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Dresdner Nachrichten : 10.08.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-08-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188208101
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820810
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820810
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-08
- Tag 1882-08-10
-
Monat
1882-08
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 10.08.1882
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jede- der zahlreich hier befindlichen Etablissements Spezialitäten oder Großartigkeit der einzelnen Au den wenigen, die besucht werden konnten, liebt sich besonders di« >tS »eichnet sich LT ilukrure« aus. Don sich besonders di« Knovpen»E«me0i«,. «n- und Maidlu««n- Ak»«d» Gärtnerei des Herrn Ölberg durch sehr schön« ... Azaleen, sowie durch ausgedehnte Rosen», Veilchen Anlagen hervor, sticht minder Ausmerklamken erregten dt« noch in Augenschein genommenen Etablissements der Herren Oßear Mittler, Zadel, Haudold, Alwin Richter und Hartl durch durchweg lchöne KuUuren. von denen besonder« bei Herrn Richter die der WarnihauSpstanzen und bei Herm Hartl die der säst ganz ver gessenen Eriken zu erwähnen sind. — bl. U. Ferienrcisebriefe. Giebt es eine Seclcn- ivanderung nach dein Tode, so hätte ich nichts dagegen, als Möve in Sylt wieder daS Tageslicht zu begrüßen. Tiefe munteren Vogel sind die ganze Freude der Badegäste der Luller Rordseeinsel. Flu Dasein ist prächtig. DaS ganze Fahr genießen sie Schonzeit. Das unermeßliche Weltmeer wirst ihnen ununterbrochen leckere Rainung vor den Nimmersatten Schnabel. Drei Monate hindurch füttern ue außerdem Minder und Erwachsene am Strande. Sie nisten in ganzen gesellschaftlichen Niederlassungen auf den Dünen, lind was der Hauvtreiz ihres Lebens: Tag sür Tag schlürfen sie die kräftige, ozonreiche Luft ein, die über der Salzslutli dakinwcht. Sie bieten dem rauhesten Rordweststurin ruhig die starkknochige, schisfskielarlig gebaute Brust dar. Da schweben sie, mehr als zwei Dutzend zugleich, über mir, die scharsgeeckten, schwarzgermiderten Schwingen wie geschwollene Segel ruhig ausgebreitet, die Ständer so. Söb« -iM»t. nicht nur seine «Ans Lolt« » - 1 lt tztrrer verwerthete « — ! wMchen Aennt,»tsf«. kann! ü >en der Reluett HetS Hofe un »manittt aut M de« linkt tben! Folg« di vonnarstagf cken io. >ugn»t 1882 r«> alten l— . . — Ein Brt«f,a u« An> eritä (Hammond bet Ehirag») trägt folgende poetische Adresse und ist richtig bestellt worden: 8«r» im vti-n. wkli Va dOibc». In d>m lchi'»,i> Oaeücnland, legt mein gainsdort. m>>» Uuiucs. d^UIiai ict mcii, Grub »«laiidt, '»n tu tciici» alle» Haust, ualic au der Mullx Sliaud, ca ein« aul« Suu>c. dir ..!srr>»«r,rr' nur «cuauiu. Manche scatz« schaue Lluudc bade ich dariu verlebt, Mauchen liebe» irauicu «den» d« ii> iiusl U«I> streut aeschwebl. Dvilbi». Iceuer Sieviiausbalc. Traac diele» Biststlciu. Sag: .Aus Hammoud" »ud sie iverdeu Dir »cwib bau» daiilbar Ict». Ute »man». ! — Von einem unserer Abonnenten gebt uns aus War m - brunn, datirt vom 0. d. M., folgende interessante Schilderung ! zn: „Mit freudiger Vcrwundemng las ich heute in FI,rem werthen Blatte, daß meine lieben Dresdner des schleckten Wetters wegen die Vogcliviesc um zwei Tage verlängert haben. Wäre es mir doch auch ! vergönnt, meinen Urlaub um zwei Wochen zu verlängern. Zudem können Sie auf der Vogelwiese bei der Rose von Alexandrien wenig stens aus Stunden das miserable Wetter vergessen, während ich hier nur vom Hörensagen weiß, wo die Schneekoppe liegt. Aber den noch wurden auch