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könne nur durch gesetzliche Vorschriften herbetgrfvvrt werden. Es wurde sodann eine Resolution angenom men. in welcher es als erwünscht bezeichnet wird, bas, die Invalidenversicherung der Gefangenen reichsgesetzltch ge regelt wird und das, im UnsaUversicherungSgeseh siir Ge fangene für die letzteren giinsttgcre Bedingungen ge schaffen werden. — Pastvr Dr. Seysarth behandelte «Die zehnjährige Tätigkeit des Deutschen HilsSvereins siir ent lassene Gefangene", Er schilderte die Entwicklung der Tätigkeit der Schutzvereine in Deutschland seit dem Jahre E!>. — Professor Dr. Kriegs m a n n iKönigdberg i. PrI dielt sodann einen Vortrag iibcr „Das progressive S t r a f s n st e m". Er betonte, das, der unvermittelte Nebergang von der strengen Disziplin der Strafanstalt in Sie Nngeblindenheit der Freiheit siir viele gleichbedeutend mit der Gelegenheit zu neuen Fchlgiiffen sei. Es empseble sich daher ei» allmählicher Nebergang. längere Freiheits strafe» wirke» auf viele direkt vernichtend. Namentlich aus uichtgesährliche llebeltäter. die nur eine kurze Strafzeit durchzumachen habe». Für solche konnte eine allmähliche Erleichterung der Strafe und eine vorzeitige Entlassung gewissermaßen als Belohnung siir gutes Verhalten ge währt werden. Die landwirtschaftliche Kulturarbeit der Gefangenen bewährt sich, wie die Uebergangsslationen. die Strafkolonien nnd Arbettskolonien bezeugen. Der Refe rent schlaf, mit dem Wunsche, das, die Justizverwaltung den vorgebrachte» Wünschen »ach Möglichkeit cntgegcnkvmmc. — Zn der sich hieran anschließenden kurzen Diskussion be tonte Geh. Oberjustizrat Dr. Plaschke, das, der größte Teil der von Dr. Kriegsman., ausgestellten Forderungen seitens der Justizverwaltung bereits seit langer Zeit be rücksichtigt worden sei. ** Dritter deutscher Bogetschutztag. In -Hamburg trat der Dritte deutsche V.melschntztag zu seinen Beratun gen zusammen. Nach einem Vorträge des PrvsessorS Strick Wer Bogelschuhgehölze in den Vierlanden refe rierte Glaser lÄltonat über das wichtige Thema der Sch u a k e n b e k ä m p f u u g. Seit einigen Jahren wird, wie der Redner ansftthrtc. eine „Larfiol" genannte petro- leumartige Flüssigkeit verwendet, die auf die Oberflächen von stehenden Gewässern, in deren Nähe sich i» erster Linie Schnaken aufzuhalten pflegen, ansgegossen wird. Versuche mit diesem Mittel sind namentlich in Baden, der banrischen Pfalz, in Hessen nnd überhaupt in der Rheingegenö gemacht worden und haben zu sehr guten Resultaten geführt. Vögel, die von solchem übergvssenen Wasser getrunken haben, er litten davon keinen Schaden. Eine im Sinne der Dar legungen des Referenten lautende Resolution wurde an genommen. — Ueber die Arbeiten der Jagdschntzkommission referierte Dr. Günther, der verlangte, das, die Lehrer Vogelschutzkurse besuchen und eine Verbesserung des Jagd Hüterstandes angestrebt werde. Gemeinden, Aiutsvorstüude und Landwirte sollten zur kontraktlichcii Festlegung der Schuszzeiten für gewisse Tiere vcranlasit werden. — Ueber Na t u r schu tzb e st r eb n ng e n bei der Jugend berichtete Professor Schwarz sRvthenbnrgl. — Professor Dr. Dietrich sHamburgs behandelte die Frage, welche gesetz lichen Bestimmungen zu einem ausreichenden Schutz der Seevvgcl unbedingt notwendig seien. Er verlangte, das, für gewisse Bvgelartcn das ganze Jahr Lchnhzcit be stehe. für andere eine ausreichende Schonzeit während der Brut, sowie die Schaffung einer Zone von der Flntgrenze bis zu HO» Metern herab, die während einer bestimmten Zeit von der Fagd ausgeschlossen sein soll. In der Dis kussion wurde die zwccklo'e Jagd ans Seevögel namentlich in Bädern usw. lebhaft beklagt. ** Das Calciumbrot und seine Begründung. Der Vcr -1 band Deutscher Brotfabrik» nie», Sitz Leip-I zig, sendet uns den folgenden Artikel: „In Frankfurt! (Mains hielt am 10. Juni aulühlich des Verbandslages Deutscher Brotfabrikanteil Herr Professor D r. Lvew aus München einen weitere Kreise interessierenden Vor- trag über vbigeH Thema nnd führte dabei -- im Auszug wiedergcgeben - etwa folgendes aus: Einige der wichtigsten menschlichen Nahrungsmittel, wie Fleisch, Kartoffel und Brot, sind arm an Kalk. Nach neuerer Erfahrung wird die täglich nötige Menge Kalk für den Körper eines Erwachsenen auf 1 Gramm eingeschätzl. Wenn nun Menschen längere Zeit in bezug auf Kalk unterernährt sind, so können »ach dem Gesetz des Minimums nicht nur andere Mineralstoffe, sondern auch die organischen Nührstosse nicht vollständig ver wertet werden. Schädliche Einslussc können bei Kalkmangel zu Erkrankungen der verschiedensten