Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 19.10.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-10-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19051019014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905101901
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905101901
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-10
- Tag 1905-10-19
-
Monat
1905-10
-
Jahr
1905
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 19.10.1905
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
pnmiamir krbrWlri! ° HsRrSr »U LLLLANIoIrr pramann; Zuvventakeln! vertlicheS vnd SSchsischeS. — Taubstummenanstalt. Am 14 Oktober fand aus -Inlab d«< 77. Stiftungsfestes in der Anstalts-Kapelle eine Feier statt. Nach einer einleitenden Liturgie ermahnte Herr Anstalts- Direktor Kaiser in einer herzlichen Ansprache die Zöglinge zum Dank gegen die Wohltäter der Anstalt. Am Tage vorher hatten di« Schüler der ersten Klassen unter Führung ihres Direktors auf de« TrinitatiS-Jrieddof die Gröber von verstorbenen Wohltätern der Taubstummen mit Kränzen geschmückt: da- Grab von Olsufieff, der seinerzeit ein Kapital von SO OM Mark der Anstalt zu Freistellen überwies, die Gröber der Geschwister de Wilde, die zur Unterstützung von erwachsenen Taubstummen 30000 Mark geschenkt haben, und das Grob von Frau Grheimrat Dr. Schill, die ebeiifallS zu demselben Zwecke 30000 Mark stiftete. Auch in d«n verflossenen Berichtsjahre sind der Taubstummen-Anstalt ver schiedene Zuwendungen gemacht worden. Den edlen Gebern dankte Herr Direktor Kaller fiir ihre werktätige Liebe zu den Taubstummen. In gleicher Weise dankte er dem Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts und den Ständen des Landes stir die Förderung des vaterländischen Taubsiunimenbildunas- «esenS, da» «inen jährlichen Stacrtszuichuß von 300000 Mark für die beiden Anstalten in Dresden und Leipzig erfordert. Im Interesse einer weiteren Entwicklung des Taubstummenunterrichts wich im Ministerium erwogen, ob die Schwerhörigen und später Ertaubten nicht in einer besonderen Anstalt unterzubringen seien. Auch der beabsichtigten Gründung eines Fürsorge-Vereins für Taubstumme im Königreich Sachsen steht das Ministerium wohlwollend gUeniiber. Herr Direktor Kaiser dankte auch dem Nute und den Stadtverordnete» zu Dresden für Bewilligung von Mitteln zur Errichtung einer obligatorischen Fortbildungsschule für Taubstumme. Weiterhin gedachte Herr Direktor Kaiser mit Tank der 23jährigen segensreichen Tätigkeit des Her», Pfarrers Heise an der Taubslummen-Anslalt. der in diesem langen Zeitraum mit Eifer und Liebe bestrebt gewesen ist, den schweren Ausgaben eines AnstaltSgristlichen für Taubstumme gerecht zu werden. Ende September trat Fräulein Marie Köhler nach fast vollendeter 23jäh- riger Dienstzeit als Lehrerin an der Taubsi»mmen-A »statt in den Ruhestand. Unter Anteilnahme zahlreich erschienener Schicksals- genossen feierte am 1. Oktober der Taubstumme Herr Werkmeister Lehmann in der Anstalts-Kapelle das 23jährige Dienst,nbiläum. Am 14. Oktober feierte Fräulein Psitzmann ihr 23jähriges Anits- jubiläum alS Turnlehrerin der taubstummen Mädchen. Znni Schlüsse der Feier wurden an 7 alte bedürftige Taubstumme Stistuimsgelder aus der Jenckc-Indiläninsstistnng und der Iencke- Canitz-Stlftung in Höhe von 343 Mark und a» den ersten Schüler der Anstalt. Georg Hennig. aus der Nergrat von Fromberg- Sttftung eine Prämie von 67,50 Mark ausgezahlt. — Arbeiterbeförderung Mit Rücksicht auf die voraeschrittene Jahreszeit wird