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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.06.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-06-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-190206011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-19020601
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-19020601
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-06
- Tag 1902-06-01
-
Monat
1902-06
-
Jahr
1902
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.06.1902
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»830 Aufgebot. Das unterzeichne!« Gericht hat das Aufgebotsverfahren zur Herbeiführung der Todeserklärung folgender verschollenen Personen eingeleitet: 1) des am 15. Juli 1854 in Markkleeberg bei Leipzig geborenen Rudolph Fürchtegott Lchaab, 2) des am 18. Oktober 1852 in Leipzig geborenen Bruno Erwin Zwarg, 3) des am 31. Juli 1844 in Weißenfels geborenen Hermann Albert Müller, 4) des am 1. August 1847 in Lützen geborenen Georg Paul Heuu, und zwar auf Antrag! zu 1) der FabrikantenSehefrau Antonie KÜrth geb. Schaab in Geringswalde, zu 2) des Lokalrichters ThebuS in Lripzig-GohliS als Ab- wesenheitspslegers des Bruno Erwin Zmarg, zu 3) der ZimmermannSehefrau Bertha Auguste KleinschMäger geb. Müller in Leipzig-Reudnitz, zu 4) des Lokalrichters Martin in Leipzig als Abwesenheits pflegers des Georg Paul Heun. Tas Gericht hat den Anträgen auf Erlaß des Aufgebotes statt gegeben. AlS Aufgebotstermin vor dem hiesigen Königlichen Amtsgerichte, Nebenstelle Zohannisgasse 5, wird Freitag, der 24. October 1902, , Mittag 12 Uhr bestimmt. Es ergeht hierdurch die Aufforderung: 1) an die genannten Verschollenen, sich spätestens im Aufgebots termine zu melden, da sonst auf Antrag die Todeserklärung erfolgen wird, » 2j an alle, die Auskunft über Leben oder Tod der Verschollenen zu erteilen vermögen, spätestens im Aufgebotstermine dem Gerichte Anzeige davon zu machen. Leipzig, den 7. Februar 1902. Königliches Amtsgericht, Abt. 114', ,, Nebenstelle Johannisgasse 5. Aufgebot. 1) Der BerussgenossenfchaftSsekretär Robert Küll in Remscheid, Pagenbergerstraße 7 a, 2) der Zahnartist Fritz Matthias in Leipzig, Berlinerstraße 5, 3) die Schuhmacherseheleute Gustav Louis Schreiter und Juliane Ernestine Schreiter geb. Riedel in Ottendorf bei Mittweida, 4) die Rentnerin Marie Elisabeth Stoye in Leipzig, Königs straße 11, II, 5) der Kaufmann Louis Zielenziger in Czernowitz (Bukowina), vertreten durch den Rechtsanwalt vr, BurckaS II in Leipzig haben das Aufgebot folgender Urkunden beantragt: zu 1) des Versicherungsscheines Nr. 28243 der Allgemeinen Renten-, Kapital- und Lebensversicheruugsbank „Teutonia" in Leipzig vom 1. Januar 1869 über die Versicherung des Lebens deS GabelinacherS Friedrich Wilhelm Küll in Mankhausen mit 300 Thalern, zu 2) Les Pfandbriefes Nr. 1990 der Leipziger Hypothekenbank Serie L vom Jahre 1887 über 300 zu 3) der Policen Nr. 1039 und 1040 der Versicherungsgesellschaft „Alemannia" zu Leipzig vom Jahre 1895 über die Ver- sicherung des Lebens des Gustav Louis Schreiter und der Juliane Ernestine Schreiter geb. Riedel in Ottendorf mit je 100 ^!,I zu 4) der Aktien der Allgemeinen Deutschen Creditanstalt für Acker- bau, Handel und Gewerbe in Leipzig über je 100 Thaler mit den Nummern: 3244, 12661, 25340, 25341, 28731, 28732, 28733, 29314, 32329, 61534, 76872, zu b) des Wechsels cks (lato Leipzig, den 18. März 1896 