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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 19.10.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-10-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19051019014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905101901
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905101901
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-10
- Tag 1905-10-19
-
Monat
1905-10
-
Jahr
1905
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 19.10.1905
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'Werden, da daS Gelände immer ungünstiger wurde. Leider kozinten wir die Leiche Ihres Herrn Bruders nicht mehr in Sicherheit dringen, kaum »ab wir die Berwundetcn vor den nachdrangenden Hottentotten forlschlepptcn. Dvch haben ihm di« Hottentotten nur einige Kleidungsstücke abgenvmmen und ihn sonst sehr anständig begraben. — Tie Kompagnien hatten 12.L v. H. Verluste an Toten und Verwundeten. Di« norwegische StantSsor«. Di« norwegischin Dinge spitzen sich setzt mehr und mehr 1«. Der sozialb,mokratifche Umzug in Ehristiania am 1b. Oktober old Demonitration für die Volksabstimmung über die Staats- form zählte 4600 Teilnehmer, was für jene Stadt recht vic' war. An demselben Tag« fanden in der Heimatstadt des Staats- Ministers Michellen, der vormaligen Hansafilial« Bergen, Demonstrationen für und gegen eine 'Volksabstimmung in der erwädnten Frage statt: die letzteren sollen die größere Anzahl von Anhängern versammelt haben. Zu Begum der nächsten, vielleicht aber auch ichon am Schluß dieser Woche wird die norwegische Königsivalil erwartet, und als Kandidat für sie ist allein der „cnglüche Schwiegersohn", Prinz Karl von Däne mark. übrig geblieben, nachdem aus lue Aufforderung des schwe dischen Relckstages an König Oskar zur Nominierung eines schwedischen Prinzen für den Thron der Termin unvenutzt ver strichen ist. In Kovelchagener politische» Kreisen wird die Wahl des Prinzen Karl von Dänemark mm König von Norwegen als sicher betrachtet. Wahrscheinlich wird noch in dieser Woche die Abstimmung vom Storthing vorgenomiaeti werden. Der Chef der Kricgswersleu bat Order bekommen, 24 Stunden vorder das Königsschisf „Dancbrog" und der Kreuzer ,,Heimdal Geisir" zur Abfabrt bereitzuhaltcn, ivos ohne Zweifel auf die Kvnigswahl schließen läßt. Deutsche» Reich. Großherzog Friedrich August von Olden dura erläßt nachstehenden Dank: „Weite Kreise der Bevölkerung haben an der für mein Hans so überaus erfreu lichen Verlobung meiner Tochter, der Herzogin Sophie Cliarlvtte. mit dem Prinzen Eitel Friedrich von Preuße» lebhaften Anteil und deni Gefühl der Mitfreude durch so zahlreiche Glückwünsche Aus druck gegeben, daß es der Herzogin und mir leider unmöglich ist. jeden Glückwunsch zu beantworten. Ich bitte Sie daher, auch ini Namen meiner Tochter, allen, die »ns durch ei» Zeichen der Teil nahme erfreut haben, »»seren herzlichi'len Dank öffentlich knnd z» geben. Hans Lensahn, den 18. Oktober l90ö. Friedrich 'August." Das Direktorium des Zen tralverba» des Deutscher Industrieller hat in seiner Sitzung am 9. Oktober sich danüt einverstanden erklärt, das: der Zentralverband das aus der deut schen Bauinwvllindnstrie rinn zngehende Material siir die inter nationale Bannnvollstatistik der vereinigten europäischen Baum- wollindnmiellen