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Etltk 18 »Dresdner Nachrichten" 18 Sonntag. S3. September »S Nr. L6L gedeiht und »war in Qualität«,, dt«, «tun sie auch lang« nicht die Feinheit de» „Buelta Adajo Leas" erreichen, doch immer noch weit über den meisten Produktionen anderer Münder stehen. Unter dem Einfluß der Revolution müssen natürlich AuSlaat und Be stellung der TabakSselder zunlckgehrn. Manchem Pflanzer gelingt eS allerdings, eine reiche Einte einzuheimsen. wenn er nnt den Insurgenten ein Abkommen trisjt, d. h. er »nblt «ine gewisse EntichadigungSsumme. nach welcher sich die Insurgenten ver pflichten. dir Plantagen vor der Zerstörung »u bewahren. Nun geschah eS aber früher, daß rin spanischer Kommandant Wind von dem zwischen Rebellen und Pflanzer» abgeschlossenen Pakt erhielt. Er pflegte dann bei Nacht und Nebel die Plantage »u Überfallen, den Bescher deS Verrate- zu beschuldigen und rbn kurzer Hand erschießen zu lassen. Der letzte autoiwmistllche Ztvilgouvernrur von Havanna, Tenor de Castro, batte zum Beiivirl einen der artigen Kontrakt niit Bezug aus seine reiche TaoakSplantagr in der Provinz Santiago mit dem damaligen Rebellengeneral Äarcia abgeschlossen; trotzdem wurden seine Felder vernichtet und seine Häuser ei» Raub der Flammen. Aber in diesem Fall« waren es nicht Spanier gewesen, die da» Unheil aniichteten, sondern GareiaS eigene Leute, seine schtvarze» .Untergenerale". die mit einem unauslöschlichen Haß argen alle weißen .loyalen" Cubaner erfüllt waren. Die bekannte deutsche Firm» Bock u. Co. verlor im Jahre 1896 Tabak im Werte von fast 1200000 Mark, der bei Coloma der Versendung darrte, well sie nicht auf da» Verlangen der Insurgenten einging, dielen eine Abgabe von 130600 Mark zu bezahlen. Die Preis« sind bereits grg»nwtlrtig hoch, und eine neue schlechte Ernte, die durch die Unruhen ver ursacht werden könnte, würde den Preis für echte Havanna» außer ordentlich in die Höhe treiben. In Euba ist jetzt die Zeit, in der die Aussaat vorgenvmmen werden muß. Tie Unruben des Auf standes halten die Leute von dieser Arbeit ab. abgesehen von den Besitzungen einiger sehr energischer Pflanzer, die auch jetzt di« nötigen Arbeiten vornehmen lassen. So stehen die Aus sichten für die Rancher nach den in Newvork vorliegenden Nachrichten sehr schlecht. Ein Ausfall der cudanischen Ernte würde dazu sichren, da^ der Tabak von Connecticut und den anderen amerikanischen «Staaten als »echter Havanna" verwendet wird. Auch die Preise für guten amerikanischen Tabak werden infolgedessen erheblich steigen. ** Di« schon gemeldete Entdeckung einer Falschmünzer»«»»« hat in Parts großes Aufsehen erregt, zumal anzüglich mitgeteilt wurde, eine Anzahl von Studenten sei daran beteiligt. Der ante Ruf des Quartier Latin ist aber nicht befleckt: unter den Verhafteten befindet sich nur ein junger Mann, der sich zur Not Student nennen könnte, ein früherer AnwaltSschreiber, der vor Zeiten einmal ein juristisches Kolleg belegt und beharrlich ge schwänzt batte. Richtig ist dagegen, daß einige Träger geachteter Namen unter den Verbrechern sind. es