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Dresdner Nachrichten : 13.06.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-06-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188806130
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18880613
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18880613
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-06
- Tag 1888-06-13
-
Monat
1888-06
-
Jahr
1888
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 13.06.1888
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Telegramm«. chkir t« em»m Ld«tl« d»r Aull«,«.) V«rlln. IS. Juni. L»r»«l>«r ^»u>t«r!ii»«e »«« r«,t« «enüsni»« UchMIN, i>» s>». vkrttri. It. Juni. I«r»«tl»r ^nocilic «dki,»« »in» »»und« «u» »n Icrrallr. Ilk küulllichk Eniütz- n,,l, milikl« «ln«« «»dre« dot »Mil» dkgomik». Ir. Vordklkbk» »rkdlktdl Nacht« l», Lchlallk. — ru Mkiduiia trdrr dl« arnknnun, »l« virti. «alt, v. Akdilt, zum Nil., Mkr t-c» Ilincn, wurde durch ri«I rlkiivkchlklunn >»il dn» Ldkrurift-' «mir,, Gral v. ilrdllu »kraiiialzt. r>cr>1». 12. I«»>. Dtk Rach- richi üdcr dir vr»cm«ma dk» tzret- krni »»„ likdUu-Ncultrch zum Mt- „I»er dk« Inner». lowlr da« De- «liili^usarluch dr» J»t«>,»-«»«»er« 33. Jahrgang. Aufl. 46,000 Excmpl. 8aooo» von 2^ ^llr. an, T Loklnkröoko von 12 an. vroMilOi- 8e!llAfl-oelLt3!)flk v»° 8. oi-jon.. *4°"°"».'' Dresden, 1888 1'Lpvlvll. LInS»«t« -lusn-irkl. »dar r«»t« Lrsiie. I n»N5 8«IlI«t«, Im Onl^ 1'»»»«»^«, I«»Na«i»«>,«l^»»»»e. Mid. Nllilitz, 8ktlM>8ll'. ompüoklt 8oin xrbsatss l.agvr sümmtlielror D ß Uniform-. Livree-. Annen- n. Mnrd-Mie ^ § in allon I-'arben uiul tjunlillrton ?.» billigten Lroisen. W Dr. ». »rlrdder, wird dnurutlrt. D«,k«ku Ichwrdrn «»Uünwiuuv» »lt drn drrrr» VSMcher und Wlutrr-Douzi«. «t«,,I,.l2. In,». ,««„„»««., «kl»'» »-». I«» ise-lia, »r. lir.kXi. Au,,.«»,.'-.-, »'-»«-n n.kdr,«r 4k»l..Lci. ldSM,. ««»imrrlcher H,„« ,»r, ,Z,, ,L>. »»»«> nwer«,» »rrJnnr.J,,» «8.20. «tvi»r..0k,dr «».M. «»I>1,u« matt. ) ^ !^5 klü.ta. 7iir M.iiii. SZ^O. »„ralriim lar, »rrzoN, UM. '2 3»»i. ««cirrldk. §d'"l»« z>r. ,„v L,r. ,W°,„ Atl. d« M. chrr»kau,», adaadr »er 2»»>'S«l> d«M. Im«.«um dl.ba. »°.7ii M. Ina«: Jul, Ul,ZU, iil»«.Sc»i. —. . -«>> »er Juni-Jul« «WM, J«,«.,,u,. ire.v->, tz«»,dr..or,. ,u">' »er Juni ,—, Se»ibr.iör>dr. 4u,du. HV. «<»»« i«, xKZI. Läoii». u. Xxl. ?lon88. llof^iow^i'Nsili, § ^ Vrvsllen, Ii'l»u1'Iu»n8, 8,'vlzlr»!«),« >o. IO. W 8 »ei ttn, I.« «rplnt« iS. ^ I'iol' lji' Msstzl''« MarMLl-I^NLÜLS. »e»lu> n»/l Matz. rnvot-8t»»o, LcLisnis NLLkk., I IVI. Z/I« rItLADL s ZlM VL LLLT»» »MULMlUI^VI von 10 Mark NU pvr Aotvr. ^eu8t»uik.r Natt.,»»««.. 