Volltext Seite (XML)
verugsgedlldr: «nt»«» Witmall« Volt» » Go«, u uunu»Np»,-»«» di> »I,n« >««r «utraom,, dur» ««kr, ,«»,»»» ««» «« >«>» «, und M«n«aa« ««r «tnmav «VN. »oVt. durch <ui»«vSriI,eNom. -IMonür, » V!I bei. » Mk»0 M. Vei «tmnaltaer Luftell«ni durch dk «ev,Ptk. <«ImeV1kll«ll». «m«u»- >««d mit «iltvreLendem S«lMaa«. «chdru« «Ln Arttlel u. Orieinal- tttetlun,«« n»r mit deutlicher ^ueUeuanarb« c.vretd. Rachr."> Wlttll«. R«t>tr»,»ch« Honorar, «»iorüch« dleide» unberüMchtist: «ndertanote Maxulsnvt« «erde» «icht auldewadrt. Telearamm-Adrellr: »«»»icht«» »«»»«» Gkgrliudtl 1856. ^«Uar Lealler. ll^rüsn. ^lsllrlr. IS empünblt in : ui Herein, Naue, , Nüokeu unck VauptiieMftdstelle: Marirnstr. »8/4». lsnrelgen^anf. Unnodme von Ankündisunse», die nachmittaal z Mir. Eonn- u»i> Ukieilaod nur Murienllrade ss vo» n di» >/,l Nbr. Di« I «paltise Grund- «eile «ca « Eilden» L> Pia, An> lündiaunae» auf der Vrivaikiie Zeile rs Via^ die rivalüae Zeile auf reri- ieiie so Pia . al» Sinaelandt Zell, «v Via An Hummern »ach S»m>- »nd!sele«,age» i ivaliiae «Llundieüe so Pia-- aui Privaiiclie «o Pis-. Llvalliae Zeile aui Lerlielie und al» Einaelandl so Pia- Äuswäriiac Auf träge nur aeaen PorauLdezadlung veleablätier werden mu lo Psg. derechnet. klernivrechanichlut: «m» I »tr. U und »ir. 20 S«. kslelit» i'ÜIijiliil'8-AnrSge«. MU' uvkdsrtrotteu tn 8 »4. »0, öüll. ^ 8öIlII, Vis-L-Vl» ..'/mm L'l-ru" uvkdsrtrotteu tn 8c1»nitt nnä Xu8kMinm8 »4. »0, »«. 4». 4« di, S«. IVnuvnntrnsne 3 n. 5 UIIlI'VN, nur derte, erprobt« fabrllcate Vd'A.l'v», berrllcbe Neulieltsn. »po«,I«a-z. kllSlSV 8w7. ^I»ilt/n<i.IO. ! tiiMer ttm-SIilreiilMplee N 8''« 61077, I ^lurtc, nun sekt mir Sc-kut/mitsk« ,,^1urrer ^NQL MU" Vvi n»n«I n«i k "WH H kl.iuptnioäkrl.i^ov: König!, ttofapotiiekon vr-esöen nnö pillnilr. R ^ < !»« innlt«: K^dloss- un«t 8eln!!t >-^siotliolco. — Ivtprtr*: kn,;«!- un6 N 8Llomc,-^s»vtdoI«'. — b,tacl»-^s>s»tli6l«'. — Xtttn»: ZiL-tr- N W — ^i»orlt«ltt'n 7.u ul und ^ A ^MMMN^^LrK«»ÄSW«M^MNK^^rr«rE«A««k^ fsdriil feiliei' I.eiiemsl'en. Vd vit<r«l»aii«lalo chunlual»! tn Kkdi'LlietlZ- link! l.lixus-i.sükl'mi'Sli. Itct^o-drtitreU. «t « ^ UA " F. ^ «nel vai nel,»»«!«» AtWÄLL UMTk l.öilSMMll-LMlLl-kkSMt 20 l^rairer 20. H Ltiiaaal. Schweden und NliNvcZen. Der Kl'ilia in Leisnia und MriniMli, Schiicidcrslrcil. KreiSailSich»». Mllimlikliche Witterung:! Itz b»»* -Lv»/a vlNklkt. Marokko, Nachklüngc zur Kwiwniijenlivchjcit, Ztonig Alsonso in Loudoii- Arnolds Kuustsaloii- Kühl, zeitweise beiter.! «,» L«/v?F» Ankündigungen, welche sich auf am zweiten Pfingftfeiertag statt findende öffentliche Veranstaltungen, Konzerte rc. be ziehen, bitten wir als Voranzeigen für die 1. Feiertags- Nummer aufzugeben, da am zweiten Feiertag eine Nummer nicht erscheinen kann. Lei der Aufgabe von Familien-Anzeigen (Verlobungen Und Vermählungen) ist die Beibringung einer amtlichen Legitimation erforderlich. Der Bruch zwischen Schweden und Norwegeu. Die besorgte Erwartung, der wir am vergangenen Dienstag an dieser Stelle Ausdruck gaben, der radikale, vorsichtigem Wägen abholde Sinn der Norweger werde sie zu einem Schritt dränge», der das staatsrechtliche Verhältnis der beiden skandinavischen Reiche zueinander in seiner Grundlage an greift, hat sich schneller verwirklicht, als man ahnen konnte. Zwar haben die Ereignisse schon seit Monaten ans den Bruch -wischen Schweden und Norwegen vorbereitet, aber bis zum letzten Augenblicke noch hofften all« Freunde des nordischen Doppel- reiches, es würde nicht zum äußersten kommen. Denn die Gründe, aus denen weder Norwegen