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Dresdner Nachrichten : 02.04.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-04-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190604024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19060402
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19060402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-04
- Tag 1906-04-02
-
Monat
1906-04
-
Jahr
1906
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 02.04.1906
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verugrgeMs: «Elbrli«»»' »«> «-N» «»<m»l>otr^«nai«nad«sL nnkn San»- «xd Noul««, mir «inmav »NI »oU». dm» au«wärXa'»om< «tMiwür, , Mt bu » Mk »0 »s. 8», rmmatisrr 3»liellm,a durch di« Vo«»M« lpbnrvrsiklliikld». im «u». land mit «mtorrchrndrm Sulchiao«. Ä ochdr»« »>«r «rtttkl u. Orrainal. MiNckl»»«» «nc m» drullichrr Oli« >>«,«», adri.Dreidvrachr/» «Wg,. sXachlrüaiich» Lonorar. anivrüch« bleiben unberückliibtiat: wwaiawt« Mmuiknvt« wert« Mt auibewabrr. K»7»«»amm-Nbrett«' Mnchrtchten »re-de» Gegründet s856 Lobvek L Vo. I Lotllokorantoo 8r. lllsj. ä. Königs r Laedron. vLrolL-vdovolLSe. Livralrorliauk: Vresdeii, 1!tniLr>ll2. -lnreigen-tM. Dmab«e von >ntlindi,»n,rn btd »achinitiaa» » Ub r Tann- v>o> «eieriaab nur Manensrrabe » voa N di« >/,iUdr Dte lwalti««rund. -eile s Silben» « Pf-.. 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Konnners des Verbandes Dentscher Sängerschaste», Zum Metall- I. arbelterstreik, Sächs.-thür. Braunkohlenslreik. Marokko-Konferenz. Koloniales. Kainz-Gastspiel: „Ter tolle Tag". Brieskasten. ! Montag.2.April IW«. Neueste Drahtmeldnnaen vom 1. April. Der Kaiser i« Wernigerode. Wernigerode. Heute vormittag 10 Uhr fand in der Schlotzkircke Gottesdienst statt, wohin sich der Kaiser, ge leitet von dem Fürsten und der Fürstin stolberg-Werniaerooe, dogeben hatte. Am Portal der Kirche stand die Geistlichkeit zum Empfang bereit. Die Predigt hielt Hosprediger Mau. Nach dem Gottesdienste trat der Kaiser vor und hielt folgende Ansprache: „Als ick bei meiner letzten Anwesenheit in diesem gastlichen Hause nähere Kunde erhielt von der srommen Stif tung, weich« unter dem Schutze des erlauchten Hauses Stolberg- Wernigerod« als eine Pslegstätte christlicher Frömmigkeit aus grauer Borzeit in die (Gegenwart hinüvcrragt, beschloß ich. dem ehrwürdigen Kloster Drübeck meinerseits ein Zeichen kaiser licher Huld zu stifte», wie ihm dies in vergangenen Jahrhun derten von deutschen Kaisern, namentlich aus dem kraftvollen 'Stamme der Sachsenherzöge jo oft und glänzend zu teil geworden. Hst doch auch mein Haus mit der Geschichte dieses ehrwürdigen Klosters verknüpft durch jene Konzessionen vom Jahre 1667, durch welch« d«r Große Kurfürst einem Vorfahren Eurer Durch- taucht szum Fürsten Stolberg gewendet) das Recht aus die' Klosterrevenuen oberlandesherrlich bestätigte und zugleich nach den Verheerungen des 30jährigen Krieges die Wiedercinrichtung deS klösterlichen Lebens aut fester Grundlage ermöglichte. Galt schon im Mittelalter das Kloster Drübeck als eine Leuchte geist lichen Lebens, so hat auch nach der Reformation der Geist wahrer Frömmigkeit, in seinen Mauern gewaltet, gepflanzt und sorgfältig gepflegt pön dem srommen Sinn de- Hauses