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gebürtig. hat sich von dem Zuge -wischen Straßberg und Kürbitz täten lasse». Treuen, fische gehen bei der fortgesetzten Türre und Wasserknappheit in den vogtländischen Bächen nnd Ilüssen niassenhast -n Gninde. In dein Plohner Bache und in der Göltzsch tonnte inan in den letzten Tagen niassenhast tote oder sterbende Iische a» den seichten Wasserstellen schwim men sehen. SrlmiU. Ter Bahnverfehr wälnend des Sängeneües beting boiii Sonnabend bis Monta» über 14,000 Personen. Pniischwilr bei Morikiistern. 'Roch nicht batte sich die Ansi'cgimg vom Brande am Soimabend gelegt, als bente, Montan, den 25>. Juli, nenen > l Uhr ani dein sonenannte» „Ladtö" durch Bnbe». die wahrscheinlich den „ersten Per such" im ,'jinalrettenranchen inachten, eine Wiese und ein Stoppelfeld in Brandgeriet. B,,m, Glück befindet sich einer seits die 3Nahe, die andere Teile schließt ein lnartonelield ab. io das; das Jener leinen größeren llnnang aniiehiiien tonnte. Bnubk». Ter am ziveilen Piingmeieriage in Kloster B,a> ienslern dnrci» Tchemveröen des P'erdes selnner oernn glückte Unterseliiiidaner Fvliannes Engler ans Banden ist am Bl. Fnli zur Irende 'einer 21 ngeliörigen ans dein städli ichen .Aianlenlnniie gcl»eill entlassen worden. Neiigersdvrs. Bier iil ani B/onlaa irül» ein Jndivi dnnin aingetanclit, >ür ivelclies die Personenbeschreibnna nacl» den bislier in die T e'ienil iclitoii gedrungenen Mitlei limgcn an> den Raubmörder Tcbrawin pas;l. Ter Verdäch tiae diiiite iieli über die Oirenm nilieriil liaben. Ubersbnch. Ter in der Tchliclilerei der Iabrit non ^llünniies leiben beschönigte 17 sälnige Svlni des i,n Tber doi 'e inol'nenden deansbesilnn s nnd Partners Banste law einer an der Wand benndlicben Tclniinbe zu nalie. blieb da ran bannen nnd wurde non der L ninsiinmvii zn 'Boden »erisien. Ter snnge '.l'icnicb erlill bedeutende Ve»Ietznngen am Balie und an der Brnii. Tobe,n. 'Tor eininen Lagen 'einten neb in den, Tartaer Barbe die Iorellen »o malt, das; sie ahgeßlil achtet il'erden nms.len, was einen Schaden non iiber I.B> Sl'ick Ii'clicn bedenlel. Hani'l'äcblicl' in es der Mannet an Tauer - floss, der in den naanicrenden Barben die Iücbe znw 2lb ! sterbe» brinnt. e Ul I s W n o ! a n n a rIei 'oll die denncbe Voltspar tei „geskeinpell" werden. Ter sonenannte dent'cbe Volts- rat in Mäbren bat nämlich be rlilosien. in nächster Zeit einen ..deutschen" Bollsslemnel in Beiteln' zn bringen, dessen Ein- nalinien nir nationale ,'»werte, nir die sill» täglich steinern den 'Bedniiniüe dentirlier Unwillen oerwendei lnerden sollen. Es werden Stempel mit dem 'Bildnis Wnotans zn zivei und -n sinn Beller ansgegeben. Flne Berioendniin sollen sie ans Briewn nnd A nncbtslarlen. enn Feil oder Einlrillstar ten nationaler Beranstallnnnen niid dernleirben iinden. Tie Berioendniin der einlaineiideii Oielder ioird iinr siir ziveitel- los nationale .''»inerte in 'Oiölnen ans einstimminen Beschlns; des Bolisrales eriolnen. 