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Majestät de» König» Albert. SibpHenort, IS. Juni, Abend» 6 Uhr. sAmtlich) Seine Majestät der König zeigten im Laufe de» Tage» lehr wenig Theilnahme. Da» Benommensein, welche» gestern nur vor übergehend bemerkbar war, dauert heute mit geringer Unter- brechung fort. Pul» lOO, im Allgemeinen noch ziemlich kräsiig. Die Nahrungsaufnahme ist mangelhaft. tgrz.) Tr. Fiedler. Tr. Telle. Dr. Hoffman» Ueber die letzten Augenblicke Seiner Majestät des König» wird au» Sidvllenorl berichtet. Um >/»8 llbr Abends traten Anzeigen ein. die das nahe beovrstebende Ende Leinrr Majestät de» König» erwarten liehen. Auf Veranlassung Ihrer Majestät der Königin wurden Ihre König! Hoheiten Prinz Gcoig und dir Prinzessinnen Johann Georg und Mathilde, iowie der Beichtvater des Königs Präkr» Maaz und iämniiliche Damen und Herren der Umgebung herdeigerusen. Dieselben vrrjammelten sich am KranKnlager tdeils im Zimmer selbst, theilS in dem anstohenden Gemach. Ihre Maiestät die Königin lnielcn an der linken Se»e Jbre» hohen Gemahls. Prinz Georg und die Prtnzeisinnen standen am Fuhende de» Bette». Seine Majestät schien ruhig zu Ichlase», und während die Athemzüge immer schwächer wuide». verrichtete der Geistliche die Sterbrgebrte Ein Leibarzt veifolgte de» PulS- schlag an der rechten Hand Seiner Mairstät des König-, indes; Ihre Majestät die Königin die Linke umfaßt bielien. Kurz nachdem rS 8 Uhr geschlagen hatte, meldeten die Leibärzte, dah Seine Maiestät der König verschieden sei. Seine Majestät waren ohne jede» Kamps sanft hinübergeichlummert. Ihre Majestät hielten noch lange in stillem Schmerz die Hand Ihres Gemahls. Nachdem Sie die Hände de» Verblichenen zukammengelegt und Sich erhoben batten, nahten Seine Majestät der König Georg vnb küßten dem erlauchten Bruder dle Stirn. Darauf trat Ihre Majestät zu den Aerzte» und zu den drei treuen Dienern. welche dr» Monarchen gepflegt hatten, reichten jedem einzeln die Hand und dankten für die aus. opsernde Hingebung. Da» Gleiche «baten Seine Maiestät der König. Die Umgebungen dursten an da» Sterbelager herantreten und küßten dir Hand de» Hoben Entschlafenen Nachdem Ihre Majestät die verwtttwete Königin und Seine Majestät der König die Kondolenz der Anwesenden entgcgengenommen hatten, verliehen Letztere da» Sterbeztmmer. Vom Sönigl. Oberhofmarschallamt wird uns Folgendes mit- grtheilt: Die Uebersührung der hohen Leiche Seiner Majestät de» hochseligen Königs Albert von Sibyllenort nach Dresden wird Sonnabend den 2l. Juni d. I. ersolgen und zwar so. dah die hohe Leiche mittelst König!. Sonder zuge» Abend» 9 Uhr am hiesigen Hauptbahnhofc cintrifst. Im direkten Anschluß hieran erfolgt die Ueberführung der hohen Leiche nach der katholischen Hofkirche. Die Beisetzung de» hoch seligen Königs wird Montag den 28. Juni, Abends 9 Uhr, in der katholischen Hofkirche stattsinden. Da» Gesammtministerium erließ im amtlichen ..Dresd ner Journal* folgende Bekanntmachung: Se. Majestät der König haben infolge Allerhöchstihrer gegenwärtigen Erkrankung Allerhöchstsich bewogen gefunden. Seine Königliche Hoheit den Prinzen Georg zu Allerhöchstderen Stellvertreter be züglich aller Regierung-geschäste bi» auf Weitere» zu bestellen. Dresden, den IS. Juni 1SV2. Gesammtministerium. v. Metzsch. Schon Nachmittag» hatten sich die mannigfachsten Gerüchte vom Lode Sr. Majestät de» König» in Dresden verbreitet. Da» Publikum bewegte sich in zahlreichen Gruppen und dichten Schaaren durch die Straßen und immer wieder richtete man die Blick« nach dem Dache de» Königlichen Schlosse». Kurz nach V-S Uhr wurde daselbst di« Trauerflagg« gehißt und nun ver- breitet« sich rasch dir schmerzlich« Botschaft vom Tode de» König» unter der Bevölkerung. Msbald erschienen auch unsere Eptra- blätter. welche die