die Staatsbabrioerwaltung den am eisten Werktage jeder Woche früh 4 Uhr S Min. von Rabebrrrg nach Nadcl eul verkehrenden Perionenzug. welcher hauptsächlich der Arberterbesörderung dient, von näch stem Montage den SS. Oktober ab spater un zwar erst Inch b Ubr 3 Min. von Rabedura, 5 Uhr St Min. von Moritzdurg-Eiienberg avsertigen lassen. Die Ankunft m Radebeul erfolgt S Ubr > Min. srith und ist dort Anschluß an den s Uhr s» Min. früh rn DreSden-Lptdbf. aiikoinniende» Verso»«»,zua geboten. Auch d« Arbeiterzug von KönigSbrück und Moritzdorf »ach Dresden, der jetzt Montags trüb S Ubr 4V Mm. von Könige drück, an allen Werltagen früh 4 Uhr 8 Mt» von Morrtzdorf cibgeht und früh 5, Uhr t4 Win. aus diesigem Neuslävter Bahnhöfe anlangt, wird vom nächsten Montage den SS. Oktober ab später verkehren. Die Abfahrt von KönigS- brttck «folgt alsdann Montags früh 4 Ubr 26 Min., die Ankunst in DreSben-Aeuitädl findet früh 6 Uhr statt. Weiter wird der an allen Werk- tag«, außer Montags srüh S Uhr vom hiesig«, Neuslädtrr Balmbose nach Klotzsche verkehrende Personenzug von nächster Woche ab er» früh 3 Uhr 53 Min. brer absahren. — Anläßlich des in Gottleuba stattfindenden Kirchweihfestes wird die Staatsbahnverwaltung die beiden Spütabendzüge aus der Linie Diva—Gottleuba: abends 9 Uhr SV Mi», von Gottleuba »ach Pirna <Ank. 10 Uhr 55 Min.) und abends 1t Ubr LS Min. von Puma nach Gottleuba <Ank. nachts 12 Uhr 30 Min.) auch am „Lchiten Sonntage, den 22. Oktober, in Berkehr bringen. Di- Züge halten an allen UnterwegS- ftationen und sind aus gewöhnliche Fahrkarten benutzbar. — Am Montag abend fand im Victoriahause eine stark- besuchte Versammlung hiesiger Tapezierer-Jnnungs- meister zwecks Gründung eines Schuhverbandes statt. Nach längerer Berichterstattung seitens des derzeitigen Obermeisters, Herrn Mehnert, über die Mttvcndigkeit eines Schutzverbairdes der Arbeitgeber in der durch Arbeitseinstellungen so bewegten Zeit saht« die Versammlung den einmütigen Beschluß, sofort einen Gchutzverband zur Währung ihrer Interessen zu gründen, und traten sämtliche Anwesende dem neugegründeten Verbände bei. Die vorgelegten -Statuten wurden an vloa genehmigt und der Tapezierermeister Herr Emil Mcmck zum Vorsitzenden ge- wählt. Äon der Vereinigung Dresdner Möbel- und Dekora- tivnSsirmen war eine schriftliche Erklärung cingegangen, daß sie bei den in den Statuten vorgesehenen Fällen aowrllt sei, gemeinsam mit dem Schutzverbande der Dresdner Lapezierer- Jnnunasmeister zu handeln. — Der »Bezirksverein für die Johannstadt" hielt am 17. d. M. im „Reißiaer-Hof" seine Haiiptversammlung .ab. Nach Erlediguirg geschäftlicher Mitteilungen von seiten des Vorsitzenden, Herrn Stadtverordneten Dr. med. Pilling, beschloß der Verein, der Gnippe der vereinigte» Vereine bei der Vorberei tung der diesiährigen Stadtverordiietenwahlen bcizutrete» nnd die zu diesen, Zwecke vom Vorstände beantragte Summe zu bewilligen. Herr Bürgermeister Kaulisch hielt einen Vortrag über das Thema: „Wie entstehen unsere GesetzeEr verstand cs, in an schaulicher Weise seine Zuhörer durch alle Stadien zu fuhren, die die meisten Gesetze durchlaufen, ehe-sie volle Gültigkeit erlangen, und ihnen einen Begriff zu geben von der vielseitigen Arbeit, die ihre Vorbereitung fordert. — Der Dresdner Säbelfechtklub, der sich die Aufgabe stellt, den Säbelsechtsport in leichter und schwerer Waffe bei der hiesigen akademischen Jugend zu pflegen, feierte vor gestern abend die Einweihung seines neuen Fechtjaales jGeora- platz 15), der aus diesem Anlässe in