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Der Radfahrer Nr. 9. Teile 169. Lizenz (Wettsahraustveis) ist bei der Plombierung vorzuzeigen. Nicht besitz schließt unweigerlich vom Wettbewerb aus. Gefahren wird nach den Wettfahrbestimmungen der VDRV. und bei jedem Wetter. Jeder Teilnehmer fährt auf eigene Rechnung und Gefahr. Der Veranstalter lehnt jede Haftbarkeit ab. Für die Rückennummern wird ein Pfand von 50 Pf. erhoben, das bei Rückgabe der Nummer zurück bezahlt wird. Freiburg i. Br., 5. August 1926. Der Wcttsahrausschutz: Schäfer, Gauleiter. Hoch, Ganfahrwart für Rennsport. Spath, Gauschriftführer. Nussckreibung! Großer Opel-Preis von Norddeutschland. (Rund um den Deister) 225 Kilometer. Sonntag, den 12. September 1926. Veranstalter: Ortsgruppe Hannover der Deutschen Radfahrer Union, mit Genehmigung der Vereinigung Deutscher Radsport-Verbände (Sitz Hannover). Offen: für alle Fahrer der der VDRV. angeschlossenen Verbände mit Verbandslizenz 1926. Startgcld: 2 M., welches nicht znrückgegcben wird. Preise: 1.—3. Preis je eine kompl. Opel-Rennmaschine mit Freilauf und Gummi; 4.-9. Preis je 1 kompl. Opel-Rennrahmen; 10. Preis ein Paar gespannte Räder mit Holzfclgen,-Freikauf und Gummi; 11. Preis 1 Paar gespannte Räder mit Holzfclgen, Freilanf, ohne Gummi; 12. Preis 1 Hinterrad mit Holzfelgen, Freilaus und Schlauchreifen; 13. Preis ein Vorderrad mit Holzfelgen und Schlauchreifen; 14. Preis 1 Paar Straßen- Schlauchreifen; 15. Preis 1 Freilauf. Die Preise wurden in dankenswerter Weise von der Firma Adam Opel, Fahrradwerke in Rüsselsheim, zur Ver fügung gestellt. Strecke: Hannover Bad Nenndorf — Stadthagen — Bückeburg — Minden — Rinteln — HessisclpOldenLors — Hameln — Koppenbrügge — Hemmendorf — Elze — Hildesheim — Peine — Burgdorf — Schillers lage — Isernhagen — Langenhagen — Hannover. Start: 6)^ Uhr vorm. aus dem Tönniesberg vor Linden. Ziel: Ende der Stader Chaussee in Vahrenwald. Kontrollen: Hauptkontrolle Hameln (Restaurant „Zur Erholung"), einschreiben, 20 Minuten Zwangspause. Abwnrskontrollen: Müden und Hildesheim. Meldungen sind unter Angabe der genauen Adresse, Vereins- und Verbandsangehörigkeit zu richten an Erich Goßmann, Hannover-Ricklin gen, Nordfelder Str. 20. Meldungen, denen das Startgcld nicht bcigefügt ist, gelten als nicht gegeben. Meldeschluß: 5. September 1926, abends 6 Uhr. Nachmeldungen werden unter keinen Umständen berücksichtigt. Allgemeines: Die Räderplombierung erfolgt am Sonnabend, den 11. September, nachm. von 5 bis 8 Uhr ini „Cafö Lilie", Hannover, Lilien straße 2. Die Lizenz ist bei der Plombierung vorzuzeigen; Nichtbesitz der selben schließt unweigerlich vom Wettbewerb ans. Gefahren wird nach den Wcttfahrbestimmungen der DRU./BDNV., und fährt jeder Fahrer ans eigene Rechnung und Gefahr. Die Veranstalterin lehnt jede Haftbarkeit ab. Die ortspolizeilichen Vorschriften sind streng zu beachten. Für die Rückennummern wird ein Pfand von 1 M. erhoben, welcher Betrag bei Rückgabe der Nummern zurnckgczahlt wird. Prcisverteilung: Sonntag, den 12. September, abends, im großen Saale des Hofbrauhauses in der Hinüberstraße. Für die veranstaltende Ortsgruppe: Schirmer, Vorsitzender. Goßmann, Obmann für Straßenwettfahren. Großer Opelprcis von Württemberg. Der obige