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Dresdner Nachrichten : 10.08.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-08-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188208101
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820810
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820810
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-08
- Tag 1882-08-10
-
Monat
1882-08
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 10.08.1882
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st ^ ^ » Nirk 78 Pin« Nlimm. 10 Vlgc. 37000 »r«mr>l. kür dieNLckoabeeüigesandterMa« riilcrl»» «aibt sich die Redaclt»» nicht »erdmdltch. «>m«»ce» fiN «n» nehmen «n: Di« «Mwneen-Vureaul ».ch««s»>»> vi-adedur,: - I. v«Mk » «». - «»«V«», t Tageblatt für Politik, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Sörsenbericht, Fremdeniiste. Kvi8«-Fcr1illvl: n»o»rr,»v»vnvr, »«lftGt«Geden, L«I»e-»oe»»»lre« ch ireIie-HV»l,eI»roIIei>, VLüek«rt»»v>»«», V»u>e»- l1mdllvsset»«ed«n, 8el»vll»>t««vn vbE. ^UKkilltruoIiv Mu-ilrirlo s'roi^lib.lvu vorijvn ^rutlL üdxo^odvn unä naeü uutjnilrt^ 1'ruQoo vvri,unät. ^ »»rßrau I)rv8üvv, ^ ^ llsürallerstr. 21». u. KvpUlvnstr. tt am kontplat/. fff Im Lr>»taü k»l»8t-I'k«»i«rr Xünbviutlivft VvrstvUun- Lm «viril für omsn tloinniMN Lungau Nruin ü»8 ^ntvr I'uinilio /um I. Oi tttdvr t'rsi in äer Itwsigeu G»L«i»«»r8-^hpotlrvlL«. WAr^S^^S-2^«r-^S-^r--?-^tzS«----.>rsSWiLS!!---rLS 4)1« nvuvu uitti r«8l»urll'1en liiirlen ü«8 I.. Llmenllorff, Hvl/bilckliuuer I/LKvr 1vin8tvr llo^sekuLI/hvariivv ^ Itilelvr« tur»I»i»»u8 »Il^r ^rt I)r«8<l«n, Vl«1o»1»8ti»88« >i. 25. In «jpn ivrv8tnI1-I'»Iit8t-0rirtvu (eleeii-i-jpli Irviauelitet): L6N »ui llom (.ishikta >1t!8 Imstsylvls, ck. I'088«, Opvlölka II, ^»»>'»^»»11 ^)»II »I /tt' /II I eiliriFIer ^ IIHlI »,rVIInIrONclticil sxi'088« t>0I1««1't«. I 1'1) ä. Lullst!» (uieliv'Ik6Ltsmu/vlk;<m l-eip/.ip-or VILttsr). Zal » U r>IUt4 ir^sonätliruiis; 7 vlir. ('I'itgesvntioo 251'lN Ink. 8 I I>r, Rr. 2ZS.I Wlilermia iioniv. ?l»li.: Barometer nai«, vicar Siigolt, Wavsiratze 18. <AodS. 7 >1.« 7tiöMill.,Ie>Iaesier» rMiU.aeliienen. Thermo,„clroqr.n. Neauiuoni: Tri»>>. lö^W. »icdr. Te»n>. II °W., Iwchslc Tcmv. I^°Ä. Art' »tord Acsl-Lr>iud. ü'edcikl. Aussichten für den 10. August: Ziemlich trübe, meist trocken, etwas wärmer. Donnerstag, 10. August. PEIche«. In Eggptcn ist die Lage nicht verändert. Die Scharmützel zwischen den Engländern und den Truppen Arabi's wollen nicht „ict bedeuten. Wichtiger spitzen sich die Gegensätze der mcistbethci- ligtcn Mächte in Konstantinopel zu. Empfindlich ist diese Konferenz nicht. England hat sic beschickt und die Pforte, Aufstand, Deutsch land, Italien, Frankreich sitzen darin, und doch bindert inan Eng land in seine», selbstständigen habsüchtigen Vorgehen nicht. Es hat nicht nur durch die Zerstörung Alexandriens das europäische Mächtc- cinvernchincn brüskirt, sondern auch durch die Besetzung von Port Mid, Suez und Ismaitia KriegSpräzedenzfälle geschaffen, die eigent lich die Konferenz verhöhnen — aber wie bemerkt, man lässt sich's gefallen. Möglich, daß es für den