prächtigem Waffenschmucke erglänzte. In der von echt studentischem Geiste getragenen An sprache gab der derzeitige Vorsitzende des Klubs, Herr Diplom- Ingenieur Weber, der Hoffnung Ausdruck, daß die Dresdner rsiudentenschaft die dem ritterlichen Fechtsport gewidmeten Räume fleißig besuchen und die Bestrebungen des Klubs unter stüben und fördern werde. Bei dem sich anschließenden Kom mers im „Hotel Amalienhos" wies der Fechtmeister des Kinds, Herr Oberleutnant a. D. Riegel, auf die großen gesundheitlichen > Vorzüge des Fechtsports für die akademische Jugend hin, wäh- °. rend die Herren Land. gcod. Schorcht und Sind. chem. Bürkner da» Professoren-Kollegiüm der Technischen Hochschule feierten, das den sportlichen Veranstaltungen der Stirdentenschast jeder zeit großes Znteresse bewiese» habe. — Am -sonntag nachmittag fand im katholischen Geiellen haus« ans der Käusserstraße die erste Vorstellung des Dresd ner Volks-Theater-Ensembles (Direktion Ida Sonntag) statt. Fräulein Sonntag hat sich die Aufgabe gestellt., durch Ausführung von Märchen und rr-tücken ähnlichen Inhalts § genußreiche und belehrende Unterhaltung für klein und groß zu bieten. Die zwei Märchen („Das letzte Heinzelmännchen" > und „Fragaria, die Erdbeerfee", beide von Curt Große), die! tzräulem Sonntag für die Eröffnungs-Vorstellung genmhlt hatte, j entsprachen ihrem Zwecke völlig, und eine geschickte, flotte Dar- s sttllung verhalt dem schlichten, sittlich erzieherischen Inhalt der Stücke zur rechten Wirkung. Auch die Ausstattung gab zu Aus- sstzungen keinen Anlaß. Die große Zähl der Zuschauer — viele Erwachsene hatten die Kleinen begleitet — gab denn auch ihrer Hefriwimmg über das Gehörte und Gesehene lebhaften Aus- druck. He VorstelliUlgen finden zunächst allsonntäglich im gleichen Saale statt. Berrinsna chrichten. Der Damenchor der Dresdner Lehrerschaft — Leitung Herr Alexander Lange — unternimmt Sonntag, den 22. Oktober, einen Ausflug nach üosse- baude-Osterberg. — Im Verein für Gesundheitspflege «ü> arrnelloie Heilweise spricht Freitag, den 20. Oktober, in der ^Tonhalle", GlacISstratze, Frau Katharina Scheven über „Alkvho- WmuS und Unsittlichkett." — Im Ce n tral - Theater hat sich Herr Bernh. Mörbih «Ischloffen. vom heutigen Donnerstag, den 19. d. M, ab Käulchen- Werdegang" zum Vortrag zu bringen. Für heute »en, Freitag, hat der Künstler den ersten Teil dieses " »Bänkchen al» Schuljunge" vorgesehen. , — Lehrer-Ortentsabeten tvo«. Nachdem in den letzten > „och eine offene Kassette mit 30 Mk. Inhalt. In einem ansioßen- « Jahren 11 solcher Studienreisen mit insgesamt 220 Tttlne hmern statt-«den Zimmer leerte er die Kassette, ließ diese und das Messer im ^sUbnmg. nnd Stichs als sich vom Schlaszimmer her ei» Geräusch vernehmbar 4 Woch^ dl" K°ft.nb-,?usensi»°w«-»« M. j.7achder SchifiSktaff! > °"l de.n beka.uiten Wege. Er slilchtet- durch anaetreten w.rden bi« Fab.ten nach Ae-ovten unv Palästina in Marletlle Suddeutschland nach der ^chmerr kam über den Bodens« nach bezw. Genua, fie envtaen in Neapel, «üf der hin- und Rückreit« wird der Lindau zurück und wurde hier Mitte September unter dem Ber- aroß» Lopreischkauden-Kalondampser „Schleswig- des Norddeutschen Lloyd - dacht der Zechprellerei verhaftet. Vor der Polizeibehörde räumte benutzt. Da es sich um Studiensabrten und keine Mafieruvanberungen ban- der Festgenonimene sofort den Einbruchsdiebstakl ein. In Dresden best, «erden sür eine Stell« höchsten« »5 Meldungen angenommen. Auch Domen und Nichllebrer nehmen teil. Da« auSiührliche Programm ist