Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 24.02.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-02-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189102248
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18910224
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18910224
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1891
-
Monat
1891-02
- Tag 1891-02-24
-
Monat
1891-02
-
Jahr
1891
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 24.02.1891
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
vei der Verlammiung oer «eieatrten der Bergarbeiter in Vach,« «md«n fünf Mitglieder j> «mNusich»»« gewählt, der nach elgenrni Enurisrt» die Zeit der Einreichung und die Frist kür die Vewillioiing der am vorige« Sonnlna bei.hlossenen Forde- runaen ieliietzen soll. Der dich >ige Lester V'inge>v»ld lrlinte seine L ol in den AiiSichutz av. weil er nicht alle auigeilellirn Forde« runaen vertreten könne. Am nächsten Sonn lag tollen i» allen Hmplorten der rheinisch westsüiischen Bergrrviere Elnzrioersainm» jungen tlattsinden. Wegen wiederholter Beleid'aung von Mitgliedern der be waffneten Macht wrude der Rev.kieur de» saztaldemotratlichen .Berliner VolkSbiatt,«" zu zwei Monaten Grsäiignitz vrrurrheilt. Bei der 40jährigen Stiitnna?feier des landwirlbichastlichcn Studenlrnverei»» „Agronomia" ln Jena wurde nach der Festrede des VrvscsiorS Picrilocff folgendes Telegramm an den Fiirlten Bis marck gelendet: .Ew. Durchlaucht nicht nur als Deutschlands größtem Lt urtSmaunr. londern auch als demjenigen Manne, der. wle kein anderer, die Bedeutung der Landwirths.hast siir das Leben unseres BolkeS ertannt und den landivirihichastlicven Interessen durch seine» mächtigen Einfluß wiederum zur gebührenden Gclt- nng verbolfen Hai, sendet, nachdem ei» zu Einen Ew. Durch..nicht nnler jubelndem Beifall geriehener Salamander verklungen, die hie sige -Agronomia". der ätieste Verein Laodwirlhichast-Studirender, aus Anlah der Feier ihres 40jährigen StrsrungSseltcS, ehrsurchis- vollen Drutz mit dem erneuten Gelühiuß unauslöschlicher Tank- borkrit." Ter Schnelldampfer .Augusla Viktoria" ist mit seinen Passa gieren Sonntag Abend in Konilantinovel eingelroffen. Da» Weiler vorlselbst ist kalt und eine starke Brite herrschte. An Bord ff» Alles wohl, die letzten Nachrichten ous Teutschland lauten vom 15. Februar. Smyrna Hot der Dampser nicht angrlausen. Um in ernster Zeit auch sur Belunigung zu sorgen, bemerkt dieselbe „Kölniiche Zeitung", die drei Tage zuvor den Fürsten BrS- marck einen klrincii Mensche» nannir. der hinter dem Rcichswaacn polternd und nörgelnd herlause, gegen den bekannten Artikel des /Deutschen Tageblattes": Ter Artikel berücksichtigt nach unierer Empfindung in feiner Form zu wenig die unhegrenzte Verehrung, die unvrrsiegliche DankeSfüllc, welche die Gestalt des Fürsten Bis marck umflnthet. Man täuscht sich, wenn man glaubt, der Nimbus, welcher diese» gewaltige Haupt umgiebt, habe seine Leuchtkraft ver loren. Wir betrachten den Name» und das Ansehen des Begrün ders des Deutschen Reiches als ei» geistiges, sittliches und politi sche» Kapital, welches wrr dem deutsche» Volke ungcmlndert schon deshalb erhallen mochten, damit es in kritische» Zelten seine volle Kraft siegreich bewähre. Die deutichsceisinnigc .Breslauer Zeitung" bringt eine Plau derei über die .Unterhaltung deö Kalserö". vermuthlich au» der Feder des .Herrn Alexander Meyer, welcher zu dem letzten parlamen tarischen Tiner beim Reichskanzler, dessen Schulfreund er in, gela den war. Es heißt dort u. A.: Der Kaiser siebtes, zuweilen eine» Kreis zu besuchen, in welchem er