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Dresdner Nachrichten : 16.11.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-11-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189811166
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18981116
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18981116
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-11
- Tag 1898-11-16
-
Monat
1898-11
-
Jahr
1898
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 16.11.1898
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SL 2) L L» >8- »»» r» "b 8 r. I -r L '2 (9 r. V Srenzkrupben bcnlbt worden sein. Die bulgarische Regierung lichtere deshalb eine Reklamation an die Pforte. K a i r o. Ter Oberbefehlshaber der britische» Besatzungstruppe in Egnvten Generalmajor Grensell ist znm Gouverneur von Malta ernainit ivordcn. Tie heutige Berliner Börse verkehrte in fast durchweg schwacher Haltung. Gegen Schluß trat auf einige Deckung eine leichte Erholung ein. ohne das; die ansäiiglichen Knrselnbußen wieder cingehvlt iverden konnten. Das Geschalt bewegte sich in engen Grenzen. Verstimmend wirkte die weitere Bersleifung des ttzeldstandes, die wieder mit der unsicheren politischen Lage in Zu sammenhang gebracht wird. Ter PrwatdiSkont stieg auf 5>> « Prozent: es wird dies ans die Zurückziehung ausländischer, Velo rders Londoner Guthaben znrnctgesührt z'la»! daS Scheitern der Fnsionsverhandlniigen der große» elektrischen Geiellschasten wirkten vcrstinlincnd. Banken durchweg niedriger, namentlich Kommandit- antheile angebolen. Bon Eiienbahnen dentschöltlichc fest, sreindc, namentlich vstcrreichffchc, nachgebend. Eanada-Pacisic lebhafter und Ilvher. Bergwerke weichend, besonders Hntlenwcrthe angebolen und niedriger. Renten still, heimische Fonds behauptet. — Am Spiritus- Markt trat »ach dem gestrigen stärkeren Rückgang eine kleine Erholung ein. 70er unverändert. 50cr 10 Psg. besser. Termine unter leichten Schwankungen behauptet. Im Getre ide- Bcrkehr war beute die Haltung trog der festen Tendenzbcrichte von den cmsländilchcn Plätzen ziemlich schwach, der Konsum hielt sich mit Käufe» zurück. Weizen etwas niedriger. Roggen gab 1 Mk. nach. Hafer behauptet. Wie verlautet, wurde bezahlt sür Weizen 163,75 Tezemberliefernng. 160 bis lM.75 Mailieferung. Roggen 116.25 bis 116, bczw. 112 bis 111,70 Mk. — Wetter: Bedeckt, neblig: West-Südwestwind. Frankfurt a. M. (Schluß.> Credit 298,50. DiSconto 192,50. Dresdner Bank —. Ltaatübahn —. Lombarden 62'/,. Laurahiilte 205,30. Ungar. Gold —. Portugiesen —. Ruhig. Paris. l3 Uhr Nachmittags.> Rente 101,85. Italiener 91,85. Spanier 41.50. Portugiesen 22,80. Türken 22,27. Türkcnloose 110,00. Lttomanbank 510,00. Staats bahn 708,00. Lombarden —. Fest. Paris. Produkteninarkt. Weizen per November 21,70. per Januar-April 21,55, ruhig. Nuböl per November 42.25, per Mai-August 43,00 ruhig. Spiritu-Z per November 52> i. per Mai-August 5Aruhig. Amsterdam. Produkten - Bericht. Weizen per November —, per März —, prr Mai —, geschästSloS. Roggen per März 137, per Mai 132. per Juli —. London. Consols 110?