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Sächsische Volkszeitung : 10.01.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-01-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192001109
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19200110
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19200110
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-01
- Tag 1920-01-10
-
Monat
1920-01
-
Jahr
1920
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 10.01.1920
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Beilage zur Sächsischen Bolksz mg Nr.» Sonnudcud, ocu iO. Januar MW" Götzendämmerung ES ist ein besonders reichhaltiges Kapitel: Sozialdemokratie unb Christentum. Man könnte viele Spalten süllen mit Belegstellen aus sozialdemokratischen Reden und Schriften, die Bebels Wort: „Ehristen- tum und Sozialismus stehen sich einander gegenüber wie Feuer uns Wasser" ebenso illustrieren wie den berüchtigten Satz des Erfurter Programms „Religion ist Privalsache", hinter de.., sich die ganze Feindschaft der Sozialdemokratie gegen Christentum und Kirche nur notdürftig verbirgt. Die Tatsachen reden eine zu deutliche Sprache, wir erinnern nur an die Agitation für den Kircheuaustrilt, mir denke» daran, das; die Sozialdemokratie in den ersten Revolution-Stagen keinen „geeigneteren" Kultusminister für Preußen fand, als den satt-, sam bekannten Adolf Hosfmann, von den anderen Freistaaten gar nicht zu reden. Besonders üppige Blüten trug der sozialdemokratische Haß gegen alles, was Christentuüi und Kirche heißt, in Sachsen und brachte uns den Schulkainpf. Diese Feindschaft gegen die Religion findet ihre Begründung in dem vom Sozialismus leidenschaftlich vertretenen und als Partei- dogma verkündeten Materialismus, dem naturgemäß jegliches Verständ nis für geistige und religiös-sittliche Werte nl'gehl. Mehr als einmal ist die Sozialdemokratie vor den scblimmen Folgen gewarnt worden, die es gaben mußte, wenn einmal die Lehret, des Material^mns in weiten Arbeilerlreisen Wurzel gesaßt haben würden und dieie daran gingen, ans den theoretischen Lehren die praktischen Folgerungen zu ziehen. Doch alle Warnungen verhallten ungehvrt ... Da kam die Revolution und ans einmal hört man von drüben Töne, die man vor dem für unmöglich gehalten hätte. Die Erfahrungen der Revolution müsse» docb sehr trübe und sehr wenig ermutigend sein, daß sich Stim me» erheben könne», wie die d-s sozialdemokratischen Abgeordne'eu der Nationalversammlung I, Meer'etd in der welirheiissozialisn scheu Leipziger „Fre'-n Probe" vom 2,8. Tew>nv"r 1919 Dort les,-,- wir in e'nem „Sozialdemokratie und Kirche" üherschriebenen Artikel svlgende Ausführungen: „Das bisher in K-r Hauptsache durchaus feindselige Verhält nis zwischen Sozinkdemvkratie und Kirche ist nicht so ß-hr ein not wendig,-« Ergebnis tiefareisender Gegensätze, als vielmehr eine vnr- w-egend entmicklnngSgeschichilicbe Tatsache, d>e eine» Ewigkeitswert nickt begusprucht. Die deuische Sozialdemokratie wurde in ihr-r