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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 09.04.1905
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-04-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050409026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905040902
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905040902
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-04
- Tag 1905-04-09
-
Monat
1905-04
-
Jahr
1905
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tt. ch siegen, Schätze», ze. ,n lange erjcht li- fälscht, F'ieße». irscht." besser. ,t. l an Hä» >-»! Sen: stand I" Falben schäftsfül I, der V-' i>»! 1a. — Auf Diese- Blatt wird de« Leiern von Dresden nn) Umgebung «u Lage vorher bereu» at» 2lbei»d-2lusgabe zugeslellt. während e» die Post.Abonnenten am Morgen m einer GejamtauSgabr erhalten. verugsgeblldr: NinteNNntt«»»' bei «lall» «wei»al>aer tzniraau,,, bunb untere »»«len I«»«»»« und «,e,c»». an Lei«- und Moulagen nur einmab g Ul, »oV>, dar« au«wdrtia'»om- «NNEr» » «t de. , Ml, ov «I ve> rtumaliaer Zulielluna durch die PoliSMk. «odneveltellaeld» in, Nu«, land mit enilvrechendkin jtuichlaae. >t ackdru« aller Artikel u, QnainaO v>itl«iluna»u nur nnt deutlicher LuelieuanaadelsDresd Nachr'» pilüA», diachtiäaliche Lonorar- »n>»rü»e bleiden unberüSichiiati »nvrrlanai« Maiiutlit»!« werben nicht aiiidewadrt. »el»,ramm.«drelle: Bachrtch«»« GeszvrLrLöel 1850 Uisvlrrg von Kiepscl, L Uetcliardt. Flnresgen-tavlr. »n.iadine van Ankündiau««en di« nackmiilaao s Ukr. Lonn. und Nricnag« nur Maueninahe » von II dis > ,i Ukr, lie noalliukGrund, ^ilk ica. t> Lildeni A> Pia,, An rundiaunekn oui derPrival-ktte Üeile Sv Pi,,: dir rwiMia« 3e»r aui Lcri leite ea Pick. als lkinaeiandi tZejik «o P»u Aii tlluuimern uaa, Sam,, und Heikiiaoe» nraliiae Grundicilc so Pia- au> Pnrailcilc 4a Pi,,. aivaliiae Zeile am Tciiir-le und alb kliiae'Liidt« P-g Äusiväriiae Aui. tiaae nur acaen ParaiieUcachluua. Leleiblaüer werden »>u W Pf-, bereainu. Nernivrechanschluj: «m, l Nr. U uiid Nr. 2N»St S/>o< ez/eas/'a FMILumb-Vrdvll Ldrvll-Vlvloms kerlixt äärsrS-Lnppon in eixr-ner kraebt-tUdnw» ete. OOiril- 'lliinil! i'ne iitninnn p ^ «i»i x « 01» ti rr D IsiinniAl^p tt^ rssxO- ussel I 11>« S*HH as*oiK. Delikt au> t'rnxer 8tr«88v 33. N««Nv vr V^n«d»aS »nwHditi tw. ÄS' EdSd 2ni«o«l« Neueste Drahtherichte. Hofnachrichtcn, Staatsbahiicn, Zächs, Schiffcrvcrein, Koinmüsivn der ttznricnbanausslcllnng, WUT» Gerichtsverhandlunge». Reise des Kaiserpaalcs. „Ter Barbier von Sevilla". „Morilla". Tonkünstlervercin. Lvtttttul,, v. -lpril Neueste Trahtmel-nngeu vom 8. April. Die Reise des Kaiserpaares. Taormina. Die Deutsche Kaiserin ist gestern früh 73/, Nhr zum Emvsang des Kaisers nach Messina abgcreist. Me I s i n a. In Erwartung der Ankunft des Deut schen Kaisers herrscht in der Stadt, die reichen Flaggen- schmuck zeigt, lebhaftes Treiben. Tas Weiter ist herrlich. Gestern um 5 Uhr sO Minuten morgens wurde die „Hohenzvllern" von der Insel Stromboli signalisiert. Nus dem Corso Bittorio Emamiele hat sich eine große Menschenmenge angesammeil. Musikbanden durchziekien die Stadt. Messina. Der Kreuzer ..Hertha", der „HohenzoL.ern" dorauskabrend, traf beute vormittag 7-"« Uhr hier ein, ,Mn ita lienische Torpedoboote sind der „Hohcnzolleru" entgcgengefahren, mn sie hierher zu geleiten. Aum r«ssisck,-sapanisck,en Krieg Petersburg. Der „Nowosc Wrcmja" wird aus Ehailar relegraphisch gemeldet: Ein von 6>)arbin kommender Militär- zuy entgleiste bei Weiche 9. Der Maschinist, sein Gelnlsc und der Heizer lagen infolge von Uebermüdung in tieiem Schlafe und konnten nicht geweckt werden. Der Zug fuhr über die Weiche auf einen ihm entgegenkommenden Militärzug. 