allgemeinen Frieden besser ist, wenn die Pforte und England sich vor Thorschluß aussöhnen und eine Art gemeinschaftlicher Intervention vornehme». Darauf soll denn auch Fürst Bismarck mit allen Kräften hinarbcite», und that- sächlich bestehen die Verhandlungen zwischen England und der Türkei noch fort. Mit jener perfiden Krämerklugheit, die. der eng lischen Politik eigen, behauptet die englische Diplomatie, cS sei nicht wahr, daß man an den Sultan ein Ultimatum gestellt, um ihn zur Acchtung Arabi Bcy's zu zwingen; auch Hütte England nirgends gesagt, cs werde sich der Ausschiffung türkischer Truppen in Egypten widersctzcn. Fehlt nur noch, daß England behauptet, es habe über haupt keine Truppen in Egupten und Alexandrien sei aus Versehen zerstört worden. Kurz, man sicht, England will den Konflikt nicht zmn Acuberstcn treiben und setzt vielleicht durch einige scheinbare lsoncessioncn eine friedliche Lösung durch, so daß Türken und Eng länder gemeinsam, oder erster« vielleicht gar nicht in Egypten opc- rircn werden. So ans der Konferenz. Auf dem Kriegsschauplatz dagegen tritt England ganz anders auf; cs besetzt was ihm gut düiilt und damit das nicht wie ei» Spott gegen die andern Mächte aussieht, läßt eS sich von dem Schcin-Khedive noch die Erlaubnist hierin ertheilen, von demselben augenblicklich landlosen Tewfik, der im Grunde genommen jetzt ein Gefangener Englands ist und thun must, was diese fordern. Ein „Kabinetsbefehl" Tewfik's an einen seiner „Minister", es sollen die Verluste und Entschädigungen fest- gestellt werden, welche die Europäer in Alexandrien erlitten resp. zu fordern haben, ist einfach abgeschmackt. Von was sollen in dem überschuldeten bankerotten Lande Entschädigungen gezahlt werden? Las ist dreiste Spiegelfechterei, um für den Khcdive Tewfik etwas Lmnpaihien zu erwecken, es ist eine Trumpftarte, gegen Arabi Ben auSgespielt. Frankreich hat nun sein neues Ministerium. Ob cs damit eine veränderte Politik in Egypten verfolgen will, ist sehr zu bezweifeln. Denn die ersten Worte, welche das neue Ministerium als Bestäti gung seiner Funktionsannahme aussprach, besagen: man werde nur vic lausenden Geschäfte pünktlich erledigen, und sobald in der aus wärtigen Politik irgend etwas von Belang entschieden werden m ü s s e (man sucht also die Entscheidung nicht, wie es doch seiten selbstständiger Ministerien zu geschehen pflegt, auf, sondern wartet sic ab), so würden unverzüglich die Kammern einbe ruf c n werde n. Nun, deutlicher kann sich das neue Ministerium nicht wohl als „Gcschästsministeriuin" cinsührcn, als mit diesen Appell an die Kammer. Indcß ist bcmcrkcnswcrth, daß die Gam- bcttistcn .Herrn Duclcrc — so heißt der hemm iwvrm — mit Enthu siasmus begrüßen. Das Gambettistischc „Paris Journal" schreibt: „Am 15. Mai 1818 waren die Ausrührer in die konstituircnde Versammlung cingedrungcn: eine lächerliche Parodie der Bürger« miliz, mit allerlei Fetzen geschmückt, angetrunken und rob, zog unter Schmähungen gegen das Gesetz und die Freiheit an der Nationat- vcrtrctung vorüber. Niedcrgcschnicttcrt oder angcekelt blieben die Abgeordneten auf ihren