Kirschenpflücken von der Lei ter gestürzt und nach dem Diakonissenhaus gebracht worden. Die erlittenen Verletzungen waren so schwer, daß sie den Tod Vogts zur Folge hatten. ) Verhängnisvolle Turnübungen. Der 13 Jahr« alte Hans- Werner Schöne aus Leipzig vergnügt« sich am Montag in den Abendstunden mit Turnübungen an einen« Zaun. Dabei stürzte er so unglücklich, daß ihm das Rückgrat brach. Aerztliche Hilfe ivar sofort zur Stelle und ordnete die Uebersührung ins Krankenhaus an, doch ist der Knabe dann kurz nach der Ein- lieferung gestorben. ) Auch ein Verbehrsunfall. Durch «Inen Schäferhund, den sie an der Leine führte, kam am Dienstag «Ine Frau in -er Lindenthaler Straße beim Absteigen von einem Stra- henbahnivagen zu Fall. In demselben Augenblick kam ein Radfahrer, der di« Frau überfuhr. Sie erlitt mehrfache Ver letzungen. ) Straßensperrung. Seit Dienstag ist die Wasscrlcitungs- brücke im Zuge der verlängerten Kaiserm-Augusta-Straße über die Hofer Verbindungsbahn für Len Radfahrverkehr in beiden Richtungen i»ährend der Dauer der Bauarbeiten, die etwa !> Wochen in Anspruch nehmen werden, gesperrt worden. Der Fußgängerverkehr bleibt unberührt. Aus Sachsen 0 Teutschenbora, 14. Juli. (Entgleisung eines Personen zuges). Vorgestern mittags kurz nach 2 Uhr entgleiste innerhalb der Station der 1,30 Uhr von Meißen kommende Personenzug. Lokomotive, Tender und Packwagen entgleisten und schoben sich quer über alle Gleist, so daß die Strecke völlig gesperrt ivar. Pom ersten 4.-KIasseivogen wurde die Stirnivond einge drückt. Di; Passagiere kamen mit dem Schrecken davon. Dem Umstand, daß der Zug innerhalb der Station müßige Fahrt hatte, ist es zu danken, daß größeres Unglück verhütet wurde. Noch dem Eintreffen eines Hilfszuges wurdim sofort die Ausräumungs- arbeiien ausgenommen, die abends soweit gediehen waren, daß die Strecke wieder fahrbar war. DI« Ursache der Entgleisung ist noch unbekannt. st Gera, 13. Juli. (Tragisches Ende einer Faltboot» fahrt.) Bei einer Fahrt mit einem Faltboot ertrank in der Elster ein 18jährigcr Gymnasiast. Dieser hatte mit einem gleichaltrigen Schulfreunde eine Faltbvotsahrt unter nommen. Sie kamen dabei dem Lougcnberger Wehr zu nahe, wurden über dieses getrieben, wobei das Boot zum Ken tern kam und der eine Insasse in dem Strudel ver schwand. Obwohl beide gute Schwimmer waren, gelang es dem zweiten Schiller trotz großer Anstrengung nicht, seinen »ntergegaugencn Freund zu retten. Die Leiche konnte noch richt geborgen werden. 0 Kleiiiwotmsdors. 13. Juli, (ttuglück-sall.) Der in Nadebcrg wohnhafte Brauer Wiesncr wollte beim Nach- hauscgehcn eine Eisenbahnbrüeke in Kleinwolmsdorf über- Der Kerr der Welk Roman von Robert H»gh Be „so». Autorisierte Uebersetzung aus dem Englischen von H. M. von Lama. l,3. Fortsetzung.) .Aber, —" begann Percy. „Sie halten das für die Schwäche eines alten Man nes, der am Rande des Grabes steht. Nun, es ist, wie ich denke. Ich sehe keine Hoffnung. In der Tat, es scheint mir sogar, daß gerade jetzt etwas Unerwartetes über »ns her- einbrechcn wird. Nein, ich sehe keine Hoffnung, bis —" Percy blickte rasch auf. „Bis unser Heiland wicdcrkehrt," lagie der alte Staatsmann. — „Fächer Francis seufzte abermals, und Schweigen .rat ein. „Und der Fall der Universitäten?" fragte Percy nach einer Weile. „Mein lieber Herr, das war genau wie beim Fall der .Klöster unter Heinrich VIII., — dieselben Ergebnisse, dieselben Beweisgründe, dieselben Zwischenfälle. Sie waren die Bollwerke des Individualismus, wie die Klöster jene des Papsttums waren, und sie wurden mit derselben Scheu und dem gleichen Ne'de betrachtet. Dann begann 'die gewöhnliche Art von Bemerkungen über die Menge des dort getrunkenen Portweines, und sogleich sagte man. die Universitäten hätten sich überlebt, daß ihre Insassen Mit tet und Zweck verwechselten, — und man hatte sehr viel mehr Grund das zu sagen. Jedenfalls, wo libernatürlicher Glaube besteht, sind Klöster eine einfache Kvnscgnenz desselben; der Zweck einer rein weltlichen Erziehung aber ist wohl der Schaffung Vvn etwas Wahrnehmbaren — entweder Cha rakter oder Kenntnissen; und es kam dahin, daß cs un möglich mehr bewiesen werden konnte, daß die Leistungen der Univeri äten deren Erislenz gerechtfertigt hätten. Die Menschen, die durch ei» solches Stu dium gebildeter «""'den, waren nicht das, was das Eng land des zwanziggen Jahrhunderts brauchte. Und ich schreiten. Er stolperte da5«1 »der «in« Schwelle, di« ,u Reparatur-wecken <u»«geh^e» »»r «d stürzt« dt« Brücke hst«nter. «r wurde früh tot a«fgefund«n. () LH««, 18. Jult. <S«ftn«»»«m«nZ Der Gendar- meri« ist «s gelungen, di« Burschen, di«, wie gemeldet, ln Hormersdorf bei einer Schlägerei den Maurer Drummer durch «inen Bauchschuh töteten, zu ermitteln und fest zunehmen. Es handelt sich um drei landwirtschaftliche Arbeiter au« Meinersdorf. Der Täter, der den tödlichen Schuß abgab, Ist der 21 Jahre alte Dienlsttnecht Ludwig Weidel aus Osterhofen. Rechtsfolgen de» Verschweigen» der Schwerbeschädigten» elgenschaft, Schwerbeschädigte, die bei Dienstantritt dem Arbeitgeber die Schwerbeschädigteneigenschaft verschweigen, gehen in der so erlnngten Arbeitsstelle des besonderen Schutzes nach dem Schwerbeschädigtengesetz verlustig. Der Arbeitgeber braucht zur Kündigung nicht die Zustimmung der Hauptfürsorgestelle einzuholen. Auf diesen Stand- punkr haben sich die Gerichte in einer ganzen Anzahl von Urteilen gestellt, die in einem Aufsatz in der Nr. 110 des „Jndustrieschuh", Zeitung des Deutschen Jndustrieschutzver- k«ndes, Dresden-A. 1, Bürgerwiese 24, 2., Geschäftsführer Kurt Grützner, zitiert sind. Im gleichen Aufsatz ist auch gesagt, wie der Arbeitgeber sich gegen die von solchen Schwerbeschädigten trotzdem erhobenen Ansprüche von vorn herein schützen kann. Soweit der Vorrat reicht, werden ein zelne Nummern des Blattes an Interessenten abgegeben. Gesetzliche Regelung der Zahl kaufmännischer Lehr linge. Nicht nur die kaufmännischen Berufsgewerkschaften, sondern auch weite Arbeitgeberkreise traten schon lange dafür ein, daß die Anzahl der kaufmännischen Lehrlinge auf das rechte Maß beschränkt werde. Eine Regelung dieser Frage auf reichsgc schlichen, Wege