/i,. Türken 21 lö/^. Italiener 90"/,«. Lombarden—,—. Otrtlichcs und Sächsisches. — Gestern früh bcgab sich Sc. Mafcstät der König mit Sr. Königl. Hoheit dem Prinzen Georg und einigen Kavalieren zur Jagd auf UUersdvrfcr Revier. Die Jagdtascl fand in der Kvnigl. Billa Strehlen statt. — Se. Majestät der König wohnte gestern Abend dem 2. Sinfonie-Evneert der Königl. musikalischen Kapelle im Opern haus«: bei. — Se. Königl. Hoheit Prinz Friedrich August ist gestern früh '58 Uhr von Wie» hier wieder eingetrosfcn. — Ihre Kaiser!. Königl. Hoheit Frau Prinzeß Friedrich August besuchte vorgestern die Kindcrhcilamtalt an der Eheinnitzerstraßc. — Sc. Durchlaucht der regierende Fürst Reuß j. L. ist vorgestern Abend zu längerem Winteraufenthalt hier cingctrosse» und hat die Villa Wicncrslraße 3l bezogen. In der Begleitung Sr. Durchlaucht befindet sich der Major und Jlügcladjutant Graßmann. — Ihre Königl. Hoheit die Großherzogin von Mecklen burg besuchte vorgestern den Dresdner Kunst-Salon von Arno Wolfframm im Biktoriahans. — Sc. Königl. Hoheit Erbgroßherzog von Olden burg beehrte gestern das Magazin von I. Olivier, Königl. Hof lieferant. Pragerstraße, mit seinem Besuch. — Se. Maicstät der König hat genehmigt, daß der in Sach'en staatsangehörige Kaiser!, deutsche Gesandte in Stockholm Gras Wallwitz die ihm von Sr. Majestät dein König von Italien, weiland Sr. Majestät dem Schah Nasrcddin von Persien, sowie Sr. Königl. Hoheit dem Regenten von Mecklenburg- Schwerin verliehenen Orden, nämlich das Großkrenz des Ordens der italienischen Krone, das Bildnis; des Schah in Brillanten, das Großkreuz des Grvßherzvglich Mecklenburgische» Grcifenordcns anlcge. — Ihre Excellenzcu Staatsmiuister b. M cßsch. Kriegs- Minister Edler v. d. Plan iß und Remoiite-Jnspektor General leutnant Freiherr v. Hoenning O'Carrvll nähme» am Sonnabend eine Revision und Musterung im Morißburgcr Königl Stallamt vor. — Ter Prinz Muhanuncd Ali Mirza, ältester Sohn des Schah von Persien, welcher sich bisher in Berlin einer längeren ärztlichen Behandlung unterzogen hat, und, wie bereits mitgetheilt, seit Kurzem hier Ansenthalt genommen hat. stattete vorgestern de» Gräflich Rer schen Werken in Zehista einen Besuch ab. — Am 14. d. M. hielten die Angehörigen der Familie Edler von der Plan iß ihren GeichlechtStag ab. Tie Herren des Geschlcchtsverbandes versammelten sich dazu nm l2 Uhr in der Wvhnniig dcS Krieysininisicrs, um 1 Uhr fand dann ein gemcin- schiltliches Mittagessen ans der Terrasse statt, an welchem auch die Damen der Familie theiliiahnieu. , — Dem Weichenwärter 2. Klasse bei der Skaatsciieiibalni Verwaltung Zimmer in Polschapvcl wurde das Allgemeine Ehrenzeichen verliehen. — Das tragbare Ehre»Zeichen für Treue in der Arbeit erhielten der Bleicher Gottlob Schinidtchen, die Hadcrsortirerin Amalie Schulze, der Portier Theodor Beugt, der Holländerinüller Heinrich Wagner, der Bleicher August Heinrich n»o der Kolonnen sichrer Ernst Beit. Tie Genannten sind sämmtlich 31 bis 35 Jahre in der Dresdner Papier-Fabrik beschäftigt. — Unter dem Titel „Los von Präg und Rom" hat der alt- latholüche Pfarrer Auto» Nittel in Warnsdorf in Böhmen vor Kurzem eine Flugschrist erscheinen lassen, die über das Vordringen der Czechen in Böhmen Helles Licht verbreitet. ES ist bekannt, daß die czcchischc Geistlichkcit in Böhmen zu den Hanpt- irägern der Czcchisirnng dieses Kconlands gehört. Weniger öc- lannt ist es aber, namentlich in Tcntichlaiid. in wie gioßer Anzahl die ezechische Geistlichkeit in den Scelsorgersratione» der 4 böh- iilüchen Diözesen vertreten ist. Rach Nittel s genauen Ermittel- niigen stehen sich in der Prager Erzdiözese, also im Egerer Bicariat, i» der Leitmcrißcr. der Köuiggrcißer und der Bndwencr Diözese i»> Ganzen gegenüber 710 rein deutsche Scelsorgerstationen mit 618 deittschen und 562 ezechischcn Priestern, sowie 114 gcniffchl- wrachigc niit nur 23 deutschen