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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 22.11.1905
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-11-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19051122022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905112202
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905112202
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-11
- Tag 1905-11-22
-
Monat
1905-11
-
Jahr
1905
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A» ktindiaungen auf der Prwaiteite Seile es Via : die uwailiac Seile ausLerl ieile so Pia. als iLmoeurudt Seile w Pf» On illuuiuier» n»« S»»»> und ge,«lia,eu r ivalligc Gru«d»«ile sv Pia., auf Prwaiiciie «0 Pf».. Siualnae Zeile aal Derlleile und als viiigeiaiidl so Pig. tluSwärtiae Auf- »aae nur geae» Voranevc,a»l»na. Beleoblätier werden iml w Pf,, berechnet. Nernlvreciiaiiickilub: «ml l Nr. 1t und Nr. LOS» luvkvareu. 1-sxvr koollft'jnsr 6mitsalier u»ck kaxfü^esier -Vn/up-, lloso»-, I'nlatol- »ml VV,-8ie»8l"tt'ü in allen inoffenivu I'aiben unck ?iimü-tzualitüten ru billi^ston l',f>issn. Vl-rkanfs-rtallo ffer vom si'-fl, Piilan/.i»ii>i8taiium vousrsrvShItvv vor«odrjstsmS88iean Ilnif'ormstotss f»r k<änii;l. 8ü<:I>8 Ktuat3-sso^ttmauitg. Utiinnn» I'üiütlivl 8odeSel8trs88e 19 («^.','.7...). S/e»0' e//7^e/-s e» ^ SS// ^S/^Z-S/,. UV>» Lvickackl' Drahtberichte. LnndtagSvcrhandl., Fiemdenbesleiieruiin, Zur Stadlpcrvrdueteuwabl Tie »vrivegilche TAllllll. dcputation in Kopcuvage», Das Jubiläum des „Fidelio", „Macbeth", Liederabend Helene Lta dcputation i» Kopenhagen. Das Neueste Drahtmel-nngen vom 21. Norbr. Zur Lage in Rußland. Petersburg. (Priv.-Tel.) Hier herrschte auch gestern andauernd Ruhe. Di« Stadt hat ihr normales Aussehen. Auch auL der Provinz lauten die Nachrichten fortgesetzt günstig. Petersburg. lPriv.-Tel.) Die Schriftsetzer haben die Arbeit wieder ausgenommen. Alles deutet darauf hin. daß der ernste Teil der Bevölkerung die Negierung unter stützen wird und daß auch die liberale Presse der Negierung ihre Ausgabe zu erleichtern gewillt ist. Petersburg. Die gestern ausgeacbene Nummer 7 des revolutionären Organs des Notes der Arbeiter- Vertreter ist, wie sich herausgcstellt hat, in der Druckerei der „Nowoje Wremja" gedruckt worden. Setzer waren dort am 19. November nachmittags 3 Uhr eingedrungen und hatten An gestellte der Redaklion, die in die Druckerei gesandt worden waren, um in Erfahrung zu bringen, was dort vorgehe, zurück- gebalten. Hierauf hatten sie gefetzt^ gedruckt und endlich die sertiggestcllten 30 000 Exemplare am bereit gehaltenen Wagen sortgcbracht. Petersburg. In Korbroma hat eine Versammlung der konstitutionellen Partei slattgeiunden. aus der ein Beschluß angenommen wurde, daß alle Stände und Städte dem Ära- sen Witte Vertrauen bezeugen müßten, als einziges Mittel, die Wirren und Ausstände zur ksiuhe zu bringen. Odessa. Die Vertreter der englischen, italienischen, öster reichischen, schweizerischen und anderer Kolonien haben unter Vor sitz ihrer Generalkonsuln beschlossen, bei Wiederholung der Unruhen in ihre Generalkonsulate zu flüchten, welche Schuh verlangen und, falls dieser verweigert werden sollte, eine eigene Schutz wache organisieren würden. Morgen sinder eine Beratung aller Konsuln statt. Breslau. Wie die Eiseilbahndirektion mitteilt, ist der Güterverkehr aus der H e r b y-C z c n stocha u »Bah n nun- mehr auch wieder aufgclummien worden. tmthiugs- tacgeiuauu. Mittwoch, 2 2. o v e m l> c r 1 0 5. der Kiel. Der Kaiser hörte beute vormittag die Vorträge L CHefs des Admirolstabes, Admirals Büchsel, und des Ehest; des Militärkabinetts, Gencraladjutanten Grasen v. Hülfen- 'äseier. Später besichtigte der Kaiser das zweite beschädigte orpcdoboot „8. 