'BFenn sich die Tenticbooltliisien selbst derart als W,wtnndiener steinoelii. müssen sie anrb den Borwnii der ärgsten lli'üclsclnilllei'e! iiiid der Wieder ein'nbriing des Beideiiliiiiis sieb aeiallen lassen. VAberglnuben in N o r d d e u t s ch l a n d. Aus Göttingen tvird geschrieben: Ein „Hexenprozeß" spielte sich dieser Tage vor der Strafkammer des Landgerichts Hierselbst ab. Tie Prozeßbeteiligten sind im Solling zu Hause und -war in den protestantischen Orten Uslar, Sievershausen, und Relliehausen. Ende vorigen Jahres wurde das sechs Monate alte Kind des im letzteren Orte wohnenden Arbei ters Lampe trank. Ten Symptomen nach müssen es Zahn- trämpfe gewesene sein, wovon ja häufig Kinder befallen werden. In ihrer Besorgnis -og die junge Iran eine altere Iran -n Rate. Tiefe machte sich bei dem Kinde -u schaffeit, als der Ehemann Lampe in die Stube trat nnd die alte Iran ohne weiteres hinanswars. Es war ihm nämlich be- tannt, das; man sie allgemein siir eine „Here" hielt. Man glaubte von ihr, das; sie den Leuten etwas „antun" könne, es wurden sogar Iälle erzählt, in denen sie Schweine, Zie gen nnd Kälber „bebert" haben sollte. Run wollte es der Zufall, das; sich der Zustand des Kindes verschlimmerte. 'Ratsirlich wurde nun erst recht geglaubt, das; jene Iran dem Kinde „was angetan" hatte, und wie ein Lausseuer verbrei tete sieb die Rachricht in Relliehausen und dem benachbarte» Sieversbamen: „Lampes Kind ist bebert!" Iür die Ver- breitnng dieses Geriicbts hatte der Arbeiter Schivertseger ganz besonders gesorgt. Nun ist in der dortigen Umgegend die Iran Reumann in Uslar als „kluge Iran" bekannt. Sie soll die Gabe besitzen, böse Deisler zu bannen und Krankheiten durch „Besprechen" heilen zu können. Mittelst eines schnell reanirierten Inbrwerks wurde die Iran Reu mann an das Krankenbett des Kindes geholt. Sie bestärkte die Lampeschen Eheleute in dem Glauben, das; ihrem Kinde „was angetan" sei. Unter .Hokuspokus wurde das Kind „besprochen". In dem Zanberspruch, den Iran Reumann von ihrem verstorbenen Ehemann gelernt haben will. heißt es u. a.: „Ein böws Auge labe dich, eine böse Zunge küs;te dich, das; nicht der Teufel hole dich . . . Unberufen bist du geboren, nnbernsen bist du erzogen usw." Als das Kind bald daraus wieder gesund wurde, glaubte natürlich ein jeder, das; dies der Wissenschaft der Iran Reumann zu ver danken sei. Tas Bedenkliche bei der ganzen Affäre ist aber, das; jene Iran, die man im Verdacht der.Hererei hatte, we gen der ihr angetanen Schmach schwer erkrankte. Sie batte erst gelegentlich dieses Vorfalles davon Kenntnis erhalten, das; man sie siir eine.Here hielt und dies so zu Herzen ge nommen. das; sie an einer mach Ansicht des Arztes tödlich verlausenden» Lebertrankheit leidet. Tie Bedauernswerte Hai gegen die obengenannten Personen Strafantrag wegen Beleidigung gestellt. Tas Gericht verurteilte den Ehemann Lampe wegen wörtlicher und tätlicher Beleidigung zu 2ä . //, den Tchwertieger zu X» Marl Geldstrafe, während Iran Reumann zwei Wochen Gefängnis erhielt. v Ter poetische G e in eiud e r a t. Ja einer memde des Taubergnindes »badisches Unterland» findet sich an einem Privatwege eine Warnungstafel mit folgender Juschrifi: „Es nwd hiermit drauf hiiigeleieseii. Tay jeder, der nocli einmal diesen Privaiweg sicki zu gehn erfrewt. Fürs ersie Mal drei Aeielisinark blecht, Ta» ABederhvlnngsiall wird immer Tic Strafe um drei Mark schlimmer! Für streng reelle skmehaltnng Wad garantiert — die Trtsverlvaltnng " Produktenbörse. Dre-deu, 25. Juli. Produktevpreise in Dresden. Wetter: Schwül. Stimmung: Fest. Weizen Meitzer 178—185, brauner 70—78 kp; 181 — 184, brauner 72—78 kr; , russischer rot 178—185, do. Weiher . amerikan. Kansas 182—188, argentinischer 178—188. Roggen sächs. 