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Elbtblall und Anzeiger. Amtsötall »er Muigl. AmtShlUchwimschM Gnßeobibl, de» «Snigl. »««„ertchts m» der Stidttat-S zn Mese Druck und Verlag von Langer Ür Winrerlreb in Riesa. — Kür die Ner,r' nrwor«,» L langer m Riesa. 34. Soantag, de» 2. Mürz 4-3. JRhrß ---SS—--SS—--SSSM-SSS-Si^S-SSSSSS»-WS-S-S--S-»»SWSSS»-S««-^^ sp«e,nl m «ir>a wüiventlich viermal: Sten»rag, Donner»rag, Gvunadend uno Eonntag — «vonnemensore,? oiereeliShrttch > Kork 2» Pm. — Bestellungen nehmen allrUallerl. P ' , Postboten, die Erpeditwnen in Riesa und Strehla (ö. Schön), sowie ave Boren entgegen. — Inserate, welch« bei dem au«gebreiteten Leserkreise eine wirlfame veröffent« lichung finden, erbitten wir und bis Montag, resp. Mittwoch, Freitag oder Sonnabend Vormittag» v llbr Jnsertivnsprei» die dreigesvaltene LorvuSzeile od»' deren Raum IO Psg. Der vormalige Postgehilfe Rudolf Clemens MofeS gehören am 5. Dezember 1861 zu Freiberg, und zuletzt in Riesa aufhältlich gewesen, wird beschuldigt, als Ersatzreservist erster Klasse ausgewandert zu sein, ohne von der bevorstehenden Auswanderung der Militärbehörde Anzeige erstattet zu haben, — Ueberlretung gegen 8 360 Nr. 3 des Strafgesetzbuchs. Derselbe wird auf den 7. Mai 18»«, BormittagS V Uhr vor das Königliche Schöffengericht Riesa zur Haoptverhandlung geladen. Bei unentschuldigrem Ausbleiben wird derselbe auf Grund der nach i 472 der Strafprozeßordnuru von dem Königlichen Bezirks'Commando 2 zi Dresden ausgestellten Erklärung verurtheilt werden. Riesa, den 14 Februar 1890. * Der Königliche Amtsanwalt. Lemme, Reserendar. Oertliches und Sächsisches. Riesa, den 1. März 1890. — Ueber die gestern statt-uhabten R eich stags- Stich wählen liegen uns folgende Nachrichten vor: 8 Wahlkreis: Pirna: Eysoldt (dfr.) gewählt gegen Srumbt (Reichsp.) 12. Wahlkreis: Leipzig-Stadt: Eisengießerei besitzer Goetz (natl.) mit 17,465 Stimmen gewählt gegen Bebel (Soz.) 14,681 St. 22. Wahlkreis: Reichenbach: Der Sieg Kurtz (kons.) gegen Hoffmann (Soz.) gilt als sicher. 23. Wahlkreis: Plauen: Dr. Hartmann (kons.) bis jetzt 9056 St., Kaden (soc.) 8373 St. Das Resultat aus dem ländlichen Bezirk Oelsnitz steht n och aus. Die Wahl Dc. Hartmanns gilt jedoch für gesichert. Aus dem Reiche liegen folgende Mittheilungen vor: Regierungsbezirk Wiesbaden. Wahlkreis 6. Frank furt a. M. Schmidt (Soc.) mit 18090 St. gewählt gegen Dr. Oswald (natl.) 10578 St. Oberbayern. Wahlkreis 1. München-Stadt. Birk (Soc.) mit 10348 St. gewählt gegen Joh. Sedlmayrr (natl.) 9179 St. Baden. Wahlkreis 10. Karlsruhe. Pflüger (dfr.) mit etwa 3000 St. Majorität gewählt gegen Kiefer (natl.) Baden. Wahlkreis 11. Mannheim. Drecsbach (Soc.) gewählt gegen Dissen6 (natl.) Württemberg. Wahlkreis 1. Stuttgart. Siegle (natl.) mit 15 800 St. gewählt gegen Kloß (Soc) 13 000 St. Großherzogthum Hessen. Wahlkreis 5. Offenbach. Ulrich (Soc.) gewählt gegen Böhm (natl) — Vorigen Donnerstag hielt der Landwirthschaft- liche Verein zu Riesa unter Leitung des stellvertretenden Vorsitzenden, des Herrn Popendicker-Pochra, in herkömmlicher Weise sein jährliches Stiftungsfest ab, an welchem auch mehrere Ehrengäste aus der Stadt sich wieder betheiligten. Herr Bretschneider hatte das , elegante und wohnliche VereinSlokal mit der von reicher Blattpflanzendecoration umgebenen Büste Sr. Majestät peS Königs festlich geschmückt und die Güte der Speisen und Getränke ließ wie gewöhnlich nichts zu wünschen übrig. Bei einem durch eia launiges Tafellied und viele Tischreden gewürzten Mahle erfreute man sich einigerStun- den gemüthlichsten und fröhlichsten Beisammenseins. — Während in diesem Jahre der Januar durch