kostenlos von dem Letter der Fahrten, Lern, Jul. Boltbausen. Solingen, zu beziehen. — Der überaus große Anklang, den die von dem Kunstverlag Rudolf ... ^ batte man bis dahin keinen Verdacht auf Banmaarte» geworfen. Obwohl der Angeklagte rin unisassendes und glaubhaftes Geständ nis ablegt, kann der Gerichtshof nicht zu einer Verurteilung ge langen, da der Angeklagte nach dem ärztlichen Gutachten des lnei« in Dresden'kürzlichberauSgegebenenAnstchtSpoftkarten.Dresdner Herr» Hofrats Dr. Ganser wahrscheinlich mit einem geistigen Defekt behaftet ist. Es sei nicht ausgeschlossen, daß eine Erkran kung des Gehirns im Anzuge ist. Der Angeklagte wird deshalb vorläufig einer Irrenanstalt zur Beobachtung überwiesen. — Der rostitadt-JdvUen- allentkalben gesunden haben, hat den Berlag veranlaßt, gewissermaßen als Fortsetzung, eine Folg« von Anstchtsvoitkarten äb»lich>-i Art, betitelt: „Alt-DreSden > 9ÜS-1906 "heraus,„geben. Diedrtr. wiederholt wegen Eigentnmsvergchens vorbestrafte, 23jährige Keil- nnd^M' SttaU PU ner Jvbann^ Albst. Adam unterschlug zr.m Schaden eines hües.ae.. Restaurateurs 42 Mk. Mietzins, öffnete mittels falschen tscblustels den Koffer eines Wolnrurigsgenofsen und eignete sich von dem und Gebäude, welche teils ihrer historischen Berganaenhert scheu Charakters, teils ihres bevorstehende» Birichwrndens wegen von allgemeinem Interest« sein dürsten. Ganz besonders bei vielen älteren Dresdnern werden mehrere der genannten Karten, z. B. Jägerhos. Kadenen- s hauS. Cosel-Palar» lVolrzet-Präsibirrm), Landhaus, Supcrintendenlur, - Ehrlich« StislUttg. Neue Sorg« u. i. w. Erinnerungen an vergangene Zeiten wachrure». Die Karlen sind in Kupsergravüre-Jmttaiioii sZwcrsarbsiislem- Lrchtvrua) aus feinstem Chamois-Elieiidein-Kanon bcrgesiellt und werden s auch durch ihre Ausführung allseitig besrredigeir. Die genannten Karten ! find in den meisten hiesigen Buch. Papier- und Schnil»r>ar«n-Ha»dlunge» > erhältli '. ! — In dem Grundstück des Herrn PrinaiuS Calberla s Straße mLoschwtbblühen trod »es nickt gerade günftiaen Wetters j dirrlior der Zigarettensabrik zurzeit Vas zweite Mal di« C r d b e r r e n. Einige davon sind dererrs — - n. - - bis zur Reife gelangt. — Der als vermißt gemeldete Fabrikarbeiter Arno Beger in Torna ist ausgciunden worden. Er batte in Berlin seinem Leben durch Erschießen ein Ende zu machen versucht und iregl jetzt schwerverletzt in der Ebarilee z» Berlin. — Das 50jährige Bürgersubiläum feierte am Montag Herr Hausbesitzer August Günther m Lößnitz. — Ern Meißner Scherzwort ist über -den Plosscn 'ägt worden. Nach ihm hat n geprägt worden. Nach ihm hat man vom Plossen die weilesic Aussicht: sicht man doch zn gleicher Zeit Zweivrücken, Nassau, Jünslirchen und Wiesimden. lZwei Brücken, die Nassau, fünf Kirchen und — wie f' baden!) — In Pos -sendors entstand «in Feuer dadurch, daß die auf einem Tische stehende brennende Schirmlampe durch die Katze umgerissen wnvde. An dem Mobiliar des Zimmers wurde großer Schaden ungerichtet. — Am Dienstag abend wnrde ans einer Stallung in M öcker» bei Leipzig ein A f f i z i c i s - R c i tp s e rd (hellbraune Stute) mit Stern nnd Blesse, 1,72 Meter hoch, mit vollständigem Reitzeug und Sattel, im Werte von 2200 Mk. gestohlen. — Ter Kvhlenzehnt. den die Stadt Zwickau vorn „Kohlen- unterirdischen" bezieht, ist im letzten Jahre 57 WO Mk. niedriger gewesen als in den Vorjahren. — Auf der K un »eis darf er Höbe bei Tetschen, wurde in der Nacht aus gestern der Viehhändler «Schicht von dem Tischler Pirsche überfallen und