Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.02.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-02-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050204012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905020401
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905020401
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-02
- Tag 1905-02-04
-
Monat
1905-02
-
Jahr
1905
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.02.1905
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
verugsgedildn I»' »"»»'» d«t«,!«« tw«k»aNi«r.'tutraauna durch uns«« Bote« „ud «»»,«»». »» Hon«. und Moula««« nur clumav »Mi »oPI. duiu,au«wSrlt,e»on» »iNIionLre , M«. tu- > MI ,0 «t. «« ßuilkNun, durch di« LoiirtMi. <otm«VfIi«ll>ikld», im«u<- >,»d mit «iilivrechrudem .ßu'ckilaae. M ach druck alln «rNkel« Onaiiial- Villteiluuacn nur mN dcuilicher Ou«U»«u»»ade I..Dr««d Nachr') «uldckia Rackiruattch« Loiiurar- »,'vriich« dl«id«u undrrückuchuat: uuv«rla,,l« Mamvlnpi« wud«» nicht auldovatni. r»l««ramm.>dreNe: «»chetch»»» »re»d««. Lajurt SeeLtr.lS SvvLdrtv krLrtLivllS- «ul kursvt« vdrea feäsr Lrl. > t.»e«r kstnoeer vvrt-.seesn ew.a Ninxe-. VkglUNvkl loOtZ» Dl»" >»n»r,»,r»erd»>I»«« «>r kompNller», »,<« prd»I»I»n»-I dr»u. ">» -auplgejchästsüel!«: «artrititr. 28 40. ^ureigen-tarif. Innotime von 8»iü»diau»re» dt« nachmilta,« 8 Mir Lome u,a Stterta,« nur N,a.'!«»kr>che !» vor >1 dm Itiir. Ll« ilvultta, Gmn>. t'ilr <ca « L'.U'M, » i!"« , Nu Nindtuunotn aut KrPnvaÜcuc ßei'r Ub P'« : di, ü^aliioe.'i-U« auITiit tritt so Ltu. ul« Emactaudt Aritr bü Pi« Nu diuxuur,» nach Sonn und Krtkllaae« I Wall!,-' iLmi.din!,- 3v P!g.. aut Prwütlcitr «v P>r, . 2tpa!lu>r ?,eile >ub Lrrl'ritk und m» üiiigemudl so Pta. L usiaärnae Au». trage uur argen Pow.ust>kiM>Iun« Belegdlauer wrrden mu ro Pt, berechnet. Kerntvrcchanichludi »«> I Sir. u und Sir. L0t»L Z küolk SLedmvlrlsr, Lollksur ^ Jvliuunes-ällvk!, lw ILVitlx. Z KIeKi»»1v 8rrloii8 /.lim ß kür I»an>«o »nck llvrnea. Krillen llüö tdAtrpiitteir Z». Ok^z-xurnmt kvr Oi.*»i8l«Q u IK-lMvstzVUiv. . Lsillksrät l,euvolt ^ 6Me L venMtiu V 8 ^ o. w. d. ll. ^ H : Hl. UidtLMk 8tr»« tt. A - ^ ^ ß »„ «ml«,,« NrellidiM. V 8peri»M: VvL'nSvIrlnnL v°° Kol-SStLsvSruSivs, EE» - Toleianzantiag drS stentiumS. Missionstät'gkeit, ArbrttSzrit im Ha»dkisgewr>be. Oekon. TpUgll. Gesellschaft Hutlig-Pivzeß. Lage in Rußland, Be'gnrv.-AnSstaich. Richte,- Knnsllalon. «L7LLLK.! Soiiiialieiiv, 4. Fcdrmir I80S. Der Tolcranzantraki des Zentrums. In einer der Sitzungen der nächsten Woche wird sich der Reichstag mit dem Tolklanzantrage des Zentrum- befassen. Nicht zum ersten Male geschieht dies, denn der Antrag bat ein Alter von mnf Jahren. Seinen ersten Teil, der die ZK 1 bis 4 umsaßt und die Religionssieihett der Neichsangeborigen betrifft, bat der Reichstag bereits einmal angenommen, mit 163 gegen 60 Stimmen. Er liegt seht in derjenigen Fassung vor. die er durch die Ver handlungen in der Kommission und im Plenum erhalten hat. Der zweite Teil, der ungleich wichtigere, beliebt ans sechs Para graphen. 