Bestätigung von dem Ableben d-S Königs ent hielten. Die Ausgabestellen unserer Zeitung wur^-m von großen Mengen des Publikums umlagert, die osseiisichtlich daS Bedürfnis, empfanden, ehe sie sich zu dem Glauben an die erschütternde Nach richt bekennen wollten, sie in bündiger Form vor sich zu haben. Aus allen Plätzen und Straßen wurde daS Ereignis, besprochen, namentlich vor dem Königlichen Schlosse, vor welchem auch zahl reiche Wagen anfuhren, slaule sich die Menge. Alle Betracht ungen waren von dem Gedanken durchdrungen, daß es dem ge liebten Herrscher nicht vergönnt gewesen ist. den heimischen Boden wieder zu sehen. Ten Bewohnern seiner Residenzstadt wäre es doch ein aufrichtiges Herzensbedürsniß gewesen, ihren König aui seinem letzten Schmerzenslager durch persönliche Theilnahme ihre unwandelbare Liebe zu bekunden. Ein tiefberührendes Moment vom Kranken lager Sr. Majestät des Königs entnehmen wir der privaten Mittheilung einer im Schlosse in Sibyllenort weilen den hochgestellten Persönlichkeit: Vorgestern, am 49. Hochzeits tage der König!. Majestäten, ließ sich der König eine Rose bringen. Nachdem er diese lange sinnend betrachtet, bat er Ihre Majestät die Königin an sein Lager und überreichte chr. schwach und sehr leidend, ohne ein Wort zu sprechen, die Blume mit ties- schmerzlichem Blick. Wohl hielt die Königin mit dem Aufgebote aller Kräfte der ergreifenden Huldigung einige Augenblicke Stand, dann aber brach sie in convulsivisches Weinen ous. Was in den Seelen der Majestäten in diesem Moment vorging, läßt sich leichter begreifen, als mit Worten sagen. Heute Freitag, Vormittags lO Nhr. wird aus Anlaß des Ablebens Sr. Majestät des Königs Albert in allen Kirchen der Stadt Trauergcläutc stattsinden. In der Krenzkirchc ist Abends 7 Ubr Trauergottesdienst angesctzt. In den beiden Königliche» Theater» in Dresden wurde Abends um 9 Ubr während der Vorstellung durch Herr» Ober- regisseur Lcwinger und Herrn Regisseur Moris die Mittheilung vom Ableben Sr. Majestät des Königs bekannt gegeben und die Vor stellung sofort anigeboben. Zugleich wurde mitgclbeill. daß die König ichen Hosthcater bis aui Weiteres geschlossen bleiben. Ties erschüttert entfernten sich die Besucher. Sitzung der Stadtverordneten, Donnerstag, den U). Juni, 8 Uhr 45 Minuten Abends. Die Verhandlungen stocken plötzlich, durch den Saal geht ein leises Flüstern, dann wird es still. Der Vorsitzende. Herr Rechtsanwalt Tr. Stöcke l. erbebt sich, mit ihm das Kollegium und die Zuhörer aus den Tribünen. Ein Jeder fühlt. daS Sachienland hat cinrn schweren Verlust erlitten. Mit verhaltener Stimme spricht der Vorsitzende Folgendes: „Meine Herren! Soeben wird uns amtlich gemeldet, daß heute Abend 8 Ubr unser König Albert verschieden ist. Wir haben in den letzten Ingen das Schlimmste befürchtet. Trotzdem trifft un» aber diese Nachricht schwer n»d erschüttert uns tief. Wir verlieren in unserem Heimgegangenen Herrscher einen König, den wir hoch verehrt habe». Wir, die wir oft Ge legenheit gehabt haben, ihm persönlich unter die Augen zu treten, haben ihn nicht bloß als König, sondern ge wissermaßen als einen Vater kennen gelernt »nd habe» zu ihm als zu einem Vater cmporgeschaut Jetzt nun stehen wir momentan fassungslos Wir wissen, daß wir einen Herrscher ver loren haben, der Sachsen aus der Höhe erhalten, der mit allen seinen Kräften diS zu seinem Ende, selbst noch aus seinem Schmerzenslager seine königlichen Pflichten zu erfüllen sich bemüht hat. König Albert ragt noch in eine große Zeit hinein und hat in dicker Zeit mit Erfolg selbst thätlg Antheil genommen an der Aufrichtung de» Deutschen Reiches. Er ist einer der letzten Heroen au» dieser großen Zeit. König Albert hat das Land in Friede» regiert. Wir haben unter seiner gerechten, Welsen Herrschaft keine schweren Zeiten gehabt. Er