sammle und bearbeite. In derselben Sitzung fand eine eingehende Erörterung über das Bestehen und die Z * T s Gründe der derzeitigen Flcischteuenmg. insbesondere bei dem hauptsächlichsten Fleischnahrnngomittel der breiten Bolksmassen, dem Schweinefleisch, und über die Nückwiiknng dieser Teuerung auf die industrielle Arbeiterschaft statt. DaS Direktorium des Zentralverdandes beschloß einstimmig, zunächst in einer schleunigen Eingabe an den preußischen Landwirlscbastsminister die sofortige Zulassung des in dem neuen dentsch-riusischen Handelsvertrag in Aussicht genvmnienen erhöhten Einfnhrkvnliiigents russffcher Schweine zu beantragen. Prvfesivr Schm oller veröffentlicht in der „Tägl. Rundsch." einen offenen Brief an Pfarrer Naumann, der sich auf die be kannte Absage Schniollers an Naumann ans der Mannheimer Tagung des Berlins für Sozialpolitik bezieht und worin es am Schlüsse heißt: „AlS beim Erimmitschauer Weberkanips in der „Hrlfe" das Wederlied erschien und Sie zuerst als Verfasser galten, trat ich energisch für Sie ein. ES war bei angesehenen Mitgliedern des Ausfchliffes unseres Vereins der Zweifel entstanden, ob sie mit Ihnen noch in unserem Verein zuiamnieiiwirkerr könnten. Es gelang mir mit großer Mühe, die erste an mich gelangte Aus trittserklärung rückgängig zu machen und damit weitere zu ver hüte». Als unsere Tagung den 28. September in Mannheim zu Ende war. lautete das erste au mich gerichtete Wort eines liberalen jüngere» Gelehrten dahin: „Ich danke Ihnen. Sie baden mir durch Ihren Protest gegen Naumann möglich gemacht, iin Verein zu bleiben." Und das Mitglied unseres Ausschusses, dem ich die größte praktisch-politische Menichenkennliiis und Urteilsfähigkeit zrrtraue. schrieb mir einige Tage nachher: „Am Schlüsse des dritten Tages war in weiten Kreise», auch bei den jüngeren Herren, die Ansicht verbreitet, die Rede Naumanns sei „fehl am Ort" und berge Gefahren für den Verein in sich." Ich muhte ein ziemlich unfähiger Vorsitzender sein, wenn ich nicht hierfür auch sofort den richtigen Instinkt gehabt hätte, wenn ich nicht l»»ter Ueberwinduirg des mir sehr peinlichen Gefühls. Sie und einige Ihrer nächsten Verehrer zu verletzen- den Entschluß gefaßt hätte, diese Gefahren dadurch zu paralnsiere». daß ich. im Rcferenten- Schlnßwort. die Traditionen des Vereins im Sinne der Real politik und der besonnenen, langsam fortschreitenden Reform und un Gegensatz zu Marrscheu Utopien verteidigte. Seien Sie, ver ehrter .Herr Pfarrer, meiner großen persönliche» Hochachtung wie I bisher versichert. Ich bitte die „Tägliche Rundschau", diese Zeile» der Oeffenllichkeit zu übergeben. Ihr ergebener Gustav SchmoUer." Die endgültige Schlußrechnung vom großen Verg är b r i t e r st r e i k wird jetzt von der Siebenerkommissio» ver öffentlicht. Bis zum 7. Februar waren 983217,40 Mk. eingegan- aen. An Streikunterstützung wurden 1199 947.10 Mk. ausgezahlt. Von dem 216 729.70 Mk. betragenden Defizit übernehmen dcc alte Verband 177820 Mk. der christliche Gcwerkverein 38«!'.0.70 Mk., die Polen 200 Mk. Nach dem 7. Februar gingen »och 8t! 629.92 Mk ein. die sich durch Verrechnung gemeinfamer Druck- kosterr auf 76 086.17, Mk. ermäßigen. Von duffem Betrage wurde» zugewiesen: den« alten Verbände 4löOl.