5 bi- 10. und bandelt von der Rcligionssteibeit der Religionsgemeinschaften. Er ist bisher im einzelnen noch nicht durchberalen. weil ihn das Zentrum vor drei Jahren um der Erledigung des ersten Teiles willen zlnückzog. Die uliramontane Pmiti e>wartet daher diesmal eine eingehende Beratung besonders des zweiten Teiles. Die Zentrumspresse tut mit diesem kirchenpolitsschcn Anträge io naiv und unschuldig, als ob damit Wohltaten bezweckt werde« 'ollen, die auch der evangelische Christ von Herzen willkommen heißen müsse. Jeder besonnene Protestant, so versichert soeben ein ultramontanes Blatt, wird nicht leugne» können, daß die Grund sätze. welche der Toleranzantrng anstlcllt. an sich durchaus billig, vernünftig und der konfessionellen Eintracht sehr dienlich sind: die nicht beionnenen Protestanten sollen sich dagegen einen „Popanz" aus dem Antrag gemacht haben, weil sie ihn als ein Attentat ans den Bestand der evangelrschen Kirche in Deutschland anseben. Der Antrag soll nicht das geringste wolle», was die evangelbche Kirche schädigt oder verlebt. Diese aufdringlich harmlose Aus lassung. die die Agitatoren des JcsniliSmns und Papismus zu verbreiten suchen, ist an sich schon geeignet, den alterUriitslen Verdacht zu erregen: und in der Tal unterscheidet sich von der ultramontnnen Empfehlung des ToleranzanirageS das Urteil, das darüber alle berutenen Vertreter der evangelischen Kircheninteressen sallen wie Ja und Nein. AIS sich seinerzeit die preußischc Ge- neraliynode mir dem Toleianzciiilrage beschäftigte, faßte der Re ferent. der der konservativen Partei zugehörige Professor Dr. Inner, die Gefahren, dir der evangelischen Sache drohen, in die Er- tläru' g zusammen, daß die Turchsührung der neuen tirchciipolituchen Foideiunaen deS Zentrums „zur völligen Zerstörung der evan gelischen Landeskirche fuhren könne". Jetzt hat es aucb der Teuische Evangelische Kiichennusschuß, in dem die verschiedenen evangelischen Landeskirchen Deutschlands vertreten sind, für seine Pflicht ge halten. in eindringlicher Webe vor dem Toleranzantrage zu warnen, indem er in einer Denkschrift dessen Tragweite darlegt. Viernach ist vornehmlich in dem zweiten Teile des Antrages das nächste Ziel der uliramontane» Partei sesigelegt: eS wird in der Denkschrift allo formuliert: „Beseitigung des in vielhundertiähriger Gcschichte unter den schwersten Kämpfen des deutschen Volles errungenen Ncchisznslaudes der staatlichen Kirchenhoheit, Beseiti gung der Rechtsgrundlage» der evangelischen Landeskirche» — und als Ersah Anerkennung und Schuh des Reiches für die Totalität aller Ansprüche der römiich-kathoiischcn Kirche". Nach dem Schluß urteile der Denkschrift wird der Toleranzantrag das bleibende Verdienst behalten, daß in ihm die Gesamtsumme der Ansprüche aufgerollt wird, die im Interesse der römisch-katholischen Kirche an das Deutsche Reich gestellt werden: weder über den Umfang dieser Ansprüche, noch über den Weg zn ihrer Geltendmachung, noch über ihre Rückwirkung über das VeihältniS der Kirche zum Staate wird fortan ein Zweifel bestehen können. Würde der Toleranzantrag in seinem ganzen Umfange Gesetz, so wäre der Mtramontanrsmus in den Stand gesetzt, in vollster, von staatlicher Seite in keiner Hinsicht mehr beschränkter Freiheit und Unabhängigkeit alle seine Macht- und Agitations- Mittel einzujehen, um seine hierarchischen Ziele in Deutschland zu oerwirklickw». Der Antrag müßte dahin führen, die römisch- katholische Kirche jeder staatlichen Beaufsichtigung und Be einflussung zu enizichcn und sic zu einem selbständigen, gleich sam souveränen Staate