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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 09.07.1905
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-07-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050709028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905070902
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905070902
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-07
- Tag 1905-07-09
-
Monat
1905-07
-
Jahr
1905
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Diese» Blatt wlrd den Lesern von Dresden »nd Umgebung am Tage vorher bereit» al» Abend-Ausgabe zugestellt, während e» die Post. Abonnenten an» Morgen iu einer Gesamtausgabe erhalten. verugsgeMr: «lEIUrt«» >»' b«> IdzN« «vetmalign Nutiaa»», durch unser« «»««, «»„»« mid «»v»«. an Sonn- und Moutaaen mir einmal« »NN. «»Bl., dar» au«n>>ir>i,cKo»i- «lRonitre » Mt. de«. - M «o Vl. Sei eimnaliaer Zuliellun, durch die Voll S Ml. <od»ePeli«ll,eId». imdlu«- iand m« entlveechcndem äuichiaae. Si ackdruil aller «rtilel u. Oriainal- Milletlunaen nur mit deutlicher Qu«lI«naaiabei.Dre»d.Rachr.') tulälll«. Slacktrilaiich« Lonorar- anlvrüche kleiden unberüiklichliat: »»verlouate Vlanuieiivte Iverde» nicht auibeivalitt. r«tearamm-Sdrelle: «»chrichte» Lresde». GegvLrrrSet 18S8 Verlag von Kiepscli L Noicliardt. ^ureigen'tänf. Annadme vo» Auküntttainger di» nachinillaas 3 Mir. «so»»- unl Ncikttaas nur Marieuliraiir ss vo» li did'/»i Ul>r Die livaltiae lLrund- »eiie «ca s Silben» ro Pla. An- tiittdiaunacn aul der Piivaieile Zeile ss Via : die rivalliac Zeile aus Teil- leite so Vl».. als E>nacia»«dt Zeile oll Pi», tzn Slnnlmrrn nach «ouu- und kieiertage» l ivalliac Grundjeile so Pia. aus Puvalleiie ao Pia.. rivai»ue Zeile au! Tertieite und als Uiuaeiaudi so Big. Ausioärliae Aus- «mac nur «eaen Vorausbejablun,. Belesblätier werde» mit »o Psg. berechnet. Kernivrechanschlud: «ln» l Str. U und Sir. 20»» kaeMnstritss,- SI«. I<»7 Ot'SSclklSI' /^CeUMUlLlOI'SN-WSs^S irvnltvr 44.',« <i>. ru. I». II. NQi»n,a1ntvu riircl 4ulI:»,I<-„ :>IIen Kjktr-irro. DDL Rr. 188. S«jl«kl: Neueste Drahlberichlc. Hofnachrichten, Sachs. Staatöbahnen, Hur Schlachtvichteiieumg, Verein für Voikshylgiene, Gerichtsverhandlungen. Nussische Matrosenmeittcrci. Prvsessor Nothnagel f, Graphische Kunst. 2). Juli 1WL. Neueste Drahtmeldnnuen vom 8. Juli. Deutschland und Frankreich. Paris. Der „Temps" schreibt über den Erlab des Reichskanzlers Fürsten Büiow an den Fürsten Radolin: „Die SiMpotliie des Reichskanzlers für Jaurös Mt nickt so weit, ilnn zu erlauben, seine Tätigkeit auch auf Deutsch land zu erstrecken. Wenn die öffentliche Meinung in Frank reich auch letzt noch nicht über die Gefahr aufgeklärt ist, die der sozialistische Einslust für eine Nation bedeutet, dann wird sie es niemals sein." — „Journal des Dvbals" schreibt: „Wir begreifen, dast Fürst Büiow seinen Brief, der ein Meisterwerk seiner Ironie, Höflichkeit und Dwlomatic ist. der Ocsfeittlich- ikeit übergeben hat. Ter Ersah Bülows besagt einfach, dast der Reichskanzler von der auswärtigen Politik der Sozialdemo kraten nicht viel hält und, wenn er mit JaurLs bisweilen ein verstanden ist, so geschieht dies nur, wenn Jaurös diese Politik ans Jrankrecch anwendet." — Die „Paine" jagt, die Deutschen seien undankbar gegen Jaurös. Die „Gazette de France" »eint, Jaurös sei von der deutschen Regierung vor die Tür gesetzt worden, als ob er «in gewöhnlicher Delcassv wäre. Zur Lage in