74—78 Ick 182—184, do. 72—78 icz; 128—130, do. preutz. 188-143, do. russischer 143—146. Gerste sächsische . schlesische und Posener . böhmische und mährische Futtergerste 111—128. Hafer sächsischer 147-152, schlesischer , russischer 132—142. Mais Cinguanline 143-143, 2a Plata gelb 124—128, amerikanischer mixed 120—131, abfallende Ware . Erbsen Fnllerware . Wicken . Buchweizen inländischer nnd fremder . Telsaaten: Winterraps, trocken, prompt . Winterraps, trocken, prompt ttugusl —, September —. Leinsaat: seine , mittlere . La Plata . Bombay . Riibvl pro 100 netto mit Fatz. raffiniertes 5-0,00. Rapskuchen pro 100 lz^: Dresdner Marken lange Il.OO, runde 11,00. Leinkuchen pro lOO Dresdner Marken 1. 15,50, II. 11,50. Malz pro 100 netto ohne Sack . Weizen mehl pro lOO netto ohne Sack »Dresdner Marken): Kaiser- antzzug 30,00—30.50, GriesleranSzng 23,50—2!»,00. Semmelmehl 27.50— 23,00, Bäckermnndmehl 20,00—20,50, Grieslermundmehl 10.50— 20.00, Pohlmehl 15,>>0—15,5-0. Rvggeiimehl pro 100 k«; netto ohne Sack »Dresdner Marken»: Ar. 0 22,50—23,00, Nr. 0 1 21.50— 22.0 ». N'r. I 20.50-21.00. Nr. 2 17.5,0-13.5,0. Nr. 3 15.00 bis 10,00. Fnllermehl 12.00—>2.30, Wrizenkleie grobe 10,-10—10,00, feine 10,40—10.00. Roggenkleie 11,30-12,00. Die für Artikel pro 100 hx: notierten Preise verstehen sich für Geschäfte unter 5000 hx;. Alle andern Notierungen gelten nir Geschäfte von mindestens 10000 hx;. Feinste Ware über Nouz. Mehlpreise verstehen sich exklusive der flämischen Abgabe. * Dlcovon, 25. Juli. Schlachtvichpreise auf dem Vieh- liofc zn Treoden am 25. Fuli 1004 nach amtlicher »Feststellung. '7 ur IE.ZUliI '.'lul lru'd ^ l II ei 'v e z >' i ch 0 II II i; MnrlipreiS für Lebend -chlacht- Oiewicht Mt. s Mt. . . . 18! I) ii. 4!cNIi!eischig?, oiiSoeiiniilm tiiiiln'noi Ächlachinn-in-r- los -,» o 50>In'>'o . - :G-»o NH—70 L<o:>oo>oN>,o SeSoMNooi N-»- II N» Iimoo sN'ischiiN'. »ich! oiiSjMliin'NOl. — iNlioe inisgeuinsleik Z.r— s'»Z—0.7 N- Mas',»,; goiiiihni- jini§?, — »in >n'!iiihi:c iill>-ii- M-.'!I .7.-!—00 -I> Ä.oiiiji tM'öhi'N' j-deii Nllio'S .... ,'7-M -7t-.7.7 11 BoiNNooiion'. oiis.iioii'.nieir Nulbeo hoch -NN:? . . . Mi sie., cNNochlwioll-s ON-0.7 — 21 M'iIfllonl>i>',i>, niis>,emöstk!e Ni'ihk hoch- smi -chlioiuwioN'-:- tos zu 7 Iohren . .in -:e, .70-NI .0 Sli-tterr iiiis^einiislelr Nittie wid wciiijt »itt eiiuoich'IIk jiiiuo're Mihi- iiod.Noltooi no—:n 5» 1—5,7 N Mospo, steimhm .siiibi- und NaN'.e» . . .70-52 5> cÄcrion Itioochrlk TUNo- lind NoNool . . — 41» .... I->7 I» VoUileni!>n;r höchsten LchlnchlwerleS . N7-N0 02—01! N, e.'!onin tt'ooihrle tiin-tere uns ,t»l »ührie allioe NN-NÖ 5>.Z - -M .0) Oierinn nennlirle —.'!<) .72-54 NNN't'r.... N I Ii .veiniie >2!n!lmilchinnkli nnd desle SnnnNilder 11-4-7 67- »G e, Mittlere Mast und n»>e Zn»nl>Hber . IO-I,' :y Gerinne ^nnntnldcr NO-10 Ol—on Ni AeNere nrrinn nennhrte »Fresser». . . — — Schm> ... ION.'