->! Mk.. dein christlichen Gewerkvercin 27 667.69 Mk.. den Polen 6916,92 Ml. Oesterreich. Das „Grazer Tagbl." bringt in merkwürdig bestimmter Form die Nachricht von D e m i s j r o rr s a b s r ch t e n des Ministerpräsidenten Freiherr» v. Ga ritsch. Das Blatt will sogar wissen, daß Barvn Gautsch diese Absicht noch vor reiner sur gestern anberaumten Abreise nach Karlsbad ousführetr werde. Der Korrespondent des „Grazer Tag!)!." nennt als Nach- 'olger des Barons Gautsch den Minister des Innern Grafen Bylandt-Rherdt. Als Grund der Demissionsabsichten wird an gegeben. daß di« Entscheidung der Krone in der ungarischen Äahlreformfrage gegen den Einspruch des österreichischen Mi- nislerpräffdenlkn erfolgt sei. ferner die verworrenen Verhält nisse iu Böhmen und Mähren. An zuständiger Stelle wird diese Nachricht des „Grazer Tagbl." als oollfiändig ans der Luft gegriffen bezeichnet. In -Brünn veranstaltete die Arbeiterschaft vor dem Landhause eine Kundgebung für das allgemeine Wahl recht. die vollkommen ruhig verlies. Tevutntionen der Arbeiter begaben sich rum Landeslraupimann und zum Statthalter und brachten die Wünsche nach dem allgemeinen Wahlrecht vor. Der Statthalter erwiderte der Tevutation, er werde die Wünsche zur 'kerintnis der Regierung bringen, und bemerkte im Verlaufe der Unterredung, die Angliedcrnng cincr fünften Kurie würde seden- 'alls eure» Fortschritt gegenüber den letzigen Verhältnissen be deuten. Die Deputationen erstatteten ksierarff den vor dem Land- Hause versammelten Arbeitern Bericht, wobei darauf hingewiesen wurde, daß die 'Arbeiter mit der fünfte» Kurie nicht zufrieden seien und unentwegt das allgemeine Wahlrecht fordern würden. Hierauf zerstreuten sich die 'Arbeiter ruhig. Frankreich. Im Staatsooranschlag sür^1906 waren 150 000 Francs zur Subvention der französischen Schulen und anderer rranzoiucber Anstaireu rrr M a r o l kv eingestellt.,Die Budget- kommision lehnte aber die Pofuion im Hinblick auf die Unklarheit der doMrgen Verhältnisse ab. Ter Internationale Müllerei-Kongreß veschästigre sich mit der Schaffung eines einheitlichen inter nationalen Gecreidekontrakts. Der Telegicrre Mehec -Deutsch land. berichtete über die bestehenden Mehlverkauss-Kontrakle und stellte dm Forderung aus, daß man in allen Ländern zu einheitlichen Vcrkcuffsbedingungen gelange, wobei natürlich den besonderen Verbältniffen n»o verschiedenartigen Usancen jedes Landes Rechnung zu tragen sei. Auf Antrag des belgischen Delegierten Marcottr wurde rin besonderer Ausschuß zur Unter suchung der Mittel und Wege eingesetzt, durch die man zu einem einheitlichen internationalen Getreidcvertrag kommen könnt' zu Mitgliedern dieser Kommission wurden u. a. die deutschen Ber liner Mever und van den Wyngacrt gewählt. Rußland. Bei der Trauer fcrer für den Fürsten Trubctzkor in Petersburg ereignete sich nach dem Bericht russischer Plätter ein böchst eigenartiger Zwischenfall. Die Leiche war vor ihrer Ueberlüliruug nach dem Moskauer Bahn- Hofe inmitten der Kirche de« Klinischen Hospital« der Groß türstin Helene Pawlowna ausgedahrt und Tausend« strömte» dahin, um die Leiche zu sehe» und Kränze meder-ulegen. Al» um 7 Uhr abends die Kirche besonders stark gelullt war. riet plötzlich ein Herr mit lauter Stimme, es sei ausfällig, daß rin im Krankenhause verstorbener, von Aerzten umgebener Mai», der Oessentlichkeit noch nicht obduziert sei. Eine Obduktion ^scheine um so notwendiger, als der