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Donnerstag, den 12. Oktober 1916. Umschlag zu 238. X Verlsgshandlung pichard ^v. Oiesecke * Dresden-Altstadt 24 X In Kürre gelsngt rur /tusgsbe: KK^I5^ DA Oessminelte victitungen imit musikslisl^ien keigsbenl von ^kri^vr^iLtt KUkr^ k^nvokr^. 28 Netie 1850 Seiten! mit Ditetreictinungen von Kob. Spies in vornehmer psppKspsei VI. Kiebiisbersusgsbe suk sspsnpspier VI. ZO —. secies Hett ?u noctiverreictineten Preisen sucti einrein Köufiiob. 15 — I K II V II 1 . 60 Pf. 15 belsenleben 50 Pf. so >)f. 16 Dnter läge 60 Pf. 2. blerbstsymphonie 50 l>«. 17. jabreswende Z0 Pf. 4 l rüliling-Suite 40 Pf. 1ü. Oeläut durcti die Stille 40 Pf. 5. peguiem 40 l>t. 50 Pf. 6. >^us den /Xlpen . Z0 Pf. 20. Vtelsncholie 40 Pf. 7. Wache Mächte 40 Pf. 21. Waldinneres 40 Pf. 6. Weihtakeln Zli Pf. 50 Pf. 9. Huldigungen 40 Pf. 2Z. ödende 40 Pf. 10. Uymnen an Zarathustra 50 I)f. l>0 Pf. 11. Der Vorgarten Pf. 25. kildersaal 75 Pf. 12. Übertragung und Vertonung so Pf. 100 Pf. 1Z Iraum und lag >>s. 27. Saure Verse 150 Pf. 14. >^us Ztadt und -Xlltag 50 Pf. 28 >X. d. Kriegstagebuch eines ^ictltkampfers 75 Pf. X X X X X X X X X X X X Seit etwa Z jahrrelinten gibt es eine Vorwärtsbewegung in der Kunst des Oedicbts, die noch heute andauert und in Zusammenhang steht mit den treibenden ärgsten. die in der Ktslerei, Architektur und lxlusik am Werke sind. btwss das ver wandt ist cter impressionistischen Sehkunst, <ter anderen Oliederungsart in cter Architektur, 6er reicheren ttarmonik in 6er klusik, ist auch im Oe6ichtschsfsen rum Vorschein gekommen. Desgleichen eine neue Inbrunst in 6er breude am Sein 6er Dinge überhaupt, eine neue Ehrfurcht un6 Aufrichtigkeit gegen allen bebenstatsachen, ein neuer Sinn für 6ss bcbte un6 Unmittelbare. Die alten un6 stets wie6erkebren6en Motive 6es kvrikers haben üderraschen6 neue Ausprägungen erfahren: Zustände un6 Vor gänge persönlichen Innenlebens sin6 spracbbar gewor6en, 6ie es bisher nicht waren, un6 neben 6en Wandlungen 6es allge meinen bebensgelühls haben 6ie gera6e unserer Oegenwsrt eigentümlichen Erscheinungen 6er äusseren Wirklichkeit in Oe6ichten kongeniale un6 vielfältige Oestslt gewonnen. Überlieferter bormstott erfüllte sich mit neuem Oeiste, ganr neue bormgedsnken tsucliten aus, un6 6ss Organ für jene Reinheit 6er bormen. 6>e 6em biI6en6en Künstler von jeher selbstverstän6lich ist, hat sich such bei 6en Dichtern geschärft. Der Stil entledigte sich verbrauchten Schmucks un6 unlvriscker Reflexion un6 erlangte eine früher nicht gekannte prägnan?. Die Sinnlichkeit 6es OleiUinisses verjüngte un6 verfeinerte sich. 6er Schab sn kildwen- 6ungen un6 blusncen 6es binrelausdrucks war6 allenthalben gemehrt. In 6>eser stark un6 breit Huten6en Bewegung be6cutet 6ss hier sngereigte Werk eine Welle. Zeine Anfänge fallen in 6ie bndjshre 6es vorigen jshrhuncterts, als I^ietrsche 6ie erste grosse Wirkung übte un6 Künstler wie biliencron. Dehmel, Stefan Oeorge, Uolr. Schlaf, such schon tdombert, pilke un6 Dau- thendey stärker in 6>e brscheinung traten. Zein >^utor veröffentlichte von 1900 bis 1906 eine peitie „Oedichtkreise", 6ie Zugleich mit 6en inzwischen neu entstsn6enen jetrt in veränäerter bsssung wiederkehren. >Xuch 6>e anspruchslosen ^tusikbeigsbcn von früher sin6 wie6er aufgenommen un6 sn6ere hinrugekommen. Sie ordnen sich 6er klusik 6er Dichtung selbst unter un6 be stehen teils aus klelodien als -^usklängen von Oe6ichten, teils aus Eingangs- un6 Zwischenstücken' im Klavier-, bied- o6er Oüorsatr. Da ,e6er Oe6>chtkreis ein geschlossenes Osnre ist. bietet er sich als selbständiges kielt 6ar, 6ss mehr o6er weniger binrelstücke vereinigt, sei es als Ihems mit Variationen, als psychologisch begrün6ete böige, als Oruppe 6erselben Stilrichtung o6er eines gemeinsamen Stimmungsgrundes. sei es als OIie6er einer Kette. 6>e eine bestimmte borm-I6ee in Spannung hält. Die Deutung 6es Ichgeheimnisses, 6ie jedes Dichters I^ot und Deruf ist, 6ie Auseinandersetzung mit brsghrungen un6 mit in6ivl6»ellen o6er überin6ivi6uellen Werten 6er Kultur, 6ie Schlichtung 6es W>6ers1reits von borm un6 Unform. 6er sich im Menschen unaulliörlich begibt, geschieht überwiegend so. dass Zustände und Charaktere der bandschattsnstur als Spiegel der Seelenlandschasten dienen. Wenn es rum Wesen des Künstlers gehört, erhöhter Umgäbe an ein Du fähig ru sein, so ist dieses Du >m vorliegenden balle vor allem die unbegreübsre polare binheit des Zeins, und ist es der menschliche Oenius, die heroische Ist. das Wunder der verwandten Zeele. — ist es jegliche „Stille" des bebens (rumal des Olückes Schwermut und die Schönheit der Vergängnis) und, neben der begrenzten brscheinung der -Xlltsgs-Umwelt. die des wachen wie des wirk lichen Irsumlebens. Wir bitten um tätige Verwendung für die gesammelten Dichtungen Kenndorfs, lür die in literarisch und musikalisch erscheinung hingewiesen werden, steht ein guter brlolg in sicherer Aussicht, binen vornehm susgestatteten Prospekt stellen wir hierru kostenlos rur Verfügung. in Kommission Können wir nur gsnr bescirrsnKt liefern. Bezugsbedingungen: ZO/L Ksbslt in kecirnung, Z5?L gegen bsr. — kim Piobeexempis, ouf beigefugiem^ette! verlsngt mitMU.— Kiebirsbersusgobe sul ssganpspier susnskunsios nur bsr mit 501L. picksrd ^ Oiesecke. Vetlagshguülutig ObSSllSH, Oktober 1916