auch andere Stimmen hört, als die seiner täglichen Umgebung. Er behandelt Jeden, den er in diesen Kreisen trifft, mit gleicher Huld; seinen Mienen und dem Tone seiner Stimme merkt Niemand an, ob er sich eben mit einem Frei sinnigen. einem Eeiilrnmsmann oder ei cm Angehöligen des Kar tells. ob er sich mit einem seiner Würdenträger oder mit einem einfachen Abgeordneten u»lerhäli. Ew fragt und erwartet aus seine Fragen eine unumwundene Antwort: so viel mir bekannt geworden, fragt er Niemande» »ach reinen Ansichten, sondern nach iol neu thal- sächsichen Verhältnissen, von denen er weih, dag sie dem Befragte» bcsondrrs aut bekannt sein müssen. Und dre Fragen, die er stellt, sowie die Personen, die er befragt, licicrn de» Beweis dafür, dak er hinreichend gut unreriichtet ist, um nur zweckdienliche Fragen zu stellen. Gelegentlich ankert er auch eine eigene Ansicht, aber immer nur zu dcni Zwecke, um sejlzuslellen. dak diese Ansichten sich aus dergleichen Linie bewegen, wie die Maßnahmen reines Ministeriums. Cs ist höchst daiikenswertv, dak die Berliner olfsiiellen Kreise sich auch einmal gcmükigt sehen, den s>clsin„igen Lügen- aeipinnslen über Ministeisitznageii, welche Makregeln gegen den Fürsten Bismarck zum Ziel haben sollten und dergl., enigcgenzu- trelen. Es wäre vielleicht wünschenewerih gewesen, dak auch da» Blatt mit Namen genannt wurde, welches aus LrnsalionSbedürf- niß, auü Sucht »ach Brkanlcrien und wohl auch noch auS anderen, hier nicht zu kennzeichnende» Motiven seinen Leser» sicis das .Neuelie" nutzet,,,nmcrk um die Wahrheit auslischt. Das.Ber liner Tageblatt" hat durch seine Lüaen hervorragend dazu bei- gelragen, daß die beliebenden Gegensätze in cmpswdlichstcr Weile verschärft winden, ipe,icU auch dadurch, das; es seinen Miithei- lungcn den Stempel des Offizlöseolhuiiis aufdrückte und sich als AdlngeruiigSslätie tür höhere Kreiie ausgab. Es ist dies eine sieche Spekulation auf die Ui>tc»»ti>>k frimS LeicrtreffcS, denn jeder halbweas Unterrichtete weik, dag dem .Beck. Tngebl." zu wirklich gulen Quellen der Znlrill vertchlvsscn ist. U. A. wiikic cs zu meiden, bah der Herzog von Goiha nach JriedrichSruhe gereist ,ci, um den Füllten Bismarck zum Schweigen zu Hungen. Denselben Zceck, den Anschein zu erwecken, als belcachic inan in Berlin die Wiriiungen des Amelchskanzicrs als ltaalsgefähilich, verfolglc die Ente, dag Gras Schuwalow im Auflragc des Kaisers in privater Misnon in Fried, ichsrnh geweilt habe. Ten Gipfel der Unver schämtheit eirclchie das Treiben in einem längeren Arsitel, der von Len Verhandlungen des letzten Mimsleiralhes ganz „Alltheiilisches" meldete. Es wuk>e von sehr icharsen Bcinerkungcn gegcii Bismarck zn erzählen, den ninn nur deshalb nicht verfolge, um ihm nicht .eine Märtyrertume aufzuietzcil", cs weik glich, dnb es »ans de» Worten des Kaisers wie ein Drohen klang" und suchte forldanciiid, namentlich in leinen bcriichiigien Moiuagsbciprccliiiagcii. Len Ein druck zu erwecke», als warte der Kaiier nur aus einen günssigen Moment, um den Altreichskanzler vor den Staatsanwalt zu bringen. Dasselbe „Bert. Togcbl." schrieb genau um elnrn Tag früher Leit artikel über den neuen Laiidivimischastsnii.iislcr v. Huene, der bc- tannstich v. Heyden licikt, cs wuktc auch den Generaffiabsches im Vomus, der allerdings nicht v. Witiich, sondern v. Schliefse» beikk. Neulich nannte da? Blatt, welches die deuljchc Gcsclnchte als z» rühmlos erklärte» um den Gegenstand für unseren Schulunterricht zu bilden, die Juden und Philosemucn die „Gardebriga-e des Geilres". ES erscheint thatiachlich alS Pflicht, das standalösc Trcidcn dieses BlaiieS