hier Naturgenüfse geboten, von denen unser wurde erst im vergangenen Fahre eine Schneiderinnung „sür Sayda und Umgegend", zu welcher dermalen 20 Ortschaften gehören, auf's Neue gegründet. . cu LH. V - i V -, i- Li- -X — Auf der Polizeiwache in Ebemnitz wurde vorgestern nördlicher BundeSbrudrr sagen würde: „jroßartig". Kurz will ich > Anzeige gebracht, daß ein an der Leivzigerstraße wohnhafter Ar- — Welch' schwere Folgen elH ganz einfach«« Hinsatten hoben ! Am 8. d. stürzt« in Roß« rin der Barbier Laßmann im und bat sich üvei eil»« Bruck des Stirn» und Nasenbeines, — -inken Unterannr« und der beiden Oberschenkel zugezogen, in Folg« dieser schweren Wunden der arme Ntann bereits gestmbe» ist. — Am städtischen Elbuser in Meißen schwamm am«.d. der Leichnam eine, unbekannten, gegen ltO Fahre alte», einsach gekleideten Frnnensl'erson an. L — Wie un> au« Sand a geschrieben wird, bat sich am 80. v. M. folgendes Unglück ereignet: Eni junger Mensch, aus dem in der Okane von Sayda gelegenen, sogenannten Catharinenberger Grunde, NanienS Zenker, sah u, den Lank eines Gewehres hinein, um sich zu überzeugen, ob dasselbe geladen sei, als in demselben Augenblicke der darin befindliche Schuß losging und dein BedauernSiverthen durch das eine Auge in das Gehirn «indrang; der Getrosten« sank sofort todt zusammen. - Fn dem am 7. d. M. in Leipzi g abgehaltenrir Verbands tage der Schneider-Korporationen Sachsens, der sächs. Herzogthtnncr als Ort sür den nächstjährigen Vcrbandütag Geb. gewählt worden. Fn letzterem Orte und Thüringens, ist die Stadt esanda >. Fk»e» eine kleine Partie "schildern. Vor' acht Tagen Schrciberhau. ^ , . ging k^'^d-n ^ib"^Vn. ^ ihr scharsös Alge eine Mr.scliel oder wuK» eine andere Meeresdelikalesse erspäht, au, d,e sie mrderstoße,,. um l M M «nd stioth v ^ Badcaü wAcb'e hre lie der lalzigcn Flut» zu entre.ven. W.e-,gesagt, d.e.e .re.zenden >Ur^Mlch und^.'t^ ,n zu .. . Möven sind die stete Unterhaltung der Badegäste. Versteht sich: ueheu dem Meere, dessen großartige Brandung z» bewunden, nie mals ermüdsl. Slilt ist mit Reckt als das kräftigste der Nordsee Löhnung nahe am Wasser haben, Dank der der hiesigen Feuerwehr, samiiit ihren in aller auf's Trockene gebracht. Fn Hariichdors war r mnsichtlgen Leitung Eile gepackten Sachen es »och schlimmer. vU und. di-Straße .rach meilenlangeir. saniinctweichen Badestrand und großartiges Lünen. Schon oft l«t man diese bizarren Sandhügei wegen ihrer Gestaltung mit den Aloen verglichen. Ans dem Strande selbst entwickelt sich bei halbwegeni Wetter jenes freundliche Leben, das man in allen Seebädern -von Biarritz bis an's Kattegat gleichmäßig antrisst. Vor Allem die Kindenvell, die mit Schaufeln und Bietern hohe Sand- sestlingen «niswirft, welche die nächste Fluthwelle zerstiebt: in Sand gruben eiv.gegrabene lesende und plaudernde Erwachsene, Damen in zlveliiiensctägen Weidenkorben sich varm Winde schirmend, nufge- leblagene Zelle: Lustwandle,, die sich lächelnd vor den heranrollen- oen Wellmr retiliren, allerhand Spiele ans dem feuchten, weichen Straube, Muschelmebe», Seesterne fischen, kurz ein zappelndes Lehen, ein geschiVliger Müssiggang. ein vielgestaltiges Genießen! Was Snlt vor vielen anderen Bädern anszeichnct, ist die Uiigezivuiigen- beit. Kein Loilettenlunis! Seihst die Fudeninadameno, die auch ictilnacn v>t >n io tlamn Hirschberg war thcilweisc so üherschweiinnt, daß man nur mit Wagen nach dort gelangen konnte. Ich sah mir sftih diese Uebcrschwem- mungen an und da cs Mittag sortregnete, beschloß ick. bei diesem Hundewetter den Zackcnsatl zn besuchen. Nur mit Mühe konnte ich ein