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»Zur schönen Königin." Roman von Käte Lind n er. irr. Kortisons.» Joachim van Swieien vertiefte sich in die eingelausene Post. Nachdem er das Dringendste erledigt und mit der Hausdame Frau Adrian alles zum Empfang der Gäste Notige besprochen hatte, verlieb er das Hau». Sin köstlicher Herbsttag. u»ie der Oktober sie unö schenkt, ehe er sich rüstet zum Scheiden, war heraufgezogen. In Rot und Gold flammten Bäume und Sträncher der Gärten noch, trotzdem die Fuße versanken in raschelndem Laub. Und blau und lachend spannte sich der Himmel, und die Sonne warf den Widerschein von all ihrer Schönheit auf die leuchtende Fläche der Alster, die mit ihren schaukelnden Schissen und Ruder booten ein bnntbewcgteS Bild bot. Dr. van Swteten betrat den Landungssteg, der, unweit von seiner Wohnung gelegen, soeben von einer Schulklasse bnntbemiitzter Jungen» gestürmt wurde. Mit ihm betrat eine dunkelhaarige, hochgewachsene Dame den Steg, die ein e:wa fünfjähriges kleine» Mädchen an der Hand führte, das durch den Ansturm der Knaben unsanft beiseite gestoben wurde. CS brach in ein erschrecktes Weinen auS und wollte durchaus wieder umkehren. Die Dame, offenbar die Mutter des KindeS. hatte alle Ucberredungökunst aufzubieten, um die Kleine zu beruhigen. MS der Dampfer anlegte, nahm sie das Kind auf den Arm und schritt hinter den lärmenden Jungen her. Wie ei» EngelSkopfchen lag das Gesicht an der Wange der Mutter. Blonde, seidenglünzcnde Ringel Gckclion umgaben da» rosige tkindergeiicht, das ein leuchtende» Gegenstück war zu der dunklen, schwermütigen Schönheit der Iran. Sie mar noch jung, aber die großen blauen Augen, die in einem seltenen Kontrast zu dem reichen schwarzen Haar standen, das unter dem sehr kleidsamen kleinen Hut hervorgnoll, hatten einen schmerzlichen Ausdruck. So, als wären in viel glückliches, frohes Leuchten hinein auf einmal herbe Erkenntnis gefallen und Leid ... Dr. van Swieten interessierte sich mit einer plötzlich erwachten Sympathie für die Fremde, die mit dem wieder leise plaudernden Kinde ihm gegenüber sab. War es ihre schwermutvolle Schönheit, die ihn anzog, oder die Art, wie sie mit dem Kinde sprach, er mußte immer wieder zu ihr Hinübersehen. Leise schaukelte das Schiss. Grünblaue tiefe Furchen zog eS in die silbern glitzernde Wasserfläche hinein. Heiser krächzend schossen eine Anzahl Möwen durcheinander, senkt«» dt« schimmernde» Schwinge» biS Hera» auf bt, Wellen und hoben sich wieder der Sonne zu. Da» Kind jauchzt« und klatscht« in dt« Hände. Wollte die leuchtenden Bügel fangen und hatte allen Kummer vergessen. Da» Schiss näherte sich dem jenseitigen Ufer. Die Klänge einer Musikkapelle mischten sich in das Stampfen de» an legenden Dampfers, wogendes Leben flutete auf der Pro menade, »»d die Hupe «ine» näher kommenden Auto» tünte unmelvdisch dazwischen. Da wetteten sich dt« Augen der Gegrutlbersitzenden wett und schrecken-voll. Ihr Arm um schlang. wie Halt suchend, da» Kind, und ein Zittern durch- lief eine Sekunde lang die schlanke Gestalt. Verwundert suchte Joachim van Swieten die Richtung ihre» Blicke». Durch das Slrabengewühl drüben kam langsam da» Auto vorüber. Iran Charlotte Janssvn sab darin. An ihrer Seite Jngebvrg. Ihnen gegenüber auf dem Rücksitz lehnt« Konsul Diuvara und neigte sich soeben, eifrig Konversation machend, zu den Damen hinüber. Joachims Brauen zogen sich finster zusammen. Graee HivrnS' spöttische Worte von neulich sielen ihm ein: Iran jansson versteht sich vorzüglich aufs Eheststen. Sein finsterer Blick streifte unwillkürlich die Fremde ihm gegenüber. WaL war ihr? Totenbleich, mit dem Ausdruck einer Medusa, starrte sie hinüber in da» Gewühl, in dem das Auto ver schwunden war. Und plötzlich neigte sich das schöne Haupt und sie drückte ihr Gesicht in die Locken deS Kindes hinein. Schon wollte Hans-Joachim anfspringen, fragen: Sind Sie unwohl geworden, gnädige Frau? Darf ich Ihnen be hilflich sein? Da hielt der Dampfer. Das Kind fabte nach ihrer Hand: „Mamt, wir müsien auSstetgen." Taumelnd richtete sic sich auf. Ein weher, verzweifelter Blick streifte Hans-Jvachims Gesicht, der eben respektvoll sich nähern