niedriger zu hängen, damit sich Jedermann rin eigenes Urtbcil über de» Werth der Meldungen und der Ge sinnungslosigkeit desselben bildet Oesterreich. Das iungezechische Wahlmanifest ist erschienen und bekämpft die Aurgleichö-Punklationcli. Die jungczechischen Abgeoidnelen gedachten nicht, der linjrncblbaren und obninachiige» Veleinigung mit den Elementen der bisherigen Rechten und Re- oierunasvailei beizutrclcn. welche gegenüber den Forderungen des Ezcchenuoikes keine Gcrechiigkeit üben wiirde. Tic Jungczcchen wolllen emzichen ur den Reichs,alb mit dein testen Ziele, die för- derative Genaltung des Staates anzuslreben und innerhalb der selben den allen Rechten der Länder der böhmischen Krone auf Selbstverwaltung Geltung zu Verschissen, für de» Rechissdutz aller Bewohner ohne Unterschied der Nationalität, der Religio» und des Standes zu sorge». Mit allen Slaocn wollten sie einen festen Bund schlicken. Es ilt bcreiis wiederholt auf den aukcrordentlich befriedigenden Eindruck hrngcwiclcn ivo.den. welche» l» den österreichischen Hot- kreilen die herzliche Ausnahme des Erzherzogs Franz Ferdinand in Rukland hervorrief. DIeicr Eindruck gelangte nun auch dadurch zum Ausdrücke, dak Kaiser Franz Joseph und Erzherzog Kail Lud wig (der Vater de» Erzhcrzogs Franz Ferdinand) elgcnhändigc Dankichreibc» an den Zaren richteten. grnnkrcich. In Tentichlmid wird die Tragweite eines Ereig nisses privater Natur, das kctiicrlei internationale Folgen habe» kann, iibcr'chatzt. Einige Zeitungen biloe» sich schon ein. das Er scheinen der Mutier WisiiesinS II. in unserer Mitte habe zwanffg Jatne der Neue und der Hoffnung verwischt, als ob einige liebens würdige und höflich enlacgengcnvmmcnc Worte die blasige» Rliein- usrr einander nabe zu bungcn vermöchten . . . Gewik. die Kaise rin Friedrich iit untz geheiligt. Sic ist unser Gast, wir kennen ihr Herz und ihren Kunstsinn, ihr Helde»li»im nls Gatii», ihren Glan- Len und ihre Treue als Mnlier. Allein wir können darob die armen Frauen in der Rhcingegciid nicht vergessen, dir aus der Schwelle ihrer Häuser ipiniiend nach dem Postboten anSschiine-'. der ihnen Nachrichten von dem Svlme bringen roll, welcher sic als Deserteur verlies!, am in den Reisfeldern Tvnkin» oder »n gscika- niichcn Wüstensand iür Frankreich zu kämpfen. ES siebt aus der Welt eine unerbililiche Mutter: das Valeil»iid. Die Kaiserin Friedrich verlieh Sonntag Vormittag 9 Uhr IO Min. in Pari» die dnitiche Botschaft, machte im Gauen der Tuilrricn einen c»va e>i»iunt»gen Spaziergang und begab sich sodann mit der P»inzr>sin Margaret!»,- in die plvtestaiitiiihc K». pelle in der gine Rvynle. Nach dem Gottcsdiensle fuhren die Lohen Herr'chiifir» i» einri» vsscnrn Landauer, von rliv» LO Prr- sonen, welche sich vor der Kirche ausgestellt hatte», respektvoll be grübt. zum MarSseld. Aus einem längeren Spaziergänge daselbst pattirte die Koffert» auch die Mnlchiiiengalerle. wo sich gegenivärtig eine MllttSr-Reittchute veflndet. Dt« auwetenven vMliere grützren LI« Hatz«, Besi'.clninne«. Otachimt',-« «äahate Kaffttt, Friedrich dem Gollesdiruste In der englischen Krrche bei. ^ Ein bluffae« Liebesdtama wird au- Jvrd gemeldet. Die In- boberin eine« Milchge chäftt«, Frau Tarifs«, hatte einen Burschen, Malmezac. im Dienne. Der innge Mann vertirdte sich in seine Herrin und diese blieb seinen Werbungen gegenüber nicht taub Dadu ch ward der Bmschc lüdner und verlangte schsieblich. da er auch sehr kfferlüchlig war, dak Frau Tarissc nur ihm gehören solle. Da» war nicht nach dem Gcicdmacke brr schönen 28jährigen Frau. Und io kam es zum Bruche. Malmezac beschloß nun, seine Brot- geberin