im Staate zu machen. Die staatliche Kirchen Hoheit im Reiche wie in allen Einzelstaatcn soll fort- »allen: die Reichs- und die Landesgesetzgcbung auf kirchen- volttischem Gebiete wird fortan außer Kraft gesetzt. Beseitigt sollen werden alle einzelstaatlichen Gesetzesbestimmungen über die äußere Organisation der katholischen Kirche, über Vorbildung und Anstellung der Geistlichen, über die Verwaltung des Kirchcn- verinögenS, Vermehrung der Klöster und Ordensgescllschasten. Selbstverständlich würde mit 'dem Toleranzantrage auch der Torso des Fesnltengesehes über Bord fliegen: und nickt bloß dies, es wäre uni dem Anträge mit einem Federstrickze noch weit mehr erreicht, als wenn sich etwa die verbündeten Regierungen noch dazu entschließen würden, dem Verlangen des Zentrums aui Aufhebung des noch übrig gebliebenen 8 1 des Jesuitengesehes vom 1. Juli 1S72 stattzugeben. Der lehtc Paragraph des Lokeranzantrages, die Krone des Ganzen, bestimmt nämlich, daß religiöse Genossenschaften. Gesellschaften und Vereine aller Art zu ihrer Gründung und Tätigkeit innerhalb bcS Reichsgebietes keinerlei staatlicher oder kommunaler Genchmigung bedürfen. Hiermit wären auch alle einzelstaatlichen Bestimmungen über die Beschränkung der Ordenstätigkeit, die etwa nach der gänz lichen Anshebung des genannten NeichsgeseheS noch übrig bleiben würden, aus der Welt geschafft. Der Jesuitenorden könnte sich im ganzen 'Deutschen Reiche häuslich niederlassen und seine Wirksamkeit uneingeschränkt entfalten, überall und ganz wie es ihm beliebt. Da nach dem Toleranzantrage nur der aus wärtige „Obere" der katholischen Milche, der Papst in Nom, un begrenztes Bestimmungs- und Versügungsrccht besitzen soll, so würden allen Sorten ausländischer Mönche und Priester Tür und Tor geöffnet sein und jede Art Missionspropaganda wäre in Deutschland zulässig, da nach 8 9 die Abhaltung von Missionen keinerlei gesetzlicher Beschränkung noch Hinderung unterliegt. Es ist echt lejuitische Taktik, aus der der Toleranzantrag des Zentrums hervorgegangeu ist. Die römisch-papistische Kirche verwirft grundsätzlich die Religionsfreiheit, die jetzt das Zentrum angeblich für alle Relchsangehörigen und Religionsgemeinschaften in 'Deutschland verwirklicht haben will; aber sie beansprucht diese Toleranz eigent lich nur für sich, als Mittel zu dem Zweck, sich so entfalten zu können, daß sie schließlich ihrem Endziele, der ausschließ lichen Herrschaft über alle Seelen, näher kommt. Das Mittel, die Toleranz für alle, ist nach der papistisch-jesuitischcn Auf fassung unbedingt verwerflich: denn hiernach darf ein Ketzer, d. h. ein Mensch, der nicht zur allein seligmachcnden un fehlbaren Kirche gehört, nicht geduldet werden, er verdient nicht bloß die ewige Höllenstrafe, sondern eigentlich gcrechter- weise auch den irdischen Tod. Der 1566 herausgegebene. maßgebende Outeotiiumii» romnuun enthält den klassischen Satz: „Alle anderen religiösen Gesellschaften, die sich den Titel von Kirchen anmaßen, werden vom Geiste des Teufels getrieben und befinden sich in den verderblichsten Jrrtümern." Papst Gregor XVI. hat iv seinem Rundschreiben vom 15. August 1832 die Ansicht, wonach jedem die Freiheit des Gewissen'' zu teil werden solle, für „Verrücktheit" erklärt. Massenhaft ließen sich die Beispiele vermehren, aus denen hervorgeht, daß