durch Messerstiche schwer verletzt. Schicht wurde seiner Barschaft im Betrage von 3W Kronen beraubt. Inhalte ein Jagdgewehr und eine Anzahl Kleidungsstücke an. Die 2. Strafkammer erkannte aus I Jahr 4 Monate Gefängnis und 3 Jahre Ehrverlust: 3 Wochen Gesüngnis gelten als verbüßt — Tie van ihrem Ehemann getrennt lebende Arbeiterin Klara Marie Hahnewald geb. Hiihle ans Zschieren verknppelle die eigene Tochter und wird nach geheimer Beweisansnahme unter Ausschluß r mildernder Umstände zn 2 Jahren Zuchthaus und 3 Jahren Ebe- in der Calberla- - Verlust verurteilt: Polizeiaufsicht lft zulässig. — Der General lünstiaen Wetters! djrettor der Zigarettensabrik „IaSmatzi", Ä -G., Emst Friedrich Gntschow ans Rostock und der Direktor Iames Diron sind be schuldigt, in den letzten Jahren als Direklionsmilglieder der ge nannten Firma Zigarettenpackungen und Slempelhandrollen, welche für eine Pelersburger Ko»l»rre»zsirma angeblich gesetzlich geschützt sind, nachgeahmt und i» Verkehr gebracht zu haben. Die kläa--- rische Jirnra macht gleichzeitig eine» Bußanspmch von 3000 Mk. geltend. Nach mehrstündiger Verhandlung erkennt die 3. Straß kammcr ans Freisprechung beider Angeklagten. Es sicht fest, daß s weder das Packpapier, noch die SlempelroUen und die Nr! der ; Verpackung gesetzlich geschützt sind. Der Musterschutz erstreckte sich »irr aus die Terkinschrift, welche jedoch nicht »achgeahmt worden. > ist. Der Vorsitzende, Landgerichlsdirektor Abbe, brmertte in der Urteilsbegründung sehr treffend weiter: Die Verhandlung habe den Eindruck hervorgeruscn, daß in der deutschen Zigaretten Industrie -das Bestreben vorherrsche, die russischen Fabrikate und Verpacknu ! ge» zn imitieren. Das sei kein Vorzug und gereiche der deutschen s Industrie nicht zur Ehre. Es wäre an der Zeit, daß die denlsche Industrie sich von einer solche» Nachahmung frei mache. — Oestentlrche Versteigerungen indenKänigl. Amtsgerichten. Freitag, den 20. Oktober. Pirna: Kaufmann Gerbar» Haniickecks und dessen Ehefrau Lina Lcrntscheck geb Haas' Grundstück: Bickennieberwald <1 Hektar S8,6 Ar) in Pötzscha, an der SlaatSriienbahn, lOUb M. Pirna: Bankier Gustav Gunipe!« Grundstücke in Gommern: 1. Feld fl«,2 Ar). 1420 M.: 2. und 3. Wiese und Feld (73,8 bez. 21,4 Art, 220» resp. 610 M. Zittau: Reinhold Stanigets Grundstück« : Etablissement „Kaisellaal- „nd GeselllchastSvlatz <",6 Art in OlderSvorf, riirschließlich Zubehör 76 870,20 M. Freiberg : Sattler- meifter Gustav Emil Knnrvie« Grundllück: Gebäude, Hosrauni und j Garten <6 Ar) daselbst, Müblgasse 4. ,2 300 M, Zitiä» : Adolf Franz veraan Paul s. .. Doktor Eisenbart verleugnet ganz und gar den erlernten Beruf, nennt sich vielmehr „Drogist' und will schon früher alle Ge brechen erfolgreich bekämpft haben. Die Gerichte zeigten für diese Wnnderkriren jedoch kein Verständnis, sondern schickten den „Herrn Doktor" wiederholt ins Zuchthaus. Am 21. Juni wurde er nach einer zweijährigen Strafe aus dem Zuchthanse , . Geschlechtskrankheiten gemach: sich-dabei selbst eine geheime Krankheit zugezogen haben. In einem Hause der galkenstraße schlug der Wunderdoktor sein Asyl auf und beglückte sogleich eine in demselben Haufe wohnende arme Plätterin mit der näheren Bekanntschaft. 