über 649 25 fällig gewesen am 25. Juni 1896, ausgestellt von Louis Zielenziger, gezogen auf Franz Hofsmann Leipzig, Thüringer Bahnhof, zahlbar bei I. G. Salessky in Leipzig, acceptirt von Franz Hoffmann, versehen mit dem Giro des Ausstellers und dem durchstrichenen Girovermerk L. Mende's. Die Inhaber der Urkunden werden gemäß 8 1008 der Civil- prozeßordnung aufgefordert, ihre Rechte spätestens in dem aus TienStag, den 18. November 1902, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Amtsgerichte anberaumten Aufgebotstermine anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls auf Antrag deren Krastloserklärnng erfolgen wird. Leipzig, den 5. März 1902. Königliches Amtsgericht, Abtbeilung II4», Nebenstelle, Johannisgasse 5. Aufgebot. 1) Die Marie verehtl. Buck geb. Wollmann in Dresden, Torgauerstr. 30, und die Wilhelmine gesch. Fichte geb. Wollmann daselbst, Blumenstr. 12, 2) der Restaurateur Friedrich Staake in Magdeburg, Breite weg 189, 3) der Kaufmann Gustav Rudolf Auchs in Reutlingen, ver treten durch den Notar Kurr daselbst, 4) der Milchhändler August Jahn in Leipzig-Neustadt, Marian- nenstr. 56, vertreten durch Rechtsanwalt Thiele in Leipzig, haben das Aufgebot folgender Urkunden beantragt: zu 1) des 3'/i>procentigen Pfandbriefes des erbländischen ritter- ichaftlichen CreditvereinS im Königreiche Sachsen 8er. IX. Int. L. Nr. 9 über 300 X, zu 2) des von der Lagerhofverwaltung der Stadt Leipzig am 16. Mai 1896 ausgestellten, aus den Inhaber lautenden Lagerscheine- Nr. 23729 über von der Speditionsfirma Fritz Marx in Leipzig riogelagerte zollpflichtige 3 Fässer und 8 Kisten Dein und 1 Kiste Etiketten, Korke und Korkplatten gez. ö/14, Gewicht 1439,5 kg; aus dessen Rückseite 3 Kisten Ü 6,8 al- abgenommen abgeschrieben sind, zu 3) des von Frau Marie Geigk in Forst i. L. auf E. Peine fr. in Leipzig-Stötteritz gezogenen, von diesem acceptirten, am 6. Ja- nuar 1902 verfallenen und bei Hammer L Schmidt in Leipzig — Neumarkt — zahlbaren Wechsels über 284 .^6, versehen mit den Giros von LouiS Teichert in Forst i. L., Firma Schirm L Mittler in Wammweil, Maschinenfabrik Ehr. Grözinger in Reutlingen und von Gustav Rudolf Fuchs in Reutlingen, zu 4) des von dem Milchhändler August Jahn in Leipzig-Neu- stadt ausgestellten, von dem Eishändlrr Gustav Sörgel in Leipzig, Auenstraße 42, acceptirten Wechsels vom 27. Noveinber 1901, fällig am I. Februar 1902 in Leipzig über 315 versehen mit dem Blankogiro deS Ausstellers Jahn. Die Inhaber der Urkunden werden gemäß 8 1008 C. P. O. auf gefordert, ihre Rechte spätestens in dem aus Donnerstag, de» 8. Januar 1905, Mittag 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Amtsgerichte anberaumten AufgebotStermlne anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls auf weiteren Antrag deren Kraftloserklärung erfolgen wird. Leipzig, den 1. Mai 1902. KöniglicheSAmtSgericht, Abth. II Nebenstelle,JohanniSgasseb. Aufgebot. Ter Rechtsanwalt Paul Große in Leipzig, Nicolaistr. 4, hat als Testamentsvollstrecker der am 14. Oktober 1901 in Leipzig-Gohlis verstorbenen Friederike Karoline verw. Merkel vertv. new. Groh geb. Ttöckert das Aufgebot der Nachlaßgläubiger beantragt. Dem gemäß werden alle Diejenigen, denen eine Forderung an den Nachlaß der genannten Erblasserin zusteht, hierdurch aufgefordert, ihre For derungen bei dem unterzeichneten Gerichte spätestens in dem Auf- gebotstermine, der auf Sonnabend, den 5. Juli 1902, mittags 12 Uhr, anberaumt wird, anzumelden; die Nachlaßgläubiger, welche sich nicht melden, können unbeschadet des Rechtes, vor den Verbindlichkeiten aus Pflichttheilsrechten, Vermächtnissen und Auslagen berücksichtigt zu werden, von den Erben nur insoweit Befriedigung verlangen, als sich nach Befriedigung der nicht ausgeschlossenen Gläubiger noch ein Ueberschuß ergiebt. Auch hastet ieder Erbe nach der Theilung deS Nachlasses nur für den seinem Erbtheil entsprechenden Theil der Verbindlichkeit. Die Anmeldung hat die Angabe deS Gegenstandes und deS Grundes der Forderung zu enthalten. Urkundliche Beweisstücke sind in Urschrift oder in Abschrift beizusügen. Leipzig, den 2. Mai 1902. Königliches Amtsgericht, Abth. II4', Nebenstelle, Johannisgasse 5. Aufgebot. Von dem unterzeichneten Gerichte ist das Aufgebotsverfahren zur Herbeiführung der Todeserklärung 1) des am 28. April 1854 zu Leipzig geborenen Erdmann Ludwig Edmund Dürr und 2) des am 21. September 1827 zu Dösen geborenen Friedrich Ludwig Dürr, und zwar auf Antrag der Rechtsanwälte Hans Barth II und Dr. Wünschmann in Leipzig als Abwesenheitspfleger der Genannten einzulciten beschlossen worden. Als Aufgebotstcrmin vor dem hiesigen Amtsgerichte — Nebenstelle Johannisgasse 5 — wird Montag, der 8. Dezember 1902, Mittags 12 Uhr bestimmt. Es ergeht hierdurch die Aufforderung: 1) an die aufgcführten Verschollenen, sich spätestens im Aufgebotstermine zu melden, widrigenfalls auf Antrag deren Todeserklärung erfolgen wird, 2) an Alle, die Auskunft über Leben oder Tod der Ver schollenen zu erteilen vermögen, spätestens im Aufgebots termine dem Gerichte hiervon Anzeige zu machen. Leipzig, den 24. Mai 1902. Königl. Amtsgericht, Mth. II 4?, Nebenstelle, Johannisgasse 5. Aufgebot. 1) Auf dem im Grundbuche für Dölitz Blatt 11 eingetragenen Grundstücke haften laut Hypothekenrintrags vom 2. Oktober 1Ä8 17 Thaler 13 Ngr. 1 />A, worunter 11 Tdaler 9 Ngr. 4 Werth von 2 Stück Louisdor, Capital, gerichtlich sestgestelltrS Liquidum für den Advokaten Gustav Grabl in Leipzig. 2) Auf dem im Grundbuche für Sestcwitz Blatt 12 eingetra genen Grundstücke haften laut Hypothekeneintrags vom 9. Mai 1831 175 Thaler im 14 Thalersuße, nebst Zinsen zu 4 vom Hun dert und den Kosten der Rückzahlung, Darlehn deS Haus besitzers Johann Friedrich Knittel zu Lochau b. Halle. 3) Aus dem tm Grundbuche für die Stadt Leipzig Blatt 529 eingetragenen Grundstücke haften laut Hypothekenrintrags vom 8. August 1811 200 Thaler C. M. oder 205 Thlr. 16 Ngr. 7 im 14 Thalerfuß Legat für Sebastian Friedrich Schütze. Die Eigrnthümer der Grundstücke und zwar: zu 1) Johanne Christiane verwittwete Neubauer geb. Küster in Dölitz, vertreten durch ihren Generalbevollmächtigten, den Zimmermann Friedrich Otto Zschernig daselbst, zu L) der Maurer Friedrich Wilhelm Reh in Sestewitz, ver treten durch Rechtsanwalt vr. Schiller in Leipzig, zu 3) die offene Handelsgesellschaft unter der Firma T. F. Güt'g in Leipzig (Inhaber: die Juwelier« Emil Hermann Schmidt und Friedrich August Oskar Hein« in Leipzig), vertreten durch die Rechtsanwälte vr. Kretschmann und Kranrr daselbst, haben das Aufgebot der unbekannten Berechtigten zu den Forde- ruagen unter 1, 2 und 3 beantragt. ES werden daher diejenigen, welch« auf LI« unter 1, 2 und 3 bezeichneten Forderungen ein Recht zu haben glauben, anfgefordert, dieses bei dem unterzeichneten Gerichte — Nebenstelle JohanniS- gasse 5 — spätesten» in dem auf Sonnabend, den 11. Oktober 1992» Mittags 12 Uhr, anberaumten AusgrbotStrrmiu auzumeldeo, da audernsallS sie mit ihren Rechten auf weiteren Antrag werden ausgeschlossen werden. Leipzig, am 7. Mat 1902. Königliche» Amtsgericht, Abth. II4», Nebenstelle JohauniSgafle 5. Auf Blatt 11415 deS Handelsregisters sind heute di« Firma Hoffmann ch Rotzberg in Leipzig (Reudnitz, Luisenstroße Nr. 3) und als der«» Geiellschafter die Buchhändler Herren Franz Willy Hoffmann und Oskar Alfred Felix Roßberg, Beide in Leipzig, ein- getragen, auch ist verlautbart worden. Laß die Gesellschaft am 12. Mai 1902 errichtet worden ist. Angegebener Geschäftszweig: Betrieb einer Reisebuchhandlung. Leipzig, den 30. Mai 1902. König,. Amtsgericht, Abth. II v. Aus Blatt 11379 des Handelsregister», die Firma Albert Mcttzncr, Chemisches Laboratorium in Leipzig betr., ist heute eingetragen worden, daß Herr Albert Meiner al» Inhaber auS- geschieden, daß der Kaufmann Herr Curt Rudolf Müller in Leipzig Inhaber ist, daß er nicht für die im Betriebe de- Geschäfts be- gründeten Verbindlichkeiten deS bisherigen Inhaber» haftet und daß auch nicht die tn dem Betrieb« begründete« Forderungen auf ihn übergehen. Leipzig, den 30. Mai 1902. Königliches «mt-gericht, Abth. II v. Konkursverfahren. In dem Konkursverfahren über da» Vermögen de» Kauf manns Friedrich Robert Ebersbach, Inhaber» de» Institut» zur Verbreitung patentirter Bedarfsartikel und geschützter Neuheiten aller Branchen und einer Papierwaareo-Engroshaodlung unter der Firma- Robert Ebersbach hier Sophienstr. 62 ist zur Prüfung der nachträglich angemeldeten Fordrrnugen Termin auf den 18. Juni 1902, Bormittags 11 Uhr, vor dem hiesigen Königlichen Amtsgerichte, Nebenstelle, Johannis- gaffe 5, anberaumt worben. Leipzig, den 29. Mai 1902. Königliches Amtsgericht, Abth. II4', JohanniSgasse 5. Konkursverfahren. In dem Konkursverfahren über da» Vermögen der zum Be triebe einer Schuhfabrik unter der Firma Gerftner L Töpfer in Leipzig, Mittelste. 7 und Burgstr. II bestehenden offenen Handels gesellschaft ist zur Prüfung der nachträglich angemeldeteu Forderungen Termin auf den 18. Juni 1902, vormittag« 11 Uhr, vor dem hiesigen Königlichen Amtsgerichte, Nebenstelle, JohanniS gasse 5, anberaumt worden. Leipzig, den 29. Mai 1902. Königliches Amtsgericht, Abth. II4', JohanniSgasse 5. Konkursverfahren. In dem Konkursverfahren über das Vermögen deS Kaufmann- ArminiuS Arthnr Fischer, Inhaber« der Papirrwaarenhandlung unter der Firma: Arthnr Fischer in Leipzig. JohanniSplatz 3, Wohnung in Leipzig-Gohlis, Blumeustr. 10, ist zur Prüfung der nachträglich angemeldeten Forderungen Termin auf den 18. Jnui 1902» Vormittags 11 Uhr, vor dem hiesigen Königlichen Amtsgerichte, Nebenstelle, JohanniS gasse 5, anberaumt worden. Leipzig, den 29. Mai 1902. Königliches Amtsgericht, Abth. IIX', JohanniSgasse 5. Im Konkursverfahren über Vas Vermöge» deS Glasermeisters Friedrich Gustav Kittler in Leipzig ist Gläubigerversamm lung aus den 11. Juni 1902, vor«. 11 Uhr vor dem König!. Amtsgerichte hiersrlbst, Nebenstelle, JohanniS gasse 5, anberaumt. TageSordnuog: Beschlußfassung über Anerkennung oder Ab- lehnung eines beanspruchten Absonderung-rechte-. Köntgl. Amtsgericht Leipzig, Abth. II4', JohanniSgaffe 5, den 30. Mai 1902. Konkursverfahren. DaS Konkursverfahren über da» Vermögen deS HandelSmannS Friedrich August Hunold, Inhaber» eine» Herrengardervbe- grschästs in Leipzig, kleine Fleischergasse 5, wird nach Abhaltung de» Schlußtermins hierdurch aufgehoben. Leipzig, den 29. Mai 1902. Königliches Amtsgericht, Abth. 114.', JohanniSgaffe 5. Konkursverfahren. DaS Konkursverfahren über da- Vermögen de» Kaufmann- Paul Moritz Ott» Heinrich, Inhabers eines CigarrrngeschäftS in Leipzig, Winterg-rrtenstraße 10, Wohnung: Burgstraße 25, wird nach Abhaltung de» Schlußtermins hierdurch aufgehoben. Leipzig, den 29. Mai 1902. Königliches Amtsgericht, Abth. II 4', JohanniSgaffe 5. Mauchwaarm-Äuction. Donnerstag den 5. Juni 1SO2 Vormittag« 11 Uhr sollen im Lagerhaus! der Firma klerkarS L Ue^ hier Rittcr- stratze 25/29 eine Parthie Rauchwaare«: 2375 Hermelin-Felle 1V8 Fuchsfelle 72 Bärenfelle öffentlich versteigert werden. Die Besichtigung der AuctionSobjecte kann am 4. Juni Vor- mittags von 9 bis 12 Uhr und Nachmittags von 3 bis 6 Uhr im angegebenen Auctionslokale erfolge». A»rtl», Lokalrichter. Konkursverfahren. Da» Konkursverfahren über da- Vermögen deS Apotheker- Friedrich Otto Emil Anacker, Inhabers dec Droguenhandlung unter der Firma Elephantendrogrrie, Otto Pfeiffer Nachs. in Leipzig, Nordstraße 19, Wohnung daselbst Humboldtstraße 29, I. r., wild nach Abhaltung deS Schlußtermins hierdurch aufgehoben. Leipzig, den 30. Mai 1902. Königliche» Amtsgericht, Abt. II4', JohanniSgaffe 5. Versteigerung. Dienstag, den S. Juni 1902, vormittags 10 Uhr sollen im Bersteigerungsraume deS Königl. Amtsgerichts hier verfch.Möbel, darunter 1 Plüfchaarnitur, Spiegel, Schränke, 9 grotze Stückfässer, 1 Partie Schnhwaareu, 95 Flusche» Poriwein, 25 Flaschen Malaga, 1 Damenuhr, Spargel, Rhabarber, Apfelsinen andere Gegenstände öffentlich an den Meistbietende» versteigert werden. Leipzig, am 31. Mai 1902. Der Gerichtsvollzieher des KSnigl. Amtsgericht». Konkursverfahren. Do» Konkursverfahren über da» Vermögen de» Kaufmann» Leopold August Stein, Inhaber» de» Manufactorwaaren- und Tuchverfaudt-SeschLst» unter der Firma: Leopold Stein in Leipzig, Bayrrsche Str. 2, wird »ach Abhaltung de- Schlußtermin» hier- durch ausgehoben. Leipzig, den 30. Mai 1902. Königliche» Amtsgericht» Abth. II4', JohanniSgaffe b. Sparkasse Liebertwolkwitz. Unter Garantie der Gemeinde. Einlegerauthaben: 11,000,000 Reserven: 540,000 Sparverkehr vom 1. Januar bis 31. Mai 1902: 7908 Einzahlungen. im Betrage von 1,136,869 X 10 6769 Rückzahlungen im Betrage von 768,010 64 Verzinsung der Einlagen mlt 3^/gO/o» ExpeditionSzeit: Jeden Wochentag autzer Sonnabends Borin, von 8—12 Uhr und Nachm. von 2—4 Uhr. ExpeditionSzeit der ZwciggeschästSstellen: Oelzschau, Montags und Donnerstags, Vormittag» von 9 bis 12 Uhr und Nachmittags von 3—6 Uhr: Markkleeberg (10 Minuten von der Endstation der elek trischen Straßenbahn in Dölitz entfernt), jeden Tag. Probstheida (2 Minuten von der Endstation der elektrischen Straßenbahn), Dienstag» und Donnerstags, Nachmittags von 4—6 Uhr. Die Sparkaffen-Verwaltnng. Beyer. Versteigerung. De» 2. Juni d. I»., Nachm. 2 Uhr sollen in L.-Lounewttz, im Grundstücke Viktoria-Kellerei am Stratzenbahndepot 1 Pserd mit vollst. Geschirr, 2 KlaschenbiertranSportwagen, 2Spülbottigem.3ubeh., 1 Vierabziehapparat, ca. 50 Flaschen- kästen, 2 Pulte, 2 Regale u. A. m. gegen Baarzahlung ver- steigert werden. Leipzig, den 31. Mai 1902. Der Gerichtsvollzieher de» Kgl. Amtsgericht». Konkurs-Versteigerung. Mittwoch, den 4. Juni, von Nachm. S Uhr an, sollen in Leutzsch, Leipziger Str. 7, di« zur Konkursmasse von Aart« Oarotiav verehel. stpvrwi»»» geb. 8vdre«rk gehörendes Inventar, welches sich speciell zum Betriebe einer Fleischerei und Wurst fabrik eignet, als: 1 Aleischerwageu, 1 gr. u. kl. Viehwagen, 2 Geschirre, Ladeneinrichtung (Marmor!, gr. Wieaemcffcr mit Block, Wurftmaschine» Alaschenzug, Eisschrank, Räucher ofen, Arbeitstische, Holzwannen, Holzböcke, Pökelfässer, Schrage», Brückenwaage, außerdem 3 Bettstellen, Nähmaichine, Kleiderschronk, Schreibiekretär u. B. m. im Auftrag« deS Konkurs verwalter» Herrn Rechtsanwalt vr. Leier, öffentlich gegen sofortige Baarzahlung versteigert werden. VtioUvI, Lokalrichter. gefühlt: Sie Stunde kommt, in der das Glück bei mir ein tritt, strahlend, sieghaft und mich überschüttet mit gleißen dem Goldc! Und die Wonne dieser Erwartung koste ich aus, täglich, stündlich; sie bildet für mich den Werth des Lebens, bis jene Stunde anbricht, in der ich mit vollen Händen ausstreucn kann, Gold, Gold — immer nur GoldN Seine Wangen hatten sich gcröthct, seine Augen blitzten, seine Brust hob und senkte sich schneller. Erschreckt starrte ich ihn an: jene naive Kindeshoffnung war zur furchtbaren Manie geworden — In wenigen Minuten war er wieder der alte. Mühsam schleppte sich das Gespräch über andere Dinge weiter. Eine heftige Scheu hielt mich davon ab, mit Worten der Vernunft seinen Glückstraum zu zerstören. Bald darauf ging er, in seiner gewohnten stillen Weise. Meine Bemühungen, ihn seinem einförmigen Leben zu entreißen, scheiterten vollkommen. Ein einsamer Spazier gang mit ihm und ab und zu eine kurze Plauderstunde in meinem Zimmer, das war alles, wozu ich ihn zu bringen vermochte. Der Sommer verrann. Der Herbst kam und der Winter näherte sich mit schnellen Schritten. Wieder saß ich an einem Abend in meinem Arbeitszimmer. Ein lustiges Feuer prasselte im Ofen. Draußen schnob ein kalter November wind durch Straßen und Gassen. Ganz unerwartet kam er an diesem Abende. Wie immer schob er den Stuhl vom Lichtkreis meiner Studierlampe ab ins Dunkle hinein, er that und sprach alles langsam und still wir immer und doch fiel mir etwas tn seinem Wesen auf. Seiy Antlitz hatte mehr Farbe und in seinem sonst so ruhig blickenden Augen glomm es in kurzen Intervallen auf. Ich konnte mich nicht täuschen: er war erregter als ich ihn fe gesehen und alle Beherrschung, die er sichtlich auS- übte, konnte sticht alle Spuren dieser Erregung verdecken. Ich kannte seine Art. Eine dirccte Frage nach der Ursache wäre ohne befriedigende Antwort geblieben und hätte ihn zudem schnell verscheucht. Wollte er sich mit- theilcn, so erfuhr ich doch, was ihn bewegte. Wenn etwas ihn mtttheilsamer machen konnte, dann war es eine Fraga nach seiner Schwester, an der er mit rührender Liebe hing. »Hast Du neue Nachrichten aus der Hcimath?" Er nickte und seufzte leise. „Bier Seiten voll Klagen! Sic hat's schwer, die Arme. Erft der Kummer einer friedlosen Ehe und nun die Sorge al» täglichen Gast. Aber ich sage Dir " und wie unter ¬ brückter Jubel klang es aus den lauter gesprochenen Aorten heraus: „nicht lange mehr, nein, nicht lange mehr!" Plötzlich stand er auf und begann im Zimmer umher zugehen. Das war bei ihm etwas so ungewöhnliches, daß ich ihn überrascht ansah. Sein Auge begegnete gerade dem meinen. Er mochte das Staunen in meinem Blicke lesen, denn plötzlich blieb er stehen und lachte leise — wahrhaftig. Heinz Rinkens, auf dessen Antlitz ich weder in der Jugend zeit noch jetzt die Spur eines Lächelns gesehen, er lachte. Es war ein leises, frohes, glückliches Lachen. Es steckte etwas von dem Klange darin, den edles geschliffenes Glas gicbt, wenn cs von einem silbernen Gegenstände leise be rührt wird. Eine rasche Frage lag auf meinen Lippen, aber er kam ihr zuvor. „Du wunderst Dich über mich, weil ich anders bin als sonst? Das macht die Nähe des Glücks " ,Heinz!" „Still! Ich weiß — es steht schon vor meiner Schwelle und will hinein zu mir. Ich höre, wie es mit dem feinen Finger pocht — leise, ganz leise. Kein anderes Ohr kann cs hören, als das meine. Und nun denke Dir die Seligkeit: das Glück so nahe vor -er Thür zu haben, baß es nur auf Dein „Herein!" wartet." „Heinz, um Gotteswillen, Du bist krank!" „Ich war nie gesunder, als eben jetzt. Nie klarer, als in dieser Stunde! Aber mein Glück soll nicht kommen in finsterer Nacht, wie eine heimlich Geliebte — in der Sonne des Mittags will ich ihm die Pforten aufreißen — morgen, morgen!" „Heinz! Heinz!" „Morgen!" wiederholte er lächelnd, schon an der Thür. Und wie ein Hauch klang dies „Morgen!" noch in meinem Ohr, als sich dieselbe schon hinter ihm geschloffen hatte. Der furchtbare Gedanke, der in mir aufgcstiegen war, hielt mich noch eine Weile in seinem lähmenden Bann. Als ich mich von demselben befreit hatte und ihm nacheilte auf die Straße, war nichts mehr von ihm zu sehen. Ein Windstoß riß mir fast die Hausthür aus der Hand. Fröstelnd kehrte ich in mein Zimmer zurück. Armer, armer Hein-, ist das Dein Glück? In der Nacht schlief ich nicht viel. Wirre Traume quälten mich, aus denen ich schweißgebadet erwachte. Nein, ich durfte nicht länger zögern. Gleich morgen Mittag wollte ich zu ihm hinaus, eindringlich mit ihm reden, den irren Glückswahn, der sich in seinem Hirn festgesetzt hatte, mit dem Hammer der Vernunft zerstören! Am andern Morgen mar ich auf der Redaktion zer streut und arbeitsunlustig. Mein College vom „Localen", der an einem Nebentische arbeitete, warf plötzlich eine ihm gebrachte Meldung ärgerlich auf den Tisch. „Daß sich die Leute immer noch nicht daran gewöhnen können, der Straßenbahn hübsch vorsichtig auS dem Wege zu gehen. Da hat sie gestern Abend sich wieder ein Oofer geholt. Wie taub und blind ist der Mann ihr gerade in die Fänge gerannt. Nun liegt er auf Tod und Leden mit schwerem Oberschenkelbruch im Krankenhaus." Die Worte waren an mein Ohr gedrungen, ohne daß ich sie besonders beachtete. In demselben Aug:nblick aber trat der Nedacttonsdiener ein und flüsterte mir zu, jemand aus dem Krankenhaus bitt« mich ans Telephon. „Mich?" fragte ich ungläubig. Was in aller Welt konnte jenes nützliche Institut von mir wollen. Aber sofort fühlte ich, wie ich bleich wurde und mein H rz zu pochen be- gann. Die Worte meines College«, die mein Ohr soeben achtlos anfgefangen hatte, verbanden sich ist mir plötzlich zu einem schrecklichen Zusammenhänge. Wenige Minuten später mußt: ich, Laß dieser furchtbare Gedanke Wahrheit war. Der Verunglückt; war Heinz. Er lag lm Sterben, war aber bet voller Besinnung und hatte so bringend gebeten, mich holen zn lassen, das man seinem Wunsche willfahrte. Ich warf mich in eine Droschke. In einer Viertelstunde stand ich vor der Thür des Krankenzimmers, irr baS man ihn gebettet. Keines Wortes mächtig, trat ich an sein Bett. Wieder spielte das Lächeln vom gestrigen Ab:nü um seinen Mund, die glänzenden Augen hefteten den Blick fest an einen Punct der Decke. Die Finger hielten eine kleine schwarze Tasche krampfhaft umschlossen. „Siehst Du", sagte er fast unhörbar, so daß ich wich tief zu ihm htnunterbeugen mußte, um die Worte zu ver nehmen, zwischen einzelnen keuchenden Athemzügest — „ich wußte e» die Herrliche, Schimmernde dort steigt sie zu mir hernieder komm — o — komm " Er versuchte, die kraftlosen Arme zu heben, aber sie fielen auf die Decke zurück. Gin tiefer Seufzer drang aus seinem Munde, en Beben lief durch den Körper. „Er stirbt! sagte jemand neben mir. Es war der leise eingetretene Arzt. „Ich dachte wohl, daß Sie ihn nicht mehr lebend finden würden." Er beugte sich zu ihm herab und schloß ihm die Augen: „Es ist vorüber!" „Wollen Sie nicht einmal feststellen, was der Tobte in dem schwarzen Täschchen hat", sagte der Wärter, als ich mich etwas von meiner tiefen Erschütterung erholt hatte. „Er hat eS die ganze Nacht nicht au» den Fingern gelassen. Der Schlüssel zu seinem Glück sei darin —" wiederholte er oft in seinen Phantasien. Ich löste sanft da» Täschchen au» den leblosen Fingerst. Ein buntbedruckteS Blättchest Papier lag darin! „Ein Zehntellos der Claflenlotterie, deren Hauptziehung gerade jetzt in unserer Stadt vorgenommen wurde, Nr. 33 660 . . Armer, armer Freund! Auf diesem papierenen Boden bautest Du Dein Glücksschloß auf! Ich versprach, am Nachmittag wiederzukommen, um die letzten Sorgen für meinen armen Heinz zu erfüllen, die Sorgen um seine Bestattung. Die Tasche mit dem Loose deponirte ich auf dem Bureau des Krankenhauses, nachdem ich mir Nummer und Littera notirt hatte. Dann fuhr ich zur Re-action zurück. „Mensch, wie sehen Sie aus!" rief mich der „Locale" an „Haben Sie etwa das große Loos gewonnen und sind vor Freude krank geworden? Herr des Himmels, wer doch nur einen lumpigen Anthetl hätte an dieser Nummer Dreiund- dreißigtausenb " „Dretunddreißigtausend?" schrie ich auf und packte den „Localen" am Arm, daß er einen Schmerzenslaut ausstieß. „Weiter, die ganze Nummer, schnell, schnell!" „Na, wenn das nicht blaue Flecke werben —erwiderte er mißmuthig, seinen Arm reibend. — „Da liegt übrigens die Glücksnummcr, sie warb uns eben aus dem Ziehungs saale telephonirt, 88 660 . . ." Alles, was ich in diesem Augenblicke empfand, preßte sich in einem dumpfen Aufstöhnen zusammen. DaS Glück, bas er durch ein Lebensalter zitternd erwartet hatte» — tn der Stunde seines Todes war es zu ihm gekommen! Die 60000 Mark haben Frau Dörthe in den Stan- gesetzt, ihre unmündigen Kinder gut zu erziehen. Heinz schläft auf dem Friedhöfe meiner kleinen hannoverschen Hetmathstabt. Seine Schwester wollte die sterblichen Ueberreste deS geliebten Tobten in ihrer Nähe haben. Ich denke in stillen Stunden oft an Heinz und an sein merkwürdiges Schicksal. Andere beklagten ihn, ich habe gelernt, ihn zu beneiden. Denn ich fühle eS, mit der Stärke der Gewißheit, er ist in seiner naiven Hoffnung ein glücklicher Mensch gewesen. Wie das Kind die Nähe der Ferien, so erfüllte ihn diese Hoffnung auf ein plötzliches Glück mit der reinsten nnd unzerstörbarsten Wonne — mit der Wonne der Erwartung. Und war's nicht das wahre und höchste Glück, das ihm die Augen gerade in dem Momente für immer schloß, als sein Traum Wahrheit wurde? Er hat ihn ausgeträumt, wie ein Kind, lächelnd, bis an s Ende, ehe noch das gleißende Gold der Wirklichkeit ihn weckte und — schreckte!
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