Suche löschen...
02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 29.06.1905
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-06-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050629020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905062902
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905062902
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-06
- Tag 1905-06-29
-
Monat
1905-06
-
Jahr
1905
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
>aum l rin errn rat- ist. rlich folg« tter» war L st'ge pelle irek- ffige ngt- an ahlt. hren wen rr n. »reu- am rlin, bera, check, ram- r am >mm, Lach, Pt- Aus- AuS- iahn- usw., Lnde, düng irten l der INtzs- den An». etzter Bar- eiSts- Eni- e der «stk» vres- vres- erten alten nd j« astet, ter- da- tagen n z« chutz- Ä>ter heute MNs- Es stletse 'perrt tümer r Be- aeren d der Her- vor- chung dor- r der 8 vor sogen. A>» über, e fstä» :r des t aus n ihn n sich ettung tellten Stis- ag am irftige frier- Die iedrrch e vom Xmitz- »edenk- tseinen Oberst- ograph lmher- ». A» Volks- sncihme aaend« »n die lest die.pt- erb« » <Se- di« ans «rund der ßß 44 und 44» d«r Gewerbeordnung tellt werden. Di« AmtSkauptmannschaft lehnte die AuS- unL der^Karten ab, da der Gesuchsteller nach leinen Angaben ungen auf Waren suche, sondern durch die Photo- Ausnahme derettS zur Anfertigung «ine« schon be- ten Bildes aelange. Der hiergegen bei der SrecShaupt- schast eingelegt« Rekurs hatte ebenfalls keinen Erfolg, aller au« einem anderen Grunde. Da« VerwaltungSgcmcht sah Mich den Vertrag, den der Kläger mit seinen Kunden ab- »ießt, nicht als «lnen Kauf-, sondern als einen Werkvcr- . gSvertrag an, auf den die angezogenen Paragraphen der .»werbeordnung nicht angewendet werden konnten, weil «S sich nicht um Waren, sondern um gewerbliche Arbeiten handele " erhob hiergegen die 2 zer, solange er ein stehendes Gewerbe betreibt, die Ausstellung vonGewerbelegatimationskarten nicht versagt wtrden darf. AuS der Urteilsbegründung geht hervor, daß da« Verlangen nach einem derartigen AusweiSpapler bereit« durch den Willen des Antragstellers, derartige Geschäfte ab- schlicken zu wollen, gerechtfertigt werde. Aus welche Weise . sein Gewerbe auszuüben gedenke, könne der Gewerbepolizei ^ichgültig sein. Nähere Angaben hierüber zu machen, sei Kläger eschel-en, derartige Angaben überhaupt A nn nicht verpflichtet gewesen, habe er eS aber dennoch, wie getan, so sei deshalb noch nicht einzusehen, warum er als diejenigen fahren solle, die unterlassen. —* Landgericht. , . Der im Jahre 1862 in Wahns. dorf geborene, in Radebeul wohnende Maler Ernst Trau- gott Jacob hat sich vor der Berufungsinstanz wegen Vergehens gegen das Vereins- und Versammlungsrecht zu verantworten. Er wurde deshalb am 7. Januar vom hiesigen Schöffengericht zsl 40 Mk. Geldstrafe verurteilt. Die von dem Angeklagten eingelegte Berufung wird verworfen. Jacob hatte für den 4. November und 2. Dezember öffentliche Arbeiter-Äerfamm- langen einberusen, dazu für die erste keine polizeiliche Erlaubnis eingeholt und in der anderen die Arbeiter in hiesigen Zncker- warenfabriken zum Boykott cnffgefordert. — Der 1873 in Langenburkersdors geborene, in Radeberg wohnende Kaufmann und Butterhändler Ernst Hermann Julius Benad bat sich vor dem Berufungsgericht nochmals wegen brieflicher Beleidigung zu verantworten. Der Angeklagte steht in scharfer Konkurrenz inst einem anderen Radeberger Butlerhändler. Letzterer erhielt am 1. Dezember 1904 einige anonyme Postkarten, auf denen ganz gemeine Schrmpsworte