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An- tündiguneen aul der DnualieiteZriie A> Ps, : d,e U'ualli,e Zeile ausLea seit! bo Ps, , als Lmaeiandl Zeile «ü Ps« In Nummer» »ach San», und Ariern,,!» I ivaliiae Grmidjkil! NI Ps» aus Pnvalleilk «c, Pio. Llraltiae Zeile aus Lertieite und aie, ö nseiaudl so Piu. Auewurtwe Aui - ,:a,r nur ,r,r„ Ljurauadc.adluuu. ltrelesdl aller werden mlr io vcrechuel. gernivrechonichlusi' llluil I Nr. II mW Slr. LIISL Ssüe ckslisim! mit' EÄ Aiil'k tP»»K«>. LsniMs-SssAr: MoÄsr. D-««- Hubert Uiixlt'uiir -««4 L l- «ruiiu« IS I ilialc 4V,-NIui rst». s A 1.! ltlt.t'18 f-UsKl.'. t uu>j iu 5. Pont-, KIiivks»im8ek- ullä üriituliilioiuikrirtev. ^ A Svsto mW billigot« Vvrugsquslio für Aisäerverkituker.'AM K ß Kükarekerk L Tökne Ur«»»« >'!»»<>»», >»« »Ir«»»» »7 I Ugrkstßlt«» tttr Ltsentloostrvktioiiell v. Asscaillenßg» !« 8 I»a-» Lmukvdlvusrei, Luostucdmieäe. 6vxr. 1840. § S LEE: ^ «zL - üA V "7«..'^!'":' § U I» «au^pligpj, «an «r Marieustr. 32>> E iiu>.--,etuiwn. tur lliittuplviik-kiitxltultunu u. Vorroiikuno ote. Ill, >>, »U OlI»I ÜUlI«» Ma" t»> t»»>'i«-»si»'u»>«I*lü»'k."»» 4d Lu««««! - Agrar,scher Weltlongieß. GioWist Sergius c. Reform des matbeiii. Uuterricbts. Dinapur- Mutmaß! Witterung: H 1 <444^ Stickereien, sächsische Laudcspvlitik. Akademtiche Freiheit, Beignibeiterbewegung BZarin, trübe. vk»»», IO» I.»Ivv» Btn neuer Weltkongreß. „Agrarier aller Länder, vereinigt euch!" Diese Losung, die von Rout ouSgeht, wird in dem Augenblicke erhoben, in dem in Mitteleuropa die großen handelspolitische» Kämpfe, die Jahre dindurch vorbereitet und lange Zeit geführt worden sind, zum Abschluß gelangen sollen. Diese Kämpse bezeugen die Wirt- 'chastlichen Interessengegensätze, die die Volker voneinander trennen, insbesondere auch aus dem Gebiete der Landwirtschaft. Angesichts der unabänderlichen Tatsache, daß eS eine internatio- uale WirtschastSgemcinschast nicht gibt, daß nielmchr die Schutz zollpolitik den Zweck hat. die Gruuoverschiedeuheit der Pro duktionsbedingungen in den einzelnen Staaten zu berücksichtigen und einzelne nationale Wirtschaftszweige vor den Gefahren einer überlegenen ausländiickeu Kouki'rrenz sicherzustellen, muß zunächst jener von der Weltstadt am Tiber ausgehende Appell an die Harmonie und Solidarität der landwirtschaftlichen Inter essen, deren nationale Däf'ercnzierung ja gerade das Prinzip der neuesten Handelsvertragsära bildet, etwas sonderbar und fremdartig anmuten, wie ein Ruf aus einer lveit abliegenden Welt der Ideale, die hoch über dem Boden der realpolitischen Wirklichkeit schweben, ohne ihn jemals zu berühren. Mit der vor läufig noch ganz unklare» und verschwommenen Vorstellung eines land wirtschaftlichen Weltkongresses in Rom und des damit zu erzielenden WeltagrarinstitulS verbindet sich unwillkürlich der Gedanke des Haager Friedenskongress«-, jenes klassischen Beispiels eines weltfremden Idealismus, der die gesamte Menschheit mit dem ewigen Frieden beglücken will, ein Traum, dem alsbald die grausame Ernüchterung in Gestalt des- mörderischen Gemetzels gefolgt ist, dessen Schauplatz nunmehr über ein Jahr der ferne Osten Asiens ist. Tie neue internationale Konferenz, die im Mai in Nom zusammentrcteu soll, erscheint auch geeignet, die Erinnerung an den internationalen Arbciterschntz- kongxetz emporzurufen, der vor fünfzehn Jahren in der Hauptstadt des Deutschen Reiches tagte, von