8 Soldaten sind tot. 26 verwundet. Der Maschinist i>l schwer verletzt. Dschibuti. DaS russische G c j cb >vader unter Admi ral Nebogatow ist gestern von hier in südlicher Richtung ab gegangen. London. Der „Standard" meldet aus Singapore vom 6. ds., daß ein Küslendampser, der in Penang angerommen ist. 27 Kriegsschiffe, 70 Meilen südwestlich davon, habe kreu zen sehen. Singapore. sNeuter-Meldiing.s Ter Dampfer „Tara berichtet, dah er 4 7 r us s i s ch e S ch r s f e 130 Meilen nördlich von Singapore gesellen habe. Gingapore, 2 Nkir nachmittags. Ein russisches Geschwader kommt soeben'llr Sicht und fährt anscheinend nach btt Durinnstraße, 37 Meilen süd-südwestlich von Singapore. Singapore. 3 Uhr nachmittags. Das russische Ge schwader passiert soeben Singapore, nordöstlich steuernd in der Richtung nach dem chinesifchcn Meere. Penang. Zwei hier eingerrossene Dampfer berichten, ein grobes russisches Geschwader in der Malatkastrahe gekeben zu haben, das in der Rnhtnng ans Singapore steuerte. Ferner meldet ein Dampfer, 12 Kreuzer gesichtet zu haben, augenscheinlich ein sapairisches Ausklornngsgeschwader. Hier und in Singapore ist die Bevölkerung erregt, da man verinntcl, daß ein Tressen in den malnpischc» Gcwäsicrn stattsinden wird. Hongkong. Wegen des Erscheinens von 3l Kriegsschiffen in den Gewässern zwischen Penang und Singapore schickt sich das englische Chinagesckwader an. in See zu xehen. Ein Kreuzer geht deute nach singapore in See. das Schlachtschiff „Ocean" und ein zweiter Kreuzer folgen ihm bald. Zur Laae in Russland. Warschau. Nach einer Zcitnngsmeldnng werden, nachdem der Verkauf von Revolvern verboten ist, Revolver in grober Zahl eingeschmuggelt. Berdjansk. Die Arbeiter aller industpiellen Anstalten, die Lastträger an den Anlegeplätzen und die Gepäckträger am Bahnhofe sind in den Ausstand getreten. Genickstarre. Köln. Der „Köln. Bslksztg." zufolge kamen in Osten walde bei Hörstel sBahnslrcckr' Osnabrüct—Rheines drei srälle von Genickstarre vor, von denen zwei tödlich Verliesen. Königshüttc. Nach amtlichen Angaben sind vom 1. bis 6. April drei Erwachsene und 20 Kinder an Genickstarre erkrankt und drei Erwachsene und 11 Kinder gestorben. Köln. lPriv.-Tcl.s Aussperrung der organi sierten Brauereiacbeiter meldet die „Rhein. Zta.", das-, die Aartellkominission. sowie die Borstände sämtlicher Gewen- schaflen beschlossen haben, in heute stattfindenoen BoikSoersamm- lungcn zu empfehlen, über olle Brauereien, die die organisierten Braucreiarbeiter ansgciverrt oder gekündigt haben, den Boy kott zu verhängen. Andererseits wollte man mit ocm Boykott verbano in Verhandlungen einlreten, wenn hierzu Geneigtheit gezeigt würde. Bis dahin soll aber der Boykott in aller Schärfe durchgesiihrt und den Brauerei - Unternehmern ein unerbitt licher Kampf von mehr als 20 000 gewerkschaftlich organisierten Arbeitern aulgezwungen werden. — Im städlochen Gaswerke Koln-Ebrenseld ist ein Streik ansgebrochen. Seitens der Betriebsleitung wurden alsbald Maßnahmen ergriffen, um wäb- rend der Nacht einer Störung des Gaswerksbelriebeö borzu- bengen. Eine ausreichende Anzabl Arbeiter wnrde beschafft, und unter "Aufsicht der Meister der Betrieb aufrecht erhalten. Aachen. lPriv.