Sitzen oder ließen sich hin und her treiben. Nur Einer von ihnen, ein Einziger, unbewaffnet, stürzte sich aus dem Saale und dem Palais. Er fand auf dem Konkordienplatze ein Bataillon Mobilgardc, Gewehr bei Fuß, unschlüssig. Da riß er einem Offizier den Säbel aus der -Hand, haranguirtc die Sol daten, stürzte sich auf die Aufrührer, zerstreute sie und indem er so diesem lächerlichen Putsche, welcher das Vorspiel zu den Iunitagcn war, den ersten Streich versetzte, that er, was nur allzu wenige Ordnungsmänner und Liberale in revolutionären Zeiten zu thun vermögen, er handelte. Dieser Abgeordnete heißt Eugen Duclcrc." Tie kons.-klcrik. „Virit-i" schrieb dagegen, noch che die Ernennung definitiv war: „Herr Duclcrc ist ein Geschäftsmann und zwar ein solcher, der sich nicht immer auf gute Geschäfte verlegt. Er ist ein Mann von gewagten, manchmal auch von zweifelhaften Spekula tionen, die ihn sehr oft in kritische Lagen versetzt haben. Er ist mit einem Wort ein Börscnmann, aber kein Politiker und noch weniger ein Staatsmann. Herr Duclcrc ist gegenwärtig Verivaltungörath einer großen Anzahl von Finanzgcscllschaftcn, darunter auch der öao-juo cko Ourm ot cko8 1'.>.vr>ön8, eines jener Pariser Kredit-In stitute, zu deren Besten« man die famose Kontrole erfand, welche den Anstoß zu allen späteren Verwicklungen gab. Diese Gesellschaft hat die bedeutendsten Interessen im Orient und in Egypten." Wenn letztere Behauptungen wahr sind, so gewinnt der Minister- Wechsel einen bedenklichen Beigeschmack. BiSmarck, in Paris cbenso- genau vcrsirt wie in Berlin, hat nicht umsonst dem etwas rcservirt schwachen, aber durchaus anständigen Frencinet jeden Vorschub ge leistet. Unser Kanzler hat alles gcthan, um ihn zu erhalten. Aber gerade dies forderte den Haß der deutschfresserischen Gambettistcn gegen Frencinet heraus, und sie antworten der Friedenspolitik Deutschlands, der sich Freyeinct so gern anschloß, mit einen« äußer lich farblosen Geschäftüministerium, in dem aber die halbe Börse vertreten scheint, die mit Gambrtta in Egypten ä la baisso spekulirt. Im deutschen Vaterland sieht es ziemlich fcrirnlmst aus. "Nur zwei Dinge bewegen die stagnircnve Fluth des heimischen öffent lichen Lebens: der rastlos herabprassclndc Regen, mit seinen bc- daucriiülverthen Folgen für dicLandwirlhschaft, der die so reich sich anlasscndc diesjährige Ernte wohl zu gönnen gewesen wäre. Wohin man hört - Regengüsse, Gewitter, ."'saget, Schnee, Verderben und Auswachsen der Körnerfrucht. Der zweite Kaiserlich deutsche Ge sprächsstoff ist die — Briefmarke. D.b. nicht die mit dem deutschen Aar, welche .Herr Stephan von« Niemen bis zur Saar, von Baden bis Schleswig, von Köln bis Schandau verkaufen läßt, sondern die Rcscrvatbricsmnrke Bayern's und Würtembergs. Es geht mit dieser Sache «vic meist in« Leben, wenn das Maß voll ist, läuft cs über- Die Belästigung, daß z. B. Schweizrciscnde ans der Durchfahrt in Nürnberg oder Stuttgart, eine aparte Marke taufen müssen, wenn sic einen Brief in die deutsche Heimath senden «vollen, die hat man still ertragen. Als aber die süddeutsche Post solche Sendungen, die irrig