dem aber heule kaum mehr übrig geblieben als die verstaubten dickleibigen Protokolle in den Staatsarchiven. Der Eindruck, den daS Schreiben König Viktor Emanuels an den Ministerpräsidenten Giolitti zur Einberufung einer agrarischen Konferenz und einer internationalen Landwirtschafts, kammer in Rom allerwärts hervorgcruscn hat, war der der Ueberraschung. Außer einem engsten Kreise von Eingeweihten hatte sonst kein Mensch eine Ahnung von dieser Idee gehabt. Alle Vertreter der italienischen Regierung im Ausland sind an gewiesen. den Plan ihres Monarck>«n bei den Regierungen, bei denen sie beglaubigt sind, vorzulrgcn, und die italienischen Diplo- matrn haben sich beeilt, diese Anregung zur Kenntnis der srem- den Regierungen zu bringen. Es ist ein selbstverständliches Gebot der internationalen Höflichkeit, daß die verschiedenen Sou veräne mit allgemeinen Ausdrücken der Freundschaft und wohl wollender Teilnahme die Absicht des Königs Viktor Emanuel begrüßt und diesen dazu beglückwünscht baüen. Damit kann natürlich noch nicht bewiesen sein, daß bas Projekt, das auf die ursprüngliche Initiative des Amerikaners David Lnbin aus .Kalifornien der italienische Herrscher zu verwirklichen sucht, von vornherein als glückverheißend, als praktisch und fruchtbringend angesehen werden muß. Die vorläufig säst unabsehbaren Schwierigkeiten, Hindernisse uno die Fülle ungelöster und vielleicht überhaupt unlösbarer Fragen sind cs, die sich sofort aufdrängen, wenn man darüber nachzudenken beginnt, wie der königliche Gedanke zur Ausführung gebracht werden soll. Nur wenige Monate bleiben zur Vorbereitung des Kongresses übrig: denn dieser soll schon tm Mal lukammentreten. nm ein die Landwirtschaft der ganze» Erd« umfassendes Institut zu begründen, wie es >» seiner Art noch niemals zuvor dagcwesen oder inS Leben zu rnsen versucht worden ist. Die AuSsührbnriert Vorausgesetzt: welche Mittel, welche Ar beiten und nicht zuletzt wie viel guter Wille aller Beteiligten und unmittelbar Interessierten gehört dazu, um nur die Fundamente zu einer Einrichtung zu legen, die nach der bisher vorliegenden Programmskizze berufen sein soll, olle Aufgabe» in den Bereich seiner Wirksamkeit zu ziehen, bei denen landwirtschaftliche Inter essen von irgendwie internationaler Bedeutung und Tragweite i» Betracht kommen oder in Betracht kommen können. Auch der Laie wird sich ungefähr ein Bild machen von der Größe der Leistungen, die dem geplanten Agrarinstitut zugedacht sind, wenn einig« der wichtigsten Funktionen aufgezählt werden, die rS dereinst verrichten soll. Gedacht ist » a. an die Einführung einer internationalen ProduktionS-. Ernte- und Konstimstatistik. Ins Auge gefaßt ist weiter die internationale Bekämpfung von Tier seuchen und Pslanzenkrankheiten. Zur Pflege des Vcisicherungs- wesen- sollen internationale Gesellschaften gebildet werden, die durch eine ausgedehnte Risikoverteilung die Prämiensätze. in erster Linie für Hagelichaden. ermäßigen können. Gemelntame Vcrein- danmgen sollen für Forstlchutz und gegen die Verfälschung der landwirtschaftlichen Produkte getroffen werden. Protektiert ist außerdem die internationale Regelung der Fragen der EInwande- »mg landwirtschaftlicher Arbeiter. Da» Programm sieht di« Schaffung eines internationalen Arbeitsbureaus vor, das über Nachfrage und Angebot auf den einzelnen Aibeitsmärkten zu unterrichten vermag und mit dem noch eine