1Ä". Bielefeld. Än zwei der größten Betriebe der Biele- e-Jndustrie sind heute früh alle Arbeiter felder Wäsch in den Aus stand getreten. Gotha. (Priv.-Tel.s Der hiesige Vertreter der Prin zessin Luise von Coburg. RechtsaiNvast Müller, ver öffentlicht im „Gothaischen Tageblatt" eine Erklärung, wonach das von Prag anyekündigte Buch „Bekenntnisse einer Prin zessin" mit der Prmzessiu Luise oder ihrer Affäre in keinem Zusammendange stehe. Es liege der Prinzessin fern, einen Druck aus die Gegenpartei anszuüben. Die Negelung der finan ziellen Beziehungen zu ihrem Gatten lxrt für die Prinzessin bei den Attsgleichspckchandlunaen niemals eine Rolle gespielt. Stettin. Gegenüber nach auswärts verbreiteten Mel- Witterung verzögerten Fahrt bereits am Freitag wohtbc> halten im Stettiner Hafen cingctroffen ist. Kiel. Auch der König von England und der König von Italien haben ihr Beileid zu dem schweren Verluste des Tor pedobootes „8. 126" ausgesprochen. Wien. In der vergangenen Nacht brach in der Mon tierungshalle des Westbahnhofes Feuer aus, dos rasch um sich griff und das ganze Gebäude «inäschcrte. Die Feuerwehr be mühte sich vergeblich, das Depot zu retten, vermochte jedoch ein Ueberarcisen des Brandes a»s die umliegenden Magazine zu verhindern. Zwei Feuerwehrleute erlitten Brandwunden. Trier. Tic Mosel ist seit gestern um 1,65 Bieter, a>n 3,30 Meter, gestiegen. Tas Wasser ist über die User ge- ^ treten: die Mosclfähre hat ihren Betrieb eingestellt. Innsbruck. Heute begann in allen Druckereien Tirols und Borarlberas wegen beste.ender Lohndijjercuzcn die p a s s i v e R e s i st e »z. Einige Blätter erschienen bereits gestern verspätet und in geringerem Umfange. Landtagsverhandlnngen. Zweite Kammer. Die Kammer erledigte in ihrer gestrigen 11. Sitzung zu nächst Kapitel 5 des ordentlichen Etats, bctr. die .>)os- apotheke, und genehmigte bezw. bewilligte einstimmig und ohne Debatte auf Antrag der Finanzdepittalian I. lBericht- erslatter Abg. F a c i u s - Lugans die Einnahmen mit 25 102 Mark und die Ausgaben mit 800 Mk., die die gleichen sind, wie im Vorctat. — Gleianalls einstimmig und ohne Debatte wurden nach einen, kurzen Worte des Berichterstatters der Finanz- dcpittation L, Avg. Dr. V o g e l-Dresden, bei Kav- 27 die aus den Staatskassen ruhenden Jahresraten nach der Vor lage mit 107 353 Ml. bewilligt. — Bei Tit. 14 des außerordent lichen Etats, bctr. die Herstellung des zweiten Gleises der Linie B o r s d o r s — C o s w i g sl. Nalei, verwies der Be- richlcrstaltcr der Finanzdevutatton I>, Abg. Gleisberg- Grimma, aus den vorliegenden ausführlichen schriftlichen Bericht und bemerkte bezüglich des noch fehlenden Ausbaues zweier kleiner Teilstrecken, daß dieier späteren Fiuaiizveriodcn Vorbehalten bleiben möchte. Abg. T ä w e r i tz - Leising bedauerte, daß die endgültige Vollendung der Linie immer wieder verschoben