Geschirr erhalte,», welches mich »ach Fosephinenhütte brachte. Der Weg nach dort war iin seiner Art prachtvoll. Von Peters- dorse führt die Straße an dem hochgeschwollene», reißenden Zacken hin: manchmal über eine .Holzbrücke, welche unter der Gewalt des andringcnden Wassers in allen ihren Fugen zitterte, die Pferde sträubten sich vor dem Getöse und nur mit Milbe jagte der Kutscher dieselben über den unsicheren Steg. Den Kachelsatt ließ ich liegen, ick wollte direkt zu», Zackenfall. Ter eine halbe Stunde lange Weg von der Fosephinenhütte war beschwerlich zu geben, dabei " die hochstämmigen Fichten! rauschten und schlugen oft in so tlagenveii^ Tönen aneinander, daß ziemlichen , >, je näher! ich kam, nmner mehr und mehr wuchs und schließlich wie ein gral- lcndcr Donner an mein Ohr drang. Der Anblick, den ich hatte, war großartig. So Halle ich den Fall noch nicht gesehcn. Di« Walsennassen stürzten mildjagend über einander hinweg, im Grunde in Milliarde» Tropfen zerspringend, dabei dröhnte der Boden und es zischte und brauste im Grunde, wie in einem Hexenkessel. Ei» Wasserfall war es, wie man den Staubbachsatt und Höllentobel nicht besser haben kann. Der »nserable Weg. den ich gehabt batte, war glänzend belohnt. Befriedigt kehrte ich zurück. Tie Rächt ver brachte ick in Schreiberhall, da es mir zu gefährlich erschien, über den noch iinmer wachsenden Zacken zilrückziisahren. Run filze ich wieder in Warmbrunn: vor mir liegt das Riesengebirge, eingehülll in einen undurchdringliche» Rebel. der »nr manchmal zerreißt, um di« Berge, nach denen man sich so sehnt, ans kurze Zeit zn zeigen. — B ä d c r s r e g u c n z. ö. August: Karlsbad 2l,7!)0 Kur gäst«: (>. August: Teplitz - Schönau 7004 Kurgäste und 18,002 Passanten: Vad Elster 4004 Kurgäste: Gießliübel-Puchstein 100 Vad Schandau mlb 0 Uhr fahren von hier eine Anzahl Dresdner Buchbindenneister nach Berlin zum dortigen das V erbandstage deutscher Buchbinder und Fachgcnostcn. Es ist denselben von der Verwaltung der preuß. Staatsbahnen eine bedeutende Preisermäßigung gewählt worden. — Aus siebe» Gefäße sauer gewordenes einfaches Bier legte ein städt. Polizeibeamter gestern in einer Restauration Be schlag, dessen Einschüllniig in die Schleußc demnächst erfolgen dürste. — Der Briestalibenvereii! zu W i t t e n (Westfalen) sandle am 28. v. M. eine Brieftaube »nch^Radeberg, die man am 1. d. früh 0 Uhr wieder auffliegen ließ. ^ Weg von Paris nach Witten innerhalb 2 Tagen zurückgelegt. — lieber die Führungen durch Schlo - - scheint man nickt allenthalben befriedigt zu sein, wenigstens ver dient eine uns vorliegende Beschwerde immerhin Berechtigung. So viel wir wissen, liegt diese Führung in den Händen des dortigen Schloßrestanrateurs, der für leine geringe Mühewaltung, abgesehen von den reichlichen Trinkgeldern, welche es ab und zu setzt, auch unter diesem stürmischen Breitegrade wimmeln, geben eS aus, »ist Sammet nnv Seide, Gvtd und Geschmeide zu prunke». Es genirt 0 ' - !ß ^ gar nicht, sein mitgebrachtes Frühstück aus der Tasche zu ziehen und vor versammeltem Kurpublikum, gelagert im Sande, zu verzehren. Es ist das eine wahre Geldbentelwoiilthat bei den hoben Preisen, die sonst das Leben in Sult kostet. So primitiv, ungenügend und geradezu liichtswürdig viele Einrichtungen hier sind, io sehr lassen stch die Latte sie bezahlen. Fn dieser «alzluit glauben sie, müssen aus, die Preise gesalzen sein. Da ununterbrochen starker Wind weht, machen sie ihre Geschäfte auch „im Sturme" ab. Die Logis- j mietben geben denen von Karls-, Marien- und Franzensbad wenig nach, ohne den Komfort dieser nordböhmischen