41 r 1 -^ücklritt P»tlk<nitt'r's und die ssreismiiincii, Itcilien und der Suitllii von Sansibar. L>vsnachkichtcii, Slichsiicbe Äclverbcverbattnlsse. Slat-Konnretz, Beduinenlruppe, Ncidlahrervercin in !).'micnstciu,.WelichIeiUerl>aiidltt»ac». „2>e ist wabusimiin". Eine Partie Piauel.! Politisches. Die Areisinniarn feiern den Rücktritt des Herrn v. Pnttkamer als einen Sieg, drn sie über die „Kmtellbrndcr" errunaen bälten. AIS vb eü die Natioiinlllbcralrn und Hrelkvnscrvalwen, die iiu- iammcn mit den Dcutichkonservative» s. Zt. das Kartell abgeschlossen habc», cS als eine Niederlage empfinden »lützten, wenn ein aus dem icchtc» Flügel der Tentschkoniervativen hervorgegaiiaencr Minister senicn Abschied nimmt, um durch einen Mann aus ihren Reihen crlc»t zn weiden I Von einer Niederlage der Kartcllparleicn künnte vcrnüinligcrwrise doch nur dann sie Rede sein, wen» der Nachfolger des Hcnn v. Puttkamer aus den Ncihen der den, Kartell feindlichen Parteien, also aus denen vcö Freisinns, des Centruins oder der Palen entnommen würde. Das erwartet aber selbst Eugen Richter nicht. Das grobe Geschrei. daS die ganze freisinnige Presse erbebt, der ganze Triumph-Raddnu hat gar keinen anberen Zweck, als die Tbalsache zu maslirrn, dag der „Freisinn" nach wie vor für un- iäliig gehalten wird, an der Ncgieiung zu partizipiccii. Die Frei sinnige» reklamire» de» Kaiser tür sich guata alö Parteigenossen. Wäre das nchiig, so würde sich das jeht, da eine Minister-Vakanz ^ versiegt, zeigen müssen. Jetzt ist der Beweis zn liefern: wird der j Platz des Ministers v. Puttkamer einem Deutschsreisiiinigen äuge-! wicic», etwa Heim Rickert, daun baden die Teulschfrcisin»igen Archt: wird der „Freisinn" übergangen, dann haben sic geschwindelt. Ilm diese Alternalive kommen sie auch dadurch nicht herum, dab sie jagen, angesichts der jetzigen Kammcrmchrheit müsse der Ristiig von Preutzen wobt oder übel solche Minister nehmen, die seine» Ge sinnungen nicht entsprechen. Einmal ist der Künig bei der Wahl scincr Minister an keine Kanimerlncbrhcit gebunden; er ernennt dieselben aus eigener Machtvollkommenheit, wie er sic aus eigener Machtvollkommenheit entltiszt. Dab Kistsig Friedrich an diesem icinem Rechte nicht rütteln lasse» will, ist in den Erlassen beim Regierungsantritt mit hinreichender Deutlichkeit ausgeiplvcheii, und dab er dassetbe auch praktisch in Anwendung bringt, beweist die Entlassung des Herrn v. Putt'gmer. Im Uebrigcn ist die letzte Session der jetzigen Legislaturperiode adgclansen; daS Abgeord- ncleiidauS tritt in seiner jetzigen Zusammensetzung nicht mehr zu sammen. >m Herbst wird dasselbe neu getvahlt. ES ist aber umchl- dacer Glaubenssatz der Freisinnige», dab, nachdem erst der „Pnlt- kamcl'iche Wahldruck" aufgehiiit hat, die Kcutellmehrhcit durch den undeichchukte» Willen drS Volkes wcggeblaie» wird. Was stände also »ach vieler Richtung hin einem deulschneisinnige» Ministerium im Wege ? Man spricht davon, dab »och ein ande>er Minister seine Entlassung nachgctuchl habe. Eine Bestätigung hat diele Nachricht bisher noch nicht gefunden. Auch wird nicht gesagt, welcher Minister dies sei. Wie Herr v. Puttkamer, so ist auch Herr v. Gotzier aus! der dcutschloniervativen Partei hcworgegangen: ober er ist noch weniger als Parlciminister ausgetreten, wir Herr v. Pnttkamer, und Hai noch oster als dieser den