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AmtsStatt der SSiigl. AMrhanptmallllschaft GwßelchM, de- SSnigl. Amtsgericht- md des StadttathS zu Kes«. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Wir die Redactioa vermttwsrtttch: T. Langer in Riesa. Donnerstag, den 2S. Mai 1884. 37. Jahr-. Postboten, -ie Grpedttwnen in Riesa und Ttrebla (L. Schön), iowie alle Boten entgegen. — Inserate, welche bei dem au-gebrcitüen Letertreise «ne wirksame BerüfseiUlichang finden «bin«, »>, an« vi« Lag« vorder Vormittag« « Uvr JnsertionSprei« die drrigespaltene Lorpu-zeile oder deren Raum »0 Pfg. ' Nach der Vorschrift in 8 12 der Ausführungsverordnung zum Reichsimpfgesetz werden die Eltern, Pflegeeltern und Vormünder der impfpflichtige» Kinder des hiesigen JmpfbezirkeS (Stadt und Rittergut Riesa mit Göhlis) hiermit aufgefordert, mit ihren Kindern in den nachstehend anberaumten Impft und ReoisionSterminen im G«ale des hiesigen RathhanseS behufs der Impfung und ihrer Controle zu erscheinen, oder die Befreiung von der Impfung dnrch ärztliche Zeugnisse nachzuweisen, welche im Impftermine aufzuweisen sind. Jmpfpflichtig sind folgende Kinder: 1. jedes Kind vor dem Ablauf des auf sein Geburtsjahr folgenden Kalenderjahres, sofern es nicht die natürlichen Blattern überstanden hat, L. alle Schüler und Schülerinnen der hiesigen Schulen, welche in diesem Jahre das 12. Lebensjahr zurücklegen oder zurückgelegt haben, sofern sie nicht in den letzten 5 Jahren die natürlichen Blattern überstanden haben oder nicht mit Erfolg geimpft worden sind, S. alle Kinder, welche überhaupt nicht oder nicht mit Erfolg geimpft worden sind und bei welchen die Impfung nachgeholt oder wiederholt werden soll. Als Impf- und Revisionstermine werden anberaumt: der 5., 9., 12 , 16., 19 , 23., 26., 30. Juni, 3., 7., 10., 14., 17. Juli, 11., 14., 18., 21., 25. und 28. August, jedesmal Vormittags 9 Uhr. Die Eltern impfpflichtiger Kinder werden zu einem der vorgenannten Impftermine besonders vorgeladen. Das Jmpfgesetz vom 8. April 1874 enthält in 8 14 die Bestimmung: „Eltern, Pflegeeltern und Vormünder, deren Kinder und Pflegebefohlenen ohne gesetzlichen Grund und trotz erfolgter amtlicher Aufforderung der Impfung oder der ihr folgenden Gestellung entzogen geblieben sind, werden mit Geldstrafe dis z« SV Mark oder mit Haft dis z« drei Lage« bestraft." Die angeordneten Impfungen erfolgen unentgeldlich. Riesa, am 26. Mai 1884. Der Gtadtrath. Steger. Alle in Riesa und Göhlis befindlichen Pferde sind den 4. Jn«i dieses Jahres, Bormittags LV'/, Uhr auf dem hiesigen Altmarkt zu einer Vormusterung zu stellen. Ausgenommen sind die Fohlen unter 3 Jahren, die Hengste, die Stuten, die entweder hochtragend oder noch nicht länger als acht Tage abgefohlt haben, Dienstpferde der Reichs- und der Staatsbeamten, die zur Ausübung des Berufs nothwendigen Pferde der Aerzte und Thierärzte und die Pferde der Posthalter, welche von ihnen contractmäßig gehalten werden müssen. Die obengenannte Beschaffenheit der Stuten ist durch ein Zeugniß des Stadtraths nachzuweisen. Die betreffenden Pferdebesitzer haben daher ein Zeugniß des Thierarztes dem Stadtrathe rechtzeitig vorzulegen, damit derselbe auf Grund dieses Zeugnisses das Nöthige attestiren kann. Wer die gestellungspflichtigen Pferde in der obenbezeichneten Zeit und am genannten Orte nicht stellt, wird mit Geldstrafe bis zu 150 Mark belegt und muß die Kosten der im