Jugend von der bürgerlichen Ansllgnmg der David F-ried'i,!, Cira»ß ,,„d Bruno Bauer, später auch Ludwig Büchner, sehr stack beeinflußt, ohne daß aber der von senen gepredigte na'nrwißensch"ft liche Materialismus iemals einen Bestandteil sozialistischer Erkennt nis gebildet batte. Fn seinen geistigen Vätern steckte keine Sour sozialistischen Denkens: Büchner, noch mebr ober Haeckel, waren a»s- - gesprochene Individualisten und scharke G-auer der So-ialdema- kra'ie. Trotzdem sind sedoch die Grundbegriste des naturwissenschaft lichen Makeriaüsmus in unseren Reihen sehr lange wulsam ge wesen. vieEach auch in übelster Weste „popularisier!" und 4s seich tester Anskläricht in die Massen hineingetragen worden. Adolf tstofl- mnnn ist der hervvrrggendste Träger jener Freidenkernpoflel. die ihre Volksgenossen mit einein sündbafl oberflächlichen Geschtvgtz malträtieren." Mo» braucht nicht mit jedem Worte einverstanden zu sein, be sonders wird man geneigt sein, den Satz zu bezweifeln, als ob der uatnrwiüensck'ni'ltiche Materialismus nicht immer einen Bsttauincil sozialistischer Erkeniicnis gebildet hätte. Mail denkt > abei nnwfllkür- lich an die Worte des Sozialisten Eduard Bernstein ans seinem 1904 erschienenen Werke „Die Voraussetzungen ccS Sozialismus"' „Von niemand wird bestritten, daß das wichtigste Fundament des Maras mus. sn«i"'-'aen dos t"r"-dgcs?p, das das ganze System k»eckstnag,, seine svezststck'e Gesclichtsthevrke ist, die den Name:: a t > 4 i !: st i s ch e Geschichlsaistsaßniig trägt. Mit :lr steh! in d fällt es im Prinstü " Und wenn ..in den geistigen V".te",i des Sozialismus keine Spu> ivzial'stisck e» Denkens steckte", ft' steckte dafür in iestun natürlichen Vätern ,-m so megr N n'cinl!-niuS. Das - < r?»e wohl auch MeerKld nicht bestreite». Es ift 'der -ui immerhin beackft- liches Zeichen der Zeit, daß man ans i-.nii!aeni"k-'.:'.i>cher Seite l-e Veraa'ge heil gern roileugnon mache. !,) b'giunt tiüb.-n sch.'inbnr zu dämmern, man erkennt, welchen "istzen inan nnchgelausen is' and fühlt i ch >>icht iucbr recht wohl 'n 'er ül's-stchgsl van David F-iedricki Strauß Bauer, Büchner nid Za.-k'!. Wi- kv >nen nur wünschen, o ß diele „Däniinerung" b zld ill-i-n -er w«'de„ ,rd daß brs> rdk> s dic senige'i, die beute noch - is i,"il>mi-umher Seile die „AustlHi»:,,." der Va'k-u in>. grüßen a nte i>-reeibea, 1 7ny sah vor ol.ein gut >ue>kü luvebte". 'Au« den weitere» AnSsührungen des angesührten Artikels seien auch die folgenden Sätze unseren Leiern nicht vorenthalten, die wiedee so aa»' anders ktinoen, als das, was man in sozialdemokratischen Blättern h-sher z» lese,, bekam: „Die religiösen Bedürfnisse breiter Arbeiterinassen wuM-a auch von sozialdemokratischer Seite (siehe Kaittskys „Sozialdemokra tie »üd Kntlwlstche Kirche"1 als vorhanden betrachtet Keine scei- deu'erstchen Auskläruua wird jemals an iiinerlich-relioiöse Nalnmn Hera »kommen, und die hier und dort sestznstellende Anstrittsb'- weguna darf »ns nicht darüber täusche», daß viele Millionen »nie