Nustland. Bukarest. Ter „P otemkin" und das ihn begleitende Torpedoboot sind wiederum in Konstanza eingetrosfcn und er gaben sich den rumänischen Behörden, die ans beide« Schissen die rumänische Flagge histtcn. Petersburg. Der Kaiser empfing eine Abord nung, darunter das Senistwoinitglicd des Gouvemcmeuts Orel, Narischkin, eine Anzahl Kanflcute. Adlige. Bauern, Altgläubige und andere, die eine Adresse überreichte und den Kaiser Ergebenheit der großen Masse des russische» Pulkes versicherte, welche die Fortführung des Krieges wolle und auf allrussi scher Grundlage eine Volksvertretung erstrebe. Der Kaiser dankte ihnen für die Anhänglichkeit an di« alten Traditionen. Der Staat könne nur stark und fest bleiben, wenn er die alten Traditionen treu und fest bewahre. Die Russen selbst hätten in diesem Punkte gesündigt und vielleicht habe Gott sie dieshalb gc- ft. Der Kaiser schloh: „Ich bin sicher, dast Sie alle Mir ' n werden, Frieden und Ruhe im Lande wieder herznstclle» Mir hierdurch den Dienst erweisen, den Ich von allen Unter- tauen erwarte." Petersburg. Der „RegiernngSbotc" veröffentlicht eine Darstellung über die Unruhen in Lodz, worin es beistt: Die llnruhe« wurden durch die Agitation der revolutionären Parteien hervoraerufen und führten durch unaufhörliche Ausstände den Ruin und die w i rt s ch a f t l i ch e Zerrüt tung derProvt uz Polen herbei. Die Bewegung, die wirtschaftlich durchaus unbegründet war, führte zu den Ereignissen vom 39. dis 23r Juni, die am 23. Jiim in einem ossencn Kampfe mit den Truppen und dein Bau von Barrikaden ihren Höhepunkt erreichten, wobei »60 Personen getötet und 152 verwundet wur den. Außerdem wurden während der Unruhe» ei» Offizier und drei Soldaten verwundet, zwei Polizisten getötet und mehrere verletzt. London. lPriv.-Tel.I „Daily Chronicle" lässt sich o»z Petersburg melden, dast dort eine reaktionäre Ver- schwörung entdeckt worden sei, die den Zweck haben sollte, den Zaren zu entthronen und einen kräftigeren Regenten an seine Stelle zu setzen. Die Verschwörer hätten entweder den Großfürsten Alexander oder den Grostfürsten Michael zum Zaren proklamieren wollen. Odessa. (Prio.-Tcl.! Eine aus mehreren tausend Per sonen bestehende Menge überfiel gestern die Kaserne, in der sich die verhafteten meuternden Matrosen des „Georgs Pobedonossez" befanden, überwältigten die Schildwachen und liehen die Gefangenen hinaus. Gleichzeitig erliest die revolutio näre Partei eine Proklamation, in der sie die Negierung warnt, über die meuternden Matrosen das Todesurteil zu ver hängen, da sic sonst alle Ncgicrungsgcbäude in die Lust sprengen würde. K o n st a n t i n op el. Die Meldungen, dast der russische Bvtschaster von der Pforte verlangt habe, dast diese Gewallmaß- rcgeln anwcnde, wenn der „Poteinki n" es versuche, durch den Bosporus zu fahren oder vor einem türkischen Hafen erscheine, sind unrichtig. Der Botschafter hat die Pforte nur von dem Bcstehenocn verständigt und auf die Möglichkeit aufmerksam ge macht, dast der „Potemkin" vor einem türkischen Hajen erscheinen oder einen Versuch machen könne, den Bosporus zu passieren. Rustland überlässt es jedoch der Pforte, eine Durchfahrt gemäß den bestehenden Verträgen zu verhindern. Bisher ist nur ein tür- kischcs Torpedoboot in See gegangen und kreuzt vor dem Bos porus. — Die Nachricht, dast auf das russische Statjons- schiff, auf dem sich der Botschafter Sinowjew befand, in Kawak scharf geschossen wurde, ist unrichtig. Da das Schiss nach Sonnen untergang cingelroffen war, musste es rcglementmätzig durch einen blinden Schuß aufgehalten werden. Das Schiss verblieb in Kawak, Botschafter Sinowjew fuhr mit seiner Tampfbarkasse, die ihn in Kawak erwartet hatte, nach Bujnkdere. Zum russisch-javanische» Krica London. sPriv.