noch Schweden eine er sprießliche Sonderexistenz zu führen geeignet scheint, ergeben sich schon aus einem flüchtigen Blick auf die Karle. Nun sind die Würfel gefallen: die Union ist nicht mehr. Der norwegische Storthing hat einstimmig und ohne Debatte die Bereinigung Schwedens und Norwegens unter einem König, wie sie seit dem 4. November 1814 bestand, aufgelöst. Ter gesamte skandinavische Norden ist damit an dem Punkte angelangt, zu dem äußere und innere Gegensätze schon seit geraumer Zeit - langsam, aber unaufhaltsam — Hintrieben. Der Beschluß der norwegischen Volksvertretung, worin sie die Union mit Schweden als ausgehoben und die Herrschaft des Königs Oskar über Nor wegen als beendet erklärt, ist immerhin ein ganz einzig dastehen der Vorgang in Friedenszeitcn. Anstatt sich mit der Einsetzung einer provisorischen Regierung zu begnügen und es dem König und seinen schwedischen Ratgebern zu überlassen, die Folge- rungen daraus zu ziehen, anstatt so der gemeinsamen Dynastie wenigstens noch die Möglichkeit offen zu lassen, durch teilweiseö Entgegenkommen gegen die norwegischen Wünsche inbezug auf daS Konsulatswesen usw. eine gütliche Beilegung des Zwistes hcrbeizuführen, hat der norwegische Storkhing mit schneller Hand den immer wirrer gewordenen Knoten einfach durchschauen und das Band zerschnitten, das beide Länder seit beinahe einem Jahrhundert zusammenschloß. Die Union befand sich allerdings in einer ewigen Krise, fast solange sie besteht: sie war auf der Basis der Gleichberechtigung oufgebaut, aber die Norweger erklärten von Anfang an, daß sie dabei im Nachteile seien. Sie wollten sich nickst damit zufrieden geben, daß der schwedische Minister des Auswärtigen, der nur der schwedischen Volksvertretung, nicht ober der nor wegischen verantwortlich ist, auch die auswärtigen Interessen Norwegen- vertrete. Seit vielen Jahren war auch die Konsulats frag« «in Zankapfel »wischen den beiden Völkern, da die gemein same Vertretung sich bei den verschiedenartigen wirtscl-aftlichcn Interessen der beiden Länder nicht bewährte. Die Norweger hatten überdies daS Gefühl, daß die Dynastie ihrer Erziehung und ihrem regelmäßigen Wohnorte nach Schweden näher stehe. Der Konflikt batte sich nun in der letzten Zeit derart zugespitzt, daß der norwegische Storthing vorgestern erklärte, die kon stitutionelle Königsmacht sei in Norwegen außer Wirksamkeit getreten. Diese Erklärung stützte sich daraus, daß der König, der den partikularistischen Wünschen Norwegens nickst weiter «ntgegenkommen wollte, am 27. Mai offiziell erklärt hat, er sei nicht im stände, dem Lande eine neue Regierung zu verschaffen. Darauf folgte nun der Demission der früheren Regierung die Demission des gesamten Staatsrales, womit nach der nor wegischen Verfassung alle RegierungS- und Vcrwaltungspflichtcn auf di« Volksvertretung, den Storthing, übergegangcn sind. Dieser hat einmütig daS Erlöschen der konstitutionellen Königs- gewalt ausgesprochen und die Mitglieder des bisherigen Staats- «tte» ermächtigt, al» norwegische Regierung bis auf weiteres die dem Könige -»stehenden Rechte auszuiiben, mit den Aende- rungen, die dadurch bedingt werden, daß die Vereinigung mit Schweden, die einen gemeinsamen König voranssetzt, aufgelöst ist, weil der König eben ausgehört hat, als norwegischer König -u fungieren. Zugleich aber ersuchte der Storthing den König um seine Mitwirkung, damit einem Prinzen des Königlichen Haust» in friedlicher Uebereinkunft gestattet werde, unter Auf- gab« seine» Rechte» an den Thron Schwedens die Wahl zum König von Norwegen