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Dresdner Nachrichten : 07.07.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-07-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189607071
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18960707
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18960707
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-07
- Tag 1896-07-07
-
Monat
1896-07
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 07.07.1896
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HbkllüAkU. >/>t„!,<-I.dr 6o>u Ll'wurka. ß E DE" V«uri8l«nj«Wvii, M»1«I, Hüte, kueksäeke, Venristeiltaseken, "HW Krttnnt« iu IdviLeboIileiäiiii^, «iiipiiolilt LU8 T'irol, 8i;UItt88 - 8t»a880 23, uoliou cloiu Xonij;1. 8ofil088. Nr. 186. Meqel: Amerikanische Präsidentenwahl. Hvsnachnchte». Hospizweihe, Ferienkolonien. Königichießcn, Eratv-Sommcrsest, Gerichtsverhandlungen. dir» old's Knnstialon. Politisches. Die Schlaglichter, die von den Borbereitungen für die ameri kanische Präsidentenwahl auf die innerpolitischc Lage in der groben Republik und ihre treibenden Kräfte fallen, erhellen die Situation in einer für Europa recht unerfreulichen Weise. Alle Anzeichen weisen darauf bin, dab die republikanische Partei Im ausslcigenden Zeichen steht und sich ihres Sieges vollkommen sicher fühlt. Was das für die europäischePolitik und die europäischeJndnstrie gegenüber Amerika bedeutet, erhellt auS dem republikanischen Parteiprogramm, wie es auf dem jüngst in St. Louis abgchaltenen Nationalkonvcnt der Partei sestgcstellt worden ist. und aus der Persönlichkeit des zum Präsidentschaftskandidaten nominirten Mc Kinleii- Das Programm beginnt mit einer Bernrthcilnng des demokra tischen Regimes, das eine .Zeit der Unfähigkeit, der Schmach und des Unglücks ohne Gleichen" gewesen sei. Nachdem so den poli tischen Gegnern der Kopf vor die Fiche gelegt worden ist, erfolgt ein feierliches Bekenntnch zu den Grundsätzen des Hochschutzzolles, von deni erhofft wird, dag er die „Borherrschaft der amerikanischen Industrie" herbciführen werde. „Diese einzig richtige amerikanische Politik", heißt es, „besteuert ausländische Produkte und ermuthigt die einheimische Industrie; sie bürdet die Beschaffung der Ein nahmen der Ausfuhr ausländischer Maaren aus; sie sichert den amerikanischen Markt dem amerikanischen Produzenten; sie H8U die Löhne des amerikanischen Arbeiters auf derselben Höhe; sic bewirkt, datz Industrie und Landwirthschaft Hand in Hand gehen und macht den amerikanischen Landwirth weniger abhängig von ausländischer Nachfrage und ausländischen Preisen." Im Zu sammenhang damit wird die strenge Durchführung der Einwander- uugsgesetze gefordert, damit unliebsame fremde Elemente fern gehalten und auch die einheimischen Arbeiter gegen die Konkurrenz ausländischer Arbeitskräfte geschützt werden. Mit Bezug auf die Währungsgesetze wird erklärt, daß die republikanische Partei un erschütterlich für „gesundes Geld" sei. Die auswärtige Politik soll „fest, kraft- und würdevoll" sein. Die Monroelchre wird scharf Zeit, sondern er ist geradezu der Träger einer Art von panamerika- niicher Legende geworden. die in ihm den Mittelpunkt aller Be strebungen erblickt, die auf die politische und wirthschaftliche Ab sperrung ganz Amerikas unter