sezne andauernd hohe Temperatur den Glauben er wecken mochte, als sei der Lenz schon in'S Land gezogen, ist sein Nachfolger, der Februar, seinem Charakter als Wintermonat konsequent treu geblieben, und ist dem nach für diesmal die alte Wetterregel: „WaS der „große Horn" versäumt, daS holt der „kleine Horn" nach" vollständig zugetroffen. Zwar war die Kälte eine mäßige, doch immerhin stark genug, daß der Frost noch ganz schönes Eis zeitigte. Der Bedarf an diesem in der Jetztzeit so wichtigen, ja vielfach unentbehrlichen wirthschaftlichen Artikel konnte somit, soweit dies nicht schon im Dezember geschehen war, vollauf ge deckt werden und auch den Freunden des Schlittschuh läufers war Gelegenheit genug geboten und rst es noch, diesem unterhaltenden und gesunden Sport zu huldigen. Tagegen sind die erklärten Liebhaber von ,'»b Schlittenpartien, nnd deren qfebt es ja bekanntlich nicht wenige, diesmal von dem W,nte>- himmel sehr stiefmütterlich bedacht worden, denn der heurige Winter war, wenigstens bis jetzt, sehr schnee- »'m. Nur bei seinem Abschiede noch hat uns der kleine Horn ein lustiges Schneetreiben bereitet. — Durch die Kälte im Februar sind die Pflanzentriebe, die sich im Januar in Folge der warmen Witterung schon vielfach zeigten, wieder zurückgedrängt worden, und daS ist ganz gut, denn die Natur bedarf der Winter ruhe, wenn sie mit dem Eintritt der wärmeren Jahres zeit ein frisch pulfirendes und normal verlaufendes Leben zeigen soll. Recht zu bedauern aber sind die theilw eis bereits eingetroffenen Staare, dieselben müssen ihre Voreiligkeit hart büßen. Im Interesse der Schiff fahrt und der Hantierung im Freien wäre eS zu wünschen, daß nunmehr nach kurzer Frist die linden Lüfte des Frühlings wehen möchten. — Bei der Sparkasse zu Riesa wurden im Monate Februar 1890 717 Einzahlungen im Betrage von 74746 M. 9 Pf. geleistet, dagegen erfolgten 498 Rückzahlungen im Betrage von 68631 M. 55 Pf. Ao Sparkarten gingen 155 Stück ein. Neue Ein- laqebücher wurden 133 Stück auSqestellt, darunter 3 Stück gegen Sparkarten. 102 Bücher wurden rasst, 1. Die Gesammt - Einnahme betrug 117735 M. 56 Pf. und die Gesammt-Ausgabe 110174 M. 65 Pf. — Für den 3. Pfingstfeiertag dieses Jahres soll eine Versammlung von Lehrerinnen aus ganz Deutsch land nach Eisenach berufen werden, um gemeinsame StandeSintereffen zu berathen und die Berussgenoffen- schaft zu Pflegen. — Heute, den 1. März, hat in Sachsen auch die sogenannte hohe Jagd auf männliches und weibliches Edel- und Damwild, sowie auf die Kälber beider Wildsorten, nicht minder die Abschußzeit für Krammets- vögel ihr Ende erreicht. Dagegen ging mit dem heutigen Tage die Jagd auf Schnepfen und die Hähne von Auer-, Birk- und Haselwild auf. Dieselbe dauert bis zum 15. Mai, während wilde Enten nur noch bis zum 15. März geschossen werden dürfen. In Preußen treten am 1. März die Rehböcke, welche in Sachsen, bereits seit Monatsfrist Schutz genießen, sowie Roth und Damhirsche in die Schonzeit, wohingegen in Oesterreich mit dem I.März die Jagd auf Hähne von Waldschnepfen, Auer-, Birk- und Haselwild aufgeht. Edel- und Damwild aber darf dort noch bis zum 31. März abgeschoffen werden. — Zur ReichStagSwahl. Der Vorsitzende deS konservativen Landesvereins im Königreich Sachsen, Freiherr von Friesen, hat im Parteiorgane „Das Vater land" nachstehende Bekanntmachung erlassen: „Die Um sturzpartei hat während der Wahlbewegung in Sachsen ein System der Unwahrheit, Täuschung, Wahlbeein- fluffung, Bedrohung der Gegner, Mißhandlung derselben, Störung der Versammlungen u. s. w. entwickelt, wie dies noch bei keiner früheren Wahl vorgekommen ist. Der Sieg dieser Partei stellt sich