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Dresdner Nachrichten : 13.02.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-02-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189402136
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18940213
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18940213
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1894
-
Monat
1894-02
- Tag 1894-02-13
-
Monat
1894-02
-
Jahr
1894
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 13.02.1894
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39. Jahrgang Ausl. 56,000 Stück. I 8««« vunK Hein»iu» j vi'v»ltvn-st.. IIsvksli-. 27 ^ I'»«„»p,»l8 0,n> II, iiua. ILsdrMkrtirs Okiravt-ls. X«»I»-v-«i, I>5,d». > I U»> xrtmiln, «u.uuu »t. >» . 6es8u!vs>Io,s Dresdtn, 1894. M>inon « Oinenli«! Ibivol«». Virrü^Iicliox kür tj«8<-bükw- „uä Ver- k»oüxiin^-1i«>8'-nü^, ksmilien »N't l'onnklan. Im dontrnm äar 8ttzät. «otb«. N^-1«nr»nt Iiarxerl. I'il^ner. ^lüxioliro» o §FLc^///. ^Ic/s>/F ^77^ L/Miovk-EL «irliiivU rurcl tjongkLNiri cturelr I kr«ettäkro l.lloc6s.^7co7-8ü8^u in Vöiruir. 8l. IioIÜiunI. aromatischer UpeullrLulvr- M !ÜL8«»I>ltk«r vom Ipoihvlcer « X. liret/sekimtzr in <4»iii- 2 nitr j^t äei kevte uinl »«»«ünile^tv KiukenIUtüt' ü«r U«lt. IRli-elbe III8'Ült .z vI>etit, stärkt ,Ie,- Kus''-iu«ije>'eni.,>uu«u/<^?>. u. hallt vnlorl'. Nuge». Kt. liottlianl i8t X» Huben in all.sKZ " NiIäoI"»ialcv.-n. I)io>;eiit»llN,Il>ot>leIc..I>eIj,^te^Le>«'4>..^ tRinIitorsien, Eeillliau-llnnzzen unü l!'-8tauratio»en."'->^ I»r««ilvnvr VernI« ItSlimU«- Kr. 44. Kpieger.' Otto vüUvvr. ^»lonni'co ko»« >U»>»«I t«lo»> im» lür Ve> „i,ch«>Iunzs. t erlinpl«>rn»tt. Veiiue^innunzc, VerniII,oru»L, zerroü'lung, ltron-üren. Oxzäiien :«»«r »«'tilllxor.'l-ui't.iinlo. 1'<a>-e-Ii,tI>>a!«in»:: ^» i iill ttt liiii^ in» I nlii- « Iii»« tl« >, u»,I K« klttt^o kuk^«. Russisch« Handelsvertrag und die Paileien Homachiichlen. Laildlagsverhandlnngen. Invalide,mnlersliltzungen, Sturmwind, tsir«'ßsen« in Bautzen, Elbevcrein. <Oe,i>hlsve>handlungen. Residenztheater. Lenbach's KiniigsvortrailS. Plaudertasche. litlknii^lrrtx^v 1—A. I «rukprostli«»' Vmt I, 1606. Tienstag» l:i. Fcvruar Politisches. Ter dkutsch-russische Handelsvertrag liegt nunmehr »ach ieiucr Unterzeichnung durch die Bertretcr der beiden vertragschließenden Reiche vollständig vor. Tie von Deutschland gewährte» Eou- cessionen bestellen in der Gewäbrung des Meistbegünstigungs- rechtes, d. h. in der Gleichstellung mit dein Eonventionallansc, der Oesterreich Ungar» und Italien zugeslanden worden iil. Das bedeutet in erster Linie eine Ermäßigung des Getreidezolles von aus !>' - Mart, seiner u. A. auch eine entsvrechende Eunäßigung ans senc landwirtbschastlichcn Erzeugnisse, deren Zolle wir dem .wabsburgerreichc gegenüber herabgesetzt baben. Tie Meist liegiinstigung ist eine gegenseitige. Die russischen Boden und in duitriellen Erzeugnisse, die in Deutschland oder in Rußland ein- gesichrt werden, sollen in beiden Ländern, sie mögen zum Per brauch, zur Lagerung, zur Wiederausfuhr oder zur Durchfuhr be siinnnl sein, der nämlichen Behandlung unterliegen und keinen I,oberen oder anderen Abgaben unterworfen werden, als die Er zeuginne des in dieser Hinsicht meistbegünstigten Landes. Das gegenseitige Zugkständiiiß der Meistbegünstigung bat ferner