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t» 8t«». 8t«». (Prtv.»Tel.) In hiesigen Ho skr eise« wirb versichert, baß bisher «och keine Eimcheidung darttber ge troffen würbe, ob b«r Deutsche Kaiser aus seiner di«S- tLbrtgen Reis« »ach Korfu Wien berühren und Kaiser Iran- Josef einen kurzen Besuch abstatten werde. — Wie verlautet. beabsichtigt der Sün^ von Italien, im Z'. sah tat seinen Antrittsbesuch in Wien »u machen. Die «ts« hängt jedoch von der politischen Lage im Früh ahr ab. Eröffn»«- b«r sran,»fische« Parlam«»tSs«sfi»». Part». Di, ordentlich« Session de» Paria- ment» ist heute eröffnet worden. In der Kammer hielt bei Beginn de»- Sitzung Alterspräsident Louis Passy «ine Rede, in der er auSführte, der Präsident der Republik rtzüffe alle Interessen de» großen französischen Vaterlandes vertreten. Er müsse ein glänzend erprobtes Talent und ein Mann sein, der dem Baterlande bereits hervorragende Verdienste erwiesen hat. Der Präsident habe die Pflicht, die Gorge für die nationale Verteidigung nicht Politikern, sondern Patrioten anzuvertrauen. (Lärm link-.) Wenn Leute vorhanden wären, wie eS die gegen wärtigen Minister des Krieges, der Marine und des Aeußeren seien, so sei eS erlaubt, von einem für die nationale Verteidigung geeinten Vaterlande und einem Europa zu träumen, das endlich doch für den Frieden zu- sammenstehe. Weiter wies der Redner auf die Notwendig keit einer Wahlreform hin, die der Ordnung zum Stege über die Anarchie verhelfen würde. Hierauf schritt die Kammer zur Wahl des Präsidenten. Diese fiel mit 347 von 585 Stimmen auf Deschanel. — Im G«»at sprach Alterspräsident Huguet seine Befriedigung über den Abschluß des französisch-spanischen Marokkover» trage- und das in Marokko vollbrachte Werk aus und feierte die tapfere Armee Frankreichs und seine kühnen Flieger. Dann kam er auf den Balkankrteg sprechen und sagte: Eine Nation könne ihre Stellung der Welt nur dann behaupten, wenn sie sich auf eine un bestrittene militärische Macht und ein starkes National- ibewußtsein stützen könne. (Beifall.) Dann schritt man zur Wahl eine» Präsidenten. zu in Spa«da«. (Priv.-Tel.) In dem hiesigen Ftlial» »ebäude der Deutschen Bank ist heute nachmittag Feuer ausgebrochen, das zurzeit noch fortbanert. Rewtzork. (Priv.-Tel.) Gestern fand hier eine Streik parade der Ausständigen im Schneider- gewerbe statt, an der fast hunderttausend Streikende tetlnahmen. Die Streikparade. an der sich hauptsächlich russische Juden. Italiener und Polen beteiligten, verlief ohne Zwischenfälle. In dem langen Demonstrationszuae befanden sich acht Musikkapellen, die die Marseillaise spiel ten. Auf dem Untonsplatze wurden Reden in sechs Spra chen gehalten. Im Anschluß an den Schneiderstreik werden voraussichtlich auch SV MO Blvsenmacher in den Ausstand treten. Frankfurt a. M. «Schluß, abends.) Credit ID». Dresdner Bank 157. Staatsbahn I5S. Lombarden 21 »/L. Schwach. Paris. iS Uhr nachmittags.» 3 A Rente 89,12-4. Italiener 07,55. Spanier »1,10. 4 H Türken unifiz. 