Verstorben« als Mann der Oessentlichkeit viele Feind« gehabt haben könnte. „Ich ver lange die Obduktion des Leichnams"" — ries der Unbekannte mit fester Stimme, und alle Anwesenden schlossen sich keinem Verlangen an. Diesem Verlangen gemäß wurde noch am selben Abend von dem Polizeiarzte Leschlschinski in Anwesenheit de* Polizcipristaws Zuck-rmann, de» Prof. Petrow, der Doktoren Barv. Pawlow, Dmitrijew und von Studenten verschiedener Hochschule,, die Obduktion vollzogen, wobei die Annahme «ine Bestätigung sand, daß der Tod infolge eines Blutergusses in das Gehirn eingetrete» ist. DaS Gehirn hatte ein Gewicht von 1710 Gramm. Als bi« Teilnehmer an der Beisetzung des Fürsten Trubetzkoi nach der Stadt znrückkehren wollten, wurden sie von Polizei und Kosaken, die die Kamennyi-Brircke besetzt hatten, daran verhindert. Das Publikum warf mit Steinen. Daraus griffen die Kosaken r»i! der blanken Waise an und verwundeten viele. Zehn Verwundete wurden in städtische Krankenhäuser geschafft, viele Leichtverwundete kehrten in ihr« Wohnungen zurück. Zwanzig Personen wurden verhaftet. Um S Uhr abends kam es zu Ruhestörungen, weil die Anaestellten der benachbarten Geschäfte für die Polizei gegen die Demonstranten Partei er griffen. Wiederholt.) Amerika. Die Reise des Präsidenten Roosevelt nach dem Süden gestaltet sich -u einer Sensation ersten Ranges. Da der Hinweis aus das in New-Orleans herrschende Gelbe Fieber den Präsidenten nicht veranlassen konnte, die Reise auf- zngeben. sind die nnisassendsten Vorkehrungen zuni Schutze seiner Gesundheit getroffen worden. Dr. Rixen, der Generalarzt der Marine, wird den Präsidenten begleiten und ihn sorgfältig über wachen. Sollte er von einem Fieber-Moskito gelüsten werden, so will Dr. Rirey sofort das Fleisch an der Bißstelle ausschneid«» werden die Räume noch einmal ausgcräuchert und mit Fensteo liehen anigestattet. In ähnlicher Weise hat man für di« Gesund heit des Präsidenten während der Fahrt in der Eisenbahn ge- iorgt. Im Süden sieht man bereits ohnehin dem Besuch de» Präsidenien mit großer Erregung entgegen, da er den Entschluß ausgesprochen hat. eine Neger schule zu besuchen. Kunst und Wissenschaft. f König!. Hvftheater. Im Opernhaus« gelangt heute Margarete" zur Aufführung: im Schauspiethause zum eiste» Male: „Zar Peter", Drama i» vier Akten von Otto Erler. Die Vorstellungen beginnen ui» 7 Uhr. f Im R e s i d e n z t h ea t e r beginnt heute Herr Adal - bert Matkowsky sein Gastspiel als „Gök van Ber- lichinge n". Sonnabend abend spielt Herr Matkowsky zum ersten Male den Wilhelm Teil. Freitag wird als zweite Vorstellung der 3. Opcretteirserie die Operette „Wald- in eiste v" gegeben. Es sei noch darauf hingewiesen, daß die Vorstellungen während des Matkowsky-Gasffpiels abends 7 U h r b e g i n n e n. s In dem beule, Donnereiag, ftattfindenden Erdfsnun,«. konzeriderGewerdebaus-zkapelle unter Leitung de« Kaoell- meister« Seren Will» Olsen »»langen zur AusMning : l Fest Ouner- iure von Lassen; 2. Solo siir Hars«: :r. „Wo di« Zitronen diiibn", Walzer oo» Srrau« : « Drei Orcheiierftückc aus „Sigurd Iorsalsar" von Grieg; ä. Aoriviei zur Oder „Die Meniersinaer" von Wagner ; 6. Solo iür EeUo: 7. Slavffcbe Nbapiovie Nr. l Mal) von Dvorak; S. Ouveriüre zur Opcr „Sie lustigen Weiber von Windior" von Nicolai: S. Solo sur Pro line «Herr üon>ert»,«tster A. Tineinann); 