zur Folge. daß jede Begünstigung, sede Befreiung und >edc Ermäßig ung der Eingangszölle, die einer der beiden vertragschließenden Dbeile einer dritten Macht zugesteht, ohne Weiteres bedingungslos ans die landwirthschastlichen und industriellen Produkte des anderen ausgedehnt werden. Ter Handelsvertrag enthält ferner »och die üblichen Bestimmungen über die freie Aufenthalts und Veriügnngs bercchtigung der Angehörigen der beiden Staaten in jedem der beiden Vertragsländ«. Ta der auf 10 Jahre abgeschlossene Beitrag bereits am 20. Mär; oder womöglich noch früher in Kraft treten soll, so wird schon in wenigen Tagen der Reichstag vor die Frage gestellt werden, ob er ihn annehinen oder ablchnen will. Äenderungen im Einzelnen sind ausgeschlossen. Tenn dadurch würde das ganze Bertragswerk über den Haufen geworfen werden und dieVerhand- lungcn müßten von Neuem beginnen. Es handelt sich also für die Volksvertreter um ein bedingungsloses Ja oder Nein, Bon Seiten der radikalen Parteien unter Führung Singers und Eugen Richters lag dieses bedingungslose Ja bereits vor, lauge bevor die Bestimmungen des Vertrages bekannt geworden waren. Sonst pflegt die bürgerliche und soziale Demokratie nach dem alten Recepte zu verfahren: Wir kennen die Absichten der Regierung zwar nicht, aber wir mißbilligen sie. Diesmal lautete ihre Devise gerade entgegengesetzt: Wir kennen die Absichten der Regierung zwar nicht,'aber wir billigen sie unter allen Umständen. Für die Sozialdemokratie und den Freisinn bedarf es daher überhaupt keiner sachlichen Prüfung mehr, ob die Bvrtheile. welche der deutschen Industrie von Rußland zugebilligt worden sind, die Kosten bezahlt machen können, welche einzig und allein die Landwirthschait zu entrichten haben wird. Bon den radikalen Freihändlern und den Sozialdemokraten ein Bcrständniß oder wohl gar eine Vertretung der gefährdeten landwirthschastlichen Interessen zu erwarten, war von vornherein ausgeschlossen. Daher erheben die Preßorgane beider Parteien ein lautes Triumphgeschrci. gerade so. als ob Deutschland bei dem Vertrage überhaupt nicht das Mindeste zu- tilälsnachweiscs die sachliche Berechtigung der Gegnerschaft in der Hauptsache sortsalle und in wirlhschaftlichen Dingen einem Jeden das Hemde näher sitze wie der Rock. Auch die Haltung derjenigen tomervativen Kreise. die in der Opposition verharren werden, läßt erlennen. daß von Siegeszuversicht bei ihnen nicht mehr die Rede sein kann. Aus den Erörterungen selbst der unbedingten Gegner spricht eine nüchterne Resignation, die sich der Einsicht nicht mehr zu verschließen vermag, daß die Abwehr letzt nichts mehr nützen kann und man sich daher in das llnvermeidliche fügen muß. Am reservirlesten verhält sich die Eentrnmspartei. Die meisten Ver treter der ultramontanen Fraktion sind sich ossenbar noch nicht klar darüber geworden, ob sie aus sachliche» Erwägungen gegen oder ans Gründen der Parteitaktik für den Vertrag eintrcten sollen. Bezeichnend für die schwankende Stimmung nuter den ultiainvn- tauen Abgeordneten ist die briefliche Aeußernng des betaunten EenIrninssührcrS Tr, Bachem, daß er fürchte, die Entscheidung werde ihm sehe schwer fallen. Wohin sie fallen werde, sei er zur Zeit noch völlig außer Stande, voranssehen zu können. Jedenfalls wird das Eentrum bei der Abstimmung im Reichstage