85,70. Türkenlose ISO Ottomanbank 688. Schwach. Paris. sProbuktenmarkt.) Weizen per Januar 38,6», per Mai-August S7M>. fest. — Rübül per Januar 7»,7». per Mai August 66,5», stetig. — Spiritus per Januar 39,12-4, per Sep tember-Dezember <1, ruhig. Sertllcher und Söchfifches. — Se. Königl. Hoheit derKronvrinz vollendet heute bas 20. Lebensjahr. — Se. König!. Hoheit der Prinz Johann Georg besichtigte gestern vormittag im Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts die von dem hiesigen Kunst maler Georg Lühriq für dieses Ministerium ansgeführtcu Wandgemälde im Treppenhause. — Herr Hofrat Prosessor Pollatz, Direktor der be kannten Militär Vorbereitungsanstalt, feiert heute seinen 75. Geburtstag. 1887 errichtete er die Anstalt, in der er mehrere Tausend Schüler erfolgreich für das Ein- jährig-Freiwilligen-Examen, die Fähnrichs- und Seekadetten prüfung, . sowie für alle Klassen der Gymnasien, Real gymnasien und Kadettenschulen in treuer, gewissenhafter Arbeit vorbereitet hat. 18V6 erhielt die Anstalt die staatliche Konzession. Eine seltene Auszeichnung war es, daß dem erfahrenen Pädagogen, der sich noch großer Rüstigkeit er freut, wiederholt der Unterricht junger Prinzen aus souveränen deutschen Fürstenhäusern anvertraut wurde. Hofrat Pollatz ist Inhaber mehrerer hoher OrdensauSzeich- nungen. — Bo« Neubau des Schauspielhauses. Begünstigt durch die anhaltend mtlden Witterungsverhältnisse des ver gangenen Jahres hat der Bau des neuen Schauspielhauses erhebliche Fortschritte gemacht. Ueber dem Zuschauerraum sowohl wie über den Künstlerzimmern zu beiden Seiten der Bühne erheben sich bereits die in Eisen auSgeführten Dachstuhlkonstruktionen. An der Zwinger-Straße, gegen über dem Hotel Weber, ist nach Aufbringen der Holz- sparren und Bettungen mit der Herstellung der Ziegel- bedachung begonnen worben. Das sogenannte Kroneudach wird in kupferfarbigem Ztegelmaterial ausgeführt. Zink- und Kupferarbeiten, sowie die Anlage der Blitzableitungen sind auf diesem Teile des umfänglichen Gebäudes gleichfalls im Gange. An dem in Eisenbetonkonstruktion bis zur Höhe von 34 Meter geführten Bühnenhause werden die Rüstungen und Einschalungen entfernt, um das Mauer werk zwischen den Tragpfeilern Herstellen zu können. Die ebenfalls in Eisenbeton gestampften Hauptsimse wurden freigelegt und erfahren gegenwärtig durch Steinmetzen eine entsprechende Bearbeitung. Das Bühnenhaus weist große, 33 Meter weit spannende Gitterträger auf, die den Schnürboden zu tragen bestimmt sind. Auf diese werden die schrägen eisernen Dachbinder aufgesetzt. Der First des Bühnenhauses liegt dann genau 43 Meter über dem Straßenterratn. An der Gerbergaffen - Front mutzte in einer Höhe von 20 Metern sine gewaltige Eisenbeton konstruktion zur Ausführung kommet». Bei einer Spann weite von 33 Metern trägt dieser in technischer Beziehung bemerkenswerte Konstruktionsteil die Last des Mauerwerks und der Bedachung bis zur Bühnenhaushöhe von 43 Metern. Im Innern des Gebäudes macher die Rohbauarbeitcn gleichfalls rasche Fortschritte. Der vom Theaterbauveretn mit der speziellen Bauleitung beauftragte Baumeister Ak. Gast hofft, daß das Bauwerk so gefördert sein wird, um am 1. Mai sämtliche Gerüstbauten entfernen zu können. Zu diesem Zeitpunkte sollen die umfangreichen Arbeiten aus den anstoßenden Straßenzügen in Angriff genommen werden. Vom 1. Avril b. I. ab erfolgt