und der Vorwurf des unlauteren Wett bewerbs enthalten waren. Am 5. April stand B. als Angeklagter vor dem Schöffengericht Radeberg: er bestritt, der Verfasser oder Absender der beleidigenden Postkarten zu sein. Der Schuld beweis galt jedoch für erbracht, woraus der Angeklagte zu 200 Mark Geldstrafe oder 20 Tagen Gefängnis verurteilt wurde. Nach erneuter Beweisaufnahme verwirft die zweite Instanz die vom Angeklagten eingelegte Berufung. — Amtsgericht. Der 17jährige Markthelfcr Paul Waller aus Leipzig trat nach seiner Entlassung aus der Landes- stvafanstalt Bautzen, in der er wegen Unterschlagung auf 6 Wochen interniert war, in Dresden in Stellung. Am Psingst- helltgabend erhielt er den Auftrag, einen Geldbrces zur Post zu tragen: diesen öffnete er und entnahm ihm einen Hundert markschein. Einen noch beiliegenden Wechsel über 300 Mk. und weitere 50 Mk. in Papier sandte er dem Adressaten. Waller hatte wöchentlich 9 Mk. bezogen; mit diesem Lohne war er nicht ausgekommen, es waren daher 15 Mk. Schulden entstanden, die er beglich. Dann fuhr er nach Leipzig, um eine Kiste Zigarren rin Auftrag« eines Bekannten an des letzteren Ver wandten abzugeben' seine ebenfalls in Leipzig wohnenden Eltern besuchte er der dieser Gelegenheit nicht. Waller fuhr vielmehr fort wieder noch Dresden und ver» «iertage schrieb er seinem Prinzipal stkarte mit der Mitteilung der von „ sich nach seiner Wohnung, . damit ferne Wirtin keinen Wind bekäme. Anstatt der Antwort erschien dann bei Wäller ein Kriminalgendarm, der dem jungen Bursch«» das noch vorhandene G«ld — etwa 30 Mk. — ab nahm und ihn in Untersuchungshaft aMhrtc. Der geständige Angeklagte erhält 8 Wochen Gefängnis. Aus den amtlichen Bekanntmachungen. Jda Emilie Planitzer, hier, hat ihr Amt als Stadt. Hebamme niedergelegt. «vasserftand ver «lve «nv Moldan. Budiveis Nrag Pardubitz Mffnik Leitmeritz Ausffg Dresden 27. Junt —2 fehlt 4-2 - 58 - 1,- 26 — 162 2S. Juni — 8 fehlt 0 — 57 — <7 — 26 — 16t Zur schwedisch-norwegischen Unionskrisis. Die schwedische Zweite Kammer verwies in ihrer Sitzung am Montage de» Rcgierungsentwurf betreffend Vor verhandlungen mit dem norwegischen Stortlnng an einen Aus- schuk. Im Laufe der Debatte erklärte der Justizminister, man sei darin einig, Norwegen nicht mit Machtmitteln zur Union zu zwingen. Was die von Schweden zu stellen den Bedingungen angehe, so dürften nicht unmögliche Schwierigkeiten gemacht werben; andererseits mutzten aber die rechtmäßige» Interessen Schwedens gewahrt werden. Der Mi nister weist sodann den Vorwurf zurück, der Rcgierungsentwurf sei eine Schwäche gewesen. Gerade das Gegenteil sei der Fall. Wenn die Regierung die Besonnenheit verloren und auf die vielen Stimmen des Unwillens und der Erbitterung gehört hätte, würde sie aus einen gefährlichen Weg geraten sein. Im weiteren Ver laufe der Sitzung forderten verschiedene Redner militärische Rüstungen, um jedermann klar zu machen, daß es Schweden mit feinen Forderungen ernst fei. Der Staatsmnrister Röm stedt führte aus: Nachdem Storthingbeschlntz vom 7. Juni gebe e- nur zwei Wege für schweben, entweder es mützte zu Macht mitteln greifen, oder an der Unionsauflösung Mitwirken. Der Wunsch, zu Machtmitteln zu greifen, werde kaum von jemandem gehegt: allein es seien Forderungen ausgestellt, deren Festhalten zu solchen Maßregeln führen mutzte. Der rechtmäßigste Zorn darf unS nicht zum Kriege veranlassen. Was würden wir dabei ge winnen? Die Vereinigung in der eine» oder der anderen Form mit einem besiegten Norwegen kann für Schweden keine Vorteile mit