Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 29.01.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-01-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050129016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905012901
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905012901
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-01
- Tag 1905-01-29
-
Monat
1905-01
-
Jahr
1905
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 29.01.1905
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
111 NüM LmM »derl Lx»re M"»,r,"»>>r o»>I > >> >>- , I>«-r »i>« N>>. iVirrnu^Nt — «»r>,»„». st-6) 3«. bene» ;AV«N OcrtlichcS und SächslsujeS. — Vom Vorstand des Arbeitgeber-VerbandeS sür das 'Vaugeiverbe zu Dresden erkalten wir eine Znschliil, > der wir folgendes enlnehmen: Mit einer Eingabe vom 14. Sep-' tember Ivoo führten wir die dlvNvendigkeit der Aufnahme »vn .,2t reikklaufeln in die Bauverträge" auS. Seit dieser Zeit haben sich die Verhältnisse noch in keiner Weise anders, > z»m nündcslen jedoch nicht günstiger gcslallet. Wenn die Unter-! nehmer es damals nur mit einem noch geringen Teile der Bau-! aroeitnehmerjchast zu tun halten, so steht der Arbeitgebcrschast > setzt eine ganz bedeutend angewachsene Masse gegenüber, denn die Organisationen der Maurer, Zimmerer und Bauhand arbeiter sind ganz erheblich genxichjen. Diese sozialdemokra- tischen Gewerkschasten beniitze» jede, auch nur die kleinste Gelegen heit, um ihren Hauptzweck, die Stärkung der sozialdemokratischen Partei, zu fördern: die Arbeitgeber werden dadurch geschädigt, mindestens werden denselben dadurch die denkbar größten Schwie rigkeiten bereitet. Sie schädigen aber auch die Arbeitnehmer »iu> damit die Allgemeinheit in ganz erheblichem Mähe. Unter Verband ist seinerzeit in Verhandlung mit den Vertretern der Organisationen eingctreten. wobei es — allerdings nach ganz bedeutenden, aufreibenden Kämpsen — zum Abschluss eines Lokm- tariscs kam. Dieser Lohnlaris läuft am 31. März dieses Jahres ab, und die zur Verlängerung desselben im Gange befindlichen Verhandlungen lassen heute noch keinen sicheren Schluß zu, ob abermals ein Tarif zu st an de kommen wird. Die Forderungen der Gewerkschallen sind in Rücksicht aus die miß- ftchen Verhältnisse im Baugewerbe unverhältnismäßig hoch, nichtsdestoweniger wird unser Verband eisrigst bemüht sein, eine Einigung herbeizuführen. Wie es aber auch kommen möge, muß die Dresdner Banarbeilgcberschaft die Möglichkeiten neuer: Arbeitskämpse ins Auge fasse», »ns daher wird an die Behörden s wiederholt das ergebene Ersuchen gerichtet um Ausnahme der solgenden Streikklausel in die Bauverträge: „Bei ciiicm Aus stande oder einer Auswerre der Arbeitnehmer oder Arbeitgeber nerlängert sich die Bauzeit in» die Dauer des Ausstandeö oder »er Sperre, gleichviel, ob dieselbe» einen teilweise» oder gänz lichen Stillstand der übernommenen Arbeiten hcrbeigesührl lieben." — Wir erhalten folgende Zuschrift: „Es wurde wirklich die höchste Zeit, daß von Ihnen einmal die senjations- iüchtige Berichterstattung ans Rußland über die dortigen Vorgänge charakterisiert wurde. Nicht nur jedermann, der die russischen Verhältnisse aus eigener Anschauung kennen gelernt hat, sondern jeder logisch denkende Menich, der die Nach richten auf ihre Quellen hi» prüft und neben einander hält, muß das Läppische und Frivole dieser