zu tödte». Er trat plötzlich, mit einem Revolver bewaffnet, in ihre Wohnung, suchte die Frau aus und gab sofort drei Schüsse aus sic ab, woraus er sich selbst zwei Kng«ln unter dem Kinn m den Hals jagte Beider Zustand iit hoffnungslos. Sonntag Nacht wurde vor der Statne der Stadt Stratzburg in Pari» eine boutangffnsche Kundgebung veriucht. jedoch von de, Polizei, weiche die Tbeilnehmei auseinandertried und einen Ruhe störer vcrh »stete, verhindert Am Sonntagsanden sieben Nachwahlen zur Kammer statt: dabei wurden 5 Republikaner gewählt; 2 Stichwahlen sind noch vorzuiikhmen. Italien. Die aus der Piazza Tante in Rom obgrhaltenr Versammlung unbeschäsligter Arbeiter war von ungefähr 5000 Personen, darunter auch von Neugierigen, besucht. Man hatte viele Truppen aufgebolen. Alles verlies ruhig. Es sprachen viele Redner in sozialistischem Sinne. Ein Antrag betreffs Ernennung einer Kommission zur Abhaltung van A'bcitermeclingS in allen Städten an einem noch zu ixslinimenden Tage wurde einstimmig angeoommen und die Äomniiisiv» ernannt. Wie die „Fansulla" meldet, sei i» den letzten Tagen die Ver öffentlichung des Wortlautes des DreldundesvertcageS bcratben woiden. Mehrere Minister, darunter Nicotera, Hallen die Ver öffentlichung brsürwoctek. In der Provinz Potenza fft ei» starker Schneeiall elngetreten, stellenwrlse liegt der Schnee I Mtr. hoch. Alle Arbeiten sind unterbrochen, m vielen Gemeinden sind die Wtntervorräthe schon erschövst. Schweiz. Wegen Einschleppung der Maul- und Klauen seuche durch nalienffcheS Vieh kat dic EanläuSregierung von Abrgau, nach dem Vorgänge der Berner Regierung, über säininiliches aus Italien eingeiührtes Vieh eine zwölsläglgc Quarantäne verhängt. England. Im Unlerhanic wurde ei» Antiag eingcbrcicht, wonach da» Bestehen der englischen Kirche in Wales alü Staats- kirchc für eine Anomalie »nd Ungerechtigkeit erklärt wird, die uns- hören sollte. Gladflone, der sich diesmal von seiner Partei trennte, bekämpfte den Antrag und unterstützte die Regierung. Das HauS verwarf den Antrag mit 235» gegen 203 Stimmen. Die .Daily News" thrilt zur Ausklinung der rüthielbaften, in den letzten Jahren in Whitechapel verübten Frauenmorde Folgen des mit. Ein Zollbeamter habe von allem Anfang an der Theorie gehuldigt, daß der vernchtigie .Jack der Ausichlitzcr" ein Seemann sei. der öfters niit seinem Schisse nach London läme und das bald darauf wilder ab'cgcle. Ter Zollbeamte habe nun unleriucht, ob irgend ein Schiff sich an allen acht Dnten der Morde jedesmal in den Londoner Docks befunden habe. ES gelang dem Beamten, wirklich nicht nur cm solches Schiff zu entdecken, sondern sogar einen Matcoien auSzufinden, welcher, nachdem er nicht niehr an- geworbcn worden war. sich einmal auf dem Schiff vemrckl hatte, um in Whitechapel einen Frauenmord brachen zu können. Ter Zollbeamte setzte sich endlich mit dem britischen Konsul dcs HascnS, von welchem das Schiff mit dem angeblichcii Mörder seine Fahrten nach England unternahm, in Verbindung und io erhielt er »cibst Auskunft über das Leben des Verdächtigen Unverständlich ist, warum der Mann seine Beobachtungen nicht der Polizei mit« gelheiit bot. Earl Albcmarle, einer der letzten Ueberlebenden von den Offi zieren. die an der Schlacht von Waterloo theilnahme», ist. S2 Jahre alt, gestorben. Russland. Im Kreisgericht von Warschau begonnen die Behandlungen gegen deu Leutnant Bartenjciv, welcher angeklagt ff», die Schauiviclcrin Wisnowska ermordet zu haben. Am 1. Juli 1800 um 0 Uhr Morgens kam der Cvrnei der Lcib-Gardc-Hilialcii, Alexander Bartenjeiv. zu cincin seiner Kaincraden, dem Rittmeister Lichalschcw. in