landwirtschaftliche Ver suchsstation und ein meteorologisches Zentraltlisiitiit zu verbinden ist. Produktion. Verkauf und Kredit sollen durch Ausbildung des landwirtschaftlichen Genossenschaftswciens gefördert werden. Ein so umfassendes Programm enthält zweifellos mancherlei. waS der Beachtung wert ist und auch als realisierbar gewürdigt zu werde» verdient. Im allgemeinen aber wird man bestreite» müssen, das; daS PraktischeBedülwis oderauch nur das platonilche Verständnis dastir in überwiegendem Maße Vorbauden ist, die landwirtschaftlichen Interesse» aus internationalem Wege zu pflegen und zu fordern. Innerhalb der Grenzen des Teustchen Reiches wird jedensallS die Auffassung voihenichen und aus absehbare Zeit maßgebend bleiben, daß die wichtigsten Agrarfrage», von denen das Wohl der deiistchcii Landwirtschaft nbhängt, in der Hauptsache nur im Rahmen der nationalen Gesetzgebung gedeihlich gelöst werden können. Das schließt gewiß nicht aus, daß aus einigen speziellen Gebieten, die indes verhältnismäßig immer nur eine ickiindäre Bedeutung beanspruchen können, ein Institut der ge dachten Art, d. h. internationale Mittel und Vereinbarungen Eripricßliches wirken können. Aber ein internationaler Bund der Landwirte! Das klingt wie scharfe Ironie, wie Sarkasmus, wenn man sich die spezifisch nationale Grundlage des deutschen Instituts des Bundes der Landwirte vergegenwärtigt. Glück und Segen dringen soll eine solche internationale Genossenschaft der Landwirte, in Wahrheit aber würde sie, wenigstens vom deutschen Standpunkte aus beurteilt, eine Narurwidrigkeit sein, die bei der Verschiedenheit der agrarischen Existenz bedingungen der verschiedenen Länder notwendig dahin fuhren müßte, «den Sieg der Stärkeren zu besiegeln uno die Schwächeren, die sich jetzig durch unentbehrliche Zollschranken zu schützen und zu erhallen suchen, dem Untergänge rettungslos preiszugeben. Nach den Intentionen König Vikror Emanuels wil der zahlreichen landwirtschaftlichen Bevölkerung die Erreichung des höheren Wohlstandes ermöglicht werden, den andere arbeitende Schichten schon erreicht haben. Zu dem Ziele, dos hiermit gesteckt ist, gelangt man aber schwerlich auf den Bahnen einer internationalen Agrarpolitik, so wenig wie sich seither der Gedanke vom allgemeinen und ewigen Frieden durch internationale Kongresse und Einrichtungen hat verwirklichen lassen. Wenn gar das zu gründende römische Weltinstitut als „internationales Landwirtl'chastsparlament" bezeichnet wird, so kann das nicht zu seiner Empfehlung gereichen, sondern muß die Kritik geradezu herausfordern. Der Gedanke eines solchen Parlaments, das die Gesetzesvorlagen über agrarische Angelegen- besten in den verschiedenen Staaten oorbereiten soll, ist nach Lage der Tinge einfach absurd: käme es jemals zu stände, was niemals der Fall sein wird, so würde es nur zu dem Zwecke bestehen, den Betveis seiner Existenzunmöglichkeit zu erbringen. In den Instruktionen, die Italiens Vertreter erhielten, um die Teilnahme der anderen Mächte zu dem römischen Landwirt- schaftskongreise zu veranlassen, heißt cs u. a.: die landwirtschast- liclxe Bevölkerung lebe zerstreut und sei dadurch noch nicht zur Kenntnis ihrer Macht gekommen, wie sie das dicht lebende städtische Proletariat durch seine Organisation bereits erlangt habe. Es gelte nun. die Kräfte der Landwirtschaft zu sammeln und zu ordnen und durch ihre Organisation die größte