10. Lin» Sterwenikme aus tstitirl-tzsien <1. Mal) »oo Borovrn: U. GewerbeveremS-Ouadrille tt. Mal) von Drenkler. r Zu dem vom „D resdnerOrpheus"" im Deutschen Lande»-Tbester in Prag gegebenen Konzert schreibt das offiziöse „Prager Abendbl." unter anderem: „Der imposante Vokaltörper des „Dresdner Orpheus" weilte am Sonntag zu Gaste im Neuen Theater. An der Spitze des mächtigen Chores erschien sein Leiter, Musikdirektor 'Albert Kluge. Dieser kluge Herr Kluge ist Musiker vom Haarspitzchen bis zur kleinen Zehe; sein ganzes Naturell scheint Temverament, Agilität und fchars ägter Krinstgejchmack. Was ihm selbst eigen, teilt sich einen „Mannen" mit. Selten hört man einen Chor von solcher Größe so überaus fein, mit solcher Delikatesse und solch un fehlbarer Eraküheit fingen. Da heißt es in der Tal: einer für alle, alle für einen. Keinerlei saloppes Zerzrehen der An- oder Absätze, nicht das geringste Notenpünktchen gerät aus dem Gleise, und bei der mengen Takteinteiluna heben sich die ein zelnen Stimmfarben. die strftigen, dunkeln Bässe, Mittcl- Ilimmen und wohllautenden ^enöre zu einheitlicher Klangwirkung heran». Ebenso wie am den Ton und seinen Wert, achten die „Orpheus"-Sänger auf die Wiedergabe des Wortes, das mit musterhafter Klarheit ausgesprochen wird. Dadurch ist es ihnen möglich, di« Gesänge in einer Weise zu pointieren und Sen Inhalt bis ins kleinste zu individualisieren, wie es auf dem Gebiete des Vortragscesanaes sonst nur geübten und geistig bedeutenden Solisten möglich ist. Chorkompo-sitionen im Genre von PlatzbeckerS mufikalilch exauisiter „Margret", einem Merk chen von sonniger Liebenswürdigkeit, das zweifellos in unseren Gesangvereinen bald paradieren wird, sind Spezialität des „Orpheus": „Margrer" wurde denn auch stürmisch 6a oapo verlangt, ebenso wie die bekannten Korns-ositionen „Hans und Liesest" und „Phyllis und die Mutter", Von den ernsten Pro- zrammspelideu irren jene Sitts und Silchers als stimmungsvoll -erausaearbeilet genaiuir." t Die Dresdner Musikschule wird öffentliche Aufführungen veranstalten am 21. Oktober und 2S. November in Lämmer« Hotel, am 28. Oktober im Westenvichlößcben und am 7. Dezember in Meinbdlv« Aäl-n. iowie interne Aufführungen in den SchuIrSumen. Nrumarki 2, am 3., 23. und w. November, iecner Bortragsübungen in den Sctmlräumen am 23., 24.. 27., 30. Oktober, 2., 13., 14., l?., 20., 24., 28. November und l. Dezember. — Die öffentll-tnn Aufführungen beginnen um 7 Uhr. die internen Veranstaltungen um S Ubr ß Fritz Stnbl nimnit im „B. T." energisch Stellung zu der Frage der N i ch t be t e i l i g u n g Berlins an der Deut - fchen K u n st g e w e rb e - A u sst e l l u n g Dresden 1906. Es beißt da: Dresden macht die Ausstellung »nd hat für Berlin einen Kommissar bestellt, der auch eine Anzahl von Künstlern zur Beteiligung bewogen bat. Diese Künstler branchen selbstverständ lich Unterstützung, da sie und die Fabriken, mit denen sie arbeiten, wohl die cnisznslelleiideii Objekte, aber nicht auch nock die 'Aus stattung bezahlen können Ueberall haben auch die Städte ihren Künstler» diese Unterstützung ruqebilliat: so bat zum Beispiel Magdeburg 2OOO0 Mk. hergegevr». Und dazu kommt dann noch ei» cntsvrechender Zuschuß des Staates. Berlin aber, die erste Ltadt in Preußen, sagt nein, tut cs nicht Ans Prinzip? Aus velchcin k Ist es wirklich gleichgültig, ob bei einem Wettstreit der denlschen Küustlerschaften die Berliner am ärmlichsten anstritt? 