die Kaserne und indem er ihm leine Eoaulciles hin,eichte, sagte er: .Ich habe soeben die Wisnowska erschossen." Sofort angestelllc Nachforschungen ergaben, datz Bartenjciv inii der schönen polnischen Sctiausvielcrin Marie Wisnowska, weiche er vor einiger Zen leimen geleint batte und mit der er ein Ver- bältnik unterhielt. in einer speziell für solche Zusammenkünfte gc- niielheteil Wohnung ans der Nowogradska 14 die oorhecgchen.c Nacht verbracht und die Wisnowska auü einem angeblich von ihr selbst mitgebrachten Revolver erschossen halte. Tic Kugel war derselben in's Herz gedrungen und der Tod war augenblicklich cin- geircten. Als Grund seiner That gab Baltenjcw an, dak er die Wisnowska u»v sie ihn innig geliebt hätte, allein da er als Russe und Offizier die Wisnowska >ii,vt habe beirathc» können, so hätten sie Beide veschlvsscii, zuiaminen zu sterben. Sie habe in das Lokal, in welchem die Tvai vollbracht wurde, Opium, Chloroform und einen von ihm ihr früher geliehenen kleinen Revolver milgebrachl. Sic hätten Beide eine kleine Dosis Ebloroiorm in Porter ein genommen, allein dies habe nicht gewirkt, und nachdem sie dann wettz »an. datz die Paffagler« alle Angestellte de« R«v-Haden sind Von de» Vaffa^e«, »n,de Niemand verletzt. «LeLH Lotomotivsuhrer und Auasitdrer sind arg viilaeno»«»«. Der neue Schavicrrclär Folter äußerte einem Zeitangsbericht erstatter gegenüber, bah er Vvtlausig die Politik seine« Vorgangs Windom vdnr Arndemng sorffrtzen werde: er stimme überein «ir den finanziellen Ansichten HarnffonS und der rrpublikantlche,' Partei. Er sprach sich ferner dahin au«, datz die freie Silber- Prägung den Handel schädige: er sei im klebrigen Schutziöllner und Anhänger der Recivrozitäl und wünsche aus S Lebhafteste die Ge nehmigung der Vorlage», welche bezweckten, den amerikanischen Seehunde! wieder zu beleben. Ein gemeiner Streich wird von Havanna gemeldet Im vori gen Monat hatte der Potizeioffizier Manuel Garcia einige Bank räuber. deren Führer Domingo Montelongo war. ringesanger» und einige Tage später erklärte ein Vertreter der Regierung dem Moutr- longo, datz. wenn er und ieine Genossen das Land verlassen woll ten. dir Regierung sie entschlüpfen laste» würde. Montelongo und rin halbes Dutzend seiner Genosse», darunter seine Frau und das Kind eine« Banditen, begaben sich daraus aus einen Dampser. wct cher nach Venezuela fahren tollte. Sobald sie die Eabine betraten, trafen sie aus bewaffnete Polizei, welche alle Banditen niedcrmachle und die Frau tödtltcb verwundete. Tie Presse von Havanna verur- tbeilte entschieden diesen brutale» Mord, allein die Beamten be haupten. dies iei das sicherste Mittel gewesen, eine Bande Hallun ken loS zu werden. Tie Sache klingt auch jo nicht recht glaublich. In den Kohlengruben von Splinghill ereignete sich eine iurcht- bare Grubrnexplosion. Bis jetzt sind 75 Leichen nusgeilinden, und man brsücchlel. datz die noch i» der Grube befindlichen Bergleute, etwa 1000, gleichfalls tobt sind. Epringhill ist die bedeutendste Grube des Eumberland-Beckcns in Neu-Scbotlland Chile. In Mendoza sind 200 chilenische Flüchtlinge einge- irofsen, ivelche die Nachricht dorthin brachten, datz die chilenischen Aufständischen unter dem General Urriza die Städte Pisagua. Janläue, Antoiagasta und Chanaral eingenommen habe». Diese Nachricht wird durch andenveitige Berichte bestätigt, während regierungsseitig Folgendes rnilgelbeilt wird: Tie Insurgenten wurden in erbittertem Kamvie bei Pisagua geschlagen: der AuS- gi»ig des KampicS um Jquiczue ist noch unbekannt. Argentinien. Ter slattsindcndcn Mnmzipalrathswahlen wegen wurde der