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Ve,u»»-etSbr plrrleliLbrl^^^ 2^«. dimb »I» rie »«»akme «0« «nklinllgu»,«» bir die niichlie Nummer crloi-t in der k aiwia, imailsiiellr. Vlancimr ns. u. in dru Ncdc»aniiLlimel>cl!c» v Bonn. t> bis 3 ttlirNamm. SeimwaS nur Marieum.« v. »-'/,» UlirMiitoaS. Sln,»igentarif. ?sielivcilligeSirimdzeileico sSilbem 1,Li..Ai,Inndisu»ocuauidcrBriuat- icUk^eilrSpBi, :Torvcl>ciie..unlenn knuts Kl»i>cil»wo eoP>. Nrund- »c»lr iur Mouiaoe oder »oid NclNaaen 20 V>». "ur ümiiiliciuiachiickUc» ic.i, d«. so Pi. — SiuSworliac ilulirüse nur argen Boran>?dcml>Imig. r«k!cadlaller wero m 10 Pi. berechnet. Kur Rülsgabe eiuaeiandlcr tzchriit- Iincke keine Verbindlichkeit, gernlvrrchanlckluk: Anit I Nr. 1t u. Nr. SN0S. Die Dresdner Ilachrlchien cricheinen täglich Morgens. 43. Jahrgang. Le«I»v«lL «L ll"fUotorLvtsü 8r. L5n.jo»lär <iv» LÜii-8 voo 8»< kt>o» t)I»ov«I»Uv», IIv>»8vrt8. kinrelverlcauk 11><-<<kki>, t 2. Teleqr.-Adresse: Nachrichlen, Dresden. MMMAMMIIkikll»««»! Slinoi»« I»r«^el«l> ttw Ovmrlno äsr L»L<lr) Ve»r»ü«Itoli«»« Mttelstsllas.Süte! für Ovseliitsts- unä ^ Vorzriiilgullgn-lisis'-väs, K t'nlliltivll und Toarii-ten. r! Idlä«e>1k«' Veit«, n,e«,t»ar»ut N Nur eedttz Bisrs. ii- - »,r 5t ln I'kotokrnaplitk»-Eidame«, I»«it«IoulUv-^Haaie»i, I>amellla««'livi» smpllvblt in rviclnstsr -lusvakl »! VvrnIi»r«I ttii,NKvr ^ HVII^ele utledi 3. ^ LIM Ms» , »itvll Ist:>»»N8, krass«» Iisgsr von pari» und Krüssel. llemried klsul Hoüiskoravt WlckÄ -Mliii <- I^ortiku« L-ä.^liuktlniUs iU»x: Iin«»Oi « allstr. 8 ß I ÄVUlVvNv untl L II« I »« Iweluiistirtv Xeusieiti-n i» jcäor lEvikInxs. <1. II. Ilenn«, 20 20 (3 linken). sT 1 Maßregeln gegen Ausländer. .Hvfnachriclsten, Ezechisihc Oieistlichleit, (stesainmlralhs t >F» FVtisZil. sitzung, Gewcrhcvcrcin, Gerichtsverhandlungen. Slreichgunrtett. Lottcrieliftc. - Mnllnnaßl. Witterung: Trübe. Niederschläge. jMittwvch, 16. November 18L)8. Politisches. Die preußische Siaatsrcgiemng hat seit einiger Zeit die Initiative zu einer vosittlchen Säuberungsarbeit ergriffen. die sich theils gegen staatsfeindliche Elcmciste sreinder Nationalität an »und wenn in der Thal. was ja nicht nnsgeichlvsfen ist, auch Unschuldige mit leiden »lassen. >0 ist das eben einfach nicht zu s ändern: e'«^t In xnerie. Tie >0 Betroffenen mögen sich an ilire i mitansgewiescncn Landsleute balten. die durch ihr feindseliges Betragen gegen das Deutsche Reich das Schicksal Jener mit verschuldet haben. Jedenfalls wird die nationale öffentliche den Grenzen richtet und theils die umslürzlcrifchen Bestrebungen, Meinung in Deutschland über den demokratischen Widem'ruch am eigenen Herde betrifft. In Nord-Schleswig sind nmiangrciche j hg- schärfere Tonart in der nationalen tfircn,Politik mit vertilgt — ' ^ " ' AnSiveisnngen dänischer Nnterthanen verfügt worden, im Lsien der Aionarchie wird unter den nicht landsästigen Bolen unerbitt lich aufgeräumt und in Bcrbiiidnng mit diew» Maswegel» steht ein scharfes Vorgehen gegen den Anarchismus, dessen tüngst in Berlin beabsichtigt gewesene VersanimlnngS Knndgehnngen und Preßaußernngen kraftvolle Gegenmaßnabmen der öffentlichen Autorität zur Folge gehabt