der Führung der Vereinigten Staaten gerichtet sind. Diese Bewegung wird zwar bis jetzt in Europa wenig gewür digt, und es giebt sicherlich noch sonst einsichtsvolle Leute genug, die sich berechtigt glauben, über die angebliche panamerikanische „Gefahr", die für sie nur in Gänsefüßchen existirt, die Achseln zu zucken. Manche gehen sogar soweit, den Bereinigten Staaten überhaupt eine dauernde staatliche Lebensfähigkeit abznsprechen und die „baldige" Auslösung der Union in eine westliche und eine östliche Hälfte zu prophezeien. Derartige Urtheilc werden aber ans Grund von Unterlagen formnlirt, die lebhaft an gewisse bayerisch- preußische Analoga bei uns erinnern. Damit hat es also nicht viel auf sich. Thatsache ist vielmehr, daß die europäische Industrie vor der weiteren Entwickelung der inneren Ver hältnisse in der Sternenbanner-Republik auf der Hut sein muß. Die von Amerika drohende wirthschaftliche Gefahr ist schon ver schiedentlich von großen Bolkswirthen der Neuzeit eingehend ge würdigt worden, u. A. von dem französischen Nationalökonomen Leroy-Beanlieu. Blickt man dazu auf die gleichzeitig in Ostasien auftauchende Wolke, in deren Schooß noch verhüllt zwar, über doch in den Umrissen bereits erkennbar die japanische Konkurrenz austaucht, so wird man jedenfalls das Eine klar erkennen, daß die Zeichen der Zeit nicht dazu angethan sind, um den europäischen Mächten Hader und Mißtrauen untereinander als räthlich und ihren Interessen förderlich erscheinen zu lassen. ES giebt sogar urkheilsfähige Politiker, denen die panamerikanische Gefahr, wenn auch als die zur Zeit entferntere, so doch als die am schwersten wiegende von allen erscheint, die der Zukunft Europas drohen. Ein Blitz dieser Erken,itniß zuckte hier und da auf. als die Ver einigten Staaten ihre letzten Absichten gegenüber Europa aus Anlaß der Benezuclafrage klar hervortreten ließen; aber die all gemeine. nur zu wohlbegrüudetc Abneigung gegen die perfide, Mutbmußlichc Witterung: Aushcitcrnd, wärmer. der Dienstag, 7. Juli. betontz Die Vereinigten Staaten haben^ darnach das Recht, ^>em ggnzfich uneuropäische Politik Englands that das Ihrige, um die ansflackernde Flamme des europäischen Solidaritätsbewußfieins rasch^vicder im Keime zu ersticken. Besser wird es auch nicht eher werden, als bis England sich entschließen könnte, eine aufrichtige europäische Politik zu treiben. Wenn aber an England dauernd Hopfen und Malz verloren lein sollte, dann allerdings könnte es einmal dahin kommen, daß die panamerikanischen Bäume in den Himmel wüchsen. Ansuchen eines jeden amerikanischen Jestlandsstaakes um Ein schreiten im Falle europäischer Bedrückung z» entsprechen, und es wird sogar der Wunsch ausgcdrückt. es möchte in absehbarer Zeit jedwede europäische Macht von dem gcsammten amerikanischen Kontinent sich znrückziehen. Um zunächst denjenigen Punkt herauSzugreifcn, der für die europäischen Interessen zwar nicht minder wichtig ist als die anderen, aber doch seine Spitze nicht gegen sie kehrt, sondern viel mehr aus eine europäisch-amerikanische Verständigung hinwcist. so ist in erster Linie die Währungsfrage zu behandeln. Dabei kommt Alles auf die Beantwortung der Frage an: „Was verstehen die amerikanischen Republikaner unter dem Ausdruck „gesundes Geld" ?" Liest man darüber