-Tel.l Vom Ltricgsschauplahe wird hiesigen Blättern gemeldet, daß die russische Armee unter General Linewitsch demoralisiert fei. Die Polen und die Inden in der Armee seien im Aufruhr und machten dem Ober befehlshaber viel zu schassen. Viele russische Soldaten meulcrtcn zwar nicht offen, ließen sich aber bei der ersten besten Gelegen heit von den Japanern gefangen nehmen. Flensburg, die M ' ' ' " Der Kaiser besichtigte heute vormittag die Moriuestcstion Mürwig und das Torpedofchnstchiis „Blücher Nachmittags unternahm der Kaiser eine Rundfahrt durch den Flensburger Hafen und kehrte dann, ohne an auf die „Hohenzollern" zurück, die aus der Reede vor Glücks burg vor Anker liegt. Die Kaiserin stattete beute vormittag der herzoglichen Familie in Glücksburg einen Besuch ab. Bautzen. In der letzten Nacht hat ein Kaufmann Ella aus Zittau, der an zwei 'Stellen Diebstähle begangen hatte und .auf der Schützenfcstwi/e verhaftet werden sollte, den ihn verfolgenden Bestohlenen durch einen Revolverschutz am Halse leicht verletzt. Erla selbst schoß sich dann bei seiner Verhaftung eine Kugel in die rechte Schläfe; schwerverletzt wurde er ins Krankenhaus gebracht. Bijerta. Gegen Abend gelang es, das gesunkene Unterseeboot „Farfadel" bis 1fz> Meier unter Wasser spiegel zu beben. Die am Bug eingeschlossciicn Malrosen gaben ans Befragen die Antwort, dast sie — sechs an der Zahl — wohlauf seien, da sic die notwendigen Apparate zur Erzeugung von Sauerstoff besäßen. Man befürchtet, dast die im Hinter teil des Bootes cliigcichlosscueu vier Malrvicu bereits erstickt sind. London. Reuter meldet ans Kanea iK retal: Am 1. d. M. sind 80 Russen mit 5 Gendarmen aus Retimo aiismcnschsirt, um den Posten Margarytcs zu besetzen. Es entstand ein Streit mit dem Insnrgcittcntorps Biiakis, wobei ei» Insurgent getötet wurde. Oberst Ulbanowistch ging mit einer Verstärkung von 50 Soldaten ab, woraus die In> urgenten sich auf die andere Seite des Gebirges zurückzvgcn. Der französische Kreuzer „Kleber" ist nach Sitia abgegangen, um dort französische Truppen die dort snr die dcmnächstige Besitzung durch notigen Vorbereitungen zu treffen. LcrtlicheS nnv Sächsisches. Dresden. 8 Juli. Se. Majestät der König begab sich heute früh 6 Uhr oom Ncustädter Bahnhof aus nach Röderau und wohnic aus dem Truppenübungsplatz Zetthain der Besichtigung bcr 21. Kcwalleric- Briaadc bei. Tie Rückkehr von dort erfolgte vormittags l l Uhr 18 Min. am Ncuilädtrr Bahnhofe, woraus der Monarch kurze Zeit im Residenzschlosse weilte. —* Se. König!. Hoheit Prinz Johann Georg wird als Vertreter Sr. Majestät des Königs am 16. Juli, dem Fcst- sonnlage, 12 Uhr 17 Mm. in E h e m n i tz aus Anlaß des Dritten Sächsiichcii Krcisturnsestes cinireffcu, den Festzug, svätcr den Festplatz und das Turnen besichtigen. Die Stadt rüstcl sich, um den Tausenden von Gösicn einen schönen Einvfang zu be reiten. Ter Zuzug scheint nach den Meldungen ein gcwaltiaer zu werden. Ucbcr 10 000 Turner haben schon Fcslkarlcn gclösi. —* Herr Hotelier Martin Lorenz, Besitzer des Hoiels „Neichshos" in Zitlau, wurde zum Hoflieferanten des Königs ernannt. —* Obersimarschall Graf Bitzihnm v. Eckstädl, Reichsgrof