-Tel.s Auf Anzeige der eigenen Frau wnrde ein hiesiger Arbeiter unter dem Verdacht verhaftet, vor drei Jahren an der ssabrik.arbcitcrin Maria Klinkenbcrg einen Lustmord verübt zu haben. Paris. Ronvier gab von de» ihm geinachten Mitteilungen über die Mn chenscha stcn Tamwn> iniS dem Präsidenten Loubet Kenntnis, der zwar der Sache keine Bcdenlnng beilegte, aber Tamwnrini überwachen ließ. Tainwnrini soll die Absicht gebabt haben, an einem lebhaften Tage einen Putschversuch aus- znführen. London. Ter Handelsminisier Gerald Balsour hielt in Leeds eine Rede, in der er sagte, die Regierung wolle gewiß die Wichtigkeit der Niederlage bei der Wähl in Brighton nicht hcrabjetzcn, aber die Schlußfolgerung, die die Opposition daraus zöge, daß das Kabinett seine Entlassung nehmen müsse, wäre nicht gerechtfertigt. Das Kabinett sei ent schlossen, solange im Amte zu bleiben, wie es das Vertrauen besitze. Stockholm. Staatsminisler Bo ström hat sein Ab schiedsgesuch eingereicht. Petersburg- Laut aus Peking eingegcuwenen, von gestern darierten Nachrichten ist der russische Gesandte beim chinesischen Hofe, Lessar, seit vorletzter Nacht bewußt los. Ein ungünstiger Ausgang wird befurchtet. K o n st a n t i n o P el. Wie verlautet, ist die franzö sische Anleihe abgeschlossen worden. Die Nebcrmittlung des definitiven Jrade hat sich nur infolge einer Ncbenbedingung verzögert. Ocrtliches und Siichsischcs. Dresden 8 April, mittag die —* Se. Majestät der König empfing beute Departementschefs der .Königlichen Hofstaaten zu Vorträgen. Für heute aaend Halo 9 Uhr sind an mehrere Damen und Herren Ser Hosgessllfchaft Einladungen zum Tee ergangen. —* Einen sehr bemerkenswerten Ausspruch hat König Friedrich August bei seinem Besuche FrerbergS im dortigen Tome getan. Ter Monarch sagte in ferner Erwiderung auf die Begrüßungsrede des Superintendenten Hässelbartb u. a.: „Ich freue mich immer, wenn ich mit den Herren GeistIichen zusammentreffe. Ihre Arbeit, meine Herren, ist auch von großem Werte, weil sie den vielen schlechten Gesinnungen, welch« jetzt immerfort unter das Volk getragen werden, entgegenwirkt." Diele KönigSworte sind nicht nur ein hohes Vertrauensvotum für die Geistlichkeit Sachsens, sondern sie schließen auch das Be kenntnis in sich, daß der König in der Religionsübung jedes christlichen Bekenntnisses eine mächtige Quelle sittlich-nationaler Tugen r» erblickt. —* Die ersten Münzen mit dem Bildnisse des Königs Friedrich August werden voraussichtlich im Lause des nächsten Monats in der König!. Sächs. Minze, die sich in Muldcnhüttcn befindet, zur Prägung und bald daraus zur Ausgabe gelangen. —* Dem zconreltor Professor Dr. Rausch ie vom Real gymnasium in Zwickau ist der Albrechtsorden 1. Klane verliehen ivmdc». —* Als die Menschheit heute morgen aus dem Schlummer erwachte, machte pe die Wahriiehmilna, daß Frau Hotte über Nacht wieder ein Wiuterb > ld gezaubert hatte, das an Schön heit noch beträchtlich dasjenige von gestern icüh überlias. Wie elektrisiert gebärdete sich die Kinderwclt, «sie schon kühne Piäne von Lchlitteiiiäqre» usw. zu entwerfen begann. Tic Sonne, die lchon vor 6 Uhr mit großer Urasi ihr Tageewerk amnahui, hatte aber mit solchen Luftschlössern kein Erbarmen und räumte mit dieser winterlichen Herrlichkeit aui Tie Menge des ge fallenen Schnees war eine ziemlich beträchtliche, so Laß beule morgen vom Straßcurciiiigungsamt Hilssträsie zur