der Abbruch -er Häuser der Ge r be rga sse. die eine erhebliche Verbrette rung und. Niveauvcränoerung erfahren soll. — Sachsen anf der IahrhnndertanSstellung in Breslau ISIS. Wie fast alle deutschen Bundesstaaten, wird auch Sachsen in hervorragendem Maße an der historischen Aus stellung beteiligt sein, die in diesem Jahre in BreSlau statt- ftndet. In Sachsen hat vor ällem der König selbst sein großes Interesse an der Ausstellung bekundet dadurch, daß er genehmigte, daß ausnahmslos alle von der AuLstcllungs- leitung erbetenen Stücke ans den königlichen Schlössern in Dresden, Pillnitz und Sibnllcnort nach BreSlau gesandt wurden. In erster Reihe sind es repräsentative Bildnisse von Fürstlichkeiten und Generalen jener Zeit, zum Teil von bedeutenden Künstlern gemalt, auch eine Reihe von Miniaturen aus den Privataemächern des Königs, in -weiter Linie Erzeugnisse des Kunstgewerbes der Emptre- zeit, wie sie in dieser Vollendung nur in Schlössern und Fürstensitzen sich finden, als da sind: Bronzekannen und Leuchter, grobe Porzellanvasen der Manufaktur in SevreS. ein Toilettentisch u. a. m. Aber auch die meisten DtaatSsammlungen in Dresden sind auf die Wünsche der AnSftellungSlettung bereitwillig etngegangen, so dje König!. Gemäldegalerie, aus der z. B. ein Bildnis Napoleons im Krönungsornate von Gerard, dem berühm- ten französischen Meister, zu erwarten ist. das König!. Kupferstichkabtnett, bas eine Porträtgalerie damaliger Be- rühmtheiten in zeitgenössischen Handzeichnungen ver sprochen hat. die Kupferstichsammlung weiland Sr. Maje stät de» Königs Friedrich August II., die seltene zettgenüs- sischr Schlachtendarstellungen, sowie viele deutsche und eng lische Karikaturen aus Napoleon besitzt, die König!. Por- zellansammlung und das König!. Kunstgewerbemuseum, die Porzellane. Medaillen, Miniaturen. Gläser und Bronzen leihen werden. Handelt es sich bei diesen Stücken namentlich darum. dteAbteilungen desKunsthandwerks besonders glanz voll gestalten zu helfen, sind andere König!. Sammlungen in Dresden in der Lage und gewillt, die Gruppe der Dar stellung des Hecreswesens und der Ereignisse von 1813 bis 1815 innerhalb der Ausstellung wesentlich zu bereichern, so das König!. Historische Museum, die Königl. Sächsische Armeesammlung, das Arsenal, das Krtegsarchio und bgs Stadtmuseum in Dresden. Außer Waffen, Uniformen. Ge- schühmodellen sächsischer Herkunft sind auch mehrere Stücke aus dem einstigen Besitze Napoleons und Murats von dort zu erwarten. Auch von Privatsammlern, die sich natur gemäß von ihren Schätzen schwer trennen, haben sich meh rere berettfinden lassen, zur Ausstellung beizusteuern, u. a. der bekannte Napoleonssammler Baron v. Heynitz. — «Die Bedeutung des Lastkraftwagens für die Ber- pflegnug einer Armee im Felde* lautete das Thema, worüber Herr Oberstleutnant v. T s ch a m m e r - O st e n am Sonnabend abend im Künstlerhausc vor den Mit gliedern der Autoltga Sachsen sprach. Der Vor tragende bemerkte in der Einleitung, daß in den modernen und früheren Kriegen die meisten Niederlagen durch mangelhafte Verpflegung der Truppen herbetgcftthrt wor den sind. Anderseits hatten Friedrich der Große und Napoleon ihre Erfolge der rechtzeitigen