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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 01.12.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-12-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19051201017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905120101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905120101
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-12
- Tag 1905-12-01
-
Monat
1905-12
-
Jahr
1905
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 01.12.1905
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K lichliitM spli Kadi» j red§., fMilsMiMe Sin. 11. ° anvlinrlat ILsil Duw'.iut Vimt >l. 6, ^rökiSvrs i-'ormatv «llt- Sjjl UIIuvl >vckI. «prseüeuck. tchiorlalitllt: l-svöll-;xic«8H LortrLtz üillchgpß Npiilllttäpt Dnkttz» ste. — Vruppon- unck llinäsraut- vltüllull j'I tlllülu! I. mckm'w in bosonctari, xeeixnotea Italien Rr.3:l:r.S»jk„ ,1. Volks,chiilfmae in Preußen. Stadtverordnete»»»»»,!?». Schwarze Liste». Laudtagsvechaiidlmiaen. l Miitmaßl. Witterung:! 1 i. GerlchtSverhandlungeii. Lage m Rußland, Militärpensioiisgesctz. München und Bayreuth. > Kühl, bedeckt. I I e/VeK» Simultan- oder Konfessionsschule. Durch königliche Verordnung ist der preußische Landtag auf den 5. Dezember einberufen. Mit gröberer Spannung als sonst wurde die Bekanntgabe des Scssionsansanges erwartet und darüber diskutiert, weil das Hauptstück der bevorstehenden Land- lagsvcrhandlungen ein Gesetzentwurf bildet, dessen Bedeutung über die durch ihn berührten spezifisch preußischen Interessen weit hinausgreist und dessen Inhalt, zumal sehr lebhafte Aus einandersetzungen bei der Beratung im Plenum zu erwarten sind, in den weitesten Kreisen des deutschen Bolkes Beachtung verdient. Es handelt sich um den zu einem Gesetzentwürfe zu erweiternden Antrag betreffend die Neuregelung der Schul- anterhaltungspslicht, gemeinhin Volksschulunterhaltungsgesetz ge nannt. Die preußische Volksschule — nur diese, nicht ° auch die höheren Unterrichtsanstalten werden von dem Gesetze berührt — hat eine lange, ruhmreiche Geschichte hinter sich. Sie hat auf rein uuterrichtlichem Gebiete Großes geleistet, und neben her auch die zweite Ausgabe, der sie dienen soll, nämlich au der. Bolkserziehung mit zu arbeiten, ja die Grundlage der Volks- ! erziehung zu geben, in hervorragendem Grade erfüllt. Nicht eine Aendcrung des Lehrstoffes in Umfang oder Anordnung, nicht! «ine Erweiterung der Ansprüche hinsichtlich der Lehrbefähigung der zum Unterrichte an Volksschulen berechtigten Personen wird j beabsichtigt, wenn auch «eben der Beseitigung unbilliger Un- gleichheiten in der Belastung der verschiedenen 'Schuloerbände ein besserer Ausgleich in der Höhe des Dicnstcinkommenü der Tolksschullehrer gefordert wird. Der Kern des zu erwartenden Gesetzentwurfs ist allgemein politischer Natur: mit dieser Eigenschaft gibt er der bevor stehenden gesetzgeberischen Aktion Interesse und Bedeutung weit hinaus über die Grenzen der preußischen Landeshoheit. In dem Abänderungsantrage. auf den sich die beiden konservativen straknonen und die nationalliberale Partei geeinigt haben, werden in der Hauptsache die folgenden konfessionellen Gesichtspunkte und Forderungen aufgestellt: In der Regel sollen die Schüler einer Schule derselben Konfession angehören und von Lehrern ihrer Konfession unterrichtet werden. Ausnahmen sind zulässig, im wesentlichen ober nur aus nationaler oder historischer Rück» I'cht. Eine konfessionelle Minderheit darf für ihre schulpflichtigen iiuider, sobald deren Zahl eine angemessene Höhe erreicht hat, eine Schule ihrer