Belagerungszustand aufgehoben und erst nach Beendigung der Wahlen wicderhergestcllt. die Ruhe wurde nir gends gestört. Asien. In Lber-Dirma befinden sich die Engländer wieder im Kriege mit de» Eiligeborene» Mitte Februar batte eine starke Truppe von Wuntdo aus zwei Militärpostcn nicdergebrannt. nach dem die Garniioncn vertrieben worden waren. In d->n> beliesienden Bezirk befinde» sich nur 400 Mann europäischer Jnsanterie. Der Grund der Elhebung soll sein, datz der .Häuptling Tiawbwa die Durchführung einer Eisenbahnlinie durch Wuntho verhindern will. Kunst und Wissenschaft. -s- In der König!. Hosoper ging am Sonntag unter Hokfapcllmciiter Hagen das graziöse Bizeräche Meliierwerk »Ear- men" in theilweiser Neubeietzima in Szene: mit Herrn Nebuschka als Eöcamillo und Frl.Bvsscnverger als Micaöla. Die sympathische und rührende Figur des navarresiiche» Landmädchens ist von Frl. Bossenbcrger wohl schon früher dargcilelll worden, für nnS war diele Besetzung jedoch neu. Frl. Bossenbecger bringt musikalisch Alles mir. was die Partie beansprucht. Die jugeiidfriichen elastischen Stimmmittel, die man in andeien Parkier» mühelos bis zun. hohen Da hat erklingen hören, decken niehr als überreich alles DaS. was die Rolle gesanglich bedingt. Dazu kommt der Interpretation ganz trefflich der melancholisch-jungfräuliche Zug zu statten, der die Wiedergabe vom Anfang bis rum Ende durchweht. Ganz speziell die Arie dcS dritten Aktes hat Irl. Bosienbecger ausgezeichnet gesungen und damit von Neuem erwiesen, daß ihre Stimmmittel zu den frischesten und l)»fsnungsvollsten un>e>cr jüngeren Sängerinnen «ählen. Hccr Ncbuschka hatte aus seinen Escamillo sichtlich vielen Fleitz und grotze Sorgfalt verwendet, ohne jedoch mit dieser Figur reiissiren zu können. Er war Alles, »ur kein Escamillo von spmischcr Grandezza. Sein ganzes Sichgebcn hatte etwas zu auffallend Behäbiges, Gemüihlichcs. so datz er eher einem böhmischen Landmnnn, als einem Stieriechter von berückenden Acutzerilchleiten glich. Das; ihm die Partie eben io wenig gesanglich liegen würde, war vorauszuiehcn Warum diese Rolle, für weiche wir zwei ante Vertreter in den Herren Schcidemantel und Schrauff haben, üver- baupt eine derartige Besetzung erfahren mutzte, ist schwer zu ver stehen. Die übrige Besitzung. Frau Schuch-Earmen, Herr Erl-Ioss. Herr Eichbcrgcr-Zuiiiga. Herr Jensen-Morales re., war die gewohnte. L. 8t. 7 Zm Königl. Schauspielhaus geht beute daß Herich'schc Schauspiel „Die Änua - Lise mit Frl. Bast»- in der Titelrolle in Scene. Vielfachen Wünschen und Nachfragen cntgegcnMominen, hat die Königl. Gcncraidircktion eine Acndcrung des Spielplanes für morgen, Mitiwoch, emireten lassen und statt der früher be stimmten Vorstellung: „Unter Brüdern" und der „Geizige" daS Fuida'schc Schanipiel „Das verlorene Paradies" ongeietzt. ck Im Residenzlheater gelangt die Gcsangsposse „Dre Maschinenbauer" nur »och heute und morgen zur Auffüh rung. Donnerstag hat die Direktion tüc die Pcnsivnskassc der Ge nossenschaft Deutscher Bühuea-Angehöriger ein Benefiz bewilligt, mclpcre Abschiedsbriefc ge'chneben Halle», habe sich die Wisnowska i und gehen die mit großem Beifall aufgenommenen Stücke ^Heia- ciiff den Arm Barleiij.w'ö gclcynt und er habe ihr eine Kugel in rich Heine" und „DaS Versprechen hinker'm Herd" in Scene. Sonn- gz-„s» n^k^n>k-n -I?„„ n.ikk- s!