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Fertige Bücher. .V 244, IS. Oktober 1S16. W W W W W In meinem Verlage gelangt demnächst zur Ausgabe: ^u-as Simon Istharioth Ein Roman aus eines Volkes großen Tagen Von Thea Rahle^ Preis drosch. M. 3.—, eleg. ged. M. 4.— ord. Partie: 7/6 Expl. /?Ver Roman behandelt auf dem Untergrund lebenswarmer und farbenleuchtender Schilderung ein Problem, das wohl allen denkenden Menschen einmal nahegegangen ist: den unbegreiflichen Verrat des Judas. Der ehrgeizige, hochbegabte und gesetzeseifrige Jude hat sich in Jerusalem von hohen Ehren, einem glück lichen Familienleben, einer heißgeliebten, schönen Frau, seinem blühenden Geschäft und seiner großen Ver wandtschaft losgeriffen, um mit dem galiläischen Meister am Kommen der verheißenen Lerrlichkeit des Reiches zu arbeiten. Ein Leben in übersinnlicher Wonne des Aufstiegs zum Löchsten ist es, ein Leben, an dessen Ziel die Königskrone und die .Herrlichkeit Israels winken. Dem immer deutlicher ausgesprochenen Linweis des geliebten Meisters, daß er ein Reich des Geistes aufrichten wolle, verschließt Judas sein Ohr, bis er plötzlich erkennen muß, daß ihre Pläne weit auseinandergehen. Der furchtbare Schlag, den sein Ehrgeiz und sein Eigenwille erleiden, läßt ihn die Arbeit der letzten Jahre im Lichte seiner Wünsche und Bestrebungen als grausamen Irrtum erkennen. Zweifel, Enttäuschung, gekränkte Ehrbegierde, Neid, Laß und Eifersucht treiben ihn in blinde Wut und Nachsucht hinein Die starke, aufopfernde und verzeihungsbereite Liebe seiner Frau, die um seine Seele wirbt und ringt, verschärft nur die Qual heißer Eifersucht aus den Meister, dem das Volk zujubelt und der sich mühelos Lerzen er wirbt und die Krone verscherzt, in deren Schein er mit Israel zur Löhe aufsteigen wollte. Aus wildem Weh heraus verschreibt er sich den heimlich frohlockenden politischen Feinden des galiläi schen Meisters, den Machthabern Israels. Als aber ihre gierige Gemeinheit der klaren Loheit seines verratenen Meisters entgegentritt, fährt ihm aus dem scharfen Gegensatz ein Lichtblitz in Lerz, der ihn klar sehen läßt. Er setzt alle Kraft daran, um seinen Meister zu retten und seinen Verrat rückgängig zu machen. Doch: zu spät. Er verzweifelt und streicht sich aus dem Buch der Lebenden, in dem für seinen Namen kein Platz mehr ist. Seine Frau, an deren Treue er eine Zeitlang gezweifelt hat, bricht unter der Wucht der Schuld des geliebten Mannes an seiner Leiche zusammen. „In der Tat etwas ganz anderes", sagt ein bekannter Kritiker von dem Roman, etwas, das aus dem Weh und Leid des großen Völkerringens uns in große Zeiten führt, die für das Werden der Völker von so einschneidender Bedeutung gewesen sind. Wer sich in der Llnruhe und Aufregung der heutigen Tage eine Weihe- und Feierstunde schaffen will, der greife zu dem glänzend geschriebenen Buche. Ich bitte zu verlange». Halle Richard Mühlmann Verlagsbuchhandlung (Saale) Max Grosse) W W