ist bisher noch nicht erfolgt. So behilft man sich denn vorläufig mit tarif- vertraglichen Abmachungen, di« aber insofern unzureichend sind, als von ihnen nur e i n T e i l der kaufmännischen Be triebe erfaßt wird. Neuerdings geht man nun daran, die Zahl der kaufmännischen Lehrling« landeSgesetz- lich zu regeln und zu beschränken. Der Gau Main-Weser des DHB. hatte an das hessische Ministerium für Handel und Gewerbe und an den Hessischen Landtag Eingaben ge richtet, in denen gebeten wurde, auf Grund der KK 139b und 128 der Reichsgewerbeordnung gesetzliche Bestimmmun- gen über die Betriebe herauszugeben. Genanntes Mini sterium hat dem Ersuchen stattgcgeben und eine Verord nung erlassen,di« im wesentlichen sagt, daß gehalten bezl. eingestellt werden dürfen: m Betrieben ohne Angestellte 1 Lehrling: in Betrieben mit 1—10 Angestellten in jedem Jahre 1 Lehrling bis zur Höchstzahl von 3 Lehrlingen; darüber hinaus für je 6 Angestellte 1 iveiterer Lehrling. Regelt diese Verordnung di« vorliegende wichtige Frage nicht erschöpfend, so wird man sie trotzdem als ein« wich tige Etappe auf dem Wege zur endgültigen rcichsgcsetzlichen Regelung begrüßen können. Der Ruf nach einem Reichs gesetz ist um sv dringender, als die ungeheure 'Stellenlosig keit der kaufmännisck)«» Angestellten, die amtlich auf weit über 100 000 festgestellt ist, ein schnelles Llbdämmen des Zu stroms kaufmännischer Arbeitskräfte zur gebieterischen Not- tvcndigkeit macht. Man braucht im Wartesaal nichts zu verzehren. Viele Reisende sind der Meinung, daß man in den Wartesälen der deut schen Reichsbahnhöfe auch etwas verzehren müsse. Das ist jedoch nicht der Fall. Die Wartesäle dienen in erster Linie dem vorübergehenden Aufenthalt mährend der Reise. Der Reisende, der sich im Warteraum aufhält, ist in keiner Weise verpflichtet, ein Getränk oder «ine Speise zu entnehmen. Auch mit Fragen, ob er eiivos zu verzehren wünsche, soll er nicht belästigt werden. Paßwescn. (Kleiner Grenzverkehr mit Polen.) Die Staatliche Pressestelle schreibt: Obwohl das deutsch-polnische Ab kommen über Erleichterungen des Grenzvcrkchrs vom 29. April 1922 (Reichsgesetzblatt lt Seite 710) schon seit Jahren in Kraft ist, kommt es immer wieder vor. daß Personen, die weit im Innern Deutschlands ihren Wohnsitz haben, bei den Landräten der östlichen Grenzkreise wegen Erteilung von Ausweisen zum kleinen Grenzverkchr nach Polen vorstellig werden. Um die Reisenden vor Geld- und Zeitverlusten zu bewahren, wird er neut darauf hingewiesen, daß Ausweise für den kleinen Grenz verkehr nach Polen nur solche Personen erhalten können, die innerhalb der Grenzkrcise nicht mehr als 10 Kilometer von der deutsch-polnischen Grenze entfernt wohnen und sich dort länger als 3 Monate aushaltcn. Dieser Grundsatz ist auch in dem bisher noch nicht in Kraft getretenen Abkommen zwischen Deutschland und Polen über Erleichterungen im kleinen Grenz- vcrkchr vom 30. Dezember 1924 (Rcichsgesetzblatt II Seite 661) aufrecht erhalten worden. vetcke eine rarte, veiuc flaut u. dlcnZenZ ectiüuen 1°s,nt eUauxen unä erkalten will, vsrckt rlck