hat Alles grthan, was er thim konnte, um seinem Volke Frieden zu geben. Wir haben unter seiner Herrschaft auch in einem konfessionellen Frieden gelebt, haben nie Anlaß gehabt, jemals über konfessionelle Zwistigkeiten zu klagen. Auch sonst, meine Herren, wissen wir. was wir an unserem König verloren haben. Es kann jetzt in diesem Augenblicke nicht meine Auigave sein, das näher auseinander zu setzen. Wir können nur Go» bitten, daß er Dicicnige. die unserem König am nächsten gestanden bat. die Königin Carola, in ihrem Schmerze trösten möge »nd daß er den übrigen Mitgliedern des Königlichen Hauses in ihrem Schmerze veistehc. Meine Herren! In einem solchen Auuenvlickc können wir unsere Verhandlungen nicht tortictzen. Wir sichen unter dem Eindruckc einer crichütternden Nachricht. Ich muß >etzt liniere Verhandlungen abbreche». Wir bitten Gott, daß er uns seinen Schutz angedeihcn lasse und daß er uns unter den, Regimen» Tesieuige». der der Nachfolger an der Krone ist, und zu dem wir in derselben Treue, mit welcher wir zu dem Ver sio,bene» König gestanden Häven, sieben werden, auch in alle Zu kunft friedliche Zeilen gebe» möge. Das ist unser innigster Wunich " — Hieraus verlas Herr Oberbürgermeister Geh. Finanz- raih Beutler zwei an Ihre Majestät die Königin Carola und Te Maiestät K ö »i g Georg zu richtende Telegramme, deren Fassung die Zustnnmung des Kollegiums fand. Tann leerte sich langsam der Saal. — Tie beiden Telegramme lauten: Ihrer Majestät Königin Carola von Sachsen. Schloß Sibyllenort. Schlesien. Euer Königliche Majestät bitten die städtischen Kollegien der Königlichen Haupt- und - Residenzstadt Dresden allcrunlcrthäiiigsi die Versicherung innigilcr l herzlichster Theilnahme an dem Verluste entgegen nehmen zu wollen, den Euer Königliche Majestät durch de» Tod des er lauchte» Gemahls erlitte» haben. Mit Euer Königlichen Majestär trauert nickt nur das gesammtc Königliche Haus, sondern das j ganze Valciland und vor Allem die Haupt- und Residenz,ladt i um den hochiclig cntschlaseiicn König, den ruhmreichen Fcld- . Herrn, den weisen Herrscher, der uns zugleich ein gütiger Vater ! war. Zu seiner Gerechtigkeit und Weisheit blickten wir voll , unbegrenzte» Vertrauens aus. Ter Schatz der Liebe aber, den er in den Herzen seines j Volkes gesammelt, wird als unzerstörbares Ervtbeil vornehmlich jaus Euer Königliche Majestät »'ergehen. Möge Gott der All I mächtige Euer Königliche» Majestät Trost und Kraft schenken, den unersetzlichen Verlust zu ertrage» und möge er Euer Königliche Majestät noch lange unserem Volke und unserer Stadt erhalten. Ter Natt, und die Stadtverordneten. Oberbürgermeister Beutler. Dr. Stöckel. Seiner Maiestät König lycorg von Sachsen, Schloß Sibhllciwrl. Schlesien. Euer K ö n i g l i ch c M a j cst ä t > wollen Allergnädigst geruhen, bei dem Hinschcidcn Seiner Majestät des Königs Albert die Versicherung innigster »nd herzlichster s liest ! nähme von de» städtischen Kollegien der Harnst- und Restden; stadt kiilgcgcnzunkhmcn. Der hochsclig Entschlafene hat in einer lange», überaus gesegneten Regierung die Herze» seines Volkes gewonnen, wie nie ei» Herrscher zuvor, und Misere Bürgerschaft i zumal hat ihm allezeit »»begrenzte Liebe und Verehrung gewidmet- Die Treue aber, und die Ergebenheit, die wir dem »»vergeßlichen König bewahrt habe», wollen wir mm auch aus Euer Königluhc Majestät übertragen und indem wir Euer Königlichen Majestät z» der Besteigung des Sächsischen Königsthrones die chnurchis- vollsten »nd ergebenste» Glückwünsche allemntcrthänigst unter breiten, bitten wir Euer Königliche Majestät zugleich. Sich Aller höchstihrer Haupt- und Residenzstadt, wie Euer Königliche» Majestät erlauchte Ahnen, huldvoll und gnädig zu erweise». Der Rath und die Stadtverordneten. Oberbürgermeister Beutler. Dr. Stockel.