Wettbewerb der VDRV., dem Radfahrer-Landes-Verband Württemberg übertragen, rollte am 8. Ang. über die 160 Kilometer lange Strecke Stuttgart Feuerbach — Zuffenhausen — Vaihingen — Psorz heim — Calw — Nagold — Rottenberg — Tübingen — Reutlingen — Metzingen und war, abgesehen von dem im letzten Teil der Strecke nieder gehenden Regen ein voller Erfolg für den veranstaltenden Verband. Das Rennen wich insofern von den bisherigen durch die Firma Opel in Rüsselsheim für die VDRV. finanzierten, planmäßig sich abwickelnden Opel-Straßenrennen ab, als zum erstenmal das Trio Büttner-Gebrüder Wolke geschlagen wurde, welche drei Fahrer abwechselnd fast alle bisherigen Opelrennen zu ihren Gunsten entschieden. Der Köln-Frankfurter Dumm war es, der-in Gemeinschaft mit dem hervorragend fahrenden Straßenmeister der Union, Buse Berlin, Büttner und den Gebrüdern Wolke etwa 60 Kilometer vor dem Ziel, gleich nach der Hanptkontrolle Nagold, wo noch mehr als 30 Fahrer in der Spitzen gruppe eintrafen, den entschcideirden Schlag ansführten. Rur die Gebr. Schuler, Nickel, Mroczoszek, Baron, Nohn, Tamm und Bösch vermochten zu folgen, fielen aber im Verlaufe der Fahrt einsetzenden Jagden, bei denen Buse und Dumm die Hauptrolle spielten, zum Opfer. Kurz vor dem Ziel mußten auch Bruno Wolke, Büttner und Schuler Zurückbleiben, so daß nunmehr Dumm, Rudolf Wolke und Buse den aufregenden End kampf ansfochten, die in dieser Reihenfolge jeweils durch mehrere Längen getrennt das Zielband in Metzingen passierten. Insgesamt 70 von 103 gemeldeten Fahrern bestritten das Straßen rennen, und war das Interesse an der Fahrt ein ungemein großes. Ueber- all in den Orten, selbst bei strömendem Regen, verfolgten Tausende von Zuschauern die Fahrt. In Metzingen selbst, wo am Sonnabend und Sonn tag das Landesfest des Radfahrcr-Landes-Verbandes gefeiert wurde, war die ganze Einwohnerschaft des kleinen, herrlich am Fuße der schwäbischen Alpen gelegenen Städtchens auf den Beinen. Tas nächste Glied in der Kette der Opel-Rennen bildete der „Große Opelpreis vom Bodensee", welche Fahrt am Sonntag, 15. Ang. im Fluge die 5 Länder Bayern, Württemberg, Baden, Oesterreich, Schweiz mitein ander verband^ Tas Ergebnis: 1. Joseph Dumm (Einzelsahrer Frankfurt) DRU. 5:21:00; 2. Rudolf Wolke (Alberto-Berlin) dichtauf; 3. Buse (Opel-Berlin) dichtauf; 4. Karl Schuster (Opel-Mannheim) 5:22:00; 5. Büttner (Alberto- Berlin) 3 Längen; 6. Bruno Wolke (Alberto Berlin) 5:25:00; 7. Friedr. Schuler (Opel Mannheim) 5:26:30, alle DRU.; 8. H. Rohn (1897-Bretzen- hcim) Hess. n. Nass. RB. 1 Länge; 9. Mroczoszek (Opel-Berlin) 3 Längen, DRU.; 10. Baron (Opel-Berlin) 27:00, DRU; 11. Nickel (Opel-Berlin), DRU.; 12. Ploch (1896-Bretzenheim), Hess. u. Nass. RB.; 13. Böpple (Untertürkheim) RLVW.; 14. Röhm (Neckar-Mittelstadt), RLVW.; 15. Necker (Schwalbe-Dörnach), RLVW. Großer Opel-Preis vom Bodensee (220 km). Sonntag, den 15. August 1926. Der durch die Vereinigung Deutscher Radsport-Verbände dem Bay- risch-Württembergischen Radfahrer-Bund übertragene, von den Opel-Fahr- radwerken in Rüsselsheim finanzierte Wettbewerb rollte durch die fünf Länder Württemberg, Bayern, Baden, Schweiz und Oesterreich auf einer 220 Kilometer langen Strecke um den Bodensee. Bis auf kleine Unstimmigkeiten, die