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- 273 - Allerlei für die Frauenwelt. Bußtag. I beide», Oiebetsringen in Gethsemane sich in »,tt«: ^«mer, und Freude. Ne g»vi Gottes Willen fügte, Grob ist er. als er '" noch am kreuze für seine Hemde betete. Wegen dieser innere» Größe hatte er auch in io warmes Herz für all' die Aengste und der einzelnen Menschenkinder. «Schluß folgt.» beide Wie «tn ftold Geichwiltervanr, Da« tn Frieden leb, Iitenicven Uno goltielia rmmerdar!" SkriMsstiinne tosen durch die Lande und mit ihnen zieht doch der nahende Friede. Detterstürme brausen über die Erde und tra«n doch auf ihren rauhen Händen de» Frlchling, Äewissensstürme durchivehen das Menscheicherz und bringen doch Friede und Frühling, innere Ruhe und neues Leben. Mit diesem Geschenk steht der Buschig vor unS. Wie wohl tut schon ein Augenblick Ruhe dem Menschen, den die Arbeit tagsüber in ihr ehernes Joch spannt! Wie gern ruhe» am Feierabend die fleißigen Hände vom Tagewerk aus! Wie bedauernswert ist der. dessen Laaer nachts die erquickende Ruhe flicht! Während der andere frühmorgens gestärkt aufsteht, schleppt er sich mühsam von Tag zu Tag. Alljährlich wandern viele Tausende ms Gebirge und an die See, um Ruhe zu suchen. AVer heißer noch ist das Lehnen der Menschen nach innerer Ruhe. Wie harren ivir auf eine» Augenblick der Sammlung, um in der Unruhe der Zeit die Ruhe der Ewigkeit zu spüren und uns ein mal auf das bessere „Ich" zu besinnen! Ter MenHH freut sich auf den Sonnabend, aber höher schlägt noch sein Her, in dem Sehnen nach dem Sonntag. Selbst in den Menschen, denen dies Verlange» fremd zu sein scheint, lebt es doch in deni Gefühl der Unzufriedenheit. Denn noch immer gilt Augustins Wort: „Unsere Seele iit unruhig in «ns, bis sie ruhet in Gott!" Dies Won liegt uns Christen heute am Bußtage be sonders nahe. Wir meinten, tvir konnten Ruhe finden^im Vergnügen, in der Kunst, aber unsere Seele bleibt doch arm. Wie eine Bettlerin, die nicht Blumen, und wenn es die schönsten wären, haben will, sondern nur Brot, so klopfte unsere Seele immer wieder an um ein Stück Brot des Lebens. Wie oft wohl haben wir ihre Stimme über hört. als sie bettelte um einen Trunk frischen Wassers, zu schöpfen aus dem lauteren Born des Gotteswortes! So haben wir die drückende Bürde unserer Sünden und So» gen mit uns getragen auf Schritt und Tritt. Wenn wir aber den Mut haben, ihren An- klagen heute still L« halte», dann weist sic uns wohl hin aut den, der das Brot des Lebens und die Quelle lebendigen Wassers ist, auf die hehre Gestalt Iciu. Majestätisch steht der Mann vor »ns, schlicht von Aus- iehen, und ist doch kein Größerer als er! Groß ist er, als er die Versuchung von sich tvies, groß ist er. als er mit der Peitfche die Gotteslästerer aus dem Temvel jagte. Groß ist er, als er sein „Selig, selig!" in die Herzen der Menschen ries. Groß ist er, als er ^-turm und Wogen mit seinem Finger bedrohte und es ganz stille ward. Groß ist i Recht, er, als er am Grabe des Lazarus die Fesseln des Todes zerbrach. Groß ist er. als er nach l vte v u tz t a,. Ein stiller Tag stieg aus dem Schoß der Zeiten, — Mit tiefer Weihe füllt er Stadt und Land, Zu ernster Einkehr will er, Mensch, dick leiten, Zur fromme» Buße ward er dir gesandt! Hast du der Glocke» lauten Ruf vernommen? O folge ihm, verschließ' ihm nicht dein Herz! Das Himmelreich ist nah' herbei gekommen, O, mach' dich aus und pilgre kirchenwärtü! Wirf ab von dir der Sünden