Anlegung von Magazinen und Etappen zu verdanken. Die deutsche Heeresverwaltung hege daher für eine geordnete Ver pflegung die grüßte Fürsorge und sei durch die Einführung des Kraftwagenbetrtebes selbst in Feindesland allen Even tualitäten gewachsen. Auf dem Kriegsschauplätze haben Befehlshaber und Offiziere unter allen Umständen auf Erhaltung oder sofortige Ergänzung des «eisernen Be standes* zu sorgen. Bei der vergrößerten Kopfzahl der Heere und der Schnelligkeit der Operationen war es not wendig, verbesserte Transportmittel zu schaffen. Diese wurden nach zehnjährigen, sehr kritischen Versuchen in den Kraftwagenlastzügen gefunden. Die Versuche haben er geben. daß eine Last von 48 000 Kilogramm durch 8 Auto mobile und 20 Mann bequem befördert werden kann, wäh rend sonst dazu 38 Wagen, 180 Pferde und 80 Manu er forderlich waren. Seit 1008 habe sich der Kraftwagen- betrieb als besonderer Zweig der Verkehrs abteilung des Generalstabes glänzend entwickelt. Die - größte Schwierigkeit verursache der Kostenpunkt: hierin dürfe aber keine falsche Sparsamkeit geübt werden. Deutschland könne, wie kein anderes Land, im Kriegsfälle alle erforderlichen Kraftwagen im eigenen Lande auf bringen. Jedes als brauchbar befundene Kricgsauto er halte eine Subvention von 8000 Mk. und habe dafür sofort am ersten Mobilmachungstage einen Triebwagen mit Anhängcwagen zu stellen. So stehen der Heeresver waltung 863 Subventtonswagen zur Verfügung, die den Berpflegungsbcdarf von 10 Armeekorps decken. 500 der Armeevcrwaltnng gehörige Lastzüge kommen dazu. Als Errungenschaft gelte cs. daß die Wagen nicht mit Schwer benzin, sondern mit Benzol, einem inländischen Produkte, gespeist werben können. Durch eine einheitliche Konstruk tion lassen sich bei Pannen Reifen. Räder und dergleichen austauschen. Bei den seit 1008 unternommenen Vcrsuchs- und Prüfungsfahrten durch alle Teile Deutschlands haben die Armeelastkraftzüge bet voller Ladung staunenswerte Leistungen gezeigt. Zurückgelegt worden seien in der Ebene 120 bis 140, im Hügellande und Gebirge 60 bis 80 und aus den ungünstigsten sumpfigen und verschneiten Wegen immer noch 40 Kilometer täglich. So werde es möglich sein, den achttägigen Bedarf von drei Armeekorps und einer Kavalleriediviston, nämlich 8000 Zentner Lebens mittel, sofort bis in die Berpflegungsquarticre zu be fördern. Die Verpflegungsfrage sei also durch Ein führung des Lastkraftwagens glänzend gelöst. Ohne zu befürchten, auch nur einen Tag hungern zu müssen, können unsere Truppen ins Feld ziehen. — Der sehr bei fällig aufgenommene Vortrag wurde durch Lichtbilder, Karten und schematische Darstellungen illustriert. Der Vor sitzende der Autoliga Sachsen Herr Dr. Portius drückte dem Vortragenden den Dank der Versammlung aus. — «aiferfeier. 