Macht zu bilden, die se die Erde gekannt habe, und sie der organisierten Arbeiterklasse entgegcnznstcllen. Die ländliche Bevölkerung sei überall politisch unterdrückt und wirtschaftlich auSgebcutet. Hierbei ist offenbar vornehmlich an italienische Agrarverhältnisse gedacht worden, und es läßt sich der Verdacht nicht ganz abwehrcu, daß das zu schaffende internationale Agrarinstitut in Nom wohl dazu dienen soll, in erster Linie die nationale Landwirtschaft Italiens auf eine höhere Stufe der Entwicklung zu heben. Es ist dock nur natürlich, daß dem italienischen Monarchen seine Pflichten als fürsorglicher Landesvatcr ungleich mehr am Herzen liegen, als die Absichten, die internationale Landwirtschaft zu beglücken, die es eigentlich gar nicht gibt. Und hieraus erklärt sich auch die ver schwommene Phrasenatmosphäre, worin das neue Wcltbeglückuugs- ideal schwebt. Die hochherzigen Impulse König Viktor Emanuels sollen gewiß nicht einen Augenblick in Frage gestellt werden, aber über die hehre Friedensbotschaft im Gründungs- Prospekt, wonach das geplante römische Weltinstitut in seinen Wirkungen unausbleiblich zur Erhaltung des Friedens beitragen soll, kann man doch nur mit skeptischem Lächeln zur Tagesord nung übergehen, zumal der schwülstige Kommentar italienischer Blätter, die in der projektierten Einrichtung die Humanität, die Zivilisation, die Gerechtigkeit, die Brüderlichkeit und vieles andere nicht minder Schöne und Edle verkörpert sehen, die neue inter nationale Kost nicht schmackhafter werden läßt. Das Moskauer Attentat. Die neueste Explosion der revolutionären Leidenschaften in Rußland, der erfolgreiche Anschlag, der soeben in der alten moskowitischcn Hauptstadt Moskau auf das Leben des Groß- fürsten Sergius verübt worden ist, beleuchtet wie ein greller Blitzstrahl die dumpfe, noch immer gewitterschwangere Atmo sphäre im Zarenreiche. Die umstürzlerische Bewegung ist, wi es in den letzten Tagen den Anschein hatte, noch keineStvcg > zum Stillstand gekommen; in jedem Augenblick können neu.- Katastrophen hercinbrecheu und abermals finstere blutige Tag - über das ruffijche Reich bringen. -Auf Seite der Machlhao- wie der Unterdrückten herrscht der Terrorismus, und victleick: ist die verhängnisvolle Wirkung des Verbrechens, das in Mar kau von den Propagandisten der Tat begangen worden ist, die, daß das System der Gewalt und des Schreckens hüben und drüben eine weitere Verstärkung erfährt, deren Folgen sich vor läufig noch nicht ermessen lassen. Es ist bezeichnend, daß dos Opfer des Moskauer Atten tats der Großfürst Sergius geworden ist, der bisherige Genera! gouverneur der zweiten Hauptstadt des Zarenreiches. Groß fürst Sergius war ein überzeugter Vertreter der starren, unab- änoerlichcn Autokratie, die allenfalls innerhalb dcs bestehenden Systems zeitgemäße Reformen gewähren will, aber allen For derungen nach konstitulivnellen Neuerungen irgendwelcher Art unbeugsamen Widerstand entgegensetzt. E.r hat sein Leben für seine Ueberzeugungeu taffen müssen als der hervorragendste Erbe der Traditionen seines Bruders, dcs Zaren Alexander III., als Vertreter des Sclbstherrichertums, das er als Organ des kaiser lichen Gouvernements aus einem der wichtigsten Posten des Reiches mit unerbittlicher Strenge, wenn auch nicht gerade mir Plehwescher Brutalirät, gewahrt und ausrechterhalten hat. Der Ermordete galt im Kreise der kaiserlichen Familie als