nur mit cker allein eckten von kerxmann 4 Co., IZaäebeuI. möchte nicht einmal behorchten, daß dieselben etwa mir besonders entsprachen (und ich bin immer ein unentwegter Individualist gewesen) — ausgenommen vielleicht durch ihr Pathos. " „Ja?" sagte Percy. „O, an Pathos fehlte es am allerwenigsten. Die Hochschulen vvn Cambridge und die Kolonialakädemie Vvn Oxford waren die letzte .Hoffnung, nnd endlich gingen auch diese ein. Die alten Herren Professoren, die „Dons", zogen mit ihren Büchern umher, aber niemand fragte mehr nach ihnen, — sie waren zu einseitig theoretisch; einige landeten in Armenhäusern ersten oder zweiten Grades, um andere nahmen sich mirlcidige Geistliche an, auch wurde eim Ver such gemacht, sie gemeinsam in Dublin unterzubringen, aber auch dieser scheiterte, und bald hatte man ihrer ganz vergessen. Die Gebäulichkeiten wurden, wie Ihnen ja be- kaniii, für alle möglichen Zwecke verwendet. Oxford war dann für einige Zeit Maschinenfabrik, und Cambridge e'ne Ar: staatliches Laboratorium. Ich war ja seinerzeit, wie Sie wis'en, selbst in Kings College, und darum hätten diese Dinge für mich nicht schrecklicher sein können; immerhin sreuc es mich, daß wenigstens die Kapelle offen blieb, wenn auch nur als Museum. Es war wirklich nicht hübsch, ln den Chorstühlcn anatomische Präparate ausgestellt zu sehen. Nu», ich denke, viel häßlicher war es auch nicht, als S:vlen und Chorröcke darin hängen zu sehen." „Nnd was geschah mit Ihnen?" „O, ich kam sehr bald ins Parlament und besaß zudem etwas eigenes Vermögen. Aber für manchen der anderen war es sehr hart, sie hatten eine geringe Pension, Wenig kiens alle diejenigen, die arbeitsunfähig waren. Nnd doch, ich weiß nicht, ich glaube, es mußte so kommen. Sie waren ja nur wenig mehr als pittoreske Nebcrbleibsel, die nicht einmal die Gnade religiöser Neberzeugung hatten." Percy seufzte wieder und 'blickte in das Gesicht des alten Mannes, der, frohgelaunt, Erinnerungen alter Zeiten aussrischte. Plötzlich, das Thema wechselnd, fragte er: „Wie denken Sie hinsichtlich des europäischen Parlaments?" Der alte Herr begann von neuem. „L! . . . ich denke, das wird auch noch kommen, wenn der richtige Mann gefunden werden kann, der es durchsetzt. Das aanze abaclauiene Jahrhundert drünate, wie Sie stben. Keerschau der Deutschen ln Böhmen vöhmerwaldstadt Krummem. L4. ^un. Der größte deutsch« S«l>utzv«rein der Tschechoslowakei, der Bund der Deutschen in Böhmen, hielt vom 10. bi» 12. Juli in dem altertümlichen Böhmerwaldstädtchen Krum«, mau seine 32. Haupttagung ab. Noch Tausenden zählten trotz, Wetterimgunst die Teilnehmer, die aus allen Gauen Böhmens, der Tschechoslowakei überhaupt und aus den angrenzenden Ge bieten erschienen waren, um ihr Treugelöbnis zum Bunde zu er neuern. Der Festausschuß hatte mit unglaublichen Hemmnissen zu Kämpfen. Das strenge Farben- und Fahnenverbot der Negie rung wurde trotz des gegenteiligen Versprechens des Minister präsidenten Czerny nicht aufgehoben. Auch für die Hochschüler schaft wurde ein Farbenverbot erlassen. Mit großer Mühe konnte das lächerliche Verbot