sich bringen, sondern im Gegenteil nur die größte Gefahr. Unsere Ehre fordert zu allererst, baß wir die Angelegenheit mit Ruhe prüfen und kluge Selbstbeherrschung beobachten. Wenn nicht Weitergehende Mittel angewendet werden sollen, gibt es Frieden . .. . , minister wies schließlich in bestimmter Weise die Behauptung zurück, daß der cstand der Regierung von dynastischen Interessen beeinflußt sei. In der gestrigen Sitzung der Kammer führte Hammarskjöld auS, die Handlungsweise des norwegischen Stortlnng sei in ganz Schweden als die größte Rechtskränkung aufgefaßt worden. Die Station habe einen Schlag ins Gesicht erhalte», aber sich dagegen erhoben. Redner tadelt die Regierung, weil sie nicht ans vie Stimmung des Volkes gehört habe. Er (Redner) sei kein Freund von Anwendung von Machtmitteln, am wenigsten des Krieges, ab« das äußerste scharfe Mittel sei ihm lieber als daß Schweden sich mit Füßen treten lasse. Im weiteren Verlaufe der Debatte erÜLrt Justlzminister Berger, man sei darin einig, Norwegen nicht mit Machtmitteln zur Union zwingen zu wollen. Was die men werden. Der Minister weist sodann den Tadel, daß der lierunaSentwurf nickt die Bedinaunaen näher anaebe. als un- selbst diese Bedingungen in allen Einzelheiten bestimme, r Storthings-Beschluß vom 7. Juni bekannt geworden sei, er Unwillen und Erbitterung in Schweden hervorgerufen. hätten gefordert, daß kräftige Maßregeln gegen Norwegen Affen würden. Der Regierungscntwurf sei als Schwäche auf worden ; daS Gegenteil sei der Fall, denn eine Schwäche wä« eS gewesen, wenn die Regierung den vielen großen und kräftigen Worten nachgrgeben hätte. Man würde dadurch auf überwiesen. LageSgeschichte. X Deutsches Reich. Der Kaiser hat dem Admiral ä In »urtv ».Knorr daS folgende Telegramm von Bord der „Hohcn- llern" -ugehen lassen: «ES tut Mir herzlich leid, daß Ihre esundheit eS Jhnesi nicht erlaubt heute in Klei zu sein. Ihre üste habe Ich ver Marineakadcmie nun mit dem Wunsche über- -den, daß dem jungen Nachwuchs Ihre tapfere und zielvewußt« altung allezeit vorbildlich Irin möge. Von Herzen wünsche Ich ldige Wiederherstellung, und daß Sie noch viele Jahre ng selbst schauen, können, weiche Ihr dankbarer Kais Unterredung mit dem Sekretär des belgffcben Königliche! Jachtklubs, Herrn Guiser, diesem zugesagt hat, den Titel eines Ehrenmitgliedes des Jachtklubs anzunehmen, sowie den „Meteor" zu den Regatten nach Ostende und Vlissingen zu entsenden, große Befriedigung hervorgerufen. Es ist noch ungewiß, ob der Kaiser persönlich an Bord der „Hohenzollern den Regatten beiwohnen wird. Sollte dies zutrefscn. jo würden Schritte «in geleitet werden, den Kaiser zu einem Abstecher nach Antwerpen zu veranlassen. x Wie verlautet, wird der Kaiser an dem morgen im Ratswelnkcllcr zu Lübeck stattfindenden Rcgattafrühstück persön lich trilnehmen. In den Vorjahren ließ sich der Monarch bekannt lich bei dieser Gelegenheit stets durch den Prinzen Heinrich vertreten. x Zur Beratung der Berggesetznovelle im Herren hause beantragten dre Konservativen eine Resolutton, die Maß nahmen verlangt, welche geeignet sind, den Kontraktbruch, insbesondere soweit öffentliches Interesse obwaltet, unter Strafe zr> stellen, der Aufforderung dazu entgegenzutreten und die A r - bettswillige» zu schützen. x Die „Berl. Polit. Nachr." melden, daß die Staatsregic- mng der Verstärkung der Nahrungsmittel-Kon trolle volle Aufmerksamkeit zuwendet und Verhandlungen cin- leitete, die auch die Frage einer Reichszcntralbehörde für die Ueberwachuira des Nahrungsmittclverkehrs umfassen