rer Bolksaenvflen die Kircheiigemein'chast niebt entbehren mvae-,. Der Mensch ist ebeb „kein ausgellüaelt tünch", tvie der Dich er K. F-, Meyer sagt. Mit el'>er »veh sa eiulenebtenden Erkläriiug der Herkunft des organischen Lebens, der Entstellung der Erde und des Weltalls vernichtet man nicht die starken stzemntsbedürsnstse der Mensehenherzen. Der Trieb zn feiertäglicher Erhebung über die ftle- wöUut'chkeit de« Daseins H>"0"«, die große Frage nach dem Zwecke des ochens. do - nnrnbige F-orsel—i naeb deii setzten Endes nnlö«b >re„ Rästel,, der Welt das Bedürsuis nach Znstnchl in knmnierlwkleii Stunden, das alles ist da und wird bleiben." Wir haben von unserem Standpunkte aus diesen Wacken nichts hinzuzusügen und bedauern nur, daß der Sozialdemokratie diese Ein sicht erst jetzt kvmmt, nachdem sie durch ihre Agitation gegen Christen tum und Kirche bereits so viel Unheil angerichtet hat. Gewiß sind wir weit davon entfernt, aus einem Zeitungsartikel, der in einem inehrheitssozialislischen Blatte, wenn auch i> L-ivßg, einer Hochburg der U. S. P. D., erscheint, weitgehende Schlüße zu ziehen und uns übertriebenen Hossnnngen I>inz»gel>en. Wir .»schien kier lediglich die Tatsache konstatiere», daß eine Wandlung . st der Gegenseite sich vorbereitet, auch wen» wir vorläufig wch hänftgee lie altgewohnten Töne von drüben zn hören bekommen und wenn auch die Weihnnchtsartikcl 1919 in den st-zialdemvkratisLen Zeiftingen >"» den bisher üblichen sich nicht unterschieden. Wir haben Zeit m wc-'.-n und können der weitere» Entwicklung getrost entgegenjehen. Die tuitw- tische Kirche vor allein vermag durch de» ihr innewvhnen'.m Idealis mus den Materialismus zu überwinde», sie Vvr allen Dingen besitzt auch.heute noch die religiösen und ivzialen Kräfte, »m die Menschheit zur seelischen Gesundung zu führen. Möchte mir de» weiistten Kreisen recht bald das Verständnis für Wesen und Wen von Ehristencum uno Kirche ausgehen, dann wäre ei» großer Schutt geca.i ins dem ".ist,,« zu neuem Ausstieg unseres lies dariiiedciliegenden '.ft',!-'-. F. S. Die alldenlsche Presse ist seil einiger Zeit mit außervrdeittlichem Eifer bemüht, de» deutschen Katholiken einznreden, daß durch die Zen- truinvpolitik der Kalholizismns geiährdei sei und daß die deutsche ""ftwakc. cstldeutsche Reeme viel besser geeignet sei. den Schutz der katholischen Kstcbe zn übernehmen. So schreibt die „ T e u -, c» e Zeitung" Nr. 2 vom 2. Januar unter anderem: Je stäNer die deinjehen Katholike» in der Denstchnativnalen Vvlksvariei oerireren seien, um so mehr Aussichten hätten iie, ihre kirchlichen Belange im Rahme» dieser Partei zn vertreten. Die alldeutsche Presse glaubt, daß der Zeilvuuli gekommen sei. um in den Zcniriimslnrm eine Bres.de legen zn können. Tie stützt ihre Hrsfnnng ans d,e Tatsache, daß sie kn der letzten Zeit wiederholt Zuschriften von katholischer Seite bringen sonnte, in denen Unznsriedenheil mit der Politik des Zentrums zum Ansdrncl gekommen ist, Tie atldemsche Presse mag sich gesagt sein