Fritz Hochberg und Gemahlin aus Halbem, 61 räfin v. d. S ch u l c n b u rg, Sir und Lady Edmonsionc und Lady Hibbcrt trafen hier ein und nahmen im „Europäischen Hof" Wohnung. —* Tie B c t r i e b s e r g e b n i s s e der sächsischeu S t a a t s e i s c n b a h n e n und der mitverwalteten Privat eisenbahn Zittau—Oybin—-Aonsdorf gestatteten sich nach den end gültigen Feststellungen iin Monat Februar 1905 wie solgi: Auf den Ciaatseisenbahnen sind 5 052 786 Personen und 2 198 516 1 Güter befördert worden. Tie Einnahme hierfür betrug 9 281 074 Mk., wovon 2 668 756 Mk. aus den Personen- und Äepückocrkehr und 6 612 818 Mk. auf den Güterverkehr ent fallen. Gegen den Monat Februar 1901 ergibt dies eine Mehr- einnahme von 233 882 Mk. Tie Gesamicinncilnue in den Mo nate» Januar und Februar betrug 18 618 352 Mk. oder 795 005 Mark mehr als in dem gleichen Zeiträume des Vorjahres. Bei der Zittau—Oybin—Jousdorser Eisenbahn erbrachte der Per sonenverkehr bei einer Beförderung von 15 390 Personen 3654 Mark, der Güterverkehr bei einer solchen von 2415 t Güter 1998 Mark, zusammen 5652 Mk. oder 169 Mk. mehr als im Monat Februar 1904. Tie Gcsainteinnahme in den Monaten Januar und Februar an 12 262 Mk. betrug 617 Mk. mehr als die Gcsantt- einnahme in dem gleichen Zeiträume des Vorjahres. —* Ei ne offiziöse AntwortaufdiePetition der Fleischer. Tie ,,B. P. N." schreiben: „Um richtig be urteilen zu können, welche Aussicht die von dem Fleischertage an den Reichskanzler gerichtete Bitte hat, die Grenzen für die Einführung lebenden Viehs öffnen zu lassen, muß man sich ver gegenwärtigen, daß unsere Grenzen ausschließlich aus zwingen den vclerinärpolizeilichcn Rücksichten geschlossen sind. Die Grenz sperre in dem Umfange, wie sie jetzt Platz greift, ist als notwendig erachtet worden, um den deutschen Viehbestand im Interesse so wohl der deutschen Landwirtschaft, wie der Volksgesundheit vor Verseuchung aus dem Auslande zu schützen. Tie strenge Durch führung der vetcrinärpolizeilichen Grenzsperre hat m Ver bindung mit der gleich straffen Handhabung der veterinärpolizei- lichcn Sichcrungsmastregeln im Jnlandc dazu geführt, dast der deutsche Viehbestand allmählich in einem Maste scuchensrei ge worden ist, wie dies seit Jahrzehnten nicht der Fall war. Ein Nachlassen der vctcrinürpotizcilichen Schutzmaßrcgeln würde bei dieser Lage der Dinge nur gerechtfertigt sein, wenn durch gün stige Veränderungen in dx» Geinndhcitsverhältnissen der Vieh- lnfftändc unserer Nachbarländer die Gefahr einer Verseuchung durch Einnilir lebenden Viehes ausgeschlossen wäre. Eine Auf hebung der Greuzsvcrrc aber lediglich aus dem Grunde herbei- Zufuhren, weil vorübergehend die Preise im Jnlande auzichcn, würde mit den Absichten, auf denen uwsere Grenzsperre beruh«, in nnlöSbarcm Widerspruch sichen. Wenn ferner in jener Ein gabe des Flcistl'crtages auch mit der Behauptung operiert wird, daß, wen» nicht die Grenzen geöffnet würden, nach Inkrafttreten der neuen Zollvcrträge eine weitere Erhöhung der Fleischpreise in, Jnlande zu erwarten sei, so wird unbeachtet gelassen, dast unsere Grcnzwerre, obwohl sie ausschließlich von veterinär- polizeilichen Rncksichien diktiert ist, doch die unbcabsichligic Nebenwirkung hat. der heimischen Viehzucht einen starken Schutz gegen die ausländische Konkurrenz zu gewähren. Solange die Grenzsperre in dem jetzigen Umfange besteht, ist die Höhe der Zollsätze für Schlachtvieh nahezu ohne jede praktische Bedeutung, wohl