Reporlcrtäiigkeit erkennen. Für die Zeilungsrcdaktioilen hier mag es nicht immer leicht 'ein, die glaubwürdigen Me düngen von den erfundenen und erlogenen zu unterscheiden, ober einzelne Deveschenbureaus sind nachgerade doch so berüchtigt geworden, daß jede Zeitung, die aus ihren Nus hält, dielen Quellen gegenüber zur größten Vorsicht sich ver pflichtet fühlen sollte, Statt dessen werden von einzelnen Blättern in Berlin und anderwärts die albernen Tarlaremneldungeu solcher Bureaus auch durch Extrablätter verbreitet, aus die dos Publikum hereinsäll i. Eine andere Art Exirablatt- schwindel ist der. daß nnier recht groß und sett gedruckten lieber- schrislen Nachrichten verbreitet werde», die einzig und allein bereits zur Ausgabe gelangten Tagesblättern entnommen sind. Zaun denn solchem llioug und Betrug nicht gesteuert werden?" — In Berlin ist die Polizei dem Erlrablatlichwindel wiederholt energisch zitleibe gegangen. Die beste 'Abhilfe bringt aber das Pumikum selbst, wenn es vor der Annahme der Extrablätter die Herkunft prüft und bei einem „Neinsall" dieselbe sich merkt. — Der Einladung des N a t i o n a l l i b c r a I e n Deut schen Neichsvercins folgend, halte sich am Freitag abend ein überaus zahlreiches Publikum zur Feier des Geburts tages des Kaisers im „Luickeschen Bade" bcrsammclt. 'Der große, mit Blumen und Fahnen in den Reichs- »nd Laudcs- sarben reich geschmückte Snal vermochte die Zahl der Er schienenen kaum zu jassen, und den Äusschußmil, siedern, ins besondere Herrn Dr. Hermann, gebührt die lebhafteste Aner kennung für die liebenswürdige Bereitwilligkeit, mit der sie sür die allen Wünsche» gerecht werdende Unterbringung der Gäste besorgt waren, 'Nachdem vom Bühnenorchester der Köuigl. Hoftheoter unter Leitung des Herrn Joh. Decker! der „Krö- uungsmarsch" aus den „Folkuiigern" das Fest erüstnet batte, nahm Herr Landgericlitsrnl Dr. Hcinze das Wort zur Begrüßung der Festteilnehmer, die in ein begeistert ausgenommencs Hoch auf König Friedrich August ausllang. Es folgten zwei von der Sängerschaft des „Turnvereins sür Neu- und Äntonstadt" trefflich zu Gehör gebrachte Mannerchöre mit Orchester de. - lie rede , . . . . . . .. . aus, wie unser Deutschland von der hoben Kultur- und Macht stufe, die es gegen Ende des 16. Jahrhunderts erreicht Halle, durch die Uneinigkeit seiner Fürsten und die unseligen Rcligions- kämpsc herabgestürzl wurde, und wie die Wiedergeburt nur lang- icmi und unter wiederholten Rückschlägen erfolgt ist. Daß diese überhaupt möglich war. verdanken wir nur der im germa- nischen Stamme wurzelnden inneren Sittlichkeit und dem Pflicht gefühl. das, in Scharnhorst. Gileiseiiau, Slcin u. a. lebendig geworden, die Nation sortriß zu seiien ungeheuren Kämpien, die uns vom Joche der Fremdherrschaft befreiten und die beut- scheu Stämme endlich unter Männern, wie Wilhelm I. und Bismarck, zu einem Reiche unter einer Krone einicn. Daß dies Ziel erreicht wurde, verdanken wir nicht -nicht unscre» Fürsten, die Gott sei Dank nicht gewählt, sondern durch das Bond angestammter Treue von oen Vätern her auss innigste out uns verbunden sind. Möge diese Treue, Las unermüdliche Pflichtgefühl, die sittliche Reinheit unseren, Volke erhalten bleiben jetzt und immerdar. Kaiser Wilhelm II. kann uns als leuch tendes Vorbild dienen, das müssen selbst unsere Gegner allent- kalben zugestehen. Mil einen, jubelnd