das Weien der ultramontanen Hierarchie die Intoleranz ist und sein muß. Der Bnjuvare Dr. Sigl hatte daher nicht unrecht, als er seinerzeit angesichts des ToleranzantragcS dem Zentrum Ver leugnung der katholischen Prinzipien vorwars und fragte, ob denn die Theologen und Juristen des Zentrums ihre Studien jahre verschlafen, verkriecht vder sonstwie verbummelt hätten, daß sie gar ntcht wüßten, ivos das katholische Prinzip in diesen Dingen ergentlich verlange: die ganze Zentrumspartei, meinte er, sei wegen ihres düikrsges ohne jede Nachsicht dem Kirchen bann verfallen. Dr. Sigl hatte hierbei uur übersehen, daß das Zentrum inst seinem Anträge das sonst doch gewiß nicht unmaßgebliche Rezept deS UltramontanismuS befolgt: „Da, wo wir in der Minorität sind, beanspruchen wir die Freiheit nach eure» Grundsätzen; wo wir die Mehrheit haben, versagen wir sie nach unseren religiösen Ueberzeugungen." Mit der Annahme des ersten Teils seines Antrages durch den Reichstag hat das Zentrum bereits einen Erfolg erzielt, der. wenn man die Geschichte des Zentrumsantrages auf Auf hebung des Jesuitengeietzes zum Vergleich hcragzieht, ernste Bckden-en und Befürchtungen wachrusen kann. Zu Beginn der ersten Lesung des ToleranzantragcS am 5. Dezember 1900 hat zwar der Reichskanzler im Namen der verbündeten Re gierungen erklärt, daß sich diese außer stände sehen, dem An träge zuzustimmen, weil er die verfassungsmäßige Selbständig, keit der Bundesstaaten aus einem Gebiete beschränken will, dos sie der Zuständigkeit ihrer LandcSgesetzgebung Vorbehalten müssen. Gras Milo«, fügte hinzu, als Reichskanzler müsse er sich doch vor allem vor Augen halten, daß seine erste Auf gabe dahin gehe, den bundesstaatlichen Charakter des Reiches und die Autonomie der Bundcsglieder, soweit die Reichsgcsctz- gebung diese gewährleistet, nicht ohne willige Zustimmung der Einzelstaaten beeinträchtigen zu lassen. Diese Worte könnten Vertrauen erwecken, aber eS sind bereits über vier Jahre ver flossen, seit sie gesprochen wurden, und der Standpunkt des Bundesrats hat sich allzuoft schon als wandelbar erwiesen. Darum gilt es. aus der Wacht zu bleiben, und besonderer Dank gebührt dem deutschen Evangelischen Kirchcnausschusse, baß er hierbei pflichtgemäß als das in erster Linie zur Wahrung der evangelischen Kircheninlcressen berufene Organ allen vorangcht. Neueste Drahtmeldungen vom 3. Februar. Deutscher Reichstag. Berlin. sPrio.-Tel i Das Haus ist schwach be'eht. Die Beratung der Resolutionen beuesseud das Bergrecht und über den RubrauSjtand werden fortgesetzt. — Ava. Gothcin lsrcis. Vereinig.s: Das vom täckttschc» Bevollmäch tigten am Mittwoch milgeteilte Urteil des DeiSniher Mrg- gcwerbegerichts bewei'c sic Noktvendiakcit der ScHaftung >.»>.s einheitlichen Reichsbergrechts. Die Arveiterschutz'r.agen gehörten vor das Fvrum des Reiches und deS Reichstages. Man könne den Arbeitern nicht zumuten, aut bloße Neripcechimgcn hin de,, Ausitaud einzusiellen. Der Streik habe leine Quelle haupt sächlich darin, daß der Arbeiter im Arbeilsverhäirnis kein gleich berechtigter Faktor sei. Wir brauchten nickt eine Reform aus schließlich für die Bergleute, sonaern eine Rewrm der Gewerbe ordnung. Diese Forderung werde seit Jahrzehnten erhoben und auch vou einsichtigen Arbeitgebern längst als berechtigt aner kannt. Wir beantragen