Regierungsstandvunkt im Gegensatz zu seinen fiüheien Frakliviisgenossen vertreten. Falls Herr v. Gebier beabsichtigen sollte, zrirückzulreten. so wird es voraussichtlich mcht an Verwehen fehlen, ihn zu halten. Frr der Lhat liegt kein Anzeichen vor, daß sich Herr v. Gobler des Vertrauens des Königs fznedrnv nicht in demielben Mahr erfreuen sollte, wie des Ver»! iranenS des Königs Wilhelm Vielleicht ist der Finanzminister Herr! v. Scholz gemeint, der keiner Parte» Antatz gegeben hat, ihn für sich zu rcklamiren. Herr v. Scholz ist einer der entschiedensten Pecicchier der Bismarck'scben Polink. Itabcn befindet fick mit seiner Kolonialpolitik nahezu in der selben Lage wie Deutschland: Beide Reiche waren erst zu einem Zcilpnnki in der Lage, an koloniale Unternehmungen zu denken, als die Erde nahezu vvllsikwdig unter die andere», Kvloriinlpvstlck »eckenden Mächte vcrtheilt war. Der Grund zu diesem verspäteten Eingreifen Ing in den inneren politiiche» Verhältnissen Italiens nur Tcutichlauds. So lange Deutschland nicht als einheitlicher, im Innern cvnsolrdirter Staat austrele» konnte, wäre es ver- irilht gewesen, a» überseeische Uirterncbmuiigerr zu denken. In der selben Lage befand sich Italien. Eine naturgrmäbe Folge dieses vcripäteten Cinllierscns in die Kolonialpolitik war. dab beide Reiche sich mit Dem begnügen mubten, was die übrigen Länder unbeachtet gelassen halten. Die fettesten Bissen waren bereits von dc» Engländern, Fianzosen. Holländern, Portugiese» und Anderen weggcschnnnpt winden. Gnmdsnlich wäre cS gewcicn, deshalb die islinlc in's Korn zu weifen und uni jede Kvionialpvlirik zu ver zichten. De»tschland wenigstens hat allen Grund, mit leinen bis herigen Eiiolgcn zufrieden zu sein. Trübere Erfahrungen hat allerdings Italic» gemacht. Tie Kämpfe um Massauah haben breirm Land schon grobe Ovler an Menicherrlcben und Geld ge kostet, ohne daß behauptet werden könnte, eö sei etwas Nennens- werihcs dadurch erreicht worden. Neuerdings ist Italien durch ferne junge Kolonialpolitik in eine» neuen Konflikt verwickelt worden, der allerdings schwerlicker Weise einen lo ernsten Charakter an- iielniini dürrte, als der vorläufig znni Stillstand gelangte Feldzug nach Massauah. Nickt der Negus von AbMnien ist rS. der dies» mal de» Italienern Schwieiigkelten bereitet, sondern der Sultan von Sansibar, der sich eine Unschicklichkeit gegen den Körrig von Italien zu Schulden kommen ließ. König Hunibert hatte den Snllan w dessen Thronbesteigung ein Glückwunschschreiben über reiche» lassen wollen, dessen Annahme der Sultan mit ungebühr liche» Arubcriuigcn verweigerte. Ter italienische Konsul Filonardo lockerte eine Gen»gthuu»n. die bisher in nicht genügendem Mähe crthcüt wurde, woraus der Konsul es tür seine Pflicht hielt, die Flagge einzuziebcn nud dadurch den diplomatischen Verkehr mit bcin Sultan ahzubrechen. Tics war der äußere Antab zu dem Konflikt. Die italienische Regierung bat daraufhin zwei KriegS- ichissc nach der Rhede von Sansibar beordert