Schnec- beielügung neraagez-gen werden mußten: ebenso sahen sich die Straßenbahnen genetiat, nor der Betriebst.nsiiahme tie Salz- Wagenfähren za lassen, um die Gleise schncosiei zu >uach*n. Tiefer neue Schnee dürste uns noch ziemlich kalie Witterung bringen, denn cinS der wenigen Sprichwörter, welche langjähriger Er fahrung ihren Ursprung verdanken, lautet: „Neuer Schnee, neue Kälte!" ^ —* Betriebscrgcbnijse der Sächsischen Staatseifenbahnen und der mitoerwaltclen Prioal- eisenbcrhiicn im Monat November 1901. Tic Betriebs- ergebuisse gestalteten sich nach den endgültigen Feststellungen im Monat November 1904 wie folgt: Bei den Slaatseisenbahnen bezifferten sich die Einnahmen aus 2 930 333 Mk. aus dem Perwneiwci kehre s5 511904 Personen) uns aus 7 464 033 Mk. aus dem Güterverkehre i2 510146 Tonnen Güter), demnach zu sammen auf 10 394 416 Mk. oder 725 932 Mk. mehr als nu November 1903. Die Gcfamteinnahuie vom Januar bis No vember 1904 betrug 118 581748 Mk. und überstieg Las Er gebnis im gleichen Zeiträume des Borsäure- um 5 8o1028 M! — Bei der Zittau-Reichenberger Eisenbahn wurden 22 686 Mi. aus dem Personenoerkchre s54 168 Personen) und 52010 Mt. aus dem Güterverkehre (38 390 Tonnen Güter), insgeiami 74 696 Mk. oder 9067 Mk. mehr erzielt als im November 1903. Die Gesamteinnahme vom Januar bis November 1.904 betrug 805 181 Mk.. das ist gegenüber der Einnahme in dem gleichen Zeltvaume des Borjahres ein Mehrerlrägnis von 45 872 Mk. — Bei der Zittau-Oybin-Ionsdorfer Esieiioahu stellten sich die Einnahmen auf 3577 Mk. aus dem Personenvcrkehrc s15 392 Personen) und aus 2669 Mk. aus dem Güterverkehr,: t27S2 Tonnen Güter), im ganzen auf 6246 Mk. oder 333 Mk. mehr als im November 1903. Die «Gesamteiniiahmc dis Ewdc November 1904 betrug 134 332 Mk. und überstieg das Ergebnis im gleichen Zeiträume des Vorjahres um 7880 Mk. —* Ter konzessionierte Sächsilche Schiffcrvcrcin hat sich in einer Eingabe an die Ministerien des Innern und der Finanzen gegen die «chissahrtsabgabcn aus der Elbe gewendet. Der Verein hat in seiner letzten Hauvtoersammlung eingehend die Frage der Einführung der Schmahrtsavgcrben erörtert und schließt sich danach der bereits von mehreren Seiten an die Slaalsregicrung gerichteten Bitte an, „die Regier»»" wolle ihren Bevollmächtigten im Bundesrate anweisen. die sächsischen Stimmen für die Eroa!- tung der Abgabeufreihcit der Lchiyohrt und Flöycrci aui den natürlichen Wasserstraßen crbzugeben". In der Begründung heißt cs u. a.: „Es ist allgemein bekannt, daß die Verkehrsmittel der Elbcschiffahrt, Frachtschiffe und Schleppdampfer, an Zähl und Leistungsfähigkeit seit einem Jahrzehnt erheblich zugeuommen haben, datz dagegen die Verkehrszisiern, selbst wenn man von dem in den Loivncrmouoten verlustbringenden Jahre 1904 ah- sieht, keine» nennenswerten Znnmchs "uaweffen. Zum Teil ist auch die Tarispllitik der preußischen Eiscubahnverwaliung daran schuld, daß sich der Wasserstlanenoerkeyr nicyl gehörig entwickeln konnte: wir brauchen nur aus die NotstandSlarifc für gewisse Fntterartikel hinzuweifeu, die mit der Batin billiger als ouii der Elbe bezogen werden können. Bis vor kurzem bestand bei den Vertretern der Elbefchiffahrt noch die Hoffnung, daß der Ilebcr- schnß an Schiffen, der zur Zeit auf der Elbe keine genügende Beschäftigung finden kann, später einmal im Verkehr auf dem sogenannten M i t t e lla n d - Ka n a! vorteilhast verwendet wer- Knnst und Wissenschaft. Wochrn-Spielplan