Bäder. Umstände macht der wdltkarge Friese nicht mit den Fremden. Die Art, wie! z. B. der Kapital» des Schisses mit den Passagieren umgeht -- er i fährt ab nach stundenlangem Warten, ohne in die Hotels von Houer zu melden, wann i so daß die Fremden 24 Stunden lang aus dem Festlande liegen — ist so rücksichtslos wie iitöglich. Die Lade einrichtungen lassen noch außerordentlich viel zu wünschen. Tie Bäder aber selbst sind unvergleichlich stärkend, die Lust ozonreicher ? c„. denn anderswo, ein wahres Labsal für Nervöse. Die Badegciell- ,' ' -lugust. ichaft bebauvlet ein demokratisches Aeußere. Daß die Fuden hier nicht dominiren, empfindet man als wirkliche Wohlthat. Es kann - .. -Lnnal ciiv ^. lattnintlag ral ihrer auch nickt zu viele hier geben. Wenigstens in dem Hcrren- bade, wo dock die letzte Huste von jedem Körverreize fällt, habe ick in dem weichen Flugsand« nur wenige Plattfüße eingedrückt gestinden. Hingegen stellen die Pastoren und Lehrer ein starkes Kontingent zu den hiesigen Kurgästen: besonders ist mein engeres Valerlgnd darin zahlreich vertreten: Super intendenten und das einfache Wort Gottes vom Lande, die Prediger meist mit dem Ehcgesponst und selten ohne die liefe, weiße Halsbinde. Tie Art, wie diese Gäste mit der Kur zugleich den Genuß der in ihrer Wüstheit und Einsamkeit crhaben- ichrettlichen Ratur verbinden, hat etwas Naiv Wohlllmendes. Einer von ihnen verband das Rntzlickie mit dem Angenehmen: er hatte mehrere Stöße von seinen gedruckten Predigten mitgebracht und verkaufte daS Exemplar für 20 Pf. Etliche ^ hat er doch an den Mann gebracht und damit die thenren Reisekosten verringert. Vom Wetter mag ich am liebsten gar nichts sagen — Sturm, Kälte und nstlen ein Sonnenstrahl. Der selige Heinrich Heine muß besseres Wetter an der Rordsee gehabt haben : bei solch hundsföttischer .gälte, io eindringlichem Regen und Sturm hätte selbst dieser gott begnadete Voei ieines seiner herrlichen Bilder von der Nordsee ge dichtet. Es ist sonst so schön an ihrem blaffen Strande, jetzt aber iit's in Dresden in meiner Redaktionsstube Am See gewiß ge- müthlicher als hier an der See. - Die Bert. „Volks-Zeitung' bringt folgende Notiz: „DaS Aachener Polizei-Präsidium fordert anläßlich eines vorgekonimenen Unglückssalles das Publikum aus, in allen Fällen, wo Stöcke »nd Schirme waagerecht getragen werden, cinzuschreitcn und diese Un gezogenheit selbst zu beseitigen." Wirksamer wäre cs, das Polizei- Prändülm lnicht blos in Aachen, sondern aller Orten» verböte, kraft seines Amtes, Stöcke und Schirme waagerecht zu tragen, weil es gcineingesäbrlich ist. Tie Selbsthilfe des Einzelnen, wenn auch polizeilich angeralben, folglich erlaubt, fetzt den Betreffenden dennoch Unannehmlichkeiten aus und bleibt außerdem die Abstellung dieier. die Paffanten gefährdenden Angewohnheit noch zweifel haft. während einer bestimmten Polizei Anordnung imchgckomincn werden m u ß. Mehr oder weniger auch der hiesigen S ch o r u st einfcgcr, a b n ä r ztc, sowie P e r rücke n in acher uns Fris e u r c werden e nr Tage in Berlin geweilt haben, da dort alle drei Gewerbe fast gleichzeitig ihre Verbandslage abhielten. Aus den betr. Verhand lungen icbeint uns Folgendes bcmerkcnswertli: Die Versammlung eer deut'ck'en Schor n st crnseger schloß sich dem Allgni. deutschen ^andweriertaae in Magdeburg darin an, daß sie gleichfalls eine Revision der Gewerbeordnung für dringend geboten hält, was sic nr Form einer allgemein angenommenen Resolution zum Ausdruck bringt, die dem Reichsamt zugehcn 'oll. — Die Zahnärzte batten cs au- ichließlich nur mit internen Vcrbandsongelcgenhciten