Schuld und Fehle, scheid' aus dem Innern du des Nebels Kern, Vom Alllagsslaube saubre deine Seele. — In Demut geh' und diene deinem Herrn! Im Gotteshauie, fern von, Weltgetriebe, Beug' deine Knie, verhüll' dein Angesicht Und bete still zum hehren Gott der Liebe: „O, Herr, vergib! dem Sünder zürne nicht!" Ein stiller Tag ward heute dir gegeben, Ihn würdig zu begeh n versäume nicht! — Zur Klarheit führ' er dich, zu neuem Leben, Und deine Seele fülle er mii Licht! — tkiarloite kluge. Worträtsel. kennt ihr ein Wort gar ernster Art, Das oft sogar mit Schwur sich paari? kennt ihr ein Tier im Waldesgrund, Das Unheil birgt in seinem Mund? Schreibt beide Worte man vereint, Ein ganz harmloses Ding erscheint: Es wird von vielen gern genossen. Erst weich, dann Izart wird es umschlossen, Es selber schließt, ist's auch nur klein, Doch etwas Wunderbares ein. Homonym. Ihr braucht cs alle oslmals, Euch allen ist's bekannt, Auch wird ein kleiner Knabe Von vielen so bcnanni. Gar mancher hat nach schweren Stunden Roch eine Zuflucht drin gefunden. Lösungen der Ausgaben in Nr. 85 und 68. Gabelbach, Gabe, Gabel, Abel, Bel. Elba, Bach. Bogen. MlnMt M«,k IT«». «8 Mittwoch» den 22. März. Erscheint täglich Bildeleben. Roman von G. von Stokmaus. 0. Fortsetzung,» «Aachdrmk verboten.» In diesem Sommer traj cS sich in dieser Hinsicht besonders gut., Ihr Nesse Ariberi, der Landrat eines benachbarten Krei'es war, mußte eines rheumatischen Leiden- Wegen in Rotenhahn die Kur gebrauchen: Hann», der jüngere, arbeitete als^Rescrendar am Rotenhahner Amtsgericht, und ihre Richie war für einige Monate Strohwitwe Ihr Gatte, ei» Bremer Großkaujmaua, haue eine Reise nach seinen überseeischen Be- Übungen augctrelen, und die junge Frau wollte über die Zeit der Trennung in der alte» Heimat verweilen. Sv ließ sie suh mil ihrem vierjährige,, Töchlerchen Ruth bei de: gastlichen Taute häuslich nieder. Außerdem siaud »och der Besuch der älteren, etwa- leidenden Nichte, Antoinette von Hauemami. auch für längere Zeit bevor. Diese !mt>-' ihre Ankunft bereits angemcldet und wurde an demselben Abend, da die Geheimrätm Weber mit ihren Töchtern im „Goldenen Fischet" eintraf, von ihren Verwandte» erwartet. Es war naß draußen und Dunkelheit herrschte: drinnen aber strahlte hinter bau: gefärbten Gläsern das elektrische Licht, der Teekessel summte, und aus dem weißgedecktcu Tisch des Eßzimmers standen zwischen Blumen und Früchten Schüsseln mit köstliche» Avvetitschnillcheii uns kleinen Lbslkuche» bereit. Im Wohnzimmer saß Fräulein von Honcrlah im Kreise der Getreue». Sie spielte mit ihrer alten Freundin, dem Fräulein von Stiebeluitz, Schach: der Landrat war in das Studium der Zeitungen vertieft, »ns ihre Nichte nähte eitrig an einen, Puppenklcid. Als draußen ein Wagen hielt, erhoben sich alle und eilten aus den Flui . „Da sind wir!" Hanno von Honerlah ipraug, vor dem Regen flüchtend, mit seinen laugen Beinen schnell ins Haus und meinte gutgeiauni: „Schönes Reisewetter hat sich Antoinette gerade nicht ausgesucht! Aber ich habe sie glücklich durch die Sündslut hindurch geleitet und liefere sic hiermit pflichtschuldigst ab." Die Neuangekommene eilte auf die Taute zu, und eS gab eine Reihe stürmischer Um- armungen, deren Herzlichkeit nur Lurch die kühle Feuchtigkeit ihres Reisemantels bc einträchtigt wurde. Mau befreite sie darum sehr bald von ihren Ueberklcidern, und ehe sie »och recht lvußle, wie ihr geschah, saß sie am Eßtisch vor einer Tasse