auzunehmen. Was Schweden gegen diesen Staatsstreich tun wird, ob «8 etwa gar kriegerisch gegen das Nachbarvolk auftritt, ist zur Zeit noch nicht abzusehcn. Vorläufig steht nur das eine fest, daß König Oskar von Schweden selbst sofort gegen den Be schluß Norwegens auf das entschiedenste Stellung genommen hat. Er erkennt in seinem bereits telegraphisch gemeldeten Protest an den norwegischen Staatsminister Michelsen in Christiania die Gültigkeit einer einseitigen Auslösung der skandinavischen Union nicht an, und derselben Ansicht ist auch die weitaus überwiegende Mehrheit des schwedischen Volkes, die an der Vereinigung beider Staaten, in der Schweden praktisch und faktisch die Vormacht ivar, nicht rütteln lassen will. Die Zeitung „Nya Dagligt Allehanda" schreibt: „Das Storthing hat mit seinem Beschluß sich in einem Zuge von der Neichsakte und der Verfassung entbunden erklärt. Negierung und Storthing haben vollständig die Grenzen überschritten, welche Gesetz und Uebcreinkommcu geschaffen haben." — Stockholms „Dagblad" meint: „Die Maske ist abgeworfen worden. Die Männer der Revo lution sind offen hervorgetreten und haben Gesetz und Recht, den Treueid deS Volkes zum König und die seit langem mit Schweden cingegangenen Uebereinkommcn mit Füßen getreten. EinS muß nun so schnell als möglich durch- gesührt werden, nämlich die Absetzung aller im Dienste der Diplomatie und des Konsulatswesens stehenden Norweger. In einer Krise wie dieser kann nicht erlaubt werden, daß Schweden von Männern aus einem Lande repräsentiert wird, das in voll ständiger Revolution den König für abgeseht erklärt hat und alle Unionsbande abbricht." — „Astonbladet" sagt: „Es liegt in der Natur der Sache, daß man vom schwedischen Standpunkte nicht verkennen kann, daß die Union durch einen einseitigen nor- wegischen Beschluß aufgelöst wurde, ohne Wahrnehmung der in der Verfassung vorliegenden und beeideten Formen. Erst nach dem der schwedische Reichstag sich darüber ausgesprochen und eventuell seine Zustimmung gegeben haben wird, kann die Union als aufgelöst angesehen werden." In Norwegen andererseits ist alles darin einig, die Trenmtng um jeden Preis durchzuführen und zu verteidigen. Sämtlich« Blätter stellen die Ruhe und Würde fest, mit der das Storthing und die Negierung den wichtigen Schritt unternommen haben, und sprechen ihre Freude darüber aus, daß der Beschluß des Storthings einstimmig erfolgt sei; sie erkennen die Loyalität des Storthings gegenüber dem König durch das Anerbieten des norwegischen Thrones an «inen Prinzen aus dem Hause Bernadotte an und hoffen, daß diese loyale Rücksichtnahme ver standen und gewürdigt werden wird. Die Blätter geben sodann der Freude und Genugtuung darüber Ausdruck, daß Norwegen von nun an ein völlig unabhängiger und souveräner Staat sei. Die Lage des 7üjährigen vierten Bcrnadottc-Königs ist jedenfalls durch die schroffe Haltung Norwegens sehr schwierig geworden: lehnt er die Designierung eines Prinzen aus seinem Hause für die geforderte norwegische Sondcrkrone ab, dann wird zweifellos der gesamte Großthing sich der Pflichten gegen über der Dynastie für ledig erklären; würde er aber einen solchen Prinzen bezeichnen, dann hätte er damit die Auslösung der Union tatsächlich anerkannt und würde dadurch in ein sehr schwieriges Verhältnis zu Schweden gelangen, das stets das 1814 im Kieler Frieden von Dänemark abgetretene Norwegen als Ersatz für das 1809 verlorene Finnland betrachtet hat. Aller Wahrschein lichkeit nach wird er also die geforderte Designierung eines Prinzen für den neuen norwegischen