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öö Änst« <ti«schristr» Mt». «,tr>. k Att werdm tzt. Adressen ^der Exprdi- m. en Stt L Mg'nuß und t der zweitm H sogleich zu r. 3 pt. Hern auf der kalte Kammer luch wird «in mgaffe 6, III. rre mder-L.^ Vv tcht. eckt. f-r Ersch. tägl. Dfora. 7 U. Inserate, dSpaltzeile S Pf., «erden b. Abi? 4S»»«L bi» L<.s angenommen M der thP^dition: Johann eS-Allee «ad Waisenhauestraß« «. 329. Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Mitredactrur: Lheador Vrokisch. Tonnabend, den 24 November Adonn. vierteltährltch »0 Rge. bei «nentgeldl. Lieferung in'« Hau«. Durch die Kgl. Post vierteljährlich r» Stgr. Einzelne «unimern 1 »gr. — MM DreBd«», den 24 November. — »Daily News" bringen «in Gerücht, welche« vom au<- hvärtigen Amt mitgetheilt fein soll, von dem man aber in Wien nicht« weiß. Diesem zufolge würde Kaiser Franz Joseph nich- isten« zu Gunsten seine« Bruder«, de« Erzherzog« Maximilian, -abdankm, dessen Antecedentien seine Stellung weniger schwierig machen würden, und der seine politische Mission damit anfan- -gen würde, liberal« Reformen einzuführen und Benetien aufzu- Heben. Der kaiserlich« Prinsvv» Feautwich erhält jetzt eben« fall« seine Leibwache. Dieselbe wird au« d«n 14 Jahr« alten Lukaats üo trvupe« der Grenadier - Regimenter gebildet und »an den jüngsten Offizieren der Arme« befehligt werden. Sie «halten den Namen: kipilles äs 1s zsräo. OefseNtlich« Gerichtsverhandlungen:. In der EHittemacht vom 1. bi« 2. Juli d. I. hörte der auf der Ba- i dergaff« harmlo« dahinwandelnde Nachtwächter Srohmann plötz- «in laute«, fürchterliche« Hilfegeschrei, da« au« der dort au«» Mündenden kleinen Frauengaffr erscholl. Hinzuspringend und dir -Richtung nach dem Orte der muthmaßlichen Leib» und Leben«, -«fahr nehmend, gelangte er zur »Stadt Aükig", öffnete die Gtubenth-r und wa« erblicken seine Augen? M regnet darin fürchterliche Prügel, mit welchen der Wirth, Herr Hahnrl, und dessen Frau einen Mann regaliren, der seinerseits sich in diesem ungleichen Kampfe zu wehren sucht, so gut e« geht, und dazu in allen Tonartm brüllt. Der diensteifrige Grohmann springt sofort zwischen die Kämpfenden und schiebt den abgrprügrlten Mann nach der Thür und zum Hause hinaus, wobei r« je doch immer noch Schimpfwort« und Püffe setzt, der Nachtwäch ter auch mitunter von letzteren etwa« profitirt, und der Hin- au«gemaßregelte Hahneln noch drohend zuruft: „er werde ihm sein« Bude schon schließen lassen". Dieser war der Droschken kutscher Breyrr, und der Streit daher entstanden, daß Herr - Kahne! einem noch anwesenden^ Gaste, der bei ihm bereit« stark an der Kreide stand, nicht« mehr hatte rinschenken wollen, Breyer aber, jedoch vergeblich, für den Gast auf seine Kosten moch rin Töpfchen verlangt hatte, weil sie gerade „so gemüth- sich" beisammen gesessen hätten. Hierauf war Breyer anzüglich geworden und von Worten war e« zu Thätltchkriten gekommen, wo bei Hahnrl ihn so am Halse gepackt hatte, daß laut betgebrach- kein gericht-ärztlichen Zeugniß noch am andern Tage „blau und xoth marmorirte" Striemen davon sichtbar waren Breyer «hob nun gegen Hahneln und dessen Ehefrau