der König! Hoftheater Opernhaus. Sonntag: „Tie Folkuuger". Montag: „Figaros Hochzeit". Dienstag: „Die Zauvcrflötc". Mittwoch: „Hoff- mannS Erzählungen". Donnerstag: „Samson und Dalila" Freitag geschlossen. Sonnabend: Generalprobe zum Konzert. Hvnntag s16.): Großes Konzert. — Schauspielhaus. Sonntag: »^Imu wotar". Montag: „Brand". Dienstag: water". Mittwoch: „Der Jahrmarkt in Pz lsnitz". Tonnerstag: Tlkönig Richard ll." Freitag: „Ilma water". Sonnabend: „Ghges und sein Ring". Sonntag s16.j: „Julius Cäsar". r* Königl. Hosoper. Nachdem die Frage um die Besetzung deS lyrischen Tenorsaches mit dem günstigen Verlaus des Gasl- ftziel- Siewert-Breslau erledigt schien, stellte sich in Herrn Willic 'saville oom Nürnberger Stäotcheater als Wmaviva des «Barbier von Sevilla" ein neuer, nicht zu unter schätzender Bewerber vor. Für ihn nahm, kaum daß er ein paar Dutzend Takte gesungen, sofort die künstlerische Art des Vortrages ein. Er hat zweifellos in guter Schule singen ge lenkt: er versteht lich leichte Intor Schule, elegant und gut . - ^ zierten Gesang geschickt zu behandeln, alles Eigenschaften, die »em Wmavkva trefflich zu statten kommen. Aehnlich Zünftig aan VL! ' ein. Er hat zweifellos m guter schule singen ge- ersteht sich auf die Hauptsache, die Atmung, natür- Intonierung, er weiß, scheinbar nach französischer zant und gut musikalisch zu phrasieren und den ver ließ sich das Organ beurteilen. Die Stimme ist im Timbre -war nicht ganz tadellos, in einigen Tönen von leichtem guttu ralen Beiklang beeinflußt, aber sie entbehrt nicht der Wärme bestimmtes Urteil schwer gewinnen läßt. Zünglein der Wage doch wohl mehr zu Saville. Trotzdem neigt das Gunsten des Herrn II. Kt. ß* Im Ncsidenztheater erlebte gestern abend eine Operette ihre fröhliche Auferstehung, die der listigeren Kritiker-Generation bislang wohl mir dem Namen nach bekannt war: „Manila" von Julius Hopp, die am 13. November 1868 in Wien die Urauffüh rung erlebte. Es war ein schöner Erfolg, mit dem nicht nur.Herr Kapellmeister Dcllinger. dessen freudig zu begrüßenden Be mühungen die Ausnahme des Werkes in den Slsielpln» zu danken ist. lehr wohl zufrieden sein kann, sondetn auch Publikum und Kritik. Tic ganze Operette, Libretto wie Musik — beides rührt von dem trefflichen Julius Hopp her —. trägt den Stempel des Gefälligen an sich: sie reißt ganz gewiß den Himmel nicht ein.! überragt aber an Liebenswürdigkeit der Mache wie an mnsika Schakalen zu heulen verspricht, und das große Terzett zwischen Moritla, Timur und Toghon, im zweiten Aufzuge: der erste Chor, Timnrs Romanze „Unerträglich Bangen" und das Licbesdnett Morillas und Tmnirs, im dritten Akte: das kurze Zwiegespräch der Liebenden am Schluß, die Duett-Szene zwischen ävgho» und Nagananda mit dem Inquisitions-Couplet und der jubelnde Frei- beitSgci'ang des Volkes, der das Finale der Lverett^ bildet. Alle diese Nummern wurden gestern abend von den Solisten, de», Clwr. dessen Unermüdlichkeit in dieser Saison ganz besonderes Lob verdient, und der Kapelle des Nesidenzlheaicrs vortrefflich zur Geltung gebracht, sodaß die musikaliiche Wirkung des Werkes von vornherein gesichert war. Um den äußeren Eriola der Auf führung machte sich neben Herrn Kapellmeister Delling er besonders Herr Friese verdient, der nicht nur mit Verständnis und Geschmack die Operette inszeniert lwlte, sondern ihr auch, man bei einem Mmaviva nicht gern absicht. Daneben erkannte man in der Behandlung