haben, (gleichzeitig ist ein Redakteur des sozialdemokratischen Berliner CentralorganS von österreichischer Staatsangehörigkeit in seine Heimat!, abgeschoben worden, die fedensakls einen bevorzugteren Rcckststitcl hat. sich die revolutio nären Hetzereien des betreffenden Herrn gefalle» zu lassen als die Berliner Regierung, die ihm gegenüber sich nur in der Rolle des verlebten Gastgebers befindet. Mit dieser Ausweisung hat man in Berlin dasselbe Verfahre» eingeschlagen, das die sächsische Regier ung bereits vor mehreren Wochen in einem ähnlichen Dresdner Falle zur Anwendung gebracht batte. DaS Znsainmcntresfcn so vieler gleichzeitiger Maßregeln zum Schuhe der staatlichen Gewalt und des nationalen Gedankens führt init Rothwcndigtcit zu dem Schlüsse, das; es sich hier um ein im höchsten Grade bcifallSwürdiges grundsühliches. Vorgehen der massgebenden Berliner stresse gegen die frcmdnationalen nnd sozialrcvolntionäre» Feinde des Reiches handelt. Es sind offenbar nicht vereinzelte Massnahmen nnd Entschliessungen. die nur zufällig zeitlich znsammensallen, sondern spinplomatische Acnszer- nngen eines zietbewnhten Willens, der von der Ecntralstelle der Regierung auSgeht und die ihm innewohnende Energie nach allen Richtungen im Lande ansstrahlt. Ganz besonders wird dieser .einem Aclnelzucten hinweggehcn. Angesichts der Massnahmen » gegen die Anarchisten ist übrigens die radikale Presse schweigsam. ! In diesem Punkte scheint auch au» lener Seite eine Neigung zur l„Kritik" ausnahmswcise nicht zn bestehe». Desgleichen hat die Ausweisung des Redatteurs Brau» vom „Vorwärts" kaum zu einem leichten Säuseln in dem demolratischcn Blätterwatdc Anlass gegeben, weil sich eben absolut nichts gegen die Berechtigung der Maßregel sagen läßt und deshalb selbst der am übelsten Wollende seine radikale Nörgelsucht für sich behalten „ins;. Die gewaltige Mehrheit des deutschen Volkes steht mit voller Ueberzeilgnttg auf Seiten der Regierung und heißt die neue ziel- bewußte nationale Aktion mit dem Gefühl der Erleichterung will kommen. das ans dem beruhigenden Bewußtsein hcrvorgeht: „Wir haben, was wir brauchen." ES handelt sich zwar zunächst im Wesentlichen nur um ein prenßncheS Vorgehen. Indessen ist der Zusammenhang zwischen der preußischen und der Reichspolitik so eng, daß Gras Posadvwskn als Reichsstaatsiekretär des Innern i und Herr v. d. Recke als preußischer Minisler des Innern unmög- ich grundverschiedene Wege wandeln können. Acrmchreili-und ^ernsprcch-Bcrtchte vom 15. November Berlin. Heute wurde hier die Jubelfeier des IMjährigen Bestehens des JnvnlidenhanieS begangen. Zunächst fand Fcsi aotteSdienst statt, woraus Mittags ein Parade Appell folgte, wobei , . der kvmmandirende General von Bock folgenden F-eftgruß des Eharakter der getroffenen Verfügungen ans den Vorgängen an der Kaisers verlas: „Kanca, an Bord Meiner Pacht „Hohcnzollern". dänischen Grenze klar. Die dort vorgenvmmencn Ausweisungen! i t. November >898. Ich entbiete dem Jnvalidenhnuse zum mor baden einen solchen Umfang, daß es ganz undenkbar erscheint, sie lediglich auf den eigenen Entschluß der Lokal- oder Provinzial- behvrdcn zurnckznführen. Alles weist daraus hin, daß