1888 — 15. Juni — ISIS. Die Ver einigten Bezirks- und Bürger-Vereine und der Bürger-Ausschuß für vaterländische Kundgebungen haben sich vereinigt, um gemeinschaft lich eine große nationale Feier vorzubereiten aus Anlaß des silbernen Regierungs-Jubiläums des Kaisers. Es ist ein geschäftsfiihrenüer Ausschuß gewählt worden, an dessen Spitze als Vorsitzender Herr Stadtrat Ahlhelm und als besten Stellvertreter Herr Professor Dr. Nowack stehen. Herr Bürgermeister a. D. Leupold hat die Bildung eines Finanzausschusses übernommen. Dem gefchäftsführenden Ausschuß gehören eine Reihe Vorsitzender der größeren Verbände (Sängerbünde, Militärvereine, Studenten der hiesigen Hochschulen usw.) an. Dem Ersuchen, Len Ehren- vorsttz über den Arbeitsausschuß zu übernehmen, hat Herr Oberbürgermeister Geheimer Rat Dr Beutler entsprochen. — Vereinigte Bezirks» und Bürgernereine der König lich«» Haupt» und Residenzstadt Dresse«. Der Bezirks- veretn Dresden-Friedrich st adt ist der Ver einigung beigetreten. In der gestrigen Sitzung der Ver einigung stand ein Protest des Bezirksveretns Dresden- Iohannstadt gegen die Erbauung eines Laubenganges in der Wilsdruffer Straße zur Beratung. Es wurde einstimmig beschlossen. Sie Beschlußfassung anszu- setzen und zunächst zu versuchen, an Hand des Modells die Beurteilung der Frage eingehend zu prüfen und zu be raten. Die IahreS-Hauptversammlung wird am 10. Fe bruar stattfinden. — Der Landesansschnß für Krüppelfürsorge hielt in Gegenwart Ihrer Königl. Hoheit der Frau Prinzessin Johann Georg am 11. d. M. im Ministerium des Innern, wie schon kurz berichtet, eine Sitzung ab. Die Tagesordnung umfaßte die Bewilligung einer einmaligen außerordentlichen Staatsbeihilfe an den Verein „Krttppelhilfe" zu Dresden zur Errichtung eines Baufonds für die von ihm geplante Krüppelfürsorge anstalt. Ferner wurden eingehende Beratungen über die Frage der Einführung von Prämien für handwerksmäßige Ausbildung von Krüppeln außerhalb der Anstalten ge pflogen. — Die Freiwillige SanitLts»Krankenpsleger«Koloune vom Roten Kreuz III Dresden kann am 21. Januar auf ein Viertellahrhundert gesegneter Tätigkeit zurückblicken. Aus Veranlassung Sr. Exzellenz des Herrn Wirkl. Geh. Rates v Grasen Vitzthum v. Eckstädt, der heute noch rüstig an der Spitze des Sächsischen Noten Kreuzes steht, wurde in Gemeinschaft mit Herrn Pastor Seidel in Dresden im Jahre 1887 der ideale Gedanke der Gründung einer Dresdner KrtegS-Krankenpflcger-Organisation ausgenom men und bald in die Tat umaesetzt. Aus Anlaß des Lvjährtgen Jubiläums bat die Kolonne «ine Festschrift veröffentlicht, in der zunächst in einem Fest- bericht die Geschichte der Kolonne ausführlich geschildert wird. Dann folgt eine längere Reihe von photographischen Aufnahmen, tn denen die Kolonne «bet der Arbeit* gezeigt wirb. Wetter enthält die gur ausgestattete Festschrift zwei länger« Artikel, und zwar einen solchen von dem Spezial- arzt für Chirurgie und Orthopädie Kvlonnenarzt Herrn Dr. A. Löwe über Schmerzverbütung und einen vom Kolonnenfllhrer Paul Trtnkö über die Bede», tung der Freiwilligen Kriegs-Kranken, pflege. Nach dem Stande vom 1. Oktober 1012 »msaßt die Kolonne 86 ordentliche Mitglieder (davon 6 nur theore tisch ausgebildete) und 81 außerordentliche (unterstützende) Mitglieder. — Sonntag, den 10. Januar, 5 Uhr, begeht die Kolonne im Konzertsaal deS Städtischen Ausstellungs palastes die 25jähriae Gedenkfeier, bestehend ans und Ball. Festrede. Gesang. Konzert — Wohltätigkcitstec. Zu dem am 20. Januar, nach mittags 4 Uhr, im Konzertsaale des AuSstellungSpalastes stattstndenden Wohltätigkeitötee haben Ihre König.'