des Dialogs, wenn auch nicht störend, de» Ausländer. Dies waren schließlich nicht allzu schwer inS Ge wicht fallende Mängel Wenn uns die Wahl zwischen Herrn Sieivert und Herrn Saville gelassen würde, siele die Ent- scheidurw nicht leicht. Chavelou und Almaviva sind beide sozu- «a«n Abarten von gesanglichen Ausgaben, aus denen sich «in lischem Gehalt die zeitgenössischen Dutzcndprodutte gleichen Genres soweit die vorhandenen Mittel reichten, einen ganz netten deko> ganz erheblich. Die textliche Neubearbeitung deS ursprünglichen! rativcn Rahmen gegeben hatte und überdies als drolliger Polizei Buches durch Julius Wilhelm ist nicht gerade hervorragend gluck- ' " ^ —-- - -— lich. da sie sich in der.Hauptsache aus eine rein äußerliche Verlegung des Schauplatzes der Operette von Spanicn nach Indien beschränkt, während der gar zu harmlose Dialog, der eine bei weitem ener gischere Ausbcsternng erfahren könnte, ziemlich intakt geblieben ist. Ohne Sstinwidrigkcite» ist die durch österreichische Zcnsurbedcnkcn veranlaßle Wandlung Spaniens in Indien natürlich nicht abge gangen. So trägt Morilla bei Hopp im ersten Akte Leon, der nPt Timur heißt, um den Weg nach Paris, was man einer Spanierin in» das 15 Jahrhundert wohl glauben kann; warum aber die Maurin Morilla bei Wilhelm in Indien » tont prix nach . Madrid wandern will, ist weniger erfindlich. Auch das Dnett- Eonplet gegen die Jngnisition will aus indische Zustände nicht so recht paffen, da der heilige Brahma weder die Dannienschrauben. ! noch die heimliche Vehme in seinen ReligionSvorschristen kennt, und es in Indien keine „schwarze Bande" zu veiivünschen gibt. .Tpch das sind schließlich Kleinigkeiten, die man in der Ope chef Nagananda für die nötige Heiterkeit sorgte, worin er von Herr» Gori 8 . der als Bisuvdaö sehr drastisch war, vortrefflich unterstützt wurde. Die drei großen GeiangSvartien der Operette waren bei den Tomen Sck> wedIcr und K attner, sowie bei Herrn Werk recht gut aufgehoben. Dieser sang und sviellc den Vertrauten des Prinzen mit dem nötigen Elan und einer Dosis liebenswürdigem Humor, die diesem Toghon ausgezeichnet zu Ge sicht stand. Als Morilla konnte Frl. S.ch w e d l c r wieder ein mal beweisen, welch bedeutende künstlerische Krait das Residenz theater in ihr demnächst verlieren wird, während Frl. Kattner den Prinz Timur sehr geschmackvoll repräsentierte und bis aus das leidige Tremolo in der Höhe auch recht annehmbar sang. Das Zuiauimensviel war flüssig und temperamentvoll genug, um die beifälligst ausgenommen« Vorstellung Punkt 10 Mir zu Ende aehen zu lassen, ein Vorzug, der schließlich auch nicht zu man m der unterschätzen .st. V7. rette gern übersiehi, wenn die Musik so liebenswürdig erfunden,! f* Tonkünstkerverein. Einen würdigen und hochaenußreichen so sauber und reizvoll gearbeitet ist wie in „Morilla'. Z» den Abschluß der dieSwiitterlichen Veranstaltungen unseres ersten Glanznummern der Partitur gehöre» im ersten Akte das Lied der hiesigen Mnsikvereins bildeie der gestrige vierte Aufführungs. Heldin „In unserem Torfe, die Mädchen »ndFrauen", Toghons abend im Gewcrbehaiic'aale. Zwei selten gehörte, aber wcrt- Aricttc „Winkt im FrcnnL-cskicis mir frohe Ltnnd'", an deren voll« Kammcrmusikwcrkc von Brahms und Rubinstein umrahm- Schlnß der Sänger bei Wilhelm nicht mit Wölfen. >ondern mit. ten im Programm des Abends vier «vohllbetaimte Lieder Avuy
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