soll. X 150 Teilnehmer an der Sonderfahrt des Deutschen Flottenvereins wolMten den Veranstaltungen der Kieler Woche bei und begleiteten die Wettfahrt nach Eckernsörde. Tie Wciterfahrt erfolgt nach Sylt und Helgoland. X Frankreich. Im Senat brachte der Justizminister eine vom Ministerrat beschlossene Amnestievorlage ein. Die selbe wurde einer Amncstiekommission überwiesen. Tiefe Kom mission beriet über den ihr zugewiesencn Entwurf betreffend de» Erlaß von Strafen wegen Konkursvergehen und beschloß, denselben mit dein Streikvergehen betreffenden Teil der einge- brachten Amnestievorlage zu verbinden. x Schwede». Der König stellte den Blättern ein Schreiben zu. in dem er für alle neuen Beweise der Treue und Liebe, die er von Tausenden empfangen habe, seinen Dank aus spricht. Er habe in den letzten Tage» aus Anlaß der Vermählung feiges ältesten Enkels viele Beweise der Teilnahme erhalte», die ihm zur aufrichtigsten Freude gereicht hätten und für die er herzlich danke. X Rußland. In dem Vorort von Odessa Peremp ver sammelten sich 2000 Arbeiter, um über das Eintreten in den Ausstapd zu beraten. Als Militär anrückte, wurde es aus der Menge mit Steinen beworfen. Die Truppen feuerten sofort und erschossen zwei und oerwundeten eine Person. Jetzt besteht in Odessa ein allgemeiner Ausstand. Die Arbeiter ziehen in roßen Hausen durch die Straßen. An vielen Stellen spannen ie die Pferde der Pferdebahnwogen aus und verhindern den rkehr. Alle Läden sind geschlossen. Vermischtes. le üblich, um 12 Uhr den Matrosen das Mil viert", d^b., es wird in großen Gefäßen bereit d Jan Maat holt sich seinen Teil in seiner 8 Mittag ge Back. nach . . und befolgen mußte. Wenn das Spielen auch eine Prioatsache sei, so stellten sich die Abmachungen trotzdem als Diensthand, lungen dar. Der Angeklagte wurde wegen Gehorsamsverweige- rung zu 14 Tagen Mittelarrest verurteilt. ** lieber die Schreckenstage in Lodz wird der „Franks. Ztg." berichtet: Die Gewalttätigkeiten der Dragoner und Kosaken, die am Mittwoch abend während einer großen sozialistischen Demonstration ganz unerwartet die nach Tausen den zählende Volksmenge umzingelten und mehrere Salven auf sie abfeuerten, wobei 32 Personen getötet und etwa 200 verwundet wurden, ries eine ungeheure Erregung unter der Bevölkerung hervor, die sich am D o n n e r s t ag bereits in mehreren Rache- alten Luft machte. Schon am frühen Morgen wurde in der Nähe einer Postfiliale ein Kosak erschossen: dies gab das Signal zu weiteren Angriffen aus Polizei und Militär. In den Nach mittagsstunden sah man Kosaken, Dragoner und Infanterie die Straßen durchziehen. Auf der Srednia-Straße wurden auf eine Kosakcnpatrouille von den Dächern herab Schüsse abgegeben und Steine geworfen, wobei 6 Kosaken getötet und mehrere verwundet wurden. In der Stadt entstand eine unbeschreib liche Panik, da man blutige Zusammenstöße befürchtete. An den Straßenecken ertönten von Zeit zu Zeit Schüsse, die vom Militär erwidert wurden. Auf einige Droschken, in denen man Offiziere oder Polizeibeamte vermutete, wurde mehrmals ge schossen. Bei Eintritt der Dunkelheit erstarb fast alles Leben auf den Straßen, die sehr spärlich erleuchtet waren. Nur in den Kaffeehäusern herrschte reges Leben, niemand wagte sich aber auf die Straße. In den späten Abendstunden erzählte man sich bereits, daß an verschiedenen Stellen der Stadt Barrikaden erbaut würden. Die ganze Nacht vernahm man nur das Knattern von Gewehren und Revolvern, das die Panik noch stei- aerte. Freitaa erreichte die Aufregung bereits den Kulmiua- nicht, auch