. Hoheit Frau Prinzessin Johann Georg und Ihre Königl. Hoheit Prinzessin Mathilde ihr Erscheinen zugesagt. — Gemeinnütziger Verein. Heute abend spricht im alten Stadtverordnetensaale. Landhausstraße 7. Herr Hof rat Doengcs über: »Zur Entwicklungsgeschichte des Meißner Porzellans im 18. Jahrhundert". — Kirchlicher Familienabcud. Morgen, Donnerstag, abends 8 Uhr, wird für die S t. - M a r k u s - P a r o ch ie (Vorstadt Pieschen) ein kirchlicher Familie nabend in Watzkes Etablissement stattsinden. Eine Reihe musikali scher Vortrüge, die Fräulein Margarete Hösemann (Sopran) und Herr Königl. Kammermusikus W. Reiner (Violine) dar bieten werden und an denen auch der Kirchcnchor der St.-Markus-Parochie unter Leitung des Herrn Kantors Nützold beteiligt ist, wird ebenso wie die Begrüßungs ansprache des KirchcnvorstandSmitgliedS Herrn Oberlehrers Engelhardt, als auch das Schlußwort des Herrn Pastors Naumann das Hauptthema des Abends umrahmen: „Christus im deutschen Gewände", welches in zwei Vor trägen behandelt werden soll, nämlich von Herrn Pfarrer Magirius durch Hinweis auf den Heliand als die älteste Einkleidung der evangelischen Geschichte in deutsches Gewand und von Herrn Pastor Henscl durch Vorführung und Er läuterung von Ed. v. Gebhardts Werken in Lichtbildern, die Jesu Leben in die Gegenwart versetzen. — Im Sirchgemeindehanse der Vorstadt Plaue«. Recke straße 6, werden von Herrn Pastor Reuter Freitags, abends --0 Uhr. Vorträge gehalten, zu denen jeder mann freien Zutritt hat: am 17. Januar: «Das Rätsel des Lebens", am 24. Januar: „Das Rätsel der Willensfreiheit", am 31. Januar: „Das Rätsel des Todes". — «Salon und Boheme", das von der Freien Studen tenschaft der Technischen Hochschule arrangierte Karne valsfest, durchrauschte gestern abend von 0 Uhr an die Säle des A u s st e l l u n g s p a l a st e s. Die Studenten hatten aus jede Dekoration der Räume verzichtet und den Hauptwert auf eine gediegene Maskerade gelegt. Die Äohome überwog glücklicherweise den Salon, so daß eine sehr hübsche Mosaik von Farben das Auge erfreute. In lebensprühenden Reigen durchfluteten die Paare den Nokokosaal. Das Eigentümliche an diesem Fest« war. daß man die Preise für die elegantesten Faschings- und Bohamckostüme den Herren hatte -verkennen müssen. Die Bicdermeicrtracht zumal, im vornehmsten Stil zum Ausdruck gebracht, triumphierte über unsere ewig gleich mäßigen Salonuniformen. Die Musettes dagegen hatten weniger Phantasie und Geschmack entwickelt: sie brachten es fertig, im Dirndlrock, im Babykostüm oder gar als Geishas und Teuselinnen zu erscheinen. Der Besuch war ausgezeichnet: die echte Faschingsstimmung wurde nur durch Kabarettvorträge unterbrochen, die auf der Bühne deS Hauptsaales entschieden deplaciert waren. Die köstlichsten Tanzweisen' der beiden stark besetzten Kapellen jagten einander. Ueber all den Twosteps vergaß man leider den entzückenden Walzer der Musette. Echt studentische Lebensfreude vereinte sich bis zum frühen Morgen mit dem lachenden Glück lustiger Mädels zu einer volltönen den Harmonie. — Die Rudcrgescllschast Dresden veranstaltet ihr Faschiugsfcst in Gestalt einer Hochzcitsseier des Herrn Nicklisch aus Milkel bet Bautzen mit Frl. Pactmanyi aus Kescemet in Ungarn am Mittwoch, den 22. Januar. 