Stal- Hera, da- diese« seinem Stift von der Mitte deS 18..bis zum Ende de- 19. Jahrhunderts in unmittelbarer Folge auch die Aebtissulnen aus feiner Mitte gab. Darum trägt auch der Stab, de, ich kür die Aebkisstn des Klosters Drübeck als ein neue- Zeichen ihrer alten Würde gestiftet habe, mit Recht neben dem «einigen das Wappen des Hauses Stolberg-Wernigerode." Der Kaiser überreichte hierauf der Aebtifsin den Hirtenstab und fuhr dann, zu dieser gewendet, in seiner Ansprache fort: ..Hochwürdigste Frau Äebtissinl Mit Genehmigung der hohen Schntzsrau JbreS Klosters überreiche ich Ihnen hiermit den Hirtenstab. Möge er wie der Stab Mvsis tsbendiges Wasser deS Lebens au« dem dürren Felsen bevvorzaubern, möge er auch in dem Leben des Klosters neue Quellen erschließen, aber nicht nur eines vorbildlichen Lebens der Frömmigkeit, sondern weiter: Möge unter dem Schatten dieses Stabes irische Werk- tätiakeit christlicher Nächstenliebe hervorwachsen. die sich seg- »end um doS Kloster auSbreite. ein Segen für seine Bewohner und auch für weitere Gebiete. Möge das Beispiel unseres Hei- kandes daS sein, welches Sie. hochwürdigste Aebtifsin, und Ihre Nachfolgerinnen wie die Klosterfrauen beherzigen mögen, das Beispiel, man kann wohl sagen, der persönlichsten Persönlich keit. die je die Erde getragen hat. Persönlich sollen wir alkr sein. daS heißt, wir sollen wirken, solange wir Atem schöpfen, wirken und betätigen an uns das Beispiel Christi in werk tätiger Nächstenliebe auf allen Gebieten. 'Das walle Gott." — Der Kaiser ließ sich hierauf die Damen des Stiftes DrüLack vorstellen. Mehreren Beamten der fürstlichen Hofhaltung, dem Landrat deS Kreises und dem Hosprediger Mau sind Ordens auszeichnungen verliehen worden. Aus dem Schloßhofe hatte «ine große Volksmenge, darunter viele Frauen in der Harzer BolkStramt. Ausstellung genommen und begrüßte den Kaiser mit Jubelrufen. Koloniales. Berlin. Amtliche Depesche aus Deutsch-Südweft- ofrika. Auf die Meldung, daß eine Hottentottenbande am unteren Ham-Mevier festgestcllt sei, trat Major von Estorfs am 27. März in drei Kolonnen von Stolzenfels, Jerusalem und Ondermattje den Vormarsch dorthin an. Das Orange-Revier zwischen Stolzenfels und Davis sowie das untere Hon»Revier wurden aber bereits vom Feind« geräumt gefunden. Brennende Feuer und zahlreiche frisch« Spuren verrieten, daß derselbe kurz vorher durch eine Seitenschlucht nach Osten abgezogen war. Ein Farmer will am 25. März Morenga bei Davis persön lich gesprochen haben. Major von Estorsf setzte mit den Abtei- lungen deS Major Tändler über Stolzenfels, des Hauptmanns von Hornhardt über Blydoverwacht und des HauptmannS Heuck auö Linie Nababis—Ukamas die Verfolgung nach Osten fort. An der Grenze östlich OkamaS wurden am 25. März Hotten totten festgestellt, die anscheinend nach Ariam zogen. Am 26. März überfiel eine stärkere Hottentotteiibande zwischen UkamaS und der Ostgrenze einen Transport von sechs leeren Waaen. Don dem nur 17 Mann starken Begleitkommando sieten der Führer des Transports. Leutnant Keller, fr. t» 8- württembergischen Feldartillerie-Reaiment Nr. 49, und 10 Reiter: schwer verwundet wurden zwei, leicht ver wandet zwei Reiter. Die Wagen wurden von den Hottentotten verbrankt, die Ochsen in südwestlicher Richtung