mit — sagt man nun „deutschen", oder besser „Kaiserlich deut schen" Marken, unbcfördcrt ließ, und eine Kaiser!, deutsche Post karte als straffällig tückisch liegen ließ (öfter mit den wichtigsten Reiscnotizcn), da ging auch dem Kaiser!, deutsche» Michel die Ge duld aus. Das Publikum schalt, und selbst die „Norddeutsche Zei tung", Bismarck's Organ, zog in den Krieg gegen die Rescrvat- stnaten allerdings um Angesichts des Feindes schnell «vicder davonzulaufen. Der Feind hieß Bayern, das erklärte, es gäbe seine Postsclbstsiändigkcit nimmer aus. Würtembcrg war höflicher, cs erwägt die Sache. Nun ist die Frage: "Nichts soll im Reich eentralisirt werden, was die Einzelstanten ebensogut und besser be sorgen können, am allerwenigsten etwa die Eisenbahnen der Mittel- staatcn, dafür haben wir manche Feder tapfer zcrschricbc». Aber die Po st in arte ist ein ander Ding, lieber die Art ivie Bayern mit der Reichspost sich der Marken wegen verrechnen will, falls es materiell von seiner Partikularpost Vortheile hat (was viele be zweifeln) das ist ein Kapitel für sich. Aber daß deutsche Marken in Deutschland (zu dem doch auch Bayern zählt) überall gelten sollten, ist ein dringendes Bedürfnis! und in der Farbe der bayri schen Marke mit dem Wittelsbachcr Löwen liegt die Selbstständig keit Bayerns wirklich nicht. Selbst ein Strafporto für in Bayern mit deutschen Marten frankirte Briefe, ist ungemein lästig: aber solche Briefe trotzig liegen zu lassen, als seien sic gar nicht vor handen, das ist fast frivol. Sachsen steht in« Reich sehr oft selbst ständiger das als Bauern, und doch staben wir keine speeiellen Brief marken, sondern, was wichtiger ist, selbstständige Ansichten. Darauf sollte man in den Südstaaten mehr Geivicht legen, nicht auf die bunten Marken. Ein drittes Feriengcschcstniß wird nächster Tage von sich reden machen: cs ist dies die Drohung des Bischofs von Breslau gegen die Staatsgeistlichcn, die vielleicht sehr ernste Folgen und Verwicklungen haben wird. Wir kommen darauf zurück. Neueste Telegramme der „Dresdner Nachr." vom 0. Aug. Berlin. Obcrceremonienmeister Graf Stillsried v. Alcantara ist heute früh auf seinem Schlöffe Silbitz bei Niinptscli in Schlesien an einem Nicrenlcidcn gestorben. Ter Kaiser verläßt morgen Ischl, um über Hof, Leipzig und Wittenberg nach Babelsbcrg zu- rückzukchrc», woselbst er am Freitag Vormittag eintrifft. Leipzig passirt der Kaiser bei Nacht und ohne Aufenthalt. Die Kaiserin trifft bereits morgen früh in Babelsberg ein. — Die Aussichten für eine englisch-türkische Konvention stehen sehr günstig. 7z s ch l. Tic Kaiserbcgegnung erfolgte Vormittags '/ei2 Uhr in Ebensce. Kaiser Franz Joseph trug die preußische Uniform mit dem Rotiicn Adlerordcn. Ais der Extrazug des deutschen Kai'crs ankam, eilte Kaiser Franz Joseph seinem kaiserlichen Freunde mt- gcgcn und stieg in den Salonwagen. Beide Monarchen schüttelten sich die Hände, umarmten und küßten sich. Nur wenige Minuten hielt der Zug, worauf die Heiden Herrscher die Reise nach Ischl gemeinsam antratcn. Kaiser Wilhelm, welcher die Uniform seines österreichischen Infanterie-Regiments