'Nein! Tie Stadt als Handelsstadt und als Hauptstadt bat ei» Interesse an einer auch äußerlich würdige» Vertretung. Außerdem spielen die erbetenen 90000 Mk. in ihrem Etat keine so große Rolle, wie die nur wenig kleineren Subventionen anderer Städte in den ihren. Aber cs kommt noch besser. Der Staat stellt sich ans den Standpunkt des: „Wer da hat, dem wird gegeben." Er * Zwei Frauenrechtlerinnen, gibt Mittel nur an die Gruppen, die auch von ihre» Städten Miß Kennt), die k welche erhalte». Und io schädigt die Stadt vnrch ihre Ablehnung die Künstler doppelt dadurch, daß sie sie auch um die Staatsgelder bringt. Und das ist der Humor davon. Es bedarf wohl nur eines kräftigen Sprüchleins in der Stadtverordnelen-Versammlnng, um deir Magistrat rn dieser Sache mnziistiinnien. Es wäre doch zu blaniabet, wenn Berlin in einer allgemein dentschen Angelcgenhm wirklich hinter den Provinzstädten stehen bliebe. 4DieAu«stellunn Lenti wer Handzetchnunaentm stunstlnlon Ernst Arnold Oisiltdrnffer Straff«) wird nu« no» ivemar Da»« ln Dresden verlNctben. Test Ialire» bot i» Dre-ven kein prlvaic« Au«- licllunzi«.Unternehmen diraiti» «inmlltlaen Bestall aesimden, «>e dt» e«. Nrw: nur die Idee, da« Publikum einmal in die Werkstatt de» Künstler» leben zu lagen, sondern vor allem auw die Durwfüvluna de« Plane« muß immer aus« neu« al« vorbildlich für alle ühnliwen Veranstaltungen hi»> ocstelli werden. Di» Hondzcrwnnngen werde», soweit Ke nicht inzwischen in anderen Bcstd übrraennnpen li»o, „milchst in rciozig. dann auch noch in verschiedenen andere» Ituniizenir«» gezeigt werben. f Bautzen.. Das aus 23 Herren bestehende Komitee für usikfest d,«lt am Sonnabend nachmittag unter )errn Oberbürgermeister* Dr. Kaeuoler-Bantzeq r« des nmndhause ein« Schlußsitzung ab. in welcher ber Ae'ftieitkr, err Kantor Johanne* Bichl», nochmal» i» lang««« Bortrage über da» finanzielle Eraebni*. sonne über den ganze» Verlaus und die Aufnahme des Festes Bericht erstattet«. Da« Zahlen- bikd stellt sich hiernach wie folgt: Gesamtausgabe« M77.D Mk., Gesamteinnahmen KSob Mk.: Fehlbetrag demnach '2712,20 Mk. Dieser wurde durch eingegangene Gelder und Zuwendungen a«. deckt, welche dem Garaaliesonds entnommen wurden. B«i der nu« sich anschließenden Beratung über die Abhaltung eine» zweite« Musiksestes beschloß dos Svmites. ein solches in 2 bis 3 Jahren hier zu veranstalte» uichzmf Deckung eines Fehlbetrages rn der Höste von vielleicht 2v0o Mk. eirten Garantiefonds von KOOO Mk. zu bilden. s- Vorgestern nachmittag ist dem neuen Vorbau auf dem Stadtrheater zu Bautzen die letzte der 13 aroßen 'Figuren eingefügt worden. Die mühsame und gefahrvolle Arven ist ohne Unfall für Arbeiter und Kunstwerke innerhalb fünf Tagen beendet worden unter Aufsicht der Herren Bilbl>auer Pet chke-Bautzen und Rackau-Dresden. Di« in Dovpel-Lebens-- größe gehaltenen Figuren diese» von Riettchel» Meisterhand bekanntlich seinerzeit gesctiasfenen Giebelfeldes stellen di« Tragödie de» Orestes dar und befanden sich früher am Hoftheater zu Treiben. Die einzelnen Figuren solle» ein Gewicht von mehr als 60 Zentnern haben: demnach würde auf dem neuen Vorbgu des Bautzner Stadttheater« in dieser Giebelgrupv« «iü« Last vor, weit über 700 Zentnern ruhen. Die