deren Erscheinen sich r nicht versehlcn wird, den Sultan zu einem höflichen Ein ten»» zn bewegen. Zugleich verfolgt aber Italien noch einen anderen Gedanken. Sansibar hatte dem Vertreter der italienischen Handelsgesellschaft, Ceccbi, eine Gebietsabtretung angrbotem dieses Versprechen jedoch nach dem Regierungsantritt des neuen Sultans ruiuckgcnvmmen. Italien glaubt nun. wre der Unterstaatssekretär Tamiani vorgestern in der Kaninier offen erklärte, den Sultan bei n ° ° - .10. Jutti.oormitt. u »vr n> m«„. o«ui-l« sm,,.. rn7»er die,er Gclegenbert an die Verpflichtung seines Vorgängers erinnern ^ rov'. ' O.ti'c'rr. «°A zu sollen und z» erklären, dal; er die Erfüllung derielben a!S Form ! >rn,r 88. Are»», rlonioi» 107. «mivicr 7on>. «c-c re«««,» >»«>,,. ciar,,«,. der Gcnngthilimg arische, die er verlangen iiiüssc. Das Gebiet. >Ott°-»anb->nr iov>. svanier 7m/,. k°„ ans Ivelches Italien Anspruch erbebt, ist der Ort Kismain an der «l,n/^,vna^'«"m"wr„ir»,a»"^ ^ ' P a r 1 s i Pr-d »kie» >, 12. Juni. <Schlutz.> Weizen »er J»»> 21,1», »er Sc»ibr.-Drcvr. 21.Z». rndin. SptrittiS »er Juni 13,2.i. »er Skpi.-Dec. II,7L. ^ ^ , Kismam NN vstasrikanischen Küste »abe der Mündung des Inba. Es handelt sich nur um einen kleinen Landslrich mit einem Umkreise von nur 10 Kilometer», denn dieser allein ist niizwcnelhastes Besitz»»»» deS Sultans. Weiter landeinwärts könnte» sich die Ausbruche Italiens nicht erstrecken, denn im Binncnlandc bildet der Inba die durch einen sörmlichen Vertrag lcstgestellte Greine zwischen der deutschen und der italienischen Iiitcrcsseniphärc. Obgleich Italien schon früher aus dc» Landstrich am Inba ein Auge geworfen batte und schon einmal nabe daran war, eine Ezpcdition dorthin z» senden, hatte es doch gegen dieses dcntsch-engliiche Uebereinkommen keinen Einspruch erhoben. Man kan» dcsbalb a»cb jetzt mit Bestimmtbe» annelnncn, dnb es ans dieses entferntere Gebiet keinen Anspruch macht. Auch etwaige Anipriichc auf die Mündung rniiia. i, bcha»»tt«. Niidiil »kr Juni »>>,25, »er Sc»ic»>bcr-Dccri!ibrr c>7,2s, rndi». » m N e r « n »>, 12. Juni, ivrodnkten «SiMutzi. Wrize» »rr Juni —« »er Noxcnidrr IM. «nngrn »rr Juni —, »er Oriobcr 106. Lokales und Sächsisches. — Se. Majestät der König hat gestern das Hoflager zu Pillnitz bezogen. — In Begleitung Ihrer Majestät der Königin, die sich, wie bereits erwähnt, am Sonntag Abend 0 Uhr mittelst Eilzuges nach Morciwctz in Mähren,ihrer Iugcndstättc, begeben hat, be- . ... . ihrer , ,, des Inba fanden sich Kammerherl v. Minckwitz und Hoidame Frl. v. Mittitz, würde» Italien gegenüber nicht unbestritten bleiben, denn n»f diesen Vor der Rückkehr nach Schloß Pillnitz, die nächsten Freilag erfolgt. Lnndslrich bestehen ältere deutsche Ansprüche allerdings privater § wird Ihre Majestät die Königin ihrer Nichte, der Frau Erzherzogin Natur, tür deren Aufrechterhaltcir aber die dcutiche Reichsregiernng i Maria Josepha, ,,„d deren Söhnche» einen kurzcir Bciuch abstatten. jedenialls eintreten