mit dem Bande des Ltcfans- ordcns trug, hat sich sichtbar durch die Kur in Gastein gekrüftigt. Pari s. Das neue französische Kabinet wird vielfach als ein eastim-I ,lo vueuiu es betrachtet, das nicht lange am Ruder bleiben werde. Dasselbe soll Gnnibctta hinter sich habe», der cs als Werk zeug betrachtet wie das frühere Kabinet Fern, Eonstans. B o in b an. Gestern sind 5 Transportschiffe mit Truppen ab gegangen : heute folgen weitere 7 nach. Aus einem derselben ist der Kommandeur des Kontingents, Macphirson, mit dem Gcneral- stab. Ein weiteres Regiment Infanterie und drei Batterien sind zur Verstärkung des Kontingents beordert. Berliner Börse. Die Börse verharrte in kestcr Haltung, allein der Verkehr zeigte heute bei Weitem nicht den Umfang wie gestern. Tic Lage im Orient fand auch heute eine gün stigere Beurtstcilung. Banken batten zwar geringere Umsätze, doch waren in erster Reihe Diseonto, dann auch Eredit- actien und Darmstädtcr ziemlich rege. Eisenbahnen wieder sehr belebt, namentlich Maricnburgcr und Lstpreußiscstc, und von öster- ! reichischcn Franzosen, Lombarden, Galizier und Dürer. Bcrgwctke batten gute Umsätze bei etwas höherem EourS. Industrien fest, j Anlagewerthc fest und thcilwcise höher. > Hranklurl a. M., 0. Awiusi. Abend', llrcdit r'7:>>,. Llaau-bahn eibp ,. Lom barden I2L-». ooerLoose--. Lr!!. SNbknenlc—. Papierrculc—. Galizier—. Oeftcrr. Goldrcnie —. 4".« Ung.oioldionlc —. >7>r Russen —. 80er Russen —. 2.Örtc»IanlciI)<: —. Reueslc Ungar. Goldanlevsc - -. ». Orlentanicchc . Un garische Pavlcrrcnle —. Discoiuo . ikglibtcr S2",'„. Ruhig. Part», n. August. iLchlust.s Rente öi.stp. Anleihe iid.lä. MNener 87,25. StaatSbah» 712.50. Lombarden :108,7b, do. Prioritd'te» ogb-tcr 2ü6,M. Ocsicrr. Goldrcnie 8I>'/<. gilt. Lokales und Sächsische-. — Der Pfarrer Paulus Kießhaucr in Trünzig erhielt das Ritterkreuz 1. Kl. vom AlbrechtSorden. — Sc. Exc. Staatömlnistcr v. Nostitz - Wallwitz ist vom Urlaube wieder zurück und hat die Leitung der Ministerien des Innern und des K. Hauses wieder übernommen. — Se. Mas. der Kaiser wird außer der Iinpieirung der Truppen auch eine eingehende Besichtigung der ihm aus persön licher Anschauniig noch unbekannten Albertstadt mit ihren großartigen Etabliffemenls vornehmen, nicht minder die neue statt liche Kaserne an der Alhertdrücke besuchen, welche nach den .".«erbn- »lanöverii von den Meißner Jägern bezogen wird. 'I. Mai. die Kaiserin Angnsta ihrerseits beabsichtigt, ihren hiesigen Am- enlhait sowohl zu einem Besuche des Earolabauses, wie der von der verstorbenen Frau Marie Simon in Loschwitz cingerichtelcn deutschen Heilstätte zu benutzen. Bekanntlich intercssirt sich die Kaiserin im höchsten Grade für die freiwillige Krankenpflege^ Am Besuche der Stadt Meißen und der Albrechisburg am 17. Seplbi. nimmt die Kaiserin gleichfalls Thcii, ebenso an der Kaiscrpnrade am 15. September. Während der großen Feldmanöver vom G. bis 20. September dürfte sich das Kaiser!, und Königl. Hnupi- auarlicr vorauüsichllich in Jahnishausen, dem betaunten Somincr- lieblingsanfenlhalt des Königs Johann, befinden, da von dort aus das