eine neue Probe seiner vielgcrühmtcn Einigkeit ablcge». da an eine einheit liche Stellungnahme von Partei wegen nicht zu denken ist. Tic bäuerischen Eentrumsabgeordneten werden wegen der von ihnen vertretenen landwirthschastlichen Interessen gegen den Vertrag stimmen müssen, während die Mehrzahl der preußischen llllramon- taneu sich vermuthlich zu einem ziistimineiiden Volum werden be kehren lassen, um dadurch das Verdienst für sich in Anspruch nehmen zu können, daß dieCoprivischc Handelsverlragsvolitik. nach Tr, LieberS Auffassung die „Großthat des neuen Kurses", mit Hilfe des Eentrunis zum Abschluß gebrach» worden ist. :r italienisch-französischen Handels r »nd Pariser Börsenberichte sohlten, citungen zerstört hatte. Im Kassa - Fkrmchrtib- ,md Fernsprech-Berichte vom 12. Februar. B erli». Ter Reichstag setzte die Berathung des Pvsl- ctats bei der Position Oberposldirettoren fort Es liegt hierzu ein Antrag des EentruinS vor. wonach die Annahme und Ab fertigung von Packetscndnngen an Sonn und Festtagen auf Eil sendungen beschränkt werden soll, ausgenommen in der Weih nachtszeit, — Abg, Dr. Lingens «Centr.i begründete eingehend diese Resolution. - Staatssekretär v. Stephan berief sich auf das Bibclwort: ..Ter Mensch ist nicht des Sabbaths, sondern der Sabbath des Menschen wegen da." Einzelne Verwaltungen lön neu nicht ans den Grenzen des Weltverkehrs herausspringen. Ge rade die katholischen Länder. Spanien, Portugal und Italien haben keine Sonntagsbeschränknng. Zum Weltpostverein gehören Länder, die den Sabbaih. nicht aber den Sonntag feiern. Eine Privilegirung der Eilsendungen sei bedenklich, Abg, Gescher ikons.» ist für die Resolution. Wenn die Eilbestellung bedenklich sei. sei sie überhaupt abzuschassen. - Abg. Ziniinerinann (Rcsormp,' ist gleichfalls für die Resolution, Der Sonntag Vormittags- und der Sonntag Nachmittags-Schalterdienst vonbis 7 Uhr müsse abgcschasst werden. Wo ist ein jüdischer Staat, der mit dem Weltpostverein arbeitet ? Wenn der Staatssekretär ihn mitbegrün den helien will, ist er uns als Mitarbcitdr willkommen. — Abg, Singer tz'oz.s: Die freien Soniitagsstundcn dürsten nicht bei Wochentags Freistunden angerechnet werden. Das Publikum gestanden, sondern dabei nur cnvas zu,gewinnen habe. Nur bei H,ove sich an die Sonntagsnihc im HandelSgcwcrbc auch gewöhnt. einigen wenigen Blattern, welche die spezifischen Interessen des internationalen Iudenthums vertreten und daher besonders über die in Zukunft zollfreie Einfuhr von Zwiebeln und Knoblauch nach Rußland entzückt sein können, scheint sich ein WehinutbS trövichcn in den Sicgesjubel zu mischen, weil in dem Handels abkommen nicht ganz ausdrücklich festgesetzt ist. daß insbesondere die Juden mit derselben Freiheit Rußland betreten dürfen, welche die, russischen llnterthanen für den Eintritt nach Deutschland ge nießen. DaS Judenblatt auü der Ierusaleinerstraße in Berlin konstatirt zwar, daß in dem Vertrage Ausnahmebestimmungen für Israeliten nicht erwähnt sind und daher die Annahme gerechtfertigt erscheine, die Bcschräntüngeu, denen deutsche Juden bisher im persönlichen Verkehr mit Rußland unterworfen waren, fortan nicht ausrecht erhalten bleiben sollen. Aber es scheint dem genannten Blatte noch nicht ganz klar, ob die jüdische Freizügigkeit zwischen Deutschland und Rußland nicht