! ! i MnsNnininer — 7N-74 N>0' Aiinnere Mnslhnniinel — 71-72 N» klettere Mnslhnniinel — t»7— 4» Mnsnn Nknnhrle Hnmme! und Lchnse »Mnrzschnse» — Sctnvi'inr . . IM I» n. BnUileisstiine der feineren Nnssen nnd IZ-V deren .Nrenziinnen iin Aller bis z» eininideiiwierlki Inhren IN-4N 5,5—.V, k. Feui'chweine IN-4N 5»o— '-'I Fleiichine 40 -41 5N—54 ' Net-?,' n» Gerinn eniivickelie. sowie Ln»e» . . . IG—Nü 50— 5,^ snnidor. N Anslnndische — — zusarmuen Geswäftsgang: Bei allen Tiergattnngrn langsam. Bo» dem Auftrieb sind 100 Rinder oslerreichisch-migarischer Herkunft. me! ntnenen, gelennzeielmel war. Toll» öwwl' Raum war iweb nicht bas Aller heiligste, uub >ie burcli'llirilwn ilm raiel». es tarnen ihnen verschiebe»».' .Herren entgegen, bereu nralilenbe Mienen verrieten, bas; ihnen bas Gluck halb ge wewn war. Einer jebvll», ein blvuber Riese, ber ihnen an ber Tür begegnete, mb zicw!i»ü geruvit aus. „Meine .Herren, sagte er mit Galgenhumor, „Sie haben wabrbastig Vecb. Wenn ich weinen guten Lag bade, bann spielen Sie sicher gegen wich. Werbe ich aber w recht gerupil wie heute bann sitzen Sie vorn uub warte» der Tmae, bie lviuuieu sollen! Ra. jetzt werben Sie ja setzen Lentziuauu hält bie 'Baut." Tas ist gut. Grat." 'agte einer ber .Herren. „Leutziuau» ist ein Pech Vogel, kvuiuieii Sie 'Blanteuselb." unb er schoh beu Arm unter beu seines Raciwars uub tzeibe verscliivaiibeu im „Allerheiligsteu". Tie übrigen folgten ibneu gruppenweise. Lentzmauu. ein noch junger aber bereits arg verlebter .Herr mit spär liebem semmelblonbeu .Haar, batte eben bie Baut übernommen, boch war er bereits sichtlich nervös uub icbieu ivieber in seinem betauuteu sprichwörtlichen Pell» zu besitzen. „Ra, wie iü's BrüunowV" fragte v. Gruiubkvw seinen Begleiter, „wollen wir auch mal '» hinel was riskieren?" „Aber natürlich." sagte bieier eifrig. Unb sie nahinen Platz unb setzten. Lenmnann schien wirtlich sei» gewohntes Pect» zn liaben. Er verlor unb verlor. Brnnnows Gesicht hingegen heiterte sich ein wenig ans. Er hatte be scheiben geletzt unb bescheiben gewonnen.auch gleich beu geringen wiebergewon nenen Einsatz in einem unbewachten Angenblict „gesenkt", b. b. in bie Tasche »eines Beintleibes verichwinben lauen sich babei bas Wort gebenb, ilm nicht ivieber liervorznliole». '.'lach einigen Stnnben erklärte Lentzmanns bünne Stimme: „Meine Herren, ich möchte bie Bant abgeben. Erstlich babe ich fürchter liche» Billiger, unb zweitens langt'S für beute abenb gerabe." Tcr kleine Leiitzinann war ein sehr kluger Mann. Er war mehrfacher Millionär unb seit einein Jabre, als sein Vater starb, war ber noch kanni 2.3 salniae Inl'aher eines kolossalen Engrosgeschästes. Er spielte zuweilen, »in seine er'chlassien Lebens-geiner ivieber ansznrntteln. Aber, wie gesagt, er war tlng. Er ivnszte, bas; er immer verlor unb so hatte er sich beim, so oft er beu Klub besuchte, eine benimmte Summe festgesetzt, bie er verlieren bürste. Unb barnber ging er nicht hinaus, ba blieb er mit eiserner Iestigt'eit allen Bitten weirerznivielen. niibnrchbringlich. Rach ben Worten bes kleinen Leiitzinann innrmelte Brünnolv einen »Finch zwi'chen ben Zäbnen. Er liatte last so viel gewonnen, als er brauchte, um mit Aintanb i» einem Millionenbanie als Beiverber um bie Mitgift ber Tochter bcs Hauses anstreten zn können fast so viel, beim -chntcmsenb Mart l:atte er breitS geivoimen unb nur zwanzigtansend Mark brauchte er. um cs ein halbes Jabr lang ansbalten zu können. Unb diese noch scblcnden rctnitansenb bätte er bei seinem bentigen Glück sicher in der nächsten halben Stnnbe znianmiengebabt. Unb nun fand sich niemand, der die Bank sogleich übcrnelnnen wollte, beim es ging ibnen allen wie den kleinen Lentzmann: sie batten Hunger. So stand man denn allgemein ans nnd begab sich in den dem Eingänge in die