Konfession beanspruchen. Endlich soll in den zu errichtenden städtischen Schuldcputationcn und ländlichen Schulvorständen der Kirche, der Gemeinde und den Lehrern eine angemessene Vertretung gewährt werden. Die liberale Presse hat besonders gegen die erste dieser Forderungen Widerspruch erhoben. Aber diese Forderung steht im Einklänge mit Artikel 24 der preußischen Verfassung, wonach bei der Einrichtung der öffentlichen Volksschulen die kon- sessioncllcn Verhältnisse möglichst zu berücksichtigen sind. In der Tat ist im preußischen Volksschulwesen ganz überwiegend der Grundsatz der Konsessionalität innegehalten bezw. bereits durch- gesührt. Das Neue der in dem Abänderungsvertrage nieder- gelegten Forderung besteht darin, daß der konfessionelle Charakter der Volksschule gesetzlich fest» gelegt werden soll. Die Frage, ob ein solches Verlangen be rechtigt sei, nötigt zu einer Untersuchung der Wesenheiten und Vorzüge der Simultanfchule und der Konfessionsschule. Die Simukt anschule, an der Lehrer verschiedenen Be kenntnisses Kinder verschiedener Konfession unter richten. ist vor einem Mcnschenalter in einer Zeit konfessionellen Friedens entstanden, sie konnte nur unter fried lichen konfessionellen Zuständen entstehen und sie kann nur Be stand haben, ohne die konfessionellen Gegensätze zu verschärfen, solange man die Hoffnung lzaben konnte, daß sie zu einem Aus gleich der durch den Kulturkampf herausbeschworenen konfessio nellen Gegensätze beitragen werde. 'Dazu kam in jenen Tagen, daß Gesetzgebung und Volksvertretung alles vermeiden wollten, Vas zur Lockerung der eben glücklich errungenen Einheit der deutsche» Nation hätte dienen können. In der Praxis aber hat sich die Entwicklung und Wirkung anders gestaltet, als man erwartet hatte. Es hat sich gezeigt, daß man die Simultanfchule weit überschätzt hatte, wenn man in ihr ein zuverlässiges Abwehr und Hellmittel gegen die konfessionelle Friedlosigkeit zu sehen ge- neigt war. Heute besteht wieder eine konfessionelle Spannung, die lebhaft an die Zustände und Stimmungen in den Jahren de» Kulturkämpfe« erinnert. Em Ende der Bewegung ist gar nicht abzusehen, im Gegenteil spricht alles dafür, daß die Gegen sätze in der Folgezeit an Schärfe noch zunehmen und die Schule immer mehr zum Spielball politischer Interessen machen werden. La» ober muß unter allen Umstanden verhindert werden, denn in vorderster Reihe, weit über den politischen oder gar den kirchenpolitischen Interessen, steht die pädagogisch« und in wci- terem Sinne dievolkser-ieherische Ausgabe der Volksschule. Diese aber kann ohne Zweifel besser und leichter erfüllt werden, wenn Lehrer und Schüler derselben Konfession angchören. wen« di« mannigfachen Rücksichten, die gegenwärtig da» konfessionelle Moment erheischt und die auch in anderen Unterrichtsfächern, namentlich im Geschichtsunterricht, zu neh men sind, in Fortfall kommen. Aller Voraussicht nach wird sich die Persönlichkeit eines Lehrers besser ouswnken, wird sein erzieherisches Vorbild eindringlicher zu Herz und Sinn sprechen können, wenn er sich der idealen Seite seines Berufes, die zugleich vom nationalen Standpunkte die wichtigste ist, schranken los widmen kamst Wenn somit die in der preußischen Verfassung als Regel angesehene Konsessionalität der Schule, die gegen wärtig auch die Praxis der Unlerrichlsvcrwaltnng ist, gesetzlich sestgelcgt wird, so wird damit auch das Verhältnis von Kirche und Schule, das von jeher Gegenstand heftiger Reibereien gewesen ist, abschließend geordnet und in einem hoffentlich alle Beteiligten befriedigenden Sinne festgelegt. Eine weitere Sicherstellung