^> >--li,s« «nNon l beginnt Herr Felix Schweigbofer sein hiesiges Gastspiel mit der Novität „Uniere Don Juans". Das Stück wurde in Berlin die Brust geschossen. Nu» Halle er sich selbst erschießen sollen, allein dazu hat ihm der Mull» gefehlt. So stellte Bartenjciv die Sache dar. Tie Untersuchung eigab jedoch, datz die Wisiivwska gar nicht Selbstmordgedanken gehegt, vielmehr mit der grökien Angst vom Tode gebrochen hatte. In dem Allgc»bltck. als Banen- jcw seine Briese schnell, halte sie polnisch ani einen Zettel ge kritzelt. „datz sic in eine Falle gelockt wurde und aus dieser lcbcii- d>g nicht herauslonmien wnd." Diesen Zettel und zwei andere Halle sic zerrissen und aus den Bode» gcworicn, wo man sie svälcr cini- iund Als wahrer Grund für den Mord gilt die Eisersucht Barlen- jcw's gegen alle Dieicnigen. welche der WlSnowska den Hoi machten, und namentlich gegen den Intendanten des Theaters in Warschau, den Gcncralmaivr Palitzyn. Die Wisnowska soll, wie Barten,ew behaupicte, mit Palitzyn ein Vcrhüiliiitz unterhalten haben, und Vaclcnlew ichiicb kurz vor dem Morde einen Zettel an den General Palitzyn, Webber lautete: „Was, du aller du hast sie doch nicht bekommen..." I» der Verhandlung be kannte sich Bartcniew des Mordes nicht schuldig und bch.»ip:etc, er habe die Wisnowska getödiei, weil sie es wünschte. Es werden 09 Zeugen verkört, meist bekannte Leute der Gesellschaft. Die Wisnowska war 30 Jahre alt, sehr schön und kokett, auch unter hielt sie mehrere Verhältnisse. In den Peicrsvuiger Gesellschaftskreisen wird ein Duell, wel che- kürzlich zwiiche» zwei Offizieren des Pawlowskv'schcn Garde- leginicnts, den Leum >nts Fürst Wadbvlsly und Lomonossow statl- geiunden, viel besproch>n. Letzterer erlitt bei dem Zweikampfe, der in Kraenoie-Zelo aus Pistolen auSgetragen wurde, eine töotlichc Verletzung, welcher er alsbald erlag. Tie Veranlassung des Duells war ein zwischen den beiden Offizieren in dem Oisizicrskasinv ent standener Wortstreit. Bei Hofe zeigte man sich von dem Vorsalle peinlich berübrt, namentlich der Zar soll sich sehr gereizt geäußert! und erklärt habe», datz derartigen Vorgängen ein Ende gcichl werden ! müsse. Man hält cs deshalb iür wahrscheinlich, dag tn nächster Heit ein neues Gesetz eingctührt werden wird, welches aus den Zwelkamvi »ehr strenge Strafen setzen toll. Egffvtc». Osman Tigma. der Führer der Tciwiichc. bciindet sich, begleitet »ur von clwa 30 Nestern, auf der Flucht nach Kassala. Nach den vorliegenden Meldungen scheint die Niedeckage bei Toknr «ins ditiK rll'iilictsitt'nb litMirff rn I, .tu'». iservutorium findet morgen ein aus daS Heer des Mahdi vemichlend gewirkt zu I, ,be». Amerika. Das bereits gemeldete El'ciibaviinngliick in dein Tunnel der Vierten Avenue z>> Nuvyork cisolglc um 7 llhr Mor gens. Vor dem Perionrnzug nach Nrw-.Haven, welcher nin 7 llhr die große Ecnlralffatio» verlieh, war ein Nnngllzlig mit 7 Schlaf wagen gefahren, in weichen sich »iel>iere Träger, Reiniger n»d Zeitungsjungen befanden Beide Züge befände» sich ani dein nörd lichen Griene. In der 80. Strotze wollte der Rangirzlig anl alien, »Ne,» statt dem nachfolgenden Pelioiienzlige eine W.>ii,»ng zu geben, zeigte der Signalmann r,n welkes Licht, was „fahr weiicr" vcdeulci. Infolge dessen inhr die Lokomotive tn den letzten Schlas- wngen bittkin und i» dcmsilben Augenblick slictz eine nach der Sta tion besiiininie cinzrlne Lokomotive mit dem Wage» zusammen. sofort gerieihen die Iiümmrr in Brand und dichter Rauch drang »us dem Ventilator de« TnnnclS. Oben aus der Ltlaßc vernahm man das furchtbare Schreie» der Bernnglncklkn und Feuciivebr lenke drang»» in den Tunnel ein, »»> die Levende» noch znreüc». Okachdem da» Feuer gelc'i.vt wir, zeigte es sich, datz alle Jn'aiirn der letzten Wagen bei dem Z»iamine»stotz getödtei worden oder spä ter vklbiannt walen. 