Volltext Seite (XML)
GeMeivde-Autonomie. wie durch Annrindexung de» Heere«. aufwWde«, Reaeluna beS,VeckältMe« zwischen Staat und NatiMalbank. Movlfleattoiwn m Ler Besteuetung, wie andere wichtige Gesetze. Unsere Aufgabe, Oesterreick über seinen schwierigsten Wendepunkt hinüber leiten, sie muß gelöst werden, welche Opfer e« auch kosten möge. Die Vertreter de« Reich« werden Un« mit der von je in dm schwierigsten Lagen am glänzendsten erprobten Treue und Opferfähigkeit aller Stämme darin beistehen. Sie haben in Ihren Land tagsadressen ausgesprochen, daß die Bedingungen des Ver bandes aller Länder de» Kaiserreich- aufrecht erhalte«, wer den müssen. Es ist meine feierlich übernommene Regenten pflicht, die mit den Grundgesetzen vom 26. Febr. gegebene Gelammtverfassung als Fundament eines einigen, Unthetlba- ren Kaiserreiches mit aller Macht zu schützen und jeden An griff aus dieselbe nachdrücklich zurückzuweisen." Neu-Rupp in, 28. April. In den Torfgrä« bereien des Wustrau'schen Luches ist vorgestern der Dampfkessel einerEntwässerüngSmaschinegesprungen und hat in weitem Fluge 2 Hütten niedergerissen, in denen sich Arbeiter befanden. Zehn von ihnen sind tobt, zehn schwer verwundet. Da« Unglück ereignete sich in der Lorfgräberei von Sauerland und Kohlbach um 7 Uhr Morgen». ES war gerade Schneegestöber und Regen. Die Arbeiter der ge nannten Besitzer und de» Torfgzäbereibefitzerö Keich hatten in drei langen Erdhütten Schutz gesucht. Die Maschine ging nicht; wie einige Verwundete angeben, wollte sie nicht arbeiten, iveShalb der be aufsichtigende Torfmeister einen Mauerstein holen ließ und damit das Sicherheitsventil beschwerte, trotzdem der Heizer, der inzwischen an den Brand wunden verstorben ist, so wie andere Arbeiter drin gend gewarnt hatten. Wenige Minuten nach dieser Beschwerung explodirte der Kessel. Der unglückliche Heizer wurde, von Dampf und heißen Wasser schwer verbrannt, in den SO bis 60 Schritt weiten Bützsee geschleudert; der Kessel ging mit einem unglücklichen Opfer durch die Vorderwand, durch zwei hölzerne Hütten und blieb an der dritten Hütte liegen. Der Kessel muß beim Forifliegen bedeutende Ouantitätcn kochenden Wassers mitgeschlcppt haben; denn alle Verunglückten haben schwere Brandwunden. Erst um 10 Uhr traf die Nachricht hier ein. Sofort begab sich der Besitzer mit zwei Acrzten nach der Unglücksstätte; eS folgte bald darauf der Landraths- amtSverwcser v. Bülow mit einem Arzte, dann die beiden hiesigen Militair-Oberarzte. Um zwei Uhr Mittags waren die Verunglückten sämmtlich verbun den, um 7 Uhr Abends befanden sich die Letzteren in den hiesigen Krankenhäusern (Bethanien, dem Johanniter-Krankenhause und städtischen Krankenhau- sc). Der schuldige Torfmeister hat Schenkel- und Beinbruch außer schweren Brandwunden erlitten; seine achtjährige Tochter ist an gleichen Verletzun gen gestorben, die Frau desselben, die sich gerade in der an den Maschinenraum stoßenden Küche be fand, ist unverletzt. Breslau, 3. Mai. Die „Breslauer Ztg." meldet in ihrem heutigen Mittagsblatt aus War schau, daß man daselbst behaupte, der Großfürst Michael «erde bereit» am Geburtstage de» Kaiser eintreffen, und den Oberbefehl über die bewaffnete Macht übernehme», während der Gras WielopolSki mit der Eivilstatthalterschaft betraut werden würde. — Nach der „Schlesischen Zeitüng" ist Kiew von einer furchtbaren Uedrrschweminung beimgesucht worden. 61S Gebäude stehen unter Wasser. Frankfurt a. M., 2. Mai. In der heuti gen Sitzung dr« Bundestage« stellte Preußen den Antrag, im Falle eine- BundeSkriege», wenn beide Großmächte, oder «ine mit der Gesammtarmee par« ticipiren-, den betreffenden Artikel der KriegSverfaffung zu su-pendiren und die Anordnung der Oberleitung, unter Vorbehalt der ZustistiuntNg de« Bundestag», der Vereinbarung der beiden Großmächte zu über, lassen: Darmstadt, 2. Mai. Die heutige „Darm städter Zeitung" bringt die ofsicirlle Verlobungs anzeige de» Prinzen Ludwig mit der Prinzessin Alice von England. Brüssel, 30. April. Dem „Fr. I." wird geschrieben: Schon unlängst verlautete in einem Theile der europäischen Presse das dunkle Gerücht eine« zwischen Holland, Belgien, Preußen und Eng land abgeschlossenen Defenstv-VertrageS. Jetzt ver nehmen wir, daß gegenwärtig ein preußischer Ge« neral und mehrere Stabsoffiziere, sowie ti« engli scher General hier in Brüssel eingetroffeL sind und mit dem belgischen General Neerenburger conferi« ren. Von hier aus begeben sich diese Herten nach Holland. 1. Mai. Aus Gent lauten die heutigen Nach richten über die dortigen Arbeiter-Unruhen bedeu- lend besser. Obgleich die Arbeits-Einstellung' noch nicht ihr Ende gefunden hat, so ist doch während de» ganzen TageS die Ruhe nicht mehr gestört worden. Bern, 2V. April. Die österreichische Regier ung bat gestern wegen eine« „Manifeste» an die deutsche Nation" reclamirt, das vor einiger Zeit von hier ans Verbreitung fand und im Namen eines sogenannten „ Generaldirectoriums" erlassen war. Wie sich jetzt herauSgestellt hat, ist dasselbe das Werk eines überspannten jungen Mannes, ei nes deutschen Privatdocenten, welcher seit mehrern Monaten sich zu Lern niedergelassen und schon verschiedene andere Merkmale seiner überreizten Phantasie zum Besten gegeben hat. Seine un glückliche Sucht, al- der Messias des deutschen Volkes aufzntreten, wird ihm diesmal insofern ei nen bösen Streich spielen, als ihm da» Vergnügen aus der Schweiz ausgewiesen zu werden, nicht entgehen wird. Paris, 2. Mai. Der „Moniteur" meldet^ daß der Handels- und Schifffahrtsvertrag zwischen Frankreich und Belgien gestern unterzeichnet wor- deü sei. — Der „Zeit" schreibt Man au« Pari« vom 28. April: „Die Orleanisten sprechen von einer bevorstehenden Verlobung de» Grasen von Pari» mit einer Tochter der Königin von England. Bei der bekannten Vorsicht der Königin Victoria, ihren Töchtern eine entsprechende Zukunft zu sichern, könnte man dieser Sache wenn sie sich bestätigt», eine gewisse Bedeutung nicht absprechen. Leiber aber scheint e» in der Familie der Orleans selbst durchaus' an der Einheit zu fehlen , welche allein ihre Bebtützstilgen, die französische KönigSkrone wie- derzugewinnen, unterstützen kann. Neben der Can- didattir drtz Grafen von Pari» dürste sich leicht noch kint astderr finden. Seit einiger Zeit nämlich berath mast in diesen Kreisen angelegentlich, ob