der beiderseitigen Interessen wird dadurch augestrebt, daß in den städtischen und den ländlichen Organen der Schulpflege die Vertreter von Kirche uns Schule 'Sitz und Stimme haben sotten. Was sodann die Erhaltung der historisch gewordenen Simul- tanschulen und die Einrichtung von dergleichen Unterrichts anstalten aus nationale» Gründe» angeht, so entspricht die erste« Forderung dem Grundsätze der Billigkeit, die letzte« einem eminent nationalen Interesse. Es hieße unnötig den konfessio nellen Frieden gefährden und neue Ungelegcnheiten schaffen, wollte man das Bestehen*--, das keinerlei erheblichen Einwänden oder Bedenken begegnet, lediglich uni des Prinzips willen umstoßen. Und in den gemischtsprachigen Landesteilen, besonders in den vom Nationalitätenkampie zerrissenen Ostmarkcn, erscheint die Simultan sch ule unentbehrlich als ein wirksames Mittel zur Annäherung der ans einander angewiesenen Volks klassen deutscher und polnischer Zunge. Dabei mag daran erinnert werden, daß die Lehrer der Provinzen Posen und Westprenßen ohne Unterschied der Konfession sich für die Simultanschnle erklärt haben, in der sie die allein richtige Fo«in der Schulpflege und die einzig siche« Gewähr für die Erfüllung der der Schule in jenen Gebieten gestellten nationalen Aufgaben erblicken können. Endlich muß die Absicht, daß einer stärkeren konfessionellen Minorität An spruch aus Einrichtung einer eigenen Schule gewährt werden soll, als eine unbestreitbare Forderung der Gewissensfreiheit bezeichnet werden. Hierfür die Gesichtspunkte und die Grenzen aufznstellcn, wird Ausgabe der Unterrichtsverwaltung sein. Selbstverständlich werden in Verbindung mit der gewünschten gesetzlichen Festlegung der Konsessionalität der Volksschule noch zahlreiche andere gesetzgeberische Probleme ansgcrollt. Dabei steht die Neuregelung der Schnluntcrhaltungspflicht in vorderster Reihe, denn wenn die bürgerlichen Gemeinde», allerdings unter ergän- znngsweiser Beteiligung deS Staates an de» Kosten, Träger der Schulunterhaltung sein sollen, so werden damit die alten Schnl- sozietäten aufgehoben: da von den 36000 preußischen Volksschulen mehr als die Hälfte Sozietälsschulen sind, so ist leicht erkennbar, welche Schwierigkeiten sich bei der Neuregelung dieser Frage ergeben werden. Die preußische Staatsregicrung hat bei der Behandlung des vorbereitenden Antrages keine» Zweifel darüber gelassen, daß sie in den zur Annnhine gelangten Grundsätzen des konservativ-natio- nalliberalen Schulkomproinisses einen verheißungsvollen Ausgangspimkt für das endliche Zustandekommen eines Schul- nnterhaUnngsgesetzes erblickt. Inzwischen haben die wiederholte» Verhandlungen mit den Ressortministern zu einer vollkommenen Verständigung über den Entwurf geführt, und auch das Staats- Ministerium in seiner Gesamtheit dürfte an den wichtigsten Grund lagen der von der Mehrheit des Landtages angeregten gesetzgebe rischen Aktion keinen Anstoß genommen haben. Die somit in ihrer endgültigen Gestaltung kauni zweifelhafte Vorlage wird als der erste und weitaus wichtigste der BeratungSgegenstände den Land tag gleich nach seinem Zusammentritt beschäftigen und voraussicht lich nach den Wünschen der in dem Schullompromiß vereinigten Parteien zur Annahme gelangen. in Dänemark bereit sein würde, alte, liebgeivordene Beziehun gen, Lieferungen nach England, abzuvrechcn und vorübergehend Schweine an uns zu lieicru. Warum soll der Staat no!