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- 11« - Allerlei für di« Frauenwelt. >«rkf»r«<h: In dieser wundrcholden Zett Vieh. wa« dir Liebe kann: vir »ündrt am dunkelsten LebenSvaum D„ Freud« «erzen an. Seitrud Trtepel. Unser Weihnachtslied: „Stille Nacht, heilige Nacht!" „Wie kommt eS nur — so hast Du Dich, liebe Leserin, zur Weihnachtszeit gewiß schon einmal ge- nagt —^ daß wir unterm Grün d«S strah lenden ChristbanmeS so gern, io von Herzen gern da- unS allen wohlbekannte „Stille Nacht, heilige Nacht!" anslimmen? Wie kommt eS. daß jeder, der ein warmschlagen de» Herz in der Brust trägt, eine eigene Rührung emNindct. wenn er bei Lichter- glanz und Tannenduft die Klänge gerade dieses Liedes vernimmt? Wie kommt es, daß der kleine, sckllichle Hirtensang unter allen Weihnachtslicdern in der Volksgunst den Sieg davongetragen hat. daß er, ob- wohl er vom Dichter und vom Komponisten nie veröffentlicht, nie gedruckt worden ist, im Fluge sich die Herzen von Millionen erobert und seinen Triumphzug durch die ganze christlich-deulsche Wett, auch jenseits des Ozeans, gehalten hat? Ich meine, es kommt daher, das; unser Weihnachtslied: „Stille Nacht, heilige Nacht" die wunder bare Geschichte von Bethlehem In Wort und Weise so innig und sinnt!,, st kindlich- schlicht und fromm, so gemülstief und ge- miitsivarm zum Ausdrucke bringt, wie kein anderes. Darin liegt das Geheimnis seines weltcrobernden Siegeslaufes. Darin liegt der Grund, daß es das Meufchengemüt nnt immer neuer, ungeschwächtcr Kraft in seinen Zauberbann zwingt, gleichviel, ob der Früh- ling des Lebens mit leinen Blt',teichott»»n- gen und sähen Träumen das Menschenkind umspielt, oder ob der Schnee des Alters ihm auf dem Haupte glänzt. Genug! „Stille Nackt, heilige Nacht" ist die Perle unserer Weihnachtsliedcr, und wenn wir je in einem statte, die verehelichen Leserinnen mit den Eltern dieses Wellliedcs. mit seinem Dichter und mit seinem Komponisten, ein wenig bekannt zu machen und von ver Entstehung des Liedes z» erzählen, so darf ich gewiß all seitiges freundliches Interesse crhossen. — schüft lockt, liegt fern von der großen Touristenstrasst der kleine, stille Ort Arns- darf Man muß schon eine gute Spezial karte des Salzburger Lcmdes zur Hand neh men, wenn man das weltvergessene Dörfchen verzeichnet finden will. Freundlich grüßt der spijze. weiße Turm seines Kirchleins, der aus der Mitte der niedrigen Häuser emporragt, de» Wanderer, der seine Schritte zu der einsamen Stätte lenkt. Es ivar an einem Novemberabende des Jahres 1818. Klar leuchteten die Sterne durch die frostige Nachtluft hernieder, und der Mond goß sein Silberlicht mit wunderbarem Glanze auf die schneebedeckten Fluren. Durch den EiSblumen-Borhang der Fenster in den Häusern schimmerte traulich daS Licht von drinnen. Dicht neben der Kirche stand das Schnlhav.S von Arnsdorf. Ein einziges Fenster in dem dunklen Gebäude war an lenem Nooemberabcnd erhellt. Es war aber die Trübsal breitete ihre Schatten darinnen aus. Dort auf dem Bette rang des Lehrers junge Gattin, Elisabeth Gru- der, mit dem Tode, und der Gemahl kniete neben ihr mit brechendem Herzen. „Franz, mein lieber Mann," so flüsterte die Ster bende. indem ihre Hand die seine herzlich drückte, „ich muß nun fort von hier! Du weißt ja, wie gern ich bei Dir bliebe! Aber der da oben rust, und seine Gedanken sind nicht unsere Gedanke,,, seine