Art sühren, je »ach dem Organ, in welchem der Kalkmangcl gerade besonders aus geprägt ist: denn Kalk ist nicht nur in Zähnen und Knochen, sondern auch in dem wichtigsten Teil jeder Äörperzelle ent halten, nämlich dem Zellkern. Schon oft wurde darauf hin- gewicsen, das, die Ausbildung einer dichten, festen Zabnglasur von reichlicher Katkznfnhr schon in den ersten sieben Lebens jahren abhängt, Schon von Geburt an mus, der Kaltzusnh'r bei dem Kinde besondere Rücksicht gewidmet werden, nicht nur, um rachitische Erscheinungen zu vermeiden, sondern um die Bedingungen für beste Zahnentivicktiing schon von Anfang an zu schaffen. Besonders groß ist das Kalkbediirf- nis für die Knvchenbildung beim Wachstum des Organis mus und bei de» Mütter», welche nicht nur die Knochen des werdenden Kindes ausbilden, sondern auch dem stets hungrigen Säugling kalkrcichc Milch liefern müssen. Bei der oft allzu kalkarmen Nahrung müssen daun die Knochen herhaltcn und den nötigen Kalk liefern: kein Wunder daher, das, Mütter nicht selten a» Knochenerweichung leiden. In kalkarme» Gegenden ist nicht nur das Trinkwasscr sehr kalk arm, sondern auch Gemüse, welches auf dem kalkarmen Boden wächst. In solchen Gegenden bilden Knochen- erkrankuiigen bei Kindern und schwangeren Frauen eine ge wöhnliche Erscheinung. Ter durch Kalkmangel geschwächte Organismus ist aber auch leichter durch Bakterien angreif bar als derjenige, der in allen Organen gut mit Kalk ver sorgt ist. Röse hat das große Verdienst, statistisch uach- gewlesen zu habe», das, der Prozentsatz der militärtanglichen Leute in kalkrcichen Distrikten größer ist, als in kalkarme». Viele habe» Bedenken geäußert, das, die erhöhte Kaikzusuhr das Zustandekommen der so sehr gcfiirchicien Arterien verkalkung begünstigen könne. Nun Hai aber die Arterien verkalkung mit der Kallzusuhr gar nichts zu schaffen. Die wahre Ursache der Erkrankung der Aricricnwandnng ist, wie längst festgestellt, gesteigerter Blutdruck, wie er erzeugt wird durch übermäßigen Genuß von Bier, Tabak, geistige Auf regungen, zu geringe» Schlaf, angestrengte geistige Tätig keit usw. Die große Bedeutung des Kalkes für den mensch lichen Organismus gab Veranlassung, den Genus, von täg lich 1,N Gramm Chlorcaleium zu empschlcn. Es zeitigte diese Methode überraschend günstige Resultate, fand jedoch ihrer Umständlichkeit wegen nicht die gewünschte Ver breitung. Um »un die allerorts beobachteten günstigen Effekte des Ehlorcalctiims in populärer Form möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen nnd den so häufig bei der menschlichen Ernährung verbundene» Kalkmangcl zu bekämpfe», empfehle» Professor Emmerich »nd'Loew, Ehlvrcalciiim dem gewöhnlichen Weiß- »nd Schwarzbrot eiuznvcrlcibc», und zwar in einer solchen Menge, daß es durch den Geschmack einerseits nicht wahrnehmbar ist und anderseits doch die tägliche Kalkznsuhr bei müßigem Brot- acnuß zum großen Teil decken kann. Ealciumbrot wird bereits an vielen Plätzen hcrgcstellt." ** Ein neuer Protest gegen daü Hauptmanufchc Iahr- hundcrtfestspiel in Breslan. Die „Schles. Zig." veröffent licht folgende Erklärung: „Jedermann hat crwartcl, daß daS für die Breslauer Iubiläinns-Auostelliing verfaßte Fest spiel den Höhepunkt der vaterländischen Gefühle, die uns Deutsche und ganz besonders uns Schlesier in diesem Jahre bewegen, bilden würde. Diese Erwartung hat sich nicht er füllt. Statt eines Festspiels, das dem Geist jener großen Zeit gerecht wird und dem heutigen Geschlecht das nationale Gewissen schärst, haben wir ein Stück erhalten, das von Fortsetzung stehe nächste Seite. Vm Illkll bedeutet kenn - kusfüsirunx. Sis fahren sicsisrsr uncl sparsamer, wenn Sis beim Kaut vor, Hulomobilrsifsn unsere äus- füsirunx D^ps Qourss vorsciirsibsn. k^ür schwere u. seiinells Wa^sn nur wissen Typ (ontinsntsi Pneumatik WMslÄM«- lM H»Mk Sckirme eine neue Lens siir IVerrcn will Damen pksu E,— sehr liauerbait, — ülOI'Ikl, bewährte tFualitäi, ./t 4,— 8o1iü, Oarantie cingev.cbi, Oaransie, ./t 8,— 86IÜ6, 2jährwe Laranlie, mit seici. buttern!, ei» keiner Ummer 8cl>irm, 7,— 8k!Üö, mit besseren Röcken. LZit« btllktx u. «. nnt. «lnuvi linst. Oroües politisches Tageblatt D »,» >u»r»»er»trN«n», <»« »»»»rrieNt»««» HaLävkrvU nnä vnt«rk»ltiu»6»dlatt. LrrckviLt: 2 mal tstglici». Vvr«6rpr«!,: sjs. H.— vivrtslZLkrlid». «s verl-eserllreis äer?ost »«l». »,ci> ,» l.l»l» »0» <»r aeirroNeari», I»ck»»retoU«o, Nöllvreo tzonmton »»a c kürier«» ,-,»»««». »>— äurcdsus KsukKlMiöeS kublülum, »r»,cd» N-oltLlNrt/Us» Nr»,»» tr»N«Q »»II»». u ^nreiSeaprei,: 40 ktz. 6tv L«!I». 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