Königsthron ablchncn. Aber dann proklamiert zweifellos daS norwegische Volk die Republik, die im Lande, besonders in neuerer Zeit, einen großen Anhang gewonnen hat, und Schweden stünde vor der Wahl zwischen dem friedlichen Verzicht aus den störrischen „jüngeren Bruder" oder einem bewaffneten Einschreiten, das bisher nicht allzuviel Anklang unter den schwedischen Parteien gefunden hat und dessen Erfolg immerhin als sehr unsicher bezeichnet werden muß, da beide Armeen, die schwedische wie die nor wegische, sich annähernd die Wage halten. Es ist also «in Konflikt und eine Gefahr gegeben, zu deren Beseitigung es großer politischer Einsicht und Besonnenheit be dürfen wird, denn die verwickelten staatsrechtlichen Fragen, die zum definitiven Bruch geführt haben und die von beiden Seiten mit gleicher Hartnäcttgkeit entgegengesetzt beantwortet werden, haben offenbar nicht entfernt die Bedeutung, die dem alten Gegensatz der beiden, nur durch diplomatische Verträge zu- sammengebrachtcn, wenn auch stammverwandten Völker innc- wohnt. Das entscheidende Wort in der ganzen Angelegenheit wird jetzt dem schwedischen Reichstage zufallcn, dessen Einberufung schon zum 20. Juni erwartet wird; er hat die friedliche oder kriegerische Auseinandersetzung mit Norwegen in seiner Hand. Neueste Drahtmeldnngen vom 8. Juni. Aiirst Leopold von HovenzoNern Berlin. Fürst Leopold von «Hohenzollern, der während der VermcihlungSfcierlichkeiten in Berlin bei seinem Sohn«, dem Erbprinzen Wilhelm von Hohenzollern, Wohnung genommen balle, ist heute nachmittag hier verstorben Fürst Leopold war geboren zu Krauchenwies am 22. Sep tember 1835 und folgte >einein Vater am 2. Juni 1885. Sein nächstältester Bruder ist der König von Rumänien. Erbprinz Wilhelm ist am 7. März 1364 geboren. Schweden «nd Norwegen. Stockholm. Der König hat auf «in im Namen des Storthing von dessen Präsidenten Berner an ihn gerichtetes Ansuchen um eine Audienz für die Abordnung, die die Adresse des Storthing an den König überreichen soll, folgendes Ant wort t c l e g ra m m gesandt: „Da ich die revolutionären Schritte, die der Storihing unter Verletzung der Vevsassung und der Neichsakte und im "Aufruhr gegen seinen König unter nommen hat, nicht anerkenne, lchneichesc>b,di«Deputa- tion zu empfangen. Oskar." Gleichzeitig ließ der König dem Storlhing-Präsidenten mitteilen, daß er den Expeditionsches Sibbern ermächtigt habe, die Adresse enigegenzunehmen. Der König erhielt gestern und heute aus allen Orten Schtvedens Sympathie- und Ergebenheits-Telegramme. Stockholm- lPriv.-Tcl.s Patriotische Beg eiste- rung macht sich in ganz Stockholm bemerkbar, aber nirgends ist die Rede von kriegcri«chen Maßnahmen. Der außerordent liche Reichstag dürste schon am 20. Juni znsaininentrcten. Der König erhielt die Botschaft gestern morgen in einem Briese des norwegischen Staatsniinisters. Er nahm die Meldung sehr ruhig hin und hielt später einen Ministerrat. Malmö. iPriv.-Tel.s „Sydsvenska Dagbladet" schreibt, der norwegische Storthing habe durch sein Auftreten bewirkt, daß das U n i o n s a b k o m m e n von 1840 ausgehoben und dadurch Norwegen in die Stellung zurückgedrückt wurde, die cs nach dem Kieler Friedensschlüsse vom Jahre 1810 eingenom men habe, bei dem Norwegen dam König von Schweden als Provinz zugeteilt wurde. Staatsrechtlich betrachtet, habe Schweden mithin das Recht, Norwegen als Provinz -u be handeln, aber dies werde nicht geschehen, da die meisten Schweden eine Verbindung mit Norwegen kaum eines Opfers wert erachteten. Zweifellos nn:rdc eine außerordentliche