Nichtstellungsfalle eintretenden Zwangsstellung tragen. Zugleich wird zur Verhütung von Unglücksfällen hiermit angeordnet, daß das unbetheiligte Publikum, insbesondere Kinder, zur Zeit der Musterung, und zwar Vormittags von 8—12 Uhr, sich vom Altmarkt und der Meißnerstraße fern zu halten haben. Die Zugangswege sind ebenfalls frei zu halten. Den Anordnungen der Gensdarmerie und der Polizeiorgane hat sich Jedermann bei Vermeidung der Arretur und nach Befinden Bestrafung zu fügen. Mesa, am 27. Mai 1884. Der Gtadtrath. Steger. 1.M . . UR 1 > —-i-, — — Oertliches und Sächsisches. Riesa, den 28. Mai 1884. — Nächsten Freitag Nachmittag 5 Uhr findet die Grundsteilstegnng zmn Hause der „Herberge zur Heimath" statt. Der Act wird unter entsprechender Feierlichkeit vor sich geh«» und wird dabei Herr ?. öl. Richter auS Leutewitz, der sich bereits um das Zustandekommen der Sache sehr interesstrt und verdient gemacht hat, eine Ansprache halten. — Bei dem Traben des Grundes zu der „Her berge zur Heimath" an der Gartenstraße hat man mehrfach Urne» und Thränenkrüglein aufge funden. In erstere» fanden sich in der Regel Knochen überrest«, mehr oder minder verwittert, vor. Das Alter dieser Gefäße ist natürlich kaum festzustellen; doch kann man Wohl mit Sicherheit auf ein hohes Atter derselben schließen, da sie sich in dem trocknen Sandboden gut erhalte» haben. — Während Pankratius und ServatiuS, die beiden Weinmörder, unS diesmal statt der gefürchteten Kälte eine wahre TreibhauSwärme gebracht haben, hat UrbanuS, der al- der dritte Weinmörder gilt, seine Tradition mehr gerechtfertigt, denn am 25. Mai herrschte eine ziemlich kühle Witterung, die bis heute noch anhält. Einen Schaden wird dieselbe hier kaum angerichtet haben, dagegen meldet man dem „Dr. Anz." auS La »geb rück, daß dortselbst die Kälte so stark ausge treten sei, daß Kartoffel», Bohnen, Kraut rc. in den Gärten und auf de» Feldern zum größten Theil er fröre» find. Auch in der Nacht zu», 27. d. ist, nach demselben Blatt«, in einzelnen Strichen deS ElbthalS, ganz besonders aber in der Nähe von Radebeul und Umgegend, duTempxratur über den Gefrierpunkt herab- zegauge» und erzeugte einen starken Reif, der einzelnen zarteren Pflmqm geschadet hab« soll. —- Eich««« Bernehmen »ach soll der Turnplatz »eben der neu« Bürgerschule nun doch noch eine Ein friedigung erhalten und soll hierzu ei» Theil deS guß- eise«» GttäuderS d§r alten Eisenbahubrücke — womit schon daS GSetch« der Brauerei au der Albert-treppe eiugchtßt »«d» — venvendct werde«. — Mit d« AuSdehumrg unseres Straßennetze« geht die der Beleuchtung nicht immer Hand in Hand, da hierbei der Kostenpunkt wesentlich mit spricht; um so mehr muß eS befriedigen, daß dieser Tage an einer Ecke der Kastanienstraße und des Neumarktes, sowie am Kreuzungspunkte der Garten- und Pausitzerstraße Gaslaternen Aufstellung gefunden haben. — Das k. sächsische Ministerium des Innern hat beschlossen, auch in diesem Jahre den Mitgliedern deS Landgendarmeriecorps an Stelle des Helmes daS Tragen der Dienstmütze im gewöhnlichen Dienste, ausgenommen des Dienstes bei besonderen feierlichen Gelegenheiten und der Monatsrapporte, in der Zeit vom 1. Juni bis Ende September zu gestatten. — Die diesjährige Bußtagskollekte, die für die Arbeiten und Anstalten der inner» Mission bestimmt ist, hat gegen 14 000 M. ergeben, so daß nach Abzug der Kosten für das versendete Fluchblatt 12 500 M. zur