als Zusatz zu § 115 der Gewerbe ordnung. daß im Falle der Auslösung des Arbeitsverbältnistes dem Arbeiter aus sein Verlangen die chm überlassene Wohnnn, bis zum Schlüsse des der Küudiguua folgenden Monats gegen Erstattung der bisherigen Miete belassen werde. Ferner wollen wir das Verbot des Wagennnllens und in Fabriken und Berg werken mit mindestens 100 ständigen Arbeitern einen Ausickin von wenigstens drei Köpfen, der durch geheime Wabl mm', sicher großjähriger 'Arbeiter gewählt wird. In mit beionderev Gefahr für Leben und Geinndhett verbundene» 'Betrieben soll der Ausschuß berechtigt lein, aus der Zahl der Arbeiter Arbeite kontrolleure zur Uederwachunq deS Betriebes zu erwählen. Bei Ueberschreitung ihrer Bestlginssc 'ollen die Arbeitskonirolleurc durch staatliche Aufsichtsbehörden auS ihrem Amte entfernt wer den können. Hiergegen soll Berufung an die höheren Behörden zulässig sein. Der Antrag Auer gehe zu weit. — Abg. SPai, n (Zentr.i konstatiert, daß leine Partei gleichfalls von der Not Wendigkeit einer Reform des Bergrechts überzeugt sei. Wenn es richtig sei, was über den Inhalt der preußischen Berggesetz- Novelle verlaute, so sage er, diese sei nicht ausreichend. 'Der bloße sanitäre Arbeitstag genüge nicht. Ein achtstündiger KNaxirnalarbeitstag, berechnet vom Beginn der Einfahrt bis zum Beginn der Äusfabrt, sei nötig. Für Gruben mit beson ders hoher Temperatur müsse das Maximum noch weiter herab gesetzt werden. 'Dos Wagcnnnllen müsse beseitigt werden, er freue sich, daß der Staats'ckrrtär so oneu erklärt habe, daß sich die Gesetzgebung in einer Notlage befinde, da man dem Streik ein Ende machen müsse. — Ministerialdirektor Dr. Fi scher legt dar, daß durch das Oclsnitzer Urteil den be treffenden Arbeitern kein Unrecht qeicheben sei. — Abg. v. Richthoien lkons.s erklärt,, die Konservativen stimmten pegcn alle vorliegenden Anträge. Die Materie könne über Haupt nicht geregeli werden, ohne sie mit dem Schutz der Arbeirs- tosen zu verbinden. — Abg. Mugdan ssren. Bolksp.k verlang! reichsgesetzliches Vorgehen und '.nacht die Unterlassungsstinde der Negierung für den Ansstand verantwortlich, ebenso Abg. K o rfarity sPoles. — Abg. v. Tiedemanu sNeichsp.s sühn t ans. sie Regelung des Bergrechts sei Sache der Einzeistoateu Diele Debatten gössen nur Oel ins Feuer. Der überwiegende Teil der Reichsvartei sei gegen alle Resolutionen. — Abg. Hei?l zu Hcrrusheim siiat.-lib.s ist für ein. Reichs-Berg- ge'ctz auf -Grund vargängigrr eingehender Untersuchung. Der «chug der Arbeitswilligen gehöre in die Gewerbeordnung. — Staatssekretär Graf PosadowSky: Solange fick die Streikenden. wie cs jetzt der Fall sei, ruhig und besonnen verhielten, sei es besser, nicht einzuschreite» Exekutive zu vermeiden und die Ruhe durch Arbeiter organe aufrecht erhallen zu lassen. — Abg. Burck- bardt lchristl.