'Dem Mädchen stellte er sich als Dr. med. und ehemaliger Schiffsarzt vor und renommierte, daß er Weltreisen unternommen, dre un glaublichsten Operationen auSgesührt' und -von einem amerika nischen Onkel SfH Millionen Dollars geerbt habe. Die Zinsen des Erbteils würden vom 1. Oktober an vierteljährlich mit 3000 Mark ausgezahlt. Aber auch «in steinreicher, weltberühmter Arzt kann einmal in Geldverlegenheit kommen. Das merkte auch -die Plätterin und rechnete es sich zur Ehre an, dem „Herrn Donor" mit SO Mark Darlehen arrshelsen zu können. In einem hiesigen Garten-Restaurant knüpfte der Millronendokior ein Ge spräch mit einer Äochfrau an, gab sich als Direktor des Johann- städter Krankenhauses aus nnd versprach der Frau eine Stellung rm Krankenhause. Die Frau war blasenleidend und klagte dem mensck)enfreuirdlichen Helfer ihre Not. Dieser übernahm die „ärztliche" Behandlung in der Wohnung der Patientin, braute ein unschuldiges Tränklein im Quantum von zwei Litern und berechnete aus reiner Menschenliebe „nur" 15 Mark. Trotz dieser wunderbaren Kur ist die Frau inzwischen gestorben. Im August verübte Arbeiter überdies an der 13jährigen Tochter der Verstorbenen ein Sittlichkeitsverbrechen. Eine Arbeiterin litt an rissiger Haut und konsultierte deshalb den Angeklagten. Dieser verordnet für einige Pfennige Benzoetinktur und be rechnete 1,50 Mark Honorar. Die Kranke behielt ihr Leiden, war aber das Geld los. Eine „geniale" Kur nahm A. an der Tochter eines Schlosjermeisters vor. Diese litt an angeborener Schwer hörigkeit. wogegen ans Anraten Arbeiters Borcixlösung inbaliert werden mußte. Das Medikament kostete den Eltern 2.30 Mark, „soll aber geholfen haben". Die 4jährige Tochter eines Assistenten litt nach der „Diagnose" des Angeklagten an einer eingcschleppten ansländischc» Krankheit, wahrscheinlich „Malaria". Das war ein Spezialfall des Allerwettsdoktors. Pcuibattäm und Eisenttnktnr, zum Preise vo» 25 Mark berechnet, sollten dagegen helfen. Ganz besonders drastisch ist der Krankheitsfall einer Kellnerin. Diese litt an einem Hämorrhoidalleiden und wurde von den bisher „Kurierten" ans den „bernlnnlcn Dr. Arbeiter" anfinersam gemacht. Letzterer »ahm eine gründliche Untersuchung der Kranken vor, stellte eine geheime Krankheit fest nnd begann die Behandlung mit Kali lösung und Eremotartari. Die Patientin wollte erst Zahlung nach erfolgter Heilung leisten. Da diese nicht eintrat, kam A. in diesem Falle um de» Lohn seiner ärztlichen Bemühungen. Als die Praxis nichts mehr einbrnchte, zog Arbeiter als regulärer Fecht bruder in Dresden und Umgegend uiiiher. Er hat sich nunmehr wegen RücksallbetrngS in sechs Fällen. Sittlichkeitsverbrechens nach 8 176,3 des Strafgesetzbuches und Bettelns zu verantworten. Nach einem Sachverständigengutachten sind die von dem Angeklagten den Kranken vcrordneten Mittel völlig ungeeignet und wirkungslos, glücklicherweise auch unschädlich, in jedem Falle aber viel zn teuer berechnet. Arbeiter behauptet, daß er sich nur mit einem kleinen Verdienst begnügt, in einem Falle sogar noch Geld zngesekt habe, da eine Patientin 15 Mark schuldig geblieben sei. Er selbst will an die Wirkung der Mittet geglaubt haben. Während der Be weisaufnahme wird die Oeffentlichkeit zeitweise ausgeschlossen. DaS Uöteil lautet ans 3 Jahre Zuchthaus. 900 Mark Geldstrafe oder weitere 120 Tage Zuchthaus »nd 5 Jahre Ehrverlust. — Wegen einfachen und schweren Diebstahls steht.der 1889 in Meißen Clemens Aldi» Stenpeis WrilmhinrS »rrt Hosraunr und Garten <4,2 Ar) in Grüiibawiche». S01V M. Dresden: Maurer Friedrich August Flckicrs Wohn- und Nebengebäude, Holzschuppen, Hgs und Garten <13.2 Ar) in Radebeut, Dresdner Straße SZ, lv a«N M. Versteigerung zwecks Luibebring der Erbengemeinschaft. Dresden : Friedrich Guitao KarierlwssS Bauilellen- grnndstück <10,6 Ar) in Großdobritz, Relidknzitroße, 7<20 M. Neichenbach: ck Webecmeiner Adolf Ludwig Leidet« Wobnvarrs mit Schrippen unv Hot- raum <1.7 Ar) in Mnlau, 6SÜ0 M- Versteigerung zrveckS Aushebung der Erbengemeinschaft. Leipzig: Bauunternehmer E>nit Arthur Schuldes LZohn- und Hinterhaus, sowie Garten <11,2 Ar) daiclbst, Lcharirhorfiitraße 63, 133 000 M. Leipzig : Lackierer Wilhelm Gustav WaltderS WobnhauS mir Garten <3,8 Ar) in L.