die deutsche Goldwährungspresse. so müßte man eigentlich zu dem Glauben gelange», daß die Republikaner An hänger der Goldwährung im deutschen Sinne, die Demokraten da gegen Vertreter der Doppelwährung, also Vimetallisten nach kon tinentalen Begriffen seien. Das ist ober ein gründlicher Jrrthum. Eine reine Goldwährungspartei. die das Silber zur Scheidemünze machen wollte und die internationale Regelung der Währungs- frage grundsätzlich bekämpfte, giebt eS in den Vereinigten Staaten überhaupt nicht. Dagegen will eine starke Partei das Extrem nach der anderen Seite, indem sie unbeschränkte Silberfreiprägung zu dem früheren gutm Werthverhältniß zum Golde seitens der Vereinigte»! Staaten allein ohne Rücksicht aus die übrigen Mächte verlangt. Dieser Silberradikallsmus — ungesundes Geld — ist in. Wesentlichen in der demokratischen Partei verkörpert, und ihm tritt die republikanische Partei entgegen, indem sie sich für den Bimetallismus auf Grund internationaler Vereinbarung — ge- sniches Geld — ausspricht. In Wirklichkeit sanktionirt also das republikanische Parteiprogramm nicht die Gold-, sondern die Doppelwährung, aber auf der Grundlage einer internationalen Vereinbarung. Ueber die Frage, was in der Zwischenzeit, bis ein solches Abkommen erreicht sei, zu geschehen habe, äußert das Partei programm sich dahin, daß so lange die bestehende Goldwährung bewahrt und eine Parität mit dem Golde für jedes Silber- oder Papiergeld aufrecht erhalten werden müsse. Daraus crgiebt sich also, daß die europäischen Mächte die Vereinigten Staaten unter republikanischer Flagge wenigstens insoweit an ihrer Seite finden werden, als sie zu einer internationalen Regelung der Währnngs- frage bereit sind. Damit ist aber auch die Liste der gemeinsamen Interessen er schöpft, und der übrige Theil des Programms athmet unerbittlichen Kamps gegen das „alte verrottete Europa", wie der Janker mit hochmüthigem Nasenrümpfen unseren Erdtheil zu nennen beliebt. Alle europäischen Mächte will das Nationalamerikanerthum von dem amerikanischen Festlande verdrängen, und nicht genug damit, soll auch mit Hilfe einer rigorosen Hochschutzzollpolitik der völlige wirthschaftliche Abschluß Amerikas von Europa verwirklicht werden. DaS ist daS letzte Ziel der Panamerikanlsten aus der Schule des verflossenen Staatssekretär- Blaine, als dessen konsequenter Nach folger jetzt Herr Mc Ktnley das politisch-wirthlchaftliche Leben der Nation regiert. Mit Herm Mc Kinley ist nicht zn spaßen. Wenn sein Name als Stempel auf ein republikanisches Tarifprogramm gesetzt wird, so darf man sich hier zu Lande darauf verlassen, daß die Aktion nicht im Sande verlaufen wird. Mc Kinley ist nicht nur der Bat« der amerikanischen Schutzzollpolitik der neuesten Aernschikib- »nd Aernsprcch-Berichte vom 6. Juli. Berlin Die Kaiserin empfing heute Vormittag den Bestich der Kronprinzessin von Schweden, die mit ihren beiden ältesten Söhnen Wilhelm und Gustav im Neuen Palais eintraf. Nachmittags wohnte die Kaiserin der Trauerfeicr für den verstorbenen Oberhof- prediger Kögel in Berlin bei. — Es wird bestätigt, daß Prinz Ludwig von Bayern vom Kaiser zur Thcilnahmc an den Kanermanövern in Sachsen eingeladen worden ist und dieser Einladung Folge leisten wird. — Im Auftrag des Kaisers hat der deutsche Gesandte