8 Uhr. im Neustädter Kasino. Die Einladung verspricht !n launigen Worten den Gästen viel Vergnügen. — Künstlerkarneval 1913 am 24. Januar. Von heute ab befindet sich im Gebäude der Königlichen Akademie der bildenden Künste, Brühlsche Terrasse, eine Auskunfts stelle für daS Fest. Sprechstunden von 11 bis 2 Uhr täglich. — Der Kostümball der Dresdner Kegler wird diesmal in Form eines Chrysanthemensestes abgehaltcn. Die Kegler aller Herren Länder werden sich am 22. Januar in der japanischen Hauptstadt Tokio treffen und bei dieser Gelegenheit Seiner Sonnenherrlichkeit dem Mikado eine Huldigung Vorbringen. Feenhaft schöne Balletts und mun tere Geishas werden durch Gesang und Tanz die Kegler erfreuen, japanische Gaukler werden ihre Künste zeigen und die Festhalle selbst wird allerhand Neuheiten bringen. Das Programm des Kostümballes, der im «Tivoli" gefeiert wird, ist in umfassender Weise vorbereitet und verspricht wieder einen frohen, heiteren Abend. — Sparkaffenverkehr in Sachse». Im Oktober 1012 erfolgten 278481 Einzahlungen mit 34830738 Mk., 165 613 Rückzahlungen mit 35 503 745 Mk. Der Bar bestand betrug am Schluß des Monats 6 027 482 Mk. — Im städtischen Säuglingsheim fand am Sonnabend eine Schwcsternprüfung durch Herrn dirigierenden Arzt Professor Dr. Rietschel statt. Der Prüfung wohnten Frau Oberbürgermeister Geh. Rat Dr. Dr.-Jng. Beutler und Frau Professor Dr. Rietschel bei. Die Damen machten nach der Prüfung noch einen Rundgang durch die Räume der Anstalt, die sämtlich voll besetzt sind. — Eine sechsköpfige Einbrecherbande, die monatelang die Orte zwischen Dresden und Pirna unsicher machte, hatte sich jetzt vor dem Dresdner Landgerichte zu verantworten. Angeklagt waren: der 1801 in Kleinborthcn geborene, in Nickern wohnende Kutscher Maximilian Winkler, der 1802 in Oberschlesien geborene Handlungsgehilfe Ludwig August Kaluza, der 1886 in Rammenau geborene, dort wohnhafte Maurer Ernst Richard Gebauer, der 1800 in Leipzig geborene und wohnhafte Bauarbeiter Ernst Walter Orlamünder, der 1880 tn Etzenhof bei Am berg geborene Hausdiener Jakob Fröhler und der 1801 in Krostau geborene, in Nickern wohnende Bäckergehilfc Oskar Scheuerte. Zwei Komplicen, der Stallschweizer Walther und der Bauarbeiter Zollfrank, werden sich später zu verantworten haben. Orlamünder verbüßt gegen wärtig in Bautzen eine zweijährige Gefängnisstrafe, die ihm am 14. Mai 1012 vom hiesigen Landgericht wegen mehrerer Fahrraddiebstählc auferlcgt worden ist. Orla münder. Fröhler und Scheuerle sind von früheren Dieb stählen her miteinander bekannt und verübten gemeinsam am Abend des 0. März 1012 einen Einbruchsdicbstahl auf dem Stiftsgute tn Rippien. Während die beiden Kom plicen Wache standen, begab sich der ortskundige Schencrlc nach der Kncchtckammcr und stahl einige Kleidungsstücke und Lebensmittel. Am 14. Juni begingen Scheuerle, Kaluza, Walther und Zollfrank an demselben Orte einen gleichartigen schweren Diebstahl, wobei sie auch einen Schrank erbrachen. Die Beute war auch in diesem Falle nur sehr gering. Fröhler stahl Ende Juni in Gesellschaft s. k- Sv ' » S » S ff. sL 2. «