aber würden die höheren Zollsätze der neuen Handels verträge sich wirksam geltend machen, wenn die Grenzen nach Kunst und Wissenschaft. -f* Die Königliche Hofoper beabsichtigt, im nächsten Jahr« an zwei noch zu bestiinnicndcn Terminen — voraussichl- lrch im Mar und im September — g l e i ch c A u ff ü h r u n g e n der Wagnersehen T o n d r a m e n zu veranstalten, ähnlich den Festspielen im Prinzregentcn-Theatcr zu München., Bei dieser Gelegenheit soll die schon lange Zeit geplante Ncuinjzcnie- rnng des „Ringes", sowie die Neuausstattung der Hörigen Wagnersch-en Opern zum ersten Male gezeigt werden. Zur Mit wirkung in diesen „Festspielen", die nicht verfehlen werden, eine außerordentliche Anziehungskraft, namentlich aus das Frcmden- publikum, auszuüben, sollen auswärtige Künstler — und mit Recht! — nicht herangczogen werden. Central-Theater. Die Proben zu dem soeben amfekündigten jüngsten Werke Heinz Gordons „M. d. N." (Mitglied des Reichstags! haben bereits begonnen. Der Ver fasser ist in Dresden emgetroffen, um an den Vorbereitungen sür di« Premiere teilzunehmen. Da die Uraufführung dieses mit Spannung erwarteten Schauspiels Mitte nächster Woäw statt finden soll, kann das Lublinersche Lustspiel „Ein kritischer Tag" nur »och wenige Male gegeben Iverden. -f* Frau Marie Witt ich ist sofort nach ihren jüngsten großen Londoner Erfolgen von Frau Eosima Wagner sür die nächstjährigen Bühncnweihfestspielc in Bayreuth verpflichtet worden., und zwar wird hie Künstlerin die Kündry im „Par- sisal", die Isolde und die Sieglinde im Nibelungcn-Zyklus singen. . » s* WS D irektor der Münchener Hoftheater soll nach Münchner Blcittermeldunaen neuerlich auch Max Grube, der Oberregisseur der Königlichen Schauspiele in veickm, ,n Aussicht genommen sein. Die Verhandlungen, die ,«r Z-tt mit .bm geführt werden, dürften, so heißt eS, bald zum erwünschten Abschlüsse gelangen - Grube wäre fedensallS neben Verfall der einzige Fachmann, dem man auf diesem schwierigen Posten mit größerem Vertrauen begegnen könnte. Ob der Küns5er, der überdies d,e Gunst des Kaisers in besonderem Maste ^» Äa/ick! ^ " E Berlin verlassen wird, scheint immer- erschlimmcriM ües us. Nach wie vor ging Professor Nothnagel, der eine sehr Privcttpraxis hatte, seinem Berufe nach. Er erschien mit mter Pünkllichkeit am seiner Klinik, besuchie Palienlen und 1 * Z» dem bereits telegraphisch gemeldeten Tode des be« rühmten Wiener Klinikers Nothnagel werden noch soigenve Einzelheiten mitgctcill: Unter den ärztlichen Berussgenoisen dcS Verewigten war es bekannt, daß Nothnagel an einer Erwettc- rung der Aorta leide, einer Krankheit, bei der man stets auf ei» plötzliches Ende gefaßt sein must. Aber gerade in der letzten Zeit zcigtm sich keine Zeichen von einer Be ' Leidens starke gewohnter .. hielt Nachmittags z» Klause seine gewöhnliche Ordinativn ab. Auch vorgestern noch hatte der Gelehrte diese Zcitcintcnüiig eln- aehciltcn. Abends war er in seine Wohnung, Raiyans- strastc Nr. 13, gekommen und hatte feinem alten Diener gegen- über über Unwohlsein geklagt. Der Diener wollte bei seinem Herrn bleiben, doch Professor Nothnagel sagte ihm, er möge sich nur zu Bette legen. Im Falle es nötig sei. würde er ihm läuten. Da die ganze Nacht ruhig verging, giaubte der Diener, das Unwohlsein sei vorübergegangcn. Morgens um 6 Uhr ging der Diener in das Schlafzimmer, um seinen Herrn, wie gewöhn lich, zu wecken. Professor Nothnagel gab aus den Morgengrust des