handelt sich aber durchweg um Jünglinge, die das väterliche Dach verlassen hatten und von ihren Familien als hoffnungslose Tumchtgnte aufgcgeben waren. Diese wenig interessanten Burschen reisten mit ihren Geliebten in die Bäder, wo sich am Spieltische gute Gelegenheit bot> das falsche Geld los,n werden. Tie eigentliche» Fabrikanten des Geldes sind bei Gericht schon wohlbekannte llebeltäter. Die Börte der Falschmünzer war im Lnrenibourggarten. Nachdem der Polizei berichtet worden war. daß im Quartier Latin viele falsche Goldstücke im Umlauf seien, richteten die Schutzleute ihr Augen merk aus Menschen, die im Lnzemboarggarten mit Strcichholz- dosen zu tun hatten. Sie argwöhnten zwar, daß diese Dosen falsches Geld enthielten, hatten aber keinen unmittelbare» Grnnd, einzugreifen. Sie folgte» einem der Streichholzhändler nach seiner Wohnung in der Rne de Vanvcs. Glücklicherweise wollte dieser bald ausziehen, und io konnten die Schutzleute, die in Zivilkleidern waren, sich als Mietlustige in die Wohnung einsühren. Eine alte Frau zeigte ihnen die Zimmer, verwehrte ihnen aber den Eintritt in ein Gemach, wo ihre Tochter gerade Toilette mache. Die Schutzleute schoben rasch die alte Frau beiseite, drangen in das Zimmer ei» und überraschten den Mann aus dem Luxembourg- gartcn. als er gerade Abdrücke von Zehnfrankenstücken anfertigte. Bald darauf wurden noch drei andere 'Werkstätten zur Anfertigung falschen Geldes entdeckt. Nach Angabe der verhafteten Falsch münzer beträgt der Nennwert des in Verkehr gelangten falschen Geldes au 200 000 Franken. Die technische Vervollkommnung ihrer Fabrikation fLtzte selbst Fachmänner in Erstaunen. Zum erstenmal hörte man, daß vergoldetes Glas daS Metall ersetzt hat. Außer mit Blei gemischtem Glas habe» sie auch eine Mischung von Blei, Zinn und Antimon verwandt' die in ihren Schlupf winkeln Vorgefundenen Instrumente und Chemikalien lassen darauf schließe», daß sie eifrig auf Verbesserungen ihrer Technik bedacht waren, io wollten sie einen Versuch nnt Chrhsoknl machen In den Ateliers fand man auch 6 Kilogramm Chankalinm, das sie unter dem Vorwände photographischer Arbeiten rnsammeiigekauft halten: die Menge genügt beiläufig, um etwa 60000 Personen zu vergiften. Die Fabrikanten verkauften die falschen Golbslücke a» bestimmte Händler, das Stück zu 2.5n Franken: diese Händler gaben das Geld weiter an verkommene Bursche», die es in Ver kehr brachten. Nach auswärts wurde das Geld in Streichholz schachteln versandt, einer der Sendlinge der Falschmünzer wurde verhaftet, als er ans Dresden znrückkehrte. Tie Fabrikanten bezeichnen sich zum Teil als Anar ch isten : sie erkannte» dem Staate nicht das Monopol der Münzenaiifertigung z», sie erfüllten eine „soziale Ausgabe", indem sic den minderbemittelten Klasse» „billiges Geld" verschafften, sie hätten auch keinen Mensche» be trogen. denn sie hätten ihre Goldstücke als falsch verkauft, wie man straflos »achgemachte Diamanten und Pelze verkaufe. Die Richter werden ihnen schwerlich auf diesem Wege folgen. („Köln. Ztg.") * Das monopolisierte Jordanwasser. Dem Pariser ,/New- york Herald" wird aus Alexandrien berichtet, daß der Oberst Clisford Nadaud aus Covington in Kentucky in Konstantinopel eine Gesellschaft zur Ausbeutung des Jorvanwassers gebildet habe, die „International River Jordan Waler Company" getauft wurde. Das „heilige Wasser" soll in Zuksinft in Fässern in großen Mengen nach den Vereinigten Staaten expedrkrl, dort auf Flaschen gezogen und dann in oie ganze Welt versandt werden. Wie dem „Herald" weiter mitgetcilt wird, hat die türkische Regierung dem Amerikaner das Alleinrecht für den Verkauf des Jordanwassers überiragen. Die Fässer werden die Stempel der türkischen Regierung und des amerikanischen Konsuls in Jerusalem tragen. Bei der bekannten amerika nischen Nachahmungssucht, vvlpw „Schwindelbedürfnis", dürfte es aber nicht überraschen, wenn sich bald so ungeheure Mengen tzes „heiligen Wassers" über die Vereinigten Staaten „er gießen" werden, daß „echt" oder „unecht" n-ur schwer noch zu unterscheiden sein wird und manches „Jordanwasser" seine Her kunft einer amerikanischen Pumpe verdankt. ** Eine Flohplagc. Wie der „National-Ztg." auS Newvork berichtet wird, ist auf der Einwandererinsel Ellis Island eine „Seuche" ausaebrochen, die sich in gar seltsamer Weise bemerk bar macht: alles kratzt, reibt und kneift! Wohin man blickt, sicht man einen Beamten, einen Missionär, einen Angestellten, der plötzlich siehe» bleibt und irgend einen Teil seines Körpers mit den Fingernägeln zu bearbeiten beginnt. Der eine greift sich zwischen Hemdkragen und Hals in den Nucken, der andere flüchte! plötzlich ins Freie und ein dritter lehnt sich an einen Pichten des Türrahmens und wetzt sich Len Rücken, Und an all dem Jucken und Kratzen, dem Greisen und Häschen mit Fingerivitzen sind kleine unschuldige Tierchen schuld — Flöhe. Ellis Island leidet an einer Floh-Invasion. Feinste Import ware. aus aller Herren Ländern. Russische und italienische, slawi'che und böhnu'chch deutsche und magyarische. Flöhe jeder Nationalität, jeder Rasie. jeder Konfession. Sie ergreifen Be sitz von allem und jedem, ihre blusiaugerische Gier ist inter national, sie kennen keine Unterschiede und verschonen auch die hohe Hörigkeit nicht. Alle Maßregeln gegen die uner wünschten „Emigranten" ihäben fick bisher als machtlos erwiesen, kein Gesetz, noch so scharf, kann ihnen den Zntritt verwehren, und sclost wenn sie aus die Teportationsliste gesetzt werden, setzen sie sich mit einem kühnen Sprung darüber hinweg und wringen den Herren Inquisitoren in die Schöpse, iodaß diese chleunipsr Reißaus nehmen. Eine Missionärin kam auf die geniale Idee, eine gehörige Ladung Insektenpulver mitzu- bringen und es zwischen den geplagten Menschen auszzustreuen, woraus Hsort eine „Nies-Evidemie ausdrach. Als die freund liche Dame sich einem älteren Herrn aus einem östlichen Lande nähert^ knäN!« dieser »'einen Hemdkrogen aut. stellte sich mit dem Rücken der Dame entgegen, zog seinen Kragen vom Haste wog und «r'uchte in liebenswürdigem Ton: „Bitte, gehen Sie mir eine Portion gleich hier oben 'rein." Wa» kostet «in« grob« Easstd«» echten Akath»«itio»« Malzkaffe«? Antwort: 2 Pfg. In Worte«; einen halbe» Pfennig. Stempel r -n 1 Liter Getränk braucht man höchstens 40 Gramm Kathreiner» Malz. kaffee; zu einer großen Tasse braucht man den ö ten Teil, also zirka 8 Gramm Malzkaffee. 