ausgenommenen drei- sachen Hoch auf des Kaisers Majestät schloß der Redner seinen von warmem Patriotismus durchdrungenen Vortrag. — Nach weiteren Orchester- und Gesangs-Autführungen brachte Herr Landlagsabgcordncter Vogel ein Hoch auf unser Heer und unscre Flotte aus, denen wir es verdanken daß wir im Konzerte der Kulturnalionen die erste Stimme führen, und die aus der Höhe ihrer Tüchtigkeit und Schlagsertigkeit zu erhalten unsere erste Pflicht ist, wenn wir nicht den uns gebührenden Platz an der Sonne verlieren wollen. — Es folgten von der Turnerschafl der Neu- und Antonsladt mit Gewandtheit und vorzüglicher Haltung gestellte turnerische Gruppen, Chor- und Allgemciu- gesänge, mir besonderem Beifall ausgenommen: Rezitationen des Königl. Hosschauspielers Herrn Froböse, ein trefflicher Trink- spruch des Herrn Stadlrats Dr. Lohe auf die erschienenen Gäste, insbesondere aber die anwcseiiden Damen, ferner weitere Ehor- und Allncmcuigesänge, bis mit den weihevollen Klängen von „Deutschland, Deutschland über alles" das Fest seinen harmonischen Abschluß fand. An Kaiser Wilhelm und König Friedrich Aueust wurden folgende Telegramme abgeiandt: „An des Kaisers Majestät! 500 Dresdner Männer und Freuen, aus Einladung des Nationalliberalen Deutschen RcichsvereinS versammelt, brin gen Ew. Majestät die alleruiitertänigstcn Huldigungen und innigste» Wünsche für die baldige Genesung des Prinzen Eitel Kiedrich dar.'' — „An des Königs Majestät! 500 Dresdner Männer und Frauen, aus Einladung des Nationalliberalen Deutschen Reichsvereins versammelt, bringen Ew. Majestät die alleruntertänigsien Huldigungen dar." — Kaisers Geburtstag wurde am Donnerstag abend von den Handwerkern. Arbeitern und Arbeiterinnen der Äönial. A r t i l l e r i e w e r k st a t t, Munitionsfabrik, sowie des Artillerie- und Traindöpots, und zwar in den Sälen vom Waldschlößchen, der Neichskrvne und des Lindcngartens fest lich begangen. Herr 'Oberzeugmeisler, Generalmajor Löblich, eine große Anzahl Offiziere und Beamte dieser Ressorts wohnten den gut besuchten Festlichkeiten bei, während die Herren Oberst Huste, Majore Hammer und Brückner durch markige Ansprachen die Bedeutung des Tages trefflich kennzeichnetcn. In gleicher Weise beging das A r b e i t s p e r so n a l des Königl. Be- cenilch zu Gehör gebrachte Mannerchore mit Lrcdestcr- egleitung, darunter des WaiidSbccker Boten ewig junges Weihe nd: „Stimmt an mit Hellem, hohem Klang", denen sich die Fest- ede des Herrn Pastors I). 1>r. Sülze auschloß. Redner führte kleidungs» und Proviantamtes in den Sälen des Luickeschen 41ades und Ballhauses eine Ziaiser-GevurtSlags- seier. — Ein Unfall auf der L o s ch w i tz - BI a s e w i tz c r Elb- brücke, der leicht ein größeres Unglück herbeisülue» konnle, ereignete sich vorgestern nachmittag gegen 1 Uhr, als Prin zessin Mathilde aus dem Rückwege die Brücke passierte. Ein Straßenbahnarbriter war mit dem Reinigen der Schienen beschäftigt und hatte seinen zweirädrigen Karren aus der Mitte der Fahrbahn stehen. Vermutlich infolge eingetrelener Giätle ist nun beim Äusbiegen der von der Prinzessin selbst geleitete Wagen gerutscht und »> Berührung mit den, Karren gekommen: dessen Holme hatten sich so fest in die Wagenräder geschoben, daß ihre Entfernung längere Zeit in Anspruch »ahm. Zum Glück konnten die Pserdc gleich zum Siehe» gebracht werden, so daß die Prinzessin aussteigen konnte. Später wurde die Fahrt fortgesetzt. — Platzinilsik am Altmarkt. Heute mittag 4^12 Uhr spielt die Kapelle des Gardereiier-Regiiiieuis s Dirigent Stocks folgende Stücke: 1. Alte Kameraden, Marsch von E. Teile. 