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- s» - bestellt. Diesmal erhielt auch bi« Rätin in dem Landauer ihre« einem kleinen Jagdiragen mit Ellen voran. Vorher schon hal " mustert, um sich einen Platz sür ihr Reitpferd auSzusuch«n. reiten werden. Bruno! rief sie. ihn mit ihren bezaubernden widerstand nicht mehr, sondern zog sie an sich und küßte sie voll inniger Aus Bitten Ellens begleitet« er seine Gäste nach Berlin zurück und verlebte dort noch einige Tage mit seiner Verlobten, die ihn mit Aufmerksamkeit und Liede über schüttete. Freilich seinen dringendsten Wunsch, der Sommrrreise diesmal »u entsagen und in Berlin zu bleiben, wollte sie trotz der Rärin Anerbieten, sie möge während ver Abwesenheit von Ellern und Geschwistern ihr Gast sein, nicht erfüllen. Sie verharrt« bei der Ansicht, bas, es an Bruno sei. nochzuaeben. Wäre es doch verletzend genug für sie, sich um eines Dramas willen, aus dessen Vollendung, ob einige Wochen früher oder Ipäter, es doch nicht entkommen könne, um die ganze Sommersreude gebracht zu sehen. Denn natürlich werde es ihr sehr schauer, Bruno zu verlassen. „Indessen." schloß sie ihre Zwiesprache mit der Rätin, die sie dringend zur Annahme ihres Vorschlags oussorderte, „man darf den Mann nicht glauben machen, daß uran ohne ihn nicht leben kann. WaS ganz ohne Mühe erreicht wird, achtet man gering. Je mehr ich Bruno zeige, daß auch ich eineu Willen habe, desto mehr wird er sich um meine Liebe bemühen und meine Wünsche berücksichtigen lernen Er soll mich vermissen. Das gerade beabsichtige ich." „Wenn Du Dich in Deinen Mitteln nur nicht vergreifst," entgegnete ivarnend die Rätm. „Er gehört eben nicht zu de» gewöhnlichen Männern, das bedenke, und tvaS in anderem Falle vielleicht sich als wirksam erweisen möchte, bei ihm könnte «S daS Gegenteil er zeugen, nämlich eine völlige Abkühlung seiner Liebe." ..Nein, nein." lachte Ellen übermütig, „in diesem Punkt« sind die Männer sich alle gleich. Sie dürfen von vornherein nicht allzu sehr verwöhnt werden, sonst hat die Frau ausgespielt. Bruno überdies hat eine Entschiedenheit in seinem Wesen, die etivaS gedampft werden nniß. Begreifst Du denn nicht, daß cs mir. der von den Eltern niemals et:vas abgeschlagen wurde, unnic'glich wäre, plötzlich ein demütig zu dem Gebieter ouf- ichauendes Weib zu werden ? Bruno soll erkennen lernen, daß er in niir ein« Frau be- kommt, die auch einen selbständigen Willen tat." ,,Tas heißt. Du möchtest de» Pan- tonel schwingen. Das aber, sage ich Dir vorlxr, wird nie geschehen. Dazu ist Bruno nicht der Mann. Wenn Du so denkst, wäre es besser. Du hättest seine Werbung nicht an genommen, denn ich sehe unter diesen Umständen kein Glück sür Euch voraus." „Ab warten. Eousinchen. abwarte»!" ries Ellen, die Rätin umhalsend und ihr lachend in die Augen schonend. Ich traue mir nun einmal die Macht zu. auch diesen stolzen Mann mir untertänig zu machen. Und das verspreche ich Dir, kxibe ich das erreicht, dann soll er eS gut habe» an meiner Seite, sehr gut. Denn im Grunde bin ich ja fabelhaft stolz auf ihn." Die Rätin schüttelte noch immer zweiielnd den Kops. Aber waS war zu tun? Einen Einfluß besaß sie eben so wenig aus Ellen, wie Bruno ihn zu besitzen schien. Wenn ihr nichl selbst die Einsicht kam, von anderer Seite würde sie ibr nicht tverden. So mußte sich die Rätin bescheiden und die Dinge gehen lassen wie sie eben gingen. Bruno war trotz Allem noch zu sehr rm ersten Rausch der Lieb« besangen, um wirklich das Wesen und Sein Ellens w klar zu durchschauen, wie eS unter anderen Um ständen der Fall gewesen wäre. Fast schien es. als babe Ellen reckt, und der Widcr^nnd, den sie feinen Wünschen entgegensetzte, steigerte nur noch seine Liebe sür sie. Wenig- stens schien er ganz ihr hinaegeben. und als er sie nach Ablauf einer Woche nach dem Bobnhos geleitete, war der Ablcbied ein so zärtlicher, wie ihn nur ein glücklich liebendes