würde. Das; Itatie» llllles vermeiden wird, um de» Interessen lewes denlschen Vcrbiwdeten zn nahe zu treten, darf man mit Bestimmtheit erwarten. Tie italieniiche Regierung hofft übiigcns, das; cs ihr nicht schwer fallen wi>d. die verlangte GeiingthiiUiig zu erhalten, und erwartet, das; ans der Maire keinerlei Verwickelungen entstehen. Hk«,lte Tklearanrmk der „Dresdner Hachr." vom 12. Juni. Berlin. Im Lause des Vormittags hohen die Schlingbe schwerden deS Kaisers etwas nachgelassen. Gelegentlich der heutigen Aerzte Constiltation wurde die Eanülc gewccdielt. An der oberen Mündung der Canüle sind zwei Gninninchlänchc angebracht, die in einem GilinnriNall münden. Die Einrichtung bezweckt. Athmunas- beschwcckeii. die durch Zpsammenjiclning der Halsmuskeln bei den Scbliiiabescbwcrbc» eint,etc», zn Mildern und daS Hinabstieben ge nossener Fliilsigkriten z» verliindern. Tie Aerzte erwogen nach der bcuiigc» Eomultalivn die Möglichkeit einer künstlichen Er,läbrung. Zinn (>)clrä»k für de» Kaiser i'i Slahlwasser aus dem Stohlbadc Viktoria »ud Hitzacker eingctrvffe». — Den Berliner Abendblättern zufolge ist der Gebeime Ober-Regiernngsrath Freiherr v. Zcdlitz- Neukiich, vorlragendcc Nalh n» ArbeltSministcrinm. z>>m Minister des Inncm bestimmt. Zedlitz ist Führer der Frei-Comervativen im Abgeordnetti'hause, >vo rr mir staatSmärniischem Geschick den Intentionen der BiSmarck'ichc» Politik folgte. - Ter „Coniervaliven Koriespondenz" zniolgr »eichte der Ius.izminster Dr. v. Friedberg anläßlich der McinnngSverichiederibeiten imt dem stc'eichSkaruler sei» DenrissionSgeiuch ein. welches der Kaner indeß voilänfia ablebnte. — Der Chef des EivilkabinetS, Wickl. Geh. Rath v. WilmvwSki erbat und unterhielt cmS GeiundheitSrücksichten seine Entlassung. Er verläßt seine Stellmig am k. Jnli. v. WilmowSki ist augen leidend und siebt einer Operation entgegen. Eine Wiederbelebung des Postens erfolgt nach Anhörung des StaatSminisicriums. Berlin. Ter gestern hier cinaetrossene sächsische KriegS- minister Gras v. Fabrire beaab sich heute Mittag znin stieichSkanzler Fürst BiSmarck. — Der Erbgroßherzog Ernst Ludwig und Prinz Wilhelm von Heilen erhielte» den Schwarzen Adler-Orden. — In» Provisorischen Caieiiienikiit des Lchr-Iniaitterre-Bataillons am Drnchenberg bei Schloß FriedrichSkron ist der T»vbu§ ansgebrorhen. — Die Abnck't des KriegsrniiiisterS v. Vronsart-Schelleiidort zurück- zntreten, soll durch gewisse, »och in Vorbcralhnng befindliche mili tärische Nesormpläne veranlaßt sein. Frankfurt a. M. Im Berirkseiscnbahnrath theilte der Präsident der kiesiaen Eisenbnbndireltion mit, diese habe berüglich der Kilviurier-Billcts einen Plan anSacarbeitet und dem Minister v. Maybach unterbreitet, wonach den Reisenden aus Grund eines Kilometer-Buchs für eine bestimmte Entfernung Rabatt zu ge währen und die Schalterabrertigrina dadurch zu vermeiden sei, daß ein Reisender sein Billct selbst schreibe. 