und 272 czechöchen Priestern. In den rem czechöchen Stationen gicbt es natürlich keinen einzigen deutschen Priester. Wäre das Verhalte» der ezechöchen Geistlichen in nationalen Angelegenheiten dem Verhalten ihrer deutschen Amtsgeiiossen gleich, d. h. verhielten sie sich völlig gleichgillig. In»iinerten sic sich nur um ihr Amt und nicht »in de» Svrächcn- itreit. !v ließe sich allenfalls über das Mißverhältnis; in der zahlcn- inäßigc» Bertheilnng der Scclsvrgcrslnlivncn ans die beiden Völker hinwegiehc». Tas ist aber nicht der Fall. Tic czechöchen Geist lichen fühlen sich zuerst als Ezcchcn und dann erst als Diener ihrer Kirche. Aus dieier Denkart machen sie gar kein Hehl und sic scheuen sich gar nicht, ihren Bischöfen Widerstand ;n leisten, wenn diese sich einmal einsallcn lassen, in nationalen Dingen Unpartei lichkeit zu zeigen. Aber das sind ja nur seltene AiisnahmeMc. die Obcrhirten sind in nationalen Angelegenheiten nicht anders als ihre »ntergehenen Priester. Rühmte sich doch offen der Bischof von Königgräw das; er gegen den Willen der Tentichnationaleil »nd trotz des LännenS in der Kirche zu Hennersdorf czcchöch gc- luedigt, troß des demonstrativen Widerstandes der Dcntichen in Schurz ezechische Gottesdienste eingeführt und dasselbe troß ver schiedener Eingaben der Tcntschnativnaien auch inTubeneß äetlian habe. Die Gefahr einer weiteren Verczechung ist groß, da sich deutsche Jünglinge immer seltener dcni Pricsiersiande zuweiidc». Eine Besserung der Verhältnisse ist daher nach Nittel aut diesem Wege kaum mehr zu erhoffen. Wohl aber würde sich die Lage, wie die „Alldeutschen Bl. aussnhrcn. sofort ändern, wenn die Deutschen sich entschließen könnten, das Joch der ihren nationalen Bestrebungen feindliche» Kirche nbzuschürteln. Nittel empnehlt den Uebertritt zu der romsreicii altkatholi'chen Kirche, die in Böhmen 12,000 Gläubige zählt. Wen» nun ein entscheidender Schritt wirklich geiha» werden soll, dann ist cs aber doch rctthsamcr. gleich möglichst weit von Rom abzuriicicri und den Uebergang an dieOstmärker zum Protestantismus znvollziehen. Freilich stehen einer solchen folgenschweren Handlungsweise bedeutende Schwierigkeiten gegenüber. Ter Uebertritt müßte, um nachhaltig zu wirken, gleich zeitig und in großen Massen erwlacn: er dürfte sich auch nicht, ivie 'Manche ln seltsamer Verblendung wollen, aus Böhmen be schränken sondern müßte ganz Oesterreich umfassen, um von vorn herein für später einen Zwiespalt zwischen den Sudeten- und Alpenländern hintanzubalteii. Ucbervaupt scheint uns die Mahn ung angebracht zu sein, wie in nationalen Angelegenheiten lm Allgemeinen, jo i» der hier in Betracht kommenden national- religiösen weniger drohen — das mißt recht wenig, da man vor ihnen immer noch nicht die erforderliche Achtung hat und »ach den Bvrlonimnissen der jüngste» Zeit im WienerRelcksrcithe auch nicht haben kann —. sonder» den Willen schnell entschlossen in Thaten nmseßen. Vor die vollendete Thalsache eines Massenübertrittes zum Protestantismus gestellt, würden die Machthaber mit einem neue» Faktor in-dein Kampf mit dem Deutschthum zu rechnen habe», einem Faktor, der die deutsche Widerstandskraft bis zur Unbezwingiichkeit steigern würde. — Mittheilungen aus der Geiamintraths - Sißu » g. Die zur Zeit von der städtische» Gewerbeschule bc- uußte» Mietbräuine in de» Grundstücke» Marstraße 0 und Ob genügen sür die Bedürfnisse der Schule nicht mehr. Es ist deshalb schon seit längerer Zeit die Errichtung eines eigenen