Manöverterrain leicht zu erreichen ist. — HerrAmtshanpimann v. Mc tzsch ist bis zum8.September beurlaubt-, inzwischen verwaltet Herr Regicrungs Assessor Kretzichinar die Kgl. Amtshanptmnnnschast Tresdcn-Neüstadl. — Am 5. d., dem Geburtstage I. M. der Königin, wurden dein Direktorium des Albcrtvereins anonym von einem edlen Menschenfreunde 1000 M. mit der Bestimmung übersandt, daß sie zur Verstärkung der bei Gelegenheit des silbernen Hochzeitsiesles Ihrer Majestäten des Königs und der Königin gegründeten F r c i- h c tt c» sti f tu n g dienen sollen. — Zinn Empfnngc des dcutschen Kaiserpaarc 8 in unserer Residenz am 11. Sevtembcr werden umfangreiche Ver anstaltungen getroffen. Die Auffahrt nach dem Rcsidenzfchloss'e er folgt durch die Antonstraße über den Albcrtplatz, die Hauptstraße entlang und über die Angiistusbrücke. 'Aus dem Atbertplatz wird eine prachtvolle Ehrenpforte ausgerichlet mit Tri Hünen zu beiden Seiten, ans denen Dresdens Schuljugend zur Bewillkommnung des KaiserpaareS placirt «vird. Tic große» Springbrunnen daselbst werden an gcdachicm "Nachmittag in ganz außergewöhnlichen neuen Formen spielen. Tie Hauptstraße in Neustadt, welche eine frap pante Achnlichlcit mit der Berliner Haiivtstraße „Unter den Linden" hat, erhält einen Wald von Fahnenmasten, untereinander durch Tannen- und Eichenlanbranken verbunden. Ebenso wird die Augustnabrücke wieder jenen anziehenden Schmuck bunter Fahnen, Kränze und Guirlanden tragen, welcher vom Sängerkcsl 1805, dein Truppcncinziige I87l und der goldenen .Hochzeit des hochfeligcn Königs Johann 1873 Hunderten noch in angenehm«!.- Erinnerung geblieben ist. — Drei Extrazüge brachten am !). August ein paar Tau send Thcitnehmcr an dem Hamburger Längersestc auf die lieber gangsstntioncn der sächsischen Staatsbahncn. lieber 800 Passa giere benutzten den Nachmittags '/ei llbr ans Dresden abgehenden Heffel'schen Extrazug nach Rödern» und mit dem eben die gleiche Route fahrenden und ebenfalls von Hessel arrangirten Extrazug von Ehemmtz kamen 850 Theilnehmcr. von denen 700 den Zug ab Chemnitz, die llebrigen von den Zwifchenstationen Mittweidn, Waldhcim, Döbeln u.i. iv. benutzte». Zur gleichen Zeit brachte ein Extrazug von Hof den banrischen Sängerbund nach Leipzig. — Tie Konservativen im sächsiichcn Landtage haben wicder einen der Ihren durch den Tod verloren. Am 3. d. M. starb Herr Amtslandrichtcr Schade zu Kleinzössen. Derselbe wurde erst im vorigen Jahre zum Vertreter des Bornaer länvlichen Wahl kreises gewählt. — Unser Mitbürger Herr Baumeister Johann W cndIer bat bekanntlich zum großen Theile unsere Militär-Etabliffeinents in Antonstadt nach den ingeniösen Rumpett'schcn Entwürfen ans- gesvhrt. Bor Kurzem hat auch Herr Wendler innerhalb dreizehn Monaten im Aufträge des Ledenburger Komitatcs den Bau einer kolossalen Kavnlcriekaserne in nmnitteihnrstcr Nähe von Oedcnburg vollendet, zu dessen Ausführung er vom Königl. Sächs. Kriegs- ministcrliim der östcrr.