laßen, daß sie sich trügerischen Hoisuung hingst'!. Die Tatsache an iicü daß die alldeutsche Presie wiederholt Znichrislen von katholischer Sette bringen kvnnte ist richtig, aber onrnus, wie die alldenlsche Preise -- tun zn können glaubt, den Schluß ziehen z» ivvtlen, daß esti Riß duich das Zeutrum geht, das ist doch allzu kühn. Wir wollen der alldem- schen Prstie ihren fröhlichen Glauben nicht nehmen. Wir wisse» aber, daß die Zuschriften von lcithvlijcher Seite -um weitaus größten Teile von Persönlichkeiten stamme», die dem Zenlrnm.niemals angchöc! haben, ja stnn st'gic vielfach feindlich schon in früherer Zeit gegenüber- standen. Das eine aber ist sicher, daß alle die kathvlische» Schrift steller. die das Feld ihrer Betätigung in der alldeutschen Presse suchen, innerlich nie zum Zentrum gehört habe» oder doch längst mit ihm ger ingen sind. Einige wenige Ausnahmen mag es geben, aber bei dielen handelt es sich um Leute, an denen die Entwicklung der neuen Zelt, ohne irgendwelche Spuren zn Hinterlagen, vorübergegcmgen ist. Wir sind iedensasts über diele Erscheinung keineswegs beunruhigt, denn wir wissen ganz genan, daß es sich hier mn vereinzelte Aiisnahmeerschei- nungen handelt. Tie Zentrumsvartei ist nach wie Vvr in allen grund sätzlichen Fragen einig und geschlossen. Daß es in taktischen Fragen Meinungsverschiedenheiten gibt, ist nichts Besorgniserregendes, um sv weniaer, als es ßeh a"ck, sst«,- znmeist um die Ansichten einzelnec Anßen'eitce handeft Auch sou» iühleu wir uns durch die Lvckro'e der alldeutschen Presse in keiner Weise beunruhigt. Die c>lEeu>s.'e Presse sest'st sorai am hstien dafür, daß die unfreundliche, ia feindliche Stimmung, die in alldeiistcheu Kreisen seit alters ge-eu die Kathvlftm bestanden !>'< auch beut ' >>ocl> vorberrscheud ist. DE alldeut''e Tagespresse löüi kaum eine» Tag Uorübergeheu aii dem ge nicht mehr oder minder ''»tstche Va,>"ürw und Verdächtigiliiaeii geaen den Ka- tholizlsnnis anbringt, die besser, nks >vir es m tiiii uermöchten, d!e tvahre Gesinnung dieser Kreile keniizcickmen, Bstr erinnern nur kurz "n die bekni'me Sevrift des Prosegors tnni Liebig, in ivelcher er denr Vatikan und dem Katholizismus d>e Schuld an de:» Zusammenbruch Deuischlands gibt, In dieser Schrift wird unter anderen', davon ge sprochen daß . Ze„tr>'m und Jesuiten beute im Reiche Luthers und de-- kftohenzollern obenani" seien, daß d'e „indiseb-demokratisch-v-ftiko stsche Rielüuna in Deuischland verhäilgnisvoll gewirlt lutt" ni's dergleichen mehr Die Verdächiianngen in der glldenlscben Tagesprene stehen die sen Vv'N'ürse" des Prosegors von Liebst' nicht nach. Sv Hobe» e? vor einigen Wochen die „Deutsche Tageszeitung" und der „R e i cki s b v l e" fertig gebracht aus der Tgisaebe. daß "> .'er Spitze des Nest'hsverkchrsmniistcriums zwei Knthvliken stehen, die ''''-.'rechG-.'.