Vertheilung kommen. Die Bertheilung derselben wird nach den Beschlüssen des Landesvereins für innere Mission, vorbehaltlich der Genehmigung der obersten Kirchenbehörde, in folgender Weise geschehen: Je 12 Proz. zur Verfügung des Landesvereins für innere Mission und zur Förderung der Kolportage der Kreis vereine, je 6 Proz. dem Dresdner Schriftenverein, der Diakonissenanstalt, den Gorbitzer Anstalten, der Blöden anstalt in Sohland, 5 Proz. zur Förderung der Jüng lingsvereinssache, je 4 Proz. dem Magdalenenhülfsverein zu Dresden, der Herberge zur Heimath in Großenhain, Riesa, sowie gemeinsam denen zu Plauen und Reichen bach, ferner zu Treuen und Auerbach, je 3 Proz. der Herberge zur Heimath in Marienberg, Pirna und Löbau, sowie der Erziehungskommission deS LandeS- vereinS und dem Stollberger Kreisverein für die Lauck- ner'sche Blindenanstalt zu Siegmar, endlich je 2 Proz. dem Siechenhause „Friedrich-Stift" zu Trachena« bn Rötha, dnn Erziehuvgsverein zu Neukirch am Hochwald, den Kleinkinderschuftn in Leisnig, Schedewitz bei Zwickau und Nünchritz bei Riesa, sowie zur Unter stützung der lutherischen AuSwandererkouunisfioa in deutsch« Hafenstädten. Biele andere Bitten um Unter stützungen mußte» aus Mangel au Mittel» zurückze- wiesen oder mindestens zurückgestellt »erd«. Strehla, 27. Mar. Gesten» wurde«, »ach deck „Wochenbl." von einem Pionier-Hauptmann und dem Herrn Dammmeister die Stellen an der klein« Kahn fähre abgesteckt, wo bei den bereits gemeldeten Truppen übungen in diesem Herbste die Pontonbrücke über die Elbe geschlagen werden soll. Diese Brücke kommt Un mittelbar an die UeberfahrtSstelle der kleine» Fähre und rücken am Abend des 1. September die Pioniere hier ein. Lommatzsch, 26. Mai. Unsere vom hiesigen Ge- werbvereine geplante Ausstellung, welche vom 29. Juni bis 13. Juli dieses Jahres auf hiesigem Schützenhause abgehalten werden wird, soll geeignet sein, ein reich haltiges Bild der gesammten Industrie unseres Amts gerichtsbezirkes zu geben. Außer 300 Qu.-Meter im geschloffenen Raume , beansprucht die Ausstellung noch eine Halle von 160 bis 180 Qu.-Meter Fläche, worin hauptsächlich die Maschinen deS jetzt so hoch entwickelten Betriebes im Gewerbe und der Landwirthschaft Auf nahme finden. — Die von der königlichen Regierung bereitwillig gewährte Abhaltung einer Lotterie ausge stellter Gegenstände erfreut sich einer regen LooSnach- frage, so daß schon gegen 5000 Stück verkauft sind. Kötzschenbroda. Die Erdbeerhändler in Kötz- schenbroda haben am Montag in KramerS Restaurant und im BahnhofShotel die Erdbeerbörse eröffnet. Die ersten Erdbeeren, 2'/, Liter, hat rin Gutsbesitzer bei Wackerbarth's Ruhe mit 6 Mark per Liter verkauft. Der Preis dürste jedoch in den nächsten Tagen rapid heruntergehen. Dresden, 26. Mai. Se. Majestät der König hat genehmigt: daß 1) der Stabsarzt a. D. vr. rnscl. Max Julius Zimmermann zu Leipzig, 2) der Werk- stätten-Borstand der kvnigl. preußischen StaatSeisen- . bahnen Curt Alfted Zimmermann zu Hoyerswerda, S) der Banquier Carl Franz Zimmermann in Berlin, 4) der Architekt Georg Willy Zimmermann in Leipzig «ad 5) der Kaufmann Fritz Wilhelm Zimmermann eben daselbst, sämmtlich sächsische Staatsangehörige, den, d« vorgelegtta Nachweis« zufolge , ihre« Urgroß vater im Jahre 1793 für sich und seine ehettcheo Nach kommen verÜehmm Adel »«der aufnehm« und die Prädikatt deffttbe» führen. Die vüst Ihr« Majestät« dem König und der