Klage wegen Körperverletzung und Beleidigung, auch wegen Widersetzlichkeit, indem er angab, Hahntt habe sich gegen den Nachtwächter zur Wehre gesetzt und diesen geprügelt und g«kratzt. Da sich aber Letztere« durch dir «ltrn Grohmann'« erstattete Angabe erledigte, daß Hahnrl ihn blöd unvrrsehen« einige Mal getroffen — wa« bei solchen Schlichtungen leicht workommr — dir thätlich« Theilnahme der Hahnet'schrn Ehefrau jedoch nicht genugsam erwiesen wurde, die angtthanen Beleidigungen und Schimpfreden ab« sich durch dir auch von Breyern auSgestoßenen compenfirten, so wurde Hr. Hahnel nur wegen Körperverletzung zu 5 Thalern Straf« verurtheilt, wegen Beleidigung und Widersetzlichkeit aber sammt seiner Eheftaü frei- gesprochen, Breyrr nicht minder mit seinem auf Erlegüng von Gchmerzrngeld und Bekanntmachung de« Bescheid« im Dresdner Anzeiger gerichteten Antrag« adgewiesen. Ar behob nün -egen diese« Erkenntniß im Allgemeinen Einspruch, mit Staunen erfuhr «an aber, daß der Mann in dem Wahn gestanden hatte, Hah nel sei gar nicht bestraft worden. Da« Bericht bestätigt« da« erste Erkenntniß und legte Breyern die Kosten der zweiten Instanz auf. — In der zweiten Einspruch-Verhandlung erschien abtttnal« rin unglücklicher Rückfällige«, der Tagearbeiter A. Olim au« Ml«- druf. Er war wegen allerhand Eigenthum«,«rgehrn schon vier Mal mit Gefängniß, zweimal mit Arbeit«hau« und einmal mit Zuchthau« belegt worden, und r< wollte ihm nun gar nicht in den Kopf, daß er wegen eine« ganz geringfügigen, aüf - Ngr. 5 Pf. gewürdertrn Gegenstände« — «inim Stück Btod ««deine« Sack, in den er erster«« gewickelt, und di« er seinem Arbeitgeber heimlich weggenommen hatte — nach Artikel 369 jetzt «dermal em Jahr Zuchthau« erleiden sollte. Doch der. eisern«'' Buchstabe de« Gesetzt« stand ihm entgegen und er muß daran glaube«; — Au« dem dritten Einspruch ersah man wieder einmal, zu welchem Unglücke da« tolldreiste Fahren mit Pferden und die Indolenz sühllosrr Naturen führen kann. Am Nachmittage de« 18. April d. I. geht die 78jährige Gut«au«züglerin Grützner au« Sei- fer-dorf in Begleitung einer anderen Fra« vom Radeberger ViehMarkte auf der dahin führenden Straß« nach ihrem Wohn orte zurück. Da kommt plötzlich rin Einspänner de» Wege« hrrgejagt, auf dem der Guttbesttzer Mitscherling au« OtteNdorf mit noch einigen Personen sich befindet, welcher beabsichUgt, ei nen vor ihm herfahrenden Wagen au-justechen. Derselbe hat nun zwar angegeben, er habe dm vor ihm befindlichen Wei bern zugerufen und da« Au-wfichen -«boten, allein sei e« nun, daß die Grützner, welche etwa« schwerhörig war, die« nicht ver nommen, oder, wenn sie r« gehört, vor dem heranstürmenden Gespann nicht schnell genug au«wrich«n konnte, vielleicht sich auch einer so grenzenlosen Unvorsichtigkeit kaum versah -"sie wurde von dem Pferd« umgeworfen und dabei so arg verletzt, daß sie sich an Ort und Stelle förmlich verblutet« und am anderen Tage starb. Der Section-befund sprach sich dahinaus, >daß ihr Tod durch allgemeine Berblutung in Folg« der trhal- tenea schweren Verletzungen hrrbeigeführt «orden sei. Der Leicht sinn und die Fühllosigkeit de« Ranne« ging so weit, daß er