m d Fragen ihrer Snezialbeilkunde zu tlnm. Die Anwendung des Fodowrm wurde als ein bedeutender Fortschritt in der zahnärztlichen ausdrücklich lonstatirt, daß durch den Gebrauch auf den theuer gepachteten Wiesen umher und suchen die noch >wn >zoüotoimlniemals emeVergiftungherbeigefulirtwerden könne. — »----- -- < — .. Tie P c r r ü ck e n m a ch e r und Friseure batten es hauptsächlich auch damit zu tbun, ein sichtbares Merkmal zu schaffen, um dem Publikum den llitterichied zwilchen Barbier und Friseur klar und deutlich vor die 'Augen zu sichren und die Versammlung beschloß diesbezüglich mft großer Mehrheit die Einführung eines bezüglichen Schildes, lieber d " - - - - au eines werden . . große Handschuhe als Geschästsschilder führen. — Das Keffelfcuer der hiesigen Schlachthof Talgschmclze wurde gestern ca. 0 Stunden über mit g'ftigc», F l, e g e n p a p i e r ge nährt. Letzteres war unbefugt feilgcboten und deshalb beschlag nahmt worden, »nd gelangte nunmehr auf die beschriebene Weise beiter auf der Hartmannüstrabe einen großen schwarzen, mit brauner Brust und dergleichen Pfoten versehenen Hund, welcher ohne Maul korb herumgelausen war, an sich gelockt, mit in seine Wohnung genommen und wahrscheinlich geschlachtet habe. Der Angeschuldiate wurde sofort in seiner Wohnung ausgesucht und beim Auöschlachicii des Hundes betrossen. Nachdem er Aiifangü ansgelagt hatte, den Hund von einem Unbekannten gekauft zu haben, gab er schließlich zu, denselben widerrechtlich sich angccignct zu haben. Nun wird >hm freilich der Hundebraten, den er noch nicht einmal genießen konnte, unverhaltnißmäsiig theuer zu stehen sommcn. Der Eigcn- thümer des Hundes hat bis jetzt noch nicht ermittelt werden könne». — F» dem, dem Hänichencr Aktienvercin gehörige» Beharr lichkeitsich acht in Rippien wurde am 7. ds. der Häuer Fatob Schneider II. durch Kohlenhereinbruch schwer verletzt, u. A. erlitt er einen Untcrschcnkelbruch. — Starke Wirkung! In Netzschkau wandte jüngst eine Daine gegen heftige Zahnschmerzen ein narkotisches Riechnnttel an, thcilü um den Schmerz zu betäuben, theits um Schlaf herbcizusühre». , - . Fn letzterer Hinsicht wirkte das Mittel über die Maßen. Die Dame Mies zu nicht geringer Beioigniß ihrer Umgebung ungemein fest und erwachte erst nach zwei Tagen wieder. — Ein gräßlicher Unglücküsall hat sich am Dienstag Abend in der neunten Stunde " ^-- - "> - ans der Bahnstrecke zwischen Pocka u »ndZöblitz ereignet. Der am 30.Maid.F. in Folge einesWolkcn- hruchü dmchiiffene, geniauert gewesene Bahndamm ist dem Bau unternehmer Gerstcnberger in Ncilnigmühle wieder herzustcllen über tragen worden. Derselbe hatte dazu den Schachtmeister Sterl und eine 'Anzahl Arbeiter engagirt, welche angewiesen waren, in den Nachtstunde», während welcher Zeit keine Züge daselbst verkehre», ans einem obelhail) der defekten Taiinnstette belegencn Einschnitte Steine zu brechen nnd an besagte Stelle mittelst kleinerKipplowrics, welche Eigentblim des Bauunternehmers sind, zu transportiren. Bel einem solchen Transporte ist nun auf^noch unausgcklärte Weise der nur von Menschenhänden geleitete Steinzng zerrissen, die letzte Lmvr» lei dem stockfinsteren Abende auf die anderen Lowrus mit aller Macht inlfgesahren, wobnrch der Schachtmcistcr Sterl und ein stRaiiil so oft getödtet und mehrere andere Arbeiter schwer cont»s>onilt worden sind. Die Verwundeten nnd Todten sind nach dem Bahn- Hofe Poctan hereiiigefchastt worden. — L nndg e r i ch t. Hanptvcrhandlnng gegen den Handarbeiter Ernst Flilius Lebnert aus Langenburkersdors wegen Betrugs im wiederholten Rückfalle und Ucbcrtrctuiig. Tie Anklage war von Henn Staatsanwalt Schaarschmidt vertreten. Der am 15. Funi 1840 geborene, schon oft und schwer vorbestrafte Angeklagte besitzt Zeug ganz nnd gar dazu, als „Wunderdoktor" hier und da, ivo der Aberglauben »och eine Heimstätte findet, ans Kosten des Geldbeutels seiner Mitmenschen eine Rolle zu spiele» und nicht z»m ersten Male mußte er wegen derartiger Manipulationen d>e unangenehme Bekanntschaft als Psendo-^charsrichter mit dem Strafrichter machen. Früher gehörte bekanntlich das Amt eines Rac!