der Führer derjenigen entschiedenen Richtung, die die Gewährung einer Verfassung als eine schwere Gefahr für die Einheit und Größe des Zarenreiches erachtet und aus der Besorgnis vor schwäch licher Nachgiebigkeit oder vor einem Paktieren mit den liberalen Strömungen niemals ein Hehl gemacht hat. Großfürst Sergius, der ein Alter von nahezu 48 Jahren erreicht hat, war ein Onkel und Schwager des regierenden Zaren Nikolaus II., der dritte Sohn Kaiser Alexanders II. Vermählt war er mit einer älteren Schwester der Kaiserin Alexandra, der geborenen Prin- zessin Elisabeth von Hessen und bei Rhein, die jetzt im Alter von über 40 Jahren steht. An »cucsteu Meldungen über das Attentat liegen noch fol gende vor: Petersburg, 4 Uhr 15 Min. nachmittags. Aus Moskau wird telephoniert: Als der Großfürst Sergius vom Historischen Museum nach dem Kreml fuhr, wurde der Wagen beim Justizpalast von zwei Personen in einer Droschke erwartet. Als der Großfürst den Justizpalast passierte, folgten sie dem Wagen. Tie Bombe wurde unter den Wagen geworfen. Eine starke Explosion erfolgte. Ter Wagen wurde zertrümmert, der Großfürst getötet. Die Mörder wurden verhaftet. Einer von ihnen ist schwer verwundet. Ferner wurden mehrere Studen ten verhaftet. Petersburg. 5hs> Uhr nachmittags. fAussührlichcre Meldung.) Heute nachmittag 3 Uhr passierte Großfürst Sergius in Moskau zu Wagen, vom Nikolaus-Platze kom mend, den Scnats-Platz. Hinter der Equipage fuhren zwei Droschken. Ms die Kutsche sich dem Justizpalast näherte, kam ihr ein Schlitten mit zwei Männern in Zivilkleidung entgegen. Der eine trug einen Arbcitsanzug. Am Justizpalast ließ der Schlitten die Equipage vorbeiiahrcn. In diesem Augenblicke wurde eine Bombe unter die Kutsche geschleudert. Die Explosion war so heftig, daß alle Fensterscheiben im Justizpalast zersplitterten. Der Wagen wurde vollständig zertrümmert. Die Pferde liefen davon. Die Volksmenge auf dem Platze sammelte die Holztrümmerstücke und Stoffreste auf. Der Großfürst war sosort tot: der Kopf und die Beine waren vom Rumpf getrennt, die Kleider zerrissen. Der Kutscher, der schwere Brandwunden erhalten hat, starb auf dem Wege zum Krankeichause. Am dem Platze liegen die Räder der Equipage. Die Explosion wurde weithin vernommen. Die Mörder sind verhaftet: de, eine sagte: „Ich macke mir nichts daraus, meine Arbeit ist getan!" Der Name des Mörders ist unbekannt. Nach einigen Augenblicken begann die Menge sich an dem Tatorte auzu sammeln. Das Tor dcs Kremls wurde geschloffen. Auf dem Roten Platze veranlaßt« die Menge eine Kundgebung gegen die Studenten, die geprügelt wurden, und zwar In solcher Weife, daß ein beim Justizpalast angestellter Beamter dazwischen trat und veranlaßt,:, daß mehrere Personen verhaftet wurde«. Es wurden dann Proklamationen unter die Menge geworfen. WS die Großfürstin Sergius die Nachricht von dem Ereignis er fuhr. begab sie sich sofort an den Tatort. Die Ucberrestc de« Grotzsürstcn Sergius wurden aiffgelesen und nach dem Nikolaus- Palais gebracht. Neueste Drahtmcl-nufltn vom 17. Februar. Preußischer Landtag. Berlin. tPriv.-Tcl.) Das Herrenhaus nahm heute den gestern an die Kommission zurückverwiesencn Gesetzentwurf über Maßnahmen zur Regulierung der Hochwasser-, Deich, und Vorslutverhältnisse an der oberen und mittleren Oder im wesentlichen in der Fassung des Abgeordneten hauses an. Unter den dann zur Beratung stehenden Petit»«!«»