Der fröliche und vergnügte Rector, Wird Zum Segen und zur Hoffnung vorgestellet: Als Der ... Herr Johann Olearius, ... Herrn M. Johann Hübnern ... Seine ... Tochter Jungfer Annen Sibyllen, den 4. Febr. St. V. MDCXCV. in Leipzig, Ehelich anvertrauen ließ ...
Titel
Der fröliche und vergnügte Rector, Wird Zum Segen und zur Hoffnung vorgestellet: Als Der ... Herr Johann Olearius, ... Herrn M. Johann Hübnern ... Seine ... Tochter Jungfer Annen Sibyllen, den 4. Febr. St. V. MDCXCV. in Leipzig, Ehelich anvertrauen ließ ...
Wer ftine Kunst zuvor im Gnmde wolsitldleret/ Wer Dung und Feder stets im fteyen Gange führet/ Wer sich bey guter Zeit zur Arbeit angewehnk/ Und sich in Wachsen nickt nach Feyertagen sehnt; Wer rechten Leuten folgt/ und listig Achmng giebet/ Was die plante Welt des Nlltzens wegen liebet/ Und theuer gnung bezahlt; wer auff das Ende sieht/ Und sich zwar curieux um manches Buch bemüht; Rur daß Er allemahl den rechten Zweck bedencket/ Und seiner Nation den gantzen Menschen schencket: Voraus wer GOTT vertraut / und seine Lebens Frucht/ Als ein getreuer Knecht/ in dessen Ehre sucht/, Der Ihn beruffen hat: Derselbe muß in allen Den Menschen/und hiernechst/ sich selber wolgefallen. Er tritt die gantze Last mit vollen Freuden an/ Weil Er das Meister-Stück im Wercke lieftrn kan. Er hat den Kopff bey sich/ und ist an nichts gebunden/ Er ist sein eigen Herr/ und lässet alle Stunden/ Gleich als ein Gast-Gebot/ und als ein Spiel vergehn: Ob die von außen zwar den Handel nicht verstehn. Man muß einmahl den Ruhm durch Schweiß und Arbeit kauften. Wem diese Müntze fehlt/ mag aus der Welk entlausten- Ich sehe manchen Ort und manchen Ehren-Stand/ Doch keinen treffich an/ da lauter Zuckerkant, Dabey zu lecken ist. Was sind die Potentaten/ Wenn Sie der gantzen Welt mit Ihrer Sorge rathen? Wer weiß wie manche Noth in ihrer Krone steckt/ Ja was Ihr Purpur-Kleid vor eine Last bedeckt. Und dennoch müssen Sie dm Anfall überwinden/ Daß wir noch manche Luft in Ihrem Saale finden. Drum bleibet dieß mein Spruch: Wer viel zu schaffen hat/ Und schlechten Danck verdient: Das ist ein Fürsten - Staat. Zwar mancher könre wol die Kräffte menaxiren. Da will Er seinen Fleiß auff hohe Sachen führen/ Und bleibet in der That ein armer Handelsmann Der sein verlegnes Gut nicht unrerbringen kan- Da muß Er ohne Noch die höchste Last ertragen/ Und darff sein Elend kaum dem besten Freunde klagen. Was that vio§ene8? er weltzte zwar sein Faß Die Gassen auff und ab/ biß er im Schweiße naß/ Im Staube durstig ward: Doch alles war verdorben.. Er hatte keinen Danck und keinen Preiß erworben. Warum? er nutzte nichts. So wie der ausgelacht/ Der sich aus blinder Furcht zum Marter - Holtze macht. Wer auff die Mögligklit/ und auff den Nutzendencket/ Und seine Zeit ersieht/ der bleibt wol ungekräncket- Wenn auch das kluge Volck sich unversehns betrübt/ Woftrn der Acker nicht dergleichen Erndte giebt/ Als uns getraumet hat: So darff uns nichts bethören. Läst doch ein Ackermann die Freude nicht verstören/ Wenn Frost und Wettet köKt: gnung daß er seiner Saat/ Durchgehends als ein Wirth wol vorgestanden hat. Doch mein vertranter Sohn ! wird Er auch alles wissen/ Was wir vor Neyd und Schimpff znm Lohne tragen müssen? Ach ja das weiß Er wol: Er wäre sonst nicht werth Daß Ihm durch meine Schrifft dieEhre wiederfährt.