Klubränme zunächst gelegenen Restaurationssaal, wo Brün- noiv bei seiner Ankunft im Klub von Grninskow begrüßt worden war. Dort befand sich noch Graf Gyldenstjerna nnd schien seinen Schmerz ob seiner Spiel- verlnste bei einer Venve Elignot in Gesellschaft mebrerer anderer Herren, denen' das Glück ebenfalls nicht bold gewesen ,zn sein schien, vergessen zn wollen. Und es brauchte ihn ja auch nicht weiter zn schmerzen. Er besas; etwas eigenes Vermögen, das er aber nicht aiigriff; vielmehr lebte er ausschließlich vom Spiel, bei dein er ebenso sprichwörtliches Glück hatte wie Lentzinaim Pech. Rur manchmal war für ihn absolut nichts zn wollen und dann hörte er bald ans zn spielen. So kam es, daß Eingeweibte wissen wollten, seine Gewinne ii» Jahr beliefen sich ans mehrere Hunderttausend, während seine Verluste nur wenige Zehntausend betrugen. Als nunmehr die Herren ans dem Spielraum herein kamen, wandte er den Kopf nach ihnen um. Nasch sprang er ans, ging ans Leiitzinann zn, der in ziemlich geknickter Haltung zuletzt eintrat, nnd reichte ihm mit ernsthafter Miene schweigend die Hand. Ties entfesselte unter den Klnbmitgliedern ein wieberndes Gelächter, und auch Brüimow konnte ein Lächeln nicht verbeißen. Ter Graf war iln» im übrigen ziemlich nnsympatlüsch und manche tausend Mart, die er jetzt so sebr schmerzlich vermißte, waren beim Spiel in des Grafen Tasche gewandert. Jetzt setzte inan sich allgemein an den einzigen längeren Tisch in einer Ecke des Salons nieder nnd bestellte bei dem Kellner das Abendessen. Trotz dem dasselbe vorzüglich war, wie alles, was man an Speisen und Getränken im Klnblokal bekam, so wnrbe es doch mit ziemlicher Hast eingenommen. Mail sah. es eilte ben Herren, wieder an ihr Spiel zn kommen. Nach dem Souper begaben sich die Herren ins Allerbeiligste zurück. Nun übernahm ein älterer Herr Baron Mohrenfelb die Bank und man setzte wieder. Brüimow riskierte wieder seinen Einsatz, mit dein er vorher begonnen. Er gewann, setzte wieder und gewann zum zweiten Male. Aber den dritten Ein satz verlor er. Er verlor nochmals nnd wurde ärgerlich. Nach einer balben Stunde batte er von de» gewonnenen zehntausend bereits wieder dreitausend Mark eingebüßt. „Lassen Sie's lieber gut sein, Brüimow," mahnte Grmnbkow, der Un erschütterliche. von dem inan sagte, er habe Nerven wie Schissstanc. „Sie sind bereits nervös, verlieren zuletzt noch alle Rübe nnd pointieren toll ins Blaue binein - das gebt nicht gut." „Ireilich, ilnn, „dem Eisernen", konnte derartiges nicht passieren. Er harte nach einem kleinen Gewinn von zweitausend Mark anfgchört nnd stand nun hinter dein Stizhl seines Freundes, dessen aufgeregtes Treiben mit miß- billigendem kopfscHütteln beobachtend. So machte cr's immer -- er kam die Wocbe zweimal in den Klub. Gewann er, so hielt er zur rechten Zeit inne. so mit fünfzehnhundert bis zweitausend Mark, verlor er, so erreichten die Be träge kaum den zehnten Teil. Er stand in dem Rufe, die tausend Mark, die er regelmäßig monatlich ansgab, mG dem Spiel zu beziehen, den Wechsel aber von fünfhundert Mark, den ihm sein „alter Herr" monatlich gewährte, „auf die Hobe Kante" zu legen. „Man konnte nie wissen, wie alles einmal kommt," war seine Maxime, deren unergründlich tiefe Lebensweisheit all- gemein Bewunderung erregte. Brünnow indessen war in diesem Augenblick solchen Erwägungen durch-