abgetrieben. Nur ein Mann der Bedeckung kehrte zu Fuß nach Ukamas zurück, von wo sofort 24 Gewehre der 7. Kompagnie 2. Feld- Regiments nach Nakab lan der Ostgrenze östlich Ukamass ent- sandt wurden. Der gleichfalls benachrichtige Hauptmonn von Rappard ging mit 40 Gewehren am 27. früh von Ariam nach Nakab vor. Er stieß an der UeberfaNstclle auf 30 bis 40 Hotten- totten. die nach kurzem Feuergesechte auf Nakab abzogen. Patrouille Rappard hatte keine Verluste, während vom Feinde sechs Tote und zahlreiche Blutspuren ansgefunden wurden. Nakab wkrde am 38 März durch unsere Truppen besetzt. Eine Offi- zitroatrmiille. die am 27. März von Ariam auf Gamsibklust attfklirle. erhielt am Rande her Kluft Feuer. Ein Reiter ivurdc leicht verwundet. Die Abteilung des HauptmannS Heuck ging di« Nachricht deS UeberfallS am 27. abends von NababiS aut Ariam vor « « . S«r Marokko Konkerenz. Nlgeelras. Mit einer letzten Anstrengung ist in der h«Mge» Sitzung de» Werk der Konferenz tatsächlich, wen« auch noch nicht formell./b e e n d e t worden. Bon den len stehenden Punrten ist die Derteiluna der Polizei t. daß Tetuan und Larrasch spanische Instrukteure gger und Casablanca gemischt« und di« übrigen wen« auch noo zuletzt noch afie, dahin geregelt. «Mir». Tang vier Häfen französische. Für die Zollabschätzungskommission ist ein Vertreter der französischen Anleihearuppe von 1904 zuge lassen, dessen Mandat mit der Rückzahlung der Anleihe er lischt. In dem Zollaufsichtskomitec erhält die genannte Gruppe dagegen keinen Platz: dasselbe setzt sich >rur aus ic einem Ver treter des Sultans, des diplomatischen Korps und der Staats bank zusammen. Es ist gelungen, aus dieser wichtigen und einflußreichen Behörde jeden Sondereinflnß fernzuhalten. Be züglich der Regelung öffentlicher Arbeiten und Konzessionen wurde der allgemeine Grundsatz des Submissionsverfahrens sest- gelegt: doch ist in Rücksicht auf vorhandene Präzedenzfälle das Recht Deutschlands, in Marokko ein Kabel zu landen, im vor aus anerkannt worden. Montag oder Dienstag soll noch eine Plenarsitzung stattfinden, um verschiedene, das Protokoll be treffende Fragen zu regeln und eventuell Gelegenheit zur For mulierung besonderer Wünsche zu bieten. Man hofft, die Schluß akte in acht Tagen vollziehen zu können. Algeciras. Das endgültige Einverständnis über die letzten Punkte des Konserenzprogramms ist, soweit es von den beteiligten Regierungen und ihren Delegierten ab hängt, heute, am Jahrestage des Besuches des Kaisers in Tanger, in der Plenarsitzung erzielt worden. Deutschland er strebte. wie es von Anfang an betonte, keinerlei politische oder wirtschaftliche Sondervorteile. Sein Ziel, eine unbehinderte Entwicklung seiner wirtschaftlichen Interessen zu sichern, ist durch die Beschlüsse der Konferenz erreicht worden. Berlin. Die „Nordd. All«. Ztg." schreibt: Die wir stn Anschluß an unsere Mitteilung vom letzten Donnerstag melden können, bat daS Staatsministerium in seiner Sitzung am 31 März der Vorlage des Reichskanzlers wegen Gewährung einer Ent- schävigüngondieMitglieLerdeSReichstag» seine Zustimmung erteilt. Berlin. sAmÜiche Meldung.) Der Zug Nr. 553 fuhr in Altona im Hauvtbahnhose infolge unrichtiger Bremswirkung auf den hydraulischen Prellbock. Dabei wurde