'Brests u. Die „Schief. Ztg." beharrt dabei, daß der Fürst- Bsickos Herzog den ArchidiakonuS Ullrich in Glogau znm Erben eingeiekt habe, doch sei nicht unmöglich, daß dieser den Intentionen des Erblassers folgend, das Erbe an den hiesigen Carronilus Dr. Franz abgetreten habe. München. Mittelst Ministerialreskrrpts ist ein Offizier der Passaner Garnison wegen unberechtigter Hcraussorderung eines Äciervc-LrumantS zinn Duell entlassen worden. P e st. Die Votirriiig des Vom Kriegsminister geforderten Eredits von 47Mill. ist nicht zweifelhaft, selbst dieOrgane der Opposition keten für die Bewilligung des Eredits ein und bemerken, man könne dem Krieg-minister nicht zumnthen, daß er über die Verwendung zu weit gehende Aufschlüsse gebe. Derlei Din e dürre man nicht an die große Glocke hängen. Dieselben Organe fordern aber, daß nicht bloS für Galizien, sondern auch für den Schutz deS ungarischen Grenzgebiets, speziell tür Siebenbürgen, Vorsorge getroffen werde. Parts. DaS „Petit Journal" bringt ein Telegramm auS Bologna, wonach dort die Deutschen mit den französischen Stu denten sraternrsirt und in denselben Wagen, brüderlich gemischt, ihren Einzug in die Stadt gehalten hätten, woran» die italienischen Studenten entbusrasmtrt die Pferde airsgespanirt und die Gäste in dir Stadt gezogen haben tollen. Abends hätten Franzosen und Deutsche Arm in Arm die Stadl durchzogen. ^Petit Journal" fügt hinzu, es wolle hoffen, daß da- Telegramm mindestens übertrieben sei. Der Patriotismus sträube sich, an eine solche Verirrung zu glauben. Dre französischen Studenten seien nnsälsig, den unver gänglichen Groll zu vergessen, den sie mehr als jemals den Deutschen schulden. s Die Berliner Börse «öffnete ans die Nachrichten über da- Befinden deS Kaffer» matt, später befestigte sich die Haltung. Spekulative Lanken gingen niedriger, spekulative deutsche Bahnen waren belebt, österreichische nrh'g und schwächer, ebenso Bergwerke. Dynamit waren bei großen Umsätzen stark weichend. Russe» wurden im späteren Verlaus recht fest, besonders Noten. In, Kossaverkrhr waren deutsche Bahnen ziemlich fest, österreichische wurden schwächer, Banken blieben still und Industrien gingen vor wiegend niedriger. Den siede Fonds schwächten sich ad, österreichische Prioritäten unverändert. Pnvatdiskont l'/r Prozent. Nachbörse schwach. «, «., >2. J«i»l. ckrelit «8.27,. eiaattibal,,, >«>-/,. L-m Hm«. « ^ »«»»«,, 8V.7L. 1-r»r. N»,ar «»idrrui« 7S.30. Kr«,rf»rr «or»m L8.L>. «A-»r»>rr — ri»e«tt» lSS.ia. Der«»,. >». —. Ho»»el«k. Laura ««»«. »L Jmil. A«»U «osa. «raaio»,»» —. Aar»»«»». —. «arbot«» N«,. Gal» S8.SL. «att, Hl«r>«. U. Hm». ,««»».