vielleicht doch noch von Seiten der antisemitischen Moskowiter einer Beschränkung unterworfen werde» könnte. Der erste Artikel des Vertrages besagt nämlich, daß durch die Bestimmungen, welche de» Deutschen in Rußland gleiche Rechte im Handels- und Gewerbebetrieb zugcstehen wie den Russen, die besonderen polizeiliche» Gesetze nicht ausgchoben werden, die in jedem der beiden vertragschließenden Länder galten oder gelten werden. Tie Preßorgane des Iudenthiiius hätten am liebsten gesehen, wenn Artikel 1 des Handelsvertrages mit Rußland «»'lautet hätte: Juden genießen in beiden vertragschließenden Staate» die gleichen Rechte wie alle übrigen llnterthanen und dürfen keinerlei AuSnahniebestimmmigen unterworfen werden. Vielleicht richten die Herren Paul Singer und Heinrich Rickert, der Gencralstabsches der Indenschutztrupve, an die Rcichsregierung die Anfrage, warum sie nicht Soiiderbestiinniiiiigcii zu Gunsten des Verkehrs deutscher Juden in Rußland erwirkt hat. Die endgiltige Stellungnahme der übrigen Parteien zu dem Handelsverträge läßt sich heute noch nicht mit positiver Gewißheit voranssehen. Soviel aber steht wolil fest, daß eine Mehrheit für den Vertrag zu Staude kommen wird. Das Gros der National liberalen wird für den Vertrag cintreten. wenn sich auch gegen wärtig noch einzelne Stimmen vernehmen lassen, die auf einer sorgfältigen und gewissenhaften Prüfung bestehen, ob der Preis, den wir von Rußland erhalten, dem Werthe des von uns Ge botenen cinigermaßcn entivricln, Tie nnineriich nicht sehr ins Gewicht fallende frcikonsertxmve Partei wird sich bei der Abstimm ung voraussichtlich spalten. Tie Kardorfssche Gruppe dürste sich schwerlich von dem verneinenden Votum nbbringen lassen, während die von jeher in der Rcichspartei vertretenen rein gvuvcrnenicntalcn Elemente unter Führung des Fvilierrn von Stumm schon heute ihre Zustimmung zu erkennen geben. DaS offizielle Parteiorgan, die „Post", gelangte bereits vor der Veröffentlichung des ganzen Vertrages zu dem Schluß, daß die gewichtigsten Gründe für den selben sprechen. Auch die Tcntschkonservativen werden wahrschein lich nicht geschlossen gegen den Vertrag votire». Gleichzeitig mit demselben ist der Entwurf, der die Aushebung des Identitäts nachweises für Getreide gewährt, zur Veröffentlichung gelangt. Dieter Entwurf entspricht deni Verlangen der Agrarier aus dem Osten der preußischen Monarchie und soll den dortigen Konser vativen die Möglichkeit bieten, sich mit dem russischen Handels verträge abzufindc». Mehrere konservative Blätter in Ost- und Westprcußen ertheilen den Vertretern dieser Landestbcilc ziemlich uuu»nvundcn den Rath, die Opposition gegen den Vertrag mit Rußland fallcn zu lassen, da für sic mit der Aufhebung des Iden- günstige Aussichten bezüglich der vertragsverhandliiißzen. Londoner da der Stimn die ^elegrapheiileitunge,, ^ verkehr deutsche Anleihen mehrfach billiger. Ans dem Industrie markt überwog Kauflust infolge Courserhöhungen. Privatdiskonl l V« Prozent. Nachbörsc matter. — Wetter: Sturm. isranttor« a. M. «Schlub.I Credit Ar'/«. Disconto I7S.«0. Dresdner Baut tSL Lv. üombardc» ooU,. «wira iri.oo. Uns. Gold —. Dortucncicn - —. Siemens . Neicksanl. . .tellsioli Dresden . geil. Paris, iz Utir Aaämi.1 Rente is.