sich bei dem Eintreffen der mehr als lOköpfigen zweiten Gruppe am Ziel ergaben, war die Organisation hervorragend, und dem durchführendcn Verein, „Wanderer"-Ravensbnrg, ist nur Dank zu zollen. Insgesamt 66 Fahrer der drei Nationen Deutschland, Schtveiz und Oesterreich nahmen bereits morgens 4 Uhr den Kampf auf. Es war zu nächst noch dunkel, und wie Gespenster huschten die Fahrer über die stau bigen Landstraßen, zeitweilig mehr als 40 Stundenkilometer fahrend. Trotzdem blieb das Feld lange zusammen, bis kurz vor dem Schweizer Badeort Rorschach der Berliner Büttner sich durch einen ernst gemeinten Vorstoß vom Felde freimachtc; auch der Baseler Tschudin machte Ernst und spurtete an Büttner heran. Die Deutschen setzten nicht nach, und die Aus länder wollten sich nicht opfern, so daß die beiden Ausreißer mehr und mehr ihren Vorsprung vergrößerten und bis zum Ziel auf 7 Minuten ansdehn- ten. Der Schweizer vermochte dann den tapfer gefahrenen Büttner knapp, aber sicher zu schlagen. In der zweiten Gruppe gab es einen erbitterten Kampf, und lagen nur Reisenstnrken und Handbreiten zwisck>en den II Fahrern. Das genaue Ergebnis: 1. Tsch.ldi-Basel (Schweiz), 2. Büttner (Al berto-Berlin) Länge; 3. Mcrlo-Nenhansen (Schweiz) 6:34:30; 4. Rudolf Wolke (Alberto-Berlin); 5. Dumm-Köln; 6. Bruno Wolke (Alberto Berlin); 7. Hang-Lustenau (Oesterreich); 8. Jmholz-St. Gallen (Schweiz-; 9. Scheu- ber-Frauenfeld (Schweiz); 10. Caironi Bulach (Schweiz); >1. Mroczoszek lOpcl-Berlin); 12. Rnegg-Zürich (Schweiz); 13. Rosenberger-Zürich (Schweiz); 14. Schlegel (Wanderer-Ravensburg); 15. Nickel (Opel-Berlin); 16. Baron (Opel-Berlin), alle dichtauf. Der Entwurf zur neuen l^eicksverkekrsordnung. Von Otto Hennig, Leipzig-S. 3. (Nachdruck verboten.) Wie nicht anders zu erwarten, sind diejenigen, die immer einer opti mistischen Einstellung huldigen, durch den vor kurzem erschienenen Ent wurf der Reichsverkehrsordnnng — Drucksache*) des Deutschen Reichs lags Nr. 2357, ausgegeben am 12. 6. 26 — wiederum bitter enttäuscht worden. Man fragt sich unwillkürlich, ob nach einer so langen und doch eingehenden Beratung des Entwurfs zur neuen Reichsverkehesordnung, die eine einheitliche Verkehrsregelung für das ganze Deutsche Reich brin gen soll, keine bessere und gründlichere Arbeit geleistet iverden konnte, als das Produkt ergibt, das jetzt das Licht der Welt erblickt hat. In allen Paragraphen ist wiederum jene Dehnbarkeit nnd Auslegungsmöglichkeit zu finden, die beim polizeilichen Einschreiten immer und immer wieder die heftigsten Auseinandersetzungen und gehässigsten Reibereien dann Her vorrufen werden, wenn der Beschuldigte nach dein festgelegten Paragraphen auch eine andere Bcgriffsanslcgnng im guten Glauben herauslcsen kann. Jeder, der an der neuen Reichsverkehrsordnnng ein Interesse hat b-zw. haben muß, wird mit mir einer Meinung sein, daß die Reichsverkehrs ordnung auch der Laieneinstellung und Auffassung Rechnung tragen würde nnd muß. Tie neue Reichsverkehrsordnnng muß doch von dem Olesichtspnnkte bclmndelt und beachtet werden, daß sie auch der kleinsten Gemeinde Richtschnur und Anhalt sein soll, nnd daß sie im besonderen ev. *) Die Drucksache des Reichsiages Nr. 2357 ist durch Carl Heymanns Verlag, Berlin D. 8, zu beziehen.