Neubaues für die Gewcrbeichule in's Auge gefaßt worden. Die Gewerbeschule soll ans dem südlichen Theile des zwischen der verlängerten Elffen- nnd verlängerten Marschncrstraßc und zwilchen Gerok- und Dürer- slraße gelegenen Baublocks mit der Front nach der Dürerstraße zu erbaut werden. Von der Dürerslraße svll ein Abstand von 10 Meter, von der verlängerten Elisen- und verlängerten Marlchnerstraße ein solcher von 25 Meter eingchalten iverden. Tie Baukosten sind aus 610,960 Mark veranschlagt. — Tic Stadt verordneten hatten den Rath ersucht, zu ermitteln, ob die Brand- versichernngSsinnme» der städtischen Gebäude im richtigen Verhält nisse zu deren Zettwerthe stehen und in Fälle», wo diese Ver sicherungssummen zu niedrig besnnden werden sollten, eine Erhöh ung herbeizuführen. In Verfolg dieier Anregung ist die Ncn- cibschätzung aller Gebäude, deren Werth sich seit der leßten Abichäßung über 5 Prozent der jetzigen Versicherungssumme erhöht hat, bei der Königlichen BrandversicherungSkammer beantragt worden. — lieber die geschichtliche Entwickelung und das heute vor wiegend übliche Herstellungsverfahren des Figuren- und Knnstgusies sprach vorgestern im Gewerbeverein Herr Mecha niker E. Wi»ckle r. Während den Völkern des AllerthumS. wie zahlreiche Funde antiker Bronzen bekunden, der klnistmäßigeMetall- gnß schon in frühester Zeit bekannt und geläufig war, läßt sich in Deutschland die Geschichle des Kunstfigurengusses nur etwa bis zum Jahre 1000 n. Ehr. zurückversolgcn. Die nachweisbar !. I. 1015 gegossenen sigurenreichen Thorslügcl an der Kathedrale zu Hildeshcim gelten allgemein als die ältesten Erzeugnisse deutscher Metallgießkunst. Heule koininen in der Hauptsache nur noch zwei Verfahren des Kunstgusses in Anwendung: der sogenannte Wachs- guß und der für größere Knnstwcrke in Frage kommende Moii»- menlalguß. Beim Wachsgus; wird unter Verwendung meist zwci- theiliger GipSfvrmen zunächst eine originalgetreue Wachsfigur hcr- gcslelit. deren beim Guß entstandene Nähte durch Wegichaben wigsältig entfernt werden. Diele Wachsfigur wird sodann mit einer Mischung von feuchtem Lehm und Zicgelpnlvcr ninklcidet: die dadurch gebildete Foim wird getrocknet und hieraus derartig erwärmt, das; das cingeschlvssene Wachs schmilzt und zu einer unten befindlichen Oeffnuiig heranssließt. Ans diese Weise ist ein Hohl- ranm entstanden, der dem Originale natürlich völlig entspricht und der mit flüssiger Bronzcmasse 188 Theile Kupfer und 12 Theile Zinn) anSgegossen wird. Dieses Verfahren ist aber seiner Natur nach nur sür kleinere Figuren anwendbar. Bei großen Stalnen und Denkmälern muß zu einem weit lvmplizirteren Verfahren ver schütten werden, das in der Hauptsache darin besteht, daß von den Haupttheilcn der Figur <Kopf, Anne», Rumpf. Füßen n. s. w) je eine größere Anzahl von Einzelfvrmen in GipS oder Lehm hcrgestcUt werden, die man alsdann mit Hilfe von Eisenklammcru zu einer Gciammtfvrm aneinandcrfügt. Um die Figur hohl zu gestalten, muß man überdies ein Kernstück einfügen. das durch eingesetzte Eiseiistäbe die nöthige Tragfähigkeit und Festigkeit erhält. Zur Veranschaulichung seiner Erläuterungen benutzte Redner eine Anzahl von Lichtbildern, die die mannigfachen Vorgänge in einer großen Erzgießcrei trefflich illnslrirlcn, sowie eine Reihe von Modellen, Formen und Gnßtheilcn, die theils von der Zinn- gicßerei von P. Winkler iHanpistraße). theils von den Dresdner Knnstgnßwcrlcn von Alberl Vierling zur Verfügung gestellt worden ivareu. Die