in Haag am I. d. M. der Beisetzung der in Padua auögegrabenen und nach Delft übersührten Ueberreste des Prinzen Wilhelm von Oranien beigewohnt und einen Kranz am Sarge desselben nieder- geleat. — Die Kaiserin Friedrich traf gestern zum Besuche des Königs von Däneniark in Wiesbaden ein. — Prinz Alexander von Hohenlohe, dem anläßlich seines Eintretens für die Detailreisenden bei der Berathung der Gewerbenovelle im Neichtsage mehrfache Dankschreiben zugegangcn sind, hat auf ein solches aus Mühl hausen i. Th. eingehend geantwortet. Es heißt in der Antwort u. A.: Indem ich bei dieser Gelegenheit der immer mehr um sich greifenden Tendenz, die Gewerbefrcihclt, sowie überhaupt die indi viduelle Freiheit des Einzelnen einzuschränken, entgegengetreten bin, glaube ich übrigens, nichts als meine Pflicht als Volksvertreter gethan zu haben, welcher doch nach der Retchsverfassung der Ver treter des gesammten Volkes sein soll und nicht dazu da ist. um Gesetze zn Gunsten einzelner bestimmter Kreise im Staat zu machen. Die Angriffe, welche ich dafür von einzelnen Selten erfahren habe, werden mich nicht abhalten, auch in Zukunft, wenn ich es für nöthig halte, meiner Ucberzcugnng in dieser Richtung Ausdrnck zn geben. Was die vom Reichstage beschlossene Novelle betrifft, so müssen die Interessenten selbst versuchen, vom Bnndesrath durch eingehende Darlegung ihrer Lage für diejenigen Branchen, welche durch die beschlossenen Beschränkungen geschädigt werden, wenigstens durch Ausnahmen Erleichterungen zu erlangen für den Fall, daß der Bundesrath den beschlossenen Bestimmungen seine Zustimmung ertheilen sollte. — Der „Reichsanzciger" veröffentlicht das Verzeich niß derjenigen Ehrenritter des Johanniterordens, denen am 24. Juni ln der Johanniterordenskirche zu Sonncnburg der Ritterschlag und! die Investitur ertheilt worden ist. Es befinden sich darunter folgende sächsische Kavaliere: Major z. D. und Klostervogt Georg von Posern auf Walthersdorf bei Nordmühle an der Elster. Majoratsbesitzer Eduard Freiherr v. Pentz auf Schloß Brandis bei Leipzig. Major z. D. Richard Freiherr von Müller zu Dresden, Rittergutsbesitzer Bernhard v. Arnim auf Planitz bei Zwickau. Rittmeister und Majoratsbesitzer Hermann Thomas Freiherr v. Kapherr zu Lockwitz bei Niedersedlitz und Hauptmann a. D. Georg Freiherr v. Rechenberg zu Dresden. — Der Magistrat von Stettin hat bei dem hiesigen Magistrat angeregt, daß zwischen Bertin und Stettin ein besserer Wasserweg an Stelle des Finow- Kanals geschaffen werde. Die Ausbildung dieser Wasserstraße soll soweit erfolgen, daß daraus Schiffe mit 12- bis L>,000 Eentner Tragfähigkeit verkehren können. Aus dem jetzt bestehenden Wasser wege zwischen Berlin und Stettin ist die Tragfähigkeit der Schiffe ans MO Eentner beschränkt. Der Berliner Magistrat hat sich dem Stettiner gegenüber erboten, über diese Angelegenheit in Ver handlung zn treten. — Freiherr v. Hammerstetn wird die gegen ' itc Strafe in, der Strafanstalt Moabit verbüßen. Seine daß wegen der Bewucherung des letzt Verurtheilten bereits am 16. In»! durch die Staatsanwaltschafi gegen 17 zum Theil bisher als hochachtbar geltende Berliner Firmen das Strafverfahren eingelcitct worden ist. — Für Transvaal hat die hiesige Fabrik von Ludwig Löwe 60,000 Gewehre und andere Waffen zn