- wendice Schutzmaßnahmen anfheben, während die Kommunen es ablchuen, im Interesse ihrer Bürger die Schlachisteuer onfzn- ^ nnuncilen Schlackst- und Vicn- . .... machen'? Man muß auch eine vollständige Durchsichtigkeit der Marktuotierungen in Berlin heben, und sortsahren, in den komm: bösen reine Apotheker-Rechnungen zu erklärt die Äeußernng des Ministers, daß sich der Abg. Scheide- mann „zum Sprachrohr all des Geschwätzes gemacht" usw. als der Ordnung dieses Hauses nicht enstprechend. lB-rwegung.) — Abg. v. Oldenburg ikonch ftihrt ans, daß die Produzenten in der Aera Eaorivi 15 Jahre ausgeplünderr worden seien z» - guiistcn der Konsumenten. Hüten Sie sich, denn die deutsche ! Landwirtschaft könnte einmal versagen, und dann müssen Sie verhungern! Aachen links.I Er lelbst habe sich einmal mit einem Metzger in einer westpreußischen Garnrwni'taot in Ver bindung gesetzt und ihm gesagt: ,,W:r beide wollen dock direkt abschließen und uns in den Gewinn des Händlers testen!" Ter Fleischer aber sagte: „Das kann ich nicht, sonst werde ich aus dem Viehhofe boykottiert." Der unberechtigte Zwischenhandel muß und wir» unbedingt einmal ein Ende nehmen. Dem Reichskanzler danken Millionen für seine Stellung zu dieser Frage Aachens, und der Landwirtschaslsministcr verdiene ein . Hurra. Aachen links.) Das deutsche Volk aber, schließt Redner, i muß sich stark machen, um jedem den Schädel euiznschlagen im Innern wie nach außen, der cs wagt, die Hand noch dem ! Lande der deutschen Kaiserkrone auszustreckcn. (Lebhafter Bei- ! fall rechts.) — Ada. Pohl tsrest'. Bollsp.) vertritt unter Bezug- § nähme namentlich am die Verhältnisse Oberichlesiens den Standpunkt der Interpellation und verteidigt den Zwsschenhandel ! gegen den Vorwun, die tzlciiawerteuerüng zu oerichillden. Er weist die guten Ratschläge, die die amtliche Denkschrift den > Kommunen wegen möglichster Ausschaltung der Händler und wo möglich auch der Schlächter erteile, zurück. In Oberichlesten sei der Rückgang des Fleischverbrauchs ganz ungeheuer. In Königshüttc habe im 3. Quartal "iWä die Ziffer der Schweine- schlachtungen gegen 1904 sich um 30 Prozent verringert, pro Kopf der Bevölkerung habe die Abnahme sogar 40 bis 4L Prozent betragen. Der Bergarbeiter bedürfe vor allem der Fleischkost, sie ihm zu schmälern, sei eine Sünde und Schande. Es sei hier etwas versäumt worden, was das Volkswohl und das Ansehen der Krone gebieterisch verlange. (Beifall links.) — Abg. Herold sZentr.) sieht in den Ausftihrnngen des Begründers der Interpellation nur einen Ausfluß der Tendenz der sozial- demokratischen Partei, Unzufriedenheit zu säen. Ein vorüber gehender Mißstand sei zwar vorhanden, aber die Aushebung der Zölle oder der Viehsperre sei unmöglich. Der heimische Vieh Neueste Draytmeldlinnen vom 30. Novbr. Deutscher Reichstag. (Fortsetzung deS Berichts aus dem Abendblatte.) Berlin. lPriv.-Teick Nach dem Staatssekretär Grasen Posadowsky nimmt das Wort der preußische Landwirtschasts- ministcr o. Podbielski. Dieser bemerkt zunächst dem Abg. Scheidemann, daß es Sache des Königs ist, wem er eine Ml- nisterstelle übertrage» will, und weist dann die gegen ihn in der Presse erhobenen Verdächtigungen zurück. Ter Interpellant hat sich zum Sprachrohr oll dieses Gewäsches gemocht. Was da von einem ovulsnten Mahle im Kaisersaate gesagt wor- den ist, bei dem der Sekt in Strömen geflossen sein soll, ist eine infame Verdächtiaima. Es ist ferner nicht wahr, daß ich Burunder der Milch,zentrale sei. Wie man behauptet hat. soll ich ein großes Interesse an hohe» Fleischpreisen haben, weil ich selbst in erheblichem Maße Verkäufer sei. 