Sitzung des Reichstages bald abgehalten werden, die entscheiden werde, welchen Weg Schweden gehen solle. Unwetternachrichtcn. Thal« fHarzj. Hier ist gestern ein Wolkenbruch nicdcrgcgangen. Das Wasser steht meterhoch. Der angerichtete Schaden ist groß. Besonders in Blankenburg und Umgegend hat das Unwetter arg gehaust. Zahlreiche Ställe und Wohn häuser sind eingcstürzt. Die Verwüstungen erstrecken sich bis nach Halberstadt hin. Die Straßen in der Stadt Blanken burgs wurden ganz vcrschlämmt und waren gestern unpassierbar. Militär mußte zur Hilfeleistung requiriert werden. In Timmcnrode ertrank ein Kutscher mit seinen Pferden in den Fluten. Breslau. sPriv.-Tel.j Auch gestern haben wieder in vielen Teilen Schlesiens schwere Unwetter große Schäden eingerichtet. In Opvau Meis Landcshntj wurde die katho lische Kirche durch Blitzschlag vollständig cingeäschert. In Rerggrabcn wurde ein Kind, in Neudors der Besitzer Pollak durch Blitzschlag getötet. Auf mehreren Eisenbahnstrecken wurde der Bahndamm derart nnterwajchen, daß erhebliche Zugver spätungen und Verkehrsstockungen eintraten Nnssisch-japanischer Krieg. London. lPriv.-Tei.j Am gestrigen Ministerrate in Zarskoje Sselo nahmen, einer Petersburger Meldung zu folge, außer dein Zaren teil: Admiral Alereiew, Graf Lains- dorfs, Kricgsniinisler Sacharow, Baron Fredcrik, Admiral Avellcin, die Generale Griepcnberg »nd Trepow, sowie der Reichskontrolleur Lobko. Die Mehrheit habe sich nicht bestimmt für die Fortsetzung des Krieges ausgesprochen. — Der Zar emp fing gestern auch den amerikanischen Gesandten, von Lengcrkc-Meyer in Audienz. — Der Korrespondent der „Mor- ningpvst in Washington will eine amtliche Andeutung erlösten haben, daß die dortige Rcgicruna zuversichtlich hoffe, in Ver bindung mit mehreren europäischen Mächten Rußland for melle Friede n svor st ellungen machen zu können. Präsident Rooscvclts Bemühungen >m Interesse des Friedens entsprängen dem Wunsche, Rußland als Macht im Stillen Ozean nicht noch weiter geschwächt zu sehen, da er sich über Japans Haltung nach einem allzu überwältigenden Triumphe keinerlei Illusionen mache. Berlin. iPriv.-Tcl.) Die ,,Nat.-Ztg." schreibt: Ver schiedene Mächte haben, wie wir erfahren, diplomatische Schritte getan, um die Stimmung des Kaisers von Ätußland hinsichtlich der Kriegslage und die daran geknüpften Friedens- ans lichten kennen zu lernen. Bisher liegt keine ouchcn- tiscbe Aeußerung Nikolaus II. vor; hervorgelioben zu werden verdient aber, baß zum erstenmal diplomatische Schritte er folgt sind, die den Zweck haben, Rußland eventuell die guten Dienste befreundeter Mächte onznbielcn. Wie sehr die Friedens- iiachrichten der Wirklichkeit vorauscilen, erhellt aus der Tat sache, daß cs sich zunächst um die Mschließung eines Waffen stillstandes zwischen Rußland und Japan bandeln müßte. Bisher verfügt Japan noch nicht über allrussischen Besitz, wie Wladiwostok oder die Insel Sachalin, als Fansipfand, uni einen Druck ans Rußland ausübcn z» können. Die aizs englischen und anicrikanilchcn Quellen stammenden telegraphischen Nach richten, aus denen ans unmittelbare Friedensaussichten geschlossen werden könnte, müssen daher mit Vorsicht ausgenommen werden. Zur Lage in Ruhland. Petersburg. (Priv.-Tcl.) Z» den Sitzungen der russi schen Volksvertretung sollen nur die Herausgeber von Zei tungen. nicht aber daS Publikum Zutritt haben. — Nach dem neuen vom Minister des Innern ausgcarbciteten Paßgesetz bleibt der Paßz >va » g nur für Verbrecher, die unter Poluriaussicht M 1>> »l»1 9L--L 118 Eli»»/ -,0g '«pH iSsi *«IL