interessante» Miklhcilnngen wurden dgnlbgrsi ciitgcgciigciivinmen. — Ter folgende Hguptvortrgg deS Herrn R. Lonbe vom Institut „Kosmos" m Leipzig über „Dos W nndcrlcind der P y r g inide n" war ein reich gnSgcstgttetcr Lichtbildcr-Bortrag. der durch die Farbenpracht und Schärst der bildlichen Vorführungen ebenso befriedigte als durch die Fülle lebensvoller mündlicher Schilderungen von Land. Leuten. Pan- und Kunstwerken, Sitten und Knltnivcrhältiiissen des durch seine große Vergangenheit hochinteressanten NilgebietS. Dem reichlich gespendeten Beifall der mehr als tgiistndköpfigcn Zuhörerschaft ichlosscn sich warme Tankesworte des Borsitzendeii, Herrn Stadt iath O. B- Friedrich, an. Für nächsten Montng steht den Mit gliedern ein besonders genußreicher Vortrag in Aussicht: Herr Prof Dr. F r i tz Schnitze wird sprechen über das Thema: ..Von der Wiege bis zum Grabe, oder der Mensch in den ver schiedenen Lebensaltern". — Die diesjährige Verkaufsausstellung für das Pcsta 1 ozzistift sindct nächsten Freitag im Vercnishaiffe. Zinzendoristraße. statt. Biele Hände sind schon thälig. nm das Unternehmen möglichst erfolgreich zu gestalten. Dient sein Erlös doch dazu, snr Waisen den Lebensunterhalt bestreiten zu betten. Tas Dämentomitec versagt über eine reiche Auswahl von Gabe» edler Menschensreiinde. die als nützliche und angenehme Weih »achtsgescbenke znni Verkauf gebracht werden. Die Stistszöglinge und die Mädchen der BeschästignngSaiötalt haben Decken und Wäiche geliefert. Das Büffet dielet allerlei seine Delikatessen. Gebacke und Getränke: eine vorzügliche Auswahl von Ansichts karten^ zugleich mit beanemcr Postbeiörderuiig, fehlt auch nicht. Die .Hauptsache ist mm, daß sich recht viele willige Abnehmer finden, durch welche die aufgewendctc Mühe und Opscrwilligkcit in klingende Münze nnigewandclt wird. — Nunmehr hat auch die Abschußzeit für Ziemer oder K r a m m c t s v ö g c l in Lgchlcn begonnen. In 14 Lagen hört die Nebhnhniagd lowohl in Lachsen als in allen Provinzen der preußischen Monarchie auf und am 16. Dezember tritt auch das weibliche Rehwild wieder in die Schonzeit. Was die bis jetzt erzielte Jagdbeute anbckrifft, so ist sic in Hirschen und Rehen eine reichliche, in Rebhühnern aber eine nur sehr mittelmäßige gewesen, woraus sich auch die schon seit Wochen sür dieses Feder wild geforderten hohen Preise erklären. An Hasen wird, wenn man erst die größeren Treibjagden abgchallcn haben wird, sicher kein Mangel sein. — Tas alte Mauerwcrk der Krenzkirchc wird seit cinigcn Tagen von Theile» des neuen eisernen Dachsluhlcs überragt. Im Innern der Kirche ist bisher fleißig gearbeitet worden Tie Ab tragung der Säulen und die Abipitznng des dnichglühtcir Mancr- werts. eine ziemlich gefährliche und langwierige Arbeit, hat viel Zeit beansprucht, auch die Gründungen zu den 6 neuen Säulen und die Ausrichtung der den Kern derselben bildenden Encir- toiistrnktioncn und die Erneuerung der Ecntralstcllc sür die Heiz ung nahmen bei der Solidität der Arbeit reichlich Zeit in An spruch. Wenn einmal der Tachstnhl in ganzer Länge das Bau werk überragen und das Innere vor den Witierungs Einsiüöeii schützen wird, dann gelten die gefährlichsten und schwierigsten Ar beiten als vollendet und die Hoffnung, die Kirche in zwei Jahren fertig zu sehen, wird immer mehr befestigt. — Der Königl. Sachs. Militär-Verein „Sächsische Grenadiere" feiert Mittwoch, 23. November, im großen Saale dcs Gewerbehausts sein 18. StifttmaSfest. Tie Feier be steht in Emicert, ausgcfnhrt von der Kapelle des 1. Leib- Gieiiadier-Regimcnts Nr. 1(iO. der Aufführung eines Grcnadicr- Fcsisviels und Ball. Tas Grenadier-Festspiel, welches anläßlich des 50icihriaen Militärdienstiiibilänms Lr. Maiestät des Königs vom Schrfflstellcr »Wolfgciiig Kirchbach gedichtet wurde, ist vom Autor bis in die süiigste Gegenwart ergänzt worden und läßt die Grenadiere von 1670. 