Rietschelsch« Grupp« ist von vorzüglicher Wirkung. An dem inneren Aui^- und Umbau wird jetzt mit Hochdruck gearbeitet: hoffentlich lassen sich die Renovationen noch im laufenden Jahre vollende», lodaß am 1. Januar die Tbeaterlaison beginnen kann. f G » stav Kadelburg, dem bekannt«, Bühnenschrkst- steller, ist vom Kaiser der Rote Ädlerorde» 4. Klasse der- liehen worden. ß DaS große Gipsmodell de» Trettschte«Denk- mals. das hiuleilassenr Werk des verewigte» Bildhauers Professors Rudolf Siemering. wurde vorgestern im Vorgarten der Berliner Universität probeweise ausgestellt. Es sollt« die Wirkung der Figur an Ort und Stelle geprüft werden. Al» Platz ist die östliche Seite des Vorgartens bestimmt. Das Gipsmodell hat ein Gewicht von 20 Zentner». Heinrich v. Treitschke erscheint tm Talar der Professoren und ist als akademischer Red»« ausgefaßt, wie er die Jugend begeisterte. Die Figur wird in Bronze ge gossen. DaS Denkmal soll im Herbst nächste« Jahres «nthüllt werden. ... v Die Stadtverordneten von Halle a. d. S. lehnten de» MagistratSautrag: Errichtung eines städtischen Orchesters, ab. s Für die nächstjährige» Batzrruther Festspiel« sind mehrere Mitglieder der Hamburger Stadtlheatrr-Over verpflichtet worden, und zwar der Barilonist Dawison, der de« Amsortas und 'Alberich sinLen wird, sowie die Damen Fleischer»Edel, A rt „er und esa lde n. f Eine Schauspielerin auS der Blütezeit de- Burg- theaters. Gräfin Luise Schöns«ld. ist, 87 Jahre alt, auf ihrem Schloß Rabenshurg bei Wien gestorben. Als Luise Neuiiiciirii war sie der Liebling des Burgtheater-PublikiimL. Sie war die Tochter der berühmten Buratheater-Schallss>iclerin Amalie Haizinger und galt als beste Darstellerin der jugend liche» Lustspielrollcn. Im Jahre 1857 vermählte sie sich mit dem Grafen Karl Schöiifcld und nahm seitdem eine angesehene Stellung in der Wiener aristokratischen Gesellschaft ein. j- Irving-Nachlese. AuS den Berichten der eng lischen Tagesvresse ergibt sich jetzt, daß der ASket Henry Irving seit langem brustkrank rvar und au Herzerweiterung litt. In Bradford konnte -r die Rathaustrevv« kaum noch ersteigen und mußte den Fahrstuhl benutzen. Während der ganzen Tournee, die das „kuruvve-li"' bedeuten sollte, erregte seine Schwäche die Besorgnis der Truppe. Wenn er spielte, sprach er Partien, bei denen er früher gestanden hatte, nur noch im Sitzen: die glorreichste Rolle feiner Vergangenheit, der Mörder Mathias in dem nach Erckinann - Elmtrians „Polnischen Juden" her- gerichteten Schaucrdrama „TR« Keils", nahm ihn jo mit, baß ne für die nächste Woche, für Birmingham, schon adgcsetzt war. Den „Beckei", dessen Stoßgebet «Into tbz- nanäs, o Torsi" und bemerkte daoci, daß die Hand des Gefallenen ganz kalr rvar. Aus die Frage, ob ihm schlecht sei, gab Irvrng kein« Antwort. Mittlerweile brauste vor dem gesunkenen Vorhänge der Beifall des Publikums, das daraus bestand, den Schauspieler zu sehen. Mit Unterstützung eines anderen Schauspielers ge lang es Sir Henry Irving, sich noch vor den Vorhang ,u schleppen und einige wenige Dankesworte zu sprechen. Aerzte. di« sich unter dem Publikum befanden, waren bestürzt über sein bedenkliches Aussehen und über die Mühe, die es chm machte, die Worte bervorzubrinacn. Irving äußerte von da an kein Wort mebr bis zu dem Augenblick, wo chm sein Diener in den Wagen half. Als der Wagen