des Abendsingens der Jugend im letzte» Augenblicke ausgehoben werden, und auch der Fackel- recgen im Siadtparke wurde schließlich erlaubt. All die Knebe lungen haben aber die Begeisterung für den Kampf um die deutsche Scholle erhöht und den Gästen aus Oesterreich und dem Deutschen Reich« die wahre Lage der Deutschen in Böhmen vor Auge» geführt. Es wirkte geradezu komisch, daß die Regierung für diese ganz harmlose Tagung ein Massenaufgebot von über 2 0 0 Gen darmen zusammrngezogen hotte, die mit der Garnison m Bereitschaft standen. Den Auftakt zur Tagung gab das mittelalterliche Spiel „Der Ackermann aus Böhmen", das im Stadttheater; eine vortrefslickze Aufführung fand. In der Frauenberatnng sprachen Pfarrer Wehrenpfennig über die „Deutsche Frau als Mutter und Erzieherin" und Professor Dr. Lehmann über „Die deutsche Frau und Bundesorbeit". Beim Bcgrüßungsobend«, der einen Nlassenbesuch aufwies, waren u. a. vertreten neben den dlügesandten der deutschen Vereine und Körperschaften von nah und fern die ersten Männer des Böhmerwald-Dichterkreises Hans Watzlik, Karl Franz Leppa. Zephir!» Zettel. Die Festrede hielt Bürgermeister Dr. Tannich-Krummau. Der Unterhaltung» teil brachte Perlen deutscher Dichtkunst und Musik. Die 32. Hauptversammlung im Neuwirtshaussoale nahm einen erhebenden Verlaus. Die Regierung hatte wieder einen Vertreter entsandt, der sich aber überzeugen konnte, daß der Bund ein über allen Parteien stehendes Gebilde ist, daß aber auch das Sudetendeutschtum trotz aller Verfolgungen ungebeugt den großen Zielen zustrebt. Der Bund zählt 1370 Ortsgruppen mit 130 595 Mitglieder« und 60 Bezirksnerbände. Aus dem sächsisch-böhmischen Grenzgebiet Heidenau. Der Stadtrot macht bekannt, daß die Dev- koufsstellen nur von 7 Uhr morgens bis 7 Uhr abends geöffnet sein dürfen, da die Amtshauptmannschast Pirna neuerdings samt liche Ausnohmebewilligungen zurückgezogen Hot. Liebstadt. Hier soll ein Heimatmuseum gegründet werden, Der Verwaltungsausschuh bittet, altertümlick>en Hausrat nicht zu vernichten oder in die Hände fremder Aufkäufer gelangen zu lassen. Ter Verkehrsverein will eine Wegekarte von Liebstodt Herausgeber». Den hiesigen Sommergästen soll Anfang August ein Fest geboten werden, wobei Pfarrer Voriverk einen Licht- bildervortrag über „Liebstvdis Sehenswürdigkeiten und ihr« Geschichte" bieten wird. Di« Buchhandlung Pausier vermittelt Wohnungen. Niedersedlitz. Das Gcmeindebad kann zu folgenden Zeiten benutzt wenden: Damenbad an den Dienstagen und Donners tagen von 7 bis 1 Uhr. Das unentgeltliche Baden der Kinde« ist Sonnabends nur bis 2 Uhr zugelassen. Besonder Bade zeiten für Männer und Knaben gibt es leider nicht mehr. Pirna. Den Schioerkri«gsbesäzädig 1en von Pirna wurde am Sonntagvormittag eine Autofahrt in die Sächsisch Schweiz geboten. In 15 Wagen die meistens von den Besitzern gesteuert wurde», wurden 50 Kriegsteilnehmer und auch mehrere sie be treuende Samariter zur Bastei und nach Schandau gefahren, und auf Kosten der Stadt Pirna beköstigt. Ein guter, hilfsbereite« Gedanke, in die edle Tat umgesetzt, fai»d seinen