-ungarischen Regierung empfohlen wurde. Die Ocdcnl'urgcr Blatter beloben den weithin sichtbaren Bau, sür welckcn 518,0)0 sl. anfgcwendet wurden. Herr 'Wendler ist zur Zeit mit den architektonischen Entwürfen einer stattlichen Anzahl von Kascrnen-Etahliffements fürllngarn und Galizien im Gesannnt betrage von ca. 5 Mist. G nldcn beschäftigt. — Tic Prämien des am Dienstag beendeten Vogel schießens vertlicilen sich aus folgende '.Nitglieder der Bogen- schützciigiidc: 1. Konigsschuß: Herr Schneidermeister 'Wallrath «ge schossen durch Hrn. Klempnernieistcr 'Wntztci; 2. Tuenlenspahn: Hr. Aintshauptmnnn v. Vieth «gesch. durch Hin. Depnt. Weißbach): 3. Rudols'schc Medaille: Hr. Partik. Regner «gesch. durch Hrn. Fa brikant Bartbcl): 1. Friedrich-August Iubclprümie: I. K. H. die Prinzessin Mathilde (selbst geschossen); 5. Kops-Kieinov: Hr. Dir. Karl (gesch. durch Hrn. Ksm. Eschler): 0. Ethfliigel-KIcinod: Ere. Ltaatsministcr t)i. v. Gerber (gesch. durch Hrn. Deput. Weißback»-, 7. Landflügel-KIcinod: Hr. Hof-Fedcrsch»iückcr Schumann «gesch. durch Hrn. Haupt-Kassircr Scknoth); 8. Schwanz-Kleinod: Hr. Hos- thcater-Hanptkassircr Keil (gesch. durch Hrn. Ziiingicßmcister Jahn). 0. Kron-Prämie (v.Lindcnau'scheMedaille): Restaur.Hoffman» «gesch. durch Hrn. Kfm. Hertzsch): 10. Rcicksupscl-Prämic (v. Lin- dcnau'sche Medaille): Hr. Klm. Wicdeinann (gesch. durch Hrn.Zinn- gicßincister Jahn); 11. von Potenz-Prämie: Hr. Partit.Glühmann ( ( acsch. durch Hrn. Kunstgärtner Beyer): 12. Hcydenrcich-Prämic Fahne): Ere. Staatsmiinstcr Di. v. Abelen (gcich. durch Hrn. Deput. Beger); 13. Scepter-Prämie: Hr. Fabrikant Fischer (gesch. durch Hrn. Deput. Weißbach); 14. Scholz-Prämie: Hr. Fischcr- meister Kicmm «selbstgeschossen): 15. üByrn-Prümie: Hr. Fleischer- meistcr Martin < gesch. durch prn. Restaur. FrcieSlcben); 10. Lchnabet- Präinic: ,"?r. Mcchanikus Buhle (gesch. durch Hrn. Kunstgärtner Beyer) -. 17. Weindeputat-Pramie: >sr. Stadlrath Sei,ffarth (gesckw durch Hrn. Holzhdl. E. Hübner) 18. Keil-Prämie: I. K. H. die Frau Prinzessin Georg (gesch. durch Sc. K. H. Prinz Georg); 19. von SolmS-Prämic: .yr. Fabrikant Boden (gesch. durch Hrn. Bäcker meister Hauswald)-, 20. Kretzsck mar-Medaillc: Hr. AmtSIiauptmann v. Vieth (gesch. durch Hrn. Deput. Weißback»): 21. Kretzsckviar- Prämie: Hr. Hof-Optiker Roettig (gesch. durch Hrn. Deput.Schnabel); 22. abst-Präinle: Hr. Schwimmmeister Gaffe sei«, (gesch. durch Hrn. Obcraintinann Richter). — D«e s ozial - dcmokratischcn FüI, rer Bebel. Lieb knecht und Hasenclever sind jetzt wieder von der Ferienstrafkammer k des Landgerichts in Leipzig zu sc 2 Monaten Gesängniß ver- urtlieilt worden. Grund zur Anklage bildete Anc im Juli v. I. verbreitete und vvn den Obigen Unterzeichnete Schrift, ,n welcher die Ausweisung von Sozialdemokraten ouS Leipzig rc. in ziemlich unverblümten Worten angegriffen wurde. — Flora. Welche Bedeutung und Ausbreitung die hiesige Handclsgärtncrei in neuerer Zeit gewonnen, zeigten die jüngst m Striesen besuchten Gartenctablistcinents. Selbst der Fachmann staunt über die in einzelnen Kulturziveigcn herangezogenen Massen! Wo früher Feldbau eristirte, hat Intelligenz und Fleiß in wenig den Eoiitinent hinaus in tadellosen Pflanzen vorhanden. Fast
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