«c>. Italiener 75.vo, Svanier c». Portmneleii N vv. 2ürlr» A.eo. Lurkciiwo'c los.rs. Ottomanbanl «L vo. Elaal-iialm 8S3.75. voinbarde» —. gen. Paris. Produklen >Lc!>I»s0. Wetzen ver gebrnar Ai.Kv. der McuSHuann 2>.ao. Nell. LvirUus per .»binar !ss.75. per Mai-Nuaust L7.VV. rum». Rüdöl per gebruar 5V.75. per Mai-Auaust Le.«>. depanplcl. 'Amsterdam. Produklen 'Täilutzi. Weizen per Man 107. per Mai tos. Rogaeu per Man W7. Per Mai los. »i«ii-„, i2 gebr. iGeireide-Marki.! Wetzen malt. loco 133-138. per ?cvril-Mai too.bd. per Mai-?,»ni —. Roaien acictiattsi. loco HL—118. per April Mac irr.so. per Mai Juni —. Vomm. Later. loco ioc,-ioc. Rüböi mall, per Avril-Mai 02.20. per Tevtbr. Lcloderoe.or. Splrtlus mail, loco ebne gab mit 10 M. Sontumkie-er v!. 30,80. per Avril-Mai 32.00. per Mai Juni —. Petroleum loco g.eo. »,«»>»„. ,r. tzebruar. cGctreidemarkt.l Svirltu» per u» LUer ico «roc. ercl. so M Perbranatzabaaden per tzedruar os.8u. do. 00. 70 M. kerbrauck>rob aaben per cebruar 29.30. per April —per Mai —. Roaaen per Jebi. >19.00. »riilualir 120.M. per Mai —Rüböi ver tzebruar 07.L0, Avril-Mm 07,50. Zink —. Wetter: Stürmisch. London. iProdukten-Bcricht.l Sämmtltche Getrcidearten träge, fremder Wecze» und Mcbl 0, Sch. inedciger als vorige Woche. Mais V, Sch. niedriger. Hafer Sch. niedriger, icdoch ttiäliger. Schwimmendes Getreide geichästslos. — Wetter: Schön. Oertltches und Sächsisches. — Gestern Vormittag 9 Ul,r ward folgendes Bulletin aus- gegeben: Im Befinden Sr. Majestät des Königs ist seit gestern eine Aendcruilg nicht einaetreten. Insbesondere hat die Blut- heimischling eine weitere Abnahme nicht erfahren. Schlaf und Appetit sind befriedigend. Tr. Fiedler. Tr. Jacobi. - Ihre Königl. Hoheit Prinzeß Mathilde erhält vom I. Avril an eine eigene Hofhaltung. Honnarschall wird Herr Oberst von Malortie. — Ten Kaminerhcrnldienst bei Sr. Majestät dem König hat ans die Zeit vom 11. bis mit 24. Februar der Kvitigl. Kammerberr v. N anend 0 rsf übernommen. - Dem Bürgerschullehrcr Jordan iir Criininitschau lvurdc das Verdieiistkrenz und dein Waldwärtcr auf Geringswalder Revier Schneider in Altgermgswnlde das Allgemeine Ehren zeichen verliehen. — Die 23. S i tz u n 1 Die Resolution wird gegen einen Theil der Nationnllibernlen und Freisinnigen angenommen. — Die Abgg. Tr. Müller - Sogan isreil. Volksp.) nnd Singer (soz.f verurtbeilten die Haltung der Postverwcütung gegenüber dem Postassisteiiteitverbande. Singer warf der Vemialtiing vor, daß sie die Bahn des Gesetzes und des Anstandes verlasse. — Direktor Fischer weist diese Angriffe zurück. Es sei der Verwaltung nicht eingefallen, den Verband oder Bei tritt zu demselben zu verbieten, die Verwaltung könne sich aber nicht von Beninteiikntegorien Bedingungen verschreiben lassen, unter denen sic arbeiten wollen. Die Maßreaclungeii seien mir aus sachlichen Gründen erfolgt. — Abgg. Liebermai,n (dentsch-soz.) und Förster /Antis.l traten für den Assisteiiten Verband ein. — Weiterberatbung morgen. Berli n. Die „Nordd. Allg. Ztg." erklärt offiziös, sich gegen weise» die „Kreuzztg." wendend, daß der Kaiser dein Rcichstaaspräsidciiten v. Lcvctzow bei dem parlamentarischen Tiner beim Reichskanzler allerdings erwiedert babe. — Ter heutige Ministrrrath berieth die Aufhebung der Staffeltarife. — Morgen tritt der Kronrath zu sammeil. Berlin. Das Abgeordnetenhaus führte die Bcratli ung der sogenannten