schönsten Lohn in der herzlichen Freude der schwer heimgesuchten Invaliden: Mancher lieh seinen, trotz der Leiden nicht verlorenen Humo« sprühen, und so vergingen die Stunden leider allzuschnell bei kräftiger Monnosrede und zündendem Scherzwort. Pirna. (Billiger Eonderzug 4. Klasse nach dem Spreewald.) Am Sonntag, den 18. Juli, verkehrt ein Sonderzug 4. Klasse zu ermäßigten Preisen von Pirna und Dresden in den Spreewald, Der Zug hält in Heidenau, Niedersedlitz, Dresden-Reick, Dres- den-Hauplbahnhof., Wettinerstraße, Dr.-Neustadt, Nadebeul und Kötzschcnbroda. Schluß des Verkaufs der Fahrkarten ist am 17. Juli mittags. Pirna. (Aus dein Bezirksausschuß.) Der Naine der Bc- zirksansialt für alte und kranke Leute wird in „Bezirksheim" und des Kindervcrsorgiingshauses Gottleuba in „Kinderheim" mngcivandelt. — Da die Bisamratten sich iin Bezirk Pirna sehr verbreitet haben und großen Schade» anrichten, soll durch er höhte Prämien ein Anreiz zum Fangen gegeben werden. Im darauf hin. Nnd der Patriotismus ist schnell ausqcstorbent aber er mutzte verschwinden, wie die Sklaverei und anderesi unter dein Einflüsse der katholischen Kirche verschwunden ist. Nun ist es geschehen ohne die Kirche, und die Folge, davon ist, datz die Welt im Begriffe steht, sich gegen uns zu wenden, es ist ein organisierter Antagonismus, — e:n«i Art katholischer, allgemeiner Antikirche. Die Demokratie hat besorgt, was die göttliche Monarchie getan haben sollte. Wenn das Projekt verwirklicht wird, glaube ich, mag uns noch einmal so etwas wie eine Verfolgung bevorstehen.... Aber ich wiederhole, vielleicht errettet uns die Erhebung des fernen Ostens, wenn sie zustande kommt Ick» weitz nicht " Einen Augenblick noch blieb Percy ruhig sitzen, danttz stand er Plötzlich aus. „Ich mutz gehen Mister Templeron," sagte er, sich nun der Weltsprache Esperanto bedienend, „es ist nun be reits neunzehn Uhr. Meinen besten Dank. Kommen Sie mit, Fathcr?" Dieser in seinem dunkelgrauen Gewand, das den Priestern zu tragen gestattet war, erhob sich ebenfalls und nahm seinen Hut. „Also, Fächer," begann der alte Herr nochmals, „kom men Sie wieder einmal, ivenn ich Ihnen heute nicht etwas zu schwatzhast gewesen bin. Vermute ich recht, Sie habeiH noch Ihren Brief zu schreiben?" Percy nickte, „Die Hälfte besorgte ich schon heute mor gen," sagte er, „aber ich fühlte, es fehlte mir noch ein ivei terer Ueberblick, wie er zum völligen Verständnis unbedingt notwendig ist, und ich danke Ihnen herzlich, datz Sic ihn mir gegeben haben. Es ist wirklich eine grotze Arbeit, diey ser tägliche Bericht an den Kardinal-Protektor, und ich demkS schon daran, zu resignieren, wenn man es mir gestattet." „Mein lieber Herr, tun Sie das nicht. Wenn ich mir erlauben darf, es Ihnen ins Gesicht zu sagen, Sie besitzen sehr scharfen Verstand; und ehe Rom nicht allseitig u»ter-i richtet ist, kann es nichts tun. Ich bezweifle, ob Ihre Kob kegen hierin genau so wären, wie Sie." Percy lächelte, durch Heben seiirer dunklen Augem braunen abwchrend. (Fortsetzung folgt.)
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