in Nord- Schleswig ein Einversländniß mit der Berliner Centralregicrnng vorliegt, nnd nicht anders stellen sich die Verhältnisse bei näherer Prüfung bezüglich der gegen die Polen nichtpreußischer Nationalität gerichteten Ausweisungsbefehle dar. Bei dem unmittelbar unter den Augen der Berliner Regierung vollzogenen Einschreiten gegen die Anarchisten nnd den Reoakteur des „Vorwärts" kann vollends ein Zweifel nach dieser Richtung nicht anfkommen, nnd so darf denn mit Genngthnnng festgestellt werden, daß unsere leitenden Kreise nach mancherlei Schwankungen und Linksabmärschen sich endlich wieder auf der allein zuverlässigen Grundlinie znrecht- gefunden haben, die von dem verewigten Altreichskanzler mit un- whlbarer Sicherheit gegenüber den fremden und einheimischen Reichsfeindcn vvrgczeichnet worden ist. Voin nationalen Standpunkt müßte eS eigentlich unnöthig sein, daß inan zur Vertheidigung so einleuchtender, selbstverständ licher Abwehrniaßregcln überhaupt noch ein Wort gegenüber den eigenen Landsleuten zu verlieren brauchte. Welchen schweren Kamps unsere deutschen Mitbürger ans dem vorgeschobenen Posten im äußersten Osten des Reiches mit dem Polenlhum kämpfen, sollte doch nachgerade männiglich bekannt sein. Können wir schon unsere eigenen Polen nicht los werden, so wäre es geradezu nationaler Selbstmord, wenn wir auch »och der fremden polnischen Invasion ruhig zusehen wollten. Es bleibt eigentlich nur zu ver wundern. daß die preußische Regierung sich nicht schon viel eher zu der lekigcn Ausweisungspolitik entschlossen hat. Die Lage an der dänischen Grenze ist zwar hier zu Lande im Allgemeinen weniger bekannt. Wer sich indes; die Mühe nimmt, die Verhältnisse dort oben näher zn verfolge», wird bald jeden Zweifel über die schwere Staatsgefährlichkeit der von Dänemark her betriebenen anti deutschen Agitation verlieren. Es sind ganz maßlose, wild auf reizende Verhetzungen, die von dänischen Agitator.n nusgehcn nnd in der dänischeil Presse und sogar bei der dänischen Regierung nur zu willige Unterstützung finden. In der letzten Zeit ist das schlimmer und schlimmer geworden, sodaß die preußische Regierung sich endlich vor die unabweisbare Nvthwendigkeit gestellt sah, den fremden Aufwieglern den Stuhl vor die Thur zu setzen nnd die Nichtdänen des Landes z» verweisen. Dieses einfache ABE des nationalen Hausrcchts würde in keinem anderen Lande der Welt einem Widerspruch ans den Reihen der Einheimischen heraus be gegnen. Bei uns dagegen gilt noch immer in gewissem Maße das BlSmarck'jchc Wort: „Die Neigung, sich für fremde Nationalitäten und Nationalbestrebungen zu begeistern, auch dann, wenn dieselben nur auf Kosten des eigenen Vaterlandes verwirklicht werden können, ist eine politische Krankhcitsfvrm, deren geographische Ver breitung sich auf Deutschland leider beschränkt." Unsere bürger lichen Demokraten und sogenannten Freisinnigen, denen noch der früher landläufige Kosmopolitismiis in den Gliedern steckt, stellen sich ob der Ausweisungspolitik der Regierung ganz entsetzt und suchen mit dem Hinwclse auf die Aushrüchc ohnmächtiger Wnth graulich zu machen, die sich in der dänischen Presse finden. U A. werden folgende