jah man nur wenige Droschken. Der größte Teil der Läden und Magazine war geschloffen, an manchen wurden Brettewerschläge angebracht, in den meisten Jndustriewerken und Fabriken ruhte die Arbeit. Alles drängte sich auf den Straßen; um 8 Uhr morgens waren bereits viele Querstraßen durch Barrikaden abgesperrt und von jeglichem Verkehr abge- '^nitten. Etwa um Sv» Uhr wurden sämtliche Geschäftslokale. vollständig gehencmt. Um diese Zeit begann man mit dem Ban von Barrikaden aus der eigentlichen Verkehrsader der Stadt, der Petrikauer Straße. Männer, Frauen und Kinder rollten und schleppten aus den naheliegenden Hosen Kisten, Tonnen. Müll- und Rollwagen und alles, was nur zu bekommen war, und hausten sie auseinander. Im Nu bedeckte sich die Straße mit einem Retz von drei Meier hohen Barrikaden. Tie Tele phon- und Telegraphendrähie wurden zerrissen und die Straßen- laternen fast überall zertrümmert. Auch aus den anstoßenden Straßen waren 'Barrikaden errichtet. Hie »nd da erschienen Redner aus den Barrikaden, die stammende Reden an das Volk richteten und cs zum Kampfe gegen die Regierung aufforderten. Inzwischen machte sich ein Hause an die Branntwetninonopol- lciden heran und setzte sic in Brand. Ter größte Teil der Mono polläden ist ausgebrannt, eins Postsiliale wurde auSgeplündcri. Bis etwa 1 llhr mittags dauerte der Zustand völliger Anarchie, Um diese Zeit erschienen von allen Seilen Truppen, die hinter den Barrikaden Aufstellung nahmen und zu schießen begannen. Alles drängte sich zu den Torwegen, flüchtete in die Höfe. Tie Stadt glich einer belagerten Festung. Die Gewehre krachten in einem fort; es wurde in die Fenster, aus die Baikone, in die Torwege gefeuert. Inzwischen machten sich die Soldaten daran, die Barrikaden wegzuräumen. In zwei Stunden waren die Straßen gereinigt. Natürlich begehen nicht allein die Kosaken und Dragoner scheußliche Roheiten. Auch streikende Arbeiter beflecken sich durch Verbrechen. Daß im Kampfe auch Vitriol verwendet wurde, ist bereits bekannt. Am Donnerstag obend überfielen, wie der Reutersche Korrespondent meldet, Arbeiter einen ahnungslosen Kosaken und schnitten ihm mit seinem eigenen Säbel die Kehle ab. Derartige Norkommnisse müssen natürlich auch das Militär in die größte Wut versetzen. Tie Pferde der Kavallerie stürzten bei den Attacken über die Trübte, die man über die Straßen gespannt hatte. Wenn aus Häusern gefeuert wurde, so hatten die Insassen keine Schonung zu errvarten. Tie Kosaken, die vor der Eisenbahn standen, zeigten sich besonders rob. Sie erschossen drei Marktweiber, die auf dem Wege nach Haus begriffen waren. Wie der Reutersche und andere Korrespon denten berichten, plündern die Kosaken die Leichen der Gefallenen ans. Unter den Getöteten ist auch eine Berliner Dame, eine Fabrikantcntochter Ziebart. die bei Verwandten in Ädz zu Besuch war. Sie wurde ans der Straße niedergeschoffen. ** In Chicago wurde ein Deutscher namens Georg Bartholomäus verhaftet. Er soll ein Bauunternehmer aus Kassel sein und Fälschungen in Höhe von 100 000 Mark begangen haben. Schiffsbetveqnngen. Nörddeulscher Lloyd. lMitpcieilt von Fr. Lremermann, cSeneral.Agentnr, Prager Straße 4».) „Prin, Eitel Friedrich" 27. Juni von Souibamvton abaeg. „Bremen" 27. Juni i» Newuork angek. „Kaiser Wilbekm der Große" 27. Juni in Newvork angek. „Kronprim Wilhelm" 27. Juni von Newyork abgeg. „Helgoland" 27. Juni von Bigo abgcg. „Prinz Heinrich" 27. Juni in Suez angek. „Gneisen«»" 27. Juni von Genua abgeg. „Sachsen" 27. Juni in Nagasaki angek. „Rhein" 27. Juni in