liefern, 10.000 Stück sind bereits geliefert. — Die Gläubiger des Theaters „Alt-Berlin" ln der hiesigen Gewerbe-Ausstellung sind zum 8. d. M. zu einer Gläubigerversammlung geladen worden. Leipzig. In *>er heute begonnenen Verhandlung in dem Prozeß Wehlan führt den Vorsitz Präsident des Reichsgerichts v. Oehlschläger. Tie Staatsanwaltschaft vertritt Regiernngsassessor Dr. v. Buri vom Auswärtigen Amt. Die Vcrtheidigung fuhrt Rechtsanwalt Boyens-Leipzig. Prinz Albert von Sachsen wohnt der Verhandlung bei. Wehlan bestreitet, seine Amlsbefugniß überschritten zn haben. Leipzig. In der Verhandlung gegen den Assessor Wehlau beantragte der Vertreter der Staatsanwaltschaft Dienstentlassung. Leipzig. Ter Disziplinarhos verwarf heute im Prozesse Wehlan beide Revisionen und bestätigte das Unheil des ersten Richters, nämlich 500 Mk. Geldstrafe und Versetzung in ein anderes Amt gleichen Ranges. Die Kosten werden zur Hälfte der Reichs- kasse und zur Häljte dem Angeklagten anserlcgt. "Hamburg. Kurz nach 10 Uhr Vormittags stürzte das Gerüst eines vierstöckigen Neubaues im Vorort RotherBaum ein, wobei 2 Personen getödtet, 3 schwer und 3 leicht verletzt wurden. Breslau. Heute begann ein sensationeller Prozeß gegen die frühere Restaurateurin Gertrud Henlschel und 10 wertere Per sonen wegen Erpressung u. f. w. Es handelte sich in der Haupt sache darum, daß die Angeklagte Hentschel das Vermögen des Grafen Erdmann Pückler zu Nogan. mit dem sie intime Bezieh ungen unterhalten, um Tausende durch Vorspiegelung falscher That- lachen. Erpressung und Drohung geschädigt, daß sie ferner gegen den Grafen eine wissentlich falsche Anschuldigung eingereicht und daß sie sich der schweren Urkundenfälschung schuldig gemacht bat. Der Prozeß erregt das größte Aussehen. Die Verhandlungen werden etwa 3 Tage dauern, die Oeffenrlichkeit wird ausgeschlossen. Essen. In der heutigen Versammlung der Zechenbesitzer des rheinisch-westfälischen Koblcnsyndtkats wurden die Absatzverhält nisse für andauernd günstig erklärt. Eine Steigerung im Herbst- geschäst sei bestimmt zu erwarten, wenn nicht Wagenmanael herrsche, der sich jetzt schon bemerkbar mache. Der Antrag auf Verlänger ung des Vertrags mit dem Cokssyndikat und dem Briguett-Verein wurde an den Äeirath zur näheren Erörterung zurückverwiesen. Straß bürg. Der Bezirkspräsident von Ober-Eliaß ver weigert die Bestätigung des sozialdemokratischen Reichstags abgeordneten Bncb als Mitglied des Gemeinderathes von Mul Hausen, weil Bueb keine Steuern zahle. — Der Direktor der Mül- hausener Philharmonischen Gesellschaft Adolph Stichle ist heute früh gestorben. Wilhelmshafen. Im 2. Seebataillon ist eine endemisch auftretende Angenkrankheit ausgebrochen. Umfassende Maßregeln gegen Weiteiverbreitunq der Krankheit sind getroffen. Alle Ge sunden wurden sofort aus der Kaserne ansquartiert und in den Matrosen-Kasernements nntergebracht. Bei den getroffenen Vor kehrungen und Vorsichtsmaßregeln ist der Angelegenheit besondere Bedeutung nicht beizumessen. Marbur g. Im Dorfe Sielen wurden durch ein Schaden feuer 6 Wohnhäuser mit den Nebengebäuden eingeäichert. Mainz. Die Generalversammlung der hiesigen Ludwigsbahn. in welcher 43,810,800 Mark Aktien-Kapital mit 73,068 Stimmen vertreten war. lehnte den Antrag des Verwaltnngsrathes ans An