Sätze des einen dänischen Blattes an geführt: „Das widerwärtige Pickelhaubenregiment zeitigt täglich neue Ergebnisse. So ist i» zwei Tagen wieder ein halbes Hundert Dänen ausgewiesen worden. Wir haben gegenüber vieler fort gesetzten Rohheit »nr zu wiederholen: „Schlagt wieder! Weg mit den Deutschen in Dänemark I Bovkottirt sie auf jede Art! Spuckt sie an! Kauft nicht für eine» Pfennig bei ihnen! Nieder mit den Thrannen!" Solche Zügellosigkeiten sind gerade ein sprechender Beweis für die Nothwendigkeit einer straffen Handhabung des nationalen Regiments. Nur eine gewisse Schwäche und Nach giebigkeit, die in einer jetzt glücklicher Weise verflossenen und hoffentlich nimmer wiederkehrenden Periode gezeigt wurden, konnten sie überhaupt ermöglichen. Es Ivird »ur einer kurzen Zeit der Strenge und des Ernstes bedürfen, um das Toben der dänischen Prestz zu beruhigen und ihr die Ueberzeugung beizubringen, daß das Deutsche Reich unter keinen Umständen mit sich spayen läßt. Sonst weiß die demokratische Presse nichts weiter gegen die Ver schärfung der Grcnzvolitik einzuwenden, als daß die Ausweisungen im Osten wie im Norden hauptsächlich ländliche Arbeitskräfte be träfen und daß zum Thcil auch Unschuldige darunter zu leiden hätte». Be, der demokratischen Sorge um die Landwirthschast merkt man so deutlich die Absicht, daß man nicht einmal verstimmt zu werden braucht, sondern sich mit einem Lächeln begnüge» kann, genden Jubelfeste Meinen Königlichen Gruß »nd danke allen seinen Angehörigen für die treue» Dienste, die sie Mir nnd dem Vater lande geleistet haben, von Heizen. Möge diese Stiftung Meines erhabenen Ahnherrn, des großen Königs, bis in die fernste Zntnnft bleiben, was sie war und ist, eine Stätte der Ruhe und der Er holung. bwü» ,-t iuc icio militi. Wilhelm." Nach dem Appell fand ein Festmahl statt. Bereits gestern war im Garten des Invaliden hanies zum Andenken an die Jubiläumsfeier eine Kaiiereiche ge pflanzt worden. Berlin. In der in München stattacsnndenen Posttonsercnz wurde betresiS Auslösung der Priva! Post-Anstallcn. Einsührnng eines neuen Posl-Zeitnngstariss und Renregelnng des Telephon Gebülnentnnls ein grundsätzliches Einvernehmen zwischen den drei betlieiliglen Post-Verwaltungen erzielt. Staatssekretär von Pod- bielsli hat sich von München »ach Stuttgart begeben, angeblich wegen Unterhandlungen über eine direkte Telephon-Verbindung zwnchc» Stuttgart und Berti». — Tie Reichstvinmissivn für Ar- besterstatistik wird sich in ihrer am 17. d M. beginnenden neuen Tagung wiederum mit den Arbeilsverhältniffen im Gastwirthö gewerbe beschäftigen; es sind etwa 60 Perionen zur Vernehmung hierüber geladen, Arbeitgeber nnd Arhcitnchincr, darunter auch .Kellnerinnen aus verschiedenen Etablissements und Restaurationen. — Dem Vorsitzenden der Centralstelle für die Vorbereitung von Handelsverträgen, Dr. Vosbeg-Rckow, der siingst als unfehlbarer Richter der amtlichen Neichsstatislik im srcihändlerischen Interesse ausgetreten war, und der den vom Reich-Samt de» Innern hcranS- gcgehencn grünen Heften kleine Versehen, etwa M.000 Mk.. vor gerechnet hatte, wird setzt nachgewicscn, daß er sich in seinem Werte, was er der deutschen Industrie und Wissenschaft vorgclcgt hat, »in nicht weniger als 1.0A Millionen Mt.