Nagasaki angek. Hamburg. Amerika-Linie. „Macedonia" 27. Juni von Colombo nach Dschibuti abgeg. „Si. Domingo", nach Weftindien, 26. Juni von Bigo abgeg. „Dortmund", von New Orleans, 26. Juni Lizard paff. „Prinz Waldemar", von Wltelbrasilien, 26. Junt St. Vincent paff. „Po seidon" 26. Junt in Libau angek. „Savoia", von Westindien, 28. Juni aus der Elbe angek. „Meteor" 26. Juni in Hellesplt angek. „Caledonia", nach Weklindien, 27. Juni in Antwerpen angek. „Albingia", nach Mexiko, 26. Juni rn Havre angek. „Batavia", nach Newyork, 26. Juni Lizard »off- Holland-Amerika-Linie. „Noordam". von Rotterdam nach Newyork, 27. Juni in Newvork angek. Union-Castle-Linie. „Nriton" 27. Juni auf Heimreise in Madeira angek. „Kenilwortb Castle" 27. Juni aus Ausreise in Kapstadt angek. ** Während derKaiser sich zur Informierung auf einer Versuchsfahrt an Bord des Turbinenkrcuzers „Lübeck" Erfand, wurde, wie ük essen „serviert halten und I Der Kaiser sah, so berichten die „Kieler N. N.", eine Zeitlang wohlgefällig dem Treiben zu, dann trat er unter die Schmausen den und fragte: „Na, Kinder, was gibt's denn heute?" — „Erbsen, Majestät," war die vielstimmige Antwort. — „Ja, dann laßt doch mal schmecken, ob sie gut geraten sind," gab der Kaiser zurück, und im Nu hatte er sein volles Maß vor sich und auch nicht zu wenig Pökelfleisch darin. Sichtlich mit Appetit verzehrte der Kaiser seine Portion bis auf die Nagel probe. „Das ist ja ein großartiges Essen, was?" meinte er dann, und: „Jawohl, Maiestat!" antwortete jetzt aus innerster Ueberzeugung der Chor der Blaujacken. ** Men Militärpersoncn mag eine Entscheidung zur War nung dienen, die das Kriegsgericht der 2. Äardedivcsion gefällt 'at. Der Hoboist Kügler vom 2. Garde-Regiment z. F. ist bei er Regimentskapelle Korpsführer und hat als solcher ständig geschäftliche Unterhandlungen mit dem Kapellmeister, dem Stabs- Hoboisten Becker, zu pflegen. Am 3. Mai war die Kavelle von 4 Ubr nachmittags an nach einem Konzertlokal in Wilmers dorf verpflichtet. Da sie jedoch um diese Zeit auch zu einer Ehrenwache kommandiert war, jo konnte der Termin nicht ein- oehalten werden. Als nun der Hoboist den Kapellmeister auf dem Kasernenhofe traf, nahm er mit diesem Rücksprache über die fragliche Angelegenheit. Becker, der das Gespräch abbrechen wollte, verbot dem Hoboisten schließlich das Wort. K. erwiderte jedoch in seinem Geschästseifer: „Nein, Herr Stabshoboist, es ist meine Pflicht, Sie daraus aufmerksam zu machen!" Der Hoboist wurde dieser Aeußerung halber wegen Gehorsams verweigerung vor ein cstandgericht gestellt, das jedoch keine Gehorsamsverweigerung annahm und K. sreisprach. Anderer um baldige» Antritt aekuckt. ZUr»1ro8vi» - abgepaßt, zum Selbstnähen: für 3—4 Jahre .... Mk. 2,40, «5-6 2,70. fertig genäht: für 3—4 Jahre . . . . Mk. 3,25, „ 5—6 „ .... „ 3,75, waschecht und haltbar, empfehlen AM«»- L 6. Utlol, »5 Prager Straffe 3S. Nächsten Sonnabend den 1. Juli stellen wir einen frische» Transport starke ba^sriseks LuLoelrseo im Gasthof „Stadt Brüx" in Ireiberg zum Verkauf. Liodtor L kritrsdio. Offene 8te!!en. lijMgkl' Vlll'Sl'tieilkl' für Fahrrad- und Automobil fabrik gesucht. Betreffender muß auch mit Fraismaschine umzu- gcben verstehen. Ausführliche Offerte» nebst Angabe der Lohn- ansprüche an Lorst Ltsuäsl, Kamen» i. Ta. Vertreter gesucht Zur selbständigen Führung einer MtcmiDirWst wird eine nicht zu junge, mit besten Erfahrungen in ollen Zweigen der Wirtschaft versehene l- ! 'ssli M' ! ! ! i - i 1 <
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)