8 Peiioiir» find getödiei und lO verwundet. Von den Gklödteien konnte bisher Niemand tdenlifutrl nxrden, da dir Leichen iürchterllch verstümmr" oder verkodli sind. Rur jo vtcl üvcr 150 Mal ausgcsührt. -j- Im König!. Eons Schauipiclabend stult -j- In Braun's Hotel findet heute das Eoncert von Herrn Henri Marteau, unter Mitwirkung von Frau Dr. Schramm- Macdvnald (Rccitalion), statt. -f Herr Generalmnjckdiieklor Schuch hat auch für dieses Jahr ein großes Eoncert zum Besten des Lineenlins - BeretnS in Ausjicht gciiommcn. Dasselbe soll an, l3. März nnler Mitwirkung n»se,er hervorragendsten Künstler im Gcwcrbehaus statlfiuden. f Franz Enrti' s „Fannc „ tanz" (zil Kirchbo.ch's „Letzten Menichen") hat auch im Sonntags-Eoncerl des Herrn Musiksirekiors Trcnkler im dichigesüllten Geiverbchausfaalc einen zündende» Erfolg davongetrage». so daß unter rauschendem Bcilall des Pu- viirnms das originelle Bravourstück wiederholt werden mutzte Man hofft, daß das ganze Wert W. Kirchbach's mitderEurti'schcn Musik »n nächsten Winter als Ausstattungsstück des Königl. Hof- lhealcrS über die Bretter schreiten wird. -s- Kammcrlängcr Schcidemantel veranstaltet für den 3. und 10. Marz zwei Llesecadende im Saale Böiendorscr zu Wie n. Ein Inserat der „Neuen Freien Presse" mcldet dazu: „Für das criie Eoncert sind jänimtlichc Sitze vergriffen". Diese Anzeige langer als acht Tage vor dein ersten Liederabende läßt am Besten den großen Ruf erkennen, welchen Herr «cheidemantet auch in der österreichischen Metropole genießt. -j- Im Chemnitzer Stadtlhealcr gingen „Die Quitzow'S" von E- v. Wildenbruch mit außerordentlichem Erfolg in scene. Tic Vorstellung war zugleich das Benefiz deö QberreaisscurS Ulrich, welcher die jugendlich-humoristische und echt volksthüm- liche Figur des Schimcdegcscllen Köline-Fmke sehr talentvoll ver körperte. Herr Direktor Heye leitet das Sladllheatec in einer so hervorragenden Weise, datz das dortige Publikum einstimmig des böchtten Lobe» voll ist und auch sein kann, denn er bietet mit künstlerischer Einstch! in Over, Trauer-, Schau- lind Lustspiel unter trefflicher Besetzung und Ansstattnng ein cistaunlich reichhaltiges Repertoir: cs wi>d lehr wenige Stodlthcaker geben, die sich gegen wärtig niit dein Elicmnitzcr zu vergleichen vermögen. -f- Tie diesjährige dritte mnsikaliichc Malmö, welche Frl. Mat ln v. Kotz ebne am Sonntag in ihren Instituts-Räumen vemiistaltelc. trug in Allem die Signatur einer Anfführnnq von hohem klinsileiischcii Weiche. Vollendet schön spielten die Königl. Kamiiielvittiwsin Frau Morn Krebs und Hofconcerlinciilec Friede. Gl!!tzmact.cr die Brcchvvcn'ichkn Variationen über ein Thema aus „Jodas M'accabäns" von Händel Bon gleich vortrefflichem Ein drücke wurde eine Goldmark'schc Suite ,<>p. II) von Herrn Prof. Job. Lonieibach und Frau Mary Krebs vorgctragcn. Ver'chiedrne -Mde: d.n»»kcr vier Gesänge aus dcm Pcl. Corneliusächen Evklus „Broniliedci", Lieder von Weber und Volkmann („Der Belehrte") a .l eu der Eoncert'ängcrin Frl. Wallu Spliet, einer ehemalige, Sa nleiin Frl v Kopebue's. Sclraenhetl. ihre schönen Mittel und die »usgezeichnete Schule ihres Vortrages zur vollen Geltung zn brin.i von zum . . von Ka,l v Kastei. Da« von ernstem Studium zciimndr Wer* ti> irisch und lebendig erfunden und läßt von seinem Autor noch manches Schöne erwarten. Da- Trlo wurde sehr beifallt« «n» warm ->""nwrn >e »nage,eiw.iicie ^cviur »ores <'vrcr»ge» zur vouen iNciiung zu linaen und endlich hörte man in der mustrigil'.igc» Interpretation n'n Frau Marv Kiews und den Hciren Giutzmachcr mid Lanterbach um emc» Male cm Trio für Elavier. Violine und Violoncelli e» - ltz" ..ir i!
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)