-soz.) verlangt eine reichsgesetzliche Regelung des Bergrechts. Es wären nicht 80 Sozialdemokraten hier im Haus,., wenn nicht soviel Zündstoff vorhanden wäre — Geh. Rat Meißner rechtfertigt sich gegen den Vorwun v. Hehls, neulich das Nullen verteidigt zu staben, und bestreitet, daß auf Zeche .Herkules" und anderwärts die Untersuchung ein fettig gestihrt worden sei und di« Arbeiterdciegierten gehindert woraeii seien, ihr ge'amtes Material vorznbringen. — Abg. Bebel wendet sich gegen die Vertreter der Rechten, die hier wiederum, wie schon 1809 bei der Zuchthaus-Vorlage, so leiden schastlich einen schuh der Arbeitswilligen forderten. Tatsäch lich seien solche besondere Schntzbesrimmiinaen nicht nötig. Ausständige, die sich an Arbeitswilligen vergriffen, würden schon jetzt harr bestraft. Wenn ein Schutz nötig sei, so sei es einer iür die Streikenden gegen die Arbeitswilligen, die sich vielfach alles gegen die Ausständigen erlauben zu können glaubten. Hier in der Hand habe er eine Patrone, die von einer Zechenverwaltung vialeich mit Revolvern an Arbeitswillige geliefert worden sti Seit Jahren seien die Bergarbeiter von den Zechen genarrt und geängstigt worden. Die Arbeiterführer hätten nicht gehetzt, sondern seit 1897 vom Streike abgcraten. Aber die Regierung habe nichts getan. Die Kaiserlichen Erlasse von.1890 seien von de» Ministern mit Füßen getreten. — iPräsident Gra' Ballcstrem ruft Bebel wegen dieser Aeußerung zur Ordnunatt Seien dach auch selbst im fiskalischen Saarrevier den Arbeitern alle Grmidrcchte. BeicinSfreiheit, Versammlungsfreiheit, Wahl sreiheit und Preßfreiheit genommen worden, genommen van staatlichen Beamten. — Staats'ekrelar Graf Posadowskln Bebe! habe die ungeheure Bedeutung der Kohle betont. Hotten' sich schließt er sich dann auch linieren Wünschen und Be strebungen an. dem Ausstande ein Ende zu machen und alle Aufreizungen zu uitterlaiscn. lBeiiall.s Wenn ollen Resolutt- viien, die stier während meiner Amtstätigkeit eingedruckt worden sind, Folge gegeben wäre, würde» die Einzclstaolcii ganz hinter das 'Reim zurückireteii und gleichsam zu Provinzialverwo! tungcn hcravsinlcn. Preußen ist jedenfalls der Ansicht, daß am dieiem Gebiet liier die Einzelstaaien selbständig bleiben sollen Ich hoffe ietcinalls, daß jeder Eiiizelstuat alles tun werde, uni den aus diesem Gebiet zweifellos bestehenden sozialen Mißständeii abznhelfen. 'Das -zeulantr preußi'che Gesetz werde iichersich vielen Mißsiänden abhelsen. (Ruf: Wann iO Das Ge setz wird Ihnen 'ehr bald zngehen. — dlaeil einer wetteren langen Rede des Sozialdemokraten Saestie und einer Erwiderung des Gcheiinrals Meißner schließt die Diskussion. Die Resolution vou Hcv! wirs abgelehnl. die sozialdemvkratilche angenommen, ebenst' die Resolution Gwhni,. — Schluß der Sitzung nach 7'„ Ubr. Margen Ilbw Do!era»,za»trag des Zentrums. Berlin. Der Seniorenkonvent des Reichstages be schloß, daß am D o » u erstag die Beratung der Handels- vertrage beginnen soll. Berlin. sPriv.-Tel.f Die B n d g et k o ui ui i s j i v n des Reichstages 'etzte die Beratung der ordentlichen Einnahmen des Pv'te'ats wer und »ahm oen Antrag Pichler aus Er Höhung see- Einna»me-Voi.n!i elaages für Porto- und Tele grewbenacbnhreil um !0 Miisivnen an. wobei Staatssekretär Kraeike ausstinrle. die Durchiiiiirnng von Reformen gleich- zeitig mir küinttichee Erhöhung des Eialan'atzes in den Ein nahmen iei untunlich. Eine Sleiaeruna der Einnahmen zieh- unbedingt eine Steigerung der Ausgaben nach sieb. Stcutts- 'elretär Stengel erklärte, er würde mit der Erhöhung des Eiu- nastmeciii'atz-8 zn'riedcn iei», wenn sie reell wäre und nicht ans einer SchäNnng der Kommission beruhte. Redner warnte vor lleberichättuna der Mehreinnahmen auf Grund des neuen Zolltarifs.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite