Volltext Seite (XML)
Nummer.128 — 29. Jahrgang rrtiieint «mal wkSiil. mit tlluUr.GraiiSb« Nagen »Heimat und Well' und der Kinderbeilag« .Frohmut'. lowie den lertboilagen »kt. Benno-Biatt', »Unterhaltung und Wisleir', »Die Well der Frau', «lerztiicher Ratgeber'. »Da» gute Buch'. .Filmrund« ILa»'. Monatlicher Bezugspreis 8 Mt. «lnlchi. veltellgeld. kinjeiuummer L« ^ Sonnabend- u. Sonniagnummer KU Haupllchriitleller! D». B. DeSeztzk. Dresden. Sächsische Millwoch. den 4. Juni 19Z0 BeelagSgrti Lresden «nzetgenpreile, Die lgeipaitene PetUz-U- »« 4, Familien. m>,eigen ». Stelle,igeluche »U^. Die Petitrellamezeile. M mm breit. I Fiir An,eigen außerhalb des »erbreiiungSgebiciel dieVeiilr-Nam-,eile I.:«U^il. Brtelgeb.itU^. Im Fall, HSberer Newa» eritlcht jede Rervll>«iimg aut Vielerung lowi, «rillllung v. Anzeigen«Auiirbgen Letiiung v. Schadenerjatz. »elchllltlicher I«U: Fran, ivuugari,. Dresden. weschdftSftelle, Drulkv.Beriag- Mermania.iil.-i». illr Berlag und Dnnterei,Filiale Dresden. DreSden-A.1. Polierstratzet?. Fernruf2ll»2. Vostlchelklonio Dresden Dli>8 üiaiikkonto Siadtbank Dresden Ar «IllNi Für christliche Politik und Kultur Redaktion der Sächsischen Volks,eitung DreSben-Aililad, t Lolierstrahc N. Fernru, MU n„d -1012. !t »» London und Rom Berlin. 3. Funk. Der Herr Reichspräsident hat die in Aussicht genommenen Ernennungen für die Votschasterpostcn in London und Nom sowie für de,, Posten des Staatssekretärs des auswärtigen Amtes nimtnehr vollzogen. Botschafter Tlhaiuer in London wird am 1. Oktober d. I. in den Ruhestand treten. Zu seinem Nach folger ist der Botschafter in Rom. Freiherr von Neu rath, zum Botschafter i» Rom der Staatssekretär des Aus wärtigen Amteg von Schubert und zum Staatssekretär des Auswärtigen Amtes der Dirigent Beruh, vo „ B ü l o m ernannt worden. Herr von Schubert wird die Geschäfte des Staats sekretärs seinem Nachfolger in der zweiten Hälste des I»ni übergeben. Frleks zäher Wi-ersrand Beschlüsse der thüringischen Regierung. Weimar, 3. Juni. Die thüringische Negierung beschlos, in einer heule nach mittag abgehaltenen Kabinettssitznng dem Ersuchen des Reichs- innenministers auf Zurücknahme der Bestellung der Polizei- direlitoren nicht stattzugeben und für den Fall, das, der Reichsinnenmnüster die Polizeizuschüsse aus diesem Gründe 'sperren sollte, den Slaatsgerichlshof für das Deutsche 'Reich au zu rufen. In der Angelegenheit der S ch u l g e b e l e wurde beschlossen, nachdem die Verhandlungen mit der Kirche bereits zum Ab- schlus, gekommen sind, nun mit den Vertretern der Schule und der christlichen Eltcrnräte zu verhandeln, und zwar eventuell ln? zu dem Termin, an dein die vom Reicksinnenminister hean- tragle Verhandlung vor dem Slaatsgericklshos über die Ber° fassnngsmahigkeil der Schnlgebele skiltfinoet. Wettere Landwgskandidaren Dresden, 3. Juni. Die V o l k s n a t! o n a l e Reich s o erein > g u n g, Landesverband Sachsen, gibt soeben ihre Wahlvorschlöge für die bevorstehenden sächsischen Landtogcivahlen bekannt. Es kandidieren für den ersten Wahlkreis Drc s den- B a n tz e n Neichsbeamter Max Lasse-Dresden. Eisendreher Paul Büttner (Berge bei Neukirch), Hausfrau Lore Simon Dresden. Land wirt Trnugott Acherinann tEöltn-Kleiiimell'.ol Berlragsauge- stelller Artur Ebermauu Dresden, Fabrikbes. Hermauu Men- zel-Gros;röhrsdorf: für den zweite» Wahlkreis Leipzig Priualdozent Dr. Karl Thnj^eim-Leipzig, Amlsgerichlsrat Paul Bellmaun-Zweukau, Fabrikarbeiter Otto Deumelaudt Bors dorf. Landwirt. Neiuhold Müller (Piegel Kieritzschs, Augestellle Charlotte Wieprecht Leipzig. Schlosserpolier 3iudolf Oehmichen- Borsdorf: für de» dritte» Wahlkreis Chemnitz-Zwickau Fabrikant Karl Baunier Elleseld, Cludieurat Rudalph Bagel- Zschopau, Arbeiter Kurt Spiegelhauer Eppendorf, Lehrerin Frau Marcelliua TrechsebGlauchau, Jültergutsbesiszer Karl Bahnie Nodersdorf, Berivaltuugsinspektor Kurt Hähle-Planen. Die D e u l s ch u a t i o n a l e n haben gestern in Chewnis, ihre Laudesvorschlagsliste für die Landtagswahl ausgestellt. Die Namen können erst am Nachmittag belianntgegeben werden. Der bisherige Fraklionsvorsitzende Abg. Dr. Eberle hat auf eine Wiederwahl verzichtet: der bisherige Abgeordnete Dr. Kretzschmar ist nicht wiedcraufgestellt worden. Der Sächsische Landbund hat auf seiner Vorschlagsliste „Sächsisches LandvoI k" für die Landtagswahl folgende Kandidaten ausgestellt: Gutsbesitzer Schladebach-Wurze», Guts besitzer Dr. Daukmeyer-Schmorsdorf b. Pirna, Dr. Troll- Chemnitz, Gutsbesitzer Spittank-Siebitz. Gutsbesitzer Hauffe- Dahieu, Gutsbesitzer Bauer, M. d. R., Uuterhainsdarf. Bürger meister Ziinmermann Woikon und Gutsbesitzer Winkler-Weig- mannsdors. Die Wirtschaftspartei stellt im Wahlkreis Leipzig an den ersten Stelle» wieder die bisherigen Abgeordneten Kn- nath, Sachse und Wagner, im Wahlkreis Chemnitz Zwickau wieder die bisherigen Abgeordneten Weber, Enterlein, Hent» schel und Günther auf. Im Wahlkreis Dresden hat sie be kanntlich ebenfalls ihre allen Abgeordneten Kaiser, Dr. Wil helm, Asjniann und Kietzling ausgestellt. Baldwins DorUok gegen das Seemächle-Abkommen London, 3. Juni. Po.ldivin hat im Unterhaus gestern den Antrag per konsei , vatiuen Opposition eingebrnchl. einen Ausschus, zu ernenne», der über die Vorschläge zu einem Abkommen der Seemächte zu beruhten haben würge. Er soll das Recht crhalten, Per soncn uorzuladen sowie Dokumente und Archivslücke zu prüseu. Ter Redner behauptete, das, eine derartige Untersuchung in den Vereinigten Staaten Ergebnisse erzielt habe, die die Amen Kauer anscheinend sehr befriedigte», und das, infolgeoessen do britische Volk solche Erhebungen guiheihen sollte. Grundsätz lich sei er mit einem Vertrag, wie die Londoner Abmachungen, einverstanden, jedoch müsse dieser Vertrag, um snichldar zu sei», unter gegenseitiger innerer Zustimmung beider Parteien in Kraft treten. Baldwiu anherie Bedenken über die H erab s e l; u ug der briti s ch e » K r e u z crsoröe - r u ii g e u von 70 bis .">0. sonne über die Begrenzung der Zahl der Torpedoboots,Zerstörer aus 115. Er sprach besondere Befürch tungen hiilsichllich der europäische n Seile der Frage aus. da ein Vertrag der fünf Seemächte nicht erzielt worden sei und da im Falle einer Erhöhung der Tonnage der beiden lateinischen Mächte, die dis britische» Lebeusiuieresseu beeinträchtigen würde, die Anwendung der Ovtionsklansel zu neuem Misstrauen fuhren würde. Baldwiu erklärte zum Schtus,. das, die Kon ferenz zu einer gräszereu 'Anzahl Schiiisneubauten geführt habe, als es zu irgend einem eutiprecheudeu Zeitraum nach dem Kriege der Falt gewesen sei, Maedonald erwiüerie, die Admiraiitäl sei uoUlwmweu da von überzeugt, das, sie ihre Verpflichtungen den. Laude gegen über einhalleu könnte. Er stellte in Abrede, das, der Vertrag für die »leisten interessierten Machte eine gröbere Anzahl non Schisssbanten bedeute, als in der Vorkriegszeit, und iügle hin zu, das, ohne den Vertrag die Tonnage »och viel höher s?!n würde. Zvm Schtnh lehnte der Premiermiiusicr den Anna.! V.itdwins anedinchlich ab. Lambert sprach dann im Rom, ! der Liberalen und »isterstüsste die Regierung, deren Mehr!-.,- infolgedessen als oenck'rt gellen bann. Furnetti über die ÄuswerlunIsparlei Der frühere sächsische Fiisti,minister v. F li m e t I i ha bekanntlich seinen 'Auslriit ans der Aniwerlnngspa, lei erklarl Jetzt wird der Brief verössenilichl. in dem er seinen Anstril begründet. Er legt darin die Entiänschnngen dar, die er in de. Ansiperlnngsparlei erleb: hat. In dem Briese heis;! es: „Vom Persönliche» abstrahier! ha! da- (Fanre snii'plonm tische, nicht primär ursächliche Bedeutung für den Berfa II der Partei, der besonders anisällig Hel den .gommiwal wähle» im Rooember t!i.'!> zinaoe ge'.relen isi. Er ist degle >e! von einer dauernd grützer weidenden Entfremdung non den gesunden Grundlagen der Partei, was in der Uiwereinöarheil gewisser später ansgenommener Progiammsäize m>I jenen und nnlerei»nnder auch m kunhlich ,nm Ai idruch lunnnit. 'H er- durch und durch das Unvermögen über das '.eiwebnndene Ein-- treten für Aufivertnngsbelange hinaus sich zielürher siaots. politischer Ausgaben zuznivenden. hat die P o l H s r echt st a r! e i nach und nach ihre innere E r i st e n ,b e i e el, : i - g n ng verl o r e n ." Derartige Briese gehören ,n den „erfreulichsten" Erschej nungen des polnischen Lebens Überhang!, Rach den Ergebnissen der letzte» Landtagsiuahlen ivird man allerdings zngeden müssen, d<is, Fnmettis Urteil über den iberiall der Pariei, der er bis vor kurzem angehört hat, de» Tatsache» entsprich!, Flucht aus der KPD. Der KPD. ist envas recht Peinliches m'ssierti Drei Wacken vor der sächsischen Landtagswahl hat ihr Z w i rli a » e r Pai.ei- sekretär, Stadtrat Paul N i s ch w i t;. seinen 'Auslriit ans der Kommnnistischen Partei, und den Uebertriil zgir SPD. erlilärl. Nischivitz ivar von Ansang an einer der Führer der KPD.: seine Fra» war bisher kommunistische LanSlag-mbgeordnele. Risch- wit, hat den ewigen Parolewechsel in der KPD. nicht mehr mii- machen köiu'en und ist deswegen ansgeschiede». Die Wahl- aiissichten der Konnnnnisten. die so begeistert die Landiagsans- lösnng herbeisührte», sind recht trübe. . . * Dr. Gras von Posadowslui-Wehner feiert am 3 Juni seine» 8ö. Geburtstag. Der Graf ha! in der delilschen Palilih der Vorkriegszeit eine bedeutende Ralle gespielt. All die Tilel und Aemter gnfznzählen. der der nunmehr 85jährige wne hol nnd hotte, würde zu weit führen. Hervargehoben sei vor allem, das, der greise Gras, der Staatssekretär des allen Reichs, Slell Vertreter des Reichskanzlers und preusstscher Staalsminisler war. als der ge sc lchebe rische 2ci)öpfer der Sozialversicherung in Deutschland anzusehen ist. Die gescheiterke Sammlung (Vsn unserer Berliner Schrlftleitung.) L. s. Nur einige kurze Notizen in den liberalen bürger« lichen Blättern haben uns darüber unterrichtet, das, die Bersuche zur Bildung eines „Blocks der Mitte" vorläufig gescheitert sind. Für das Bürgertum, um das es sich bei diesen Bestrebungen handelt, bedeutet die Feslstellunz dieser Tatsache nicht nur das Eingeständnis, das, sein traditioneller Hang zum P a r t e i p a r t i k u t a r i s m u s sich wieder einmal stärker erwiesen hat als das geistig be» gründete Zusammengehörigkeitsgefühl, die Tatsache bedeu tet zunächst auch das unverminderte Fortbestehen der vielen kleinen Gruppen im Bürgertum und vielleicht sogar noch als Folge der vergeblichen Versuche eine gesteigerte Betonung des Lebenswillens jeder dieser Gruppen selbst, oder darüber hinaus eine weitere Zersplitterung. Wir vom Zentrum stehen diesen Bestrebungen als Zu schauer gegenüber. Wjx werden von ihnen nicht berührt, noch haben wir die Absicht, uns in diese Auseinander setzungen bestiinmter Gruppen direkt einzumischen. Wir halten es mit dem Neichskanzler, der in Dortmund alltäg lich der Tagung der Westfälischen Zentrumspartei ausdrück lich darauf hingewiesen hat, das; das Zentrum diesen Bor- gängen durchaus fernsteht. Das Zentrum ist eine Partei mit fester geistiger Grundlage und einer poli tischen Praxis, die sich in zehn Jahren der dauernden Ver antwortung gestählt und gcsejligt hat. Es ist eine Partei, die fest aus dem Boden des Staates steht und die aus sich die staatspolitlschen Reformen erstrebt, die unsere Demo kratie von der Erstarrung befreien und sie mit lebendigem, lebensvollem Inhalt erfüllen sollen. Wo das Zentrum Bundesgenossen für diese Ziele findet, wird cs mit ihnen den Weg zum stetigen Ausbau der deutschen Republik be- schreiten. Um so aufmerksamer verfolge» wir von uns aus die Bewegung in den bürgerlichen Parteien, die nun schon seit langer Zeit im Gange ist und den ,,B!oci der Mine" oder, wie es andere nennen, die deuische Staatspartei erstrebt. Mit dem Scheitern der Perhandlungen ist ein A b» schnitt in der Geschichte dieser Bestrebungen erreicht. Das negative Ergebnis erscheint uns ein Beweis dafür, das; dis m e ch a n i j ch e Mckhode gar nicht oder nur sehr schwer zunr Ziele führt. Und zwar deshalb, weil die i n n e r e Front- bildnng schon längst nicht mehr innerhalb der Grenzen der bestehenden Parteien liegt, sondern weil sie mitten durch die Parteien läuft. Jede Fnsionsbestrebnng wird zu einer Umgruppierung der Wnhlermassen führen und weil dem so ist, liegen die natürlichen Hemmungen schon bei denen, die verhandeln — also bei den Führern, weil sie nicht wissen, ob die Verhandlungen gelingen, wie viel sie also gewinnen und verlieren. Ohne die Zerschlagung alter Formen wird die Erneuerung des Parteilcbens im rechts von uns stehenden bürgerlichen Lager wohl nicht möglich sein. Wir erinnern uns daran, von wo die öffentliche Diskussion ausgegangen ist. Der Führer der Deutschen Palkspartei, Dr. Scholz, Hai in Königsberg den Ruf zur Sammlung in einer Osterboisckast laut und eindringlich erhoben. Die von ihm vertre>ene Tendenz wurde unterstützt — und zwar unheabsichligt unterstützt — durch die Vorgänge, die zum Sturz des Kabinetts Müller und zur Bildung der Regierung Brüning führten. Sie wurden aber auch gestutzt durch das schon oor längerer Zeit erfolgte Ausscheide» des bekannten demo kratischen Politikers Dr. H c l l p a ch aus der demokraiischen Fraktion. Und sie wurden vor allen Dingen gestützt durch die allgemeine Unzufriedenheit, die schon seit langem das Kennzeichen des deutschen Wählers ist. Plan sieht die Parteizersplitternng. die doch letzten Endes ibren Ursprung im deutschen Wähler hat. man sieht eine» schlecht funktionierenden Parlamentarismus, man sie'' ein geisti ges Durcheinander und eine Menge Materie.^cr Sorge», man sieht eine mechanische Partei Maschinerie nnd das Bestreben mächtiger Finanzkreise, den Staat in eigene Regie zu nehme». Diese Beobachtungen werden heule von jedermann gemacht, nnd so ist das Bestreben jener bürger lichen Führer, die zur Fusion hindrängen, zweifellos der Ausdruck dieser Stimmung, die wiitlich vorhanden ist. Auch Dr. Hellpach hat in seiner Begründung zum Austritt uns der demokratischen Frakiion einer in viele», zutreffenden Kritik unserer Zettverhältnisse ausführlich Raum gegeben. Es ist ebenso bezeichnend wie ausfallend, das; sich mit diesen Bestrebungen bisher nur eine Partei offiziell beschäftigt hat: die demokratis ch e Partei. Es ist erklärlich, weil Dr Hell poch trotz der Riederjegung seines Mandats Mitglied der demokratischen Partei ge blieben ist und weil er diese Frage der Sainmlung in seiner Partei selbst erörtert Die deinotratische Partei hat aus der schwierigen Lage einen Ausweg gesucht. Sie hat zwar den Antrag Hettpach. wonach ..die Rolwendigteit und >; >-