1710. 1730. 17:«. Icll, 1770. 1805. 1810. 1815. 1821, 1832, 1819. 1862. 1867 und 1803 zum größten Theile als sprechende Akteure cuiitrelen. — „Was soll ich nur »och mit dem Mädchen anfangenso fragen oft Ettern und Börmündcr. wenn sie Alles versucht haben, schwer erziehbare oder leichtsinnige Mädchen zum Gehorsam und zur Arbeitsamkeit zu bringen. Wie in manchen anderen schwierigen Lagen und Fragen, kommt auch hier die innere Mission zu Hilfe. Es ist gewiß Manchem angenehm, zu erfahren, daß der Verein für innere Mission in Leipzig sür Mädchen von 14 bis 18 Jahre», welche durch ihr Verhalten ihre» Angehörigen Kummer und Sorge bereite», schon seit einer Reihe von Jahren eine Erzichungsstation >m Martinstist zu Borsdors eingerichtet hat. Tie Mädchen erhalten unter der Anleitung und Aussicht von Diakonissen in einem iamilicnartigen Zusammenleben Ausbildung in alle» häuslichen Beschäftigungen und werden unter Zucht dcs göttlichen Worte- und der Arbeit zu brauchbaren Menschen heranaebkldet. Es sind schon viele sehr günstige Erfolge erzielt worden. Anmeld ungen werden angenommen von der VereinSvirektlon. Roßstraße 14. — Eine kostbare Stiftung, die von ebenso großer Munincenz, wie von künstlerischem Geichmack zeugt, hat der bekannte Land schaftsmaler Pros. Eduard Leouhardi dem Kirchlein des nachbarliche» Dorfes Loschwitz gemacht, iu dem sich der Künstler schon seit Jahren während der Sommermonate auszubalten pflegt. Es bandelt sich uni zwei hohe Glasfenster, vortreffliche Arbeiten aus der Glasmalerei von Urban u. Goller in Dresden-Friedrich stadt. deren Entwürfe von dem Dresdner Maler Georg Schwenk herrübren. Tie beide» Kirchenfenster. die übrigens bereits in den nächste» Tage» an ihrem Bestimmungsort ausgestellt werden, be deuten jedenfalls eine hohe künstlerische Zierde des Gotteshauses und werden die Gemeindemitgiieder nicht nur zu hoher Andacht stimme», sondern sie auch fort und fort an einen ihrer namhaftesten und liebenswürdigsten Mitbürger errnnern. — Ter heutigen Nummer d. Bl. liegt für Dresden und Umgebung der Gewerbeschub Nr. 197 bei. — Loschwitz, 15. Nvvbr Vergangene Nacht wurde hier ein 16 Jahre alter, auicheiileud geistig schwacher Mensch obdachlos nttfgegriffen und in Gewahrsam gebracht. Derselbe gehört nach Teuben, von wo ans er sich seit mehreren Taaen verlaufen hat. — Im OrtStheile Halliestadt bei Königstein stürzte der an Krämpfen leidende Wirtlmhaftsbesitzer Johne mit einer brennenden Petroleumlampe in der Hand zu Boden, wobei die Lnmpe ex- plvdirle. Der brennende Inhalt ergoß sich über den im bewußt losen Zustande Taliegendcn. Er verstarb unter unsäglichen Schmerzen. — Tas Zollamt „ S ch ö n a - H irs ch mühle " ist durch Anbau doppelt so umfangreich geworden, als cs war. Es gilt als eine der größten Zolleinnahinestellen dcs Reiches zur Abfertigung und Verzollung von ausländische» Floßholztransporten und wurde im Jahre >880 gegründet. I» diesem Jahre sind bisher ins- gelainmt 23M böhmische Flöße «Prahme») zur Verzollung gelangt, eine Zahl, die voriges Jahr insgcsaninit nicht erreicht wurde. — Leipzig, 15. November. Gestern Nachmittag