-m l'e,-!ut,>k'e" ihre Leser z» glarmst-ren vor einer augev'i.'he» Lerr'chgst des Kgthali'isi""-;, die »m so hedrvhiicher lei, als mit > er Beietzimg der beide» Ministerien die Katholiken große Bevölkerung ftnaisen i t dle ckrgud liekänie». W''' köuuteu d'e W-wene, tvie es in W'äcl'stl "IN die Genu'iung der Alldeutsche» bestell' ist. vervielsgch-n. Wir se'cn aber au dieser Stelle davan ab und »volle» es mit sen Vorst'Heu -'veuigen Fällen genug sein lasse». Von der Partesteftnng der Dcittsch- "ativi'ale" "sti'd man es. wie wir ''vransseheu, nicht fehlen laß"', dieze und ähiiliche Au«lgßiiiige" der alldeutschen Presse als Entöl »gingen Einzelner abtnschütteln. Sie wird damit kesti Ellück hahe >. tec,g die Verdächtigungen und A»ari>>e gegen den Katholizismus find in der alldeutschen Presse so zahlreich, daß von einer Entgleis» »t Est»z-i::er anr nickil die Rede se'n kann, li" si»d "ielniebr ganz nicc>'e!e:ii'0'r eer Aussliiß Key '"obren Gesiminng dieser Kreise, die ja "va i'her nni den» E o a n g e l! l eh e n Bund und dem A n t i u l t r a m o n t c: n e n ReichSverband die engste Fühlung unterhglten lmben. Wir sind überzeugt, daß kein Zenlrumswaistcr so töricht sein wird, den Sirenen» klängen der alldeutsche» Prege Gehör zu schenke». Jedem Einsichtige» ist ohne weiteres klar, daß es de» Alldeutschen natürlich gar nicht da» aus ankvinml, sich zum Schützer der krth.'Eschen Kirche anfznwcrfen, sondern daß sie oielmehr oalans ansgeh-,, eine Bresche in die Fron, des Zenlrums zn schlag,'». Sollte jemand daran zweifeln, so empsey- len wir ihm, einen Aussatz der „Deutschen Zeitung", Nr. 2 vom 2. Januar dlirchzucesen. st» diesem Anstel wird rauer »ider-in gc- sprochcn von einer Beseitigung »er „Ketten der Zenin m:-h ' r'chusl', es wird cmrin davon geiprochen, daß das Z,enlrn:n >',h ,:nci,h,lldtz Ml.,"- an de»' Znsnuiiaru! :, ' e D't'ft.'tt" ii, c dcr-stliche» i'ceht. Dir All'-euiiche» ivisse» reck» gut. »aß dg« Z, -als s-stgesügtlst« Partei der heutigen Mehrbeil die festeste Sie '.' i-r stegieriil:,, rsl uns sie wenden daher alle möglichen Mittel , a t >s Zentruni aej j-i, e,r 'Bckatzlern draußen im Lance i» Mißkreeul ,i bringen, uni so v'cht nur die Geschlossenheit, son er» zugleich ich seiten H»l>, den die heutige Regierungsmehrheit gerade im 'Eurum lctitzt, zu eiichüllern. Das wird den Altdeutsche» nicht gelingen, denn die Zenlrnmswähler willen ganz genan, was sie am Zentrum haben. Das Zent.u'N bar k-inen sciuer Grundsätze oreisgegcdeii, es hat dafür Sorge getragen» daß in der »cuen Veriaßuug k, e Reckne ftn ka.gc'Esäieii Kiiüce fester gegründet i'ua a>« sic "s >>uia! vorher waren. Mo:c» sie Alldeiu- schen rnbig in >hren> Wabne oerliarren. icni .-'.euirinit »>>»"> aas r-'chl» schaden. lind die alldemsc! ca Vogelsteller to rden bald il:>! d -st rS nicht viele Zei'lrnmswähter gibt, die als Gimpel in die 'lld'aijchen Netze gellen. Tic wenige». Ae d-e Alldeutschen s,!, hv- - -.'rnitt-hen vermögen, tverden für das Zentrum kein Verlust sciu Eh > ir dle Alldeutschen eine» Gewinn h euieu weci en, da« z > : n, über lasse» >'i'. ri'big dicieu selt-'i, , j.. iuu- Ls<rskrt:.l:b " Bautzeu. I» der katholische» Kirchgemeinde Bautzen und der zngewilfcuei', Diajprra nnttde» iu> vergangenen Jahre hij skülll ü>z) Kinder gebaren, -Ist ftl l) Katt> u - : k','. Eft M»d he::, ,u,runter 2 (4) Tvtoebnrien, l Knabe und I Mädchcn. — t'selansl ivnrden in den bei den llieggen Kirchen 72 c7!