einer von den laufenden Eilgiitwagcn etwa 6 Meter tief indenPackwagen hineingejchoben. Der Zugführer wurde schwer, der Pack meister leicht am Kovfe verletzt. Von den Reisenden wurden nur zwei ganz unbedeutend« Verletzungen gemeldet. Berlin. Zu dem morgen hier beginnenden Kongreß der Deutschen Röntgen-Gesellschaft sind etwa 350 Aerzte. Physiker und Techniker ans allen Teilen von Deutsch land, Oestcrr«ich-Ungarn, der Schweiz. Belgien, Frankreich, Spanien und Nordamerika eingetroffrn. Professor v. Berg mann hat sein Erscheinen zugesagt. Hamburg. Der etwa 2000 Mitglieder zählende Verband der Hamburger Seeleute hielt beute in Altona eine von etwa 250 Pcrsonen besuchte öffentliche und danach eine geschlossene Versammlung ab. Der BerbandSvorsihende, Paul Müller, referierte über die Frag« deS Streiks der Seeleute. Es wurde beschlossen, morgen früh in den AuSstand einzutreten. Für morgen abend ist eine Versammlung aller Hafenarbeiter mit der Tagesordnung: „Streik der Seeleute" anberaumt. Lübeck. Hier sind die T ischergesellen in den AnS- stand getreten. Sie fordern eine zwanzigprvjentigc Lohnerhöhung. Darmstadt. I» Gegenwart de» GrvßheizogS. der Grvß- herzogi», des preußische» Gesandten und der Spitzen der Zivil- und Militärbehörden wurde beute hier ein aus sretwillige» Bei träge» errichtetes Bismarckdenkmal enthüllt. Lens. Der Minister der öffentlichen Arbeiten Barthou besuchte heute die dreizehn geretteten Bergleute. Den Bergleuten Prouost Vater und Nömy überreichte der Minister das Kreuz der Ehrenlegion, den anderen 11 Ueberlebenden die golden« Medaille erster Klasse. Barthou kündigte an, er werde den Führer der deutschen Rettungsmannschaft zum Ritter der Ehrenlegion ernennen und den übrigen Mitgliedern die goldene Medaille verleihen lassen. Der Minister setzte darauf eine Untersuchungskommission ein, die di« Ursachen der Kata strophe erforschen und sich über die RettungSarvciten und die Frage der Verantwortlichkeit äußern soll. Saint Etienne. In einer Versammlung der Minen arbeiter wurde heute vormittag ein« Tagesordnung ange. nommen, in der dem Bnndesausschuß vorgeschriebe» wird, die Erhöhung deS Tageslohncs um 2 Francs, die Verabschiedung mit Ruhegehalt nach Äjähriger Arbeit, achtstündige täglich« Arbeitszeit und Abschaffung der Prämien zu fordern. Die Ver sammlung beschloß, die Arbeit am 5. April mederzulegen, wenn der Ausschuß der Kohlengruben nicht allen diesen Punkten entsprechen sollte. Charleroi. Die Delegierten der Bergarbeiter der vier Kohlenbecken des Landes traten heute zu einem außerordent lichen Kongresse zusammen. Es wurde zunächst ein Glückwunsch- Telegramm an oie deutschen Bergarbeiter aus Anlaß deren Hilfeleistung in Courriüres abgescmdt und dann über die Lohn srage beraten. Der permanente Sekretär gab eine Darstellung der Lage der Aohlenindustrie und kam zu dem Schluffe, daß ein« zehnpro-entia« Lohnerhöhung zu fordern sei. Bei der Ab stimmung sprach sich die Mehrheit der Delegierten für die For derung einer fünfzehnprozentigen Lohnerhöhung aus. Petersburg. DaS Marinegericht verhandelte über die Ruhestörunaen in Kronstadt im November v. I. und sprach von 207 Angeklagten 84 frei. Von dep übrigen wurde» einer zu lebenslänglicher, einer zu zwanzigjähriger, vier -u zwölfjähriger, zwei