8 Gramm Malzkaffee kosten nach dem ortsüblichen Preise ca. V, Pfg- Kathreiners Malzkaffee ist also da« denkbar billigste Getränk. Da der .Kathreiner" nun aber außerdem nach den Gutachten ärztlicher Autoritäten da» denkbar gesündeste und angenehmste Getränk ist und unter allen sogenannten .Malzkaffee»". Getreide« kaffces rc. allein einen würzigen, vollen kaffecähnlichen Wohlgeschmack besitzt, so kann keine Hausfrau besser für sich und die Ihrigen sorgen, al» dadurch, daß sie täglich Kathreiner» Malzkaffee auf den Tisch bringt. Die erfahrenen Hausfrauen wissen das schon längst und halten deshalb in ibrem Hause streng auf den echten „Kathreiners Malzkaffee", dessen untrügliche äußeren Kennzeichen sind: Geschlossenes Paket in seiner bekannten Ausstattung, Bild, Name und Unterschrift des Pfarrers Kneipp als Schutzmarke, und die Firma Kathreiner'» Malzkaffce-Fabriken. Darauf achte man beim Einkauf immer. Kämmen swxkvdls msiuo xrossvi» 8ort1i»»virt« ia Mekclwllreii Mel-krauM VitrMll-ejiML Vitr^en-kMen kaMen-Lorten 63r<1il16ll-klM86L koiil6Aux-8cdllur6ll MIclien-kMell wit kiMN 63lMenli3lter ItzM6ll-Lillk388l)0tt6lI Ml18i6-6lltt6 j3l0U8ie-8edllur6L sie. unä govLdrs iek aut äioss HiNLU88LrtIKv1 dls 5. VLtvbvr 10"I« Rabatt. Hckus.rct Lamms r 8ol»o1koli«tra880 6. DEM" Vvr»aa«I o»vli »«»vSrt« prompt. *Wtz Vorrügtl« Ken i»n,t pr«t«vertvn krivLl - M1lL88l1svL In und außer Abonnement, sowie In lind außer Dem Hans« impftkhlt VMer kinil kerrmo. Traiteur und Inhaber einer Lchrkilche für Damen, Btumenstrafte am Eliasviatz. » Lparkasss »er. vr«8<l«ii, gewährt ' anf Spareinlagen' täglich geöffnet; Kassenlokal im Gemeindeamt. Einlagen aut ein Buch bl» ll0>0 bezw, 5000 M. Bi- zum 3. ieden Monat» bewirkt« E>nlaa«n weiden für dirsr» Monat voll veezinft. llvrrvdiitsr vigarroo-VsrsLvä Ni'. lliiimiM L Ii., v«er. 1747. .. Sokliekeraote» 1717. - Ilvrruluit 1. 8a. 65. - -tnsrirannt reelle Zerngeguollg kür Llgiuv««» tu »II«» kreisl-ge» eou lllarir 20.— di» dl»rß 480,— por LUU». 8peri«llt»t: Ik>I»I5«e»,oii»ort1i»»«ii»t«, aumororäsntlick beliebt unä preiswert, in llieten t 250 Sttlell, mit 10 vorscbwclsnsll xetrsvvton Lorten 4 25 Ltklolr. wilci« tznaliMtso, regulicr 45- 80 slir., 1000 8tllek 40 Slick oäsr per Kiste 10 Äarlr. ßißi»'»«»»»!»» wilä bis mittollcrüttia, regulär 65—100 llir„ 7^ 1000 Rück 50LHc. oäor per llists 12L0dlIr. U?Ioi» miläs OualiltUen. rspulür 60—180 älk., 1000 8tüvlr 60 blarß oäsr per llists 15 ülarlc. VI«I» W*!»» mittls unä krsktias (ju»Iit»tsv, vogtulLr - 80-210 ll-rric, lOOO Stllctc 80Ll«rlc oäsr per liiet« 20 «arir. DW7 kkotir: kia^tlinento oo» Io OrlirtootiUtietvu ovzxe^edvo. A Vsrssuä bei 8er cig unter diuchuubmo: > ^aedn.- «ou 5 dlarlr au lcunico I Oebilbr » 20 uoä 2X L.drnx I tru/xsu 50 .. 3A 1 vir. —— Itluslelvrlv ttLup1prsi»II»to tcostonfi-vl. —— ck«k,ro vr.vckiikn. 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