2. Ouvertüre zur Oper „Das Glöckchen des Eremiten" von A. Maillart. 3. Bathildis-Walzer von Fr. Meister. I. Am Meer, Lied sSolo sür Posaunes von Fr. Schubert. 5. Blau-Beilche», Mazurka von Rich. Eilenberg, und 6. Sanssouci, Marsch von H. Stock — I» der kürz'ich abgebaltenen Versammlung de? Pädago- gischen Vereins «Diesduer Lebiervecein) aab de, Voisttzeude, Herr Schanz litt). die Kviistiluierung des Vorstandes bekannt. Al? 2. Vorsitzender ist Hei, Dr. Richter, als 3 Vorsitzender Heir Sättler >0.1. als I. Schristsühier Herr Hauung ilO.s, als 2. Schiilllnbrer Herr Gilharbt ll.t »nd als Kassierer Herr Piausker (VIII.) gcwähltwo,den. Hierause>stnttcte Heir Scminar- obeilriner Dr. K l ähr Bericht über die Lander,iebllag?,ie»ne lin Jlsenburg. Ha>pi»k>a und Biebeistcinl des Dr L,etz. welche er im vorigen Jahre besticht hat. Der GiUiidgedankc Vieler Lund- kiffehiiiigsbeiilie iri die Anwendung der Idee Pestalozzis, Er- ;>rt>l»ig duich Unierricht und Arbeit, ans die Kinder der höhere» Stände, 's aS Ziel sei der Plan der pienßiichcn Oberiealichule». Zwöchen Lehrer» »nd Schülern heristbe ein freier Verkehr In Zi ienbiirg sei der Lelner Familienvater, in Harvinva, wo die Mittelklassen unleigebracht sind, beratender »nd hellender Freund, wählend in Biebe,llrlii. dem Auieniliallc der Oberklasie», der Beikel»: an das Briiviel der griechische» Philost'vlieii »ad ihrer Schüler rriittie>e. Außerdem würden die Schiller mit den Tagcs- iragen belannk, dir in sie,er Rede diskutiert wüidei, Aach die Kiiniieiziehiing kan, zu ihrem Rechte. Ans diele Weile erzögen die La>,deitteh»ngShe»nc vor allen Pclsvnlichkciieii. Trotz der mniicheilei Mängel, die ihnen aiihaiten, sei manches Venckueus- weile in ihnen zu finden, was auch in unseren Scminale,, Ein gang finden möchte. — Eliiige interne A"flclegeul>eilen beicbüilig- ten die Veiianimlung »och li s gegen Mitternacht. Sonnabend, de» -1. Februar, wird der Veiein i»i Vcrei,>shnuse sein diesjähriges Stiftungsfest feiern. — Ter in der Prager Straße 1, 2 Etage domizilierende Dresdner N e s o r »> - F o r t b il d » n gs - B c r e i n. dessen Bestrebungen hauptsächlich daraus gerichtet sind, in den Abend stunden Damen und Herren, aller Berufsstäiide für billiges Ent gelt sinonarlich 8 Stunden sür 1,50 Mk.s Unterricht in fremden Sprachen lehren zu laste», bat in der jünssten Zeit durch regen Zuspruch eine Größe erreicht, welche alle Erwartungen bei weiter» übertrisst. Der Verein wurde vor zwei Jahren von etwa 30 Personen gegründet niid umfaßt heute eine Mitglieder- zcibl. welche ziemlich an das dritte H.inderi hercmrcicht. Es ist dies ein schöner Beweis dafür, daß die 'Anstrengungen seines rührigen Vorstandes bei denjenigen, welche Sinn sür das Studium sremder Sprachen haben, Anerkennung finden. Sämt liche Kurse sind gut besetzt, so daß Anmeldungen von Anfänger: zu den setzt beginnenden französischen und englischen Ableilnngen nur noch in den nächsten Tagen Berücksichtigung finden können; dagegen ist der Eintritt in die bestehenden Sprechzirkel jeder zeit erwünscht. Schließlich sei noch darauf hingewiescn, daß ge nannter Verein die Feier seines 2. Slislungsscsles