Paar nekmen kann. Bruno bedurfte auch nach seiner Heimkehr nach Lcbönwolde noch einiger Tage, ebe er sich so weil gesammelt batte, mn sich wieder an den Schreibtisch zu setzen und an seinem Werke weiter zu arbeiten. Aber wie immer, wenn ihre Nähe nicht auf ihn wirkte, begann allmählich wieder die ruhige Ueberlegung sich abkühlend über seine heißen Gefühle zu breiten. Ein Schmetterling ist sie freilich, stieg es halb schmerzlich, halb sehnsüchtig in ibm auf. reizend und schillernd, wie er. nur sür den Glanz des Lebens geschossen. Aber ibr leichtes Temperament paßt vielleicht aerobe zu meinem schweren Blut, und ich liebe sie! Dieser Gedanke überwog zuletzt alle Zweifel und das Erste, was er an seinem Schreib risch niederschrieb, nar nicht die Fortsetzung seines Dramas, sondern ein von Zärtlichkeit und Sehnsucht erfüllter Brie?, mit dem er. um ihn eiligst zu befördern, selbst noch dem Bahnhöfe ritt. „Nun aber. Muse, komme Du." sagte er lene, als er zurnckkebrend seinen Platz wieder einnahm, „und sei mir Gefährtin in meiner Einsamkeit. Wir haben uns ia früher verstanden und werden uns wieder verstehen, ein wie holder Mädchenkopf sich auch verlartgend -wischen mich und Dich drängt." 14. Hoch über Partenkirchen am dunklen Waldesrand, mit dem Blick auf den Wetter- stein lind die ?,»«spitze, sieht ein einsames Haus, villenartig, mit Balkonen. einem spitz- giebligen Türmchen und kleiner, biumciigeschmückter Terrasse. Ein alter General au« - « - me« Hause hatte sich, ol» er in den Ruhestand getreten war. dieses , um leinen Lebensabend dort im Angesicht der großartigen Ra >e der Menschen, an dem er kein Wohlgefallen mehr Hand, zu best ! Bauernhaus war ein wenig zurecht gcllutzl. um eS den Gew onzupaffe». Mit einer unvrrmäblt gebliebenen Tochter, die tettte. hatte er dort viele Jahre hindurch geirbl. bis der Tod einander die Augen geschlossen hatte. Tin junger visitier. Enkeliohn d«S a hatte den Besitz noch dem Töd« der Tante geerbt. Do er nichts Rechtes damit Anwesen au«- otur. fern dem „«schließe«. Da« lutzt, um eS den Gewohnheiten d«S Be- ^ ' de« Vater» Net- beiden bald nach» de« alten Herrn, anznsanaen wußte, hatte er da» wenn auch geringe Gebot eines findigen Wirtes aus Partenkirchen angenommen, der die Villa seitdem für die Sommermonat« mit vollständiger Einriö vermietete. Trotz des hohen Preises, den er seinerseil« forderte, fand er immer ^ Haber dafür, die von dieser stille» Zurückgezogenheit inmitten einer herrlichen weit gefesselt wurden. Gras Alten kannte diel« Billa und hatte sie aus Editha« Wunsch schon von Berlin au» durch einen Agenten sür sie mieten lassen, und Dietrich, dem sonst die Einsamkeit verhaßt war. hatte sich diesmal in der ersten Aufwallung der Dankbarkeit für die ge leistete Hilfe ohne Widerrede ^ ^ — Dienerschaft dort alle» für den seiner Gattin in München al» Idee von meiner Frau," klagte der Baron nun doch unter vier Augen dem Schwager, „diese EinsamkeitSschwärmerei: aber was soll man tun? Ich Hab « einmal versprochen und hoffe, es einige Wochen ouShalten zu können. ES ist nur gut. daß man von dem Nest Partenkirchen ans einige hübsche Fußtouren wachen kann. Ich rechne, wenn daS Wetter mich nicht im Stich laßt, bis inü Oetztal auf die Gletscher zu gehen." „Ich fürchte, das wird sür Ediiha zu anstrengend sein. Cie sieht in letzter Zeit nichl gut auST „Nun, dann bleibt sie eben zu Hause, meint« Dietrich. „Daß ich dort oben in dem Bauern hause still sitzen soll, wird sie am Ende doch nicht verlangen." Auch A ----- ts»a »vor mit der Wahl dieser Billa als Sommerfrische wirklich nicht einverstanden. „Man muß nichts übertreiben, Ediiha. Tie Einsamkeit ist wirklich zu groß. Dietrich wird es nicht aushallen. Da weißt, daß er schon in Franenstein, wo er doch als Guts- Herr immer Beschäftigung findet, nicht lange aushält. Er muß nun einmal Leben und Bewegung um sich haben." „Er >var ja einverstanden." entgegnete