vor dem Hotel hielt, konnte Sir Henrv Irving sich nur noch mühsam bewege«. Bold nach dem Betreten der Vorhalle jagt« er mit schwacher Stimme zu dem Diener: „Gib mir euren Stuhl."' Dies waren seine letzten Worte. Er wurde auf ein Sofa gelogt und fiel sofort in Bew-uhtlosiakeit. aus der er nicht mehr envachle. Als die Todesnachricht sich iu der Stadt verbreitete, wurden die Plakat«, die sein Auftreten als «Nvlock verhießen, überklebt. Bei der Ueberfichrnna. de- Sarges zur Bah» er- eignete» sich pathetische Szenen. Allgemein rst die Trauer, di« Zeitungen veröffentlichen Telegramme i« Namen des Königs, vom Lord Mayor, von Claretre, der dem „okoe per»" huldigt. Beerbobm-Tree svrach von der Bübne de» Mafeslv-Theaiers übei' Irvings Tod, Ellen Terrn depeschierte, cr Kerbe sein Abendnierk vollbracht. George Alexander, Arthur Bourchier zollen ibm ergriffenes Lob: in Paris gaben Coqneli«, Mounet- Sullv und Antoine ihren Gefühlen Ausdruck; Jon« Hading schreibt, daß niemand Irvings Lächeln hob« vergessen können. In vielen Städten sind Trauerflaogen gehißt worden. Es wird erzählt, daß Irving durch das Beispiel des Schauspielers Bhelp*, den er als Lehrling sab, -um Theater getrieben wurde. Er war sehr kurzsichtig. >sbr mild und ist ohne Vermögen gestorben. Man preist leine Jnszenierungskunst: Burne-JvneS und Vearbs- ley haben für ihn Dekorationen gezeichnet. Indessen wird hervorgebobcn, daß er keinem der bedeutenderen lebenden Drama tiker ern Schauspiel abgenommen Hot. — Die lleberrest« Irving» werden in derWestminster-Abtei bestattet werden, wo Englands größte Staatsmänner, Helden, Dichter und Geirrte ruhen. Die Bestattung findet auf Staatskosten statt. König Eduard wird sich bei der Leichenfeier vertreten lasten. Während d«S Drucke» einge-angea« Neueste Drahtmeldimgen. Köln. Die „Kölnische Zeitung'" meldet aus Dortmund. Die heutige Gewerkenversammlung der Zeche „Sieben Planeten" genehmigte mit 872 gegen 26 Stimmen den Ver kauf der Zeche an die Harpener Bergbaugesellschaft. vermischtes. Miß urst und zu energisch in einer liberalen Brrsümin- da " " ' .. etwa- . lmig in Manchester siir bas Fraiicnstimnittcht agitierten, «erden je drei Tage im Gefängnis sitzen müssen, da sie sich weigern, die wegen ihr« ungebührlichen Benehmens über srr verhängte Geld strafe z» zahlen. Der Vertreter der Anklage behauptete in seiner Rede, die beiden Damen seien zu der Versammlung von vonrhrrrln niit der Absicht gegangen, eine agitatorische Ruhestörung hervor- ziirusen, indem sie fortwährend riefen und kreischten: „Wir wollen wie Männer behandelt werden!" Als sie jedoch durch Angestellte deS Saalbesitzers a»f die Straße befördert wurden, hotten sie sehr viel Wert dawuf gelegt, nicht wie Männer, sondern wie Damen behandelt zu werden. Miß Panthinsl geriet bei ihrem Abenteuer in eine solche Wut, daß sie einem Pvuzeihaiiptmann und einem Wachtmeister ins Gesicht spuckt« und dem letzteren obendrein zwei Schläge über den Mund versetzte. Vor Gericht erklärt« Miß Pankhiirft, sie habe geglaubt, die beiden Polizeioffizlere gehörten der liberalen Partei an, »nd sie bedauere nur, daß ihr nicht Dir Edward Grey. der bekannte lllieral« Führer, der kn der Bersanun« da- am L». Juli ,n Bautzen abgchalleue 1. L a u t i d c r I luna gesprochen batte in die Hände geraten sei
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