Seknndcirbahn-Vorlage zu Ende und über wies dieselbe einer Kommission. Berlin. Der Sturm bat große Verwüstungen nnd Ver kehrsstörungcn angerichtrt. Größere Unglücksfällc sind bisher nicht bekannt. Berlin. Der Redakteur des ..Vorwärts" Schröder ist beute wegen Beleidigung der sächsischen Militärbehörde zu 1000 Mk. Geldstrafe vcrurtheilt worden. Schröder behauptete, in den Dresdner Kasernen sei der Dhplms anSgebrochen und knüpfte daran schwere Beschuldigungen gegen die Militärbehörde. * Berlin. Das hier verbreitete Gerücht, der deutsche Dampfer ..Augnsla Victoria" sei an der englischen Küste mit 700 Mann Be ' DaS Schiff Passirtc heute satzung uiitergeganacn. ist unbegründet, früh ll',0 Uhr >vohlbcl»r!len Cap Lizard. Hamburg. Ter Sturm hat die Nikolaikirchc abgedeckt. Viele Menschen sind verletzt, Menscheiiverlnstc sind aber bisher nicht zu beklagen. — Die cseewarte signalisirt durch fortwährende Kanonenschüsse für den Abend ravideS Steigen des Hochwassers. Hamburg. Zwanzig beladene Schuten sind im Hafen tlntcracgailgc». «Stettin. Der Sturm warf das Thnrmgernst auf der Jakobi- kirche utn. " Stettin. Der Tburin der Jakobikirche, 120 Meter hock, stürzte ein »nd zerstörte dabei den kleineren Thnrm. Vvppard am Rhein. Seit vorige Nacht herrscht liier eine furchtbare FcnerSbriinst. Um I Uhr waren bereits 10 Häuser ab gebrannt. Bei dem Sturm ist ein Löschen unmöglich. Prag. Omladina-Prozeß. Die Verhandlung wird vertagt, weil die Verthcidiger wegen der polizeilichen Saalilberwachung die Angeklagten nicht vertheidigen zu wollen erklärte». K 0 n sta n t i n 0 p el. Von Montag bis Freitag sind 42 Ehv- lerafälle festgestcllt worden. Die faktische Ziffer ist wahrscheinlich höher. Die BerlinerBörse «öffnete kräftig auf feste auswärtige Notirungen und flüssigen Geldstand, schwächte sich jedoch später ans Realisationen ab. sowie auf Choleragerüchte aus Kvnstanti- nopel. Im Vordergründe des Interesses lagen Ostpreußen »nd Marienburaer, auch Italiener bevorzugt. Bergwerke, besonders Hüttenwerthc gesteigert. Von Renten Italiener bevorzugt auf g der Ersten Kammer, der Sc. Königl. Hoheit Priiiz Georg, Herzog zu Sachsen, und Staats- müiisler Tr. Schurig beiwohnten, «öffnete der Präsident mit folgender Ansprache: „Seit wir am vorigen Mittwoch auseinander gegangen sind, ist Se. Majestät der König zu unserem Bedauern erkrankt nnd wir können heute nicht zujanimentreten, ohne von dieser Stelle aus nufer innigstes Beileid auszusprechen und dem aufrichtigen Wniische nach recht baldiger Genesung Sr. Majestät Ausdruck zu verleihen." Hierauf wurden die Kapitel 38—41 des Etats der Zuschüsse, betreffend das Departement der Justiz, nach der Vorlage genehmigt. Die Bezifferung der einzelnen Positionen ist bereits bei Gelegenheit der Verhandlungen über den gleichen Gegenstand in der Zweiten Kammer erfolgt. — Zu der weiter auf der Tagesordnung stehenden Petition der freien Vereinigung der Orts-, land- und forstwirtbschaftlichen, der Betriebs-und Innungs- kiankeiilässen, sowie der Gemcindekrankenversichcrnng in der Köiiigi. Kreisbaiiptmannichast Bautzen und der Gemcindrkrankenver- fichcruiigsverbände der König!. Krcishanptmannschaft Leipzig »in Gewährung höherer Entschädigung für die mit der Alters- nnd In paliditätspersichening p«l>nndeti«i Arbeiten beziehentlich Erstattung des