-Lrndenau, Leutzscher Str. b3, 48 600 M. Harten stein: ck Bäckermeister Louis Hermann Zierolds Wohngebäude mit Bäckerei- Ofen, Keller und 2 Anbauten (4.6 Ar) in Langendäch, 11 KA> M. Frei willige Versteigerung nn Grohschen Gastbose in Langenbach. Börsen- und HanvelStril. Hans Baunigarten Chemnitzer Werk,eng maschtnenfabrik vorm. Iob. Zrmmermann in Cbemnitz. In der gestern vormittag in Lhcmnrtz stattgesundenen ordentlichen Seneralversarmntung, in welcher Ib Aktionäre 4472 Aktien bezw. Stimmen vertraten, wurden sämttrchc Punkte der Tagesordnung ohne Debatte erledigt. Der Geschäftsbericht und di« Bilanz wurden einiiiimnig genebmigt. ebenso wurde dein Vorstände und dein Anssickisrate Entlastung erteilt. Die ordnungsgemäß ausscheiden den Mitglieder des Aussichtsrats wurden durch Zuruf einstimmig wieder gewählt. Auf «ine a»S Altionärkreisen gerichtete Anfrage erteilte der Vor stand der Gesellschaft, Herr Direktor Gebauer, daliin SkrSkunit. daß für das laufende Geschäftsjahr bereits die Latste Aufträge mehr eingegangen sei, als in der gleichen Zeit des Vorjahres. Gleichzeitig sei zu konstatieren, daß fick die Einrichtungen und der ganze Betrieb der Gesellschaft auf voller Höbe befänden. Es ergebe sich dies auch aus den im Geschäitsbertchr ge machten Angaben, nach welchen fortgesetzt große Neuanschaffungen fiir Mo delle gemacht worden ffnd. und au« einer Vergleichung der Preiskuranr nrit denen anderer Werkzerigmafchinensabriken. Berlin. 18.ON. tPriv.-Tel.) Der Nrisstchtsratder Bismarck- Hütte beschloß, 20 V, Dividende vorzrrschlagen. gegen 16 1° i- V Bei der Oberrheinischen Versicherungs-Gesell schaft in Mannheim (Lubdireklivn: Otto Metzner, Dresden, Struvr- straße 25) gelangten im Monat Septembcr 1905 117t Scbädensälle zur An meldung und zwar: in Einzel-Unsall- 348, in Kollektiv-Unfall- 2lg, t» Haftpflicht- 390. in Glas- 198 und in Einbruchs- und Diebstahl-Versicherung 16 Schäden. Aus der Braunkohsen-Jnduftri«. Im Niederlaufftzer und Senslenberger Revier ist, wie berichtet wird, zurzeit der Absatz ein io flotter, daß auf den dortigen Werken Vorräte an Brikett- nickt vorhanden sind, was ein« für diese Jahreszeit ganz ungewöhnliche Erscheinung in. Auch aus der Magdeburger, Helmstedrcr und Brarurichivciger Gegend lau sen ähnlich günstige Nawrichten ei», zumal der Ab>atz von Rohkohle gleich falls ein recht befriedigender ist. Di« letztere erfreut sich nichr nur in der Zucker-Industrie, sondern auch in der Kali-Industrie steigender Verwendung AuS derZementtnduttri«. Di« Vereinbarungen unter den verschiedenen Verbänden haben neuerdings «inen weiteren weientlichen For, schritt gemacht. Die Regelung der Absatzgebiete zwilchen den deurschen und den österreichischen Zementwerken ist am Montag detlciligt morden und vor gestern ist «wischen den hannoverschen und den unterelbischen Zementfabriken eine Einigung wegen der Preisfrage zu stand« gekommen. Lokoniotivbestellungen der preußischen Siaats- bahnen. Nach Abschluß der Verbandlungen der preußischen Staat-.. erlendahn-Verwoltung mit den Werken über die Beschaffung von 309 Loko motiven verschiedener Gattung, worüber ichon Ende März