deshalb in keiner Weise als daS Resultat einer freien und unabhängigen WillenSmeinung der Bevölkerung dar. Im Hinblick hierauf erscheint eS dringend geboten, Hrm demnächst versammelten Reichstag eine Uebersicht der vorgekom- menen Vergewaltigungen, Störungen hier Versammlungen, Wahlbeeinfluffunqen, Täuschungen u. s. w. vorzulegen. Es ergeh deshalb hiermit an alle Insassen der einzelnen Wählt, erse des Königreich Sachsens das dringende Er suchen, dem Unterzeichneten gefälligst über alle die Bot kommnissc, soweit sie dieselben entweder als Augenzeugen, oder nach dem glaubhaften Zeugniß Anderer wahrheitS getreu zu berichten vermögen, baldmöglichst Mrttheilung zugehen zu lassen. Auch werden alle der reichst«»« Richtung angehörenden Blätter des Königreich Sachsens dringend gebeten, diese» Gesuch in möglichst weite Kreis unseres engeren Vaterlandes zu Verbreiten, bezw. daS selbe zur Kenntniß ihrer Leser zu bringen. Dresden, den 24. Februar 1890. Frhrr. von Friesen, Bor sitzender des konservativen Landesvereins im König reich Sachsen." — Das Zeitungsverzeichniß von Haasenstein v Vogler (Annoncen-Expedition) für das Jahr 1890 ij in neuer schmucker Ausstattung erschienen. Mit de Benutzung der Annoncen-Expedition von Haasensteii u. Vogler, Aktiengesellschaft, welche auf ein 34jährige: Bestehen zurücksteht und die glänzendsten Resultate fü sich und ihre Kunden aufweisen kann, sind keinerle Kosten verknüpft. Unbedingte Vertrauenswürdigkeit un. Zuverlässigkeit kennzeichneten das Institut von jehe und erwarben und sicherten ihm einen unübersehbare, Kundenkreis. Filialen und Agenturen, welche di Geschästsprinzipien des Institutes in bester Weise ver folgen, werden in allen Plätzen unterhalten. Vom Landtag. Die Erste Kammer beriet! vorgestern das königl. Dekret Nr. 22, den Entwirr eines Gesetzes über die Gerichtskosten in Angclegenhei der nichtstreitigen Rechtspflege betreffend, wobei de Abz. Frhr. v. Friesen sein Bedauern darüber aussprach daß die in dem Gesetzentwurf niedergelegte größer Heranziehung des Gmndbesitzes den Großgrundbesit am meisten treffe, welcher zwar die neue Last aus tragen werde, der aber auf dem Wege sei, unter d« ihm auferlegten Lasten zu erliegen. Diese Ansicht be gegnete dem Widerspruche deS Referenten, welcher be merkte, daß die Erhöhung hauptsächlich von den größerei Städten getragen werden müsse, und deS RegierungS LommissarS Geh. Justizraths Or. Rüger, der auf di geringe Bewegung des größeren Grundbesitzes und di sich damit ergebende geringe Erhöhung der Last hin wies, was übrigens vom Frhrn. v. Friesen bestritt«' wurde. Geh. Rath a. D. Herbig betonte, daß bei den. Gesetzentwürfe insonderheit der städtische Großgrundbe sitz in Frage komme, der übrigens eine höhere Heran zrehung zu den Gerichtskosten bei seiner Entwickel»» und der Gebahrung beim Besttzwechsel wohl vertrag, Ohne weitere Debatte wurde hiernach das Gesetz un" der Tarif mit den von der Deputation vorgeschlazener die Grundgedanken des Gesetzes nicht berührenden Ab änderungen unter Namensaufrufeinstimmig angenommen die noch eingegangene Petition damit für erledigt er klärt, auch die königl. StaatSregierung in Ueberein stimmung mit der Zweiten Kammer ersucht, dem übe, nächsten Landtage Mittheilung über die bis dahin vo, liegenden Ergebnisse der Kaffenverwaltung, soweit s> auS dem neu zu erlassenden Gesetze herrühren, z machen und dem nächsten Landtage den Entwurf ein, Kostenordnung für Notare zur verfassungsmäßigen B rathung vorzulegen. Letzteres geschah ebenfalls unt, Namensaufruf. — Die Zweite Kammer, welche a: Tage vorher in einer Abendsitzung das Eisenbahn-Decr r nach Befürwortung der einzelnen Projekte durch d