worden sei. Die Anlieger würden von diesem Beschlüsse sehr oersttmmi sein. Unter der Nichtvollendung des zweigleisigen Ausbaues leide auch die Sicherheit des Personenverkehrs. Er stehe noch unter dem Eindrücke des im Vorjahre am Bahnhöfe LeiSnig entstandenen Waacnunglückes, bei dem ei» hochachtbarer Bürger Lcisiiigs sein Leben verlor und ein pslichtgctreuer, im Dienste ergrauter Beamter mit Strafe belegt wurde. Tas Uug'ück mit seinen Folgen wäre vermieden worden, wenn das zweite Gleis bereits im Betriebe gewesen wäre. Er richte deshalb an die Regierinig -die dringende Bitte, den Ausbau der Strecke sobald als möglich zu vollenden. Zum Schluß wies Redner auf den mangelhaiten Personenverkehr ans der Linie Dresden—Döbeln— Leipzig bin und ersuchte um Einschiebung eines Personenzuges in der Zeit zwischen 7 »nd 12 Uhr vormittags. — Die Kammer bewilligte hieraus einstimmig dem Deputcitionsantrage gemäß die zur Herstellung deS zweiten Gleises der Linie Borsdari — Coswig als vierte Rate acwrderten 245 500 Mk. — Nächste Sitzung Donnerstag, 23. November, vormittags 11 Uhr. OertlicheS nnv SSchfischeS. Dresse». 21 November. —* Dem Schuldirektor Pctzoldt in Falkcnstein ist die Carola-Medaille in Silber verliehen morden. —* Heute früh verstarb hier >m 75. Lebensjahre Herr Kreis- hanptmann a. D. Heinrich Mar o. Kovpenfels. Die Bei- setzungsseier findet im cntstcn Familienkreise statt. —* Die diesjährige Ergänznngswahl für die Stadtverordneten findet, wie bereits mitgeteilt, für die 2. Altersklasse, welcher alle diejeinaen Bürger zugeteilt worden sind, die bei dem Abschlüsse der Wahlliste — 15. November — noch nicht 10 Jahre im ununterbrochenen Besitze des Bürger- rechts waren, Mittwoch, den 29. November, und für die 1. Altersklasse, zu welcher alle Bürger gehören, die zu dein oben angegebenen Zeitpunkte das Bürgerrecht seit länger als -ehn Jahren besaßen, Tvnnerslag, den 30. November, statt. wäelcn stnd in Abteilung I von den Wahlberechtigten der 2, Klaffe ! Ansässiger, 1 Unaujäffiger, von den Wahlberechtigten der 1. Klasse 1 Äinässiger, 1 Unausn>sigcr:. in Abteilung U von den Wahlberechtigten der 2. Klasse 1 Ansässiger, 1 Unansassiger. van den Wahlberechtigten der 1. Klaffe I 'Ansässiger, l Unan säisiger: in Aülcilnng t^von den Wahlberechtigten der 2. Klaff, 1 Ansässiger, 1 Unansässiger, von den Wahlberechtigten der I. Klasse 3 Ansässige, 3 Unansüssigc) in Abteilung I> von den Wahlbereclstigtcn der 2. Klasse 1 Ansässiger, 1 Unaniässtger, von den Wahlberechtigten der l. Klasse 3 Ansässige, 8 Unansässig.: in Ableitung L von den Wahlberechtigten der 2, Klasse 1 An sässiger, 1 Knansässiger, von den Wahlberechtigten der 1. Klaffe I Ansässiger, 1 Unamässiger. Außerdem ist für jede Alters klaffe und snr jede Abteilung je ein ansässiger und ein unan- säffnrer Ersatzmann z» wählen. Tie Wähler sind bei der DM nicht ans die zu ihrer Abteilung und Klasse gehörigen Bürger beschränkt, können vielmehr aus der Gesamtheit der wählbaren Bürger wäh.cn. Im Jahre 1905 sind ausgescbiedcn. bezw scheiden Ende des Jahres aus: Anläsffae: 1. Berthalb, Gärtnerei besitze^: 2. Blüthner, Eisenbahnsekretär: 3. Tornauer, Privat mann: 4. Frank, -! iict>!er-Jniinngsmetsler: 5. Hantle, Kauiiiiann ^ 6. Jünger, Kaufmann lam 7. Januar 1905 verstorben^ 7. Klieinchcn, Schmiede-Inmings- »nd