am 3. Februar mit Konzert und Ball im Kaiscrsaale der Tonhalle, Glacis- slraßc, begeht. — Tie H » 1 m a ch e r - I n n u n g dielt in» Montag in ikmin Ver- elnslokai vaS Nrniahisauartal ab. Der vc»i K,stsi->er vorgclragcne Kaste»- bkliitN wurde gevtthl und lilr r ibiig I ciunden, ebenio w»rve oer Haus haltplan sür das Iabr 190» scilgellelll und «enekiwgt. In ver ilciüiten- gemäß vorzuneliincndkn Wabl wurde löerr Liolbiuu acher Richard Merbitz wieder einsiiiiimig zum Obermeister gewählt, eb wo Herr Richard Streiter zum Kassierer und L>err Mar Büttner znm t Schlislfübrer. In den Sleiellen mNsiingsoiiSschuß wilblic man die .sterren Franz Buchhol, rin» F-rdinand Steuer, i» den Gelellen- und LehillngSausichuß die Lcrren Ianke i» Meisie», Stütz, Büttner und Köiicd in Dresden. M-Hrere zur Beratung gestellte lnnerc Innungsangelegenbeiie» sandcn rtue b-srledlgeuve Erledigung. — Am 23. d. M. hielt die S cd n e i d er - Fn n li ng zu Dre den tm Jnmingshnuse ihre erste Z n hre so e rsa m m I u na ab. Anwesend waren iv> Miigtieder. Den Vorsitz führte Obermeisier I. Arnold, welcher nach Begrüßung der Anwesenden in vietätvollcr Weise der im letzten Jahre vurch Tod ,»isgeschiede>ien Mitglieder gedachte, deren Andenlen durch E>hoben von de» Plätzen geehrt wurde. Hieraus berichtete der Obermehler über die Tätigkeit des Vorstandes im letzten Vielt-ijahr und «ab de» Jahresbericht. Es wurden sodann drei neue Mitglieder der Innung vor gestern und vcrvslichiei. Der Kassierer V. Schulze benchreie über die 4. Vicrteliahrsr-chmma >994 und den Hauslialtvian 199S. letzterer gleicht sich in Höbe von I.'i 485 M. 5 Ps. in Einiiahme u»d Ausgabe aus. Beide Berichte fanden einstimmige Aimabme. 4li»imcbr wlilde ZU Sen ver- schiedenrii Neuwablen aeschrili.n. In den Vornan» wurden die cms- scheidciiden Mitglieder P Schulze als Kassierer, H WUdcnnaiu als hello. Kassierer und E. Tennerl als Beihtzer wiedergewäblt. In den Ausschuß sür V»S Gesellen »nd Herbergswesen. sowie snr da« Lehrlingsweien wurden die Meiner A. Seidel und H. Fischer aewäbti. Die Nemvahi des A»s- schuiieS siir das Rechnungsivelen siel aus die Meiner H. Enrus. G. .Hemvcl und F. Kießling. Für die tzciMmgokdiürolle wurden die Miller E. Fröhlich, H. Ciielelberg, P. Pablitzsck. G. Prtzolv I. Seidel, F. Kurz und H. Pslugbeil beslinimt. Ein Belicht der Gcwcrhekgininer, eine Umfrage über das Genoiseistchasisweie» beiressend, würbe vom Obermeister zur Kennt ins gemacht. Zum Schluß wwde noch etiütimmig beschl-'ssen. Vak Lehrlinge in Zukunsi nur Ostern und Michaelis freigesprochen werden sollen. — Der Wohltätigkeits-Stammtisch ,.G utRu ß" veranstaltet Dienstag, den 7. Februar, im Saale der „Centralhalle" einen FamilienaLend, desten Programm von Oskar Iunghähnels humo ristischen Sängern ausgesührt wird. Der Reinertrag des Festes wird zur Konsirmandcnbcscheriing verwendet. — Im Victoria-Salon sinden heute die setzten zwei Sonntaas-Borstellungcn in diesem Monat statt, h->4 Uhr mit k'einen Preisen und >/s>8 llhr mit gewöhnlichen Preisen. In beiden Vorstellungen treten sämtliche Künstler und Spezialitäten dcS vorzüglichen Jauiiar-Programms. ohne Ausnahme, aus. Mittwom. den 1. Februar, ist die Prcmiören-VorsleUung des neuen Programms, besten Clou Mlle. Adricnne Larivc. Etoilc de Paris, als Ehaniciise comique, bilden wird. — Das Central-Tbeater gibt heute, abends Uhr, die letzte