Mehraufwandes an Veiwaltniigökostcn bei Führung der Geschälte dieser Versicherungen hatte die Deputation beantragt, die Petition ans sich beruhen zu lassen. — Rittergutsbesitzer v. Trützschter ilcUr den Gegenantrag, sie der Regierung zur Kenntnißnabme zu über Tics« Antrag wird gegen 12 Stimmen angenommen. N ä ch stc Si tz n n g heute 12 Uhr. Antrag znm »»indlicheii Be richte der zweiten Deputation über Kapitel 73 bis mit 87. mir Ausnahme des Kapitels 77a des Staatshaushalts Etats auf die Finanzperiode 1894W, betr. das Departement der Finanzen, sowie die zu Kapitel 70 Tiiel 19 «»gegangenen Petitionen beziehentlich >>/„>»ili,öe>ttz,nl»g, ln'lr. Schiiccanswerflöhnc. > 11 dta g. In der gestrigen 41. S i tz n n g der Zweite n c, an welcher d« Herr Staatsminisl« ponMetzicb theil- l der Antrag Dr. Schilt und Genossen, betr. Einführung Aiischlilßertläiiliig, betr. — Landtag K a m m e r nahm. t,il» der VerwaltungSgerichtsbarkeit, zur Eintritt in die Tagesordnung „Meine Herren Einiührnng allgemeinen Vmberathnng. hielt Präsident Ackermann Sie haben alle bereits Nor folgende Ansprache Kenntiliß erlangt von Z>« schweren Erkrankung Sr. Majestät des Königs. Sie schenken Sr. Majestät Alte, davon bin ich überzeugt, die aufrichtigste Dheilnalime. Die Tlieiliiahme, die wir ibm schenken, tlieilt das,ganze Land. Ja. es sind rührende Knnd- gcbuiiacn dcS Ncitgesülils auch außerhalb Sachsens in Deutschland und üb« die deutschen Grenzen hinaus an Se Majestät gekommen. Wir hoffen Alle und bitten zu Gott, daß er Sr. Majestät baldige Genesung geben möge. Die Bulletins, die während Ihrer kurzen Abwesenheit auSgegeben worden sind, geben ja einige Berechtigung zu dies« Hoffnung!" D« Präsident berlas nniiliirlir dje bereits bekannten Bulletins vom 11. nnd 12. Februar nnd inbr dann fort: „Hiernach also dürfen wir an der Hoffnung »estbalten, daß Gott der Herr »nsercin König baldige Geneiniig geben werde. Ich Halle ab« geglaubt, in Ihrem Sinne zu bandeln, wenn ich hiermit den Wunsch der Kamm« tnndgcbe, daß Gott den König bald wieder gesund werden lassen wolle." — Abg. Dr. Schill begründet bicranf einen Antrag, indem er darauf lnniveist, das; die Ausführungen >es Vertreters der Staatsregiemng bei Gelegenheit der Besprechung der Interpellation gleichen Inhalts am 7. Dezember v. I. de» Eindruck liintcrlassen bäkren. daß die Einführung einer Ver waltungs-Gerichtsbarkeit nberbaiipt zweifelhaft «ei. mindestens hätten sic aber eine halbe Ablage enthalten. Wir seien in «sachten in Bezug ans den gerichtlicveii Schutz .ani dem Gebiet des V« waltnngsrechts zurückgeblieben. Es nmffc daher eine .mstltittwn geschaffen werden, die aarantire. daß die Verwaltung den be stehenden Gesetzen gemäß geführt werde. Be, den Verhandlungen de« letzten Gemeindetaaes in Freiberg fei von autoritativer «seite gesagt worden, daß es vei dieser Frage nicht blos daraus ankomme, eine Institution ,m Interesse des objektive,1 Rechts zu schaffen, sondern ebenso wichtig sei es, daß das persönliche Vertrauen in die Gesetzmäßigkeit der Handlungen der Verwaltungsbehörden eine Stärkung «fahre. Der letztere Punkt sei ein Hauptgrund, der ihn zur Stellung seines Antrages veranlaßt habe. Das praktische Be- Pfnnd's WW «mdermilch. -lts»irtl M-Ikelti Gebr. Pfund, Valltz«trßr. Vv.
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