>richterS zu den verrufenen Gewerben und die Meinung, daß derartige Persönlichkeiten auf dein Gebiete der sogenannte» Mmipathie viel zum Heile der leidenden Menschheit bcigctragcn, noch nicht vereinzelt da. wenn schon nur selten im fsliegen ließ. Des liiigünsrigcn'Wetters wegen z steht auch jetzt i . war ein frühes Eintreffen nicht zu erwarten und langte selbe auch! engeren Vaterlande der Aberglaube soweit geht, daß man den erst am 5. in Witten an. Dieselbe Taube hat vor Kurzem den Tbetten der Hiililchtungswerlzeuge oder dein Blute der Teliugucn- ! t.',, Iwiiiiiitt. >^1- seit 1'^ ^ te» eine besondeie Heillrast beimißt. Lelmert, der bereits seit 12 A u g u st u o b u r g : Fahren von seiner besseren Hälfte getrennt lebt und mit dem Er finder der Arbeit auf sehr gespanntem Fuße steht, suchte im vorigen Monat wiederholt die abergläubischen Gesinnungen mehrerer biederen Landbcwohner auszubeuten und eröff- nele, soviel nachträglich bekannt geworden ist, seine Praxis bei einer Frau Fälmichen in Walthcrsdorf. Ter Angeklagte cr- noch eine Entschädigung aus Staatsmitteln erhallen soll. Ohne der! öffnete zunächst der etwas leidenden Frau, daß er Scharfrichter sei Behörde nahetreten zu wollen, würde eö doch opportun erscheinen, wenn man diese Führung zur ausschließlichen Aufgabe eines Einzelnen machen und vielleicht eine» unbemittelten, aber doch einigermaßen gebildeten Mann, einer invaliden, oder einer sonst makellosen armen Persönlichkeit, an welcher cs wahrlich nicht fehlt, als KaNellan nnstellen würde. Ein bewohnlrares Zimmer sür ihn ist jederzeit zu sinden und eine normale Taxe von >0 20 Ps. zwo Person würde so einem Manne gewiß ein efträgliches Auskommen ermöglichen. Dafür aber wären dann Lie Besucher des herrlichen Schlosses nickt mehr den Launen eines sa vielseitig durch andere BerussgeschästcMn Anspruch genommenen Führers vrcisgegebcn. V o m S v r e e w a l d e. Schon seit ewigen Wochen regnet es hier schon ittle Tage und oft reckt slart. Tie Folge davon' ist, daß auch der Spreewald überschwemmt ist. Tas'Wnffft bat gegen wärtig das >mnze Svreetlial bedeckt und großen Sehad.n angericistet. Tie schönen Svrceivnlddörfer Felnoiv. Sclnnogrow und Burg werden am meisten heimgeiilcht. Tic Kartone!», sowie alle Sommelsrückstc stehen oft 1 bis 2 Fuß nnd noch tiefer untei Wasser. Das Grummet ist ebenfalls vom Waffel gedeckt und gnade auf Liftes setzte der Sprcewaid-Bewolmer seine grösste Hmnniiig, da das Heu schon durch j eine frühere lleherichivemmniig sein gelitten und »macker Bewohner ! trotz des vielen Gräfes für Heu nur etwas Streu gewonnen hat. ^ Mancher flickt jetzt noch die tief >m Wasier stellenden Kartone!» j hcrnlisziihringcn und dieselben wenigstens dein Vicl, zu »erfülle»». . Große Rolli haben auch viele Bewohner nilt dem Viel', welches sie im Frühjahr zur Mast ankauften und die, da 'Alles io günstig auf den Fluren stand, auch auf einen recht großen Veidienfk honten. ^ Fetzt ist alle Hoffnung dahin und froh ist Feder, der nur das Vieh los werden kann. Mancher hat 0 lo Stück Vieh inr Stall nnd leinen Halm Gras mehr