Editha mit dem ihr jetzt fast zur Gewobnheit gewordenen wiiden Lächeln, „und dann, Du weißt, Akts, wie wenig ich meinen Mann habe. Ich wollte einmal wieder einige Zeit mit ihm allein lein, ohne die aeschästlichen Störungen, das Toluinabohu des Lebens in Franenstein und Ber lin. wo Dietrich jede Minute durch irgend elinas in Anspruch genommen wird. Kenne ich doch kaum ein Familienleben mehr. Vielleicht gelingt es mir, in dem stillen Hause, im Angesicht der Berge, die ick so sehr liebe, und sür die auch Dietrich früher etwas übrig batte, ihn wieder für die Hänslichkei» zu gewinnen." Sie schaute trübe vor sich hin. Asta schüttelte unzufrieden den bnbschen Kops. „Verzeih', wenn ich Dir offen meine Meinung sage, ober ich glaube, Du vergreifst Dich in den Mitteln. Dietrich mehr zu Dir zu zislren. Besser wär s. Du entrissest Dich Deiner Neigung zur Einsamkeit und folgtest ihm in daS geräuschvolle Treiben der großen Welt, das er nun einmal liebt." ,.Um mit anznsebrn." stieß Editha nun mit schm,r,. voller Heftigkeit hervor, „wie er seine Lebenskraft in wilden Leidenschaften verzettelt? Soll ich etna dabei sein, wenn er im Spiel, ob mit Pferden, ob mit Korten oder im Roulette, unberechenbare Summen verliert oder Damen von zweifelhaftem Charakter und Sitten onbetend zu Füßen liegt?" ,,Um Gotteswillen. Editha." ries Asta nun aus« Höchste erschreckt: „wer hat Dir das hrnlerbracht?" „Du meinst wohl," entgegnete Editha. und ihre Angen färbten sich dunkel «nie in erstarrtem Weh, „weil ich so still in Frauenstein sitze, scheinbar nur mit meinem Kinde beschäftigt, ich höre und sehe nichts? Aber das ist em Irrtum. Fama lxtt eine weit hallende Stimme, und es gibt geschäftige Zungen, die es lieben, pikante Historien weiter zu erzählen und über die Blindheit der Gattin heimlich zu spotte», die so ruhig da-hinlebt, als wäre alles in bester Ordnung." Asta blickte sehr betroffen vor sich nieder. Für eine so leidenscl-aftliche Natur hatte sie Ediiha nie gehalten, und Dietrich war doch ein Rolheiisels, für den einzutreten sie für Pslicht hielt. „Und ivenn diese geschäftigen Zungen verleumdet haben, wenn Du doch falsch berichtet bist?" „Ich würde Gott aus den Knien dafür danken, wenn es so wäre, ries Ediiha. da« tränenvoNe Auge z» Asta erbebend. „Du tveißt am besten, wie sehr ich Dietrich geliebt habe." „Zu lehr vielleicht, Edillxi. Du hast zu viel von ihm verlangt, denselben Idealismus, den Du besitzest, und der von einem Manne nicht zu erwarten ist, hast zu viel ihm iiacligeiehen. als D» eS vielleicht noch in der Hand hattest, ihn zu zügeln." „Möglich." entgegnete Editlia hart: „ober ich war achtzehn Jahre att. aks ich heiratete, und kannte da« Leben nicht, und" setzte sie finster hinzu, .wie häßlich sein kann." (Fortsetzung Dienstag.» 3 vis Darbietungen meiner extra billigen Inventur - Wovlio sind unerreiobts. LeZin» am S. ksdrnnrS Träger 8trasss 12. MsnMIui'-. lWevMiüi. lonleM». leppielis. kaiMen. „«lax Inventur ssrtiZ! 8LmtIiobs Lvbaufenster sinä mit Ausverkaufs - Waren dekoriert und mit Kreisen verseben. lloißiiüsir-M zu Suvven. wie irisch, ftnwe alle NWotts. MlMkli, Aruchtsäste tungcgoren). alles garantiert rein, MV" zum Auswiegen. "WG Braunschw. Gemiiie-Koiiierve». auch alle Kompotts i» Toirn. Prima-Ware! Billigster P>eiö. r M. Mk» li» Pi. ZM.M«l«i>lüiil!'»!k!. Lar> rr I ch Konservenfabrik, Reitvahnstr. g !A»f Firma u. Nummer achten!! XlAimiiielWMt!! Simplex. lkl1»L«rI»»tv SSantttint»»nU. — Vrtknnt« ^loclntattoo. 4-, Mk. 1000. 8»l«s, - Mk 850 Vort>Iin»nU ^««lerrvlt. Bedingungen für Erleichterung beim Ankauf von Apparaten und des Notenwechsels ,u erfragen bei WU AZI'1Gs—rol-Verlreter der Simpter-Co., rivedlon, IInutni»»»vkiIaU, " frisch und vergib, werden in ge- > ein». Fällen schnell u. >brß .... - urün, . riligt durch die bewährte ISr. ir«»zr««» ievl»te«n»»»«. Büchse l Mk. 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