Variols-Vorstellung des Januar-Programms. -Heute finden im Eden-Theater zwei Boislclluiiscn statt nachmittags 1 Uhr n»d abends 8 Uhr. » — Die Sektion Dresden des Teuisch-Oesterreichischeu Alpenvereins veranstaltet auch in diesem Jahre ein Trachtenfest, und zwar Freitag, den 3. Februvr, in den Räumen des Ausstellungs-Palastes. Auch der neue große Spcisesaal wEd bei dem diesjährigen Feste, das im Rahmen eines „Marktes im Puslertale" geplant ist, zum erstenmal mit als alpiner Fcslplatz verwendet werden. — 'Am 26. Januar waren es 20 Jahre, daß die Buch halterin Fräulein Helene Kumpf bei der Firma Emil Staudigel, hier, tätig ist. Aus diesem Anlaß wurden der Jubilarin mannigfache Ehrungen zuteil. — In dem alten, jetzt zu Desinsektionszwecken benutzten Floragarten-Grundstück F o b r i k st r a ß e 6 entstand gestern nach mittag in dem früheren Kegelschub infolpe schadhafter Schorn- stcinanlagc ein Brand, durch den zwei Balken und ein Teil der Decke und des Pappdaches zerstört wurden. Die herbci- gerusene Feuerwehr konnte den Brand bald unterdrücke». — Vo» dem Eissport liebenden Publikum wild es mit Freuden begrüßt werden, daß auch dieses Jahr auf dem Dresdner Spvitpiatz an der Lennsnraße Dienstag, den 3l. Januar. e>n EiSkostüm fest veianstaltrt weide» soll Das Komitee wild dieses Jahr besonderen Weit ans ichöae Dekorativ» und bcir- Uche Illumination legen. Ter Etntrittspicis beträgt zur Eisbab» Blllettovi 1 Mack und siir de» P'v»ie»,>denweg 2" Psennige. Villa,» an bei Kaste der Eisbahn. — Verschiedene kleinere Mitteilungen. Im Ehristlicheii 'Verein junger Nt änner, Nciiniorkt 0. 3. Etage, hält heule abend 8 Uhr Herr Lehrer Behr einen Vor trag üver : „Die Säule als Sinnbild der Krast". Eintritt frei — Die Victoria-Sänger geben beule wieder zwei Kon zerte, und zwar nachmittags 3 Uhr im „Drei Kaijer-Hos'. Dresden.Löbiciu, »no abend» S Uhr >m „Kvnlgshos', »trewen Herr Sascha v. Günther tritt zum ersten Male wieder a»st Im P a In st °N e st c> >l r a ii t sinden heute drei große Kon zerte statt: vo» II bis l Uhr Frühschoppen-Konzert, nachmittags von 4 bis 7 Uhr und abends von 8 bis II Uhr nnier Dirckium des Herrn Kapellmeisters Plietzsck-Marso. — Fronckc: Kaiser-Panorama, Prager Straße 48, 1. Eta^e, gegen über dem „Hotel Europäischer Hos", bringt in dieser Woche ciw prachtvolle Kollektiv» von 'Annchsen der Riviera und Nord Italiens zur Ausstellung. Die schönsten Punkte einer Tour von Menlone bis Verona sicht man in größter Naiurireue une Farbenpracht vorüvcrziclien. — Das „Panorama inte, Nation a l", Marieiiilraße 20, 1. Etage st.Drei Raben"s, sieb! einen hochinteressanten Spaziergang durch die Weltausstellung St. Louis 1001 aus. Sämtliche Aufnahme» zeige» eine zauste: haste Plastik, Perspektive und Natunvahrheit. - Döbeln, 28. Januar. In einer hiesigen Prinalklini' starb die Eheirau eines Baumeisters aus Waidheim nack wn L,peralion, die sich infolge B l u l v e r g i s I u n g nötig gemaän stane. Die Frau halte ein BIütchcn im Gestcbl gebabl. welch sic ausgedrücki batte, wodurch die Blutvergiftung entstanden >' — Der Arbeiterin Witwe St riegler in Beicha. welch 52 Jahre lang i» Diensten der Familie Harz ist, wurde dac Ehrenzeichen sür Treue in der Arbeit verliehen. — Leipzig. 