zum Aimähen. Viele fahren mit dem etwas aus dem Wasser liervorilcheudeir Grashalme abzuschneidcn, um das Vieh damit zu füttern. Von einem am Freitag Nachmittag durch Nied e r hä stich fahrenden Langholzwagen stürzte ei» junger Mann, Namens Noack aus Wilsdruff und wurde durch das ihm über den Leib gehende -- - - m-. Nad derartig verletzt, daß er kurze Zeit darnach seinen Geist aus- -- dle^Be'chiußfaNMlg noch ^ ggh, DaS Fuhrwerk geliörte dem Gutöbcs. Grmnpelt in Böniichen. — Vorgestern M auf einem Neubau in Chemnitz ein Maurer fünf Stockwerke hoch hcrnbgcsnllcn. , Tcrfelhe hatte am Giebel in erwähnter Höhe gearbeitet, war au: den Pfosten, auf welchen er stand, in Folge der nassen Witterung ausgegliiten, siel aus Tacksnus, von dort herab ans die in der ersten Etage angebrachte Schutzplankc nnd mit einem Tbcil derselben auf die Straße. Nach :chttoes. uever am ,>cn,„ dcietven steht die Be'chtußfassung noch is. Seitens des Dresdner Lokalvcrcincs wurde aber die Zeichnung nes Perrückenkovfcs vorgelegt, welcher als Geichüstszcichcn geführt erden soll, ebenso nne die Barbiere Becken, die Handschuhmacher dem richterlichen Ertenntniß entsprechend zur Vertilgung. — Aus dem P o l i z e i b c r i ch t. Vorvcrwichcue Nacht ist und icne gelieimnißvollc Kraft besitze, die Leute gesund zu erhalten bez. Federmaun zur Gesundheit zu verhelfen vermag,; dabei ließ er aber auch durchleuchten, daß er dem lieben Vieh etwas „anthun" könne und speeiell forderte der Lügenpeter die Fähnichcn auf, die Gelegenheit ja nickt unbenutzt voiübergeben zu lassen, denn er komme »ilter 2 Fahren nickt wieder nnd es könne daher auch eher eine Gesundung der Patientin nicht eintretcn. Fm Anschluß an diesen FiAesanz gal, Lelmert deutlich genug zu verstehen, wie viel ihm daran liege, ein Paar Schube zu hclommen und die Frau F. würde auch gern diesen Wunsch, um nur den aufdringlichen „Scharfrichter" los zn werden, ersüllt haben, wenn sie eben dazu in der Lage ge wesen wäre. Denn eü wurde ihr schließlich angst und bange und sie war herzlich froh, sich von dem ungebetenen Besucher, der sich mit einer Koiisultationsgebühr von 10 Ps. begnügte, verabschieden zu können. Ganz ähnlich erging cs der ebenfalls in Walthersdors wohnenden Frau Puschel, welche die abergläubischen Gesinnungcn ihrer 'Nachbarin tlieilte und nur die etwas gar zu dreiste Lüge des Schwindlers, er könne Blut in Milch und umgekehrt Milch in Blut verwandeln, nickst sür haare Münze nehmen wviltc. Damit ihr nnd dem Bieli nicksts „niigetlinir" würde, lief die ebenfalls in Aufregung gerntliene Frau nach ihrer Borrathstüche und stattete ihren Tank durch die Gewährung voll je einem Stück Speck und Brov und einer Partie Kaftoiseln ab. Der allerdings meist in spöttelnder Weise in mehreren Töftern seiner Hcimnth „Wunderdoctor" titnlirtc An- geklaate machte Ilirz daraus dem Kirschenpächter Richard Krämer aus Porsdorser Flur seine Aufwartung und legte diesem gegenüber das Hauptgewicht in der Unterhaltung auf die Behauptung, er fLehnerl» könne einen Talisman verschaffen, der es verhindere, daß der Besitzer von einem Baume bcrabsallc, aber selbst dann, wenn ietzteics geschehe, jeden Schaden von dem Betreffenden sernhalle. Und um seine Ferligieit zu beweise», ließ sich der Angeklagte ein Stück Papier geben und kritzelte eine Masse Bleisliltstriche kreuz und guer auf dasselbe, woraus er den Wisch mit der feierlichen Bemerkung : „Auf diesem Zettel steht Alles in englischer Schrift" in Erwartung einer reichlich ausfallenden Ent schädigung dem Kirichpächter ausbändigte. Dieser wußte zur Ucbcr- raschuug des Schwindlers ganz genau, daß