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7^. ^Z36 Mark jährlich. ^ ach dem Ausland erfolgt Lieferung ^ r Raum 13^<pf..'/«6-13-30 M.. '/g S. 26 M..'/, S- 30 M.-. für Nicht- »» Kreuzband, an Nichtmit^lieder in Mitglieder 40 'ps.. 32 M.. 60 M.. lOO^N. — Beilagen werden ^ k 2 fchl f" d Nr Nr. 5«. Leipzig, Mittwoch den 1. März 1916. 83. Jahrgang. Redaktioneller Teil. Verzeichnis der im Monat Februar 1916 bei der Geschäftsstelle hinterlegten Rundschreiben mit eigenhändiger Unterschrift*): R. Müller-Gyr (vorm. O. Kirchhofs) in Bern. Das Geschäft ging mit Aktiven und Passiven käuflich an die Herren Rudolf und Emil Müller, die Söhne des bisherigen Inhabers, über, die es unter der Firma R. Müller-Gyr Söhne weiter- sllhren. (Januar 19t6.) Stück L Lohde, G. m. b. H., Gelsenkirchen. Die Firma hat die bisherige Form einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung aufgegeben, den Wortlaut ihrer Firma Stück L Lohde jedoch beibehaltcn. Inhaber der Firma ist Herr Carl Stück, (l. Februar 1916.) Leipzig, den 1. März 1916. Geschäftsstelle des Dörsenoereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. vr. Orth, Syndikus. *> Da öfters Rundschreiben über Geschäfts-Gründungen oder -Veränderungen mit der nicht zutreffenden Bemerkung versehen sind, daß ein eigenhändig unterzeichnetes Exemplar bei der Geschäftsstelle des Börsenvereins hinterlegt sei, hat der Vorstand bestimmt, bah in dem monatlichen Verzeichnis derartiger Rundschreiben nur diejenigen Aufnahme finden, von denen tatsächlich ein eigenhändig Unterzeichneter Exemplar hinterlegt worden ist. Die Geschäftsstelle ist beauftragt, gegebencnsalls die betreffenden Firmen an die Einsendung zu erinnern. Bereinigung der Berliner Mitglieder d. B.-B. d. D. B. Außerordentliche Hauptversammlung - am Sonnabend, den 4. März d. I., 8 Uhr abends im Architekten-Haus Saal 6, Berlin, Wilhelmstr. 92,931. Tagesordnung: 1. Besprechung der Neuwahlen für den Vorstand des Börsenvereins Ostermeffe 1918. 2. Besprechung von Richtlinien siir die alljährlich wiederkchrendc recht- zeitige Vorbereitung von Anregungen zu den Wahlvorschlägen für die Börsenvereinsämtcr. 3. Aussprache über Abschaffung des Kunden-Rabatts und Einführung von Teuerungszuschlägen. 4. Papierteuerung und Verwertung der Papicrabfälle. Die Einberufung erfolgt auf Antrag der Herren Albert Sehdel und Genoss, welcher folgenden Wortlaut hat: «Behufs Besprechung der Punkte 1 und 2 der vorstehenden Tages ordnung eine außerordentliche Hauptversammlung einzuberufen«. Berlin, den 23. Februar 1916. Der Vorstand. Was ich am Wege fand. Etwas vom Kriegspfade. Zehntausende, ja an die Hunderttausend der verschiedensten kleinen Schriften erzählenden und religiösen Inhalts, die der Verlagsbuchhandel teils schon in seinem Bestände aufwies, teils erst infolge des Krieges dem Sortiment als willkommene Brotartikcl darbot, waren bis zum Juli 1915 durch meine Hände in das Publikum und von hier aus ins Feld zu unseren Soldaten gegangen. Als ich daher in dieser Zeit des Königs Rock an- ziehcn mußte und nach drei Monaten ins Feld rückte, da war ich der sicheren Überzeugung, den Spuren dieses literarischen Se- gens auf meinem Kriegspfade zu begegnen. Wenn es auch nur immer enge Kreise waren, die meine Beobachtung erreichen konnte, so ist es vielleicht doch nicht ganz ohne Interesse für man chen Berufsgenossen, diesen anspruchslosen Ausführungen einige Minuten zu widmen. Das erste literarische Erzeugnis trat mir beim Abtransport auf dem Bahnhofe der heimatlichen Garnison entgegen. Es war dies ein Schriftchen unter dem Titel »Friede aus Erden«, das von der »vbristian Loienoo Looiet^« heraus gegeben und verteilt wurde. Es war religiösen Inhalts und diente zweifellos nebenbei der Propagada für diese in letzter Zeit durch Zeitungsberichte bekannter gewordene religiöse Sekte. Selbst konnte ich kein Exemplar erwischen, weshalb mir der In halt nicht genau bekannt wurde, doch konnte ich beobachten, daß das Heft während der Fahrt von manchen Kameraden gelesen oder in der Tasche aufbewahrt wurde. Sonst bemerkte ich während der tagelangen Fahrt wenig Neigung zum Lesen; ausgenommen hiervon waren Zeitungen, die sehr begehrt wurden. Ich per sönlich hatte mich mit allerhand Lesestoff versehen und bot auch davon den Kameraden an, fand aber nur bei einzelnen freundliche Annahme. Nicht verschweigen möchte ich, daß mir auf der Fahrt und während eines längeren Aufenthalts in einer ostdeutschen Stadt Kllgelgens »Jugenderinnerungen eines alten Mannes« köstlichen Genuß verschafft haben. In dieser Stadt wurden wir nicht sehr mit Dienst beschwert; trotzdem wurde außer der Zei tung so gut wie nichts von den Kameraden gelesen, — da gegen wurden Kino und Theater (zweimal wöchentlich) vielfach besucht. Nur einen Kameraden sah ich ein Reclambändchen lesen, das er unterwegs auf einem Bahnhofe einem Reclamautomaten entnommen hatte. Außerdem führte noch ein 17jähriger Kriegs freiwilliger eine Anzahl richtiger »Räuberhefte« aus der Kate gorie der Schundliteratur bei sich, die er eifrig las. Seine mili tärische Laufbahn nahm nach einigen Wochen ein tragikomisches und wenig ehrenvolles Ende und schien die Theorie von dem ver derblichen Einfluß der Schundliteratur auf unreife Gemüter zu bestätigen. Rußland, das unermeßliche, öde, nimmt uns aus. Unbehag liche Eisenbahnfahrten in Abwechslung mit anstrengenden Mär schen bringen uns an die Front. Die ersten Eindrücke dort, so wie die Neuheit des Dienstes, in den sich der neugebackene Feld soldat «inzuordnen hat, geben dem Verlangen nach Lektüre keinen Raum. Zudem dauert es längere Zeit, ehe die Verbindung mit 225