> Kinder, iii Temiiz Thumitz 2 ll -, in Bi- schosswerda ll >8», in tönußig 2 >2 , uneyeliche tsteburle» waren lr» sldic. 'Ans geniischten Eben stammten 21 >2>h, davon haben 12 itt> kathoEschen Vaier und !k !>'> kathvliichc Nkutter. — Geirant wurde» ll7 ckist, Paare, darunter 7 >2> von austvärls zugewiescne Paar-, 4 Pacue o>'» hier wurden guswäns getränt sjc ein Paar iii Fugau, Silrv, Hainitz und Krvnach > Ldersr. , überdies ivnrden noch >7 ilft) Pnare ansgevoleii. <lle!»isck!e Ehen 'raren hier IE ist), und zwar mit lathvlischem Bräniigam >> ll> und mit lasthvlücher Braut 7 (5). — llft'ttvrl'cn sind K7 ilk!2 Personen einichEeßlich 5 deutsche Krieger. !>L i77" männlichen und ll:: (57> weiblickien Geschlechtes. Uederdles slnrhen >4 ciriegsgejangene. Vis zum ocllendeten ersten Lebensjahre starben ll u-st Kinder, vom !, bis 1k. Lebensjahre starben 12 (9) Kin der Erwachsene starben »ist c ilift. Aus den hiesigen beiden katholischen Fricdhöien wurden beerbst» 72 IlXt!, auf dem Ansiallssricdhose in Seidau 4 4>, in Ganßig 2 »nd in tsiöda l , außerdem 14 Kriegs gefangene »ns dein änßeui katholischen Friedtwse: nach evangelisch» lulherüchc» Ritus wnrden beerdigt je I a»i dem Tailchersriedhvse unv ans dein Piviiichenberge. — Ht. Kommunionen ivnrden gesvendet: in der Tomkirche 15178 (18 IG»,, in der ivei'diichcn Pfarrkirche zu Un- serei lieben Fra» 4ll7t> (öllikOu in der Kapelle des kglhvEschen Knaben- gstil« 21-14 -I«!24», in der Landesslr 'stl 2tX> -Ill7>, im Unter» inch'ttigsaestinguis 2>! (2"'. !:» Kr>.'! '>. , ic uft: cc i >.'!>», in Bi» schvisiaclda 22!' 251 >, in der Sck'Ivßlavelle in Gängig ll,i>I l207Zs, insgejanii 2:!7i2 ,^8ll:>, ..ft'ijei'gcinge nno Hauskommuniooen waren 27!' ,288., — Bei den oorgt'kbrieleei'e:'. Samnstnngen gingen ein: für sie afrikanischen MissivN'.-n: Iii der Dvmkii'che Itt5,2>> Pik., ,5<! Mt,', in der irenb. Ptanliicbe 7«;«!» MI, ,1«l ttll MI, , Lyoner Missivnsverein' in der Dviiilirckie Mk, >29k!l Pik.>, in der ivend. Psarrtirch" 5»4ll Pit, llls li» Pik,'. Faiieualmosen: in der Tvmlirche llll!»,85 Pit, <282,.,8 Pikst, in der 'vend, Pfarrkirche 25ll,25 Mk. l17I ,55 Mk, St. Joses« Veiein in Aaclien: in »er Domknche 33,58 Mark 3145 Pik - in der »cnd. Psarrkirche 3517 Mk. (45,33 Mk.-, Bvnisatins-Veiein: in der Dvinchirkc 18ft Mk, >lll,2l) Mkst, in der wend. Pfarrkirche 159,81 Mk, 554.30 Mk4, Pcterspsennig: in der Dvmkirckie 128,82 Mk, l!3ll78 Pikst, in der ivend, Piarrlirck'e l<4k Mk. <81,50 Pi!,,, Kirchenbauten i» Sachse»: in der Domlirck'e 12lll'> !4 Mk. c >39,08 Mk, , in der wen», Pfarrkirche >871,4 Mk, <152 55 Pik.), Srienialische Kirchen: in der DomErche 71 79 Pik. 89 go Pik, , in »er >ve»d. Psarrkirche 20 Mk. 11,73 Pik,', Vinzenlinsverein: in der Do:,,- Er,he 5>>li2 Pik. «!>!