englische Schrift nicht aus derartigen sinnlosen Strichen besteht und inzwischen nahte sich Pekamuer K's, welcher mit der jovialen Frage: „Fst das nicht nlif der Vogelwiese ein Zcltbcdiensleter ^von eincm^noch ^nicht^crmit- Kreuzbeines erlitten haben. dem Fall stand der Verunglückte wieder auf und ging in den Bau Gericht zu verantworten. zurück, dort konnte er jedoch nicht weiter und wurde darauf inittclst den Vorsitz des Herrn Landgcrichtsrath Köoeritz gelaugte zur i Droschke in das Stadtkrankenhaus gebracht. Durch den Fall soll ilcberzeugung von der Schuld des rücksülligcn Betrügers uni derselbe, wie vorläufig scstzustellcn war, eine Verstauchung des nrtheiltc dielen unter Ausschluß mildernder Umstände zu 2 F teilen Unbekannten mit einem uno über dem linken Auge verwundet worden. —"Aus der Vogelwiese ist in der vorletzten Nacht ein Gewerbsgebilse von einem Arbeiter mit einem Lchirm über den Kops geschlagen worden. Der Angegriffene erlitt eine bis auf di reichende, 1' -> Eennmetcr lange, heftig blutende 2 — M iIchnr ü sungen bei 407 Einbringer Bezüglich der in gestriger Nummer erwähnten beiden jungen Menschen, welche in Leipzig im Salzgäßchcn bei scbr frech be triebenen Einbruchsvcrsuchcn erwischt und vcrbastet wurden, hat sich ergeben, daß man mit diesen Burschen einen scbr guten Fang ge- bis auf den »Lchädelknochen I »rächt hat. Fn Leipzig hatten sie zwar noch keinen Diebstahl auö- Wundc. . geführt, wohl aber in Dresden, ihrem HeimnthSorte. Sie haben Einbringen» sctzteWie Wohl-1 bereits eingestanden, hier eine Reihe von schweren Diebstählen anS- faknstspolizei gestern früh an den Schlägen und in den Straßen der geführt zu haben, indem sie mittelst Nachschlüssels in Geschäftolokalc Stadt in das 'Werk, wobei unter 752 überhaupt revidirten Posten cingedrungen sind und die Ladcnkaffcn geflöhten haben. Ter Eine zwei anscheinend mit Waffcr gefälschte crinittclt nnd deshalb an- ist ein Schlosser, der Andere ein Handarbeiter. Sie bnben erst am gehalten wurden. > Sonnabend Dresden verlassen, um ihr Geschäft in Leipzig fortzu- — Heute am 10. Aug. sind cs 25 Fahre, daß Herr Friedrichs sehen; hier war ihnen der Boden zu heiß unter den Füßen Schmidt aus Leipzig, als Factor in die Kgl. Hofvuchdruckerei I geworden. cm der Wunderdoktor ?" dem Larifari ein Ende mackste und nachdem er zu der Ueberzcuguug: „Fa, das ist ein Wunderdoktor!" gekommen siel aus den war, die Vorzüge des „Scharfrichters" von der Kehrseite darstclltc. >> .maftn-achi? cz. beschäftigte sich nebenbei in Nückstcbtaus den schlechten Geschäfts gang mit Betteln und difterbalh hatte er sich cbcnsallü mit vor Der Gerichtshof unter dem stcllvcrlrcten- vollcn und vcr , . ... „2 Fahreu Zuchthaus, 000 Geldstrafe rv. weitere 2 Monate Zuchthaus, 1 Woche Haft und 5 Fahre Elnenrechtsvcrlust. — Ter Wirtl»chastübc>itzcr Friedrich Earl Marx in Adclsdors schuldete dem am 10 Fnni tödtlich verunglückte» Maurer Friedrich Bretschncidcr Be träge von 100 nnd 500 Thalcr nnd hierüber waren von ihm 2 Schuldurkunden ausgestellt, die sich ebenso wie zwei weitere derartige Papiere über 75 Tblr. nnd OOo Mk. in einem verschlossenen Koffer V. 0 befanden. Am Tage »ach dem Tode seines Gläubigets machte sich nun der 50 Fahre alte Marx daran, heimlich die Lade gewaltsam durch Losbrcchcn der eisernen Bänder zu öffnen und die aus seine Perlon bezüglichen Schulddokumente nach vorherigem Zerreißen zu verbrenne». Ansänglich bestritt er zwar die Wegnahme der Papiere überhaupt mit dem Bemerke» er habe den Aufbewahrungsort derselben gar nicht gekannt; später
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