Dieners keine Antwort, und als dieser an das Bett heran trat, sah er zu seinem Schrecken, dast sein Herr tot sei. Man der Aorta, erlegen Sonntag, nachmittag stattfinden. Die Lei Kirche in der Dorotheengasse segnung 'vorgenommen wird. S Seine Beisetzung wird morgen, um 3 Uhr vom Trauerhause wirb in die protestantische )t, wo die Ein segnung vorgenommen wird. Sodann wird die Leiche in einem sechsspännigen Gala-Leichenwagen nach dem alten MatzleinSdorfer protestantischen Friedhose gebracht, wo der Ver blichene an der Seite seines im Tode ihm vorangeaangenen Lohnes Dr. Walter Nothnagel in der Familiengruft veigesetzt wird. Geheimrat v. Leyden und Profeffor Senator aus Berlin werden der Beerdigung beiwohnen. Nothnagel war übrigens ein Sohn der Mark Brandenburg: xr ist in Alt-Lietzegörickc in der Neumark geboren, und zwar am 28. September 1941. Nach Absolvierung seiner Studien, die er ausschließlich an der Ber liner Universität betrieb, habilitierte er sich als Dozent sür innere Medizin zunächst in Königsberg, später in Berlin und Breslau. 1872 wurde er ordentlicher Professor für medizinische Poliklinik und Arzneimittellehre in Frciburg i. B., zwei Jahre später ordentlicher Professor für klinische Medizin in Jena, und seit 1882 wirkte er in gleicher Eigenschaft in Wien. Von seinen wisscnschafilichen Werken 'sind am bekanntesten das „Handbuch der Arzneimittellehre", die „Topische Diagnostik der Gehirn- krankheitcn". die „Beiträge zur Physiologie und Pathologie des Darms". In Verbindung init anderen Klinikern gab Nothnagel seit 1894 eine „Spezielle Pathologie und Therapie" heraus. Jntcriiationale Ausstellung sür graphische .Kunst. sX.j Bevor wir von der Spree zur Isar übergehen, soll nicht unerwähnt bleiben, daß seit kurzem ans dem Mittelpult der Eingangsballc noch eine Reihe Skizzen »nd Studienblätter der trefflichen Käte K vll >vitz ausgestellt sind, daß ferner die Leipziger Graphik im mittleren Seitenkabiiiett durch eine größere Anzahl Exlibris und von Bruno Heroux eine reichere Vertretung nebenan der Potsdamer Karl Kappstein mit andere Blätter gesunde,i, und einem stattlichen Aufgebot farbiger Monotype eingezogen ist, die Landschaficn und Tierbilder im bunten Wechsel bieten. Den Reigen der Münchner Graphiker möge nunmehr Emst Kreidolf beginnen, dessen farbige Blätter m der Nachbarschaft der Prcllsche» skizzen sich finden. Sei» volkstümliches Märchen bild über das bekannte Schlaflied »nd der originelle Blumentanz verdienen unter ihnen besondere Hervorhebung. Auf der linken Seite des Mittclpultcs im großen Saale begegnet man als erstem Münchner Karl Schmoll v. Eisenwerth . der sich immer reicher entwickelt und durch eine höchst persönliche Note besticht. Nament lich bezaubern wieder die eigenartig weichen Töne seiner farbigen reizvollen Kompositionen, die schon auf der letzten großen Dresdner Kunstaiisstelliing dem Künstler zu einem starken Erfolge verhalfen. Dieieil Arbeiten reihen sich Radierungen von Franz Stuck. Wilhelm Leibl und Peter Halm an, von Meistern, die keiner kritischen Legitimierung mehr bedürfe». Nur Halms Bildnisse Leibis, der Eltern des Künstlers und eine Studie nach Jan van Eyck, seien besonders hervorgehoben als ausgezeichnete Stücke. Haiidzeichiiungen von Stuck und Leibl finden sich auch iin zweiten Saale. Unter den Radierungen der drei genannten Künstler be» anspnicken das Bildnis von Stucks Mutter, des gleichen KÜnftlü»
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