^geirrt hat, »idem er bei Benutzung der Hübner scheu Tabellen ander Ltelledcramtlichen Statistik die englische Ausfuhr mit der deutsche» verwechselt hat. — Ter „'Schlei. Ztg." wird ans Wien geschrieben, daß der Erb prinz Georg Wilhelm von Enniherland, der hisher durch ein bös artiges Leide» am Eintritt in das preußische Heer verhindert war den sei, demnächst in das Kaiser Franz Gardc-Grcnadier-Regimcnt cintreten werde: die Vorbereitungen hierfür seien schon getroffen. Köln. Der „Köln. Volkszlg." wird zur lippeschen Lkreitirage aus Berlin geschrieben, der Bundesrath werde erst nach der Rück kehr des KaiicrS zusaiirmcntrcten Man hoffe, daß es bis dahin gciunge» sei, die für die Znständiglests Erklärung desBnndcsraths erforderliche Formnlirung zn finden. Wie verlautet, verwahre man sich in preußischen Negierungskrcisc» gegen die Auffassung, als ob mir dem Verlangen der Zuständigkeits-Erklärung bereits indirekt oder mate riell Fühlung genommen werden solle zu Gunsten der schaumbnrg- lipveschen Ansprüche. Ter Kaiser sei von seiner seit langer Zeit gehegten Auffassung von der Rechtslage zurückgekomme». Der ganze Konflikt wäre zn vermeiden gewesen, wenn der Rath des Reichskanzlers einaeholt worden wäre. Daß dies nicht geschehe» sei. habe die wesentliche Ursache zn den, vom Gras Regenten betonten militärischen Eharakter der Angelegenheit gegeben. Görlitz. Aus Rcichenberg wird gemeldet, eine Rotte czechischer Ziegclarbcitcr überfiel das Gasthaus „Zum Tiroler" in Lautschnci, zerschlug die Fensterscheibe» und brennende Lampe», wodurch Feuer entstand. Zwei Personen erlitten Verletzungen. Acht Ezechen wurden verhaftet. Breslau. Ter Magistrat lehnte den Antrag des Stadt- käminerers auf Aushebung der städtischen Fleischsteuer ab. weil dazu eine Erhöhung des Einkommensteuer Zuschlages von 119 auf 160 Prozent erforderlich kein würde. Flensburg. Als der Kommandeur der 18. Division, Generalleutnant von Jrankenberg-Proschlitz. sich heute Mittag in das Divisions-Bureau begeben wollte, wurde er nahe der Kaserne von einem Blntsturz befallen nnd verschied nach wenigen Augen blicken. Triest. Der künftige Gouverneur von Kreta Prinz Georg von Griechenland ist hier elirgctrosfen und nach dem Piräus weiter gereist. Pest. Das Abgeordnetenhaus beeirdete beute nach Mtägiger Dauer die Tagesordnungs-Debatte; die Obstruktion wird jedoch bei der nun folgenden Indemnitäts-Debatte wieder anflebe». — Graf Stephan Trsza forderte den Abgeordneten der Nationalpartei Oskar Jvanka. * Paris. Im Senat brachte ConstanS einen Antrag ei», wonach den vor ein Militärgericht gestellten Personen das Gesetz von 1897 über die kontradiktorische Untersuchung zugute kommen loll, das heißt, da» demelven ein RectUsveolanv wlimciw c>" Iliiterincbiing beigegeben werde. EowtanS erwartet, der Senat werde es sich zur Ehre anrechnen, sein Werk z» vollenden, denn c fei wichtig, daß alle Bürger ganz gleiche Gaiantien vor Gern!,: genießen. Beifall. EonNanS verlang! die Dringlichkeit. T " Jusii'-ininister erklärle sich einverstanden nnd sagte hinzu, die Re gierung »ei anch mit diewm Prinzip