> Pikst, in der ivend. Psarrkirche llo.llO Mf. 50,17 Pik.>, Sädiische Anne: in der D nnkirck'e 37t»7 Mk. 141,59 Mk.', i» der ivend. Psarrlircke 27.71» Pik. <l!,.82 Pik, für notleidende Kin der: in der Dumkirckie 157 Pik., in der wend. Psarrkirche 130 Pik., sn unsere Kriegsg,'ianae>'eu: in der Domkirche 12148 Mk,, in der wend. Pfarrkirche 115,16 Mk,, für die Friedenskirckie in Franksnrl c,m Main: in der Dvmkirckie 75 28 Pik,, in der wend, Piarrlirck'e 8> Mk.. außerdem in der Domk'rche: tZner >ür dae beststoe Lau"' 25 26 Mk. <117.22 der. 1123 Mkst. >'ür die K»sl"die ^e« hl, tllrabes 11181 Mk., außerdem"»! der w-nd. Psarrkirche: für kirchliche Zwecke der Psare- k'rche: 17.3 Mt. <167 Mkst, Anlvui»:-le: ',: :5o,5i Pik, 138 83 Mk.), Spser bei 10'liind, <üebel: 70 Pik, >8,2" ßtikZ, für die Mastuidacy': 75,70 Mk, <12,2«t Mk4. Laser für die Pfarrkirche: 227 i,8 Mk. iI5l,5l Mk.-. Einganasopserbistbseii 199 17 Pik. Sammlung für Litrv: 275,25 Pik,, KEnaelbenlel: 187:!!») Mk, 1520,1" Pik,, Kind- beit Jesu Verein: 58 Mk Gaben von den Mitgliedern de- Beuiialins-. - Hereins »nd besondere Spenden: 180,70 Pik, <27ll,llO bez, e-llsto Mk), insgesamt: 7981,54 Mk. —<1^ Rosa-Marina Romin von Mol-iti vo» Java Ans dom Hcillcinifticlwn üfteiseßt von Leo Tepe nun Hcemstede (U> Farlchtzimp) „Und tvovon willst du leben? Hut sie Geld?" „Nein, keinen roten Heller. Ich lebe ja jetzt auch." „In, das ist etwas ganz anderes, jetzt wohnst du bei mir im Hause." „Es wird dich' nichts mehr kosten; wir werden uns irgendwo aus dem Lande niederlnssen, mv ich ruhig und ungestört arbeiten kann. Es ist an der Zeit, daß ich meine Eindrücke sammle und ettvaS hcr- vorbringe." „Du hast also alles schon besprvchen?" „'"der bedacht wenn d>, lieber willst." „Aber sage mir dvch wenigstens, wie sie heißt und was ihr Vater int." „Dn kennst sie ja dvch nicht. Ihr Vater beißt Giesingcr, und wenn du durchaus wissen willst, was der Herr tut: er ist-Wirt und wohnt im schonen Jordan." „Ein Mädchen ans einer Kneipe im Amerdamer Armeleute viertel? Da§ überlebe ich nichl!" „Ich bitte dich, Mama, stelle dich nicht so an. Was macht eS denn aus, ob sie anS einer Kncive kommt oder aus einer Villa? Sic hat ja doch zwei Augen »nd eine Nase. Aber wenn du alles wissen willst, I'ier sind dic Verlobungskarten. Ich habe sie mir gleich drucken lassen, denn wenn ich mil ihr spazieren gehe und Bekannten begegne, so wissen die Leute dvch gleich, daß ich micb zu verbeiraten beabsichtige." Mit starren Augen nahm seine Mutter die Karte entgegen uns las: Verlobte: Frank van Hoeren, Kunstmaler, und Rrse-Marie Giesingcr. Amsterdam, im Juni. Besuche wcrden nicht empfangen. Das war zn viel! Mit dem Kärtchen in der Hand und dein Tnscheninche vor den Augen begab sieb Mama ins vordere Zimmer: es war jedoch leer. Sie muß'- den Mädchen ihr Herz ansschütte» und fand sie in den oberen Räumen. Meta war entrüstet, Sophie ergriff ihres Bru ders Partei. „Frank ist nun einmal Künstler, und Künstler tun alle Tinge anders »nie ander Menschen, selbst Heiraten. Er