zu achtjähriger und einer zu sechsjähriger Zwangsarbeit verurteilt. Einer Anzahl wurden di« bürgeAichen Ehrenrechte aberkannt unter gleichzeitiger Verurteilung zu Ge fängnisstrafen von ein bi- vier Jahren bezw. unter Emreihung in die Strafbataillone. Der Gerichtshof stellte fest, daß di« Landbehörden den Marinebchörden den verlangten Beistand Unterdrückung der Meuterei nicht gewährt hätten. Bialhstok. Gegen di« Kanzlei deS HauptmamR der Gendarmerie wurde eine Bombe geschleudert. Ein EeNdarm wurde getötet, zwei wurden verwundet. Indianapolis. Infolge der von der VerbandReitvng «t-gegebenen Anweisung, die Arbeit ln- -ur Regelung tzer mit -ur den Grubenbesitzern schwebenden Streitigkeiten ruhen zu lassen, sind gestern etwa eine halbe Million Grubcnarbei ter in den Ausstand getreten. Man nimmt an. daß bis Ende der Woche etwa 100 000 Mann in denjenigen Be zirken, wo einzelne Grubenbesitzer die Bedingungen der Lohn skala von 1903 anzunchmcn bereit find, die Arbeit wieder auf nehmen werden. OertlicheS nnv Sächsisches. — Se. Majestät der König wohnte gestern vormiilag de»: Gottesdienste in der katholischen Hvfkirche bei. Nachmittags fand im Rciiden;schlosse Familientafel statt. — König Friedrich August wcilie am Sonnabend seit seinem Regierungsantritt bereits zum dritten Male in Chemnitz, lieber den diesmaligen Aufenthahlt ist noch zu melden: Ter Monarch erschien kurz nach 9 Uhr im Kascrnement des 21. U lo n e nr eg i m e n ts. Er begrüßte das Regiment mit „Guten Morgen. Ulanen!" und sprach hierauf etwa folgen- des: „Ich freue Mich besonders, das Regiment begrüßen zu können und hoffe zuversichtlich, daß das junge Regiment, das erst seit einem halben Jahre besteht, sich würdig den alten er probten Regimentern der sächsischen Armee anreihen und alle zeit seine Pflicht tun wird. Insbesondere aber müssen Sie allezeit der hohen Ehre eingedenk sein, daß Seine Majestät der Deutsche Kaiser Ihr Chef ist. Halten Sie sich dieser Ehre stets würdig." Dann ging der König, begleitet vom Regimentskommandeur und der Generalität, die Eskadron-Fronten ab. Hieraus rückten di« Eskadronen mit klingendem Spiele ab. Der König besichtigte nun die Rekruten der 1. Eskadron, woran sich die Be sichtigung im Reiten schloß, und begab sich daraus nach dem unteren Kasernement und ließ eine Offiziersabteilung reiten. Weiter wurden hier von Unteroffizieren die Ankausspferde vor geritten. König Friedrich August hat sich sehr befriedigt über die Leistungen ausgesprochen. Begrüßt von einer mehrhundert- köpfigen Menge, begab sich der König nun nach dein Offiziers kasino des Ulaneu-Regiments auf der Planitzstraße. wo ein Frühstück eingenommen und dann dieFahrt nach der^L a nd e s- anstalt angereten wurde. Mittags 1 Uhr traf Se. Majestät in der festlich geschmückten Anstalt ein, von Herrn Geheimen Rat Dr. Avelt und Herrn Regicrnngsrat Müller ehrfurchtsvoll begrüßt. Die blinden Zöglinge bildeten Spalier und. spielten die KömgShymne. Nachdem die Herren Schuldirektoren Nihsche und Dietrich, sowie der übrige Beamtenkörper dem König vorqestellt worden waren, betrat der hohe Gast mit seinem Gefolge die Blindenschule, um hier eine Ausstellung von Erzeug- niffen der gewerblichen und Schularbeiten der Blinden zu be sichtigen. Ein