heißen, duftenden Tees. Die anderen saßen alle um sie herum, und sie wurde von so vielen Fragen be stürmt, daß sic kaum dazu kam, etwas zu genießen. Es wurde ziemlich spät, und der Landrat, der nicht im Hause wohnte, erklärte zuerst, daß er aufbrechcu müsse. Er Ivar seit einer Woche in Rotenhahn und wollte am anderen Morgen Geschäfte halber auf zwei Tage nach Hause reisen. Als er hiuausgeheu. wollte, ivandle seine Schwester Antoinette sich nach ihm um und sagte über die Schulter: „Du. Berlie, waS mir einiällt, ich habe Dir ja etwas mitgebrachl. Draußen in meiner Handlaickw ist ein Buch, das jetzt viel von sich reden macht und Dich besonders interessieren wird. Ich benutzte es als Reiselektüre, und stelle cs Dir hiermit zur Verfügung. Es ist Tein Genre: allermvdernsle Literatur in Tagebuchsorm, und für andere Leute höchst un erquicklich." Er dankte, nickte allen zu und ging. Im Vorzimmer sah er sich vergeblich nach der Handtasche um, aber das .Hausmädchen hatte sie aus dem Koffer liegen sehen und erbot sich, sie herbeizuholen. „Rein, die Tasche brauche ich nicht, nur das Buch darin. Wenn Sie mir das bringen »vollen." Und er zündete sich eine Zigarre für de» Heimweg an. Als das Mädchen ibm das Buch eiuhondigtc, blickte er nur flüchtig daran' hin, sah, daß es einen roten Einband Halle, und versenkte es in eine Tasche seines Paletot?. Dann trat er unter die offene Haustür, spannte den Schirm auf und verschwand in der Dunkelheit, Ariliert wurde von den Scinigen sehr verschieden beurteilt. In den Augen seiner Tante Ivar er ein ungewöhnlich kluger Mensch, in denen seines Bruders und anderer Leute ein großer Philister, Jedenfalls beiaß er eine vornehme, sensitive Natur: trotz seines schmalen, glattrasierten Gesichtes sah er tatkräftig und männlich aus, und seine ge messenen Bewegungen verliehen ihm trotz seiner 30 Jahre schon eine gewisse Würbe. Antoinette sprach drinnen ihr Bedauern über seinen Weggang aus, Hanno aber meinte lachend: ,,Er muß ja gar utcht: er will nur! Uebertriebener Pflichteifer wie gewöhnlich Mir an seiner Stelle fiele es gar nicht ein, meine Kur zu unterbrechen, aber er war von jeher ein Pendant und bildet sich mehr und mehr zum eigensinnigen alten Junggeselle» aus," Fräulein von Stiebeluitz wollte das nicht znaeben. „Bewahre, wenn er nur zur rechten Zeit die rechte Frau bekommt, kann er noch ein sehr netter Mensch u>Ä> guter Ii<»iM>tt-Iii"mi»uiiKk-V«Dkrnif. Vw kür moin Lowmerlagw' kintr ru r-challen, seke leb wich auch äioses öabr MU-AD't, einen k'»'üI^aI»rs-L««vorItavk in „Lorsetta" an verunstalten unä oTeriers 02 HvDSvtt, Mtiir-Vi§oxuo mit 6ürtol .. H . IL«r»vtt mit dörnusnolmidrtrsu LjtirnlsUlbou ^ ^ > Mtur-8n.tm8toss, xoru xoliLukt ItoDsvtt, bunt ^rm<Mrä mit Ollrtvl äuulcol Vi§o;uo, mit Oürtsl . I . . . . liorsvlt, ^nelMrl!r>tott, liorLN8«vlimdru6 8i»irrtl8lLbt! ItvrsvLt, xrrm vroll, viol8tkl>ix, 8vlir doliobt ö . . I^arsvtt, §rs.u vroll, liorLimuvdmdnr« SfliinIstLds uuä 8piinl8od1o88 ^ . ILvrsvtt, §rau Vi§o§„o, lior.'wguklimd.'trs 8flinll8tllbs 8ntiuclit>ll, 8vlir dvliodt xrnu Vrsll, 8eitiek xru'niort ILvrsvIt, §rrm vroll, num Lnöxl'ou, rw clou 8oitou mit ^«r 6 Oummistroikov . L«i»1irmAN<lM-8«r8ett8.Mt nur 73 kk. uuä Uli. 1,33. pariser Vürtvl SS kk. u. M. i.lo — Mstvr-LorsoUs v. sv kk au. Ovstrlelrtv LiuÄvLlvIkvIiv», alls 6rö88so, SO ?k Vssnoäksits-Lorsetls in srüsstsr Lnsvsdl mit 101» kadalt- Lrümaiw Luäers, r > S. , M?t M. 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