> »«,„ «.12. »«>«1»« »«.7». J«aIIr»,r S8«. »r,«M».»a «0.2». »,»»«»«« >70.0». »». «»«,««,t«, «»»»irr 71-/. «»»»»«» «OS, 12. VN»««»«,, US.7S. A««« «nl«I>, —. r»«r«, Irtli«. Schwach. U,w«»r»«i» —. — Se. Königl. Hoheit Prinz Ludwig von Bayern wird erst am 20. d. M. um lo Uhr Abends zum Besuche in Pillnitz ''inlrefjcii. »actckei» er schon vom 17. an in Kulinbach dem großen landwirthschastlichen Feste beigewohnt n»d am Mittwoch der ersten Kiilmbacher Aktienbranerei einen Besuch abgestattct hahen wird. Se. König!. Hoheit wird in Knlmbach bei Herrn Evmmerzrenrath Tnessner Onartier nehmen. Für die dortige Ausstellung wird ans allen Gegenden Bayerns und Deutschlands überhaupt ein sehr zahlreicher Besuch erwartet. — Ter bisherige belgische Gesandte an den Hofen zu Berlin, Dresden, München, Karlsruhe und Weimar, Graf van der Srraten-Pvnthoz, wird demnächst hier eintrcffcn, um sein Abbe- rusliiigSschreibe» zu überreichen — Es sind in nächster Zeit wieder Wahlen bez. Wieder wahlen von unbesoldeten Sladträthcn vozznnchmeir, da mit Ende dieses IahrcS die Herren Stadträlhc Kictzichmar. Richter, Tr. Rothe, Sckönccker, Hollstein und Schwer auSzuicheiden haben. — Tic Ergebnisse der Gewerbezähiung vom si. Juni 1882 liegen nunmehr, nachdem die für das Reich bearbeiteten Ergebnisse vor einiger Zeit veröffentlicht sind, auch »irr das Königreich Sachsen in einer bewnderen Berarbcitung vor. Das umkangrerche Heft, welches das Statistische Bureau des Königl. Ministeriums deS Innern über die gewcrbtreibenden Per'vne» und die Gewerbebetriebe Sachsens berausqegebcn hat, kann insofern als eine wichtige Ergänzung der aus Sachsen bezüglichen rcichsstatistischen Veröffentlichungen gelten, als es die spezifisch sächsischen Eigenthümlichkcitendcs G e - werbslebe» s auch besonders eingehend behandelt. Zu diesen gehören namentlich die hervorragende Stellung der Textilindustrie und der HauSiiidnstrie. denen besondere Abschnitte gewidmet sind, alsdann die i» Sachsen besonders starke Bethciligung des weiblichen GeichiechtS an der industriellen Güterpcodnktion. Bei der Bear beitung der Gewerbestatistik sind Haupt- und Ncbcnbetriebe unter schieden worden. Zn den Hauptbetrieben hat man alle diejenigen gerechnet, in denen mindestens eine Person mit ihrer Hauvkbe- tchättigmig thätig ist, sei cs als GeschärtSleiter, Gehilfe, Arbeiter :c. in der BctriebSstütlc selbst, sei eö vom Betriebe aus in der Hausindustrie, oder auch in Stra!- und Besserungsanstalten Be triebe dagegen, in welchen keine Person mit ihrer Hauptbeschäs tigung tbätig ist, die vielmehr eine oder mehrere Personen lediglich »ebemächlich beschäftige», sind als Nebenbetriebe betrachtet worden. Die Zabl der 1882 in Sach'en ermittelten, in 20 Gewerbegruppen nntcttchicdciicn Hauptbetriebe beträgt 813.140. Davon gehörten 109,278 l34.9 Proz.) zur Textilindustrie; 71,760 t22,9 Proz.) zur Gruppe Bekleidung und Remigung; 35,519 (11I Pro;.) zum Haickelsgcwerbe; 18,825 (6 Proz.) zur Gruppe der NahmngS- und Genußmittcl; 8317 (2,7 Proz.) zum Baugewerbe. Die Zahl der in allen Hauptbetrieben beschäftigten Personen betrug 793.760 Von diesen arbeiteten 235,690 (29.7 Pro;.) i» der Textilindustrie; 114,157 (14,4 Proz.) in de» zue Bekleidung und Remigung gehörigen Ge werben : 68,611 (8,6 Proz.) nn HcmdelSgcwcrbe; 54.09) (6Z Proz.) in der Rcihrungs- und Gcnubnnttcl-Jndustrie; 51.675 <6gr Proz.) im Baugewerbe. Mit Rücksicht aus die in den Betrieben ver wendeten