'Ich habe aber bei der Fleischteucrung überhaupt nur drei Schweine ver- kaust. (Große Heiterkeit.) Der Minister verioeist dann darauf, daß die dem Reichstage vorgeleotc Denkschrift schon alles Mate rial entlxrlte, das er nur noch in einigen Punkten ergänzen könne. Die Fleischteuerung sei nur vorübergehend, eine Äeude- rung in Bälde zu erhoffe». Solange noch von Rußland her Gefahr der Scucheneinschleppung drohe, könne er die Berank- Wörtlichkeit für die Oefniung der Grenze nicht übernehmen. Von Dänemark und Holland liege jetzt keine Ansteckungsgefahr vor, ober er habe Grnnd, die Frage zu verneinen, oo mau überdies die Fleilchvreise.nicht verbilligen, da der hohe Preis stand ein internationaler sei. Der Konsum habe auch gar nicht wesentlich nachgelassen. — Schluß der Sitzung fthr. — Weiterberatung morgen 1 Ilhr. Berlin. sPriv.-Tel.) In der heutigen Sitzung deS Seniorenkonven ts des Reichstages wurde eine Einigung über die Frage, ob die erste Lesung des Etats mit der- jcnigen der Steuerentwürse und der Flottenvorlage verbunden werden soll, nicht erzielt. Die konservative, die Zentrums- und die nationallibcrale Partei erklärten sich durch ihre Vertreter für die Zusammenfassung, von der Linken erhoben die Mag. Singer und Bebel, sowie die Abga. Dr. Pachnicks und Dr. Müller-Sagau Midersvrnch. Die Entscheidung ist nun dem Plenum überlasten. Die Gcschästllorvnungsdebakte hierüber siebt am S on na bend z u erwarte n. Nach Abschluß der einst weilen ans zwei Tage berechneten Erörterungen -zur Flenchnoi- Entschließiina soll auf besonderen Wunsch deS jetzigen Leiters der Kolonialverwaltung, Fürsten Hobcnlohc-Langcnburg. am Sonnabend die Vorlage betreffend die westafrika- n is ch e E i s e n b a h n z n r e rst e n L es u n a gestellt werde:', da in Südmestasrika die Rinderpest ausgebrochcn und deshalb der Transport der Lebensmittel durch Ochwnwagen gefährdet ist. Die erste Lesung des Etats oder der Steuergosetzentwürfc wiro am Mittwoch nächster Woche beginnen. Tie Weihnacht s - fe r i c n dürsten Freitag, den 15.. oder Sonnabend, den 16. De- zember, estttreten. Nach Neujahr gedenkt man die Verhand lungen Dicn-Mss, den 9. Januar, wieder aufznnchmcn. Berlin. tPriv.-Tel.) Die Schnstfülirerweihlen des Reichstages haben zur Ablehnung einer Wiederwahl des bisher von de» Polen gestellten Schriftführers geführt. Gros v. Grazewo-MilschinSki (Pole) unterlag mit 98 Stimmen den, Abg. Damm (Wirtschaft. Ver.). ans den sich 102 Stimmen ver einigten. Sonst erbiclten, abgesehen von den Gewählten, deren Stimmzettcl zwilchen 23c) und '218 schwankte, die Sozialdemokraten Fischer-Berlin 80 und Stücklen 76 Stimmen. Koloniales. Berlin. Durch die ans Kapstadt eingeiührten Ochsen ist ans dem Baiweg Lüderitzbncht—Kudub-Kcetmaiishoop die Rinderpest cingeschleppt worden. Es ist daher die Tötung sämtlichen im Seuchengebiete befindlichen Großviehes, etwa 700 Stück, angeordnet. Bezüglich des Privatviehs sind gleiche Maßnahmen eingclcitet. Eine mchrivöchciitliche Quarantäne ist erforderlich. Es muß »immehr aus der Strecke Lüderitzkmcdt—- Küibis der Betrieb mit Maultiere» dnrchgefjihrt werden. Von Kuibis ans landeinwärts wird der Ochsenbetrieb vorläufig noch aufrecht erhalten. Trotz aller ausgewandlei Mittel ist der Verkehr auf dein Baiwegc auf etwa ei» Viertel der Leistung des Monats Oktober zurückgegaiige», dadurch wird die Verpflegung der Truppe» ernstlich gefährdet und der Gang der Operationen wesentlich beeinträchtigt. Zur Lage in Ruftlavd. London. (Priv -Tel.) lieber die Kämpfe in Sebasto- pol wird diesigen Blättern des näheren berichtet: Die Meuterer eröffneten un, 3 Uhr nachmittags ein heftiges Muer auf die Stadt. Ta das Feuer zuerst gar nicht erwidert wurde, glaubten di»
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