des Gesetzes einverstanden Die Dringtichleit wurde hieraus beschlossen. "'Paris. Knnnncr. Im Haine herrscht große Bewegung. Votier bringt einen Antrag ei», analog demjenigen, welche» ConUan ? im Senat eingcbracht hat. Ter Antragsteller rührt aus. er wünichc . daß der Vorichlag am den Fall Picanart s Anwendung finde, welcher wegen Anschuldigungen verfolgt werde, die seit seiner Ei» terternng als falsch erkannt worden seien. »Lebhafter Widerspruch bei dem Eeiilrnm nnd der Rechten.) Boyer fordert die Dringlich teil 'ür seinen Antrag. De» Kriegsminister erwidert, der Gouverneur von Paris bade im Falle Picanart s dem Gesetz gemäß gehandelr, denn das GeseN, »uteriage den Verkehr niit einem Vcrtheidigci. Er «Frencinel» finde dic-e Gesetzesbestimmung zu scharf und stimme dem Anträge Bover's zu, ohne dessen Beweggründe sich zn eigen zn machen. »Bestall.) Hierauf wurde die Dringlichkeit des Antrages Bauer beschlvfseii. Paris. Der Initiativ Ausschuß der Kammer beschloß gestern, der Regierung einen Antrag vvrzulcgen, in welchem die Mschaff nng der Toeesitra'e in Frankreich gefordert wird. — Dem „Svir" »stolge war das gestrige Zengcnverhör der Generale Zurlindcn und Ehaiioine von höchster Wichtigkeit. Znrlinden soll in anssührlicher Weste dargelegt haben, wie man ans die Schuld Trepsus' gekvm men sei und auch Ebanoinc soll erklärt haben, daß er nach wie vor von der Schuld Treusiis' überzeugt sei. Ter Inhalt des ge Heimen Dvffier sei solcher Natur, daß durch Veröffentlichung dessel bcn die Bezielmngen zu den fremden Mächten kvinpromittirt würden Heute sollen der frühere Präsident der Republik Casimir Perrier, Minister-Präsident TlipnU nnd der Kapitän Lebrnn-Rcnauld ver nomnien werden. Paris. Eine Note der „AgcnceHavas" meldet: Ter Kassa tionsbvf. welcher seine Entscheidung dahin getroffen hatte, daß bis setzt die Strafe, die Trepins verdicht, keiner Acnderung zu unter-» ziehen lei, hat soeben den Minister für die Kolonien davon in Kenntiiiß ge'eNt, das; er eine gerichtliche Verfügung crlanen habe, welche besagt, der Kasfativnshvf habe beschlossen, das; Trcufns am schnellem Wege von der Revision seines Prozesses benachrichtigt und amgesordcrt werde, seine VerlbeidigungSmittel vorznbringen Der Minister für die Kolonien crbielt ein Telegramm mit der MiNheilnng. daß Trcnfns bei guter Genmdheir sei. Tic Frage», welche Trepfns seitens des Kaiiationshoses vorgelegt werden sollen, werden ihm ans dem gewöhnlichen Wege znaehen. ebenso wie die diese Fragen betreffenden Schriftstücke. Dem Vernehmen nach ivird die Untersuchung gegen Picguart heute beendet und das Ergebnis; dem General Znrlinden übennitteil werden. Dieser dürste in zwei oder drei Tagen »eine Periügn. ». erlassen. Es ist noch nicht be kannt, ob Picguart bis zum Ertaste die»er Verfügung in Hast ge halten werde. * Paris. Dem Vernehmen »ach tritt der Kasfativnshof erst nächsten Montag zusammen und vernimmt dann die Generale Gonse und Roger. * M adrio. Nach offiziösen Mittbeilungen werden die spani schen Friedenskommissare aus dem bisherigen Standpunkt in d": Philippinensrage verharren und werden sicherlich nicht die Be dingungen annchmcn, welche die Bereinigten Staaten