27. Januar. In einer gestern abend HO : ckbgehaltenen V e r' a m m l u n g von Angehörigen der beitn. hiesigen sozialdemokratischen R e i ch s i a g s wa h! kreise wurde über die Tätigkeit der Agitations-, Preß- und Lokalkomliees berichtet. Darnach wurden seirens des Agitation? komiiees an die Parteikaste in Bertm 39 250 Mk. gegen 12 «>0, Akark im Vorjahre, an das Zentralkomitee 1400 Mk. abgenibri Die Abonnentensi'ier der biestgen „Polkszeiiung" stieg a»Z 361,0". Der sozialdemokiaistckici'. Partei i» der Ämlshauptmannscha'i stehen zur Z,eit 100 Säle zur Verfügung, und zwar im Stado gebiet 64, auf dem Lande 98. Zur Abhaltung von sozialdemo kratischen Versammlungen verweigert sind 71 Lokale. D-ie Ber- Donners- in ihrer sanlwluiig beschloß den Beiuch des Zovlogischcn Gartens nne aus den Tiergarten zu beschränken, dagegen sich daselbst jeden Konsums zu enthalten, so lange nicht die Säle des Zoologi'ck"'» Gartens als Vermmwlungslokal kreigegeben sind. Der trüber von der Partei de» 'Arbeitern untersagte Besuch des Krystab Palastes und des Central ubeaters wird wieder gestattet, nach dem die dortigen Säle für Abhaltung von sozialdeinokraii'ch.i! Versammlungen jetzt zur Versagung gegellt sind. — Am 26. Ami' findet lsierielbsr die Landeskonferenz der Sozialdemo kraten Sachlcns statt. — In Georgs Walde erhängte sich am tag die 30 Jahre aste Ehefrau Alwine Dießner Scheune. -- Tieiber fanden gelegentlich einer von Z'.vlckancr Hecre» abgehalte, ei> T>ribsagv aus N i e d e rc ri» t tz e r Flur einen dem Eiiiiernngsiode nahen Mann ans. Dieser lag bei dem benschende» Sctmcestiimi bereits acht Stunden »n Walde, schutz los dem Univeiiei misgeießk. Tie hlnziifommcnden Jäger bat cr. sie möchten ibn doch todichießen. Ter 'Name des Mannes mar nicht ?u crmi >eln. Man ickiatsie den Unglücklichen nach Nieder- c.initz, wo er jetzt vervstcgt wird — Das Schumacher Heiur. Lenkbche Ehepaar in Nieder planitz beging vo,gestern ieine goldene Hochzeit. — Vor einiger Zeit wurde bei Buch Holz i. E. ein Nackclhahn suoteuo lizl>ri<lui-, Bastard zwischen Birkhahn und Ancrhenncs erbeutet. Für 'Sachten ist er als eine orni- thologlschc Seltenheit zu bezeichnen. -- Jn'olgc srüchgetallener Schneemasten tralen am Freitag au' der Linie Sahda —Mulda wieder Bctriebs- st ö r ii n g e n ein. Der Jrühzug mußte anssallen, die übrigen Züge hatten Versnätung. — Landgericht. Die 1882 in Somsdorf geborene Friedhoisarbeitcrin Marie Martha verehel. Kunkler steht, des Diebstahls angektagt, vor der 4. Slra'kammer. Am 22. Juli besuchte sic ihre Logiswirlin in deren Wohnung und seitdem ist von dort ein Geldbetrag von 4 Mk. ver'chwunden. Das Schöffengericht verurteilte die K. wegen Diebstahls zu 2 Monaten Gefängnis und das Berufungsgericht bestätigt die ausgeworsene Strase. — Der 1866 in Dobritz geborene und daselbst wohnende Stcindrucker Rcinhold Adolf Böhme kehrte in der Nacht zum 17. August von Dresden nach .Hause zurück. In Neu-Grnna wurde er von zwei Ktiiniiialbeauitcn in Zivil angehaüen, da man in dem verspäteten Nachtwandler einen Einbrecher vermutete. B. seinerseits glaubte sich von Wegelagerern angegriffen, zog Lao Taschenmesser und stach aus die Beamten ein verletzte auch einem den Kriminalbeamten zu Hille gekommenen Fleischer einen Fuß tritt in den Unterleib. Vom hiesigen Schöffengericht wurde Böhme wegen Körperverletzung und Widerslands zu 3 Monaten Gefängnis verurteilt, von der zweiten Instanz dagegen frei gesprochen, da der Angettacste stei dem nächtlichen Renkontre glauben mochte, sich