hat in der Kohlaartenstraße zu Leipzig-Reudnitz ein Zusammenstoß zwischen einem Motorwagen der Leipziger elektrischen Straßenbahn und cinenl Lastgeschrir. welches im Bearifs gewesen ist, in einen Thor weg einziifahren, stattgefnnden. Dem ans dem Vorderperron dcs Motorwagens befindlichen 27jährige» Maler Pfleger aus Leipzig- Rendnitz ist hierbei durch das Znrnckhiege» der Svritzwand der maßen der Brustkasten eingeklemmt worden, daß Pfleger schwere innere Verletzungen davongeiragen hat. Tagessicschichte. Tie Kaiserreise. Aus Malta wird gemeldet: Nach den jetzt getroffenen Anord nungen werden drei Torpedobootzerstörer in See gehen, um der Kaiserl. Nacht „Hohenzollerii" entgeaenzilsahrc». Der das Flaag- ichiss befehligende Stabsoffizier wird sich an Bord der Nacht be geben und das Schiff auf seiner Fahrt in den Hafen geleiten. Bon den Forts und von den Schissen, welche mit Flaggen und Wimpeln geziert und in de» Wanten von den Mannschaften besetzt werden, werden Salutschüsse abgegeben werden. Bei oer Landung dcs Kaisers wird der Königssalnt aligesenert werden. Drei Ehre» warben werden gestellt werde», die eine beim Zollhaus, die zweite ans dem Hofe des Palastes deS Gouverneurs und eine dritte auf dem Platze vor dein Palast. Der Triiiksprnch des Kaisers Wilhelm in Damaskus hat, nach der „Aranks. Ztg.", ans den Sultan den tiefsten Eindruck gemacht. Ter Liiltan Iclcgraphirte dem Kaiser, seine Worte würden er und sei» Volk als den thenersten und heiligsten Schatz immerdar zu bewahren wissen. Im Mdu Kiosk wird erzählt, beim letzten Empfange des denljchcn Geschäftsträgers. Herr» v. Schlözer. habe der Sultan seiner GesühISstiiinnnng einen besonders lebhaften Ausdruck gegeben Ter Empfang währte eine Stnndc. Der Großherzog von Bade» hat vom Kaiser aus Palästina fortgesetzt Drahtberichte cibalten. I» dem letzten spricht sich der Kaiser, wie die amtliche „Karlsr. Ztg." mittheilt. sehr befriedigt über den Besuch von Baalbek aus und rühmt die Großartigkeit der Eindrücke, welche die Ruinen dcs alten Heliopvlis hcworriefcn. Zu dem Aufruf von Hoflieferanten, Polizeibeantten »nd Schau spielern an die Büiaerschast Berlins betreffs eines festlichen EmpsangeS des Kaiserpaares bei dessen Rückkehr aus Palästina be merkt die streng »ationalgesinnle „Berliner Börsenztg.", „daß auch in dem politische,i und loyalen Enlhnsiasnins ein gewisses Maß iniiegehaltcn werden soll, daß der Berliner Bevölkerung nicht ein BegcistcninaSlanmcl eingeimvst werden dürfe, der ihr. ihrem ganzen nüchternen Charakter gemäß, fremd und unverständlich ist. Wir haben in den letzten Jahrzehnten uns der sonderbarsten Anlässe wegen festlich autrcgeii müsse»: wenn eS jetzt auch noch Mode werde» sollte, daß wir bei jeder Rückkehr des Koffers von einer BergnügniigSreise »»screm Jubel und unserem Entzücken öffentlichen Ansdrnck zu gebe» haben, so wäre daS ein Zustand, der einer ernste» Arbeitsstadt, der eines großen nnv politisch erwachsenen Volkes unwürdig wäre. Es handelt sich in diesem Falle darum, den Anfängen zu widerstehen. Der Kaiser reist, sei es seines Vergnügens wegen, sei eo anS Höslichkeitopcrpflichtnngeii. sehr oft und er reist auch oft recht weit fort. ES wäre zu hesnrchten. daß, was bei der Palästinareise freier Entschluß war, bei der nächsten Nvrdland- oder Italien-Reise Zwang geworden ist. und daß der bpzantinffche Brauch sich cinbnracrt. Dem muß Jeder wider sprechen, der »och nicht von dem Barock-Enthusiasmus dcs neuesten Kurses cmgestcckt ist, dem noch