Wege sind höher, denn unsere Wege!" „Elisabeth," stöhnte er laut, „Du darsst nicht sterben! Ich kann nicht leben ohne Dich: was soll aus mir, was soll aus unseren Kindern werden?!" Sie zeigte mit der Hand noch oben. „Der Liater ,m Himmel wird Euch nicht verlassen und wird Euch Kraft aus der Höhe schenken, das Schwere zu tragen! Und nun, bitte, Franz, bring' mir die Kinder ans Nett, ich habe nur noch wenige Minuten Frist!" Und dann wankte der Gatte hinüber ins dunkle Nachbarzimmer, wo schluchzend die beiden Kinder saßen und seines Rufes warteten. Mit einem Schmerzensichrei sank die kleine Lisa, sie war kaum zehn Jahre alt, am Bette der Mutter nieder: Hänschen, erst achtsährig, kniete neben der Schwester. (Forts, folgt.) Die heilige Nacht. Schweigend schläft und träumt die Welt, Hirten wachen auf dem Feld, — Plötzlich dort am Himmelszelt Sternenglanz die Nacht erhellt. Engel schweben ans und nieder, Zaub'risch tönen ihre Lieder: „Eilt, nach Bethlehem zu gehst, Dort ein Wunder ist gescheht! Wo im Stall die Kripnstin steh'n, Könnt das Jesuskind Ihr sehst» Alle Sünder, die verloren, Zu erlösen, ivard's geboren! Jubelt mit dem Engelhcer: Gott allein sei Preis und Ehr'! - In des Heilands Schutz und Wehr Keine Schuld bedrückt uns mehr. Durch die Liebe soll nun werden Frieden überall auf Erden!" Adetatde v. GotlbcroLerzog. MltiWt W,,t Erschein« begründet 1850 Hl täglich HI«. ÄttlV Sonntag, den 24. Dezember. 11VOL Der Halbmond. Roman von M. de la Chapelle. <ll. Fortsetzung.» «Farbdruck verboten.» Am anderen Tage glaubte sie freilich mehr Herrin ihrer Stimmung zu sein und veriuchte deshalb, sich ,n Bezug auf die ihr gestern so plötzlich gewordene Erkenntnis d,e Möglichkeit einer Täuschung vorzureden. Doch sie kam nicht allzuweit damit. Die Ueberzeuguiig, daß sic Hageuow nicht liebe, behauptete sich auch heule in ihrem Herze», zugleich wiederum jene quälende Frage wachrufeud, aus die sie vergebens eine Antwor, suchte. Uni sich wenigstens etwas von der sie beherrschenden inneren Unruhe zu be freie!» hauptsächlich aber in dem nneinaestandenen Bestreben, einer etwaigen Begegnung mit Hagcnow auszuweichen, verließ sie nachmittags das Haus, um das Grab ihres Vaters zu besuchen. Es war ihr nicht unlieb, daß Frau Rat .Hellborn durch wichtige häusliche Angelegenheiten verhindert wurde, ihre Abiicht. sie zu begleiten, auszuführeu, sie ging lieber allein, konnte sie doch dann ungestörter ihren Gedanken nachhängen. Aber auch am Grabe des Vaters fand sie nicht diejenige Sammlung, deren sie zur Kühlung ihrer inneren Wirrnisse bedurfte. Im Gegenteil, sie empsand nur wieder recht deutlich, w sehr ihr der Verstorbene dock, fehlte, mit dem sie alles, was ihr Herz be wegte. i» traulichem »Zwiegespräch zu erledigen gewohnt gewesen. Ob er sie freilich in dem Punkte, über den ste nicht hinwegkoinite, ganz verstanden liaben würde —? Sie wagte nicht, sich diese Frage unbedingt bejahend zu beaiuworien — wußte sie doch, wie sehr ihr Barer für Hagcnow -eingenommen geioe>en. Er halte dies bei jeder Ge legenheit gegen sie ausgelvrochen und dadurch auch bei ihr ein tieferes Interesse für Haaenvw erweckt, als sie vielleicht ursprünglich für ihn gel»egt. Es würde ihm daher wohl unbegreiflich erschienen sein, daß sich ilpre vorherige Sympathie so plötzlich ins Gegenteil zu verwandeln vermochte — ebenso unbegrcislich, wie ihr selber. Noch bevor Gertrud den