aufzuzwingen wünschen. Die spanischen Kommissare seien entschlossen, falls die Verhandlungen nicht in die durch dns Friedensprotokoll aufgestellten Grenzen znrückgehen. den Friedcnsvertrag nicht zu unterzeichnen nnd werden einen Protest fornniliren. Zwischen der spanischen Re gicrnng nnd den Kvmmiffarcn herrsche vollste Uebcreinstlinnittng. Lissabon. Der ehemalige Minister des Auswärtigen de BarroS Gomes ist gestorben. ^ E h ri st i a n i a. lieber die am Freitag im Storthing »Odcls thing» flattgehabte Verhandlung betreffend die Frage der reine» Flagge ivird Folgendes mitgeiheilt: Ter Gesetzesvorichlag de» Linken, die reine norwegische Handelsflagge ohne Unions-Merkmal einznfühien, wurde heute im Storthing iOdclSthingl verhandelt Der Führer der Konieivativen. Slang, schlug vor, den Antrag zu verwerfen: sein Vorschlag wurde mit 52 gegen 33 Stimmen avge lehnt. Stang hielt cs nicht für nvlhig. zwei Mal gegen de» Gesetzesvorichlag zn votiren, worauf das Gesetz mit allen gegen I Stimme genehmigl wurde. 33 Stimmen, welche gegen den Gesetzesvorichlag der Linien abgegeben wurden, gehörten den Konservative» und Gemäßigten an. K openhage n. Anläßlich eines in Nöttruvgaard vorgekom- nicncn Falles von Manl und Kle.ucnsenche erließ der Landwirtb schastsnunister heute eine sofort in Kraft tretende Verfügung, wc nach die Ausfuhr von Rindvieh. Schaken, Ziegen und Schweinen ans Jütland nach den übrigen Dheilcn des Landes und nach dem Ausland verboten wird. London. Die „Morningvvst" läßt- sich ans Paris melden. Spanien werde die amerilannchen Bedingungen unter Protei! amiehinen nnd den Mächten mittelst Note tnndlhun, daß cs nur der überlegeneren Mach! weiche: allein könne es den Kampi un möglich sorlletzen »nd es sei keine Aussicht vorhanden, den Beistand einer anderen Macht zn gewinnen. Malta. Die deutsche Kaiservacht „Hohenzvllern" mit dem Kaiser und der Kaiserin an Bord und der Kreuzer „Hela" sind kurz vor 3 Uhr in den Haien eingelanse». begleitet von den englischen Torpedojäger» „Ardenl" und ..Banshce". Zwischen den Schiffen »nd den Forts des Hafens wurden die üblichen Salutschüsse aus- getanscht. A t h c n. In politischen Kreisen will man wissen, daß die vier Mächte den Prinzen Georg Von Griechenland zunächst als einen mit den Geschäften eines Gouverneurs betrauten Kommissar nach Kreta senden werden. Es würde dies noch in letzter Minute dein Snltnn ermöglichen, dieses Provisorium anzuerkennen, das naturgemäß als solches nur von kurzer Tauer sein werde. Konstantinove l. Der Sultan richtete an den Kaiser von Rußland ein Telegramm, in welchem er ihm für den der türkischen Mission bereitete» glänzenden Empfang und für die ihm sowohl durch Turkhan Pascha mündlich übcrvrachtcn, als auch in dem Hand schreiben enthaltenen freundschaftlichen Mitthcilungen seinen Dank anSspricht. — Die Pforte gestattete dem in Bordeaux neu er baute» bulgarischen Kadettenschnlschifs „Nadechiia" freie Durchfahrt durch die Dardanellen. Das Schiff wird morgen die Dardanellen vaisire». — In der letzten Zeit sollen längs der bnlgarisch-tür kischc» Grenze verschiedene Gcwaltthätigkcitcn seitens der türkischen iz - - «ssov's Lisrrruäelrr! vrmama-MLvvarom l