in Notwehr zu befinden. - Von Erfolg ist die Berufung, weiche die Heiratsvermittlerin Johanna Friederike Kohl gcb. Hotmann von hier gegen ein auf 10 Tage Gefängnis lautendes Urteil des hiesigen Schöffengerichts cinleate. Ende Mai beauftragte ein Steinmetz die Angeklagte Kohl, ihm eine Bram zu besorgen, welche katholisch sein, Lust und Liebe zur Landwirt ichcist und mindestens 3000 Mk. Vermögen haben sollte. Der Heiratskandidat zahlte an Spesen in einzelnen Raten 40 Mk.. konnte aber auch mit Hilfe der Frau Kohl nichts Passendes sinden. Entgegen der 'Auffastnitg des Schöftengerichts kommt die 4. Straf kammer zu der Anschauung, daß dem heiratslustigen Steinmetzen keinerlei betrügerische Angaben und Vorspiegelungen gemacht worden sind. Das Urteil wird aufgehoben und die Angeklagte sreigesprocheu. — Ani dem Wege von Weißig nach dem Dresdner Schlachtviel'hose mißhandelte der Fleischer und Vichtreister Karl Gottfried Oueißer am II. September eine Kuh aus grausame Weise. Dabei soll das Tier sogar ein Auge cingedützt haben, doch läßt sich dafür ein Beweis nicht erbringen. Tic Amtsliailpt Mannschaft Dresden°N. schiene dem Ou. einen Strasbeschl übe, 7 Tage Haft »na daS Schöffengericht erhöhte sogar die Strafe auf das Höchstmaß von 6 Wochen Hast. Die 2. Strafkammer hält dligegen 2 Wochen Haft für eine ausreichende Ahndung. - Zwei Tcwc nach der Entlastung ans der Strafanstalt richtete der 14 mal vorbestrafte Kontorist Friedrich Otto Ferdinand Paus Lehmann an zwei hiesige höhere Offiziere Bettelbriefe, gab sich als O'sizicrSmpiranl aus, der nur durch Krankheit und augen blickliche Geldverlegenheit an der Erreichung seines Ziels ver hindert ici. Die Bettelei brachte ihm 2 Mk. ein, oster durch Spruch der 5. Strafkammer auch 1 Jahr Zuchthaus, 1,50 Mk Geldstrafe und 5 Iabre Ehrverlust. -Oesscntlich« Vcrsteiger ungen in den Königl z>l '..ciichtc II. Monlag, de» 39. Januar. Dresven : Tavezicree Karl Amuiü Emil Heiner« Wokn- und Met'cngel'nude, sowie Hosrauni <5,7 Ar> in DrcsdcwLöl-iau. Freibergcr Lieche 107, 41 009 M. Mortr-n »Udt : Vaiiwileinelnner Friedrich Ernst Hartman»« Grundstück <9,8 Ar> in Knautkleeberg, 525 M. Dresden: Restaurateur Otto Ostens GrundNück .Alliettdos": Waln'nebandc mit Treppenhaus und Veranda-Anbauten. Nebengebäude, Hosraum und «Satten <12,7 Ar> in Naundorf: Meißner Üraße 4uX. 26 590 M Ouvaß : Karl Joievü Müllers Wohnhaus und Lchuppeng'büude, Loirauin und Gan n <4,3 Ar) in Jeuckrih, 393 M. Dresden: Ernestine Pauli"« vcrelicl. Werner geb. SchmledgrnS sreisteben. des 'Wohnhaus n,ik Garten <9,9 Ar) in Radebeul. Moltkeftr.ch« »6. 41 179M I ccvdc» : Gastwirt Ernst JnliiiS BrnurrS Wobiidaus mit Trepp nanbau, H'ntcrgebüude und Hosraum mit Schuppen tl9S Om.) daicldst. Freiberaer Platz 35, 33 139 M. — Ostcne Stellen sür M i l i t S r - A n w Sr 1« r Onbader des Ztvil- vcr10'g»i>g»schc»i»>. Bet der Gcneraldtrektto» der Staattelsenbahnen Dresden I. Mör, 25 Packer, je 969 M Gehalt nebst BeklerdungSgelv : — beim Aniisae tcht Cl>cm»itz soson Malchiiirnschrrtber. 2 M. tciglich;— bciul klar trat ,» Lervila soso« 2 Fricohosswächter, l>99 M. JahrrSgebolt und 191 M Bekietdungsaeld. Höchstaehalt 1690 M. : — beim Grmeinverot zu Stötnritz I Apr l 2 Schutz»,outtlsillstt. 1399 R. jShklich, einschließlich- 199 M. Betteidlingsgetd. V4»«r -1VN«V^ vv»««or «» k 6k:
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)