Kraftmaschinen untcricheidet die 1882er Gewerbestatistik Hauptbetriebe mit Motoren und Hauptbetriebe ohne Motoren Die Zahl der Hauptbetriebe niit Motoren, in denen zusammen 214,651 Personell bcichästigl wurden, beträgt 9789, Lieicuige der Hauptbetriebe ohne Motoren, in welchen 579,109 Personen arbeitete», 303,351. Es betrug demnach durchschnittlich die Zahl der beschäf tigten Personen in einem .Hauptbetriebe mit Motoren 21,9 und in emem Hauptbetriebe ohne Motoren 1.9 Prozent. Hinsichtlich der in den Betrieben beschäftigten Personen sind unterschieden worden: Betriebe ohne Gehilfen (212,749), Betriebe mit I bis höchstens 5 Gehilfen (88,221 mit 233,i>40 Personen), Betriebe mit mehr ats 5 Gehilfen, »nd zwar Betriebe mit 6 bis 10 Personen (4W1 mit 40,193 Personen), Betriebe mit 11 bis 50 Perivncn (5861 mit 123,448 Personen), Betriebe mit 51 bis 200 Personen (1114 mit 100.062 Perkonen), Betriebe mit 201 bis 1000 Personen (193 mit 71,7:18 Personen) und Betriebe mit mehr als 1000 Personen (8 mit 11,749 Perionen). Von den ermittelten 46,307 Nebciibctricbcn entfallen «3,307 ans die Textilindustrie und 12,3:16 ans d»S Handelsaewerbe. Fast 9 Zehntel der Nebenbetriebe sind Alleinbetricbe (obric Gehilfen und Motoren), In der tür Sachten wichtigsten Jndustriegruppe. der Textilindustrie, nimmt hinsichtlich der Zahl der Betriebe und der in denselben beschäftigten Personen die Weberei die erste Stelle ein. Alsdann folgen die Strickerei und Wirkerei, die Häkelei. Stickerei und Spitzensabrikation, die Polamcittensabrikation. Was die Bclhcitigung des weiblichen Geschlechts an der Gewcrbihätigkeit anlongt, so is! dieselbe in Sachsen beträchtlich stärker, als im Deutschen Reiche überbaiipt; denn wäbreick von allen Gewcrb- thcitigrn im Drittichm Reiche »nr 20,56 Pro;, weiblich waren, be trug dieser Prozentsatz für Sachsen 27,78. DicieS stärkere Hcrvor- tretcn weiblicher Elemente m der gewerblreibendcn Bevölkerung Sachsens bat icinen Grund vorzugsweise in der starken Entwickelung der sächsischen Textilindustrie, ryelche einen gröberen Prozentsatz weiblicher Personen beschäftigt, als säst alle anderen Gewerbe- gruppen. Auch die Gruppe der Bekleidung und Reinigung, welche die verhältiubmäbig größte Zahl weiblicher Personen beschäftigt, ist in Sachsen relativ stärker vertrete», als im Deutschen Reiche. Irr Bezug ans die Verwendung weiblicher Personen zu gewerblichen Arbeiten heißt es in diesem neuesten Heil der sächsischen statistischen Zeitschrift, „dab cS allerdings zu wünschen sei, dahin zn streben, dab wenigstens die verheirathetcir Frauen aus den Fabriken bcr- schwindc» und mit der Zeit dem häuslichen Heede und der Pflege ihwr Kinder zurückgegcbeo werden. Anders siche cS mit den nicht verhcirathctrn weiblichen Personen. Sobald sich dieselben nicht in einer Hai'.sdaltuiig oder in der Kinderpflege nützlich macke» können. -norzmsirgn^sngZig 'nsrmi.ccsqrn^'n sssicur^ 'sqsvl 'iSMrpsso-aockz ^ ,z»iip»i.iM
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