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Redaktioneller Teil. «V 147, 28, Juni 1918, ländischen Flugschriften, Nr, 1/2, 8°, 89 S, Interim-Verlag A, van den Broecke, Lpzg, 1,—,) — Das öfters erwähnte »Büro zur Verbreitung deutscher Nachrichten im Auslande« lDüsseldorf-Brüssel) hat sein« Verlagstätig keit auf dem Gebiete der blämischcn Literatur und Sprache aus gedehnt, Zu dem in der ersten Bclgien-Bibliographie erwähnten »Vlamischen Sprachführer« von Hauptmann vr, Dirr, der in diesen Tagen in 2,, vermehrter Auflage erschienen ist (16", 198 S, G, Stilke, Berlin-Brüssel, ^ —,89; für Heeresange hörige «L — 49), sind die zwei schon früher erwähnten Hilfsmittel gekommen: Flämisch-deutsches und Deutsch-flämisches Wörter buch, (kl, 8", 98 S, «/k —.69; für Heeresangehörige —,40,) — 199 vlämische Volkslieder, herausgegeben von Jul, Stocky <16°, 112 S,, 25 «i, für Heeresangehörige 15 -1), — Das Bureau hat dann in diesen Tagen noch die beiden folgenden Broschüren hcrausgcgebcn: Brühl, Heinr,, Flandern, ein literarisches Neuland, Niederschrift eines mit gutem Erfolge am 8, Fe bruar d, I. in der hiesigen »Deutschen Schule« gehaltenen Vor trages, mit zahlreichen Gedichtproben in deutscher Übertragung (8", 27 Seiten, 49 ^), — Die Zukunft Belgiens, Von einem Vlamen, Also ein neuer Beitrag zu der verwickelten belgisch- vlämischen Frage (mit Vorwort von I, Stocky, 8°. 18 S,, wie die vorhergehende Broschüre ebenfalls bei G, Stilke. 30 «>), Der in deutschen Kreisen sehr bekannte und geschützte Direktor der deutschen Schule in Antwerpen vr, B, Ga ster hat mit einem »Vlämischen Lehrbuch, Leitfaden zur schnellen Erlernung der vlämischen Sprache« (8". 91 S, Heners Verlag, Wolfenbüttel, 1,10) einem gerade jetzt oft empfundenen Bedürfnis nach einem hinreichend ausführlichen und praktischen Sprachbuch in willkommener Weise abgeholfen, Er arbeitet dabei mehr mit Beispielen und Leseftücken als mit grammatikalischen Regeln und weckt dadurch Lust und Verständnis für die vlämische Sprache, das; er von Wörtern und Sätzen ausgeht, die in beiden Sprachen gleich oder ähnlich sind, um dann an den hauptsächlichsten Ab weichungen hiervon in die Struktur der vlämischen Sprache ein zudringen, — Auch der »Polyglott K nutze« und »Neufelds Sprachführer« haben dem Bedürfnis der deutschen Okkupation in dem vlämischen Belgien Rechnung getragen: »Flämisch« (8°, 32 S,, Carl Georg!, Bonn, 50 «1) resp, »Vlämisch«, von Her mann Wirth (16°. 390 S, Neufeld L Henius, Berlin, «Ä 1,—), Zur Gruppe der kunstgeschichtlichen Monographien überge hend, haben wir diesmal ein Prachtwerk zu verzeichnen, dessen Bedeutung in den Originalzeichnungen liegt und das deshalb den Krieg um ein Beträchtliches überdauern dürfte, umsomehr, als auch der Text flott geschrieben und stilistisch bemerkenswert ist: »Belgien 1915«, Text von Fedor vonZobeltitz, Skizzen buch von Luigi Kasimir, Das Werk enthält 47 Skizzen, da runter 18 ein- und mehrfarbige Original-Lithographien in Kl,- Folio, gebunden, Preis 24 ,M, Vorzugsausgabe auf Bütten papier, in Perg, geb, 69 (F, Bruckmann A.-G,, München), In den Montanus-Büchern ist ein Bilderatlas »Belgien sonst und jetzt« erschienen, der wie das vorgenannte Werk neben den Abbildungen des alten Belgiens auch Bilder vom belgischen Kriegsschauplatz und von der deutschen Okkupation bringt. Der reiche Bilderschmuck des Bandes wird durch eine Texteinleitung des durch seine frühere Mitarbeit an diesem Blatte wohlbe kannten Redakteurs Toni Kellen erläutert (4°, 112 S, auf Knnstdruckpapicr mit 290 Bildern; Hcrm, Montanus,Siegen, kart, ./k 2,-), Im Gegensatz dazu behandelt der Direktor des Leipziger Kunstgewerbemuseums, Prof, Mich, Graul, in seinem in der letzten Bibliographie nur kurz erwähnten »Alt-Flandern« sund Brabant, Artois, Hcnncgau, Lüttichs ausschließlich die Kunst denkmäler der alten belgischen und nordfranzösischen Städte in rund 209 meisterhaft loicdergegebcnen photographischen Auf nahmen in braunem Doppcltondruck; der Text besteht aus einer kunstgeschichtlichen Einleitung und Anmerkungen zu den ein zelnen Bildern und ist außerdem noch mit alten Städtekupfern geschmückt (4°, 46 S, Text und 86 S, Abbildgn,, Noland-Verlag Dachau, kart, 1 99 «1, geb, 3 «A, mit neuerlichem Kriegsauf schlag von 39 -1), — Auch das ebenfalls in der ersten Bibliogra- 836 phie nur kurz