blindes Mädchen überreichte dem Königs ein kleines Körbchen mit einem Dcckchen und einer Kleiderbürste, ihn dabei mit einem Gedicht begrüßend. Der König begab sich nach kurzem Einblick in die Lehrzimmer der Blindenschule nach der Kapelle. Hier sang der Blindenchor, geleitet von Herrn Kantor Meine!, das „8a1vum kav rasom von Hanptnlami. Nachdem der König einem Wohnhause blinder Schulkinder einen Besuch aügestattet batte und die Spiele der kleinen Achtlosen gesehen, wandte er sich zur Turnhalle, vor welcher die Zöglinge der Abteilung für Schwachsinnige ausgestellt waren, die den König jubelnd begrüßten. In der Halle tvaren dw Handarüeiien und gewerblichen Erzeugnisse schwachsinniger Zöglinge zu einer kleinen Ausstellung vereinigt. Zwei kleine Zöglinge begrüßten ren Könia m.t k'N'cken Versen und überreichten ibm ein« Garnitur Puvpenmöbel, die von ihnen selbst angesernat war. Eine Knabenklasse führte unter Leitung des Herrn Lehrers Krehschmar eine wohlgelungene Gruppe von Stabübungell vor. Weiterhin besichtigte der König ein Wohnhaus für schwachsinnige Mädchen, die, mit Spielen und weiblichen Arbeiten beschäftig!, ihre Wohnzimmer belebten. Endlich besuchte der hohe Gast voll, das Speiscgebäude mit feiner großen Küchenanlage und den beiden geräumigen Speisesälen. In diesen hatten sich die Zög linge alle vereinigt und der König sah sie beim fröhlichen Kaffee- trinken, gab cs doch zur Feier des seltenen Tages leckeren Kuchen. Vor dem Kuchengebäude bestieg Se. Majestät den Wagen und fuhr zum Bahnhof zurück. — Herr Dr. Salge, Privatdorent an der Universität Berlin, der als Nachfolger des Herrn Professors vr. Schloßmann berufen wurde, hat jetzt die Leitung des Dresdner Säuglings heims übernommen. — Gestern beging Herr Disponent Richard Kretzichmar das 25iährige Jubiläum seiner Tätigkeit in der hiesigen Blei- rohlfabrik von Zeppemick L Hartz. — Die erste Deputation der Ersten Kammer beantragt zu der Petition Kluge. Hosmaim und Genoffen wegen Aenderung der Verordnung des Königlichen Ministeriums des Innern, die Stiftung eines tragbaren Ehrenzeichens kür ArbelteiundDienstboten betreffend, vom tO. August 1894 Die Kammer wolle in Nebereinstinimuna mit der Zwesten Kammer beschließen, die Königliche StaatSregierung zu ersuchen, die Ber. ordiiung des Königliche» Ministeriums des Innern vom 10. August 1894. die Stiftung eines tragbare» Ehrenzeichens für Arbeiter und Dienstboten betreffend, dahin abzuändem. daß -r> die in ein »nd dkmlklven Arbeits- beziehentlich Dienstverhältnis verbrachte Zeit nicht vom vollendeten K.. sondern vom zurückaelegten 18. Lebens jahre an gerechnet werde, und d) die von Arbeitern und Dienst boten geleittrte aktive Militärpflicht als eine Unter brechung der Arbeitszeit dann nicht gilt, wenn eine Rückkehr in das frühere Arbeits- beziehentlich Dienstverhältnis unmittelbar nach beendeter Miliiärdienstzeit stattfindet. — Die vierte Deputation der Ersten Kommer hat beau« tragt, die Petitionen der Stadtgemeinden Dresden. Leipzig. Chemnitz «nd Plauen um BermebrungderLandt«--- wahl kreike zur Zweiten Kamm« der btändeversamnrluon de» Staat-regieruna t«r Kenntnisnahme zu überweise». -»z -qz«a,,nur rua "oog npWirt,st-WM ^ H-IW O -WW WZ
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