gepr. Hnsbeschlaasmeister: 8. Knnath, Fabrikbesitzer: 9. Laube, Bürgerichuloberlehrer i 10. Liebig, Kaufmann: 11, Möhring. Kaufmann: 12. Netscv, Scminaroberlehrer. Dr. Phil, lam 20. Januar 1905 verstorbcnj: 13. Opitz, prakt. Arzt, Tä. mcd.: 14. Pletiner, Oberarzt, S-anitäisrat, Dr. med.: 15. Scholz I, Architekt: 16. Schumann, Privatmann: 17. Uhlmann, Kaufmann (am 30, November 190! znm iinbeschdeicn Stadtrat gcwMtj, Unansäjsige: 1. Ahlhelm, Kaufmann, Bezirksdirektor: 2. Angermann II, Kaufmann und Handelsrichter: 3. Butze, Molkcreidircktor: 4. Claus, Amls- gcrichtsaktuar sam 2. März 1905 infolge Wegzugs ausgeschiedeni: 5, Clausen, Buchdruckcreibesitzer sam 7. Februar 1905 gestorbenl: 6, Gaudi!, Kaufmann, Direktor sam 30. November 1904 zun, unbesoldeten Stadtrat gewählt!: 7. Graupner. prakt. Arzt, Dr. med.: 8. Hörisch, Töpser-Jnnungsmeister: 9. Kotte, Rats- kn'sstcrer a. D., Onerkassierer, 10. Ochler, Rechtsanwal!: II. Schesfler, Professor, Rektoratssekretär, Dr. Phil.: 12^Scheibc, Kaufmann sam 6, Februar 1905 verstorben!: 13. Schiffncr, Kaufmann: 14. Scholz II. Schankwirt sam 21. August 1905 in folge Wegzugs ausgcschiedenj; 15. Schubert II, Dentist. 16. Stöckel, Rechtsanwalt, Tr. jur., Jristizrat. —* Wegen der Best°uer»ng der Fremden und Ausländer in Dresden hatte, wie bekannt, der „Verein zur Förderung Dresdens »nd des Fremdenverkehrs" im April eine Eingabe an den Rat gerichtet, in der er als hauptsächlichsten Grund für einen gewissen Rückgang des Fremdenverkehrs der Stadt die hier auch für Fremde geltenden Bestimmungen über die Besteuerung, insbesondere auch über die Gcmeindebesteiicrung als schuldig anspracb. Nach dieser Eingabe-bedürfen diese Be stimmungen einer Abänderung nach,zwei Richtungen: Es sollen Fremde, die sich in den hiesigen Pensionen und Hotels auffbalten vor Ablauf eines Aufenthaltes von einem Jahr überhaupt nichi zur Steuer herangezogeu werden — bei längerem Aufenthalt sollen Ausländer nur nach dem Verbrauch besteuert werden. Ans der Begründung dieser Anträge war hcrvorzuheben, daß z. B. in den Städten München und Wiesbaden, die hinsichtlich der Fremdenittedcrlassitng für längere Zeiträume in erster Linie mit Dresden konkurrieren, gleichsalls erst nach Ablauf eines Aufenthaltes von einem Jahre von den Fremden Staats- und Gemeindesteuern erhoben werden: Fremde hätten hier aui de-c Geschäftsstelle des .Vereins wiederholt mit diese günstigere Stellung der Fremden in diesen Städten hingewiesen. Tie Ein kommensteuer und die Einschätzung wirke aus die Ausländer ungc Kunst und Wissenschaft. Mitteilung aus dem Bureau der Königlichen Hof theater. Die Besetzung des neuen Schwaittes «Die fromme Helene" von Arthur Lffvpschitz, der Sonnaoend, den 25, November, im Schauspiclhausc zum ersten Male in Szene geht, ist die folgende: Leni: Frl. Scrda: Pcirisins: Hr. Fischer: Adah: Fr. Gasny: Willi: Hr. Gebühr: v. Kranzow: Hr. Bauer: Tilli: Frl. Krüger: Hans Liebig: Hr. Dccarli: Dr Dietrich: Hr. Wicrtb: Eichmann: Hr. Ncuiiignn: Wil- hclmtne: Fr. Bleibtreu: Egbert: Hr. Nen6: Möricke: Hr. MkAh: Schmidbuber: .Hr. Gunz- Wasserhuhn: Hr. Hühner: Äuttke: Hr. Hufs: Auguste: Frl. ^chcndler. s* Das Jubiläum des „Fidelio". M zahlreichen deutschen vvcrnibuhnen ist gestern, am historischen Tage der Uraufführung, ae c th ov e n S ,, F id e l i o " als Festvorstellung