Friedhof verlassen, halte der Wind sich ausgemacht, und die dunklen Wolkcnmassen dichter zusammengetricbcn, die schon den ganzen Tag über wie unregelmäßige Ballen am Himmel hingen. »Als sie den Heimweg ernschlug, sielen die ersten Tropfen und je weiter sie ging, desto stärker setzte der Regen ein. den ihr der Wind obendrein noch ungestüm ins Gefickt trieb. Sie hatte Mühe, vorwärts zu kommen und war froh, als sie die sogenannten Anlagen erreicht hatte, durch welche der Weg nach der Stadt am nächsten lührte. Ungefähr hundert Schritte weiter erhob sich inmitten eines Rascnrondells eine kleine Schutzhülle, eigentlich mehr Sonnenlaube, die namentlich viel von den Kinderwärterinnen besucht wurde, wenn diese bei gutem Wetter ihre kleinen Schutzbefohlenen in die »Anlagen spazieren führten. »Dann bot die nrnen mit schmucklosen Sitzbänken versehene Hütte einen günstigen Platz zum Ausruhcn. Jetzt sollte sie Gertrud Schutz vor dem Unwetter geben. Nascher lenkte sie ihre Schritte dorthin, den Schirm gerade vor sich haltend, so daß sic nicht sehen konnte, wie sich von der anderen Seite ebenfalls jemand der Hütte näherte, und diese kurz vor ihr erreichte. Erst, als sie unter den Eingang trat und den »Schirm schließend, sich ins Innere des kleinen Raumes wandte, bemerkte sie den bereits Gekommenen, der eben damit beschäftigt war, sich mit dem Taschentuch die Regentropfen aus dem Gesicht zu wischen. Erich Brüning — beinahe hätte Gertrud den Namen laut genannt, so überrascht war sie. den Träaer desselben hier zu tresfen. Er hatte sie erst jetzt erkannt, da ihm vorhin der Schirm ihr Antlitz verborgen — nun zog er höflich grüßend den Hut. „Mir scheint, wir befinden uns beide in gleichem Falle," sagte er dann mit flüchtigem Lächeln, doch nicht ohne vorher eine stickte Verlegenheit überwunden zu haben, in die ihn wohl Gertruds Nützlicher Anblick verseht haben mochte. „Auch mich hat der Regen über fallen, wie Sie — doch genießen «sie immerhin noch den Vorzug, einen Schirm zu be sitzen. während ick so unvorsichtig war. ohne dies wichtige Requisit meinen heutigen Spaziergang zu unternehmen." „Nun. wie Sie sehen, ist dieser Vorzug bei dem augen blicklich herrschenden starken Winde kaum anszunützen — es kostete mich wahrchaktig Mühe, mich bis 'hierher durchzukämpsen. Hossentlich läßt das Nnwetter bald nach." Erich stimmte diesem Wunsche mit einigen bei solchen Gelegenheiten üblichen Bemerkungen zu — dann sahen beide schweigend in die fallenden Tropfen hinaus. „Sie spielten gestern abend Bcethopen, nicht wahr?" begann er endlich wieder und als sie ihn etwas verwundert über diese Frage ansah. fügte er erklärend hinzu: „Ich kam mit meinem Bruder bei Ihnen vorüber und da es hier auf der Straße um jene Zeit ja ziem- ^Otlisr L Kunlis ll3upt-Au88l6llung Lliemnitr, Lr0ll688tW6 22. 2vei'8kLdrik: Leulearoä» i. Id. IlliisterriiMer M Vertreter: L.e!priz, I-eMMane 1. in mollorner, §68 elrmaelr voller ^.u8Luliruv§. OlvStttv 4lI88tvIIUU8 Iw LöulKI'Elel» 8l»6ll8VN. Loyuvl»8to 4l18N»IlI. öesoinlers vorteilkskts Lrsatsusstgttunzen H. IM, . MV,-, MV,-, -MV,-, MV,-, etc. H8elim«88«r v"<I 1)088« I twvtGEr Ulttl 0>»8t>m8tvi'IrE, Mittel» D t«»»«'!»!, rinv8*on «mit -tt»l»vl» Itultv»- uml Iiki8siMV8XEI' ttroi w^sxm', 8Sm< ilEliv 1Iv88vr Mr Uonkvrbv mul k»n»t 8Eltt»ion für nl>6 Avvelr« Dw<vlttwn>v88»r, 1500 L. 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