erwähnte Buch von Lüthgen — das mir da mals gleichfalls noch nicht vorlag — »Belgische Baudenkmäler« sei seiner vorzüglichen Ausstattung wegen hier nochmals erwähnt; sein Preis ist jetzt ebenfalls von 3 «kk auf 3 50 -1 erhöht worden (8°, 96 S, u, 96 S. Vollbilder, HIblwd, Insel-Verlag), i — »Brüssel als Kunststätte« ist der Titel einer anspruchsloseren ^ kleinen Monographie von Jul, Baum (8°, 39 S, m, 22 Vollbil dern, I, H, Ed, Heitz, Straßburg, 80 -k). Mit dem Einfluß des Krieges auf die Bauwerke unsrer Kampfgebiete an der West- ! front beschäftigen sich die beiden folgenden, reichillustrierten Ar beiten bewährter Fachmänner: Bodo Ebhardt, Krieg und Baukunst in Frankreich und Belgien (gr, 8", 129 S, auf Kunst- ! druckpapier mit 135 Abbildgn., Reiseskizzen, Lichtbildaufnahmen, : Plänen und alten Stichen; Burgverlag, Berlin-Grunewald, 3 ^t) und Paul Clemen (Prof, in Bonn), Der Zustand der Kunst denkmäler auf dem westlichen Kriegsschauplatz (4", 48 S, mit 77 Abbildgn, Sonderdruck aus der »Zeitschrift für bildende Kunst«; E, A. Seemann, Leipzig, 3 ^t). Obwohl keine deutsche Publi kation, sei an dieser Stelle auch eine soeben angezeigte Samm lung von 100 Lichtdrucktafeln »I-a. BelAgne monumentale« er wähnt, die der Verleger Martinus Nijhoff im Haag aus zwei berühmten Quellcnwerken ausgewählt hat: Sl «hierin an, Alte Jnnenräume in Belgien (1913) und V a n U s e n d t, ck, vo- eumvnts classes <1e I'art (1880—89), In Mappe (4°, 25X32 em, 15 Gulden), Auf dem Gebiete der volkswirtschaftlichen Literatur ist vor allem das längst erwartete »Handbuch des belgischen Wirtschafts lebens« von Wilh, Bürklin zu verzeichnen, das in erster Linie der deutschen Zivilverwaltung in Belgien Vorarbeit und Hilfe zu leisten bestimmt ist. Es ist in der Hauptsache auf den belgischen Nachschlagewerken, wie »Keauoil kinaneier« (dem bel gischen »Saling«) nnd »Lnnuairs statistiquo« aufgebaut und bringt eine Fülle von praktischen Angaben und Ziffern über die belgischen Industrien, die Landwirtschaft, Eisenbahn« nnd Lo kalbahnwesen, Schiffahrt, Kreditinstitute, Börsen- und Bank wesen, die Arbcitergesetzgebung, die staatlichen Einrichtungen, die Finanzen, Steuern, die Handelsgesetzgebung und die Kongo- Kolonie, Jede Abteilung enthält am Schlüsse die darauf be züglichen, vom deutschen Generalgouvernement erlassenen Gesetze und Verordnungen. Eine 26 Seiten umfassende Bibliographie, in der auch die während des Krieges entstandene Literatur zum Teil ausgenommen ist, erhöht den Wert dieses ersten größeren »Belgien-Handbuches« (8°. 725 S, mit 5 statistischen Tabcllcn- beilagen und 1 Karte, Otto Hapke, Berlin» geb, «/k 14,60). In die gleiche Rubrik gehören noch eine viel besprochene Broschüre von Kurt Wiedenfeld, Antwerpen im Weltverkehr und Welt handel, deren Tendenz auch bei den Belgiern Anklang findet und deren Schlußsatz »Antwerpen aus der belgischen Besonderheit irgendwie herausheben, heißt Antwerpens wirtschaftliche Be deutung für Deutschland untergraben« die Richtung der Schrift kennzeichnet, (8°, 48 S,, 3. Heft von »Weltkultur und Welt politik«, F, Bruckmann A,-G,, München, »Ä —.75), sowie: Bruno Heinemann und I, Neumann, Die feindlichen Grenzge biete in ihrer Bedeutung für das deutsche Wirtschaftsleben, (8°, 89 S, mit Kartenskizzen u, Jll, Neichsverlag H, Kalkoff, Berlin, «K 1,50.) Ebenso die gut illustrierte deutsche Bearbeitung einer vor dem Kriege erschienene Monographie des industriellen Belgiens von Izart: Oa lZelgiguo au travail. Die autori sierte deutsch« Ausgabe von Hanns Günther führt den Titel »Durch Belgien, Wanderungen eines Ingenieurs vor dem Kriege« und gibt ein flott geschriebenes, ungemein anziehendes nnd anschauliches Bild von der intensiven Gewerbetätigkeit der Belgier, ihren Fabriken, Hochöfen, Hüttenwerken, Kohlenberg werken, Schiffahrts-Einrichtungen, Waffen- und Textilfabriken usw. Das Buch enthält viele statistische und technische Angaben, ist aber trotzdem so geschrieben, daß auch der Laie viel Genuß und Belehrung daraus schöpfen kann, (8°, 191 S, m, 25 Abbildgn, in Lichtdruck u, 1 Karte, Franckh'sche Verlagshandlung, Stutt- s gart, 3,— ; geb, »K 4,—,) Schließlich gehört hierher auch eine von Mittler L Sohn kürzlich angezeigtc Arbeit von I, ^ W i e s e : Belgisch-Kongo. Geschichtliche, geographische und ! volkswirtschaftliche Studie, (8°, 113 S, 2,75.)