muß wißen, was er 'nt. Seine AnSerwähIte ist gewiß ein bildschönes Mädchcn, und wenn sie nicht von Adel ist, nun ja, das läßt sieh nicht ändern." Meta fand mir eins in der Ordnung bei der Snche, daß er nämlich seine Braut seiner Familie nicht vorslellcn wollte: von einer Schwii''>'ri'> ans einer gemeinen Kneive wollte sie nichts wissen. Der arme Junge habe sich "gewiß von einer schlauen Sirene umgarnen lasse», denn bei all seiner Windbeutelei sei Frank im Grunde doch em halbes Kind. » « » Nachdem die gute Frau vnn Haeren ihr Leid den Mädchen ge klagt batte, süblte sie das Bedürfnis, zn Henri zu gehen. Sie lieg einen Wagen kommen und fuhr zu der KoiscrSgrncht, wo Henris HanS und Kontor üch befanden. Natürlich brauste dieser beim Hören der unglaublichen Nachricht ans: seine Frau kam dazu, und die Mutier hatte eine schlimme halbe Stunde din'chnnncichen. Sie hatten es immer gesagt und die Mutter oft genug gewarnt: n»n zem'e es sich, daß sie recht hatten. Statt daß sic ihren Jüngsten ordentlich erzogen, hatte sie ihm volle Freiheit gelassen: jetzt konnte Ne sehen, wozu diese Freiheit führte: ein Mädchen aus einer Kneipe im Jordan! Aber sie dürfe ans leinen Fall ihre Zustimmung geben, auf keinen Fall! „'Ach, was kann mir das Helsen?" sennte Frau van Haeren, „iva- kann mir di« Helsen? Es mack» die Schande nur nackt größer; er läßt mich gerichtlich anis. idern meine Zustimmung zn geben, und es bleibt mir nichts übrig, als einznn'stligen," „Das mochte ich doch einmal sehen! Du darfst keinessalls zu- slimtne», mag dadurch t-mme», was da will, dann sind wir wenig stens Vvr der Welt gerechtfertigt! lind nattirlicli keinen Groschen Zulage!" „Und sein väterliches Erbe? Er ist großjährig er wird es ein fach fordern," „Ja, und es kommt mir in dieser schlechte» Zeit lehr ungelegen, es ihm ausziiländiae». Aber das braucht er nicht zn wißen, ich werde schon mit ihm reden." , L nein!" rielen beide Damen ui gleicher Zeil^ „tue das nicht, dabei kommt dvch nichts bcranS." „Und wesbatb nicht? West Mama »"8 die Mädchen mft)' einen lästigen Trocke"l>an« nennen, wen» ich zwistnen all dem küm'lcrischen Unsinn ein verständiges Wort anzubringen snck'e"-' Da« klütste. was ich jetzt tun kann, ist, in Unschuld meine Hände zn waicke» und zu sagen: Es gebt mich nichts an: früher bedurften sie meine- Rales nicht, nnd jetzt, wo sich herausstellt, daß ich richtig geurteilt Hab,- laste ick, ße im Schlamme stecken." ,.O Henri, wie grausam dn bist," schluchzte die Mntter. „Sage mir lieber, was ich tun muß." „Ich babe es dir schon gesagt: deine Zustimmung ve- veigern." Der Hausdiener brnchle die Post: Henri wars eine» flüchtigen Blick ans die Briese und Zeitungen und zog mit einiger Bewegung eine» schmalen Briesnmschlag bervor. „Seine Hand oder lieber seine Klaue, denn das gehört auch zn den künstlerischen Eigenschaften, alle Buchstaben halb auf den Kopf zu stellen. Ich dachte cs mir schon: da haben wir es . . . die Ver- IvbungSkarte!"
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