gegeben ivor- «i>. Zu einer solchen durste auch die Aufführung ,m K ö n iaI. h»s o p er n ha u s e zählen, in der Besetzung mit Frau Rocke- hnndl sLeonorc) — Frau Wittich hatte abgesagt —, Herren b. Barn sFIorestanl, Perron sPizarroj, Wächter, Rains lRocco, miianido! usw., die etwas Außergewöhnliches zwar nicht an ich hatte, rn der Gediegcnlfett ihres Verlaufes aber den Abend esilich gestaltete. Verändert war an der von Herrn Hagen ge- leiteten Vorstellung gegen die früheren sonst nichts, als daß sie stall mit der üblichen R-ckur-Ouvertüre mit der großen Leonoren-Ouvertüre einc.eleitet wurde. — Lebhafter denn je er innert man sich heute der Schicksale des Werkes vor hundert Jahren. Die Oper war bereits im Spätsommer 1805 voll endet. Beethoven hatte ihr den Titel „Leonore" gegeben, doch man ließ diesen Namen, um einer Berwechsiung mit der schon früher entstandenen gleichnamigen Oper Poörs vorzn- beugen, fallen und nannte das Werk „Fidelio", Unter dieser Flagge ging die Oper am 20. November 1805 unter Beethovens eigener Direktion ,»m ersten Male in Szene, und zwar unter den denkbar ungünstigsten äußeren Umständen. Ueber Oester reich raste die Kricgsiurie. Die Napolconischen Truppen waren in Wien eingerückt, das eigentliche Wiener Kmistpublikum, vor «llem der Beethoven befreundet« Adel und die Hofgesellschaft, hatten die Stadt verlassen. So kam es. daß die erste große deutsch«.LAfer swenn man von der ..Zauberslöte" absieht) ihre ersten Aufsuhrunaen vor emem Parkett von französischen Ossi- »t«ren erlebte, Der kuniilerische und auch der Publikums-Erfolg hielten sich in sehr beicherdenen Grenzen, so daß Beethoven schlecht besuchten Vorstellungen das og- E: bereits nach den drei ersten, Werk voll Mißmut zurückzog. Er war ernüchtert und vcr ärgert. Hatte man ihm doch schon bei der Einstudierung die erdenklichsten Schwierigkeiten in den Weg gelegt. Gleich die Ouvcrlllre wurde abgciehnt, so daß Beethoven gezwnncen war, wohl oder übel eiirc neue zu schreibe». Doch auch die „un erhörten Schwierigkeiten" dieses Stückes brachten das Orchester (legen ihn auf. Besonders erbittert waren die Sänger, die über die Unsanglichkeit und über die rücksichtslose» Anforderun gen ihren Partien klagten. „Solchen verfluchten Unsinn hätte mein Schwager nicht geschrieben!" ries bei einer Probe wütend lasstst Mayer, ein «Schwager Moza ' der Bas: , . , erst die offizielle Kritik, ozartü. die die Musik „weit aus. unter Und allen nun Er Wartungen stehend" fand: „weder die Erfindung, noch die Ans- bedcuteno, und der „Fidelio^ sei weit davon ardeitung wären entfernt, ein gelungenes Werk Proben. Die „Allgemeine meldete in ihrer Nummer scheinen die Veihältmsse zu einiger Zeit unterbrochenen Hoilptstadt wieder sorffetze. k »» sein Musikali . Davon hier einige usikalische Zeitung" (Leipzig! vom März 1805: „Endlich erlauben. daß ich die seil Kunstnachrichten aus unserer ... , . „ Das Merkwürdigste unter den musikalischen Produkten des vorigen Monats war wohl die schon lange erwartete Beethvvcnsche Over „Fidelio oder die eheliche Liebe". Sic wurde sehr kalt ausgenommen. Wer dem bisherigen Gange des Beethovcnschen. sonst unbe- zweifelten Talents mit Ausiiielksanikeit und ruhiger Prüfung folgte, mußte etwas ganz anderes von diesem Werke hoffen, als geneben wurde. Das Ganze, wenn eS ruhig