schlichter Prenßeiisinn im Geiste Wilhelms l. am Herzen liegt. Freuen wir »ns, daß daS Kaiser- vaar von seiner Reise gesund zilrückkoiinnt. aber schreien wir unseren Jubel nicht über die Dächer und wahren wir das bischen Bürgerslolz, das uns in dieser schwierigen Zeit noch geblieben ist." Tcutsckicü Reich. Ans Tsiutafort wird berichtet: Der vor gestrige Jahrestag der Besitzergreifung Kiautschous wurde durch die Enthüllung eines Tenlstcins. genannt „Dicderichs-Stein", in An wesenheit des Prinzen Heinrich gefeiert. Tie hier ankernde öster reichische Korvette „Frnndsberg" hatte eine Deputation entsandt. Nachmittags fanden unter Leitung des Prinzen Heinrich Turn spiele dcrMalroie» gegen Scesoldateu statt. Ter Kreuzer „Kaiserin Angusla" ist hier einaetrvffcu. Nach bisher vorliegenden Nachrichten ist bei der Reicbstags- sticbwahl im Fürstenilmm SchannibuuzZLippc Müller skr. Volksv.1 gegen Straffer >kv»s.) mit etwa 601 Stimmen Mehrheit gewählt worden. 'Wiederholt.) lieber die Beiietzungsfeier für den frühere» Obcrpräsidenteu der Provinz Schlesien, Wirst. Geh. Rath 4). v. Sehdewitz wird der „Schlei. Ztg." berichtet: Nachdem am Sonntag Nachmittag im engsten Fnniilicnkrcöc eine Andacht stattgesuudc» hatte, wurde der Sarg mit der Leiche Nachmittags 5 Uhr, begleitet von der Schntzeiigilde. deren Ehrenmitglied der Verstorbene war. unter Fackelbclenchtniia nach Rcichenbach OL- übergeführt. Dort wurde der Sarg im Altarraum der evangelischen Kirche aufgeilcllt: wäh rend der Nacht hielten Schlitze» die Todtemvache. Zu der Beisetz ung waren erschienen: der Oderpräsideiit Fürst Hatzseldt, Regier ungspräsident v. Hcyer aus Liegnitz, der Vorsitzende des Provinzial- AiiSschnffcs Graf Stosch, Staatsminister Graf Zedlitz-Trützschler, die Stadt Breslau war durch Oberbürgermeister Bender, die Stadt Görlitz durch Oberbürgermeister Büchtenian» und Stadtverordneten- vorstehcr Jiislizrath Bethc vertreten, das Offiricrkorps durch eine Deputation: außerdem hatte» sich viele Mitglieder des schlesischen und dcs sächsische» Adels eingesnnden. Um 12 Uhr betraten die nächsten Bcrwandten, unter denen sich auch der Minister v. Seyde- witz aus Dresden und der Oberregierungsrath v. Seydewitz aus Liegnitz befanden, die bis aus den letzten Platz gefüllte Kirche. Mit dem Gcmeindcgeiang „Wollt Ihr wissen, was mein Preis" begann die Trauerfcier. Hierauf hielt Obcrpsarrer Weigand eine kurze ticfergreijende Ansprache. Nachdem der Seniinarchor das Kirchenlied „Laß mich gehen" vorgetragen hatte, schloß die Feier wieder mit Gemeindkgesang. Hierauf ordnete sich der Leichenzng vor dem Gotteshaus und bewegte sich diuch die Straßen der Stadt nach dem Friedhof. In der Stadt waren sämmtliche Geschäfte geschlossen. Der Magistrat und die Stadtverordneten von Rcichenbach. Vertreter sämmllicher Behörden, der Lehrerschaft und alle Vereine der Stadl nahmen an dem unabsehbare» Leichen zuge Theil. Auf dem Friedhof wurde zunächst unter Begleitung der Kapelle des Jnsaittenc-Regiments von Cvurbiöre der Liedervers ^Hier gehe» wir und streuen" gesungen, dann verlas Diakonus Fichtner de» !t0. Psalm. Nach dem Gebet und dem Segen wurde noch der Liedervers „Wenn ich einmal svll scheiden" gesungen, womit die BeisetzungSieierlichkeit ihr Ende erreichte. Tie von. Kaiserlichen Statistischen Amte herauSgegebeiie Statistik der Reichstaasnrahlen unterscheidet sich für die Links- libcralen nur unwesentlich von der Statistik, die vom Reichstags-
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