nahme des Regieruiigsangebotes von 730,50 Mark ab. Nachdem der Berlin-Hamburger Antrag auf 750 Mark zurückgezogen war. wurde der ÄermitteliingSantrag des Verwaltnngsrathes auf 71! Mk. m!t.7l,494 gegen 9l4 Stimmen angenommen. Paris. Trotz aller Verbote finden in Süd-Frankreich weitere Stiergefechte statt, so gestern in Nimes, wo in Anwesenheit der Behörden und 20,000 Zuschauer von einer spanischen Cuadrilla 2 Stiere getödtet wurden, die vorher vier Pferden den Leib auf- gerissen hatten. Brest. Der Streik der Sardinen-Konservenbüchsen-Arbciter an der bretonischen Küste ist beendet. Lille. Alle Gießer in den hiesigen metallurgischen Fabriken, 1800 an der Zahl, sind In den AnSstand eingctretcn. London. Das Gerücht, ein Mitglied des Hauses Rothschild werde in den Verwaltungsrath der Chartcrcd Company cintrcten. ist unbegründet. Man glaubt, daß gegenwärtig keine Schrille unternommen werden, um die bisher von Rlwdcs und Beit innc- aehabtcn Posten wieder zn besetzen. Dem Vernehmen nach wird demnächst eine Versammlung der Aktionäre stiittsiiidcn, in welcher die Frage einer Vermehrung des Gesellschastskapitals berathen werden soll. Petersburg. Der Kaiser hat den Empfang der Deputation aus den Slädten »nd Landschaften und anderer Deputationen bis zum nächsten November verschoben. Petersburg. Die deutschen Schulschiffe „Stein" und „Stosch" werden in dieser Woche hier cintreffcii. Die Mitglieder der hiesigen deutschen Kolonie geben ihren LandSlenlen am 10. d. M. ein Fest im deutschen Klub. — Nach den letzten amt lichen telegraphischen Nachrichten sind die ErnlcanSsichtcn vorzüg liche. Tie erste Stelle nehmen die südlichen und mittleren Zonen und der nördliche Kaukasus ein: gute Aussichten sind auch in den nördlich-östlichen Provinzen. Tie Ernte hat begonnen. Konstantinopel. Das armenische Komitee erließ ein Rundschreiben, welches besagt. daß cs in Folge der von den Be hörden ausgehenden Unterdrückungen und Ausschreitungen gegen die Armenier nnnmehr den Kampf mit allen Mitteln beginnen werde. " Larnaka. Auf Cvpenr finden fortgesetzt heilige Erdstöße statt. In Limassol herrscht allgemeine Panik. Die Behörden ver sahen die Bevölkerung mit Zelten: auch die NegiernnaSbureaux. die Bank »nd daS Telegraphenamt sind ln Zelten nntergebracht. Aden. Aus Tjlbnti wird gemeldet, daß dort in vergangener Nacht Graf Konstantin Wrrsowltz. der im Auftrag eines Komitees römischer Damen nach Abessinien gereist war, nm den italienischen Gefangenen Unterstützung zu bringen, plötzlich gestorben ist. Die bentiae Berliner Börse war fest in Folge der Er klärung des Reichsbankpräsidentrn in der bentigen Sitzung des CentralauSschiisses der Reichsbarrk, daß in Folge des ln den letzten Tagen ersolgtcn Rückflusses von der Erhöhung des Bankdiskonts zur Zeit abgesehen werden könne, sowie ans Gerüchte, betr. ncne - 2? ^ cd' ihn erkmm. . . . Angehörigen sollen sich mit einer bezüglichen Bitte an den russiiche Finanzgeschäfte. Letztere kamen namentlich Diskonto und Minister des Innern gewandt haben, der seine Zustimmung dazu Kommanditantheiien zn Gute, während bessere Witternngs- und ertheilt hat. — Zum Prozeß Hermann Jrtcdmanr, wird berichtet. > Ernteberichte österreichische Eisenbahnen günstig beeinflußten. Bon
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