und vorurteilsfrei betrachtet wird, istwederdurchErfindung.nochdiirch Ausführung hervorstechend. Den Sinastückcn liegt gewöhnlich keine neue Idee zu Grunde, sie sind größten teils zu lang gehalten: der Text ist unaufhörlich wiederhol! und endlich auch zuweilen die Charakteristik auf fallend verfehlt. Die Chöre sind van keinem Effekt: einer derselben, der die Freude des Gefangenen über den Genuß der freien Lust ausdrncken soll, ist offenbar miß- raten. Auch die Ausführung nmr nicht vorzüglich." fFolgl die Besprechung der Solisten.) „Alles das zufammeugenommen, auch wohl znm Teile die jetzigen Verhältnisse, machten, daß die Oper nur dreimal gegeben werden konnte." — Bctld noch manches in der Musik und komponierte abermals eine neue, dritte Ouvertüre dazu. 2fferei1s am 29. März 1806 ging die Oper unter Beethovens Leitung von neuem in Szene. Aus nicht ganz verständlichen Gründen wurde auf des Komponisieu Wunsch schon nach der zweiten Vorstellung das Werk wiederum vom Repertoire avgcsctzl. Es dauerte drei Jahre, bis die Ober zum dritten Male angcküiidigt wurde. Es kam jedoch iw Jahre 1809 zu keiner Aufführung,' weil die Franzosen wieder gegen Wien vorrückten. Jetzt mußte der „Fidelio". das wahre Schmerzenskind Beethovens, mit dem allein er sich die Mär tyrerkrone zn erringen hasste, bis znm Jahre 1813 ruhen. Nach den anßcrordcnllichcn Erfolgen, die Beethoven in den letzten Jahren mit anderen Werken hatte, hielt man es für ange bracht, sich auch wieder um den „Fidelio" zu kümmern. Tic Sänger des Hoftbeaters erbaten sich die Oper für ihre Ben ein Vorstellung. Doch mußte das Textbuch durch Fr. Treitsckke dem Dramaturgen der Hofbühnc, einer abermaligen Revision unterzogen werden, und ebenso erklärte sich Beethoven bereit, auch die Musik noch einmal zu „verbessern". In dieser enL gültigen Gestalt, die bis ans den heutigen Tag bestehen g< blieben ist, erstand aas Werk am 23. Mai 1914 zu neuem und nunmehr unvergänglichem Leben. 23 Mal ging cs noch in: selben Jahre ini Karnlnerlor-Thcater in Szene. Carl Maria o. Weber brackffe es im Dezember in Prag heraus. In Deutsch land beqeanetc man dem „Fidelio" ebenfalls zunächst zicnffici, kübl. Erst die unvergeßliche Leonore der Schröder-Devrffeni (1822) lietz die Herzen anftanen. Seitdem ist der „Fidelio" von dem Spielplan der eisicn deutschen Ovcrnbühncn nicht mchr verschwunden. Beethoven hat übrigens noch eine vierte Ouvertüre sP-ckur) geschrieben, sie heute als die eigentliche „Fidelio"--Ouvertüre allenthalben gespielt wird. Leider find bei der letzten Umarbeitung verschiedene Schönheiten der Ursprung liehen Partitur forigestrichen worden. Die Zentenar-Aufführun gen, die man an einigen Bühnen, vor allem in der Berlinei Hofoper, für den 20. November vorbereitete, bezweckten teilweise eine Wiederherstellung dieser verloren gegangenen Urform v* Köiiigl. Hosschniffpicl. Als zweite, letzte Gastrolle auf Engagement spielte gestern abend im Neustädter Hause Fräulein Storm von den Vereinigten Theatern in Graz die Lady Macbeth, Anfangs schien es, als hätte man das nach der Elisabeth über die Künstlerin gefällte Urteil zu korrigieren: di« Briefs,eene im ersten Aufzuge erweckte Hoffnungen. E Schärfe im sprachlichen Ausdruck wie in der Elb ine gewisse arakteristik gab
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