wollte. Sie fabte schnell deS Kindes Hand: „Ja. komm, Daisy." Den Schleier über das Gesicht ziehend, strebte sie dem Landungssteg zu. Mitten durch die lärmenden Kinder drängte sie sich, das kleine Mädchen mit sich ziehend, da» sich furchtsam an die Mutter drückte. Dann war sie im Gewühl verschwunden. ,LVte merkwürdig das war," dachte Dr. van Swieten noch, als er schon über den Jungsernttieg dem In nern der Stadt zustrebte. Er mubtc eilen, Frau Adrian hatte heute die Dinerstunde für ihn. der Gäste halber, früher angesetzt. Pünktlich um fünf Uhr fuhr das Janssonschc Auto vor. Frau Adrian im schwarzen Seidenkleide, mit einem Spitzen häubchen aus den weißen Scheiteln, empfing an der Sette deS Hausherrn die Gäste. Sie stand seinem HanShalt schon eine ganze Reibe von Jahren vor. wurde von ihm sehr a^wagr. und ihr vereinsamtes Herz trieb einen heimlichen Kultu» mit ihm. Sr hatte dadurch eine lehr gemütliche und harmo- Nische Häu»ltchkeit. Seit seiner Studentenzeit kannte Fra« «drtan alle Gewohnheiten ihre» Herrn, seine Dtner» war,« in Herrenkreisen außerordentlich geschätzt, und dt« seine. de»ente Art der Geselligkeit, die er im kleinen KrrtS pflegte, «nterschted sich wesentlich von der, di« sonst «n Junggesellen- kreisen seiner Sphäre üblich war. Herr und Frau Peter Jansson. Jngeborg, Mi» Hiorn» und deren Gesellschasterin. Dir». Wilson, entstiegen dem «nto. Dt« Damen in eleganten sommerliche« Toiletten: Veler Jansson im Smoking und einem OrdenSdändchen im Knopf loch. machte trotzdem an der Seile seiner eleganten Frau den Eindruck eine» Maller» ober irgendeine» kleinen Ge schäftsmannes. Seine gedrungene Gestalt reichte Dr. va« Swieten kaum bi» an die Schulter. Er war in glänzender Laune und äußerte diese durch eine laut«, jovial« Jrvhltch- kett. Dr. va» Swieten reichte Frau Charlotte den Arm. „Meine Tochter ist seit Sonnabend verreist. Z« einer Frennbtn, die sie bringend auf» Land einlud. Da Liane in letzter Zeit sehr viel itber Kopfweh klagte, wird ihr die Lust- Veränderung vielleicht gut tun. Ich habe mir erlaubt, an ihrer Stell^Mtb Hiorn» mttzubrtnaen. die da» größte Inter esse daran batte, einmal in die Höhle de» Löwen etnbrtnge« zu dürfen." Frau Charlotte sab schelmisch lächelnd in sei« ernste» Gesicht. Kein Lächeln erheiterte e». Jngebvrg. die an ihrer Sette schritt, dachte bitter: Wie sehr er sich doch tn der Ge walt hat. Ober ist sie ihm mit all ihrer Liebe und dem gol denen Hintergrund doch gleichgültig? Tante Charlotte arrangierte so beflissen zwanglose Zusammenkünfte, und Graee — sie macht sich beinah lächerlich. Nur er bleibt sich immer gleich, äußerlich kühl bi» an» Herz hinan. Und mit einem leisen Gefühl de» Frohlocken» sah sie verstohlen zu Graee hinüber, die zwischen Peter Jansson und der Gesell schaftsdame ging. Die Engländerin hatte ihr so oft schon weh getan, sie verletzt, wohl absichtlich mit kleinen. bo»haften Sticheleien, llnd war sie nicht schuld daran, batz sie sich so gar nicht mehr batte freuen können ans den heutigen Tag, den sie doch einmal so heiß herbeigesehnt hatte? . .. lFortlrtzung folgt.» Otv Uuev ttsmkrsu ^nL."» L'r.NL7R«üH'. kauDbal^arden. A »der all »u hodsv. dadea^ dar«, loa»»- sr 8! «"> 6« A er d S Et vs Er o»n»r»iv»r«rsrung: vkl.IX »UiNNRNo, 0r»«el«n-l»e«10»r MraoN, ou«r«lr,a» », »«rnrue r.o»vd»ir» «r. r»a polnvr »It»r portwoln No<r»«Inv — LoNt«r N»Ict«ldvorr»«ln — Sof>»nnI,I»««m>»»Ii, — » r S d « « r u» « I n — »1« »orlon SNIIo«, Praia« tieferant »n UtLnkenkrugor ttauptxoscliÄkt: ^nnenstruke 9 Filiale: Lautrner Ltruke 9 lzttak>»rv«r»»ut«r N»d»t1 Jener- an» »ledeollchar» gm,,, xeaarNa geheim» M»u»ek«»»orr«i,. Kg Klein» und grob« 2Iilrtg, Gel-schrüuke. «chrrldmaschlaen. Waren- und Blicher-Schrilak». NlarmkaNr»,«. gadrik Nrnoia, Schiiferftrab» IS. one K6rp«rlo5men erkalte» Damen r tterren clurek rlle un6 v aoi Lrlrol - I<rsNnakruns skel» Palvar. Kal» KNnrvictir» Nairmlllei). klacd e-m 8W»S« a»r <ia> Ke«»« rum ^nldou Na« »aaichl. Küpper», amploliien. In v—ft dl» ZV Pia. Oevichtsaunaiim«. «arsnl. »»»»KINltM. Oria.-Pack. dl. ZV,—. 2»r Nur arloraart. yaaavun dl. 7V.—. vorlo «rlra. Vor kla^ak»»»-«» vlr^ gevarnt. 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