d. I. berichte! wurde, bat nunmehr die Bestellung bei den Werken ftailgesunden. Gleich zeitig find weiter« 14 Lokomotiven in Austrog gegeben worden. U»te, Hinzurechnung der bereit« bestellten 537 Stück gelangen somit für 190 > gegenwärtig 860 Lokomotiven zur Anlieserung. Die Gesamiliescrrinq soll bis »uni Ablaus diese« EtatSjahres beendet sein. Konvention in derTuchbranckr. Der Vorstand de« Ler «ins deutscher Tuchfabriken hatte nach Berlin eine Sitzung behufs Besprech ung einer schon länger« Zeit geplante» Konvention in der Tuchbranche «in beruien. Man war fick, wie der „Coni." mittrilt. darüber einig, dah un unter ^ bedingt die unhaltbaren Zahlung«- und MustrrlirferungSdedinguirgen in de, czeöorene Kochlehrlina Paul Karl Hans - , , „ . , , Anklage. Ter iuliae Mann stand bei dem Traiteur der Frei-! Branche durch gemeinsame« Vorgehen reformiert werden müßten und zwar mourerlvgc, Ostra-Allee 15. in der Lehre, wurde aber ent-! durch «in- Konvention, die den Interessen beider Parteien — der Fabrikant«-, lassen, weil er Ende April ans einem Hause der Stephanienstraße und ihrer Kunden — gerecht wird. Es wird demnächst eine gemeinschali ein Fahrrad gestohlen hatte. Wegen dieses Diebstahls wurde B. lick- Sitzung aller Jntereffentenoerbände «inberufen werden, am 15. Juli verhaftet, aber am folgenden Taste auf dringendes Mitten seiner bedauernswerten Mutter wieder rn Freiheit gesetzt. Sofort reifte in dem Kopfe des Anaeklaaten ein abenteuerlicher Plan. Er war noch im Besitz des TorschlüssclS zum Logengcbände. verschaffte sich am 16. Juil abends Zutritt zu dein Grundstück. Zu der für die AuSf » hr nach Rußl« nd wichtigen Frage, ob fiir diejenigen Güter, welch« vor dem 1. Mär, neuen Stils di« russische Grenze passiere» und klariert werden, aber »rn späte« zur DerMung ge langen. die alten oder schon die neuen Zollsätze Anwendung finden, «nackt der D « u ts ch - R u s l i s cd e Verein. E. V-, in Berlin darauf aut- merkiarn, daß bei Einführung des bestehenden russischen Zolltarifs am ^ . . ' 7, - , r ,. ! ° v 7,-4- ---—merriam, vag oer «rniuvrung »es oeneiienden rri'iiia>en ZoUtantS am stieg durch em offen stehende« Partcrrefenster in das Kuidernmmer, « ,20 März 1894 alle Güter, welch« bi« zum 8 20. März nachts 12 Ubr begab sich nach der Küche deS Traiteurs, bewaffnete sich nm einem in das russische Zollamt gelangten, no» zu den alten Zollsätzen veqoLi Schlachtrnessrr. dessen Spitze ullerdingS abgebrochen war, und ge- worden sind, auch wenn die Besichtigung der Güter erst n ^ langte, ' sorgsam jedes Geräusch vermeidend, in daS Zimmer, in erfasst«. Es ,K wobt zu erwarten, daß di« russisch« Regierung bei dem dem" der Trailenr nnd dessen Ehefrau schliefen. Mit den Gewöhn Helten seines früheren Herrn bekannt, nahm Banniaarten aus den Taschen eines am Fensterkrenz bringenden Beinkleides ein Porte Uebergang zu dem neuen Zolltaris am 15 .28. Februar da« gleich« B«rfa-r«n anwcnden wir», da dieses nur der Billigkeit «nts»rtckst und da das «ist aegengeietzte Verfahren auch auf die Ausfuhr Rußland« noch Deutsch!«,» . . - . , . . - , Anwt'idrmg finden würde. Der Deutsch-Russische Verein basst in kurzer monnaie mit 400 Mk. Jnhatt und einen Bund Schlüssel, öffnete Z«j, die Bestätigung, daß auch diesmal ü, der oben angegebenen Werse mit letzterem den im Schlafzimmer stehenden Geldschrank und stahl versatzren wir», publizieren »u könne«. Gleichwohl wir» «« iut W» § Dverdnev Nachrichten. 8VV. Seite ». M» DoxnerStas, 1v. Oktober IvttS
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)